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Landau bi» Dresden (Alb rücke) Sor«e»m>u des srtlick,« Ldettes auf Leite s und i». Tagesgeschtchte. Deutsches Reich. Unter dem Stichwort „CapriviSmuS" schreiben die .Hamb. Nachr.. Wir vermlffen bei den Erörterungen der acanerlschen Presse über dir angebliche Feindseliakeil, mit welcher Film Bismarck gleich nach seiner Dienstentlassung dem verantwort' Ilchen Vertreter de» „neuen Kurses" rnigeaenaetreten sei. blstortsche Wahrheit-- und GerechtlakrtlSlleve. Die Beziehungen zwischen dem ersten Reichskanzler und »einem Nachfolger sind »ich» von Friedrichsruh aus verdorben Wochen, sondern das dort vorhandene Wohlwollen für den Grasen Eavrtvt muhte von der anderen Seite her erst aus- gerottet werden. Wir sind in der Lage, dafür aktenmätzlge Belege beizubringen. Unser Blatt erhielt ini April 1890. also lehr bald nach dem Sanzlerwechsel, den Auftrag, dir Behauptung ber frei sinnigen Press«, .Fürst Blsmarck lasse dem neue» Reichskanzler durch die .Hamburger Nachrichten" Schwierigkeiten bereiten", olS unwahr zuruckzuwrise» und wir fügten damals <23. April» wörtlich hinzu: .Dem vielmehr den kvnslatiren wir, daß uns Finit Bismarck gedrückt hat. Herr von Cazirtvi, den er rer persönlichen Eigenschaften hochschüge, möge seinem und der Schwierigkeit seiner Aufgabe entsprechend mit wegen seiner Charakter und der Schwierigkeit s< Rücksicht behandelt werden. Er, der Fürst, sei mit Herrn p. Coprivi befreundet und wünsche es zu bleiben." Eine Korrektur die!« Auslassung und Stimmung des Fürsten Bismarck trat erst ein. als die ganze rstfiztöle Presse deS Grasen Enprivr konseguent das Bemühen zeigte, alle ihr entstehenden Undeauemlichketten auf die Zeit des früheren Reichskanzlers abzuladen und die Führung der Politik unter Kaiier Wilhelm l. als möglichst ungeschickt und eriolglos darzustellen. um demgegenüber die des neuen Kurses in ein günstiges Licht z» sehen Dies geschah, obwohl bei Beginn eben dieses nenen Kurses amtlich, unb sogar von höchster Stelle aus, erklärt worden war, datz ber neue Kurs nur die Fortsetzung des alte» sein würde, alio der Politik, an der der erste Reichskanzler länger als ein Menschenalier mit Eciolg gearbeitet halte. Wenn diele Behauptung der Fortfetzuiig ehrlich gemeint war. hätte man doch erwarten solle», daß die vffiziüfe Presse des neuen Karies gegen Berunglimpiunae» des Fürsten Bismarck, der die Grund lagen der gesammtcn Politik geschaffen hat. vertbefdigend auitrelen werde und dag sie das Gefühl einer Zusammengehörigkeit mit dem Leiter der Politik haben werde, als deren Fortietzung sie die eigene angesehen wissen wollte. Wenn wir aus -Sympathie für den euren Kanzler dessen Berlheidiguiig gegen die offiziösen Angriffe, denen er uiiler seinem Nachtolger ausgesetzl war. übernommen habe», so ist uns dabei stets die Ausgabe zugewiescn worden, in ocr Defensive zu bleiben, und Angriffe abznw-hren, die unter dem zweiten Kanzler in dessen offizrvier Presse und den ihr afsiltirle» Organen aus die Leistungen deS ersten Kanzlers verösfenriichl wurden. Das neue Kanzlerthum übernahm eben sehr rasch anstatt der Fortsetzung des alte» Kurses die entgegenge'etzlen Auffassungen der Feinde desselben, die diesen alten KnrS seil Jahrzehnten ans daS Heiligste und zum Theil mit Erfolg bekamp't hatten, seit ein Theil der Nationallibecalen und der gksamiiilc Freisinn von der Regierung nbgcichwenkt und bei vielen prinzipiell wichtigen Alcklimuurngen mit dem Centrum zusammen eine Majorität gegen den ersten Reichskanzler gebildet hatten. Nach der „B. B-'Z" ioll der Kai!« seiner Entrnstnng über die Wiesbadener Hetzrede Dr. Lieber's gegen den Firmen Bis marck unzweideutigen Ausdruck gegeben haben. ,,da das Hohen- zvllern-Kaycrlhiini im Voll allein und nicht ln einer Pariei »eine Stütze suche und finde!" Nach bei „SiantSb.-Zig," ioll der Kaiser vor einigen Tagen d-n Herren, die ihm in beweglichen Woricn die durch die Friedrichgiuher Enthüllungen angeblich heranfbejchworcneri Gefahren schildern wollten, kurz ne-intwo-tei haben, „Iehlgeschossen!" Die völlig iinkoairoliibaren Meldungen beider Blatter sind mit Vorsicht auszuiichiiien. Die „SiaaiSb.- Zkg." nvalisirt in Sensarionsmacherei mit den schlimmsten Juden- diätter». Lord LviiLdake's Ae»Herlingen über die Depesche des Kaisers on Plüsivent Krüger finden in der Presse nur eine zurückhaltende Erörterung. Aul eine Anträge der Pres Association erklärte Loco LonSdale, ermächtigt t« er nur zu der Mitheilung, datz der Kaiser bei der Depesche keinerlei feindliche Absicht gegen England gehallt habe. Die Anträge bezog sich aus die Erwähnung der Ablehnung des angeblichen HilssgetuchS Krüger», die Lord Lonsdale einfach aus der Ermächtigung ansicheidet. lieber den Fürsten Bi lnarck erhält die .N. Fr. Pc." so gende Mittheiliiiigen: Ter Fürst ist. wie getagt, wohl friich und kamptes- lustig, aber doch sehr weit davon eutternt. die Oeffentlichkeit anf- zujuchc». .Wen» ich meinerieils O-ffentlichkest wollie," iagie er. .so brauchte ich ja nur wieder Deputationen za cinpsange» oder ms Kläger wegen Beleidigungen öffentlich vor Gericht cuuzuireten: dann Härte ich O 'fsenttichkest, so p-cl ich haben wollte." Tw zahl- reichen Angriffe und Schmähungen, denen er in letzter Zeit miede- e.usgewtzl gewesen sei, berühren den FüMen nicht, und er wundere süv nur über den Mangel an politiicher Reite, der sich darin, ab gesehen von, allen Hatz anssprichl. Elnigcrmatzen auffällig erscheint rs dem Fürsten, das; die Presse in Sachse n, Schwaben u. i. iv. iveit energischer und fester zu ihm hält, als — mtt wenige,, Aus nahmen — die seiner engere» Hciimuh, die prentzifchc: aus dieier Seite seien es doch mehr einige Organe der materiell an der BiS- marck'schcn Pcstttck intcrefsirtcu Krone derIndutlne und der Land- wlrlhschast, die zu ihm hielten. Oesters verweilt der Fücst sinnen den Auges im Gespräche beim Einflüsse der Frauen in der Politik. Dieier Ewstns; sei eigentlich überall wahrzuuehmen gcweicn, am Berliner wie am Petersburger Hole, nur der österreichilch-nngaris-he 'ei mcikwnidigerioriie fas! frei daoon; die dortigen hohen Damen kümmerten sich nicht viel ui» Polin'. Nach gelegentlichen Aentzer- ungen. die der Fürst in diesem Zusammenhänge thnt, mag man annedmen, das ihn weiblicher Einflntz in »einen amtlichen Geschütten vielfach gestört und die Lösung seiner Ausgaben erheb lich erschwert ha!; unter Anderem ist es als sicher zu belrachie», datz lehr hochgeslellre Frauen bet der Beichassnng und ber U.b r- reichung der bekannten gesütschlen Aktenstücke -n Kaiier Alexander lii. von Rußland die Hände im Spiele grhabl haben zu Gunsten Englands und mil polnischer Huje, um Spannung und Mignon, n zwischen Deutschland und Rußland zu errege». Das (Rorotwr Iss I'vlouajiwi, müsse inan bet jeder höfischen Jnrrigue un Äuge be- haltcn. „Hüviche Racker, dw PvUnnen, ober doch noch mehr Racker als hübich." Die „Kreuzztg." schreibt: Während kle deutschen studentischen . KvrvS" bekaniiliich schon laugst keine Juden mehr ansneinnen. sind die Burscheiischnsie» erst kürzlich zu dem Beschlüsse gelangt, den Beitritt der „Mitliürger" für unerwünscht zu erliaren. Ties Hai, wie die „BreSl. Ztg." inikziilheisen sich gedrängt siihlt. eine Anzahl alter Herren der Burschemchaiten veranlagt, hiergegen i» cuier ml bve aiiberannilen Bcrsammlung zu Glenmtz in Obettchicsien Einspruch erheben; deren Beiwiel ist man riuch in Betlin ge svlgi. Bcwndccs ausfällig, wvhlgcmerlt im obsckttvcn Sinne, muh es dabei erscheinen, dag die alten Burschenschafter nichts davon zu ahnen icheincn. wie wenig sich das »ublsch-lnkeriintioiiale Wesen mit dem dentsch-nattonnlen verträgt, das die Bursche,lich-stt neben dem christliche» voe Allem vertrete» sollte. Zwar mich von des Vaterlandes Ruhm uud Große ist die Rede, stu dre Elicisten und Juden vereint gekämpft hätten, ung'kich mehr ober von „Frei heit" und „konsessionellci Duldung", worum cs dem Jndenthum von jeher einzig und allein zu lhun gewesen ist. Auf solcheDekla- Motionen, wie die der Gl iwttzer. wird keine heutige Burichenschast achten, weil die Voraussetzungen, von denen sic ausgehen, ihre innere relative Berechtigung verloren haben Als die Bimchen- chasten begründet wurden, im Jahre 1817, nnd noch geraume Zell später, konnte von dem ausgesprochenen Gegensatz gegen vus Judenlhrrm. wie er sich sctldem enrwickeit hat. kerne Rede sein. Weil die Erfahrung lehrte, weil ma» damals glaubte, daß daS Jirdentbiim. wenn es seiner mittelalterlichen Formeln entledigt wäre, km Druischthnm leicht und .ohne Rest" ausgehen würde. Wer aber kann sich heute in dem Wahn noch wiegen s Tie Juden haben den Jdealt muS der Deulschen benutzt, um sich überall sest- zuietzen, wo es Geld oder Ei,stutz gievk, und ihn von diesem Standpunkt ans gehörig ausgcbrutet, ohne ihre Eigenart im Ge ringsten abzuiegen. Wie sollen bann nicht auch die Burfchen- schasten von I8S6 daS sehen — und sich — darnach richten? In der letzten Sitzung des Seniorenkonvents des ReichStag- wieS Aba. Singer darauf hin, datz die sozialdemokratische Fraktion feit Beginn der Session um vier Mitglieder stärker geworden sei und kettete daraus den Anspruch auf eine stärkere Vertretung in den Komnttssionen her. tlrssi wurde der Auffassung nicht Widerst»rochen, doch war man nicht geneigt, deshalb die Kom missionen neu zu konstitutren. Sie bleiben also unverändert. Präsident von Vital thetlie mit, datz an Initiativanträgen noch 26 bevorrechtigte, d. h. in den ersten 14 Tagen der Session ein- gegangene uud autzerdem 14 später «ingebrachte Anträge der Er ledigung harren. Ein vernichtendes Urtheil wurde tn einer Versammlung deS Kreirid« liberalen WahlveretnS tn Sachen der Hamburger Ent hüllungen gegen die .Köln. Ztg." gelallt. Herr Se-denkauimann Ernst Rehscher, Vertrauensmann der »ationalliveralen Partei, erklärte unrer etnmülhjger Zustimmung, datz, wie aus dem natronal- ltveralen Delegtrlrniag in Berlin mrt der „National-Zeirnng", so auch aus dem rheinischen natlonalliberalen Drtegirleniag am vorigen Sonntag tn Köln mit der „Köln. Zig." eine Abrechnung hätte gehalten werden müsse». Leider sei das nicht geichehen. aber es sei doch an der Zeit, den nativnailtberalen Gesinnungsgenossen die Augen darüber zu öffnen, datz die.Kölnische Zeitung" durchaus kein nationalliberaleü Blatt sei; sie sei zu BrSuiarck'S Zeit bis- marcküch gewesen, und gerade dadurch habe sie sich die Herzen der Liberale» in weilen Kreisen erobert. Nach Bismarck s Sturz habe sie sich der neuen Regierung an den Hais geworien, so würde sie es wir eine feile Dirne »ever Regierung lh»n. Das neue Vor gehen der -Kölniichen Zeitung" gegen Bismarck habe allgemein große E-npörung ve-vorgerufen. Diese Worte wurden mit brausen dem Beifall begrützt Im Berliner Ltadtverordnetenkollegium verursachte daS er wähnte Dankschreiben der Kaiserin an dir Stadtverordneten Erre gung Bei de, Verlesung des Schreibens waren Sozialisten und Radikale abwesend, aber, obwohl >vm» nur die gematzrgten Mit glieder zugegen waren, wurde eine lebhafte Bewegung bemerkt. Diskutlrende Gruppen lülllrn den Saal In dem Schreiben wurde die Stadtverordnetenversammlung ansgesvrbert, die Versicherung der Treue durch die Thal zu criveiie», indem sie zur Hebung kirchlicher Norhslande. die durch Verläuinniß vieler Jahrzehnte ent standen feie», die Hand brere und aus den reichen Mitteln der Stadt die Bildung von Gemeinden und damit die Erweckung des Gemeiirdelebens ermögliche. Der Karabiner unserer Reiterei ioll bald durch einen von wenn er stehend sein Scepter schwingt, nicht die Sänger tn der gewünschten Weste Zusammenhalten kann. An guten Einzel leittuiigtii fehlte es nicht, und namentlich der lustige Bertram de»> Herrn vast bewies, datz das Engagement oieteS Künstlers einen reich sichen Gewinn tür unser Ensemble l» die»«,» Rollengenre tueoentel Schade, datz man ihn bis letzt nicht nach einer führenden, eustlhaire» charakterkomischen Ausgabe deurtherie» konnte, die ihm die Ent faltung seines vlellciktgen Talents wrrd erst recht ermöglichen lasser» Zwei nutzecordcnliich striche Gestalten, denen man inrner mit fröhlichem Lachen ans der Bühne begegnete, waren der Michel des Herrn Elaudias und die Roiel oo» Frl. Dullrngerz sie halte» dir echte und rechte Sckiwankiarine. Ausgezeichnetes bol das Ballet aus dessen Eorpg die Koryphäen, die Tumen Gcrmaldi und Gobmi. die Herren Koller und Rothe gebührend hcrvorragien. Das Hart: war incht schlecht deiuchl. aber gegenüber der inuilen Vorstellung nicht tn sonntäglicher Geberlaune, was äussere BeisallSberengen anbelanqt. IV. s Von den drei Eoncertanten, die sich an, Sonnabend Abcnt im Musenhauie hören lictzen. verdi-nt Art. Peks chen. eine bis- her in Dresden noch unbekannte Pianistin, an erster Stelle ge nannt zu werben. Die lange Kunltlenn besitz! Warme und Ten, peramenl im Vorlrag, veriügl über eine recht reipeklable, scerllcl nicht ganz zuverlässige Technik die bisweilen sogar ein en bravourösen Zug auswersl — io z. B. ,n ber Ausiührung der 12. Rhaprobst von L'Szt —. und eure gediegene musikalische Aafsassang. dre den Intentionen eines Beethoven „nd Schamann ebenso gerech, zuwerdcn versucht, wie denen eines Lrszt und Ruburstei-r. Dre ladet wie. korrekte Handhallrrng und der daraus reiultireude meist runde nnd weiche Arhchlag, der nur im Rubato — wir denken hier namenklick, an den Schluß der Rhapsodie — etwas an Lonschönheil ernbützl. verdienen bervnders anertennende Erwähnung. Ihre llavicristrschen Spenden waren sreilicd etwas zu reichlich aa-ge'rstlen: neven den 3. Variationen st.-moll) Beerhoven's noch die 2c> Piecen de-s Schamannhchen „Carnevai". eure Baccarole von Rubinsteia und eine LlSzl'sche 'Rharäodie — das ist ein blSchen viel aus einmal, auch für die Künstlerin, die das Gedächlnig bisweilen im Lrrch lictz. — Frl. Dorouiea Schmidt, eine gut aklreomrte Evncerl- Mauser erfundenen Revelirrevoioer ersetz! werde». Dieser Revoltier s säagerin aus Franksuri, war leider ziemlich rndisponirt und »omri icheint die Zukuiiitswasse der deutsche» Resterci wegen seiner vor trefflichen Eigeuichasien zu w-rden; er kann mit iechs und mehr Schutz gleich den Repctirgewehren geladen werden. Der Vorthcst liegt nun darin, datz nach jedem Schutz die leergewordene Hülfe durch eine» sewslihäiigeii Mechanismus nach dem Abreuern heraus- flicgl und die neue Patrone sich dann von iewst wieder ladet; autzerdem trägt das Geicvotz vieler Hanoseiiecwasse sehr weit, man nennt die fuc einen Revolver kaum glaubliche Entfernung von l0 »0 Meter. Ter Kolben kann durch einen in dem Futteral des Revolvers befindliche» Kolbenansatz verlängert werden, io datz Ver leibe wie e»n Gewehr in die Schulter eingesetzt werden kann. In Folge einer von den Hamburger Rliedecn an den Reichs kanzler gerichteten Eingabe wird vom nächsten Frühi-chr ab die Süoamcrikantiche Station durch einen grötzeren Kreuzer beietzi werden. In Stratzburg i. Eli. fand die feierliche Beisetzung des dort verstorbenen sranzöfischen Obersten Paul Hücker aus Nizza. cineS geborenen StratzburgerS, statt. Dem Sarge folgte die gesummte Generalität nno Abordnungen sämmtttcher in -Ltratzdurg gami- soiurcuder Regimenter. In dem FiUervaujc der Dynamstsabcik Foerde in Westfalen erfolgte eine Explosion, durch welche eine Perlon getvdlei wurde. Oesterreist,. Der König von Griecheiiluiid stattete in Wien dem Munster des Aeutzeren, Grasen Gowchowski, einen etwa ein- stündigcn Besuch ab. Bei Ästschi» lnndete laut „Magdeb. Ztg." am Freitag 2L» Uhr Nachmittags ein preutzii her Lustballon m,i einem Preinlecierrtnar» und me^lere» klnierofflzlereil. die um IstV« Uhr Lorinilkags in Berlin-Lchvneberg ausgenregen waren. Frarrkrc -ch. Süminittchc Pacüer Blätter beschäftigen sich mit einer Broschüre des Lberste» Humbert, des ehemairgen Obe - kominandunl-n des sranzöiirchcn Sudan, in welcher der General Borguis-Desbvrdes bcichuldrgl wird, den Berrch, über den F-'Wzng gegen Samvrt enistellt zu haben, um das Avancenreni Hunrberl S zu vereiteln. Italic». Die Regierung erhielt die offizielle Nachricht, der Friede« mtt Avesshuien sei am 26. Oktober abgeschlossen worden. Das Telegramm des N.gus Menclik an König Humbert aus Avis Abeba, vom 26. Oktober dann, lautet: „Ich bl» glücklich zur Kennung Ew. Majestät zu bangen, datz der Fciedensverlrag heute uulec,elchnci wmdca ist. Da ich weiß, d.itz der 2». Naoemoei ein Elirenlag Jhcct erhabenen Faniuie >lt, so freue ich mich, datz wir mit dem königliche» Willen Ew. Majestät uno Dank der Ein sicht lind dem cimleu Eharuktec JhceS oevollinä-hligren Gesandten, Pr'aiors kikecuzzli's, d»e»en denkwü-dl-cn Tag zu einein Fcendeniag inr die Va er »nd Mutier der itatzenpcheu Gefangenen mrche» könne». Gort erhalte Ew. Majestät et» langes Leven " Erner Dcvcsche Nccazzini's zufolge find die Frledensbedlilgilugeil iolgcnde: Absch.-stuag des Vertrags van sirich-rtli, Anerkennung der kknabhäugrakeit AbesshuienS, 'Ziueckennnug dec Grenzlinie Mareb-Veieia Mit««. Dre Friedensraiifitalioneii werden binnen MonalSirilt ecsvtgen Dre Freilassung der Gefangenen erfolgt uve, Haccar und Zriia. Die Enrichadrgung für den Unterhalt der Gelange,icn »l dem beliebigen sceien Ermessen der llaireiuschen Regler ring überlassen. Der bernchttgie Räuber Pinitello ist in Palermo festgenommen worden; I»a» e-wariei von bcm Gesangenen wichtige Enthüllungen über das Ränberunweien Lvmne». Aus Havana wt,d gemeldet: Oberst Lara schlug tue Ausständ-schen bei Ealabazar; die Ausstäildiichen harren 21 Tooic, die Spanier 3 Todlc und 8 Verwundete. Zur llnrei- slützring der Sradi Eoadadv. weiche von den Ansständhchen be lagert wird, tsl esiie Avtyeilung Truppen abgegangen. He1,rie»i. Die klnieriltzluguiigeii des fiuchttgen Kaifirers Mennel der 'Nebenstelle des Ercdu Lyonnais in Brussel belaufen sich nach den bisherigen Ermittelungen aus l,2st>,<)>'1 Francs. Menirer hat sich innrhuiaklrch nach Griechenland gewandt. Nrrstlnnd. Tas Mitglied des Sradrrathes von St. Peters burg. Tegcrne, weiches von 23 Siadirärhen wegen Verleumoung. betreffend eine angeb jche Besiechuag zu Zwecken des Baues einer Newabrücke seitens eines srairzosii-hen Eueuwecks, airgekiagl war. wurde vom Gcrichtshoi nach dreitägiger Sitzung wegen Per- icuuidrmg zu st Tagen Geianging veiuclyeiil. Der Arzi Z.»0owsk in Warichau iss wegen wiederholten Ber ti rcchens gegen das keimende Lebe» zu 4 Jahren Zwangsarbeit im Inner» Sibiriens verurlhciii worden- lttricstrentand. Ein iairallichcr Anhänger des Sozialismus ernrordere in Palras ans vfscner Straße den Bankier Frangaparo und verwundete eine» anderen Karrsmann schwer. Der Attentäter, melcher erklärte, »n 'Namen des Soziairsmus zu handeln, »owrc mehrere andere Personen wurden verhallet. Die Thal ccregre gcoges Aussehen, man glaubt indessen, datz der Thäler wahnnnntg yt. Dec Mörder betenni sich z» iojialist„chcn Ideen. Er verusr sich auf R.iviicho- und Eaiecio. Ais ehemaliger Sozialist sei er durch die Lekrüre umstüczlerocher Schciilcir zum Anarchtömus be kehrt worden. Man glaubt, er habe eure anarchistische Gesellschaft begründet. Der Mörder räumt »ein Verbcche» in cynrirher Wecke ein; c- bedauert, nicht noch mehr Opfer nredergemacht zu Hoven. Die Bestattung der Leiche des Ermordeten soll in Paicas in feier lich?»: Weise vor sich gehen. Vfrita Das „Reirlcr'ichc Bureau" meldet aus Kapstadt aus angeblich guter L-uelkc, dieEuckchüdtgungSiorverung des Transvaal würde weder nach ihrer Art noch nach ihrem Betrage eure solche »rlii, datz sic in irgend einer Welle Schwierigkeiten verurmchcn könnte. Kunst und Wissenschaft. -f- Königl. Hof > chauspiel. Lediglich die treffliche Leistung des Herrn Huts, der bis jetzt noch wenig Gelegenheit hatte, in eme» komilcyen Rollen anfziitreleii. kur dre er engagtrl ist, lieh uns die alte Raeder'fchr Posse „Robert und Bertram" in Geduld vorgestern Abend ertragen. Das Werl bedarf, sofern eS noch tanger am dem Sptelplan bleiben sollte, was ve, der Prctät, die man stir Ruever hier zu hegen scheint, nicht auSgeschloisen ist, dringend in aller und ^ever Hinsicht, dnrchgreiscnder Änstrrschnngen, Nac »o mei sei für heute getagt: Autfüvcun^en. wie ine von vorgestern Abend sind keineSlalls geeignet, die -sonnkagsvorstellilngcn im König!. Schauspielhaus in den Kreisen unseres kunstsinnigen Publikums ZN akkreditiren- Autzer dem scenischcn Apparat, der bei Raeder vekon»,ilch mit die Hauptrolle »vielt, genügte auch die mnsikaltschc Belebung nicht, die man dem verstorbenen Licbirna der lachenden Dresdner zu Theil werden ließ. Trotz all« Bemühungen des Herr» Pstlrtch vassirten den einfachen Chören Entgleisungen, und das Ganze klang sadenscheintg r»nd dünn. Der ziemlich tteflteaenbe Orchester raum. ber sich sonst aus da- Beste bewährt, ist sür Possen- onssübrunaen auch nicht sonderlich geeignet, da der Dirigent, auch der vollen Entlastung ihres Talents, das sich sonst »ameullich an Au'- aaven des Koiorauicgeunges erivlgrerch wagen da-s, stark gehindert. Das suhlte man hanpisachtich »»den, Boctcage der Paraoe-Ac-e aus ,,IH!szcro i! Lvnsiowi-o vä ii Aocic'rrsta" »mck ovligakec Flöte- von Händel: die einzelnen Veizierungen kumen Nicht plackiich und klar genug zu Tarze. und auch die Luimmung war nicht imnicc ganz ungetrübt. Von den Liedern, die die Künstlerin saug, gelangen ihr die duslige „Mononachc" von Schumann und das aste liebe „Fcuhlingösteo" von MendelSioyii-B-n'.hoidn am bellen; „Meine Lieb' ist grün" von Brahms hätte ein gut' Theil mehr Lähmung vertragen. Auch Herr Hugo Kopvel. ein Schaler Hstdach's ,uü. des hiesigen Konicrvatorlums, war allem Au-chem nach nicht st reckst bei Stimme. Sein dunkel gesärdrer, etwas »Prober Bariton sprach in der höheren Lage nichl ieichl genug a» und lieg stark den Schmelz uno Glanz vermissen. dec Liedern, wie dein becühmien „schöne Wiege meiner Lewen" von Schumann erst zu einein ganzen Erfolge verheiten kann. Mehr Gluck halte Herr Koppel mit feine» Gaben aus der populären Musik; so lan den die Lieder „Ich war Verne erste Liebe" von Hermann, „In Sevilla" ooa Meyer-Helmund und „Das erste Lrcd" von Rernh. Becker reichen Beifall. — Als Begleiter bewährte sich Zherr Pitt- crch wieder auf's Beste DaS Programm nannte ihn nicht, aöcr er hätte verdien!, fett gedruckt zu werden; denn er bot in jeder Hinsicht die künstlerisch am melsten abgetönten und vollkommensten Leistungen des Adenos. VV. s Im Konigi. Hoiopernhause findet heute, DienStag, das zweite S i n s o » l e-C o n c e r t der Konigi. Generaidrrekllon lSerie R! statt. Zur Aasführruig gelangen: P lstoral-Stistvaie von Beethoven: Jrrltchierianz. Shipheiuanz, 'Mar»ch aus „Farckt s Verdaurnnutz" von Berlroz. Als Solistin rrltt Frau Ellen Gulbranson aus. Die öffentliche Generalprobe ist, wie übrlch, aus heule Vormittag ist Uhr angeseizt. 1 Im Konigi. Lchansprctha-rS gelaugt heute „Donna Diana" zur Aufiuhning Dw Anfsuhiung von Hebbel's neu- euislndiller „Krienilulo s Rache" ist vorläufig aus Freitag verschoben. f Der sensationelle Erfolg von „König Heinrich" un Rest d e n; t h ea t e r hat den Dichter Ernst v. Wilden- 0 r ii ch den Wunsch ausipcechen tasten, die viktgecühmle DreSdnec Aufführung kennen zu lernen. Herr v. Wilde,>.v,ach wird aus Ein ladung der Direktion des Relrdenzchea-erS Heine, Dienstag, in Dresden eiiilreffeii und der heutigen Vorstellung seiness Dramas beiwohnen. Bei vieler Gelegenheit bürste es zu !eb-l vasten Ovationen tür den Dichter kommen. Die vorgestrige Aus- tührung von „König oerncich" sand wieder vor ausverkauilem Oause und geräam'em Orcyc»iec statt; Hund-ecu: von Billc-begchren- den mutzten an der Kasse abgewreien werd n. 1' Ws vollständigster mukijeus c-bc-euru!; sich einem anst-rucks- vollen Grotzs!a0lpu0jliu,n vvrzustellen, «st sü Jedermann ei» gewagtes iliuernehmen, doppelt gewagt, wenn inan gleich mit dem Höchsten nnd Schwierigsten auizmvurren sich vorletzt. waS es aus muistait- tchem Geoiete glcöc; mic einer Scutonre. In dieser Lage befanü sich am vergangenen Lp»»avend im T r e i> k i e r' s ch c n Srn- sonicconcert Herr Kapellineister Ed. KiüpveI aus Amster dam, de, persönlich seine den zweite» Eancert heil ansiülleiwe erste Siusorric eurer zahlreichen und erwuciungsvollen Horerschast vvr- suhcle. Wenn auch incht von einer ganzirche» Enttäuschung der gehegten Erwartungen oder von einer dicekien Ab.ehiuriig deS ge botenen Werkes geiprochen werben lunir, io war doch das Gehörte >n seiner Geiammthell zu bejchewen nnd gewöhnlich, u»l erniler Beachtung werth z» erscheinen. 'Ain rctaiiv weiihvollslen erwieien sich die beide» Ecl-ätze des Werkes, da hwr lvcliigsteus das Be mühen nach siniouckcher Schreibweise einigermai;en von Er»o-g be gleitet erschten, obwohl auch hier statt des wuickchcnsweithei, I n- etnandergreisenS der -xhenien mehr nu, ein N eben cinaiidcrreihei, derielben zu bemerken war. Ganz kuczalhmig und armselig muchete das an zweite Stelle geictzte Scherzo au, rechl banal und fast naiv co»ven:ioneU, wenn auch »ich! ohirc melodischen Reiz, das Andanie l3. Latz), svdatz beim besten Wrlleri des Lobwucdlgen nichl viel Anderes übrig bierbr, a>s eine »nerlcn.-cnsivertne Ge- tchicklrchteii ör-s Toniegers, mit verhält,ugmaglg einfachen Mitteln gefällige, cingäiigltche Klangwirkungen zu erzielen, die den Kom ponisten nur eye, aus jedes andere masrkaU!che Gebiet, ars ans das der Sinfonie verweisen, —ckt. f Der am Sonnadend adgehaltene B o rt ra g ö a b e n d in der Rolrfub'schen Muiikakaüemte zeigle wiederum, oatz die An- stalr sich ihren langjährigen Aus als eine der euren und gediegensten hiesi gen Musikiwulen zu wahren verslrhl Das lnieresianle 'tzivgram-n. an dessen Äusiuhrrmg sich eme aioheir Anzahl junger Lamc-r „ui veuem <ve- lrngen belheiligre, emhrelt juavrcrtompdsiuonen von Mo-arr, Ltemenli. Schubert, Meirdetsiohir, G-ide, Krrchacc, E'chu-alU!, Letz, Le,.Luc und v. Mmrkwrv; Duo für AldUne und Klavier von Lmelana »vwie Geiängc von Lurichmann. Mever-HeUmunb uno llampano. Den ArolnrpaU von Sinerana's Duo harre Herr Kamiiierniusiler Bruckner rlbenrounnen. Die Klavierbegleitung zu den Gelängen ihrer Schülerinnen winde von Iran Bächi-Fähriiiiiiin ousgeführt. f Herr Pros. Julius Stvckhausrn in Frankfurt a. M lherlk uns mit. datz feine Gesangichule nach wie vor nnice seiner periönlichen Leitung »oitbestehl und dag er. nach vollständiger »Minna seines Augenieldenö. de» G c s a n g u n c c c r l ch l in vollem Umfange wieder ausgenommen hat, sowohl in Pcioat- ftunden, wie in Klassen. T Frida Scha n z. die altbekannte und allbetielstc Ingend- s-hriitstellerin, hat auch in dieiem Jahre an ihre vielen Fre mdinnen unter den Backfif.hcii und angehenden Dämchen geda-yi und sic mit zwei reizenden Gaben bcdachl; sic bcittelii sich diesmal Junge Mävche n", ein Almanach, hcransgegeben von Eicmen- ttne Heim und F>ioa Schanz (zweiter Jahrgang, und „Ktn Ver lust", ein J.ilnb.ich für Knaben nnd Mädchen von 8—12 Jahren, liccausgegeben von Frida Schanz. Die beiden Werke in farbigen Pracylbänven sind im Verlage der Welifirma von Vclhagcn u. Klasing tn Bielefeld >r»d Leipzig erschienen. T Der Versuch, in Amsterda m eine Deutsche Opern- und Overettcn-GejeUichusl zu installirc», ist wieder einmal gänzlich mißglückt. Das Theurer ist vor ewigen Tagen vollständrg zu- lamniet'.gebrochcn. die Mllglreder stehen beitelarm aut der Strotze, thetlwetse exmittirl dnr-h ihre Wirthsleuke nna icoeS Ruthes bar, wie sie in die tzeimath zurückgelangen »ollen. Unter dlejen Bc- dnucrnswerlhen findet fi-h auch Herr Divvern, der ehemalige Regisseur der Körrigl. Hoiovcr. -s Ton Eesar Frank, dein hochbegabten Komponisten der „Seelia ketten", sind inr Verlag von Durand und ischouciverl n, Paris eure Anzahl aedtegener und büchst »rar,,«Niger 2 r a e lk o in r o ' r t t o n e » tFairtasirn, Präludien. Fuaen, sintonocdc Stucke n, a in.) rm Druck erschienen. Em« Auswahl derselben gedenkt Herr ll,o Sersert in leinen nächmolgenven Lon- cerren tn der resonmrten Kirche erstmalig tn Dresden zum Vortrag zu bringen. ga