Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 17.11.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189611170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-11
- Tag 1896-11-17
-
Monat
1896-11
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.11.1896
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
L»cLLF«^, 6 / , 6 dttten, kvmttr. der Niemandem frommt, und ich bin außer Stande, in diesem Streik einen praktischen Kern zu finden. Die Treue und das unentwegte Festhalten an den» Vertrage mit Österreich und Italien, die Pflege der freundschaftlichen Beziehungen zu Rußland aui der angedeutetrn Grundlage, die Ausrechrerdaitung eines guten Verhältnlsses zu anderen Machten, die Bereitwilligkeit, unsere Macht stets zu Gunsten des Frieden- geltend zu machen, daS sind tue Grundlagen unserer Politik. Gestützt aus diele Politik und ans unicre Wehrkraft wollen wir allezeit unsere Ein heit bekunden, die wir umerem großen Kaiser und unserem ersten Staatsmaimc verdanken. Wir können getrost unsere realen Güter wiegen und mit voller Zuversicht in die Zukunft schauen, zLeb- lialter und längerer Beifall.) — Abg. Liede r zEenir.): An der Er klärung des Reichskanzlers »ei ihm wichtig: 1. die beruhigende Bersicherui'g. daß seil IK>0 unser Veihäftniß zu Rußland ein durchaus guies geb jeden sei. L, die Versiltieruirg. daß keinerlei englnrbe Ein'lnsse im Spiele leien. 6. die Bersicherung. das; bus Mißtrauen in einzelnen Schichten der Bevölkerung der, uns ver- lundeieii Lander wieder gelcvwundcn sei. Gerade hierüber AuS- kuirlt zu erhalten, lei vornehmirch der Zweck der gegenwärtigen InlerpcUciift'n gewesen, denn die Zeiten leien vvrbci. wo SlaaiS- bnndinffe möglich leie» ohne innere Aruheilnahme der Bevölkerung Gerade das Bündnis; mit Oesterreich l»we sich bisher des größten und allgenicinen 'Vertrauens der veidelseitigen Bevölkerung crlreut. Ter Ansicht inner freunde nach Hallen niemals lolchc Aviiiachiinge». lvrc sie i» den EnctmUnngen erwähnt seien, geschlossen Iverden dürren, so lauge der Trest'nnd vestetn. iWrdcrlvruch bei den Aanonwlliberalen,) Auch lerne Partei meine, Tentlchland muß 'ein der freund der Frennde seiner freunde und der Feind der Feinde teurerFiercnde, <VelfaU.) — Abg. v. M anrcnssc! (kvris.) : Seine Partei bave eure Interpellation nicht sül nvlhig gehalten, denn eine Beunruhigung Hube uvrrhairvl nichi bestanden. Glicht heislinimen korrne er Lieber in dein 'Verwerten icncsR»ckversichr>- ungsveruagS. denn dieser habe doch thaisächUch zu Gunsten drs ciuov-mchur FcledenS gewirkt. Die Darlegungen dcS S'aais- lekreiars üver unsere Beziehungen zuin Ausiande seien sehr geichickl gerveie». aber ol> sie sirv plastisch bewähren werde», bezweifle er Dankvar 'ei»eineParier lür dieErllciurng. daß Ncißhelligkcileii milden vcrbiMdeienMächten nicht eirrgetreien lliid Be.iiisirlliungen rngliicher- 'eir-s chisge'chlollen 'eien. 'A'vch danldarer aber leien leine Freunde ftir dre Erllaiongc» vciressend nnsere guten Beziehungen zu llrugiand. 'Abg Eriueccer » s -nir dankt dem Reichskanzler vor All i» für die Erliärnng, daz; nreiualS ernc Abmachung abgeicylvsse» worden lei. dre iriii rui'erer Berkragskreue iiirverernbar ser Tie-ec Arissussuug llimmren 'eure Freunde cirimülhig und mit vollller ileberzeugling zu Ter Dreibund ier inrdl uril ein Berlrag der Herrschet, svnderu auch ein Bund der Polier, dessen Fortdauer ei aus vollem .Herze wilü'che. Ader er >c> nur cm Delensivbund nrrd Dcullchiand have alu' rclrr wohl darreben »och einen A'crttralualsvcrlraa schließen können. Zu einer Envcherdung darüber, ob in einem etwaigen Kriege zwilchen Oefterreicb und Rußland der Veriheidigungslall ,:cr Oesterreich vorlrege. zu einer lolchen Eullrheidung iei ja unicre rlleichsregi-'rung schon durch das DelenstoPüiidniß rm Dreibund gerwchigt. — '.'lbg v. Gülllmgen erklärt llcanienS der Reichspartel, dieselbe wecde an einer Bclvcechung sich nur dann belheiligcii. lvena Auguste eine x'lbwehr nochig machten. — Abg. Richter streu, 'Volk pst: Ter Dreibund Nt nicht nur ein AugenblickSprvduki diploinau'cher KinglreU. sondern ein Bedniftnß der verbüudeiea Poller. Ter Vertrag mit Rußland ist m den anderen Dreibund scaaien mchl als harmlos angeiebeu worden. EharakiensUsch in. dan der Perkrag mir Ruhland den anderen Treibundlraaien nicht joiort mug> cberl! wurde Kcrnn mau einen Berirag Änderen ncchr nuccheclen. io verftötzt er osienbar gegen dre Pecrräge mit diele». Dag der Penrag nachiraglrch, nrrd zwar der Abmachung mst Nr.rßlanb zuwider, vlro'icnnrcht worden ist. !N zweiiello-S ei» Pe>rraliensbruch des Fürsten Bismarck. Sehr rich rg Hai der Siaalsietreiar dre Scluorerigkecien ge'childcrt. welche aus dein Perlrag nnl Rußland ciuiiaoden. Ware der Perlrag nrii Rußland zu rarer Zeic vclwienN'.chl worden, als er »och rn krall stand, w däüe er ans den Treibund w>e eine Soirngvalrviie wirken müssen. Wir waren damals geradezu dem Ezaren m die Hände gegeben, duner konnte eas Benehcn des Perciags vcrraihen in einem Augenblick, da cS uns am unangenelinillen war. Fürst Bismarrt hat lemer Zeit groge Blühe gehabt den Ezaren von der Fal'chung gewr'ier De», eschen zu überzeugen. Wie lerchl konnre deiEzar. der kannte. <>ecsicl>cruug gewrner ^kcelclren zu Überzeugen. Wie lelchl konrue deiEzar. der ia damals BiSiriarckS Ruckoersicherung nii! Rnhlaad glauben: viellccchl ha! Pisurarck noch eine vierte P .Z -Heltecke:!.! Nmer Perhaimch zu Rntzland anlangend. habe lch den Eindruck, als Icien wir m letzter Zen gegen Rußland eher etwas zu freundlich gewr'en Welcher Grund lag iuc Bismarck vor. den Bei trag gerade iegl bekannt zu geben? Fch bezweifle dag die Perosseiu- Uchung eines vor «> Iabren avgelaulcnen Berlrags avschwächend aul die sianzosi'cheii Liebcscvcrbuiiaen rrm Rußland einwirken karln Was die Bcswarrkhche Presse uocr englvche Einflüsse, hösi'chc Strömungen erzählt, io isl nichts ictrstmiiier als solche allgemeine Pcrdachligungen. kann Gras Herbert Blsmarr!Erwas miliheilr». was bcwlwsi, dc-x View Perdachugungen in der Presse fernes Paters nicht ganz haltlos seren. io dal er vrel Glück. dleS hie, zu ihu». Die Enthüllungen sind vergleichbar den; Tlian eines Mannes. der eine Eenirmeter-Kanonc in das Dunkle abfcncct. Man will mit lliicckir'ht aus 'ein Alter wc'li! hier Gnaoe lnc Recht ergehen lassen kLehhntteS Oho! und Bei'nll links) Hier gerade treten die ge'ährUcheu Fvlgri! des Hausni lerihrimS klar zu Tage. Bis marck berrarluck >ede s>!ach!o!ger>cha!! in seinem Arme als Fremd- hen'cha't. lHeikerken. Das ist das Unglück diews Biannes. dag er sich icöcr Selbnkruik eniauhrrt hal. Er möge doch beherzigen, was er uns icrbst immer emoiohlen hak: Man loüe sich, ohne dre Pcchältnisse uberieben zu können, nicht in die ariswärrigen An- gelegeuhciren cinmischen. lBeisoll links.) — Abg. Gras Mirbach WNU die Angrmc Rtchkcräs aus den Fürsten Bismarck zurück. de'"en Hobe Pe-drensle um Deutschland in warmen Worten wür digend. Das; wir icmals zu lrcundsich geacn birisuaud gewesen Wien, ru'tt doch irur hrnsichüich der Handelsverträge zu. Das Tnllem Lei Ruckversicherungsvectrage kann ich dem Staatssekretär nur aul's Wämiitc emolehlen. iHeiterkeit.) Keiaesialls war Fürst Brsmarck bei den Peioiieiillichungen von kleinlichen petiünlirhen LkdUven geleitet, er war sich im Gegenihetl bewuhi. seinem Parer- ande einen grohen Dienst zu leisten. Aus diesen Kundgebungen Bor wniitc gegen den Fürsten Bismarck herzulctlen, sie als eine» Porslof; gegen die Krone hrnru'tellen. ist der Gwiel der Unverlchämtheu. Dem Graien Bismarck wich cS nichi zu verdenken sein, wenn er am die An,apurngen Richter s nicht eingcl». — Avg. Lt edkn echl u': >. Der Auscruck ,.G>v'el der Ilnvernhämtheic". hätte einllba't ze-.üg' werden mnssen. Der Pcrtrag mir Rugiand war ein Per rach, »nd als solcher n! er auch im Auslande ausgesastl worden. Poa einem höheren Orsizier ist dies ini ^Bester Llovd" offen ous- gc>brc>ch,n worden, und wer den Pcrwth n'chl als wichen crkeniu, der in nicht ini Stande, nnehrcnha'te Handlungen von ehrenhaften ;» unie;scheiden. Wü'iin Füni Bismarck bei der BeiosienNichruig leine menschlichen Motive hatte, dann waren es Motive eines voiui'chen Pclbrcrhers. Redner erinnert dann an dre Rede Bis- mmck s von 1887 mit ihrer Lpihe argen rlinhiand: „Wir laisien '.kientandem nach :c." So sei das Perhälrnrh zu Ruhtand bereits ;n Brsmarck's Zeilen gewesen, und gerade Bismarck habe durch win ganzes volm'chcs Lüttem Frankreich ln die Arme Rnhiands getrieben. — Abg. v. Kardorss lReichsp.): Tic Reden Richt-r'S und Liebknecht s waren nichts weiter als Angriffe auf den Fürsten Bwmarck. Dem Vorredner erwidere ich nicht, denn er gt doch nicht ernsthaft zu nehmen, wenn er Bismarck einen Verbrecher nennt. Richter irrt, wenn ei behauptet. Bismarck sei zur un- I>edingren Gchein Haltung des Vertrags verpflichtet gewesen. Bis marck ist jedenfalls der Meinung, das; der Perkraa den Archiven und der Geschichte angehörl. Tie Kritiker Bismarcks sind einfach zu klein, um den Magltab für seine Gröj;e zu finden. Bismarck ist tederzeil bereu. Alles hinzuaeben iü, das Vaterland. (Lachen links.) — Abg. Paasche lnak.-Iiv.l, ebenfalls die Angriffe aui Bis marck zurückiveilend. konstaiirt insbesondere, den anderen Treibunb- sraatcn seien von den Verhandlungen mit Rußland ,a seinerzeit Mittheilung gemacht worden Einem so hochverdienten Manne wie Bismarck dünken w kleinliche Motive, wie man ihm bezüglich oerEnthüllungen nachgcsogt habe, überhaupt nicht unsergeschoben wer den. — Abg. Lieberma nn v. Sonnenderg lResormp.l: Liebknecht >oar wohl nur aus Bosheit von seiner Fraktion vorgrlchickt worden, um zu zeigen, datz Diejenigen Recht hatten, die ans drni sozialistischen Parlntwir L'eblnecht S Fähigkeit anzwenrlkcn. Was Richter anlangt, w bröckelt ia seine Partei immer mehr ab. und die Zelt ist abzn- >chcn. wo von ihr nur eine „dicke Säule" übrig bleiben wird. 'Große Heiterkeit). Redner vrrtheidigk sodann dte Enthüllungen, die ja auch berklis den EkanvlnlSmiiS in Frankreich adgekuhlt hätten. Bismarck lei schmählich angegriffen worden und habe daher das Recht zur Verthkldignng gehabt. Er sei und bleibe Loch der unabsetzbare erste Kanzler des Deutschen Reiches. — Ada. tloußmonn llüvd Volksv.): Es handle sich um ein StaatS- o-keimnik und die Enthüllungen desselben haben Mißtrauen bei den Bonde»genoff«,, also eine Schädigung de» Reich» bewirkt, wenn auch nur vorllbergedrnd. Wenn sich Bismarck da» Recht a»maße. jeinrn Nachfolgern Schwierigkeiten zu machen, io geh« das weit hinaus über alles Dogeweirne: keinesfalls hätte der Gedrimvertrag aufrecht erhalten werde» können. Bedauerlich sei die Mißstimmung zwischen England und Deutschland, zwei Ländern mit iolcher Stammes- und Kulturgemeinschaft. Es sei nicht wecke ge wesen. daß diese Mißstimmung ko von den englischen, wie auch von den deutschen Staatsmännern gesteigert worden sei. — Abg Rtckert lsreil. Brr.): In vorliegendem Falle frage es sich nur: war Bismarck zu den Enthüll,mge» »och als SiaaiSmonn o. D. berechtigt oder nicht ? Diese Frage habe BtSmarck srüher selber verneint. Die Rechte des Hause» sollte doch Respekt vor Eaprivi habe», der so schwer angegriffen worden sei und der dennoch vornehm ichweiae. Erfreulich sei, daß Aller Beunruhig ung jetzt durrb die Erklärungen des Reichskanzlers und deS LkaatS- 'ekretürS der Boden entzogen worve» lei. — Hieraus wird ein Schlußantrag angenommen. — Abg. Gras Herbert Bis marck bemerkt n. A. perlöniich. er wisse nichts von einem Inter view eines Mitarbeiters des „Neuen Wiener Tageblattes bei dem Fürsten Bismarck, von welchem mehlfach i» der Debatte die Rede gewesen ist. Er >rlbff habe auch das ihm zuaeschriebene Interview n»t einem Amerikaner über die Wäbrungssraar nicht gehabt. — Morgen: Interpellation betr. Fall Brrckewitz und Tnellwewn. Berlin. Reichstag. Für heute war tm Reichstag ein großer Tag erwartet worden, stand doch die Interpellation des Eenlrums betr die Enthüllungen der »Hamb Nachr." ans der Tagesordnung Ein so belebtes Bckd wie heule hak der Reichstag seil Langem nicht gezeigt. Die Zahl der Abgeordneten war wohl etwas großer als an den Vortagen, hätte aber doch uoch ansebnilcher sein können: daaegcn wcnen der Regieruiigslisch. an der Spitze desselben der Reichskanzler, sowie dte Tische dcS BundesrnthrS voll besetzt. Ein recht buntes Bild boten die Logen ano Tribünen, die Diploniatenloge war lelt langer Zell nicht so gefüllt nne heute, es waren Vertreter bei verschiedensten auswärti gen Regierungen »ugege». Die Tribünen lullten sich bereits geraume Zeu vor Beginn der Sitzung. Die Sitzung selbst wurde linort mit der Interpellation Hoinpelck» begonnen Reichs kanzler Füllt Hohenlohe antwortete in seiner ruhigen und be- 'liminicn Weise. Ter Hauptredner der Regieruna war Staats lekrelar v. Marschall. ihm lolgcen dann Lieber, v. Manlenftei und Engen Richter. Der Letztere konnte sich dte Gelegenheit nich' entgehen lassen, leinen; Haß gegen den Altreichskanzler die Zügel »hießen rn lassen und den anwesenden Sohn desselben, Grafen Herbert Bismarck direkt zu einer Antwort herauSzuiordern. kurz, 'der treffend erwiderte Gras Mirbach: Ern Mann, der so wie Bismarck für die Monarchie cingekceren ist, er erinnere nur an die kvnslcktSzeit. könne nie anlimvnarchisch sein. DaS Vorgehen der gegnerischen Plätter mit der Verdächtigung des AllreichskanzerS, aichc das Wohl des Reiches im Ange gehabt zu haben, iei der Gipffel de, Unoerlchänuhert — eine Aeußerung, die selbttveisländltch mit lautem Halloh ans der Linken ausgenommen wurde. Berlin. Hospcediger a D. Stöcker hat gegen das im Prozeß Witte übet ihn berhängke llrkhei! Berufung einlege,; lassen. Eronbcrg. Gestern Abend fand hier in Anwesenheit des Regierungspräsidenten die Gründung eines Onskomuees >ür Er- nchtnng eines Kauer.Friedrich-Denkmals in Eronberg stakt. De, Grc'ßherzog von Baden ist um Uebernahme des Protektorats erlncht worden, Köslin- Heute findet vor der hiesigen Strafkammer der Prozeß gegen den Eolberger Stadtverordneten Wals wegen Be erdigung des LandcarhS v. Pntik.imer Itau. Vor Eintritt In die Verhandlung beaniragr der Anzzekcagie. den Beisitzenden. Gerichts- Affeffoc Wols wegen Besorgnu; der Besangcnveik abzniehnen. De, c^erichisdoi weist nach längerer Beratllnng diesen Antrag ab. Der Angeklagte beitreiket die Avsicht der Beleidigung gehabt, und be hauptet. in Wahrnehmung berechtigter Inteienen gehandelt zu turven. K ösli n. In dem Prozeß gegen den Eolberger Stadtverord neten Seilermeutec Wnls wegen Beleidigung des Landrachs o, Putlkamer elkannte der Gertchisbos aui 50 M. Geldstrafe. Ter Staatsanwalt hatte t 0 M. Geldstrafe beantragt. M ünche n. Gegenüber der Nachricht der „Amberger Polksztg." »bei die Nichtbrslätigung eines ehrengerichllichen UrkbeilS wegen prinzipicUcr Duellverweigerung seitens des Prinzregentc» und übe, eine eiilipiechendc Abänderung d>r Ehrengerichts-Satzungen »eiten» des baversichen KnegsniinisteliumS enalnen die „Münch. M Nachr.": Eine Aenderung der Satzungen lei nicht erfolgt, weil in diesen Satzungen eine wiche Bellimmung gar nichi enthalten >ei. Richtig iei dagegen, daß seitens des Piinzregenken ein ehrengerichtliches lltkheil. iü welche»! gegen einen Offizier, weil er sich als prinzipielle, Gegner des TuellS bekannt hatte, ani schlichten Abschied erkannt wurde, die Bestätigung nicht gesunden hat. In dkesem spczirllen Falle bandelt eS sich am einen Offizier deS Beurlaudleiistandes. einen ehemaligen Angehörigen einer nlchlschlagenden -Sludenienver- b'ndung. welcher sich vor dem Ehrengerichte als prinzipielle, Gegner des Durlls bekannt halte. Die Allerhöchste Beltäcigung des Unheils »ei vekweigert worden in Verfolg der seinerzeit bei Beantwortung der Interpellation Schadlcr im bayrischen Landtage vom KnegSmrnlffer abgegebenen Erklärung, daß an keinen Offijiei >'!>, Zwa,»; in der Frage über seine Stellung zuni Duell werde geübt werden. W ien, Tie „Pol, Korr," meldet aus Petersburg: Die schleunige Enckendung des französische» Bosichaflers Grafen Monrebello hinge mit der Anwesenheit des Botschafters Nciidow in Petersburg zusammen, da die Beraihungen der beiden Diplomaten unter einander und mft den für die auswärtige Politik Rußlands maß gebenden Persönlichkeiten, sowie mit den Vertretern der anderen Mächte über die tiiikilche Knsis als wüickchcnsiverth erach'ek werden. Die Beiviechong bezwecke eine gemeinsame Aktion in Koiistcnftiitope!, durch weiche die Machte eine desmftive Regelung der schwebenden türkischen »Fragen herbeiznsühren beabsichtigen, in allen Emzelheften sestzustellcn. Wien, Im Abgeocdnetenhalcke wurde henke eine Vorlage der Regierung eingebrachk, in welcher ei» Kredit von Gulden für dw Beiheiligung der Reichsraihsländer an der Pariser WeikauSsiellung im Jahre I!»"0 gefordert wird. Pari-?. König Meneiik richtete ein Telegramm an den Präsidenten Fanre. in dem es heißt: Unter Gottes Bciltand haben wir unserem Volke den Frieden wredergegeben. Indem wir heule den FriedenSvectrag mir dem Bevollmächtigten Sr, Mcftcstät des Königs von Iiciiien Unterzeichnete». »Häven wir uns glücklich, daß nii'ere Freunde sich mit ii»s darüber freuen — Präsident Fauee erwiederte dem König Meneiik: Sehr dankbar für die Zuvor kommenheit. mit der Eure Maieltäk mir die Wieder Herstellung des Friedens angezeigl haben, bcglückwünlche ich Sw herzlich ui dem gluck ichen Erfolge und bin mit Ihnen als Nachbar »nd Frennv darüber erfreut. Bo in bau. Tic Kosten der Eisenbahn, deren Ban in Aus sicht genommen ist, um der von der HnngerSnorh betroffenen Be völkerung Arbeit zu verlchaffcn, sind auf 27 Brvre ll Brore gleich !>")»>>.(>».»;» Rnvienl snr die nächsten ll Jahre veranschlagt, Nm die Arbeiten nuszickühren, wird cs erforderlich sein, die nächsten Jahre in England eine große Anleihe snr Indien ausjunelmien. Tie lrentige Berliner Börse Verkehr!? im Ganzen in recht zlirückhaitender Stimmung. Die Tendenz war leicht ob- geschwächr. Die Gcichäftsvewegangen waren w geringfügig, daß aus der ganzen Lmrc d e Kursveiändernngen kaum ncnnenswcrih sind. Eine Ausnahme machten nur italienische Derlhe. ans welche die Meldung über den FriedenSlchluß zwischen Italien und Aves'h- rrien einen slrigernden Einsliiß ausübke. Am Markte für Bank- Aktten konnten sich die Kurie in der Hauptsache behaupten. Be sonderes >ft nicht hcrvorzuhcben. Von Eisenbahn-Aktien lagen Aacben-Mastrichk aus die Nachricht über die Verstaatlichung der Bahn sesl, Jxilieittlchc Bahnen steigend, die übrigen auswärtigen Bahnen sehr still Am Monkan-Aktieilmgrkte war die .Haltung bei stillem Geschäft schwach. Die Kurse für Kohlen- wie für Hüticnwcrrhe waren etwas niedriger, auch sonstige Indnsrricwerthc lagen ilill, Renten besser beachtet, namenbicki Italiener, die reich lich t Proz. anzogcn. ferner Türkenloose und Mexikaner. Heimische llproz. Anleihen etwas niedriger. Privatdiskonl l^r Proz. — Drr Getreide markt zeigie wieder vertrauliche N»bc Hier hält sich die Rauflust wieder zurück, und vom AnSIande kommt keinerlei Anregung. Weizen war aus einige Dezember-Realisationen ge druckt. Roggen m greifbarer Maare einigermaßen beachtet, Preise kaum verändert. Hoier sehr still. SviritaS aick die treulichen günstigen amtlichen Zahlen fest und ca. SO Pfg. höher. — Wetter: kalt, schön. Südostwind. a. M. Schluß.' grrdü sc>?.«7. Diskonto Lvu.fto. DrrÄduer Bant i-E.'o. Etanisbalin Lombarden 8«'/,. Laura rss.uc, Una. «o d . »zvrn>a -ten . Elill, »«fter»«,. Prchu'ten «Schloß». .Weiten ver November —. rer NkSr» —- Ir» n». v« Mar ni. Staaildadn 7»,. Lombarden -. «ellauviet. > <Schsyß'. weiten der November ».«. l hdr. ^>.7». v«^Mai.«>uull «,7b. »ovdr. M.7 Ikt-UUNl in ,Ll>. mit nackt rubia wck ,-l unverändert, D- rai« flau. - Wetter ir ftckti. rotier «n M^mmeÄe« Verlltche« «nv Eiichslsche». — Ihre Majestäten der König und die Königs n. welche , bqoaen die ^ ^ ^ - olae Ihrer Mairstäten befanden sich: die Holdamen Ärüsinnen von Einsiedel, Reullner von We»l königliche Villa Strehlen. Ini Gefolge , -iTdu-ten cSchtußl, v« Mal —. aelchL««»lot. Stoaieo ver Hosfräulein von Nouendorff. Komtesse Pork von Wallenburg und Früuletn von Hollcben, ferner Ihre ExceLenzen der Lberhol- marschall Graf Vitzthum von Eckstädt. der Obrrstallmeister vo„ Ehrenstein, die Generaladjutanten Generalleatnants von Minckmik nnd von Treitschte. Overkosinetster von Malorti« und Gemahlin und Stabsarzt Dr. Kampf. — Se. Masestät der König hat den Oberlehrern Dr. Boch - mann am Gymnasium zu Lresden-Neustabt, Ltchtenauer,m per Kceuzichuie zu Dresden. Dr W e i n in e i st er an der Tdomas- ichule zu Leipzig. Schöne am Realghmnasium zu Boma Voigt an der L rrikönigsichnle zu Dresven-Neustadt den Tilrj unv Rang als Professor in der vierten Klasse der Hofrangordnung verliehen. — Vorgestern Nachmittag b Uhr fand bei Sr. Könial. Hoheit dem Prlnzen Georg tm Palats Zinzendorlstraße Famtlien- talel statt. An dcrirlben nahmen Tbeli: Ihre Königl. .Hoheiten der Prinz »nd die Frau Prinzessin Friedrich August, der Prinz nnd die Frau Pri zessin Johann Georg und die Prinzessin Mathilde. — Ihre Königl. Hoheiten der Prinz Georg und dle Prin zessin Mathilde sind vorgestern früh ll Uhr 37 Minuten von stbhllenort nach Dresden z iruckgekehrt. — Sc. Körttgi. Hoheit Prinz Albert leistete am 14. d. M. einer Einladung des Herrn RittergukSdesitzerS v. Basse aus Zichortau zur Jagd Folge. Am 15. v. M. nahm der Prinz In Le'pzig. begleitet von seinem Adiutantcn. Herrn Premierleulnaiit v. Schönberg, an der Feier des lll). Stiftungsfestes des Vereins ehrenvoll verabschiedeter Militärs Dhcil. — Se. König!. Hoheit Prinz Max begeht heute in London leinen Geburtstag. — Der Ecdpliiir. die Frau Erbprinzcssin und Prinzessin Feo- dora von Sachlen-Meiningen begaben sich am Sonnavend Nach mittag zu Wagen nach «ivyllenort. um den sächsischen Maiestäte» einen Avjchiedsoeinch zu machen. — Zum Gedächtnisse sirr weiland Jure Masestät die Königin und Kiirtürstin Maria Joiesa, Gemahlin Augusts lll„ warb gestern Vormittag l l Uhr in der k a t h o l i s ch e n Hoskirchc ein Reaniem ansgesübrt. — Der diesseitige Gesandte in Wien Herr Kanrmerherr Gras v. Wallwitz ist am Sonnabend hier cinge rofsen. — Dem Bürg*richnl-Odeclehrcr Dr. Phil. Hüttig in Leipzig ward das Verdienstkreu; verliehen. — In einer dem Verein würdigen Weise verlies das am Sonntag aeieierte ll. SlislungSsest des Chr > stlichcn Vereins , ,lngcr M ä ii n er. welches theils tm VereinShaus. N.umarkl h. ll. Erg., theils im Hoiviz Zliizendocsstcaße I7 2l abgehalken wurde. Das Fe» begann mit einer in den Veremslokaiitäten abgehaltenei, Mvrgenandachk. woraus gemeinsamer Kirchgang in die Frauenkirche nnd dann Besichtigung ver Veremsränmc erfolgte. Das Nach- inirtagsprogl.imm lud um 3 Uhr zu einem gemeinsamen Kaffee in den Velemslokalftäten ein, dem sich eine Lankfeier anschloh. Avends vcriammelien sich die Dbeilnehmer im Hospiz, Zinzendors. straße wo nach vecschiedenen musikalischen und gesanglichen Vor- irägen der VerrinSvociland. Herr StaaiSanwalt v d. Decken, die Anwesenden, worunter sich zahlreiches Militär befand, als zu einem Familieniubelsest erschienen, willkommen hieß. Hierbei machte er die freudige Mitlheiiung. daß Ihre Majestät die Königin einen Jahresbeitrag von 50 Mack für den Verein gezeichnet habe. Durch Au biingnnq eines „Hochs" aus Se. Majestät den König nnd Absuianng der Sachsenhymne stattete die Veriammlung ihren Dank >b. Tie Festrede hatte der Vorsitzende des Brudecvereins in Leipzig, Herr Plärrer v, Scydewin übernommen, welcher seinem Vortrag die Frage: „WaS ist Glück?" atS Thema unterlegte, wobei er austührie, daß es 5 0 gebe. welche als glückverheißend aussähen, es aber nicht wären. Dies sei Geld, Genuß, Großthuu, Grad und glücklich ist der Gottlose. Hingegen gebe eS andere 5 0, welche Ansanas nicht glückverheißend auSlähen. es aber doch wären unv nur allein den Menschen glücklich machen könnten, AlS solche nannte der Vortragende „Gnade Gottes. Glaube, Gebet, Geduld und Geben". Das Fazit gipfelte darin, „Gott ist dciS Glück, in ihm ruht das Glück und in ihm bicidt bas Glück" Diese Festrede fand allgemeine Zustimmung und Beifall. Tns älteste Bcirathsniitglicd, Herr Genecalmaior z, D. v. Süßmclch Hornig dankte den viele» Gönnen, und Gönnerinnen des noch jungen nnd unterstützungsbedürftigen Vereins für ihr bewiesenes Wohlwollen, Nachdem der Bereinsvocsitzende noch einige eingr gan ene BegrüßungStelcgramme verleien und den Jahresbericht elstnttel hakte, wandte man sich wieder dem musikalischen und gelangllchen Genuß zu nnd beschl s; das gewiß jedem Tveilnehmer noch lange in Erinnerung bleibende ernste nnd genußreiche Fell mft einer der Stimmung angemessenen Abendandacht. — Der Verein zur Förderung Dresdens und des Fremdenverkehrs arbeitet unentwegt an der Lösung ieinkr vielfachen Ausgaben, In de- am ll. November I8!V stattgcniit- denen Varstaudsfttzniig sind eine Anzahl die Allgemeinheit interessirender Beschlüße gclaßr worden. Der Jinanz-Äuslchuß des Vereins hat über die Fremdenbesteneriing der meisten Städte DentichlandS und der Schweiz eine Broschüre entworfen, in welcher in leichrsasiftcher Form besonders auch dte Steiieceimcichrungen Dresdens ersichtlich sind. Ttcie interessante statistische Arbeit dürste dazu beitragen, dar; gewisse Einrichtungen der Fremveiibes'tcueriing an maßgebender Stelle reformtrt werden. Der AuS'chuß für das Lesemnieum hat seine Arbeit soweit gefördert, daß dieses nicht mir snr Fremde, sonder» wohl »och mehr für die gebildeten Kreise Dresdens langersehnte Institut am l. Januar l897 eröffnet werden kann. Ter Le'eiiiuicums-AriS'chiig er,meldete für dlcsei, Zweck dle erste Etage Georgplatz I und werden die be,reffenden Räume be haglich und zweckentsprechend eingerschtet. Die Bureaur des FrembenvercinS werde» gleichfalls nach dem Ekorgplay 1 vclleg!. bis der Verein später einmal in der Lage ist, ein eigenes Grund stück zu besitzen, Ter Kunst Ausschuß des gremdenvereins, dem die Aufgabe znstclst. durch besondere Anregung den Schönheitssinn im Wandel nnd Verkehr zu pflegen, wird deinnächst ein Preis ausschreiben veröffentlichen behufs Erlangung von Skizzen »nd Ideen für die Herstellung eines charakteristischen Wahrzeichens der Stadt Dresden. ähnlich wie München sein „Münchener Kindl" und viele andere Städte ein derartiges Wahrzeichen besitzen. Dcr Verkehrs- und per Preß Ausschuß sind gleichfalls bemüht, durch Herausgabe eines neuen Führers, sowie durch geeignete redaktionelle Artikel und Inserate in de» Zeitungen zur Förderung Dresdens und des Fremdenverkehrs beizutragcn. — Von Strehla a. E- erhalten wir folgende Zuschrift: Die in Nr. 314 Ihres geschätzten Blattes enthaltene Notiz, den Elb- n mich lagSverkehr in Riesa betreffend, veranlaßt den Ein sender DieicS, die Aufmerksamkeit auf das eine Stunde von Rieiä stromabwärts gelegene bccheidene Elvstädtchen Strehla zu lenken. Dasselbe icheint durch seine natürliche Lage und durch seinen großen. Heyne,ne» Ausladeplatz wie geschaffen. Riesa be züglich ierneü UmlchlagsverkehrS zu entlasten. Nach Leipzig bc- stimmte Güter einer großen Anzahl Schisse könnten hier täglich gelöscht werden, da durch die Quaibahn Gelegenheit geboten ist. dieselben beauem bis Oschatz und von Irrer nach dem Orte ihrer Bestimmung weiter zu besolden;. Die Eisenbahn Oichatz-Strehla ist allerdings nur schmalspurig, mit Hilfe sogenannter Rvllböckc ließe sich aber viel thun. dem bestehenden Ucvelstanoc abzuhclien und große Eil'enbahnwaqgonS von hier »ach Oschay zn rranSpvr riren. Ein durch die Natur geschaffener .Huienplatz. welcher einer bedeutenden Anzahl Schiffe -schlitz gewähren könnte, ist ebenfalls vorhanden, »nd mit viel weniger Kosten als anderwärts könnte hier ein Winter- und Verkehrühasen gerchaffen werden, sodaß es nicht nur tm Interesse unseres Städtchens, sondern auch in den, unserer Staa'Srrsenbaiinen und des gekämmten Verkehrs liegen dürfte, wenn öffentlich hierauf hingewiesen wird. — Geringste Fahrn> asiertiefen auf der süchffsü Elbstromstrecke am 14. November lKS6 bei einem W ' stand« von 124 Ein. «nt« NM am Dresdner Pesel d.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)