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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 02.12.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051202021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905120202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905120202
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-12
- Tag 1905-12-02
-
Monat
1905-12
-
Jahr
1905
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A» ktüioicm»,«» aui der Lrwailette Zeile s LI» : die rwaitlae Ztlie auI Leri teile » Ptz,. als 8>»ae«a»dt Zeile «o Pia. In «uiumeru nach voun- »nd gcieilage» i ivailiae Grundzeiie so P>a.. aui Pnvailciie « Pia. Zluaiiiac Zeile aui Deriieiie und all Sinaciaudi so Piz. AuorvSrtige Aui. trage nur aeaeu Vorauavezaviuna. iüeieabiülier werde» mit WPI» berechn«. fternlvrechanlchlnt: «uu l Sie. U und «r. LOST !81«elL«npk«L'ü I^ILIbnmHeli-8 SlkS. VorläUx s Kttlclc 50 Lkg. in »Ilo,, Zpollrolcen, tlrozzerieir uuck korlümorio» — «r. rr.rr. Rentobilität der süchs. StaatSbahne» IltOt. Neueste Draktberichte. Hosnachrichte», Landtaasverhandluiigen, Nach dem Streit, Gerichtsverhandlungen. „Zar iind Zimmernraun", Koeneir-Koiizert. berliner Leben. Lunnll 'cnl», 2. Dezember 1UOL. Die Rentnbilität -er Linien des sächsischen Stl»atSbllhnne1>»es im Jahre 1W4. Soeben ist die Rentabilitätsberechnung für die einzelnen Linien des sächsischen StaatSeiscnbahnnetzeS aus das Jahr 1904 erschienen, welcher folgende interessante Angaben zu entnehmen sind: Die Betriebseinnahmen sind um 5826 513 Mk. höher als die des Jahres 1903: sie übersteigen die im Staats- hauShaltsetat vorgesehene Summe um 4 611 028 Mk. Der Ein- nahmezumachs betrug im Personenverkehre 4 387 761 Mk. und im Güterverkehre 4 785 102 Mk., während aus andere» Quellen rund 346 350 Mk. weniger vereinnahmt wurden. Tie Ein- nahincerhöbiiny im Personenverkehre entfällt mit 1132 MO Mk. aui den erhöhte» Reiseverkehr zwischen den rm eigenen Bereiche gelegenen Verkehrsstellen. Auch der Verkehr zwischen fremden Bahnen im Uebergange über die sächsischen Bahnen erbrachte einen Einnahmezuwachs von 45 OM Mk., dagegen ergab aber der Verkehr -wischen sächsuchen und sreanden Bahnen einen Ein- nahiiieausiall von 81 OM Mk. Hauptsächlich ist dieser Rückgang daraus zurückzusühren, daß der Answandererverkehr von Oester reich aus den Seeweg über Triest verlegt wurve. Beim Güter verkehr entfällt die Meüreinnahme n. a. mit über 500 MO Mk. auf die Steigerung des Verkehrs zwischen sächsischen Stationen, mit annähernd 3 Millionen aus den erhöhten Güteraustausch mit fremden Verkehrsstellcn und mit über 1 Million Mk. ans den Vertchrszuwachs zwischen fremden Bahnen im Durchgang über die sächsischen Bahne». Besonders beteiligt ist am Ein- nabnwznwachs mit fremden Bahnen der Magdeburg—Halle- sächsische Verkehr mit rund 720 OM Mk. Auösälle sind dagegen in verschiedenen österreichischen Verkehren entstanden, sie be ziffern sich ans gegen 170 MO Mk. Obgleich die Elbcschiffahrt wegen niedrigen Waiserstaiides >m Sommer 1901 eingestellt werden muhte und den sächsischen Bahnlinien größere Mengen Güter, hauptsächlich stöhlen, zur Beförderung zusielcn. ist doch keine wesentliche Erhöhung der Einnahmen hieraus eingetretcn, da auf der anderen Seite Gütermengen, die sonst an den Um- schlagplätzen Dresden und Riesa auf die sächsischen Bahnen über gehen, ausgckblieben sind. Die Betriebsausgaben sind gegen diejenigen des Jahres 1903 um 2 556 539 Mk. höher, sie blieben aber hinter der im Staats'hanshaltctat veranschlagten Summe um 8 32 l 963 Mk. zurück. Die Ansgabesteigernng gegenüber dem Jahre 1903 ist zum Teil eine natürliche Folge des gesteigerten Verkehrs und der damit verbundenen böheren Anforderungen an Betriebsmittel usw. sowie der Gewährung von Wohnringsgeldzuschüisen an die Beamten. Auch an Löhnen der Arbeiter waren nahezu 4M MO Mk. mehr als im Jahre 1903 zu zahlen. Der Vetriebsüberschuß ist dem ans dem Jahre 1903 gegenüber um 3 269 973 Mk., dom im Staats- baiishc. tsetat veranschlagten gegenüber um 12936 591 Mk. höher. - Tie Rentabilität der einzelnen Linien, letztere nach der Höhe ihrer Erträgnisse geordnet, betrug nach Prozenten des Anlagekapitals sdas Ergebnis des Jäbres 1903 ist in Klammern beigcsetztl: Vollspurige Linien: Zeithain— Elsterwerda 10,825 Proz. 110,749), Waldheim striebethal 9.754 Prozent l7.959>. Stollbcrg—St. Egidicn und Höhlteiclr- Wüsten- <8.236>, Dresden—Chemnitz—Werdau mit stohlenbahnen bei Dresden, serner Freiberg—HalSbrücke und Schönbörnchen— Gößnitz 6.513 Proz. 16,037). Kamen-—Bischofswerda 6,246 Proz. 13.7491, Pirna—Berggießhübel und Pirna—Großcotta 6.108 Prozent 15,0051, Gaschwitz—Meuselwitz 5,989 Proz. 16.7491, Cbem- nitz—Riesa und Waldheim—Rochlitz 5,982 Proz. 15.0881. Weida -Mebltboucr 5,776 Proz. 15,781>, Görlitz-Tresden-Ülltstadt 5.584 Proz. 16.2421, Schönberg-^Hirschberg 5,372 Proz. 14,3001, Dresden—Elstenverda 5,214 Proz 15,730>, Zeitz-Altenbnrg mit Meuselwitz—'Spora 5.110 Proz. 15,005>. Leipzig-Dresden mit Großenhain—Priestewitz 4,976 Proz. 15,3371, Kieritzsch—Cbemnitz mit Rochlitz-Penig, Limbach—Wittgensdorf, Leipzig—Geithain und Limbach—Wüstenbraud 4,9! 1 Proz. 14,1601, Jobanngeorgcir- stadt—Schwarzenberg, Schtvarzenberg—Zwickau mit «Schnee- berg—Niedcrlcvlema und Buchholz—Schwarzenberg mit WallerS- dors—Crottendorf 4,800 Proz. >3,1171, Schönberg—'Schlei- 4.184 Prozent >2,9001, Beucha—Seelingstädt 4,401 Proz. >4.0221, Menselwitz—Ronneburg 4.111 Proz. <4,4061, Borsdorf-Coswig 3,577 Proz. >4.2371, Brunn—tslreiz 3,535 Proz. >2.768>, Plaueir -Gzer 3,505 Proz. 13,1471, Zittau—Nilrisch 3,474 Proz. <3.0>8>. sGößnitz—Gera 3,163 Proz. <3,374>, Bautzen—Aönigslvartha .2.895 Proz. 12.0181, stlogjche—Schivepnitz 2.880 Proz. 12,947), Kamenz—Pirna 2,859 Proz. <2.-1761, Zlvickau—Oelsnitz mit Lottenarün—Theuma und Herlasgrün- Jalkenstein-Binldenberg 2,775 Proz. 12.0841. Reitzenhain-Jlöha und Pockau—Nenhanicn 2,689 Proz. 12.233), Gera—Weischlitz 2.676 Proz. 12.240), Riesa —Noiscn-'Moldau mit Vcrihelsdor' Olroßhortnrannsdorf und Brand-Langenau 2.612 Proz. 12.636), Ehemnitz—Adors mit Zwota—stlingentlral 2,191 Proz. 12.109), Aniiaberg—Jlöha 2,189 Prozent 11,455), Weipcrt-Annaberg 2.M9 Proz. 11,773>. Glau chau-Wurzen 1.581 Proz. 11,6171, Zittau-Löbau. Obcrodcr- witz—Wilthen, Ccheibe-Eibau und Ebersbach—Löbau 1.554 Prozent 11.424), Bautzen—Schandau, Niederneukirch—Bischois- werda, Neustadt-Dürrröhrsdors, Großpostwitz -Cunewalde 1,143 Proz. 11.116), Reichenbach—Mvlan—Göltzschtkiall'rücke 0.937 Proz. 11.349), Noßwein-Hainichen-Niederwiesa 0.790 Proz. 10,460), Zwönitz-Chemnitz 0.585 Proz. >0.589), Allenburg —Langenleuba.Oberhain 0,3N Proz. 10.149). Löbau—Weißen berg—Baruth 0.1^1 Proz. lO.359). Gl-cinnitz—Wechselburg mit Glösa—Jurlh 0.0^ Proz. 10,015). Drei vollsourige Linien, die icbon im Jahre 1M3 Zuschuß crsordcrien. ergaben auch im Jahre 1904 noch keine Verzinsung des Anlagekapitals, es sind dies Lengenfeld -Göltzschthalbrncke, Zwönitz—Scheibcnberg und Chemnitz—Obergi üna. Erstere erforderte 0.512 Proz. <0.058) Znsck'iiß, die zweite 0.431 Proz. >0.5461 Zuschuß und die dritte 0.007 Pro-, il.0031 Zuschuß. 1!. Schmolsourbahnen. Die Reihe eröffnet hier die Linie stipsdotzs—Hainsberg, welche ihr Anlage kapital mit 5.310 Proz. 14.447) verzinst, ihr folgen dann die Linien Radebenl-Radebnrg 4,279 Proz. <3.9301. Mügeln—Geising—- Allenberg 3,131 Proz. >2.737), Oschotz—Döbeln mit Müaeln— Nerchan-Trcbsen. Nebitzscl'en—Kroptewitz und Oscbatz—Strehla 1.656 Pro;, il.974), Pottckiappel-Nossen 1.545 Proz 11.134). Wilknn—Carisfeld 1 293 Proz. 11.064), Reichenbach--Heinsdors I. 006 Proz. 11.2571. Wiliscbtbal- ChrensriederSdorf mit Herold- Thum 0.663 Proz. <0.316). Crawzahl—Oberwiesent'hol 0.529 Proz 10,356). Hetzdors-Cvvendorf 0.421 Proz. 10343), Klingenbera— Jrauenstein 0,166 Proz. 10.016), Wolkenstcin—Jöhstadt 0.255 Proz. <0.0691, Scbönield—Gcver 0.087 Proz. <0.7111. Tie Linie Grnnstädtel—Nittersgrün erforderte 1903 noch einen Zuschuß von 0,032 Proz., brachte es aber 1904 aus eine Verzinsung von 0.121 Proz. Vst folgenden Schmalspurbohnen, die schon im Jahre 1903 Zuschuß 1>n Klammern angegeben) erforderten, war auch 1904 solcher nötig: Mosel-Ortmannsdors 1.951 Proz. II, 767), stohlwühle Holnistein 1,085 Proz. 11.0961. Tcinbenhcim —Dnrrbennersdorf 0.895 Proz. sl.087). Herrnhnt—Bcrnftadt 0.817 Proz. 10.814). Mulda-Savda 0.130 Proz. 10.237). Eine Linie: Markersdorf- Hermsdors i. B. brachte 1903 Verzinsung <2.014 Proz.1. sank aber 1904 in ihren Erträgnissen so berab. daß sie 1.605 Proz. Zuschuß benötigte. Recht erfreuliche Nesnl täte ergaben auch 1904 wieder die beiden elektrischen Slraüen bahnen Dresden—Köhicbenbroda und Dresden—Denben: erbere verzinste sich mit 9,804 Proz. 19.9841, letztere mit 5,101 Proz 14,741 Proz.). DaS mittlere Anlagekapital aller Linien zusammen wurde mit 4.660 Proz. gegen 4,416 Proz. im Jahre 1903 verzinst. Die Verzinsung des Anlagekapitals der voll spurige n Linien betrug 4,804 Proz. 14.5531, diejenige des Anlagekapitals der schmalspurigen Linien — einschließlich des Aufwandes inr erheblichere Ergänzungen und Erweiterungen - 1.169 Proz. 11.1,7). Der B e t r i e b s k o e s f i z i e n t sd. h. das prozentuale Ver hältnis der Betriebsausgaben zu den Brntta-Einna'hmenl. welcher im Jahre 1903 mit 67.693 Proz. verzeichnet stand, ist um 0,981 Proz. zurückgegangen, er beträgt 66,709 Prozent. Neueste Triihlmelduiliikli vom 1. Dczbr. Zur Luae in riiustland. Petersburg. Admiral Tschuknin meldet in seinem Be richte noch, daß während des G e s ch ü tz f e u e r s i n Sebasto - pol regen den „Otjchakow" von den Feldbatterien auch ou; die Marinckawrncn geschossen und das Feuer von diesen staierueu ans. erwidert wurde. 'Nach einem Telegramm des Cheis des Admiraljtabcs des Admirals Tschuknin haben sich während der Nacht ungechhr 150«» Mann mit 10 Maschinengewehren oem Regiment Brest ergeben. Ferner wurden die Kasernen von den Gruppen ^»e.etzt. General staulbars meldet, daß nach einem späteren Telegramm des Admirals Tschuknin die Kasernen, in denen sich die Meuterer besandcn, am 29. November von den Truppen besetz! wurden. Die Gesamtzahl der meuternden Mann- schaslen, die sich ergeben hat ober an Bord des „Otschakow" gefallen genvinmen wurden, beträgt 2000. Die meisten davon waren in den Kasernen zusamnicngezogen, weil sie zur Reserve entlassen werden sollten. Das Torpedoboot, von dem man geglaubt halte, oaß es während des Kampfes gesunken sei, ist aetzrandei am User ausgcsunden worden. Der „Otschakow" ist flott geblieben, nur dos Innere des Schisses ist ausgebrannt Zn c-ebaiiopol herrscht jetzt Ruhe. Fregattenkapitän'Slawo- uchinskp, der während des Kampses verwundet wurde, ist seinen Verletzungen erlegen. Leutnant Schmidt bemächtigte sich dann durch bewassnetc Abteilungen der kleinen Fahrzeuge im Hasen und des Panzers „Pantclestmon", dessen Ostiziere an Bord des „Otschakow" gebracht wurden. Auch die Schisse in der Süb- bnclst wurden durch Kreuzer genommen und daraus die rote Flagge gehißt. Alle gefangenen Offiziere wurden an BoLd des „Otschakow" gebracht, da die Meuterer Hostien, daß die Truppen dann nicht aus den „Otschakow" feuern würden. Schmidt er klärte den Osiizieren. dag er sie hängen lassen werde, wenn die Truppen die Feindseligkeiten cröstneten. Um SVz Uhr wurde das Feuer mit Fcldbattcricn aus die Schisse in der Südbucht crössnet und dann gegen die vier übrigen Schisse der Meuterer. Ter „Oticbakom" erwiderte da? Feuer und wurde dann von den Batterien der Nordfront und von den Schiften des Geschwaders unter Feuer genommen. Ebenso wurden „S-wirepes", der Panzer „Rostislaw". der Kreuzer Pamjat Merkurja" urck der Tor- vedobootzerstörer „Kapitän Sjakcn" beichossen und außer Gefecht gesetzt. Auch zwei Torpedoboote wurden kamvsunsählg gemocht: eins sank. Nachdem der „Otschakow" 6 Schüsse abgegeben hatte, hißte er die weiße Flagge, woraus das Geschwader daS Feuer cinsiellle. Da an Bord des „Otschakow" Feuer auSgebrochen war, wurden Boote ausaesctzt, um die Mannschaft zn retten. Schmidt, der in der Verkleidung eines Matrosen zu entkommen veriuchte, wurde fcstgcuommen. Ein Minenschiss mit 300 Spcrr- mincn an Bord wurde bei Beginn des Feuergesechts durch die eigene Mannschaft, die eine Explosion befürchtete, -um Sutku gebracht. Petersburg. Der Marinestab veröffentlicht folgende» Telegramm, das der Kiieasmiiiister am 30. November von dem Kommaudaiitcn des Militärbeziiks Odessa, dem Vizeadmiral Tschnlni». erbalten hat. der nnter dem 29. November folgendes meldet: Am 29. November stand eine kampflose Erledigung der Meuterei i» Aussicht. Wir umstellten die meuternde Abtei lnng und gaben ihr eine letzte Frist, sich aus Gnade oder Un gnade z» ergeben. Die Meuterer erösineten jedoch de» Angriff, indem sie sich des Toipedobootes „Swirepej" »nd drei anderer Torpedoboote bemächtigten, die sich dem „Otschakow" näherten. Alle diese Schisse und der „Otichakow" hißten die rote Flagge. Darauf gab der „Otschakow" das Signal. Schmidt befehligte die Flotte. Hieraus ging Schmidt an Bord des Torpedobootzerstörers „Swirepej" und fuhr unter Hurrarufen vor der Front des Ge schwaders entlang, ohne jedoch von dem Geschwader eine Antwort z>> erhallen. Tann nahm Schmidt die Fahrtrichtung nach dem .'Oasen und ließ die von ihm verhafteten Personen wieder frei. Petersburg. IPriv.-Tel.) In Zarskoje Sselo sind mehrere Soldaten der gelben Kürassiere, Husaren und Schützen verhaftet worden, die sich über schlechte Behandlwrg beklagt halten uud eine Meuterei anzustfften suchten. Warscha u. Unter den Soldaten des Lrttanischen Garde- Jiisantcric-Ncgiincnts ist eine Meuterei auSgebrochen. DaS Kunst und Wissenschaft. f* Wochen-Sp'elvlan der König l. Hoftheater: Opernhaus. Sonntag: „Die Meistersinger von Nürnberg". Montag: „Tie Zauberilöte". Dienstag: „Mignon". Mitt- woch: „Tie lustigen Weiber von Windsor". Donnerstag: Ge schlossen. Freitag: „Hansel und Gretel" szu kleinen Preisen). Sonnabend: Znm ersten Male: „Salome". Sonntag <10.1: „Carmen". — Schauspielhaus. Sonntag: nachmittags st:2 Uhr: 3. Volksvorslellnng: „Agnes Bernaucr": tt,8 Uhr: „Die fromme Helene". Montag: „Zar Peter/' tag: Außer Abonnement: Aus allerhöchsten Befehl: „Was ihr wollt". Mittwoch: „Die fromme Helene". Donnerstag: Für die Dienstag-Abonnenten des 5. Dezember: „Die versunkene Glocke". Freitag: Neu einstudiert: „JmogenA Sonnabend: «Zar Peter". Sonntag. „Traumulus". s* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hos- theatec. Der Vorverkauf zur Fcstvorstellu»g i», schn» spielbause, Dienstag, den 5. Dezember, beginnt Montag, den 4. Dezember, vormittags lO Uhr. s* «öiital vosoprrnha»». Herr K o ß von Graz gab als abends ' sn„dte„' Drcns ' lck! E Moment, daß es Herr» Koß gelingen dürfte, im Ralnnen des Hofopernenseinbles eine andcre. als durchaus befremdliche Figur zu spiele». Daß er trotzdem ehrenvoll bestanden, ning ihm als ein Beweis seiner kttirstleriscben Befähigung gellen, die inan gern und Willig anerkennt, ohne darüber z» vergessen, daß ein Dnrchscknitts- maß uns für die Dauer nicht befriedigen könnte. Im übrige» spielte sich die Vorstellung i» gewohntem Rahmen ab. mit Herrn Perron als Zaren, Herrn Erwin als van Bett. Frl. Seebe n»d Frl. Schäfer als Marie und Frau Brown und Herren Rains, Saville und Plaschke in den Rollen der Ge sandten. Die Vorstellung war. gleich denen der letzte» Tage, matt. Es ist diese Erscheinung zweifellos die Folge der riesigen Anstrengungen und des KraftveibrauchS, die Richard Strauß' „Sallmie" znm Opfer gebracht werde». Nach Erledigung dieser Sensation wird daS Repertoir hoffentlich wieder frischer »nd an- ninlender pulsieren. Zur Zelt stagniert um der judäischcn Königs tochter Wille» so ziemlrch alles ll. 8t. tz* Kori,cii-K>»«rrt. Zn den wenigen Licdersängen»»en. die in verhältnismäßig kurzer Zeit sich bei uns so eine Art von HcimatSrecht ersniige» haben und mit leder» inngen Fahre srcudig begrüßt von neuem hier ihre» Einzug Hallen, gehört die treffliche Holländerin Tivy Koenen. Sie hatte auch gestern abend, da sie zweite G»,trolle den Peter Fwairow des „Zar »nd Z i nr r» e r-^ sich im großen Saale des Vereinshailies bvren ließ, wieder eine man»". Dieser verkleidete Zinrmergeselle unterscheidet sich von > ziemlich stattliche Gemeinde z» ihren Füße» versammelt, die ihre» den verkleideten Lehrjungkn des „Waffenschmied" eigentlich nur Liedergnbeir die dankbarste Teilnahme schenkte, ja die Kimstleri» dadurch, daß er sich der Eifersucht zu befleißigen und schließlich zu! auf das herzlichste stierte. Tschaikowski gab mit seinem schönen heiraten Hai. Sonst gleiche» sich die beiden wie ein Ei dem' „Gesegnet seid mir, Wald »nd Au'" den stimmenden Akkord, andere». Es sind Zivilist,gsbriider der Lortzingsche» Muse, genau! Daun erschien sofort Richard Strauß mit zwei leider nicht sonder- auf ei» und denselben To» gestimmt. Nachdem man de» Knappen Rich sang- und dankharen Liedern auf dem Plan, ohne tieferen Georg von Herrn Koß gesehen, war eS nicht schwer, voranszn- > Eindruck zu hinterlassen, zrrmal Frl. Koene» anianns ziemlich setzen, was er unS als Iwanow geben würde. Es k»m denn s nervös war und sich noch nicht völlig im Machlbesitz ihrer stimm-! auch, wie man es erwartet. Herr Koß bewegte sich innerhalb licheri Mittel sicher zu fühlen schien Erst Srhnbert ließ all ihre der gleichen Linien, wie im „Wafsenschmstd", in den gleichen Vorzüge im voller, Lichte erstrnbstn: das gesunde frische Mate-! Aenßerlichkeiten der österreichischen Komik, mnsikaltich iirekr zur, rinl, das mühelos vv» der Tiest der eigenilicheu Alltage zur Höhe Operelte, alt zur Over neigend. Genau, wie an seinem ersten eines dunkel gefärbte» Mezzosoprans anfsleigt, ihre beträchtliche Gaslabende. Gewandtheit und Sicherheit im Spiel, stimmliche musikalische Fnlelligenz und ihre vornehme Vortragsart, deren Begabung, auch rin brmerkenswerlrS Maß künstlerischer Reise i schlackeirsreie Wirkung nur bisweilen, so in dem Lied „Gleichen sind ihm nicht abznsprechrn. zu verkennen aber ist auch nicht einen! am Spinnrade". das viel duftiger, poetischer klingen lann, durch > ! eine gar zu realistische Tongebung leicht etwas Derbes, fast RoheS ! bekommt Besonders glänzend song Irl. Koenen Schnbert's „An , die Musik" und „Anflölttng", die sie aus stürmisches Verlangen wiederholen mußte, Weingartners liebenswürdige „Frühlings- «gcipcnster" und verschiedene Stücke von Brahms, van denen ihr ! das „Vom Strande" am besten gelang »nd zutiefst wirkte. Merk würdig ist Frl. Koenens Vorliebe für Lieder, dre Interpretation durch männliche» Mund gebieterisch verlangen. So sang sie gestern — übrigens überraschend energisch im charakteristischen Ausdruck — Schuberts „Gruppe ans dem Tartarus" und Mozarts ganz auf die „Zarlbelslötcn' -Sltmmnng (Mellte Kantate „Die ihr des nner- ineßlichen Weltalls Schöpfer ehrt", bis aus rin flüchtiges Versehe» nebenbei ganz ausgezeichnet. Kompositionen, die im Munde einer Dame stnmer ein wenig bcstemdei, werden. Natürlich ging es — bei der frenndlichen Ausnahme kein Wunder! — nicht ohne ver schiedene Wiederholungen und Zugaben <Wolss „Er isttS" und d Alberts „Knabe und Schmetterling") ancb diesmal ab. die im Verein mit recht langen Pansen das etwas knapp bemessene Pro gramm bis nach >,?!) Uhr ausdchnte» — Als Begleiterin fungierst ein Frl. Maria B rnno , scheinbar eine Anfängerin, die sich mehr fach stirer allerdings oi! sehr schwierigen Ausgabe im allgemeinen wie inr besonderen nicht völlig gewachsen zeigte. V. Berliner Leben. O. Berlin, 30. November. Aus die allgemeine Frage, welches Ereignis des zur Rüste gehenden Jahres wohl das größte gewesen >ei, dürste die Ant wort zwischen den, runst'ch japanrichcn Kriege, dem Erntritt Ruß lands in die Reihen der modernen Verfassrrnasitaaten und viel- leicht dem dcutsch-sranzösischcir Maroktöstrcite schwanken. Wenn man dieselbe Frage an einen Berliner staffeehousbelncher richtet, für den die Brett-r des Bübneirpodiumö die Welt bedeuten, so wird er ohne Zweifel antworten: die Ucbernahme des Deutschen Theaters durch Max Reinhardt. Dieser deu Jahren nach wohl jüngste Berliner Theaterdireklor — er ist mit ! seinen 32 Jahren eben erst ans dem „Schneider" — hat eine ' merkwürdige Laufbahn durchmessen. Als kleiner, unbekannter
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