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Dresdner Nachrichten : 09.07.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192207097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19220709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19220709
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-07
- Tag 1922-07-09
-
Monat
1922-07
-
Jahr
1922
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.07.1922
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vme «eue Schau-lat -er Schwarzen. Berti», 8. Juli. Im Reichstage ist folgende sozialdemo kratische Anfrage gestellt worden: Nachdem tu Wahn bei Adln im März d. I. «tn Bürger grundlos von frauzösische« Goldaten erstochen worden ist, bat sich nach Berichte» an «n» tn dieser kleinen Gemeinde schon wieder ein schwere» verbrechen durch Besatzungdsoldate» -»getragen. A« Soun« 1««. »e» »1. Mai d. wurde eine Arbeitcri«, die sich «it ihr«« Bräoitga« aut eine« Spaziergang« befand, a« heile« Lage in ««mittelbarer Nähe vo« bewohnt«» Häuser» ««» eine« Trupp marokkanischer Loldaten überfalle«. «ähr »eyd ber Bräutigam mit Svasscuaewalt in Schach gehalten «urbe. vergewaltigte« drei Marokkaner da» Mädchen. Die «ergewaltigtr. di« mit V»rer Mutter in dürftige» verheilt» «iffc» lebt, ist feit dem Vorfall körperlich uub seelisch ge» broche«. Wir fragen, ob der Neichöregterung diese» Ver brechen bekannt geworden ist. und wa» sie getan hat, um dem Mädchen Genugtimng und Entschädigung zu verschaffen. Der französische Aammerausschuh gegen -le Aenderung -es Wiesbadener Abkammerrs. «Eigner Drahtbrrtcht der „Dresdn. R a ä» r i ch t e n*.> . Pari», 8. Juli. Der KawmerauSschuß für auswär tige Angelegenheiten ist heute unter dem Vorsitz de» srü» Here» Ministerpräsidenten LeygueS zusammengetreten, um die Ausführnngen LoucheurS über die Wiesbadener Ab kommen entgegenzunebmen. Lvncheur erklärte, man könne die gesamte» Abkommen in Kraft treten lassen, ohne die Ratifizierung de» Parlaments abzuwartcn, jedoch vor behaltlich seiner späteren Zustimmung. De« Vorschläge« Loucheurs entsprechend hat der Ausschuß die Zustimmung «» deu Zusatzverträge« zum WieSbadeuer Abkommen, die »urch den belgische« Delegierten Bemelman sowie durch die fraazöstschcu Delegierten Gillet und Rnpcl verhandelt wor, Le« sind, nicht gutgebeitze«, da sie deu dcaischcn In, duftriellen gestatte«, sttr ihre Lieferungen ohne tatsächliche Kontrolle übertriebene Preise zu fordern. Sie haben eine »«zahl ihrer Mitglieder zum Ministerpräsidenten delegiert, um anzutragen, ob es nicht möglich sei, die Wiesbadener Ab kommen unter den Bedingungen tn Kraft zu setzen, die Lou- ch»r vorgeschlagen hat. Die russischen Konzessionen in -er Eigeniumsfrage. Haag, 8. Juli. Die Unterkommission für da» Privat- «Igentum hielt gestern wieder eine Sitzung mit der russischen Kommission ab. Lttwinow machte Mitteilnn- ge» über die K o n z e s si o n e n, die den Privateigentümern durch da« Dekret vom 8. November 1921 gewährt werden. Er erklärte, daß die früheren Besitzer noch immer ein Prioritätsrecht auf solche Konzessionen geltend «rachen könnten. Die Erledigung dieser Frage hänge aber vou den zu erwartenden Krediten ab. Bis heute habe die Unterkommissiou für Kredite noch nicht» Bestimmtes dar über mttgcteilt. Der Vorsitzende Lord Gream erwiderte, baß die Unterkommission für Kredite keine Antwort geben könne, solange der allgemeine Zustand in Rußland und die Art und Weise, tn der die Kredite gegeben werden könnten, »icht bekannt feien. Krassin versicherte, daß die Erklärung Lord GrcamS, laut der er lKrassin) gesagt habe, daß 99 Pro- »ent de- Eigentums in Rußland »urückgegeben, für die übrigen 10 Prozent aber Entschädigungen gezahlt werben sollten, auf einem Mißverständnis beruhen müsse, weil er «iemalS so etwas gesagt habe. Es sei aber lehr wohl mög lich, daß er in einer persönlichen Unterhaltung mit Lloyd George und anderen englischen Delegierten tn Genua alS seine persönliche Meinung gesagt habe, daß im Falle der »«nähme des Antrages der Sowjetregierung die Mehrheit ber früheren Besitzer Anteile an ihren früheren Unter- »ehmungen erhalten sollten, so baß baS Problem der Ent schädigung nur für die Minderheit der ehemaligen Besitzer bestehen bleiben würbe. Die Aussprache über die Kon« Sessionen wird am Montag fortgesetzt. Elf russische Geistliche zum Tode verurteilt. . London, 8. Juli. Nach ci«er Meldung aus Moskau «urbe» im Prozeß gegen die Geistliche«, bi« sich der Requi rierung kirchlichen Eigentums widerfetzt hatten, elf Geist liche zum Lode verurteilt. Ferner erhielte» SS GesäuaniS- sirasen vou S Jahren auswärts. 12 Jahre Zuchthaus für -eu Miljukrw- «ttenlüler. Verlt«, 8. Juli. Im Prozeß geae« die ehemalige» tttssische« Offiziere, die Len Anschlag i« der Berliner Phil, Harmonie auf Miljukow begiageu, haben die Geschworenen »Wutlich« Sch«ldfrage» bejaht. Das Urteil lautet auf tr Jahre Zuchthaus geae« Le» Angeklagten »o» Lchabelfki-Bork. verlliches und Sächsisches. Personalverän-errrnaer, in -er inneren Verwaltung. Polizeipräsident Dr. Grille seine» Posten» enthoben. Die Nachrichtenstelle tn der StaatSkanzlei teilt mit: Auf Beschluß des Gesamtministeriums ist der Dresdner Polizeipräsident Dr, Grille von seinem Posten enthoben worden. Ueber seine anderweitige Verwen dung wird noch Beschluß gefaßt werden. Mit ber Wahr nehmung der Geschäfte des Dresdner Polizeipräsidiums ist der erste Staatsanwalt Dr. Thomas, bisher Htlfsreserent im Justizministerium, beauftragt worden. Außerdem sind aus dem Dresdner Polizeipräsidium versetzt worden: Over- regicrungsrat Edler v. d. Planitz und die RegterungS- räte v. Römer und v. D chö n b c r g - R o t h s ch ü n b e r g, letzterer an die Amtshauptmannschaft Lübau. Sie werde» ersetzt durch RcgierungSrat D r. Oster von der AmtS- hauptmannschaft Löbau, RcgierungSrat D r. Pusch, bisher Hilöreferent im Ministerium dcS Innern, und RegierungS- rat D r. Sch ubcrt von ber AmtShauptmanuschaft Kamenz. NegicrungSrat v. Römer wird an die AmtShauptmann- schast Kamenz versetzt. DtepolitischeAbteilung deS Polizei- Präsidiums Dresden ist, wie bereits gemeldet, nunmehr dem Ministerium des Innern unmittelbar unterstellt und ihre Leitung anstelle des zur Amtöhauptmannschast DreSdcn-N. versetzten RegicrungSratS Dr. Groß dem Staatsanwalt Dr. Wacker, bisher tn Leipzig, übertragen worden. Ferner ist anstelle dcS OberregierungSratS D r. Gärtner der Oberregierungsrat Dr. Georg Schulzefür die Leitung des Personalamteö tn Aussicht genommen. Der 4-Mark-Lnrif aus -er Straßenbahn. Bon der Direktion ber Städtischen Straßenbahn wird uns geschrieben: Das starke Anziehen der Gehälter, Löhne und Materialpreise in den lebten beiden Monaten haben nunmehr auch die Dresdner Straßenbahn gezwungen, dem Beispiele anderer Städte zu folgen und vom L-Mark- zum 1-Mark-Tartf überzugehen. Die Preiserhöhung tritt mit Montag, den 17. Juli, in Kraft. Zur Erläuterung sei bemeickt, daß sich außer den Preisen diesmal nichts im Tarifsystem ändert; es gilt also für die Umsteiger, die 6er-, 12er-, 25er-, Schüler- und Lehrlings-, sowie Kinderkartcn allenthalben dasselbe wie bisher. Einem vielfach geäußerten Wunsche ent sprechend, ist die Tarifgrenze für die Linie 19 von der Ludwig-Hartmann-Straße nach der Haltestelle „Johannes- friedhof" htnausverlcgt worben. Um das fahrende Publikum vor Nachteilen zu bewahren, wirb daran erinnert, baß alle zum alten Tarif aekauftcn Karten infolge ber Kündigung durch den Rat mtt Ablauf beS 81. Iuli (Montag) ihre Gültigkeit verlieren, gleichviel, an welchem Tag sie gekauft worben find. — Im Zrrscimmenhang mit ber Tartfänderung auf den städtischen Linien ändern sich auch die Fahrpreise auf den UebergangS- strecken zwischen Stadtlinien und staatliche» VorortSlinien einschvießltch der Linie Loschwitz—Pillnitz. Dagegen bleiben die Fahrpreis« auf den staatlichen BorortSlinten selbst und auf der Linie Loschwitz—Pillnitz -»nächst dieselben wie bisher. Der Sächsische Mililüroereiushun- -i» »eu letzte« Grei-nissen. Die amtliche Zeitschrift diese- Bunde», „Der Kamerad* bringt tn ihrer letzten Nummer anläßlich ber morgen Sonn tag tn Freiberg stattfindenüen 19. Bundesversammlung einen BegrüßungSarttkel, in dem eS u. a. hötht: „Auch diesmal findet sie reichen Beratungsstoff vor, auch diesmal soll sie Mitarbeiten an dem weiteren Ausbau unseres vaterländischen Bundes, der mit der Pflege der Kameradschaft und der Ertüchtigung seiner Mitglieder im nationalen Geiste tm besten Sinne Wieberausbauarbeit am Vaterland leisten will. Wir weisen deshalb mit Entschie denheit Verdächtigungen zurück, die nnS politische Absichten und Zwecke unterschieben. Wir verbitten unS aber ebenso entschieden jede Einmischung tn unsere An- gclegenhciten und jeden Versuch, unS in der Pflege stolzer Erinnerungen und ehrenden Gedenkens unserer gefallenen Kameraden hindern zu wollen. Wir lasten unS nicht de- schränken in der Ausübung verfassungsmäßig gewähr, leisteter Rechte, wozu fveie Meinungsäußerung und Veretnstättgkeit gehören. — Zwar lastet die wirtschaftliche Not des Vaterlandes auch schwer auf unS. und die leidige innerpolittsche Zerrissenheit unsere» Volkes bereitet auch nnS Schwierigkeiten. Dennoch gehen wir diesmal etwas leichteren Herzen» nach Freiberg. Denn der Rückblick auf das vergangene VundeSjahr, die Gegenwart und der Air», blick auf die Zukuuft berechtigen unS -u sagen: ES geht erfreulicherweise wieder vorwärts «it unserer Militär vsreinSsache, überall herrscht reges Leben, der alt« Kameradschaftsgeist tft »eu erwacht und ber Zuwachs von r«nb 20000 Mitglieder» tm ver flossene« vu«be*jahr läßt darauf schließen, baß unser» Kameraden fest zum Bund« halten und baß der Bund mit seinen idealen Aufgaben noch genug werbende Krast besitzt. Laß vor allem auch seine Führung in rechten Händen liegt * Die Plünderungen in Zwickau. Wie bekannt wird, find die „Haussuchungen* durch un- verantwortliche radikale Elemente tn weit größerem Um fange ausgesührt worden, alS zunächst angenommen wurde. Die „Zwtckauer Zig." teilt darüber u. a. folgendes mit: Bei Dr. G. sind Gtlbersachen, Pelze und andere Wert gegenstände gestohlen worden. I« einer Weinstube wurden die Fenster zertrümmert, durch sie einge stiegen, dabei die Gardinen zerrissen und den Außenstehenden 10 Flaschen Likör und Kognak zugeretcht, die diese teils gleich auS- zutrtnken begannen, teils einsteckten und damit ver schwanden. Bei Altwarenhändler B. drangen acht Mann in den Laden ein. Vier Personen besetzten den Hausflur. Die Eindringlinge erpreßten unter dreimaliger Be drohung der Frau B. mit einem Revolver Bargeld von über 18 000 Mk. In der Wassenhandlung F. wurde der Laden gründlich auSgeräumt. Es sind Waffen und Munition im Werte von über 25 000 Mk. gestohlen worden. In dem Geschäft von R-, Plauensche Straße, wurde die Fensterscheibe zertrümmert und Handtaschen und Porte monnaies entwendet. Auch im SchuhwarenhauS R. ist das Schaufenster zerschlagen und die Auslage geplündert worden. Einem Ratsmitglied wurden aus der Wohnung Anzüge mitgenommen. In größerem Umfange wurde die Wohnung eines Kommerzienrats von Plünderern heimgesucht. Es konnte noch nicht festgcstellt werden. waS alles dabet mitgenommen wurde. Eine Erpressung von Bargeld bei E. mittels eines gefälschten Scheine» vom Aktionsausschuß konnte durch htnzukommenbe Ar beiterwehr verhindert werden. Gtadtarzt Dr. Keller wurde unter TodeSbedrohungcn mit geradezu sadistischer Wollust geschlagen und gepeinigt, so bah er gar nicht bemerkte, baß er — Kopf und Körper waren über und über geschwollen — auch einen Messerstich tn die Lungcngegend erhalten hatte. Erst etwa 7 Stunden später wurde an seinem Anzuge da« ausgestrümte Blut be merkt und daraufhin ein Verband angelegt. In der 5. Morgenstunde konnte dann schließlich seine Ueberführung ins Krankenhaus erfolgen. Vorher hatte die Menge noch wiederholt gedroht, ihn totzuschlagen, so daß ein AbtranS- port unmöglich war. — Der Kultusminister Fleißner geht am 10. Juli aus Urlaub. Seine Vertretung übernimmt Ftnanzminister Heidt. — Zu Vorauszahlungen ans Umsatzsteuer au die Finanz, ämter im Wege de» Postscheckverkehrs sind besondere Vordrucke zu Zahlkarten eingeführt worden. Die Finanzämter werden der erstmaligen, tn diesen Tagen er gehenden Aufforderung drei Zahlkarten sür die Voraus zahlungen im Juli und Oktober 1922, sowie im Januar 1928 beifügen. Die Zahlkarten sind auch am Schalter jeder Post anstalt erhältlich. Dem roten Kreuz Lm weißen FelSI Wenn euch im Gebrüll der tosenden Schlachten Der zuckend« Schmer; kam, da» Grausen, der Tod — Wenn ihr in der Heimat nah war't dem Verschmachten, Wenn Hunger euch quält« und Glend und Not — Wenn Sorg« euch kam. da» Her; euch zerreißend, Um all eure Lieben weitum in der Welt: Dann leuchtet« allen euch, Rettung verheißend. Da» Zeichen de« Kreuts, da« schlichtrot« Kreuz, Da« rote Kreuz im weißen Zeldk Und heut« wie damal« und all« Zelten Bringt Trost euch da» Kreuz, reicht helfend di« Hand, Will Siechen und Kranken da» Bett bereiten. Um alle schlingen der Lieb« Band. 1 Hoch über dem Haß, die Streiter versöhnend, ! Von keiner Parteien Gezeter umgellt, « Steht einend, mild heilend. La« Grauen verschönend, ! Da» Zeichen des Kreuzes, das schlichtrote Kreuz, , Da« rot« Kreuz tm weihen Zeldl Wenn drum st« setzt kommen und bitten und stehen Um Hilfe fürs Werk, das so ernst und so schwer. Laßt niemanden von eurer Türe gehen. Gebt gerne, gebt reichlich, kommt alle daher! Wir sind ja so müde de» Bittens un- Gebens. Die Zeit hat, di« hart«, da« Her; umgestellt. Doch hier gilt'» der Liebe, der Krone d<» Lebens, Dem Zeichen -es Kreuze», dem schlichtroten Kreuz, Dem roten Kreuz im weißen Zeldk „Luginsland* in den Dresdner Nachrichten. »»chchni« uvt »«Un«, Mi» «it tt»s»k DiuLin-NSUd« ,»statt»!. 4» Kunst un- Wissenschaft. s Dresdner Theaterspielpla« für heute. Opern» HauS: Geschloffen; Schauspielhaus: „Das Märchen vom Wolf* lGastspiel dcS BurgtheaterS) l^S); Neustäbt. Schauspielhaus: „Der Freischütz* l>»8j; Residenz, theater: „Alt-Heidelbergs (XI), „Der blonde Engel* lm8j; Zentraltheater: „Börsenfteber* (X8). -f* Spiclplau dcS Wiener Burgtheater-GusembleS im Staatlichen Schauspielhaus. „Das Märchen vom Wolf* von Franz Molnar am v., 12„ 18. und 15. Juli; „Frau Suitner* von Karl Schönherr am 10., 11. und 14. Juli. Sämtliche Vorstellungen beginnen um >18 Uhr. Eintrittskarten sind erhältlich in de» Borverkaufsstcllen Juvalidenbank und Lesehalle und au der Kaffe des Schau- sptelhauseS. Z- Albert-Ttzeater-Oper im NenstäLter Schauspielhaus. Für die Aufführungen von „Alessandro Gtradella*am 11., 11. und IS. Juli ist Friedrich H o h s el vom Stadttheatcr Lhemnitz, früheres Mitglied ber Dresdner Staatsoper, verpflichtet morde», .^ür alle Opcrnvorftcllungen sind auSschliebltch Dolokräfte erster deutscher Bühnen verpsltchtet. Der Letter der Sommeroper tm Albert-Theater ist Direktor Fcllr Petrcnz von ber Dresdner Vvern-Gchule. Diese selbst ist an den Ausführnngen während der Monate Juli und August nicht beteiligt, sondern wird erst wieder tm Herbst eröffnet. — Nächsten Montag wird anstatt „Elser- »er Heiland* „Der Waffenschmied" gegeben. Gelöste Karten für den Bühnenvolksbund behalten Gültigkeit. i Daleroze-Schnl« Heller««. Heute, Sonntag, S Uhr, i« Fest- saal der BlldungSanstalt Dramatischer Abend mit Be» wegnngSszenen auS Opern und Dramen. AuSführendc sind Er wachsene, Kinder und Valerie Krattna. Kleine Preise. Karten heute tn der Dalcroze-Lchulc. Straßenbahnlinie 7 ab Postplatz bi» Hclleran Sö Minute». Dollderwagen stehe» zur Stückfahrt bereit. , f Bolkükircheukouzert in der Garnisoukirche. Hermann Klemm hat sich eine treue Gemeinde gesammelt die seiner edlen Kunst auch bei schönstem Wetter und inmitten deS Dresdner VolkSfesttrubelA treu bleibt. Wieder hatte er ein wertvolles Programm zusammengcstellt, auf dem die Namen Muffat, Roselli, Arcadeit, Joh. Seb. Bach, I. G. Walther, Heinrich Schutz und Felix Mendelssohn-Vartyvldy zu finden waren. Besonderes Interesse erweckte die Toccata für Orgel von Georg Muskat, ein Werk, daö durch eigenartig moderne Melodie- und Stimmführung aufsällt, wenn man von dem zeitgemäßen Schnörkclwerk absicht. Hermann Klemm ist der Orgelkünstler, der impulsiv die Werke durchdringt und seinem Instrument Klangfarbe in vortrefflicher Registrierung abzugewinnen versteht. Der Lhor ist ausgezeichnet diszipliniert und tn sorgfältiger AL- tönung erzogen. Als Solistin war Anne-Marie Büttner gewonnen, eine Altistin mit sympathischer Stimme, die für Kirchenmusik sieb gut eignet, in der mittleren un- kielen Lage weich und warm anspricht, jedoch nicht frei vo» Lampen- stcücr bllvb, LaS die Höh« ziemlich einpreßte. O. kl. -i- KanftauSftrlluna DreSde« 19» lvrllbllch« Terrasse!. Die vor zwei Wochen eröfinete Auskellana «»saht ««Saewäbltr Werke der Malerei. Bildbaueret. Gravbik und Architektur diestaer und auswärtiger Künstler. Sie ist Sonutag« vou 10 bis b Uhr. werk- taa» von o bis k> Uhr geöffnet. t Siinstlcr-Bereinignng DreSde». Die allsetttg mit große» Beifall ausgenommen« «uSsiellunq ber Künstler-Vereinigung Dresden an der LennHstrahe tm Neuen Städtischen AusstellungS- gebäude weist bereit» crsreultche BerlaufSergevniise auf. Eine Reihe von namhaften Kunstwerken ging in Prlvadbcfftz über. Die AnSstellung ist geöffnet Sonntags von 10 Vt« ii Uhr, werttagt von 9 btt 7 Uhr. s Galerie Ernst Arnold. SommerauSstellnag. Ge- mälde von Lortnth, Trübner, Thoma, Selstikow, Dill, Rohlf», Pechstein, Schmtdt-Rottluff, Nolde, Moll. Plasttke» von Lehm- bruck, Kolbe. Tterbronzen vo» Wilhelm Krioger und Rene» Stnteni». Soudcrkabinett mit Handzetchnungen: Lasvar David Friedrich, Kügelgcn, Ratski, Gtllc, Schwind, Spitzweg, Menzel, Thoma, Klinger, Ärctner, Corinlh, Slevogt, Kolbe u. a. Werktäglich geöffnet vo« 9 btt ö Uhr. s In der Kunsta«Sstell»«g Mar Li»z sind ausgestellt neue Ge mälde von Wilh. Ueberrück, W. Beyermann. F. Kaltwasfer, H. Droop, P. Schier, DreZden, Gg. Richter-Löbnitz u. a. m. Im gra- pblschrn Kabinett SonderauSstelluiig von Originalrablernnge» von Paul Bahrenhorst-München. Bronzen vo» Peter Poppelmann und Ernst Stelner-Drcsden. f Kunstauöstellnag g^hucmer G Schwab. Ausstellung von Ge- mälden sächsischer Künstler. Handzeichnungen an« dem IS. Jahr- hundert. f Eine Akademi« sür praktische Medizi« in Magdeburg. Die Gründung einer neuen Akademie für praktische Medizin ist, wie in der „Deutschen Medizinischen Wochenschrift* be richtet wirb, für Magdeburg tn Aussicht genommen. Es sollen regelmäßig acht zweiwöchige Arbcttskurse im Jahre ab- gehalten werden. Die einmaligen Kosten für die Ein richtung, die im wesentlichen durch Umgestaltung ber Krankenanstalten zu Unterrichtszwecken vollzogen wird, werden auf 1 200 000 Mark geschätzt, die laufenden Ausgaben sind auf 860 000 Mark jährlich veranschlagt. Außer dem Magistrat soll sich auch die Industrie bei der Finanzierung beteiligen. f Uransftthrnng ber Oper „JnlinS Eäsar" von Händel. Im Mittelpunkt der diesjährigen Händelfestspiele in Güttingen, zu denen wieder Musiker, Dirigenten, Komponisten, Musikfreunde aus allen Teilen des Deutschen Reiches und zahlreiche Ausländer erschienen ivaren, stand die Uraufführung ber Oper „Julius Eäsar* in ber Bühnen- einrichtung von Dr. Oökar Sagen. Die Geschichte ber WtcdererweckungSversuche von Händel» Opern beginnt 1878 mit ber Neuinszenierung ber Hänbelschea „Almtra* bei ber Zweihundertjahrfeier ber Hamburger Oper; sie führt über' die 1916 entstandene Neubearbeitung der Oper „Admet* (durch Professor Han» Duetschke-Berlin) zu der Aufführung der „Rodeltnde" im Jahre 1920 anläßlich der Göttinger Fest Giele. Dann brachten diese Festspiele 1921 den „Oktvnc". DaS Halleschc Hänbelfcst ließ vor wenigen Monaten „Orlandos LtebeSwahn" in der Bearbeitung deS Privai- bozenten Dr. Moser tm Halleschen Dtadttheater neu erstehen und nun lernten wir den „Julius Eäsar" kennen, der als durchaus geschlossenes modern anmutendes Kunstwerk da- steht. Das Hauptverdienst um diese späte Uraufführung ge bührt dem Göttinger Musikforschcr Dr. O Skar Hagen, der sich im Sinne Handels nicht kleinlich an Wort und an ber Note frstklammert, sondern die Bearbeitung in grob zügiger, freier Weise vorgenommen hat. Im .HulinS Eäsar" haben wir ein Barockmeisterwcrk vor uns, das ebenso sehr wegen der tiefen Uebereinstimmung vo» Dich- tung und Musik, wie wegen beß rein Menschlichen, bas hier gestaltet wird, fesselt. Julius Cäsar ist tn der Oper von Händel nicht der Held eines BuchcS, sondern eine lebendige, starke Persönlichkeit mit menschlichen Tugenden und mensch. lichen Schwächen. Das aus Akademikern und Berufs mustkern zusammengesetzte Orchester und die unter Leitung von Unlversttätsmustkdirektor Hogrebe stehenden Chöre gingen tm Geiste der Mnsik Händels vollkommen auf: Opernregissenr Dr. Miedecken-Gebhardt und die Einzel barsteller, voran der Berliner Baritontst Wilhelm Gutt- mann, schufen künstlerisch bedeutsame Leistungen. Die Dekorationen und die stilvollen Kostünie von Professor Thtersch-Halle erhöhten den guten Eindruck, den die mit be- geisterten; Jubel aufgenommene Aufführung bot. Zwei kleine Bühnengeschichtc«. Sine Leipziger Schau- sptelertn hatte der Reibe nach auS Laune, aus reiner Laune drei große, ihr beinahe auf den Leib geschriebene Rollen zurückgeschtckt. Woraufhin sie daS Röllchen der Vermieterin in WedekinbS „Musik* bekam. Sie begab sich mitsamt ihrem Röllchen auf die Direktion und begann vor Fritz Biehweg eine schwungvolle Rede zu halten, die ungefähr so endete: „. . . . einen Eimer Wasser auf die Bühnen bringen und kaum drei Worte zu sprechen zu haben .... Die Rolle ist mir zn klein! Die Rolle spiel ich nicht! Die Rolle ist mir zu klein!* Der Direktor Vieh- weg, der sich die eben leicht angebeutcte Rolle mit Würde angchvrt hatte, drückt« der Schauspielerin zum Abschied die Hand und sprach, indem er sich zur Erhöhung der Herzlich, keit der sächsischen Landessprache bediente: „Nn ja, Emilie, da verlängern m'r> Deine Nolle. Da brtngsde ähm zwee Eemcr Waffer off bä Bichne* — Im ersten Akt der „Basantasena"-Aufführuna im Leipziger Schauspielhaus steht Bernhard Wildenhain dicht an der Rampe und spricht: „Hier steh ich nun — wer hilft mir weiter?* — Stimme an» de" Parkett: „DL «uffleese!*
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