Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 01.10.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192710015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19271001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19271001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-10
- Tag 1927-10-01
-
Monat
1927-10
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.10.1927
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Xr. «r s«n»4 1. 0N»ö« 1127 Be« den Lammelstellea der »Dresdner Nachrichten' gingen gestern für -ie Hin-en-urgspen-e folgende Beträge ein: K Hermann. I 7N.; Verein der Verpächter I» Sachse» e.V., Vresdea, >00 Al.; Rechlranwait Dr. Kußn, Vr«»d»n-2>., LNoritzstr. I-, I00M.; Ziorian Lsvckerr'« Aachs. Jerd. Wiesaer, Lisentzandluna, Vrssdvu, »oo AI.; 0. S„ Dresden, 10 LU. Weitere Spenden erbeten an die Hauptgeschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten", Nlarienstrahe ZS. Lrdg. oder auf deren Postscheckkonto 10HS Dresden. Oerlliches und Sächsisches. Die Kindenburg-Shruiig der Stadl Dresde« Ausbau des Silaunplahes als Spiel- und Sportstätte. Der Rat hat im Einvernehmen mit dem Gemischten Ber- fassungsausschutz, dem die Führer der Stadtverordneten an» gehören, auö Anlaß des 80. Geburtstages des Reichs präsidenten v. Hindenburg in Aussicht genommen, den Alaun platz zu einer Spiel- und Sportstätte für dte Neustadt auszubauen und wegen tauschweiser Er werbung des Alaunplatzes mit der Heeresverwaltung tn Ber- Handlungen zu treten. Dte Mittel -um Ausbau sollen an der» Berschönerungsfonds der Dr. Güntzschen Stiftung ent nommen und auS Mitteln der produktiven ErwerbSlosen- sürsorge erwirkt werden. Deutsche Präfi-enlenmarken. Es ist die Rede davon, daß eine der Hindenburg-Marken, die anläßlich des 80. Geburtstages des Reichspräsidenten herausgegeben werden, zu einer Normalmarke, die für die Dauer zu gelten hätte, gemacht werden solle. Bon den ausgegebenen Marken kommt hierfür jedenfalls kein« in Betracht. Es scheint allerdings der Gedanke erwogen worden zu sein, eine Präsidentenmarke zu schaffen. Dann aber soll auch gleichzeitig eine Marke mit dem Bildnis deS ersten Präsidenten Ebert hergestellt werden. Niedrigste Grwerbslofenzahl i« Dresden seit Januar 1927. Die seit Wochen eingetretene Besserung -eS Arbeits marktes hat nach einem Bericht des Dresdner Arbeitsnach weises im Laufe dieser Woche weitere Fortschritte gemacht. Bon dieser Belebung wurden auch Berufe, deren Lage bis her noch zu wünschen übrig ließ, ersaßt, so daß gegenwärtig für fast alle Berufsgruppen der Stelleneingang sehr be friedigend ist. Nicht zuletzt infolge der fortgesetzten, wirksamen Werbetätigkeit des Arbeitsnachweises gestaltet« sich die Ber- mittlungstätigkeit sehr lebhaft, so daß die Zahl der Arbeit suchenden gegenwärtig den tiefsten Stand seit Beginn diese- Jahres erreicht hat. Der Mangel an hochqualifizierten Spezialarbeitern hat sich in allen Berufen sehr verschärft, ohne daß durch zwischen örtlichen Ausgleich, Inserate und Rundfunk fühlbare Abhilfe geschaffen werden kann, da dieser Mangel auch anderwärts besteht. Im Laufe der Berichtswoche wurden durch den Arbeits nachweis 2020 Stellen besetzt, die den Bestand an Arbeit suchenden um 284 auf 17 041 (17 825) verminderten. Aus Mitteln der Erwerbslvsenfürsorge wurden 7137 (7278) und aus der Krisenfttrsorge 2751 (2731) Vollerwerbslose unter- stützt. Kurzarbeiterunterstützung erhielten 148 (175) Personen. An Dresdner Notstanbsarbeiten sind gegenwärtig 1172 (1048) beteiligt, während bei städtischen Saisonarbeiten 1780 <1859) Mann beschäftigt werden. Erweiterung -er Ktrisenunterslützung. Der Reichsarbeitsminister hat die Kriseuunterstühung auch für die Zeit nach dem 30. September 1927 bis zum 81. März 1928 für die Berufe zugelassen, für die sie bisher zugänglich war, d. h. für die Gärtnerei. Metallverarbeitung und Industrie der Maschinen, Lederindustrie, das Holz- und Schnitzstoffgewerbe, Bekleidungsgewerbe und sämtliche An gestelltenberufe. Die Bestimmungen sind dabei in einer Reihe von Punkten geändert worden. Für Arbeitnehmer, die sich am 30. September bereits in ber Krisenfürsorge befinden »her »t« «» «ll. Sepie m»«r bereit« ErwerbSlosenunterftützung beziehe« «»ö t» di« »risenfitrforg« übergehe«, gelten »ber dt« bisherige« Bestimmung«» über Höhe der Uuterfitttznng u«d Prüfung der Bedürftigkeit weiter. Der Nrei»««»kchich hielt am Freitag unter Borfitz de« LretSLanptmann« B»ck ein« öffentliche Sitzung ab. Zunächst «uro« verhandelt über da« Gesuch der Stadtaemeind« Großenhain «»egen Ber- Wendung von Gemeindevermögen. Die Rittergüter der Gtadt find auf kaufmännische Grundlage gestellt worden. Di« hieraus erzielte» Einnahmen will Großenhai« zur Abgeltung von Schulden verwenden. E» handelt sich um außerordent- liche Kaottaletnnahme«, und ber Stadtrat kommt durch diese Verwendung de» Gelbe« (16000 Mark) billiger, al« wenn er da» Geld anderweittg beschaffen muß. Bet Bewilligung de« Gesuche« mußte eine «uSnahme von 8 » Abs. 6 der Gemeinde- ordnung gestattet werden. Das geschah, worauf da» Gesuch genehmigt wurde. Eine längere Aussprache rief da« »»suche« der Stabt- gemeinde Pirna um Austritt a«S de« Arbeitgeber»«»«»»» Sächsischer Ge«ei«de« DreSde« hervor. Die Pirnaer Stadtverordneten find sür den Au», tritt, da sie von einem solchen gewisse Vorteile sür die Ar beiterschaft erwarten. Dte Gemetndekammer, der bi« letzte Entscheidung überlassen bleibt, hat den Austritt befürwortet. Der Stadtrat zu Pirna ist aber gegen den Austritt, da durch ihn dte Lebensfähigkeit der Gemeinde in Frage gestellt sei. In die Beratung griff mit großer Entschiedenheit Oberbürgrr- meister Dr.vlüher ein, der seineAuSführungen dahin zusammen- atzte, daß es letzten Ende« gerade im Interesse ber Arbeiter, ichaft und einer einheitlichen Tarifpoltttk läge, wenn Pirna im verbände bleibe. Der Arbeitgeberverband Dresden ist ein reiner Zweckverband. Der Kreisausschuß konnte au« diesen Gründen den Austritt nicht befürworten. Es kamen hierauf verschiedene Ste»erber«s««gen zur Verhandlung. Die Berufung de« Kaufmann» Arno Flach tn Dresden wegen Getränkesteuer mußte kostenpflichtig verworfen werden, da bereit« in der Borinstanz di« Recht«, mittelfrist versäumt worden war, was sich rechtlich auch auf dte Berufung auSwirkt. Verworfen wurden weiterhin dt« Berufungen ber United Cigarette Machin« Company Jncor- porated Lynchburg und der Frau Elise von Batz in Budapest wegen Zuwachssteuer tn Dresden. Dagegen wurde der Be» rufung des Gefängnisinspektors Richard Glaubitz in Sebnitz gegen dte Heranziehung zur Hundesteuer stattgegeben. Der Fall hat grundsätzliche Bedeutung., Glaubttz besitzt «inen Hund zum Schutze gegen rabiate Gefangene. Steuerfrei find nach dem Gesetze nur Hunde, die im Polizeidienste verwendet werden. Sie müssen einen Stammbaum haben. ES handelte sich in diesem Falle darum, festzustellen, ob der Hund im vor- liegenden Falle als Polizeihund anzusehen sei. Der KreiSauSschuß stellte sich auf den Standpunkt, batz die» bei einem derartigen Gefängniöhund ber Fall sei und befür wortete demgemäß die Steuerfreiheit. Gleichfalls grundsätzlich war zu entscheiden über die ve- rufung ber Deutschen ReichSpost. vertreten durch dte Oberpostdirektion Dresden, gegen Heranziehung zur Feuerschutzsteuer tn Dresden. Die Oberpostdirektton hat in Dresden zwölf eigene Gebäude. Die Beschwerde sagt nun, daß die erhobene Feuerschutzsteuer auf Grund deS Grund, steuergesehe« festgesetzt worden sei, was dem Gesetze nicht «nt- spreche. Dte Stadt sagt dagegen, daß hier weder «ine Grund- noch eine Gebäudesteuer vvrliege; die Steuer werde vielmehr nach BeitragSetnheiten zur Brandverstcherungskammer er- hoben. Das Finanzministerium, um Aeutzerung dazu gebeten, hat erklärt, daß der Staat die Feuer schutz st euer für seine Gebäude zu zahlen habe. Demgemäß stellte der Kreisausschuß fest, daß die Steuer für die postftskaltschen Gebäude zu zahlen sei. ES mutzte also die Berufung verworfen werden. Als Ersatzmann für den nach Chemnitz übergefiedelten Syn- dtkus Tögel (LoßmannSdorf) wurde Malermeister Keppler (Langcbrück) in den OberbewertungSauöschutz gewählt. Zum Schlüsse nahm ber Kreisausschuß noch di« Anträge de« für den Regierungsbezirk Dresden bestellten Treuhänders auf höhere Aufwertung der Anleihen der Gemeinden Rein holdshain, Hennersdorf und Börnchen (AmtShanptmannschaft Dippoldiswalde) an. In allen diesen Fällen wurde der Ein« lösungsbetrag auf bas Zehnfache festgesetzt. — Rückkehr Dre«»«r «»der. M »»er Di« zvr Erhol«», «ter. >«M . . «k» >»« Swine. am >. Öktobar 7^0 Uhr nachmittag«: au« Biel am L Oktober v,40 Uhr früh; au« verchteSgede» a« «. Oktober 11^00 Uhr nacht«. Die tu Ob«r»tese»tb«l ««tergebrachten Linder treffe« bereit« am 1. Oktober LRU-r nachmittag», nicht 7^0 Uhr »achmittaa«, et». Dte Angehörige, «erde« ersucht, dt« Li«d«r auf de» Hauptbahnhof rechtzeitig abzuholen. — Die Abfchaltu«, von Labrl« t» der Neustadt am So»,, ta« betrifft «tu« amtltch« «ekauntmachung tu der vorliegende,, Rümmer. — »««er -es«. U» Jahr« vezteher »er .^r«»»««r Nechttchm? i« beut« Herr wtlhel» H « t « rt« ,, DreSde«. Hum»ol»«Ür«tze 1 — r«e«e Miete«. »v Jahr« «ebne heut« der Schrtfisetzer 1 L Eduard »ehr« «ebi» Ehefrau >« Haus« GlariSÜrab« 18. — -«« Paultne Heodr wohnt M Jahr« nnd Laternenwärter Hebe« DSmel >0 Jahre tm GrundNÜ^ Hvlzbosgaise 1». —* «taalSstrabettsperr»,». «»««» vauartrilen aus der Mwi». Krade Zittau —Sri,dl««» wie» di« StaatSslratze zwlsche, ReiberSdori und Hularentchenke^u d« Zeit vom ». bl» ml, 7.vki«ber für allen Jahrverkehr gesperrt, wir» üder Opp«l»ders «elettet. gebrachte« DreSdurr Linder treffe« «Ke: Au« münde gesperrt. Der verkehr «ach «nd von Neige«, »elrit — GcbSndcschädenvergütnng. Der nach 8 5 de» Gesetze« über SMtzung. Schädenwürderung und Schädenvergütung bei der Gcbändeabtciliing der Landcs-BrandnersicherungSanstalt vom 18. März 1921 in der Fassung vom 20. Juli 1928 bzw. 10. Dezember 1928 festzusetzende Teuerungszuschlag beträgt vom 1. Oktober d. I. bis auf weiteres 8 5 vom Hundert. PersSAEAdefvr-erAna im Zu den im Landtag über die Personenbeförderung der ReichSpost tm Müglitztal« kürzlich gemachten Angaben teilt uns dte Nachrichtenstelle der Oberpostdirektton mit: ^Dt« ReichSpost mutzte im Unwettergebiete de» Müglitz. tale» Sonnabend» »ach ArbeitSschlutz bi« 800 Arbeiter von Glashütte nach DreSde« befördern. Dazu sind besondere Fahrten eingestzt worden. Trotzdem ließen sich solche Malst, mit de« räumlich doch immer beschränkten Grotzkrastwogn nicht auf einmal fortbringen, so daß di« Beförderung in «d> tetlungen vor sich gehen mutzte. Die Fahrgäste waren aber vtelsach leider so unvernünftig, batz sie dte Wagen stürmte» und überfüllten. Es ist vorgekommen. daß Reisende, die wegen Ueberfüllung de, Wagen »urückblctben sollten, gcg«, den Krastwageuführer handgreiflich geworden lind Mehrfach mußt« die Polizei eiuschretten. Di« Arbeiter liiü u Ausnahme- snicht Tarif.)pretsen befördert worden, die elwa en gewöhnlichen Sätzen der 4. Wagenklasse der Reichsbahn entsprechen. Daö Ist für «inen KrastomntbuSbetrteb ein sehr großes Entgegenkommen, wo» die Arbeiterführer auch an- erkannt haben. Fahrplanänderungen sind nur au» zwin. «enden Gründen, auf Wunsch der Kundschaft und im Einvernehmen mit den betaUtgten Gemeinden vorgenommk, worden. Rach Rücksprache mit dem Landtag-Präsidenten Schwarz sind Anstauungen der Fahrgäste in den Krafipostwagen auch auf dem regelmäßigen Ltnienverkchr zu beobachten gewesen. Soweit ein« vermutete Ungeschicklichkeit ber Führer beim Ein- setzen -er vorsorglich rechtzeitig bereitgcstellten Hilsswagcn vorgekommen sein sollte, wird Abhilfe geschaffen werde,. Ganz läßt sich aber bet Spitzenverkehr ein« gewisse lieber, füllung ber Wagen nicht vermeiden. Da» ist auch bei anderen Verkehrsunternehmungen, selbst bei der Reichsbalm, zu beobachten. Dte Fahrgäste wollen lieber stehen als zurück, bleiben. Die Führer handeln tn ihrem Sinne, wenn Ne sie mitnehmen, st« sind selbstverständlich angewiesen, eine lieber- füllung, die mit Gefahr verbunden ist, zu verhüten. In Glashütte war der au» Dresden herbeigeeiltc yer> «reter der ReichSpost alS erster auswärtiger Behördcnvertreier am 9. Juli vormittag? an Ort «nd Stelle, nm die Postsachen und Personenbeförderung zu regeln. Am 10. Füll verkehrte, schon neben den Lastwagen znr Postsachenbefördrrung die Reichspostwagen zur Personenbeförderung und vriesbeutel- befördern«« zwischen Dresden und Glashütte. Die Gemein den und Bewohner deS Miiglttztale» haben wiederholt der ReichSpost für ihr schnelles Eingreifen auch hinsichtlich her Per. sonenbeförderung Dank und Anerkennung ausgesprochen. Di« ReichSpost braucht «inen Vergleich mit anderen Verkehrs. Unternehmungen durchaus nicht zu scheuen." Wie Dyspepliker wieder gesund werden können. Sin prompte»» leichles Verfahre«. In neun von zehn Fälle« können dyspeplische Personen, die an Derdauungsbeschwerden, Säure. Sodbrennen oder Blähung leiden, sofortig« Linderung linden, wenn Ke einen halben KafseelM Biserirtes Magnesia Pulver oder zwei bis drei Tabletten in elwu Wasser nehmen, sowohl nach dem Essen als auch wenn lie Schmerze, verspüren. Dies neutralisiert promoi und lchnell den Säurrübeischub, desemgt übermäßige Gärung und stellt schmerzlose normale Verdau,,, wieder her. Kaufen Sie noch heule ein« Packung Biierirte Magnesia zu M. 1.50 in Ihrer Apotheke. Befolgen Sie Gebrauchsanweisung, und Ihr« Verdauungsdeichwerden werden bald behoben sein WichN«k Liste» St, sich vor Aachich«»»,« »nt besieht. Sie »«««I. »,r »i, echte Bisertrl, »agrrfla z» erhalte», dl» dm «im, Ltsmag Ll». Load»» trägt. 8 Kunst und Wissenschaft. Philologen-Tagung. ii. Den Bciuchern ber gegenwärtig tagenden S«. Versamm lung Teutscher Philologen und Schulmänner zu Göttingen wurden u. a. einige ganz eigenartige Darbietungen zuteil. Im Stadttheater wurde eine historische Aufführung geboten. Es war ein etwas kühner Versuch, Werke der einst in der Nähe von Göttingen hausenden Roswitha von Gandersheim in deutscher Sprache nach der Einrichtung von E. L. Stahl wiederzubeleben. Nach einer klaren Einführung durch Pro fessor Dr. Ncnmann gingen „Sündenfall und Umkehr der Klausnerin Maria, ein geistlich Gespräch", nach der ersten deutschen Ucbersehung des Werner von Themar (1508), und „Dulcitius, der lüstern Landpfleger, oder das glückhaft Leiden der drei heiligen Jungfrauen" über die Bühne. Trotz der Schlichtheit der Handlung, ihres besonders im zweiten Stück rasend schnellen Fortschrittes mit seinem fortwährenden Szenenwechsel, trotz der naiven Offenheit, mit der bedenkliche Dinge tm Gegensatz zu der mittelalterlichen Religiosität be rührt werden, mußte doch die Hingabe der Schauspieler ein« aemiise Ergriffenheit bei aller Verwunderung über die Naivität vergangener Zeiten hervorzurufen. Modernem Empfinden weit näher stand natürlich das letzte Stück deS Abends, „Tie Komödie von VtncentiuS LadtSlauS, dem ruhm redigen Soldaten", von Herzog Heinrich Julius von Braun» lchweig s1594), ebenfalls erneuert von E. L. Stahl, der da» seit Plantus so beliebte Thema des Bramarbas in recht lustiger Weise b handelt. Namentlich der Darsteller der Titel rolle, Hans Hiuye, bot eine wirkungsvolle Leistung. Inter- essant war auch die Einrichtung ber schlichten Bühne. U. a. hätte man in ber mit leuchtenden Inschriften zur Be- zetchnung des Schauplatzes über die Bühne gezogenen Tafel sich offenbar ein Mittel des Kinos zunutze gemacht. — Am folgenden sonnigen Morgen führten drei ber gerade erst tn diesen Tagen in Göttingen ctngeführten Kraftomnibusse zur Besichtigung einer vorgeschichtlichen Ausgrabung bet Diemar den. Wenn auch der Late im zum Teil abgegrabenen Acker boden zunächst nur wenig besondere Spuren zu erkennen vermochte, so vermittelte doch die Führung durch de« Göttinger Museumöbtrektor Dr. Crom« einigermaßen dt« Vorstellung dieser einst so großen Anfleblung von etwa sechzig Wohnstätten, die sich hier in vier Reihen an dem sanften Ab- Hang der ursprünglich ganz mit Wald bedeckten Berg umgebung fanden. ES stand hier etwa um 2000 v. Ehr. ein friedliches Dorf von Ackerbauern, wie auch das Fehlen von Wasfenfunden beweist. k. K. nor, langen lyre ivvtroueoer urioe reeye abeth Belza (Mezzosopran), die früher Stütze des Bautzener Stadttheaters war. wn ihrer feinen Gesangskunst. Und zuletzt Wendischer Sang in Vautzen. Die von Bernhard Schneider künstlerisch geleitete wendische Sängergruppe Lumtr. di« bet ber Jnternatio- nalen Musikausstellung in Frankfurt mit großem Erfolg sang, bot tn Bautzen ein Konzert mit den wesentlichen Pro- grammteilen von Frankfurt und überzeugte eine zahlreiche Zuhörerschaft, unter der sich viele wendische Landgetstltche, Landlehrer und viele Wendinnen in ihrer schönen Tracht be fanden, von ihrem hohen Können. Schneider hat sich seine 1« Leutchen mit ganzer musikalischer Feinfühligkeit auSgrsucht und weiß sie singen zu lassen, wie nur einer. Er selbst tst ja auch zumeist der Bearbeiter dieser wendischen Volkslieder, lebt also ganz tn ihrem Wesen und sichert ihrer Darbietung den unbedingten Erfolg. Leise Melancholie, ber schwere Tropfen slawischen Blutes, bildet bald den Unterton. bald lockt zündender Rhythmus das Volk zur Freude. Die kleine singende Schar deutete diese Merkmale vortrefflich aus und fand großen Beifall. Sie stellte denn aus ihren Reihen vier Solisten heraus. Rudolf Scheder (Baß) und Emil Schlemmer (Tenor) sangen ihre^BolkSlieder beide recht ansprechend. Elisa bethBel^a eine ausgezeichnete überzeugte erneut von sang dem Vater Bernhard Schneider, von dem Friedrich Krause auch zwei ansprechende Cellokompositionen Vot, die Tochter. Ruth S ch n e t d e r, in dte jugendlich temperamentvolle Begleitung. Ruth Schneider hat von Bautzen über Kiel ihren Weg als Operusoubrette gemacht und ist heute Mitglied vom Braunschweigischen Landestheater. St« hat dt« sichere Musi kalität des Vaters und aberrascht« durch die schöne Entwick- lung ihrer Stimme, bi« tadellos sitzt und mühelos trägt. Die wendtschen Sprechvorträge bot Merana LSschau mit ge- wohnt« Innigkeit, so daß bi« ganze Veranstaltung sich zu einer schönen Einheit rundete. Max Zeibtg. f Dresdner Theatcr-Spielplan sür heute. Opern- hau«: »DI« Hochzeit de« Figaro" (7). Schauspielhaus: „Bolpone" sK8). Albert-Theater: „Der Patriot" (X8). Residenz-Theater: „Ich Hab' mein Herz tn Heidelberg verloren" s)48). DieKomüdte: „Ein besserer Herr" (M). Central-Theater: „Dte blonde Ratte" s8). «»»»»»«»doesrer t, der Krr»,Arche, nachmittag« s Uhr. 1. Jimenez d« Antrquera igelt. 1505): PatsIK ckel »exte, tonc», herauSgrgedr« von Fcltpe Prdrell, für Orgel. ». Vrlandu» Lajsu» (IVS2 bi» 1504): E-aralmvtette .Kommt yer zu mlr", für fünf, stimmigen Ehvr. ». vartholomSu« GestuI <18«>: „Jesu«, der gute Hirte", für «in« Gtngftlmm« und Orgel. 4. Orlandu» Lass»»: «horal- motett« „S> sind doch selig alle", für sUnffttmmigen Chor. 5. Heinrich Schütz 1158« dt» 1872): „O (über, o sreundlicher, » gütig«, Herr Shrifte", sür Vooran und Orgel. 8. Heinrich Schütz: ..Da» deutfch« Magnislkat" für ach!stimmigen Chor, kompontett t« ^l-chr« 1871 i« »tz ktzt, '» » »f« h r r » » «r O««a 1. Werde munter, «ein Gemüt«. Schop. 1842, Lonsatz von Z-ch». 2. Lobet den Herren, ihr Heide« all, Melodie und Tonlatz von Bulplu» (IVOS). 8. Wad mein Gott will. Lhoralsatz au» der üanlau: Nimm, wo» dein ist, von I. G. Vach. 4. Jntrade (vlaSmusil Nr.7»i von Joh. Pezclin» (1885). 7* Orgelvesper l« der FranenNrch«. Sonnabend, den 1. Oktober, nachmittags 5 Uhr. I. G. Vach: Fna« H-Moll für Orgel, „Mr" lie Violine und Orgel: SS. vonllair«: Psalm 2«: Phtl. Em. Sah: „Jauchzt, ihr Erlöste«, dem Herru", geistliche» Lled für Mezzolopra» mit Orgel, Schrlstverlesung, Gebet «nd Segen: Max Neger: Lar«« für Violine und Orgel: I. vrahm«: „wenn ich mit Menschen- »ei ! mit Engelszungen redete", an» den „Ernsten Gesängen", sür Mc»,»< sopran mit Orgel; Richard vartmuß: Satz 1 au» der Orgelson-te Nr. 1 ES-Dur. AuSsührenbe: Edith Renner, Sonzerllängeri» <Me»zosopran), Marianne GSHler. Vlollnvtrtuosln lvlollnc), illleet Hottinger ivrgel nnd Leitung). Programme an den Slrchcntilre». s g. ReichSschulmnsikmvch«. Dte Eröffnungssitzung findet nächße, Montag vorm. 9 Uhr tm «erelndhau», Zlnzendorfltraße. statt. ß Ei» Hauptwerk TlepoloS tu der Dresdner Gemälde» «alerte. Für die Gemäldegalerie tst eines der größten Oel- gemälde TiepoloS, ber „Triumph der Amphtt rite', erworben worden, das ber Maler um 1788 für die Bill» Gtrola am Lomer See geschaffen hat. Durch die Erwerbung dieses glanzvollen und tn Deutschland einzigartigen Werke« deS großen Rokokometsters hat die reiche Sammlung t« Maleret de» 17. und 18. Jahrhunderts tn Dresden ein be>I herrschendes Hauptstück erhalten. i* Konzctrt «o« Sprechenden Turm. In dankcnSwertei I Wette hat man di« letzten Konzert« auf «ine frühere Stunk I verlegt; e« geht auch so, und -war besser. Wiederum waren«» Leipziger Künstler, die al» Tonketzer und Interpreten ib«rl Schöpfungen ,« Worte kamen. Die Name« Sermon»! Grabner« und Stgsried Karg-Ehlert« besihr-l einen guten Klan«, namentlich letzterer tst als Komponii.1 dessen Werk« durch ihre eigenartige harmonische Struktur! sesseln, nicht unbekannt. Fretltch, manchmal tst es mehr B«>! standeömnstk al» GefitHlSmuflk. Wa» zum Beispiel bet Ser«! mann Grabner, der al« Mustkschrtststeller natürlich alltl Stile kennt und beherrscht, sowohl in einer Triosonatr! für Violine, Viola, Bratsch« «nd Klavier! (Manuskript) al» auch tn Liedern zutage tritt. Aber die! Dtchterworte sind deklamatorisch und Intellektuell so feinsinnig! auSgedeutet, daß man durchweg zufrieden sein kann: und anä! dt« Lied«, von Karg-Shlert lassen in bemerkenswerter! Weise Bertrauthett mit der neuzeitlichen Technik und dem! modernen Ltedsttl erkennen, wobei es denn erfreulich tn» Ne-s wicht fällt, wenn sie so vortrefflich vorgetragen werden, irlel von der «lttsttn Magda Lenau. Walter Davllsonl »l« vtoltnküustler und Her»«»« Srabu«, al«Bratschist»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)