Volltext Seite (XML)
Sresdner Hachrichte»-».'«:",-?»,, Nr. 108 Var -riliitt« tz« -«ML Roman von Hedwig CourthS-Ma-ler. cr. Starr und betroffen sahen sie ans den feinen schmalen Kopf herab, der »»» ohne Verhüttung auf dein weichen Dilvankisse» lag Er war von wirrem, gvidglänzendcm Gelvck umgeben. daS zum Teil feucht an der Stirn anlag. Und um den Kopf herum waren zwei dicke blonde Köpfe geschlungen und s cs» ge steckt. „Barmherziger Himmel — das ist ja ein Mädchen!" rief Krau Scheibet betroffen. Graf Dieter sah ganz entgeistert auf das herrliche, gvldglänzende Frauenhaar, öas die Pelzmütze bisher verborgen hatte. „Wahrhaftig — ei» Mädchen! Wie kommt es in der Nacht auf den See?" stieb er hervor. — Krau Scheibet deckte mit einer mütterlich sorgenden Gebärde den entkleideten Kuß zu« „Das arme, arme Kind!" sagte sie leise. In demselben Augenblick brachte das Hausmädchen Martha den Glühwein. Krau Scheibe! nahm ihr denselben ab und sagte erregt: „Bleiben Sie hier. Martha. Wir müssen die Verunglückte ausklciden und zu Bett bringen, dab sie erst einmal ordentlich warm wird. ES ist nämlich kein Junge, sondern ein Mädchen. Nicht wahr. Graf Dieter. sS ist doch in Ihrem Sinne, -aß wir das Kind ordentlich betten 7 Sv ein zarter Mädchenkörper leidet durch eine Erkältung leicht schweren Schaden. Oder — oder soll sie sorrgeschasft werden?" Der junge Graf sab noch inuner fassungslos in das seine- blaise Müdchengettcht. Und mir unter dem Einsluh seines Blickes »oben sich die schweren Lider mit den fein- gezeichnete» dunllen Wimpern, die eigenartig mit dem blonden Haar kontrastierten, und das junge Geschöpf sah zu ihm empvr. Grobe schone Augen waren es, von brauner Karde und einem tamlarligen Glanz. Das Bewuhtsein leuchtete noch nicht wieder darinnen auf. Ein wirres, vcr- iräiimreS Lächeln huichie um den blassen Mund. An scheinend hatten die Schmerzen an dem entkleideten Kuß, rnf den Krau Scheibe! eine feuchte Kompresse legte, nach gelassen. „Onkel Bernd — ich habe so schwer geträumt — so schwer — Tu warst tot — und das dunkle Loch in dem See — es lockte — aber mich friert." So spracq sie leise zu dem sungen Grasen empor. Und dann schüttelte sie sich wie im ituö »>r ZäLu« kMintz« »«« t» »1, in die Decke. Sarist legte Gras Dieter feine Rechte aus die zuckenden Hände. Da fahlen sie nach seiner Hand und legren sie mit einer unbeschreiblich süssen Gebärde an ihre Wange. „Lieber, guter Onkel Bernd, lab mich nie mehr allein, mich friert io sehr," flüsterte sie zärtlich. Sie schien Graf Dieter für ihren Onkel Bernd zu halten. Und dann kam ein hastige», verworrenes Kiüitcrn über Ihre Lippen. abgcbrc>chcnk Worte und Sähe, au» denen ihre Umgebung hcrauShören konnte, das, diese» junge Ge schöpf den Tod hatte suchen wollen, weil Onkel Bernd sic allein gelassen batte und sic sich vor dem Leben ohne keinen Schutz fürchtete. Anscheinend hatte sie eine» ihr nahe stehenden Menschen durch den Tod verloren und hatte in ihrer Verzweiflung darüber ebenfalls den Tod suchen wollen. Nie weit in diesen Fieberreden Phantasie und Wirklichkeit vermischt waren, lieh sich natürlich letzt nicht feststellen. Graf Dieter konnte seinen Blick kaum losreitzcn von dem jungen Geschöpf, auf dessen Antlitz jetzt Kleberrosen blühten. DaS goldschimmernde blonde Haar erschien ihm schöner, als er jcmalS Frauenhaar gesehen hatte. Sr richtete sich auf. „Die Kranke bleibt natürlich hier, Sophie, so lange sie der Pflege bedarf, vorausgesetzt natürlich, daß sie nicht von Angehörigen zurückgefordert wird." Krau Scheibe! nickte, alS habe sie eS nicht ander» erwartet. Sie flöhte dem jungen Geschöpf etwa» von dem Glühwein ein .und bat nun ihren jungen Herrn, das Zimmer zu ver lassen. „Ich will sie mit L^arthas Hilfe entkleiden und zu Bett bringen. Inzwischen wird ja dann der Arzt kommen." sagte sie. Der Graf neigte zustimmend das Haupt. Ehe er ging, strich er leise, wie erbarmend, über das wirre, goldene Ge- lock der Bewusstlosen. Und als übe diese schlanke, kräftige Männerhand einen seltsamen Zauber aus. so schlug die Kranke wieder die sicberglänzenden Augen zu ihm aus und sagte zärtlich, mir einem reizenden, süßen Lächeln: „Deine Daniela hat Dich lieb — lab mich nicht allein — guter! Onkel Bernd." Ein seltsames Gefühl schlich sich unter diesen zärtlichen Worten in seine Seele. Sie drangen ihm ins Herz. Galten sie auch einem andern — jetzt waren sie an ihn gerichtet. „»O»t4-4k- schM «r ksttz» »«» «W -i«. »4» «4» «SP qtz Mm«. „Gchjasc rubia, arme kleine Daniela -» «4» 4M komme« wirb — Du »vtrst nicht verlasse» sein." Da- Zras« wie ein Gelübde aus seinem warmen Herze» empor. Uud e» ivar der feste Enischlnf, in ihm erwacht, sein« schützende Hand über die Unglückliche zu halten, so lange sie Schutz und Hilfe brauchen würde. Langsam ging ec nun au» den» Zimmer mch übcrlieb Daniela den Händen -er beide« Frauen. Sr bcgab sich in sein Zimmer und lieb sich von seine« Kammerdiener einen Hausanzug reichen. Als er sich um- gekleidei hatte, hörte er unten sein Auto Vorfahre«, und wenige Minuten später wurde ihm gemeldet, dab der Sczt eingetrosscn sei. Sr gab Befehl, dab man den Arzt zu ihm sühren möge, sobald er die Unteriuchung der Fremden be endet habe. Und dann wars er sich in einen der tiefe» Ledersessel und wartete auf das Erscheinen de» Arzte». ES interessierte ihn doch zu sehr, zu hören, wa» der jungen Fremden fehlte, und ob irgendwelche Gefahr für sie vov Händen sein würde. : 3. Kapitel. Frau Scheibe! hatte die junge Fremde mit Martha- Hilfe sorglich auf das schnell überzogene Lager gebettet und ihr den Nest des Glühweins eingeslöbt. Der verstaucht« Kub wurde mit Kompressen gekühlt, und die Kranke wurde nun ruhiger. Als der Arzt eintraf, führte sie ihn an da» Lagern Dieser stutzte als er das jugendliche Mädchen mit den gold blonden Zöpfen liegen sah. „DaS ist doch —" Er sprach nicht weiter, beugte sich nur tiefer herab und sah die Kranke forschend an. lind dann richtete er sich auf und wandte sich nach Frau Scheibe! um. „Wie kommt denn das jung Mädchen hierher in die Billa des Grafen Brasse-Hatzberg? Krau Scheibe! hatte sein Stutzen wohl bemerkt. „Sie kennen sie, Herr Doktor?" — Dieser nickte vor sich hin. „Ich irre mich wohl nicht — ich habe sie gestern nachmittag am Totenlager eines Fremden gesehen, der hier in einer Pension Wohnung genommen hatte. Sic nannte de« Tote» Onkel Bernd." Frau Scheibe! nickte eifrig. „Ja, ja. von einem Onkel Bernd spricht sie immer im Fieberwahn. Wir hielten sie erst für einen Jungen, denn sic trug Knabenkleider." -- „Und wie kommt sie hierher?" sFortsetzung folgt.) frieclrickskaller Vi1terxva88er erkLItlick in allva SpoU»«It«i» uuck Veoxerlvr». Sanptoksclerlax«!» r rkron. VerstopkunA, UN«! viU'wlialsri'Ii, I-vber- ttttck 8tvHnee!i8vIIei<Ivii, llÄmorrliviäe«, koAnelllsiden. kielil um. Vrinliknpkii ohne Ssruksrtöruost. Ms V«et»«oe»»ne»- nn«t IlellmtttsI gegen 8tokkcrevki-Gl«>lSv>inssii. wie Gicht, Rheuma, Arrrrienoeikaikung, Hämorrhoiden, Blasen-, Galten-. Leber- und Nierenleiden, Grieß und Sreinbiidungen ^Gallensteine) gebraucht man mn »loNvien» Mrkvlzr vllNAri« Vntrnii-l-itlivllquellk, Itsun i. kikvl. I z- ^Zur ^onfirrnatton ^ Gesangbücher Schulausgabe Taschenausgabe - »ld!K°i,r , von Lvlk. S.2S a» von HNk. -4.25 <" X nrtt IKt. 7.— v» ^-s-- „Aon fl rm a ti o »starten t r» groAsr 24 rr » » a tz L «3>_ 5X. Locher Äuneirstragr 9, Ecke Äm Se» f vabewa»««» z «adeSsen alle Arten und Größen, 8 S Lvvrtllel, eu»pH»t,I«-n r rein natürliche- Mineralwasser. Lenntttvl» empkal»!«» k WM" Tu kiadon «» attva Ipcrttikben »N«I I»ro«oriev. °Mtz U Hauptniedcrlag«: tf. I ielnurj Mincralwstsscrgroschdlcl, Dresden, Iohannesstr. 23. ikolplilenr» Fettleibigkeit wird beieiligt durch die pc»un«Ia-2!«IrrLun. Preisgekr. mit goldenen Me daillen u. Ehrendlpl. Kein starker Leib, keine starken Husten mehr, sonö. jugend lich schlanke, eleg. Figur und grazivie Taille. Keil»: -Heilmittel, kcini«el,eim- mittel, wnü. natiirgcmnbe! Hilfe. Garant, umchödl. für die Gesundheit. Acrzil.emps.! Steins Diät, keine Aenderung l d. Lebensw. Vorzug!. Wirkg. Paket S 6 sr.geg.Poslanw.od. Nachm Fabrik I». 8t«taev»Ptt«..G.m.b.H., 8«r'tio I, Maabenslr. 20. in haben «n den Apotheken. Bestimmt: Reichc-apotheke, Bismarckpiatz 10 Waschbretter mit starker Zinkeinlage nur 4,75. > Otto Groichen Trombelerstr. 15 I reiiteLl-Ibeitii'-s'»»»»,« 7«!. -'eoeia-co 1SZ6S dieu OKcsvkü 8ls>k 5tt.14 Oismsmk-Plstrlb Hirschgeweihe, Rehgehörne, Schachspiele, Tabakspfeifen Längcfeld. Georgpiatz 13. Hamoqlopan Wichtig: Hamoglopon für Kranke, für Rekonvaleszenten u. Wesnnde. Hamoglovan, sicherwirkendes, leicht verdauliches Stärkungsmittel, Blut-Eiweib, Kalk-Pankreatkn. Aerztlich empfohlen: Zu haben in allen Apotheken. Hauptmederiage: Mokrenavotheke» Dresden, Pirnaischcr Platz. Seictsendecispf Itlckins«« schLksDochee. llresltee. Z-» verk.: 1 elekir. Koch-' vlalts. 1 Schaukelbadew.,! 3 Ditragensinr.. 1 Tijchvlatte. -Heiuig. Dürerstr. lv8. II. ^ Weitgehendste Versicherung gegen die Gefahren des Aufruhrs, der öffentlichen Unruhen, Revolution und darauf zurück ulführende Plünderungen! Kapitalkräftige, alte, kulante Gesellschait! Emil Ahlhelm, Dresden-A. I, Waisenkausftrake S7. Kerniprcchcr 20900. 21418, 21847, 25676. Hunderte von Referenzen! Zu allen Auskünften und unverbindlichem Prämisnangebot gern bereit. Vertreter überall gesucht. Vvenck«,,, KSruerstrahe Zweiggcchäfte: Drachau r Leipziger Straße 159, Etriese«: Doglcrstraße 51. LMM .Reich« Auswahl.^ Verlobte! Sokort Nekerdsr' »«UL»« leoriiplvttv MHI-. ««hg' ml Arlisimr stkkkMlMMk. Ililm». Illsd. I«Iirmne8 H»ttlie8i'n8 Li«»»«»«» SS, sä n. S7 sedrLxübor äom Lttastlerkaus. EI t ch aanz oder / 11» I ungefälscht », IIII 4 , selbstgemahlerc, ausgewogen u. in Beuteln, M? I. M Illlükl«. «klltt M-Ill»lll». Pfü. M.1 l,25. in Kist. billiger. Couradi. Freiberger Pl.18, Hauplstr.34, PillnitzerStrLö. SütsSllÜlL ttlkreil Lötbsl ''."M — ILvk» — MvIIestt» — Ualu l.lilliaest ««»»»enlialiier 8t«. 2^ — 8t>^. 0S. Dt LR«lL8«I»IvN 8elmüp»ttere>, Nnldsokiilie, LiakoseUeii lün gg«i^r«>n, ir»ni«a um«! ILInelev. ^vdelt»»ttelel mit 2 8vUu»lleu. L!i»r»8l Lsclislls Vrvi,«lei>, -In llauev », 1. freie Susenctunx cter Preisliste. ^ Eisschränk«. ^ ^ Vorratsschräuke, ^ > Putzkommode« ch ^ N»n»tli, 4 ^ Dippoldiswaldaer Pl.2. ch HV», Gepäck-, Eit. od. Frachtgut vom oder zum Bahnhoie, Möbel, Bilder, Kohlen, Holz. Waren aller Art n. ähnliche» befördert haben will, nste an: «li^. »»»7« Die Dresdner Eilbote«, Lültichaustraß« 15. beiorgen das alle» rasch und billig. WieriSi- WsIIskipssss 1? llicsriirtlkle« IMl» ll il»»ulxrz! stmiltekzmei r«l!ll»MMMI -ziimmniiet dsbsv rdrugedeu MMkMLkllM L)resllv»-L. apiaiiini- Lninveliv*» Preis 38 bis 45>i p. Ztr. könn. geg. Saatbedarfs bescheinigungen liefern MllleUlniMM I>r«8<lvn-4. Moseztnskystratzer kiehr günstig s , N»ißb.,ff.Fabr., ein ,chw. ü. Bechstein» «in sehr gut.Potif.l65v^>Sob«»- «»nn. 8teph»lii«n»kr»»»« 10. VomesimsteUwierlcunstin. külern i. ssLuze v» kilntlivlir Hikiis« SlstsI-, 8ot u»A«L Kurdegrnn: IS. /^prN jecke ^urlcunkt Icostenlos ckurcb <L« NlHIlldl Iimnnlt»! Verantwortlicher SchrtsUrtter: >r«t» L«»d»rs t» Dresden. Sprechzeit: )ss bt» « Uhr,