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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.04.1919
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190420026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919042002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919042002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-04
- Tag 1919-04-20
-
Monat
1919-04
-
Jahr
1919
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Srerdurr liachrichte» «r. ios schwerdew^g in LauLeSan«ele-«nheiien g« dt« Ne,chsreaie- rung herausbtldet. Lin Anlaß z« einer derartigen Ver gewaltigung der Einzelstaaten liegt nich, vor. 1. Nach der Regierungsvorlage Art. 7 Abs. 2 sollte das Reich die Gesetzgebung über die Ausstellung von Gründe iätzen für die Zulässigkeit und Erbebunasart von Landesabgaben habe», soweit sic sich im Rahmen des Zollvcreinigungsvertrages vom 8. Juli 18>>7 bewegten oder eine Dorwelbesteuernng verhüten sollten. Tiefer ein- 'chräntende Nach,ah ,kt vom BerfassungsauSschuß gestrichen morden, sv da« das Reich nun ganz allgemein Grundsätze inr die Zulässigkeit und Erhebungsart von Landes ibgaven wll aufstellen können. Lind die Ltn-rlstaaten ohnehin da- durch schwer beeinträchtigt, daß dos Reich die Hau- nach iedcr beliebigen Abgabe ausftrecken kann, so liegt vollend» kein Grund vor. ihnen auch noch die Gesetzgebzmgshohetl über die Landesabgaven zu nehmen. Es kann daher dem Reiche die Aufstellung von Grundsätzen für dt« Zulässig, »eit und Erhebungsart von Landes und Kommunal- Abgaben nur so weit wie im Rogierungscntwurfe za« gestanden werden, vielleicht in der besseren Fassung: „Das, eine Schädigung der Einnahmen oder auswärtigen Han delsbeziehungen des Reiches, koi.a, im inneren Verkehr Toppelbesteuerungen. Stcuerbeiiachieittgungcn der ein- geführlc» Maren gegenüber den eigenen Erzeugnissen und! Ausfuhrprämien ausgeschlossen werden '. S. Tic vom Versassuiigsausichilsic unverändert an ^ genommene Bestimmung des Regier,rngscnimirrseS in Art. 7 Ab>. 2. iv»n,ch dos Reich die Gesetzgebung über die Abgaben und s o n st i g e n Einnahmen >ai, 'oweik sie ganz oder teilweise für seine Zwecke in An pruch genommen werden, erfüllt die Sächsisch? Regierung, »ach wie vor mit lebhafter Sorge. Tie Verkügung über :igc»e EiiinahmeglieUen bildet die Voraussetzung >'str d«rs j virtschaiilichc und kulturelle Fortbestehen der einzelnen Staaten. Ter 'ächsischc S i a -a t und ' e i v e ttzc- t> c i n d e n ü e h c n vor der H n in ö g l i ch k e i :. i h r c Aufaab e n ; u d e ck e n und ibre Ausgaben weiter zu er- üllen, wenn ihnen die ireic Verfügung iib>r die Ein- tvinmensteuer genommen wird. Tie Einkommen- teuer muß daher den E i n z e l st a a t c n o er ste, b e n. Vermag das Reich ohne sie nicht auSzukommrn, o muß cs lick wenigstens auf Zuschlä-ge bei dem Einkom men über 1W0W Mark beschränken. Geboten ist ferner die unverzügliche Aufstellung eines Gesamtprogramms über die Moglichtcit der Deckung de» künftigen Bedarfs der öffentlichen Verbände — des Reiches, der Einzelüaaten und der Kommilnnlverb-ände —. di; Einleitung von Verhand lungen hierüber und die Abstandnahme des Reiches von weiteren gesetzgeberischen Maßnahmen auf dem Gebiete der direkten Steuern bis zum Abschlüsse dieser Verimndluiigcn. Mir vertrauen, da« der Vcrfassungsaus'chu«, wenn er Art. 7 'Abi. 2 genehmigt, den Lebeiisinleressen der Einzel- üaaten wenigstens insoweit Rechnung trägt, daß er 'herüber bindende Erklärungen der Rcichsregierung ver langt. 8. Bei der St e l l e n b; s e tz u ri g in der unmittel baren R e i ch s v e r n» ail u n g mu« eine verfassungs mäßige Gewähr dassir geichassen werden, da« hinüchilich der in den Gliedstaaten tätigen Beamten die Leru s u n g von L a n d c s a n g e h ö r i g e n die- 2i egel bilden soll. Eine derartige Bestimmung in An. 7 des Rcgierungscu: wurfes ist vom Verfassungsausschuß gestrichen worden. Vielleicht kann in einer allgemeinen Bestimmung, die sich gleichermaßen aus Zoll. Post und Eisenbahn bezieht, un serem Wrni'che Rechnung getragen werden. Sachsens Regierung und Volkskammer wissen sich frei von p a r t i t u l a r i st i s ch e n 'Neigungen uns beken neu ,'ich freudig zur Schaffung einer Harken Reichs-- g e w a i i. Sie begrüßen daher die zahlreichen und gewich tigen Bestimmungen, durch die nach dem bisherigen Arbei ten am Bersgssuneiswe'tt aus den Gebieten der auswärtigen 'Vertretung, des Handels und Verkehrswesen d,e Einheit Setz Reiches erheblich verstärkt werden <oll. 'Aber sie glauben, auch e i n A nrechr aus B e a ch l u u g : !> r e r S o r.g e v. u n d 'M ü n s ch e zu hab ; n , wo - i e B c st i m in >r n - » en des 2ie r s a s u n g s e n t w u r s e s in unnötiger verletzender Meile das Gedeihen des i s ch e n St.aatetz beeinträchtigen und sci - Beirand gefährden. A» «kttztteolsr «vfsutben. «» sr hi» osviga L«b« ver- brpcht hat. Auch Merge» verhaftet. Brnnnschwetg. 18. April. Ate hie „Tägl. Vraunschw. Anzeigen* berichten, wurde der kommunistisch« Agitator und ehemalige Präsident des Freistaates Braun- schweig August MergeS heaUe tn der Bodenkammer eines Hauses s e st g e n o m m e n. wo er sich versteckt ge hallen hatte. Brannschweia. 19. April. General Märker hat ta Branuschwcig rassische «»mmnniste, f«ft»eh«ev lasten. Der verhaftet? Präsident Merges. edens, her frühere Berliner Polizeipräsident vichhern »erden «ege» Hachverrats «egen die Sicherheit de» Reiches abgeurteil«. D'e Sntlaflung der dranuschweigischen R»te« Garde g ht bisher ruhig vorwärts. Sertticher rmd Siichstsch«. Dresden. 1» Aftrll. alz«» ',L Pfund 9er Berliner Streik vor vem SrlSschen. Berlin. Ist. Avril. Die diö 1 Uhr nach s unter Vor sitz des R e i ch s m i n i st c r s Bauer über die Bei legung des Angestelltenstreiks in der M e t a I l i n d u st r i e gefüstrtcn Einigungsvcrhandlungcn haben zu einem Er gebnis geführt, daß die sofortige Beilegung des Streiks gewiß erscheinen läßt. Es ist zwischen den Parteien eine Ergänzung dev vom SchlichtungsauS- sckuß gefällten Schiedsspruches vereinbart worden, die de» Angestellten eine geordnete Mitwirkung bei allen fragen des Dienstverhältnisses, besonder» bei Einstellung Kündigung und Entlassung von Angestellte» sichert. Die Entscheidung über den 'Abbruch des Streiks wird voraus sichtlich in der für Sonntag morgen einberufenen Ob männerversammliuia fallen. . - Tie Vankbeamteubewsgnuft. Berlin. Ist. April. Km Streik der Bankbeam ten scheint sich ebenfalls eine Einigung vorzubc- reiten. Die gestrigen Verhandlungen, die geheim «Btty« s wurden, haben in der Krage de) Mitbestimmungörechics ' bei den Punkten Entlassung und Kündigung eine Einigung ' zwischen den Arbeitgebern und 'Arbeitnehmern ge', rächt. > Ki, der Krage des Mitdcstimmungsrcchtes bei Beförderen,-! gen sind von seiten der Arbeitnehmer gewisse Zusagen ge macht morden und nur bei den Anstellungen konnic bis her die Differenz in den Anichanungen der beiden Ver- handlungsparteicn nicht übcrbrückt werden. Loch rechnet man damit, daß cs gelingen werde, i» der heutigen Kon ferenz die Gegensätze weiter zu mildern und noch zu einer Einigung zu kommen. Wie von der Sire klciruug de> Bankbeamten mitgeteilt wird, wird der Streik auch wegen des ReichStarifS so lange sortges e vt w e r - den. bis auch in dieser ,Krage eine Bankbeamten erzielt morden ist. Streik in dem Zeitnngägewerbe von Hannover. Hannover. 18. April. DaS Personal der hiesigen Zeitungen ist wogen Lohnstreiligkeiten in den Aus- s> a n d getreten. Die Zeitungen sind daher gestern und heule nicht erschienen. LI« erft« Verteil«»» de» a,i»IS«l»lsche« Gch findet gleichzeitig mit der Verteilung ov« Margarine auf die Landesfettkart« „« v r t l 6" am 2«. «nb 38. April statt. Es werden also an diesen Tagen Gramm Margarine und außerdem Sü Gramm »schmalz verteilt. Näheres wird noch öekanntgegeben.. UNd s ä ck n c » Ter Minist'rpräsid.'tt!, gez.: Tr. Gradnaue r. Die neue Braunschweiger Regierung. Braunschweig. 18. April. Ter Präsiden: der Landcs- ver'ammluug Tr. Ja'per iSoziaidem.s wird in dem neuen brauii'chiveigi'chrii Kabinett den Vorsitz führen. Auch der Kin.inzpräsidein Bartels wird als Mitglied ein- rreien. 'Außerdem vieren ihm drei Rccktssozialisten und zwei ilnabhäugigc augehören. 2<on heute av dürfen die Ge'chäile. Eusi's u'w. dis Uhr abends geöffnet sein. Ter Strghenbatiliverkehr ist bis II Uhr sreigegebcu. Tie ^elt al,me SichsiornS. Braunschneig. Ist. 'April. Tie Nachricht, daß Eich born auf der Klucht zwischen -Holzmindcn und Hörter mU leuiem K l u g zeug eine 2l o t l a n d u n g vornehmen mußte und bei dieser Gelegenheit von Regierungstruppcn , e st g e n v m m e u worden ist. wurde gestern nachmittag, in Br unfchweig amtlich bestätigt. Eichhorn wollte.! wie r c mittet wird, einen Versteck bei den Bergarbeitern" Die BorgSnge in Wien. Mion. 18. April. Ter Z i a a t S k a n z l e r Nenner äußerte sich zu einem Mitarbeiter der ..Neuen Kr. Presse" u. a: Tie gestrigen Vorgänge haben keine größere B-> .eulung, als die eines Zwischenfalles, der zunächst bclveist. daß die geringe Kürivrgc. die der Staat nach seinen Mitteln den A r v e i t s l o > e u, den Kriegsbeschädigten und den Heimkchrcndcn angcdcihen lassen kann, tatsäch lich nicht a u s r e i ch t. Tie erste Vehre daraus ist. daß die Ve r M ö g e n s a b g a b c und die Sozialisierung !dcr hierfür reifen Betriebe rasch und energisch durch- !ge führt werden müssen. Tie zweite ist die. daß die ganz ! übcrwüMgenoe Mehrheit der Arbeiterbdvülkerun;s ein-' sichtsvoll genug ist, die Schwierigkeiten unk? res SraaiSwescns zu begreifen. 'Aber diese Einsicht und 'Besonnenheit verlang» anderseits, daß sie von den loderen Zehntausend gewürdigt wird. Die j-ritte ,'chr nützliche und beruhigende Erfahrung ist. daß die jVolksivehr in untadelichcr Manneszucht ihre Aus gaben erfüllt e. Zu einem VerlEN- 'der Arbeiter e der Ltaatskanzler u. a.: Ich empfinde ctz als eine chande für alle, daß anläßlich einer Arbciterkundgebung an einem öffentlichen Gebäude, das heute dem Volke ge hört. ssemeirtc Brandlegung versucht wurde. Ich bin weit ! außer'' —* Kreikorps Dohna. Sühne des Freistaates Lachse», die aus Liebe zur Heimat und tn der alte» Begeisterung für Sachsens großen Sohn, den aeseietten einstigen Kom, mandeur der berühmten «Müwe* und jetzigen Küyrer eines Freikorps im Osten, den Grafen zu Dolmo-Schloblen. in da- KreikorpS Dohna ctntreden wollen, erlmltt« Auskunft durch Leutnant Rosenkranz. Dresdew-Ltreblen. Lcnbach- Iträße 1. - - X —* Dt« Leich, des Kriegs onnifters Ren ring ansgesun« den? Wie unS von ' ösr ..Pretzschcr Ztg." durch Fern sprecher mitgeteilt wird, ist am 18. April in Slsden des Pretzsch an der Eibe. Kreis Schweinitz an der Elster, zwilchen Torgan und Wittenberg eine Leiche geborgen »qor- den, die man für die de» ermordeten Kriegswinisters Heu ling hält. Sein Selretär Herr Albert ist mit dem Auto nach der Auffindunssstellc abgefahren, um die Leiche zu rekognoszieren und evemuell das Nötige wegen der Uebdr« führung in die Wege zu leiten. . —* Di« Pocken halten ihre rückläufige Be wegung in Dresden erfreulicherweise inne. Fn dieser Woche sind b'li Neucrtranknngen. darunter 2 Todesfälle sgcgen 38 und ä Kalle in der Vvrwvches, zu verzeichne«. Tic Gesamtzahl aller Poctensälle in TreSdcn stellt sich nun mehr auf 72U. darunter W Todesfälle. — Klecksiebersälle j sind tn dieser Woche »ichi eingetrcts». —'i- xie Dresdner Liedertafel veranstaltete DonnerStas abond im großen Gcwerbehoussaale zu Ehren ihrer aus dem Krise zurückgekel, rten Mitglieder eine wolilgclungenc Kestlichkeit, die sich sehr zahlreichen Besuchs zu erfreuen hatte. In buntem Wechsel wurde em reichhaltiges Programm geboten. Der echt deutsche Vor spruch von Richard E. Ulbricht, innig gesprochen von Herrn Johannes Paul, erzeugte von Anfang an warme, be geisterte Stimmung. Mit großem Beifall ehrten die Teil- ! nchmer die gcstaniprachc des 1. Vorsitzenden Herrn Hugo Barthel Irr Wehmut gedachte Redner der drei aus dem Kcldc der Ehre gebliebenen aktiven Sänger und der Sühne der braven Liederiäsler. Unter der Leitung der Herren Etwrmeistcr V c m b a u r und Allred Sticrbot die Lkder- Lösung zugunsten der! tafel eine Reihe trefflicher Langesgaben sder Ehvr ..Dem Unendlichen" von Kranz Schubert — Tenorsolo: Hry» Auer, Harfe: Maria Stenz — gelang besonders schön), mit denen sie von neuem ihren allen Ruf bekundete. Wechsel in die Männerchürc brachten Lieder zum Klavier, die von Herrn Hans A » e r. und Lieder zur Harfe, die von Fräu lein Hedwig E r l vorzüglich wiedcrgcgebcn wurden. Weiteren angenehmen Wechsel brachten Frauenchöre. auS» gewählte Walzer und andere Weise», mir Grazie und An mut getanzt von Krüulein Mali S t ü r e n l> u r g. Nach dem Herr Schriftsteller F. A Geißler Proben seines unverwüstlichen feinsinnigen Humors gegeben hatte, be endete unter Spielleitung von Ludwig E r m o l d die ein- aktigc Operette von Albert Grisar .Gute Nacht. Herr Panmlon!", an deren flottem Spiel sich gefeierte Mitglieder der Oper: Ludwig Ermold, Hans Lange. Hedwig Erl, Else Ermold und als tüchtige Partner Herr Werner Hvllmonu und Fräulein Marianne Gers» seid bestens bewährten, den schönen Festabend. -* Zum Tiersterbeu im Zirkus Sarrasaui. Gegenüber der von uns in der Abcndsausgabe v"in 6. d. M abgedruck-- , tcn Zuschrift des Wirtschastsi"inistc.*.ms sendet uns die Direktion des Zirkus Sarrasaui folgende Feststellungen: !.Bei dem im Juni 1818 verendeten Tiger konnte der Herp Vcziristierarzt. trotzdem datz Tier alld Erschetnunßen der Rotzkrankhcit zeigte, Rotz nicht seststellen. Die sämtlichen/ Zn der Folge eingcgangenen Raubtiere — Löwen und Tiger — verendeten unter denselben typischen Erscheinun gen wie der erste Tiger. 'Nachdem dieses Ttcr von de« Herrn Vczirksticrarzt als rotzsrci erklärt worden war. lag iur dicDirektion des Zirkus Larrcsani zu einer neuerlichen 'Anzeige au die Behörde keine Veranlassung vor. denn sie muß,? natürlich voraussetzen, daß Unkeruchungen durch die z Vetcrinärbchürde. gerade bei Notzvcrdacht. mit aller nur cittsecut. zu.glauben, daß das von der kommunistischen denkbaren Sorgfalt durchgesührt würden. Als im Januar Parteileitung geplant wurde. Aber ohne Verantwortung' l„k8 der letzte Löwe unter den glctthen Erscheinungen, wie sind die Kvmnnniistcnsührcr nicht. Einer kleinen Minder-j sic bei ,den früher eingcgaugene« Tieren -- auch bei dem heit der " ' ' ' ' — - . - 'Arbeiterschaft nicht beugen. und des Volkes kann sich die Regie rung Bor nene« Pntschen. lEianci Drahtb-'ch» der „DreSdn. Nachrichten*.) Wien. 1ü. Avril. Die Zahl ber Opfer beträgt nach den vorläufige« Feststellungen einig« siiu»zig. Tic Kommunistcnsührcr erklären, daß sie an dem blutige« Zusammenstoß keine Schuld trüge». Für die Ofterseiertage werden neue Putsche erwartet, die die Aus rufung der Räterepublik bringen sollen. ersten Tiger -- scstgestcltt wurden, verendete, bat der Zirkus das Pathologische Knstitirt der Tierärztlichen Hochschule nochmals um eine eingehende Un'criuchung. »m kür den Kall der Ncubeschassung von Raubtieren Vorsichtsmaß regeln gegen die Seuche treffen zu können. Das Patholo- gische Fnstilut stellte hierauf Rot, bei dem Löwen fest. —- Einer früheren diesbezüglichen Bitte konnte da« Patholo gische Knstitut Pcrsoualmangelö wegen nicht entsprechen. Die Krankheit ist begreiflicherweise auch aus die Pferde übcrgcganacn. weil nach dem amtlichen Untcrsuchungs- j crgebnis Vorsichtsmaßregeln, wie sic für Rotzkrankheit vor- ! geschrieben sind, unterblieben. Tic Krankheit brach bei den Kunst «ud Wissenschaft. c* Woch-n--Lpielpla» der Sächsischen Landestheater. Opernhaus. Sonntag i2k>.): „Parsifal" (5). Montag: ..Parsifal" l.'tt. Dienstag: „Liziliauische Baucrnehrc", ..Ter Bajazzo" i7s. Mittwoch: „Tie Schneider von Schönau" i7>. Donnerstag: ^Iphigenie auf Tauris" s7). Freitag: „Zar und Zimmcrmann". Marie: Elie Tuschlau a. G. i>„7». Sonnabend izum IW. Male): „Tcr Evanaeli- mann" ,7». Sonntag ,27.): „Tcr Roscnkavalicr". Sophie: 8sse Tiiiclttau a G. iui. Moutaq: „Tosca" i7). — Schau spiel h a u s. Sonntag s2«>.): „Kaust". 2. Teil sMon. ag lauster 2lbo»nement): „Tie verlorene Tochter" sß). Tienstag lauster Abonnements: „Kaust". 2. Teil s'/gd. Mittwoch: ..Nachtücle.uchtnng" s7l. Donnerstag lkür die Freitag Abonnenten des >8. Aprils: „Kaust", l. Teil s'->ä). Freilag: ...Hans Sonneiistvßers Höllenfahrt" s7>. Sonn abend: „Der Weiiiötenfel" s7s. Sonntag l27.s: „Kaust", Feil l'-'>s. Montag: „Kyritz Pyrih" s7s. Mitteilung der Sächsischen Landcstheater. Opern haus. Dienstag l22.l: „Lizilianischc Bauern- chrc" mit Eva Plaschte-v. d. Osten. Tauber und Burg: „Bajazzo" mit Elisabeth Rcthbcrg. Bogelstrom und Burg. Anfang 7 Uhr. c' «s izcriwciNee Erhard H-od« hat einen Ruf als Leiter der Mcisteittlage iiic Vtoltiispici an das HUttneriche Konservatorium ;u Tar , m » n d erhalten und wird gletchzettig die Führung des Tanmund,r -treillqiiarittts libernehmen. !«- Bachs MatthättSpasfion, deren Ausführung in der Krcuzkirchc zu Dresden längst zur ttberlieserungSgc- mäßen tünstlcrischcn Weihe der Karwoche gehört, hak auch in diesem Kahre eine große andächtige Höreri'char herzlich rbanl und erhoben. Zu ihrer Würdigung ist früher Ge sagtem ke.nm etwas nachzuiragen, denn das Bild bleibt sich von Kahr zu Kahr ziemlich gleich. Leir der Ausführung von 1018 hat cS beionders schar) ausgeprägte historische Züge gewonnen. Man kann anderwärts dramatischere, stärker durch Stimmung packende Aufführungen des Bach- lchen Meisterwerkes hören aber gewiß keine, die treuer den Stil beS 18. Fahrhunderts widerspicgelt. Und daß Otto Richter daraus io sehr hält, ist ein Vorzug, der gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Wir schmeicheln nnS ja allerdings, von dieser Stelle «ms im Laus der Kahre auch manche Anregung nach 'olchem Ziele gegeben zu haben, die dann Gehör und Verwirklichung fand. So sind denn nun in der Besetzung und Teilung von Chor und Orchester die Gepflogenheiten des Rachzeitalters bis in Einzelheiten verwirklicht. Nur die Behandlung der Vorschläge und Verzierungen steht noch nicht auf recht sicherem Boden: doch sind in dieser Hinsicht ja leider auch die Ergebnisse der missenschasilichcn Forschung einstweilen zu unfertig, um der Praxis eine sichere Richtschnur geben zu lönnrn. Tic Besetzung mit Plaschkeö wundervoll tiefem Ehristus im Mittelpuntt mar bekannt: ToriS Walde mit ihrem sauberen Sopran, Franziska Bender Schäfers pastoser 'Alt. ZottmayrS ton- schöner 'Baß haben sich an gleicher Stelle wiederholt be währt; die besonders schwierige lyrische Tenorpartie hatte dagegen in Robert Brüll keinen zureichenden Ver treter gesunden. Emil Enderleins Evangelist reist im L:il bester als im Gelang heran. Ärruzchor, Bachverein, Philharmonisches Orchester waren mit sorgsamer Hingabe am Werke. So konnte man sich wieder eineS würdigen GcsamteinbruckeS erfreuen. L. Mendelssohns „Elias" behauptet sich noch immer als wirksames Oratorium neben den Schöpfungen von Händel und Handn. Durch baS Werk gellt ein volkstümlicher Zug. Es gefällt in seiner Einfachheit, im Kreisein von nervösen Anwandlungen. Wenn auch der Pcrsönlichkeitsgchalt merklich zurücktritt und mit ihm die leidenschaftlich arama- tiiche Note. >o offenbart sich hier doch Mcisterkunst, reich an darstellenden Mitteln und melodischer Fülle, im Geiste der ^ Klassiker nachgeichassen, wohltuend in der klaren Form > gcstaltuug. Es erwachen Bilder von packender Größe, wie beispielsweise die Schilderung der Kämpfe des Gott- gesandten mit den Heiden und den BaalSvrlcstcrn, das Tankjaüchzen des erretteten Volkes, das Vorübergchen oeS Herrn aus Horeb. Tie vorgenommcnen Kürzungen hätten sich nicht bloß auf Ehürc im zweiten Teile erstrecken brau chen, es wäre genug des Schönen noch übrig geblieben. Die Wiedergabe in der vollbesetzten Martina-Luther- Kirche unter Musikdirektor Richard Flick« bot viel Lobenswertes. Der Chor sang sicher und sauber. Es wirb ihm nicht schwer werden, auch in der stimmlichen Fülle den altgewohnten Glanz wieder zu gewinnen. DaS neu be gründet« Dresdner K o n z e rtt o r ch e st e r sMnsikdtrek- tor Feiereis) hat noch reichlich viel Arbeit vor sich, z« einem festen Gefüge zusammcnzuwachsen, das auch in Einzel heiten ehrenvoll zu bestehen vermag. Unaufmerksamkeiten und Schwankungen fanden unter der irischen und straffen Führung geschickten Ausgleich. Unter den Solisten ragten Minnic N a st und H a u S Rüdiger hervor durch Stilgefühl, musikalische Sicherheit und stimmlichen Wohl- klang. Rudolf Lchmalnaucrs Tiefe erschien als nicht ausreichend. 'Auch wirkte sein sonst recht stimmschönci: Elias etwas zu lyrisch, zu wenig scharf ausgeprägt und markig. Hilde Vogels Alt klingt mühsam. unauSge- glichen in den Lage». Tie tiefsten Eindrücke gewann man im zweiten Teile, gekrönt durch das von der Höhe aus wtrderaegcbcne Enael-Terzett. Die aus örtlichen Schwierig, leiten entstandene Pause vor der Arie „Sei stille dem Herrn" wirkte befremdlich. Zu wuchtiger Größe erhob sich daS Ganze im prächtigen Schluß-Ehor. O. B. tt* Sin Verband Leipziger Kritiker wurde ln Leipzig gegründet. Der Verband bezweckt Wahrung und Körds- rung der Berufs und Standcsinteressen. Dreißig Theater» und Kunstrcserenlcn sind bisher vctgetreten. s* Der berühmte Gynäkologe Siegmuntz Schultze in Jena ist im Alter von V2 Kahren gestorocn. Von 18.18 bis litt2 hat er den Jenenser Lehrstuhl tnnegehabt: seine wissenschaftliche» Arbeiten verschafften ihm Weltruhm. Er war Ehrenbürger von Jena. tt* Deutsche Sammlnngeu aus Rumänien. Die deutsch; wissenschaftliche Arbeit in Rumänien, die von der- landep- kundkichen Abteilung beim Oberkommando von Mackensen vrganistcrk war. ist beim Abzüge unserer Truppen zupr grüßten Teil für Dcutschlaud gesichert worden. Besonders der vorige Sommer war für Keldbeobachtungen auf aus gedehnten Reisen im besetzten Gebiet ausgenützt worden. Die Auszeichnungf» und vielen Bilder sind alle nacht Deutschland gerettet worden. Heber 8W Platten gcogrs- phisch'r Gegenstände, die doppelte Anzahl ethnologische Ausnahmen, die botanische und zovlogi'che Sammlung wurde nach Deutschland gebracht. Aber eine kostbate Sammlung ethnologischer Gegenstände konnte, «irr »um Teil dem Museum für Völkerkunde tn Leipzig zugefütztt werden. Der Rest, sowie die Karten- und Büchersammluug mußte in Rumänien zurückbletben. Als erste Veröffent lichung ist die Herausgabe eines ethnologischen Bilde» atlasfts geplant. Die Ergebnisse der Arbeiten sollen ttz tzk» schiedenen Zeitschriften veröffentlicht werden. .
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