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66. Jahrgang. AL 276 DorurerstLg, 16. Juni «22 Gegründet 1856 DEanIchrMr »^hrichi«. «r»»»». S»rnlvr«ch»r-S«mm»lilumm»r SS S.1 Dur für 4!,<Va«I»rLch«: 20011. b> Dr—dei, w>l> Vor»«»« d. lL-ltch pveimaU^r Jokagung od»r durch dt« Post ^LAUgS^WLllUlll ljgltch jwrimaUgnn A»rI»>U> monatlich LI, Ä., ot»rI«ü!U>rUch Ä,— w. Dt» tjpaMo« Z2 nun d„U» Zette 7,— Np, auherbald Sachsen« ». gamtlien. <1lr,,ai/»ar,-kNuats. an»«»««». Ametgc» unter Stellen- und Wv.munMmarkl. I tvaltt,. An- und Der- /UtZLtZLlt^ ^IlLIsL» »iluls dt« Zette?,- W. DorzugspMhe laut Tartt. AuLwLrtiD« Autträge gegen Dirausdezadtung. ütn^elnummer l.SO «., Sonnlag»a»»,»d» 2,— M. SchrisSeitung und S»u»tg»schSstist«>e: Dt»rieaftr»d» 3S/.0. Druck ». Vertag von ?I e»sch » Aetchardl ln P«stsch«ck.1t,n»o 10«S D rer den. Dachdruck nur mit deutltcher Quell»nangade «,Dr»«dn»r Nachr.'t zulitlstg. - Unverlangte Schriltstücke werden nicht ausdewabrl. LpoklZeräls tm Tennis stroaket, kiilldall, stocke», Soliiegkeli, luraen „in.,d„«m, ,m> cum,,, dssls Aonstrußllon, st. O. ff. W. s. 16. ivirnis?, prssor Sir. 32. ttn// kr//s /CöiÄs Lxce/s/o/' D/s/e rvsutscNmeiszs! korvorrLgvnrls yusIitLt > pslrolci L ÖrescienI Die ergänzende Erweikerung öer Aeichsbankaulonomie. Deckirngsmittel für das Eisenbahndefizit. — Limitierung der Notenausgabe. Paris, 14. Juni. Durch Vermittlung der Kricgslasten- kommission in Paris hat die Rcparationskommission an die deutsche Regierung die angekündigte ergänzende Note zu ihrer Mitteilung vom 31. Mai gerichtet, auf die sie sich ein- gangs der neuen Note bezieht. Die Nevaratiousionunission weift daraus hin. daß die Ei n zel bc r a t u u g c » des Garantiekomitces über folgende Punkts bereits vereinbart Lud: 1. Kontrolle der Einnahmen und AusgiU»cn des Reiches. 2. Mißbräuchliche Kapitalausfuhr. 3. Statistik. Uebcr diese drei Punkte erklärt die Kommission, das Ergebnis der Verhandlungen des Garantiekomitee mit der deutschen Negierung abwartcn zu wollen. Lei den noch in der Schwebe befindlichen Punkten heißt es unter 1. Zwangsanleihe: Die Kommission erwartet, das, alle Dispositionen getroffen werden, um bis zum 1. Januar 1828 zu diesem Zweck miudcftcus 4«I Milliarden Einnahmen zu erzielen. 2. Defizit des Budgets der öffentlichen Be triebe: Die Kommission stellt fest, daß der ihr unter breitete Haushaltplan keine ergänzende» Einnahmen zur Deckung dieses Defizits Vorsicht. Zwar kündigt der Reichs kanzler in seinem Schreiben vom 28. Mai eine Reihe von AuSgabebcschränkuugen an, aber es sei keine Rede von den Mitteln, mit denen die außerordentlichen Ausgabe« der öffentliche« Betriebe gedeckt werden sollen, die sich für die Eiseilbahucu aus 18 986 Millionen, für die Post auf 2 581 Millionen beziffern. Hierüber erwartet die Kommission von der deutschen Regierung bestimmte Vorschläge. 8. Autonomieder N eichsbatt k: Die Kommission erkennt an, das, das deutsche Gesetz über die Autouomisieruug der ReichSbauk der deutschen Negierung das Recht entzieht, direkt ans den Gang der Finanzoperationen eiuzuwirkeu, wie sie es »ach dem Gesetz von 1675 konnte. Damit indes die Unabhängigkeit der ReichSbauk tatsächlich hergestcllt werde, müsse die Dank nicht nur selbst unabhängig sei«, soli der« auch unabhängiges Personal haben. Die Sommilsion sei der Auffassung, daß die Rechte der deutschen Regierung bei der Ernennung des Präsidenten und des AufsichtSratS der ReichSbauk sich nach der neuesten Regelung auf eine Kontrolle beschränken, die in Form eines einfache» Einspruchs rechts ausgeübt wird, und daß den Aktionären oder ihren Vertretern volle Freiheit bei der Wahl gelassen wirb. Ans diese Bestimmung legt die Kommission großen Wert. Sie würbe es sogar vorzieheu» daß das Einspruchsrecht sich nur aus die Wahl des Präsidenten be zöge. Außerdem würde sic es für angebracht halten, daß der Präsident immer ans den Mitgliedern des im Amte befind- Aeparalionsnote. lichc» Aussichtsrats gewählt würde. Die Kommission ver langt von der deulschen Negierung eine Bestätigung der von ihr oben zum Ausdruck gebrachten Auslegung. Die Kommission besteht nicht darauf, daß aus diese Punkte sofort ein neues Gesetz angenommen wird, falls die deutsche Ne gierung sich verpflichtet, die Forderungen der Kommission ans dein Verwaltungswege durchznsühren. Sie be hält sich jedoch das Recht vor, «in neues Gesetz zu ver lange n. Wichtiger als die Unabhängigkeit der Neichsbank selbst erscheint der Kommission im Interesse einer Gesundung der deutschen Währung und des deutschen Kredits, daß die Reichsbank der deutschen Regierung nur uoch nach dem Grundsatz einer gesunden Baukpolitik Vorschüsse leistet. Die Unabhängigkeit der Baut kann dah« nach ihrer Ansicht erst wirksam werden, wenn die ReichSbauk nicht mehr die Ermächtigung besitzt. Notengege «Schatz scheine« nszugeben. Die Kommission erkennt au, daß jede Einschränkung der Inflation von der Deckung der öffentlichen Aus gaben durch tatsächliche Einnahmen an Steuern und inneren Anleihen abhängt und dah cs zurzeit verfrüht wäre, die im Gesetz von 1875 vorgesehene und seit 1814 be seitigte Limitierung der Papiergcldausgabe wieder herzu- stcllen, wenn nicht vorher die Ltoatssinanzen in Ordnung gebracht seien. Die deutsche Regierung müsse aber schon jetzt die Wiederherstellung einer vernünftigen Limitierung des Emijsionsrechts vorbcrciten nnd fortgesetzt ernste An strengungen machen, um sie so bald wie möglich durchzn- führcn. Andernfalls wäre wieder zu befürchten, daß die Opfer, die jetzt vom deutschen Volke verlangt werden, nm> dem Anwachsen der schwebende« Schuld Einhalt zn tun. nicht ihr Ziel erreichten. Die Note ist unterzeichnet von Dubois, John Bradbury, Leon Delacroix und Raggi. sW. T. B.) » Die Ergänzungsnote bildet mit ihren scharfen Eingriffen in die deutsche Finanzwirtschast nnd die deutsche Verwaltung einen kleinen Vorgeschmack dafür, was uns nach dem Ein treffen der neuen eigentlichen deutschen Regierung, des Garantiekomitecs, in Berlin noch bevorsteht. Dabei be handelt sic vorläufig nur „in der Schwebe befindliche Punkte". Die Haupterngriffe durch die Finanzkontrolle und die Kontrolle der Statistik, die der Handelsspionage Tor und Tür öffnet, stehen noch bevor. Ans der Tatsache, wie wett die Note bereits in unsere inneren Verhältnisse eingreift, muß man aber schließen, daß die deutsche Voraussetzung, daß die Finanzkontrolle ketnc Beeinträchtigung der deutschen Souveränität bedeutet, glatt mißachtet wird und daß tat sächlich die deutschen Etalansätze nur nach dem Willen des Garantiekomitees erfolgen dürfen. Bon der mit dem Scheitern der Anleihe entfallenen Vorbedingung sowohl für die Beschränkung der Notenausgabe als auch für die Finanzkontrolle ist überhaupt nicht mehr die Rede. Die schwankende Stellung -er Aeichs- regierung. Berlin. 14. Juni. Die Verhandlungen mit dem Garantiekomilec werden wahrscheinlich am Montag oder Dienstag in Berlin ausgenommen werden. Die Regierung dürste dem tz>arantiekomitee erklären, daß sie durch die Ver tagung der Anleihe zur Innchaltnng der von ihr gegebenen Zusage bezüglich der Fixierung der schwebenden Schuld nicht verpflichtet sei. Sie werde bestrebt sein, auch aus eigenem Interesse die Vermehrung des Noten umlaufs so sehr als möglich c i n z u s ch r ä n k e u. Sollte jedoch ein Steigen des Dollars eintreteu, so würde sie sich nicht nur neuen GehaltSsorderungen nnd infolgedessen einer neuen Anspannung der Rotenprcsse gegcntiberschen. sie würde vielmehr auch der Rcparatiouskommission davon Mitteilung machen müssen, daß bei einem katastroohalen Zu sammenbruch der Mark eine Finanzpolitik, die eine Sicher heit für die Erfüllung der Reparatiousverpflichtnngeu biete» nicht mehr durchgeführt werde« könne. Bisher sind von der Reichsregierung positive Maßnahmen zur Abwehr der Ent wertung der Mark nicht getroffen worden, da die Regierung erst die weitere Entwicklung der Marlbewegung ab wartcn will. Die schwierige parlamentarische Lage der ReichSregiernug für die nächste Zeit ergibt sich aus folgenden Erwägungen: Im Vordergründe stehen die Fragen der Zwangs anleihe» der Getreide. Umlage und der Repa- rationsfrag c. Es erscheint zweifelhaft, ob es gelingen wird, eine Mehrheit für die ZwangSanleihe zu schaffen. Der Haltung der Deutschen Bolkspartei ist man nicht gewiß. Di« hat noch keinen Beschluß gefaßt. Hingegen dürsten die Unabhängigen für die Zwangsanleibe sein, so daß vielleicht doch eine Mehrheit zustande käme. Die zweite Klippe des Kabinetts ist die Getreide-Umlage. Auch hier ist die Haltung der Deutschen Bolkspartei noch unklar. Viel leicht wird sich hierbei aber ebenfalls eine Mehrheit mit den Unabhängigen bilden lassen. (Da s Eine „kleine" Anleihe? Berlin. 14. Juni. Wie Pariser Meldungen durchvlicken lasten, ist eS möglich, daß daS Garantiekomitce der deutschen Regierung einen Vorschlag der Revarationskommissiou über eine „kletne Anleihc" übcrbringen wird, um Uber die Zeit bis zum Zustandekommen einer großen Anleihe h-inwegzuhelfeu. Als Garantie sollen die deutschen Gnt- Ihaben in Amerika s!) dienen, die man in Paris auf 75tz Millionen Dollar schätzr, sv daß man mit einer Anleihe I von etiva 8 Goldmilliarden rechnen zu können glaubt. Der Plan ist jo verschwommen, daß man sich mit ihm natürlich noch keineswegs beschäftigen kann. Eine ruuhhaltige Ent lastung kann er aber aus keinen Fall bedeuten. Die neuen Steuerpläne. (Eigner Drahtbcrickt der „DreSdn. Nachrichte n".) Berlin, 14. Juni. Das Neichsfinanzmunstcrium trägt sich, wie wir ans parlamentarischen Kreisen höre», mit dem Plane neuer S t e u e r v o r l a g e n. In erster Linie dürfte dazu die Erhöhung der Umsatzsteucr. sowie der Kohlensteuer gehören. Außerdem ist mit der Wahr scheinlichkeit zu rechnen, daß gleichzeitig auch eine Anzahl von direkten Steuern in Betracht kommt, insbeson dere aber auch die Anpassung von direkten Steuern, wie z. B. der Erbschaftssteuer an die fortschreitende Geldentwer- tun«. SpSle Elnsichl des „Temps". (Eigner Drahtbericht der «Dresdn. Aachrichte n".i Paris, 14. Juni. Der „Temps" überschrcibt seinen Leit artikel „Die Kunst des Möglichen". Nachdem darin zunächst die Befriedigung über die Teilnahme Frankreichs an der Haager Konferenz zum Ausdruck gebracht wird, befaßt sich der Artikel noch einmal mit dem Scheitern der An- leihevcrhandlungen für Deutschland. Was sei die Folge gewesen, so fragt das Blatt: Ein weiterer Sturz der Mark, neues Anziehen der Preise in Deutschland und Schäden für alle Industrieländer Europas. Besonders Eng land fühle die deutsche Konkurrenz jetzt noch drückender. Belgien laufe Gefahr, nicht einmal mehr seine monatlichen Zahlungen zu bekommen, die «ö erwarte und Frankreich fürchte natürlich schon, nichts zu bekommen. Die Bereinig, ten Staaten sehen die Bezahlung ihrer Schulden in weite Ferne gerückt. Kurz, alle Welt erlitte hierbei Verluste. Natürlich fehlt es nicht an einem Deitcnhteb gegen die deut schen Industriellen und die deutsche Politik der äußersten Rechten, denen die Entwickelung angenehm sein soll, da sie ihre Mitbürger zur Verzweiflung treiben wollten, um sie für die Monarchie zurückzugewinnen. Besonders eigen artig mutet die Schlnßfragc des Artikels an, welche lautet: Weshalb ziehen die Franzosen aus alledem nickt ihre Vor teile. um die Initiative zu ergreifen, damit endlich das RrparationSproblem in die Richtung des Möglichen gelenkt werde- Zur Lage in Deutschösterreich. Von Graf E. v. Zedtmiy. Als der Friede von St. Germain in Tentschösterrcich seine ersten greifbaren Folgen äußerte, erschrak die Welt über das, was Unvernunft und Haß dort angcricht.st hasten: in der Presse aller Länder erschienen spaltculange Berichte Uber die Not in den Donauländern, allenthalben crörievte man lebhaft die möglichen Folgen eines österreichischen Zu sammenbruches für die Nachbarländer und Europa uns be sprach alle Mittel, die zur Rettung des unglücklichen Staates führen konnten. Allmählich aber acwöhnic man nch air die schlimmen Nachrichten von „drüben", betrachtete den gegenwärtigen Zustand Deutschösterreichs immer mehr als eine Art notwendigen Uebels und ging überall mit Alleel- zucken darüber hinweg, weil die eigenen Sorgen die. Auf merksamkeit der Völker vollauf in Anspruch nahmen. Nir gends rührte sich eine Hand für die Aermsten von St. Ger main. und die österreichische Wirtschaft, einmal rrn Gleiten, näherte sich unaufhaltsam und immer rascher chaotischen Zu ständen. Wie oft schon glaubte man, der Höhepunkt wirt schaftlicher Depressiv« sei erreicht, hoffte, an dem festen Punkt, von dem cs kein Abwärts mehr geben konnte, wieder von vorn anfangen, sich langsam emporarbeiten zu können. Doch stets ging es noch weiter bergab, und alle Bemühungen der österreichischen Staatsmänner, eine Wendung herbeizu- führen, scheiterten au der Unmöglichkeit, ein nicht lebens fähiges StaatSwesen durch äußere Hilfe zu stützen. In öer allerdings nur nach deutschen Rechtsbegrisscu richtigen Auf fassung, daß diejenigen, die diesem unmöglichen Staats- gebtldete das Leben gegeben, es auch erhalten müßten, haben alle dcutschösterreichischen Buubeskanzler auf mannigfachen Bettelfahrtcn den Versuch unternommen, von der Entente ausreichende Kredite zu erhalten. Dr. Renner, Ast Mayr und Dr. Schober, sic alle kehrten stets mit starken Hoff nungen und großen Plänen heim, weil ihre Leichtgläubig keit den Versprechungen der feindlichen Staatsmänner allzu- rasch vertrant hatte. Inzwischen aber hatte die Entwertung der Krone sich im Inlande bereits entsprechend fühlbar gemacht, die Teuerung uud damit die Staatsausgaben am wahnsinnige Summen hinanfgetricben, bis ein ungeheures Defizit auch die geringen Zugeständnisse, die dem Sluslandc abgerungen werden konntsn, völlig illusorisch machte. Durch den Vertrag von Lava, der wegen Preisgabe wichtigster nationaler Interessen von allen Seiten mit Recht ongcseindet wurde, hat man ein Entgegenkommen der Tschecho-Slowakei durch Stundung der deutschösterreichischen Schulden erlangst. Ein englischer Barkredit, der jedoch mir zum Teil flüssig ge macht werden konnte, war durch die steigenden lausenden Ausgaben bereits verbraucht, bevor zu der ersehnten und so oft versprochenen Sanierung der österreichischen Finanzen auch nur ein Schritt getan worden war. Als nun auch Dr. Schober, der iu den Entcnteländern besonderes Ber ti auen genoß nnd deshalb in Genua als TcittschüsterrecchS letzte Hoffnung galt, mit leeren Händen hcimkchrte, war eine neue Kabinettskrise unvermeidlich. Inzwischen aber hat die nie rastende Notenpresse, die einzige Industrie Deutschösterreichs, die wirklich arbeitet und niemals streikt, den Notenumlauf auf 846 Milliarden gesteigert. Es ist außerordentlich bezeichnend für die Dinge im Dvnaulande, daß auch in dieser Stunde und ohne Rücksicht auf die trostlose Lage des Staates die Parteien einander- schroff gegenübcrstehen. Die Sozialdemokraten, die unten Nenner in der ersten Zeit der glorreiche» Republik s» gründlich abgewirtschaftet haben und seither jede Negierung um jeden Preis bekämpfen, freuen sich über jeden Miß erfolg der deutschösterreichischen Wirtsclmst »ud Politik nur um sagen zu können: „Seht, die Bürgerlichen machen eS' nicht besser". Nicht anders treiben es die Ehrisllichsozialeu, die als die stärkste 'Partei im Parlament doch niemals- praktische Politik, sondern ebenfalls nur Parteipolitst ge-- trieben haben, insbesondere in der Habsburgcrsrage. Statti zn arbeiten und zu retten, was noch zu retten ist, wurde man? im christlichsozialeu Lager nicht müde, dem darbenden Volkes die obligaten Vergleiche mit dem Oesterreich der Hgbsburgeck vor Augen zu führen, und auf diese Weise aus der trostlosem innerpolitischen und Wirtschaftslage des dahinsiechendenj Staates Kapital zn schlagen für seine Partetzwecke. Maist weiß dort sehr wohl, daß das Volk Deutschösterreichs nach dem Zusammenbruch seiner Macht und seiner Hoffnungen! nach jedem Strohhalm greift, der irgendwelche Aussicht auß Rettung zu geben scheint, und suchte diese Hilfe beidenüabS-i bürgern und ihrem französischen Anhang. Als aber dich! Sache doch nicht recht „zog", schreckte man nicht vor be^ Lächerlichkeit zurück, die traurige Gestalt üeö letzten HabHj burgerS zum Märtyrer zu stempeln und zur Barbarossa* ftgur, und schwor, .„Karl sei nicht tot, sondern nur verborget und werde einst wteberkehren, wenn Inzwischen! wurde jede deutschfeindliche Kundgebung, die von Weste« hetübertönte, dem Volk Deutschösterreichs ivnrnend ent^ gegengehalten und die Christlichsozialeu bemühten sich msij anerkennenswertem Eifer, den Herren in Paris mit Argn» menten gegen den Anschluß Deutschösterreichs an Deutsch- land zu dienen, um anf diesem Wege deren Vertrauen zu: gewinnen. Daß es ihnen trotzdem gelang, bei den letzten Wahlen als stärkste Partei iu die Kammer einzuziehen uuä in der bentfchöüerrcichtlckcn Politik seither eine ansicklachc