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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.09.1919
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190903022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919090302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919090302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-09
- Tag 1919-09-03
-
Monat
1919-09
-
Jahr
1919
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M SMele» der Förste« de« »Idaaleo.l »er »eatlch« MmrielU«, Klnhrat», PiatPauSgericht in LreUebora wurde gestern -er Prozess «»gen de» senfatnmell«» SchmuggelversmhS de» AllrHeu »« Wie- verhandelt. 2lngeklagt sind der KabtnettSchef de» ehemaligen bürsten von Aldanicn. Dr. v. Stock» Hausen, und Gräfin Anna v. SolmS-Wildenfel», »ine Schwägerin des Pr in»«« zu Wied, de» BrnderS de» Fürsten von Albanien. Zu -er Verinniülung war nur Dr. v. Stockhausen mit einem Tttnkbolnier Rechteanwalt er schienen. Der schivedische Advokat erklärte, dass -er Prinz Lu Wied dringende Gründe für dt« Ausfuhr seiner Schöbe aus Deutschland gehabt hätte. Die Siche rheitszustcinde in Deutschland seien so ungenügend und Plünderungen so an »er Tagesordnung, das, cs sehr gefährlich gewesen wäre, »lese Schütze in Deutschland zu belassen. Das Siecht» dl« Schätz« ivach Schweden in Sicherheit zu bringen, leite er aus seiner Exterritorialität als ehemaliger Fürs» von Albanien her. Da auch sehr viele Eisen» bahnzüge in Deutschland geplündert würden, habe er tick, entschlossen, das zeitgemäße Mittel de? Flugzeuges für dir Forischaffung der Wertgegenstände zu benutzen. Gegen die deutschen Gesetze glaube der Fürst sich nicht vergangen zu haben, da kein Ausfuhrverbot für Juwelen besiehe. ES sei anch nicht seine Absicht gewesen, die schwedisch« Zoll behörde um die ihr zukommende Steuer zu betrügen, da »er Wert der geschmuggelten Sachen « Millionen Kronen »arstelle, während der desrandierte Zollbetrag nur 270 000 Kronen betrage. Die Aussagen der Zeugen ergaben nichts wesentlich 'Neues. Der Vertreter des Zollamts in Malmö widersprach -em Advokaten des Prinzen in jeder Weise. Auf Antrag des Rechtsanwalts wurde die Verhandlung schliesslich abgebrochen und airf den 20. September ver tagt. Bon Interesse ist. dass, falls die schwedische Behörde die Beschlagnahme der Gegenstände anssvricht, der schwedi schen Regierung nur ein Viertel des Gesamtwertes zu- kommt, während drei Viertel dem Angeber, dem Akziste» ^vrnssen. znfalle». dem wurde heute Die»«ta» vprmltiag «m vrre»n»hause «n frier - licher Weise eröffnet. Der «rohe Saal war mit den aus allen Teile« Deutschlands erschiene««« Vertretern dicht ge- füllt. Auf de« Podium hatte» anher dem Vorsitzenden die Räte des Ev.-lnth. LandestonsistorlumS Platz genommen Das lebhafte Interesse der Ocsfentttchkeit an der für dtr Zuknnft der evanaeltschen Kirche so bedeutsamen Tagung »«Igle sich in der starken Besetzung der Emporen. Stach Vrgelvorsptel sang die Versammlung den Ehoral „Ist Got» für mich» so trete gleich alle» wide, mich", woraus Oberhos- prediger V. Dibeltu» da» Wort der Heiligen Schrist aus Römer 8 verlas: .Hist Gott sür uns, wer mag wider uns sein", und dann bas Gebet sprach, in dem er um Gottes Kraft bat für dt« Arbeit an uns selbst und die Mt.arbrlt an unserem Volke, sowie den Wiederaufbau unsere» Vater- landes» und Gotte» Segen erflehte für alle», wa» hier ge- redet und getan werbe. Rene polnische NeberfäUe «n Qberschleslen. ^ Vreölau. 1. Sept. Das Generalkommando des ß. Armeekorps meldet: In der Nacht vom S1. Angnst zum 1. September griffen polnische Banden unsere Postierunge« bei Go l kom i t, an. Sie wurden unter Mitwirkung eineü PanzerzngcS abgc wiesen. Die Feldwache Gott» schal ko will wurde nach Ierrervorbeveitnng dnrch Minen- werfcr. die ans polnischem Hievtet« ausgestellt morden waren. » on Banden angegriffen. Am Bahnhof Gottschalko» »ist eiugedrnngencr Feind wnrde dnrch Gegenstoß zurück, geworfen. Versuche von Ausrührern, die Bahnbrücke nörd. kich van Tarnowist. sowie Fernsprech, und Lichtdrähte i« Antonienhtttte zn zerstören, wurden vereitelt. " Bern. 1. Sept. Wie das polnische Pressebnreau meldet, würbe mit dem Sitz in Warschau eine Aktiengesell schaft sür Munitionsfabriken unter dem Namen „Projektile" gegründet. Die neue Gesellschaft wird über «in Kapital von -io Millionen Kronen verfügen und etwa 2000 Arbeiter belchästigen. Satzungs,gemäss darf das fremd« .Kapital nicht 25 Prozent des Aktienkapitals übersteigen. 8 Das polnische Presscburcau bezeichnet die Gründung dieser Fabriken als ein wirtschaftliches, militärisches und politisches -Ereignis. Suver-Psschar neue Abenteuer. , Die Frage nach dem Verbleib Enver Paschas, der seit >dem November vorigen Jahres verschollen zu sein schien, glaubt der „Nicuwe Notterdamsche Courant" beantworten t^zu können. Als sich die Truppen des Verbandes Konstan- k S'tinopel näherten, io erzählt das holländische Blatt, schifften jvsich der frühere Grotzwcsir Ta laat-Pascha und etwa 30 Mitglieder des tungtttrkischcn Komilecs ans zwei deut schen Torpedobooten nach Odessa ein und reisten weiter nach Berlin, wo sie noch heute ganz aut leben sollen. Für Enver-Pascha aber kam ein solches Leben in Ruhe und ,Verborgenheit nicht in Betracht. Er ging zunächst zu dem Kosaken» und Tataren he er des Generals Denikin und half ihm die Unabhängigkeit der kauka- >fischen Gebiete zu verteidigen. Denikin schlug sich jedoch auf die Seit« des Verbandes, und so begab sich Enver in die mosleminischen Freistaaten Daphestan und das trans kaukasische Aserbeidschan, um diesen gegen die Engländer zu , helfen, die sich in Baku festgesetzt hatten. Vc-m Februar bis April hörte man nichts van ihm. dann aber tauchte er plötzlich in dem armenischen Freistaat Eriwan an der Spitze von starken tatarischen Streitkrästen ans. AlS die Briten wogen der ägyptischen Unruhen aus diesen Gegenden abzogen, schlug er mit seiner bekannten Energie und grossen Geschicklichkeit, jede günstige Gele^-nhcit sofort auszunutzen, zu. Im persischen Hasen Enseli mit -er Stadt Idescht und im transkaspischen .Hafen Krasanvwodsk sind nur ckleine britische Detachements zurückgeblieben, und so nahm Gnver-Pascha mit seinen Tataren die Gelegenheit wahr. Baku zu erobern. Von der türkischen Grenze bei Zaghtsman hat er einen Aufruf „An alle Gutgesinnten und Rechtgläubigen in den Ländern des Padischah". insbesondere an die in Konstantinopel als dem Sitz des Kalifats gerichtet, sie sollten den Mut nicht verlieren und ihm und seinen Ge- -nvssen vertrauen: sie würden auch jetzt wie früher nach dem valkankrieg, als auch alles schon verloren zu sein schien, das Reich retten und vor dem Untergang zu bewahren wissen. Dt« Halbmonatsschrift „Der neue Orient", die diesen Be iricht -es holländischen Blattes übernimmt, fragt allerdings, ob hier nicht auch die phantastischen Gerüchte Mitspieler», die besonders im Orient ihr Wesen treiben. Alädann ergriff der Vorsitzende des Deutschen Evange- lischen KirchcnauSschusses. Präsident des Evangelischen Ober, ktrchenrate» v. Mo« Iler, Berlin, da- Wort zu einer längeren Eröffnungsansprache, in »er er darlcgte, dass der Erste Deutsche Evangelische Kirchentag in schwerer, ernster Zeit zusammentrete. In den Zusammenbruch sei die evangelische Kirche hincingezo- gcn worden. Seit der Reformation habe der engste Zu» sammenhang mit den öffentlichen Geivalten des Staates bestanden. Er müsse eS bezeugen, dass daraus auf Staat und Kirche und damit auf Volk und Vaterland reicher Segen geflossen sei und dass die tiefe Dankbarkeit für die biShert- gen Schirmherren der Kirche unvergesslich fortleben werde. iBravo!) Mit dem Wegfall des landesherrlichen Kirchen- rcgimentS seien den Kirchen die Svthen ihrer Vertretun gen genommen. Daher seien die Kirchen um so schwerer betroffen worden von der Forderung der neuen Staats gewalt auf Trennung von Staat und Kirche. Vielleicht set dem Protestantismus eine unheilbare Wunde geschlagen. In solcher Zeit trete der Kirchentag zum ersten Male zu- sammen. SS lagenvieleGrüsseandenKirchcntagvor darunter besonders herzliche von den finnischen Geistlichen. Ein ivarmer Nachruf wnrde vom Vorsitzenden dem Heimgegan genen Dr. Friedrich Naumann gewidmet. Er sei eine der markantesten Persönlichkeiten des polltische» Lebens gewesen, aber immer habe er sein« Liebe zu der Kirche der Reformation Ausdruck gegeben. ES folgte der Be richt de? Vorsitzenden Le» Deutschen Evangelischen Kirchen- auöschnsses über die «uSfsihruug der Easseler Vorläufer«»z. Die vom Derrtschen Evangelischen SirchenauSschuss im Einvernehmen mit dem Arbeitsausschuss der Konferenz Deirtsther Evangelischer Arbeitsorganisationen etnbcrufene Easseler Vorkonferenz zur Vorbereitung eines Allgemeinen deutschen evangelischen Kirchentages hatte sich durch Beschluss vom 27. Februar ISIS einmütig dafür ausgesprochen, dass ein Allgemeiner deutscher evangelischer Kirchentag unter den gegenwärtigen Verhältnissen geboten und als ein» dauernde Einrichtung ins Auge zu fassen sei. Zur Ver wirklichung dieses Gedankens war ein Ausschuss von 21 Mitgliedern eingesetzt worden, dem u. a. auch Präsident Dr. Böhme. Dresden, angehörte. Für die Erledigung der dem Arbeitsausschuß übertragenen Aufgaben wurde ein Arbeitsplan ausgestellt, der eine eingehende Prüfung und Erörterung folgender Punkte durch je einen Berichterstatter und zwei Mitbcrichterstatter vorsah: 1. Rildnna des ersten Kirchentage«. L. Wahlordnung sür den künltlgen Kirchentag. S. Zuständigkeiten de» künftigen Kirchentage» al» einer dauernden Einrichtung sVerhLltni» zum Reich und zu den Einzcl- staatcn, anderweit« Zusammensetzung des KirchenauSschufleSl. 4. Lynodaloerfaffnng und kirchliche Wahlen in den Landes kirchen. 5. Erhaltung de» christlichen Charakter» der Volksschule bzw. Erhaltung deö Religionsunterricht» in den Schulen überhauvt. 6. Schutz der Minderheiten durch Lockerung de» Parochtal. zwange». 7. Uebernahme »er kirchlichen AuSlrndSLtafporapsleg« durch de« künftigen Kirchentag. Nach der Feststellung der Geschäftsordnung erfolgte die Wahl des Vorstandes. Als erster Vorsitzender wurde gewählt Oberkirchenrat v. Moeller. Berlin, als zweiter Vorsitzender der Vize präsident des sächsischen Evangellsch-lutherischen Lande», konsistoriums v. DibeliuS und als dritter Vorsitzen der Bürgermeister Dr. Seetzen. Wurzen, der Präsident der sächsischen Evangelisch-lutherischen Landessynode. Weiter wurde beschlossen, mehrere Kundgebungen vorzu bereiten. und zwar an das deutsche evangelische Volk gegen di« Auslieferung des Kaisers, an die Kriegsgefangenen, an die evangelischen Gemeinden in den abzutretenden Gebieten, sowie für die innere und die Heidenmisston. Evangelischer Glaub« al» Srastgrrelle der G«ge««art lautete der geistvolle, tiefgründig« Vortrag, den nun Geh. Kirchenrat Professor v. JhmelS. Leipzig, hielt. Da» erste Wort aus dem ersten Kirchentage soll« nach dem Willen seiner Eiwbernfer «In Bekenntnis zum evangeli- schen Glauben als Kraftgnell« für die Grgenw'rt se n. Man fei zusammengekomwcn. um sür einen Neubau der Kirche dl« Fundamente zu legen. Bor aller Arbeit müssten wir uns in Erinnerung bringen, dass nur im Glauben die Quelle der Kraft liege. Da aller Glaube Glaube an die Offenbarung ist. so werde auch alle Neuordnung der Kirche darauf Bedacht nehmen müssen, das, diele Olsenla.una wirksam ln die Gemeinde hinelugestcllt werde. Roch lei der Herr in seiner Gemeinde gegenwärtig und nos rauschten in ihrer Mitte die Wasser de» Leben» ln und Salramcnt. sLebhaster Beifall s lFortlctzung im Morgenblatt.1 *- Lertllches und Sächsische». Dresden. S September. LI» Milchpreise. Für ble Mischversorgung der städtischen Kommunal, verbände haben sich dadurch gewisse Schwierigkeiten heraus» gestellt, dass die aussersächslschen Gebleie in den letzten Wochen die Mtlchpreise herausgesetzt haben. Die ausser» sächsischen Lieferungen nach Sachsen stossen dadurch aus er- hrbliche Schwierigkeiten. So sieht sich die Stadt Leipzig bereits seit einiger Zeit gezwungen, den Unrrrschied zwischen den sächsischen Höchstpreisen für Milch und 5«n aussersächsischen Preisen aus städtischen Mitteln auSzn» gleichen, was aus die Dauer unmöglich ist. Auch die inner» sächsischen Lieferungen sind durch den in Sachsen vird- rigrren MilchprciS mehr und mehr erschwert. Eine Sitzung im Wirtschaftsministerium am 28. August, zu der neben Vertretern der Produzenten und Ver braucher auch Vertreter der städtischen und ländliche» Kommnnalvcrbände sowie der Molkereien und des Milch- Handels zugczogcn waren, hat sich, wie schon kurz gemeldet, mit diesen Schwierigkeiten beschäftigt. Nach ausgebehn- tcr Aussprache wurde eine Kommission eingesetzt, in der Vertreter der beteiligten Inieressenkretse. insbesondere der Landwirte und der Verbraucher, demnächst unter Be» tciligung des Landespreisamtes die sür die Milchversor gung. insbesondere für die Rentabilitätsberechnung der Erzeugung, vorliegenden Unterlagen prüfen und dem WIrtschastsministertum weitere Vorschläge unterbreiten soll. Die Kommission wird schon in dieser Woche ihre Arbeit aufnchmen. Bi» zu 1«OV« Mark Velohuuug! Bankuoteufälschuug. Seit einiger Zeit sind in Dresden falsche Banknote« zu 50 Mark der Ausgaben vom 2 0. Oktober 1Ü18 und SV. November 1018 in Umlauf. Die Fälscher sind in Dresden zn suchen. Für Mitteilungen, welche zur Auf klärung der Sache führen, zahlt das NelchSbankdirektorium zu Berlin eine Belohnung bis zu 10 000 Mark. Nachrichten sind an die Ortspolizcibchürde oder unmittelbar an dt« Nrichsbankfalschgeldabtetlung Berlin, Kurstrabe 4S. zn richten, die auf Wunsch strengste Verschwiegenheit zustchert und Bcanvte zu mündlicher Rücksprache entsendet. —* Z«m offizielle« Besuch EbertS r»«b NoSkeS i» Dresden wir- uns geschrieben: „Es ist mir nicht bekannt, ob und wie die beiden Herren Ebert und NoSke in Bayern. Baden usw. durch die Presse begrübt worden sind, aber nie mand wird den sozialdemokratischen oder demokratischen Blättern cs verargen, wenn sic die Repräsentanten ihrer politischen Ueberzerrgung bewillkommnen, wie di« bürger lich-monarchische Presse früher Fürsten herzlich und mit Ehrerbietung begrüßte. Ein Zeichen grosser Sinnesberveg- lichkcit ist cs aber, wenn bürgerliche Blätter, dte biS zuw 0. November vorigen Jahres bei aller liberalen Schattie rung Anspruch auf Treue zu unseren Fürsten als den Der, tretern des monarchischen Prinzips machten, heute sich ge drungen fühlen, ihre Leserkreise zu einer „würdigen" Be grüßung der von der Revolution geborenen Vertreter an- zuregcn. Tausende von Beamten und Offizieren, die heute noch aus innerster Ucberzeugung Monarchisten sind, haben sich unter Niederkämpsung ihrer Gewiffensvcin nur um ihres Vaterlandes willen „mit den Tatsachen" abgefunden." —* Der sächsisch« NeichSwehrkommandenr General Kortmüller hat um seine Verabschiedung au» dem militärischen Dienste nachgesncht. Seine Geschäfte al» ReichSwchrkommaiideur und als Befehlshaber sür Sachsen hat vertretungsweise Generalmajor Müller. Komman deur der 1. sächsischen Grenzjäger-lNcichSwehr-jBrigab«, übernommen. —* Die erste Siadtverordneteusitzung nach den Ferien findet nächsten Donnerstag statt. Auf der Tagesordnung steht u. a. ein Antrag Lehmann, der den Rat ersucht, ber der Polizeidtrcktion und den Dresdner AmtShauptmann- schaften vorstellig zu werden gegen die Spielklub», in deren Räumen Speisen ober Getränke verabreicht wer den, die I,inchaltung des 8 8 der Bekanntmachung bete, die Ersparnis von Brennstoff und BelenchtungSmitteln vom 11. Dezember 1016, wonach um 11X Uhr die Räume zu schließen sind, mit aller Energie durchzusühren. Ei» Antrag Enger u. Gen. ersucht, den ordnungsmäßige» Ausbau der Hol beirr strafte zwischen der EltaS- und der Marschnerstrasse baldigst zu veranlassen. Ein An trag Elajus u. Gen. rvünscht zu wissen» ob beabsichtigt ist, das Gebäude für bas Forschungsinstitut sür Textilindustrie ans dem Gelände des Sportplätze» an der Helmholtzstraße zu errichten. Gey u. Gen. frage» in einem Anträge an. waS der Rat unternommen hat oder noch zu unternehmen gedenkt, um die Dresdner Vvöl- kerung für den kommenden Winter ausreichend mit Brennmaterial zn versorgen. Ein Antrag Voigt ver langt, der Rat" wolle beschließen, dass 1. dem ärztliche« Hilfspersonal in den städtischen Kranken häusern für Wohnung und Beköstigung nicht mehr wie -erdstsstirle der Irerdiur Sder. Mit -em „H o l l ä nd e r" - Abend unserer Herbstspiele Vvgann gestern die Reih« der vorgesehenen Ehrengastspiese. Theodor Lattermann sang den Holländer. Barbara Kemp Pi« Senta. So ganz ist freilich anscheinend der ArbeitS- betrieb unserer Oper auf solche Unternehmungen noch nicht etugestellt. Gestern jedenfalls fehlte cs bet der szenischen «r»d mehr noch bei der musikalischen Leitung an schmieg samem Eiugehen aus di« Sonderart der Gäste. Dadurch aber wird nicht nur das Persönliche an solchen Leistunae» beeinträchtigt, sondern cs ergeben sich anch offenbare Un- »aträglichkeiten. Den Sänger des Holländer hatte man z. B. wohl zn wenig über die akustischen Verhältnisse de: Bühne aufgeklärt, so dass eS zu Unsicherheiten in ber In tonation und zu dynamischen Widersprüchen zwischen Sänger rmd Orchester kam. Auch war der Sänger mit den Lichtverhältnisscn im zweiten Akte nicht vertraut genug und batte seiner vornehm charaktervollen Gesichtsmaske darum etnen zu dick wetssen Schminkton gegeben. Und dass eine denkende Künstlerin von dem StilernpfinLen einer Barbara Kemp nach mancherlei merklichen Beengungen schließ- ltch das „Preis' Deinen Engel" dem Kapellmeister statt dem Holländer znsang. ist doch sicher auch nur durch mangelrrbe Fühlung zwischen den zusammcnwlrkenden Faktoren zu erklären. Nun — das sind Kinderkrankheiten aller Fest- Ä»tel«: wer z. B. den Werdegang des Münchner Prinz- regerrien-TheaterS rnttgemacht hat. welss davon zu erzählen. Sie lassen sich leicht überwinden, wenn man nur eben nicht die Augen dagegen verschlietzt. Die beiden Gäste als solche interessierten in hohem Masse. LattermannS grosser, gepflegter, dunkler Bass- bariton ist das gegebene Organ sür «inen fliegenden Holländer. - Er nntermatt bei vorbildlich scharfer Wort prägung die Deelcnpetn. da» Hoffen und Verzweifeln de» gespenstischen Seefahrers mlt ergreifenden Tönen. Dabei Ist da» Spiel bi» ins kleinste durchdacht und ausgearbeitet. Al» besonderes Meisterstück wirkt gleich der grosse Mono- log mit seiner» belebten Gegensätzen und feiner tiefen Aiueren Beseelung. Sin hier und in der Daiawbszen« schon tttvartrGersd« Zu« von Weichheit MMtvut Vs Akt bei sonst sehr edler Linienführung dann fast etwa» zu viel Gewicht, während schliesslich der leidenschaftliche Abschied das bis dahin zurückgvdrängt« Dämonische voll und jäh zum Ausbruch ««langen lässt und damit eine packend« Schlusswirkung erzielt. Barbara KcmpS ln Bayreuth geweihte Senta hat diesmal vor allem gesanglich überzeugt. So strahlend schön, ko reich abgetönt, mit so wundervollen Kopftönen an den ungemein heiklen Sttmmbruchstellen wird man die Nolle selten wieder hören. Dabet schwingt auch hier Seele ln tedem Tone mit. Dte dramatische Auf fassung. bi« den Charakter durchweg ganz sensibel nimmt — siehe die hastig leidenschastltch«« Bewegungen schon in der Ballade! — und das Naive so gut wie anSschaltet, atmet ebenfalls den Reiz einer starken, zielbewussten Per- sünlichkett. Nur konnte sie sich, wie schon angedeutet, dies mal nicht ganz frei entfalten. Jedenfalls aber hat der Abend den Wunsch erregt, diese vorzügliche Künstlerin wie auch ihren Holländer noch öfters und auch in anderen Gastrollen bet unS zu sehen. Bon der bekannte« einheimischen Besetzung war nur Margit v. Lussan» sonst ganz würdig« Mary nicht recht bet Stimme: hätte dte kleine Moll« am Festabend nicht Frau Lattermann singen tönen? Ein« prächtige Figur tst immer wieder ber bieder« Dakanb Zottmayr». und Patttera» Erik Überzeugt durch echt« Leidenschaft und glänzende Tön«. Dass Tauber so schön den Steuermann sang, ket besonder» anerkannt. Chor und Orchester ar- leiteten unter Kutzschbach exakt, doch fehlt« die gehobene Stimmung de» Rienzi-Lbend». Auch dt« neu« Inszenierung hat da» nicht gehalten, was wir selbst un» zunächst davon versprachen. Da» volle Gelingen ber Lichtbilderscheinungrn des Gelsterschlsfes hängt offenbar ,u sehr vom Zufall ab. Und bä» schwierige Problem de» Lhorduett» Im -ritten Akt ist auf diese Weise wohl überhaupt nicht zu lösen. Dagegen hat Toller da» improvisiert« Strandfeft der Mannschatt sehr hübsch und lebendig gestaltet. Da» Hau» war ab-r. mal» beinah« anlverkaust und sehr belsallSsreudlg. Eine gewisse aktuelle Note bekam der Abend durch ble Anwesen- heit de» zu Besuch hier wettende« Metchsprüstdenten und der Mtutfter. LS. KM Md Wiflevschast. s* Mitteilungen ber Sächsische« Laudestheater. Oper«. hau». Da Kammersänger Äurrtan infolge Passschwiertg- kciten abgesagt hat. singt heute an dessen Stell« Kammer sänger Richard Schubert aus Hamburg den Tristan. Donnerstag, 4. September, um '/r? Uhr sHerbstspieles: „Tannhäuser". Titelrolle Kammersänger Heinrich Knote vom Nationaltheater ln München als Gast. Ucbrlge Besetzung: Elisabeth: Stünzner; BenuS: Forti: Htrtr Grete Merrem-Nlktsch; Wolfram: Burg: Landoraf: Zottmayr: Walter von der Boaelwetde: Tauber: Btterols: Ermold. Schauspielhaus. In ber Vorstellung von Hebbel» „Maria Magdalene" am Freitag, den v. September, spielt Walter Iltz zum ersten Male den Leonhard. I» übrigen Ist die Besetzung die aus der Neueinstudierung vor den Ferien bekannte. ß* Rehden,-Theater, «m Mittwoch siubet die Erstausführung der Operette „Jungfer Gonnenschetn" von Bernhard Buchbinder. Munk von Georg yarno, mit Fda Bane tu ber Partie ber Tont als (Vast, statt. Ferner sind tu dr» Haupt, rollen beschäftigt dir Dame« «chuder«. Sattuer, Grüubtg uud die Herren -vcllwlg, Jastorfs, Enksttll, Langer. Uurer: „Reue Bücher und Zettschrlsten". -f* Mvert-Theater. Mittwoch, am ». Geptemder. neu «in-, studiert GStt« Lustspiel „Der Schwarzkünstler" mit Gustav Rothe tn ber Titelrolle. Wettere Neubesetzungen:! Gautler Ritter, Nobiuet Willi, Jeanue Grete Scheer. Gptel- lepung: Willi. ' -f* Friedrich Erhard spricht am «. September X» Uhr im KstnstlerhauS K lopstock« „M «ss, a»". «zenenrelhe» au» de» reltgtüse» LpoS der Deutschen. Karten bet Nie». 's* Schauspielhaus. In der neuen Slnstubieruna und Ausstattung wurde Shakespeare» Lustspiel „ Wa » ihr wollt" wieder ausgenommen, und Adolf Müller, der Neugewonnene, spielte darin zum erste« Male den Malvolio, jenen verliebten Schwachkops un- eitlen Trottel, der die Zielscheibe de» mttletblosen Ränke- piel» de» Junker» Nülp barstellt. Müller betont nicht so ehr «te andere dte Karikatur dieser Gestalt, die jede phaw, I « je II
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