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Dresdner Nachrichten : 26.02.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188602268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-02
- Tag 1886-02-26
-
Monat
1886-02
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.02.1886
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ilrrdnr-5, i de» Gchnh- a«ch wieder se» Lederst« da» bvstv >». 8« Pf.» i-Nolcorstr. 78. üksvstr. 35. Ii»t) er«»»«» v. rischen lorsod, >.28 Pf., i scheu S u « «, lschen »bntt ä Pfd. 3« Pf. eil« n. de«t« -Lvrottöv, . per Kille (4',r bis rKist.--! Postpack.) iucherte Aale. 65 klU'MlI. per Kiste (Michail Mark, cmpfielilt lirliimrr on kniqr.'uis). zsigl. Taschen- > von unver- öoblucriick, aus von LouiS >ier. emvfiehlt u I Mark l'sueliör, s,e Nr. r». MM» iUI.7 » 0" t» z'.ini» Daraestelll au» ßenvttiilcmt-el i« Penivia ilche» r Saume« UsU- Roo, hat diese« w Präparat seit «seinemBikamU- swerde» sich stet» dSustersllvirksam > gezeigt ,»r Be- ltSmpfung der isSoiinorrhS« V und chr» i scher i Schleim,lüge. Die Sin- spritzuttg irir» ^mit besonderem > Filten aiige«,,»- ch diese« Mittel ingung verschafft, erläge -ren Npotheki». i (Uiiftov Trievrl raast'c iS. Nieder bei N H. Paitiile. C. Vcrndt u. üo. bei .h. RoeSner, licke. — Cßrm- », Löwenanotbeke. 81 nIvr, a. D. ort ital. 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I Lttlknp««»», rvvokmLkstig rnsammonuesotrt, von voliltduonäer VVtrlcull^ auf Akne uncl Lirlioüoisck. Voss 1 AK. Lvuixl. Hofnpotkvko I)iv8Üvu, «m v«ai «rvntlioP. M«. W88tv UMtzn-«. IdtzLttzi'ZAräel'chtz, kkl ax Llialv, I«»t,«««« S, parterre unä orsi« Iüta,','< -tnttiäxe uaellausn-.'lrl« vvoräon prompt esseotuirt. Ar. 57. SL. r»tti»>ß. »,st«,e: 42,000 «rpl.! ! Dresden. 1886. Freitag, 26. Felir. ILr -t» Nonat NLrz wnbm Abonnements aus die „Dresdner Nachrichten" in der Erve Klloa, Marlenftratze Nr. »». »u 00 Pfennigen, für auSwSrt» lii den Kaisers. Postanstalten im deutschen Reichsgebiete «u 92 Plclmigen, in der Oesterr.-Ungar. Monarchie »u 77 Kr. excl. Agio« zuschlag angenommen. reimtvorlNtber Rrbakttar kr Politische» vr. S«N Bieres «» Drrebrn. HSiten die Deutschen nur entfernt das lebhafte Nationalgesilhl. das den Polm angeboren ist. so wären die schroffen Gegensätze uiitrr ihnen nicht möglich, die im Preich. Abg.-Hause anliitzlich der GcmanisimngSvorlagen oufklafften. ES ist der alte deutsche Jammer Kutscher Uneinigkeit. Sonst mühten mir den Konservative» und Liberalen auch das Centrum und die Fortschrittspartei zusammen« »alten, denn sie sind alle deutschen Ursprungs. Herr v. Schorlemer- M einer der synivathischsten C-ntrumSsührer, durste sich rühmen, daß sein Geschlecht über 1000 Jahre in Westfalen angesessen sei. Pros. Dr. Hornel, ein nicht minder allgemein beliebter Wvrtiührer der Teutschfreisinnigen, machte aus seiner Abneigung gegen Polrn- 5,um und dessen HerrschastSgelüste kein Hehl. Und dennoch sprachen deide Redner unter dem rauschenden Beifall der polnischen Abge ordneten im polnischen Sinne, im antideutschen Interesse. Wie er klärt sich daS k Bei dem echteren auS dcm konfessionellen Gegensätze, dci dem letzteren auS den, Profesiorendünkcl, dem Doktrinarismus aad der unausrottbaren Oppositionsmacherei. v. Schorlemer be merkte, daß man zur Besiedelung deS deutschen Ostens wahrschein lich keine katholischen Elemente werde brauchen können. DaS ist leider wahr. Wanim ist es aber wahr? Weil eS aus der Hand liegt, daß die katholischen Ansiedler, die man in'S Land brächte, der PoloinsinlngSarbeit der römischen Geistlichkeit nicht den nöthigen Widerstand entgegensetzen würden. Bestände diese Besorgnih nicht, so könnte vom Ausschluß der Katholiken keine Rede sein. Man würde in, Gcgentheil gerade die Landsleute des Herrn v. Schor len,er sehr gern zurAnsässigmachnng hrranziehen. Den» gerade die Wcstsalcn haben im Mittelalter sich als Kolonisatoren ersten Ranges unter denselben Polen bewiesen, denen mm sie hellte nicht mehr entgegenstellen kann. Wenn daher Windthorst den 100-Millwnen- Fonds als einen Fonds zur Germaniflrung und Prvtestantisirung Pmißisch-PolcuS bezeichncte, so hat er so Unrecht nicht. Und wenn die preußischen Katholiken sich den Polenvorlagen wideisetzen. so ist das wohl zu verstehen bei Solchen, welchen der Katholik über den Deutschen gehl und die eS für kein so großes Unglück halten würden, wenn Deutschland als Beute seinen gierigen Nachbarn anheimfiele, nur vorausgesetzt, daß es dann wieder ganz katholisch würde. ES ist eben wahr: polnisch und katholisch deckt sich .m Osten Deutschlands fast immer vollständig. DaS ist aber erst seit 1848 der Fall. Damals erließ die römische Geistlichkeit des Gwßherzoathnms Posen einen Ausruf, in welchem zum ersten Male die Behauptung ausgestellt wurde, daß polnisch und katholisch identisch sei. Ter Ausruf schloß mit den Worten: „Es lebe und blühe unser polnisches Vaterland mit unserem heiligen römisch- katholischen Glauben!" Damals fanden sich aber doch noch in Vromlcrg deutsche Katholiken, die dm Muth besaßen, öffentlich zu erklären, daß ihre polnischen Glaubensgenossen auch unter prcußs- scher Herrschaft ungestört in ihrer Religion leben könnten. Jetzt hat der Kulturkampf jede derartige Sturm« — es wird deren im Pvscuschen doch auch noch geben — erstickt. DaS ist eine schmerz liche Wahrnehmung. Anderer Natur ist der Widerstand der Fortschrittspartei gegen die im Interesse deS TcutschthumS ergriffenen Maßregeln. Ihr Prof. Haenel erkannte selbst die tiefe Feindschaft der Polen gegen die Deutschen, ja die Pflicht deS Staate» an, gewlffe Vertheidi- gimgSmaßregeln gegen sic zu Westen. Trotzdem versagt er seine Mitwirkung. Die ganze Naivität de» Priffefforenthlun-. die schon in der Frankfurter PaulSkirche dm praktischen Politikern so schwere Seufzer entlockte, lebte in diesem Kieler Professor wieder auf. Er empfahl als einziges NettnnaSmittel gegen die Vrrslavisimna des deulschen Ostens — die Assiumlirung zwischen Deutschen und Polm. Wie weidlich mögen die poluischen Abgeordneten, die diesem mit einer Binde vor den Augen hernmlausenven deutschen Professor für seine Polcnrede rasend apvlaudlrten, nachher, als sie unter sich waren, ans poluisch über dielen unverbesserlichen Schwärmer ge spottet haben l Freunde und Gegner der Vorlage stimmten in dem einen Punkte überein: in jenen Gegenden ist die Feindschaft zwischen beiden Nationen zur größten Schärfe ausgewachsen, sie gehen nebeneinander einher, kalt, feindlich, sie haben keinerlei Berührungs punkte, weder gesellschaftliche, noch wissenschaftliche, noch sonstige, besonders werden die Deutschen als Eindringlinge von dm Polen ge hässig und verletzend behandelt, lind nun schwätzt dieser Professor von einer — Affimilirung i Sollen wir Deutschen denn immer bi« von aller Welt gefoppten gutmüthlam Narren und Träumer sein? Haben wir denn immer noch nicht trotz 1870^1 soviel Rückgrat und Nationalstolz bckominen, daß wir in unserer kosmopolitischen Duselei nnS nicht schämen, immer nur dm Kulturdüngcr anderer Nationen abziiaeben? Vor lanter Gciechttgkeit-schwännerei gegen andere Nationalitäten haben wir bisher «mmer verabsäumt, gerecht gegen unsere eigenen Volk-angehörigen und VolkSthum zu sein. ES ist hohe Zeit, daß wir endlich dm aesnndm EnoiSmnS bekunden, den jrdcö andere Volk bethätigt, das nicht untrrgehen will; ungerecht und Hort werden wir deshalb noch lange nicht gegen die fremden Nationalitäten, die in dm deutschen RelchSgrenzen leben. Mit paibetlsch gehobener Stimme ries Pros. Harncl arS : „Keine politische Parte« sei zirr Selbstvemichtmra vcwflichtöt l" Srhr weise brmerkt. Aber waS für die Parte, gilt, ist auch für vm Staa» und ein VolkSthnm billig. Schon lange haben Staatsmänner und Strategen ans die großen mMSrilchen Gefahren hinacwiesen. welche die geo graphische Gestaltung der Ostgrenzc Deutschlands in sich schließt. Soll nun Preußen, als der nächstverpflichtete Besitzer derselbe» nicht der ethnographischen Verschlechterung jener Osturarken vor kau««» Wohl hat eS einen Schein deS Rechts sltr sich, wenn die fort schrittlichen und klerikalen Redner ausrufen: eS widerstreite der ver- samingsinäbiaen Rechtsgleichheit, wenn in Ausführung der Polen, gesetzt weder Polen noch Katholiken als Ansiedler zngelassen werden. Aber die Selbsterhaltimg des Staates zwingt dazu, daß der Staat sich die Len« ansieht, deren er sich zur Wiedergewinnung verloren- aehender Provinzen bedient. Die neuen dentschen Banerndörscr kann man dock nicht Polnische» Ansiedlern überlassen I Ob freilich der landwirthschastliche Minister Dr. Lucius der richtige Man» ist. dieses Unternehmen glücklich durchzunihren. ist nach seinem Auf treten im Aba.-Hause Vielen höchst zweifelhaft geworden. In un begreiflicher Unbefangenheit lieferte er den Polen statistische Waffen in die Hände. Er erzählte, daß der polnische Großgrundbesitz 7K8.976, der deutsche 1,213,846 Hektar betrage und crsterer die Neigung zeige, immerniehr in deutsche Hände überzugehcii. Natürlich schlußfolgerten die Polm: woher beklagt Ihr Deutschen Euch dann über Verdrängung durch uns? Der Minister vergaß hinzlizntügen. daß deshalb, Mil ein bankrotter polnischer Edelmann sein mit tztwotheken überschuldetes Rittergut einbüßt, cs deshalb noch lange nicht deutsch wird. Erstelltes, wie mcisicnthcils der Fall, ein reicher Berliner Filian;mc>nn, Christ oder Jude, so wich cs zwar dann als „deutscher Großgrundbesitz ausgesnhrt, aber polnisch bcivirthschasict bleibt es. Im Kleiiigruildbesitz (unter 150 Hektar) hat sich in Posen allein die Verschiebung zu Gunsten der Polen so vollzöge», daß nur 399H00 Hektar drntsch. aber schon 675,000 polnisch sind. Tic Hauptsache bei der Besiedelung wird also die Vermehrung des kleinen, spannfähigcn BaueinstandeS sein. In der Vereinzelung ist der deutsche Bauer der polnischen Uebcunacht nicht gewachsen, er wird dann selbst vvlonisirt. Wenn er sich heimisch suhlen soll, muß er deutsche Nachbarn. Schule und Kirche haben. Man wird daher eine Art bäuerlicher Fideikommisse schaffen, sowie Doniänenver- waltiingen mit einer Anzahl Erbpächter. Geräth die Sache in Polen, so wird die Kolonnation von Ritlergüiem durch Kleinbauer» aus Grund des Erbpachtes auch anderwärts jreiwillige Nachahmung finde». Mancher Rittergutsbesitzer in Pommern, Schlesien. Branden- bürg, Mecklenburg u. s. w. würde aus diele Weise zehnmal so viel ans seinem Gute herausschiagen als jetzt, ivv er es, wenn er cs nicht selbst bcwirthschaftcl, im Ganzen verpachten muß. Die peinlichen und aufregenden Debatten des österreichischen Abg.-HauseS über die cigenthliiiiiiche» Beziehungen, die der Handels- Minister v. Pino früher mit Personen verdächtigster Lebensstellung unterhalten hat, ließen eine andere wichtige Angelegenheit in den Hintergruild treten. Die Regierung brachte cm Landstnrmgeietz ein, welches alle wehrfähige» Angehörige» deS Kaiicrstants vom 20. bis 60. Lebenswahre verpflichtet. (Natürlich mit dH Beschrän kung, soweit sie nimt iin stehenden Heere und der Lcmdwehr. also bis zum 4L Lelensjahie dienen). Oesterreich fchafft-sich bannt alw diejenige Vervollständigung seiner Wehchast'.g.eit, die andere große Militärstaaten schon habe». Tie Enisnhrung der LaiidstnrniMcht erhöht den bisher gesetzlich sixirten Heeresstand von 800,000 Streitern ans nahezu 1,400,000 Kämpfende. Auf Tirol und Vorarlberg er streckt sich das Landstiiriiiaesctz nicht, da diese Kronländer schon einen Landsturm deS l. und 2. Auszugs mit 125,000 Man» haben. Die finanziellen Opfer, die sich Oesterreich-Ungarn durch Einiührung dH Landstnrms aufrrlegt, sind noch nicht beziffert, gering werde» sie gewiß nicht sein. Die russische» Zeitungen stellen sich, als ob die Bildung des österreichischen Landsturmes ein kriegerisches An zeichen wäre und Oesterreich gewisse Pläne ans den Balkan in, Schilde führte. Erstens gilt aber hier dos bekannte „Juniier lang sam voran I" ganz besonders und sodann thut Oesterreich nur das, was ihm andere Militärstaaten schon vorgemacht haben. Ans der Balkanhalbinsel selbst aber nähert sich Europa dem Abschlüsse der jetzigen vielverschliiiigeiieir Wirren. Die drei Hanptiragcn: der serbisch-bulgarische Friedensichlnß. das türküch-biisaarischc Abkommen und die kriegerische Angelegenheit werden in Kürze friedlich ge- ordnet sein. Reutftr Telegramme der „Dresdner Ra»r." vom 25. Febr. Berlin. Der Reichstag nahm definitiv die Gerichtsver- saisnngsiivvelle an, welche eine einheitliche Rechtssprechung der Civilstraffennte des stleichsgerichteS anstrebt. Die Nordostseekanal- Vorlaoe wnrde nach längerer Debatte in dritter Lesung angenommen Windthorst und Trimbor» befürwortete» die Gcwähnmg einer ent sprechenden Entschädigung cm de» Ingenieur Dahlström. —Bröniel be schwerte sich über die Konkurrenz, welche die preußische Staatsbahn- vcnvnltuiig der Seeschifffahrt namentlich im Frachlvcrkehr inil Rnß- lai.d mache, und befürwortet die Gewährung einer Erleichterung an die Seeschifffahrt in Bezug aus die Zollabfertigung. — v. Bötticher verwies Bröniel an den vrcnßischen Landtag und vertheidigt den preußischen Eisenbahnniinister argen den Vorwurf, daß derselbe durch seine Tarifpolitik d,e Seeschifffahrt zu lähme« suche. — Schräder verlangt eine Erweileruna der Neickiskompktenz dahin. daß daS Reich dir Interessen der Allgemeinheit anch bezüglich der Tarjs- volitik den Partiknlareisk»babn-Verwaltu>iyen gegenüber zu wahren in der Lage sei. — Bamdcrger wünscht eine Erklärung seilcnS der Regierüng über die Interessen der Landesverthcidiguiig am Kaiial- oau unter Hiuweis dawuf, daß Moltke seine Erklärung gegen den Kanal noch nicht zurückgenommen habe. — Kriegsministcr Broniart v. Schellendors erwiedertc, die Vorlage sei vom Kaiser, als den obersten Kriegsherrn, eingebracht worden. ES würde den Regeln der Subordination wideiwrechen. wenn Moltke, falls er Gegner der Anlage wäre, seine Antvrilät gegen den obersten Kriegsherrn In die Waagschale legen wolle. Gegen den Nvrdostsee-Kunal stimmt schließlich ein Theil ver Freisinnigen, danmtcr Bamberg«. Mnier- Hülle und Band rc. - Der letzte Gegenstand ist die zweite Be rathnna der Biehseuchengesek-Siovelle. Die Ko»i»»!sivn hat sich nicht einigen können. Graf Behrnnd Gen. beantragen dic Tödt»»g der der Seuche verdächtigen Thiere. dagegen sollten die der An steckung verdächtigen Thiere nur actödlet werden, sofern eS sich »m wenig zahlreiche Viehbestände bandelt. Andernfalls soll eine Kenn zeichnung der verdächtige» Thiere «folgen. — Gras Adelmnnn u. Gen. beantragen dagegen Tödtung dn der Ansteckung verdächtigen Thiere ohne Ausnahme. — Minist« LuciuS ist fitr den An krag Vehr. Morgen: Weiterberatbuna, ferner Wiedereinführung der Berufung. Berlin. Die HerrcnhanSkommünon für die kirchenpolitüche Vorlage hat sich mit« Vorsitz deS Grälen Lippe koifftituirt. Der selben gehört auch der Bischof Kopp von Fulda an. Der Zusammen tntt «folgt Dienstag. Berlin. Abgeordnetenhaus. Die erste Berathimg deS Gesetzentwurf-, vrtr. die Anstellung nnd daS Dienstverhältnis! der Lehr« und Lehrerinnen an den öffeiitlicbcn Volksschulen in Wcslprriißcn. Polen und dem RcgirrungSberilk Oppeln. Aba. Dr. Wludthorst lCcntrum) bekämpft die Vorlage, die im Widcr- sprnche mit der Verfassung stehe und mit der man dein Staate vhn« Gott und ohne Glauben entgegensteuere. Diese Vorlage ichlkße Kirche, Gemeind« und Eltern von dem Einflnffe auf die Schule ans: sie wirke schärfer als alle Knlturkamvsgeseke und werde der Markstein für neue schwere Kämpfe sein. Ohne Aendernng der Verfassung könne diese Vorlage nicht Gcietz werden: wenn dies dennoch geschehe, so sei dies ein VcffassuiiMcnch. Er beschuldige die Schulverwaltung, die polnisch-katholischen Schuten ams Akttßerste vernachlässigt zn haben. Mit der nöthigen Zahl von Schulen und Lehrern, mit etwas mehr Vertrauen zur Geistlichkeit und zn den Eltern würde Alles erzielt worden lei», was man durch diese Gcsctzcsvorlaae erzielen wolle. Gewiß sollen die Deutschen ihre Nationalität hochhatten nnd vertheidigen, aber diese Vorlage Nike nur den Widerstand der Eltern hervor; der Kamps gegen die Mütter sei ausüchisloS. Er werde gegen das Gesetz, wolsi aber für koinmissarische Vorberathniig desselben stimmen. — Abg. v. Koe r.b er (ireikom.) weist zurück, dm; sich die Verwaltung eine sträfliche Ver nachlässigung der polniich-katlwliichen Schulen Hobe z» Schulden kommen lassen; im Gcgentheil, die protestantischen Schule» seien nicht genügend berücksichtigt worden. Ohne Vecständniß der deut sche» Sprache '-i eine einheitliche Lösung der gemciiisaimm Aus gaben m den östlichen Provinzen »»möglich. Einen guten En'atz würde die Vermehrung der evangelischen Kirchen haben. Im In teresse der nationalen Ausgaben, um deren Erfüllung es sich bei dieser Vorlage handle, würden die Gutsbesitzer der Oßprovmzen gern ans das Lehrcr-Ernennungsrecht verzichten. — Aba. v. Zakr - sizewSki (Pole) führt den unaenügenden Fortschritt der dentschen Sprache in Posen und Westpreußen aus die nngenngende Unterrichts methode zurück. Ten Redner verläßt Plötzlich das Gedächtniß und er erklärt, seinen Vortrag einstcllcn zu müssen, da er seine Notizen 's durcheinander geworfen habe. Wesses ist für die Vorlage, JazdzewSki Z dagegen. Die Vorlage wird dann an eine besondere Kommiisimi tz- verwiese». An dieselbe Kommission ging die Vorlage betreffend die ^ Sckn>lv«sä»m»iß. Bei der Vorlage über die Anstellung von Imps- Z ärzic» wird die Weiterberathnng aus morgen vertagt. ^ Paris. In der Depntirtenkainm« gab bei der Eröffnung der Z Sitzung ei» Individuum zwei Revolvcr'chüffe von der Tribüne in - die Luft ab und wars einen Brie! in den Saat. I» die Quästur ge- ^ führt, erklärte der Mann, denselben an Clemenceau geschrieben zu ^ haben, welcher wisse, was die Sache bedeute. Der Brief war an § Clemenceau adrcisirt und wurde von diesem den: Präsidenten ans- A- geliändiat. Ter Revolver war. obgleich rn die Luit abgrschossen. »- doch geladen. Tie Kugel wurde auf dem Boden des Saales im ^ Halbrund ausgesunden. Das Individuum heißt Pioimier und ist 35 Jahre alt. Er erklärte, daß er die Annnerkiamkeit der Regie rung aus seinen Prozeß habe lenken wollen, welcher neue Einzelheiten üb« die Kapitulation von Metz und die Anwesenheit deutsch« Spione i» der Armee enthülle. Tie Haltung der Berliner Börse war anfangs ziemlich fest, spät« vorübergehend abgeschwächt. Die Liquidation wickelte-» sich iniolac der Äeldfliissigkcit sehr glatt ab. Kreditaktien waren §> schwankend, deutsche spekulative Banken gilt gefragt, spekulatives deutsche Bahnen still und wenig verändert, Dortmund-Grona bevor- pq zugt, österreichische Bahne» gut behauptet, Elbcthal steigend. Auf Z° dein Nenleiimarkt war die Stimmung weniger zuversichtlich als ff;- während der letzten Tage Renten waren zeitweise schaff angcboten, r-' besonders Serben; Montanwerthe erholt. Im Kassaverkehr waren deutsche Bahnen ziemlich fest. Stamniprioritäten gut gefragt und höher, österreichische Bahnen ruhig. Banken desgleichen und theil- ivcise ichwächc.r, Bergwerke und Industrien vorwiegend schwächer. Bon österreichischen Prioritäten Gold gefragt. Privatdiskont 7< Proz. sV « » kf, r» «. m., ». Fkdni»r. 8re»It»»"«. eia»t«r>,»i> ro?> ,. «m». dardn, SalXItr >«>'/,. <k«»»lrr «7.««. 1»r»e. ll»,«r. 83H0. S-itdarddadu —. Dircoxto SV,9». r-nnitidtkr —. «iffer. Sir». B. Fcbruor. ««»» M.S». vtoai«»«»» 2L7.S. »,»>«»«, lW,S«. N»r»wkg». >73,«>. ««rlnolkn «l.8ü. Uw,. gr«»N ZM,S». »»««. ^ V » r« S. ». K«.ru»v. Schluß. «n»e «.». Nnieiß« >»».77. giuNeuer »7,7«. «ia-ie«a»n »>6'i«. L,w»»k»r« r7>'/„ «ktoriiSiru —. «„Aer «S'f^ vkft. Goidrruie —. Sg«»ier MM oiiumuuc« »L»,0». Schiwich. « , udou, N. Fcbruar, »irm. » »i,r l« Mi«. TuusuU «Xvi» Rußen M,. Acaliencr S8'/,. Lomtardcu >0'/^ «UN», riirken lb',. iuudtrir Simerllanre >28^.. «»roc. Un,»r. Äoideeuie 83',. vefterr. renic !«>/.. Vreuß. Sunsol« —. «a»»ter 87-,,. Reu« Mandant Il'k^ Suee-Rriie« 87',,. — Stimnin»,: Fest. — Weiter: Fraft. Bee »I » u, N. Kedrnar, Rachm. «<Se»rrIdemarkt>. vdiriia« »». >«« »Nr» >»» ß!n>e. »r. gedeuar-MSer »r. «re«,.Mai SS.7«. »r. «al gwit »8M. Roaacn »r. Fedr.-Miiez >28.«,, »e. «Pril-Mai >LM »r. «ai-Anui U0M. RiidSI lara »r. ged,,,» 18,SS, »r. «I»>N-M-t «5>,<X>. Krft. - Weiter: »ilier. r-s: rr- iNZer «»nie. «»l». on». s«t»tIn, A. Kedrnar, Rach«, t Udr. «»««rette»,et». «ei«r» ftw, kar, »V-I83. »r. «urU-Mai ld8,<X>, »r. M-I-gaai lSS.d«. «ait. lara >»-»3«. »r. Kedrnar.Mitrz l31.iX>. »r. «»eü-Mai >RM «»»« »nverrnder», lara »r. stedruar-WLez 13.7i>, »r. >»rU>M«t tdM GßtrNu« ,r«ch»I»»Ia«. lara 36g». »r. Sedruar-Mtez 37,1». »r. «»rll.Mal 38M, »r. Kml- guli 3»M. veiralru« >«, »rrftcner« Ulanee >>,, Reue, rar, lZ.iL. «mftrrua» iProdukleni. «. Srdniar. 'Schlnii.i W«U« »a Mo 208. vrr Mai 213. All. Rosa ex rer Mürr >33. »er Mai 137, seil. LoknleS u«V SSchsischk». — Gestern Nachmittag fand bei de» königlichen Majestäten eine Familientasel statt, an welcher auch Ihre Kgl. Hoheiten der Grvßherzog und die Frau Großhcrzogin iw» Oldenburg, sowie Sc. Hoheit der regierende Herzog von Sactncn-Attenburg theilnahmen. — Den K »inmerherrndienst bei Sr. Maj. dem König hat bis mit 6. Märzs Kammcrherr v. Cerrini. — Bei Ihre» Kgl. Majestäten wurde vorgestern der IV. Qos- (Zwcite Kann»«-) Ball abgehaltcn. an welchem auch Se. Hoheit der Prinz Alexander zn Sachsen-Weimar, sowie Se. Durchlaucht dn Erbprinz Friedrich zn Äaldcck und Pyrmont theilnahmen, und zu dem 300 Einladungen ergangen waren. Das Musikkorps deö 1. (Lcib-)Gre»adi«rsgmicnts spielte die Ballmusik. — Gestern Nachmittag traf aus de», Leipziger Bahnbose der Herzog von Altenbura hier ein und wurde von» Prinzen von Altenburg cnipiaiiueii. Nachmittags beehrten die hohen Herr schaften die im Äusslellilngsacbäiide aus der Terrasse befindliche Armcc-AiiSstelliiiig mit ihrem Besuche. — Ihre Majestät die Königin beehrte gestern das Magazin von I. Oliv'« mit einem Besuche »nd machte daselbst Einkäufe. — ES ivurdc den Waldarbeitern Herzog, Inner und Grahl auS Hintergeisdors in Aiicrkciiniiiia ihrer langjährigen, treuen Dienste ans den, Tbarnndter StaatSsontreviere die große silberne Medaille für „Treue in der Arbeit" verliehen. — Ter Sch,>hl»ach«aeselle Gottlieb Grahl in Dippoldis walde erhielt die silberne Medaille „für Treue in der Arbeit". — Landtag. In der gestrigen Sitzung der 1. Kummer rrferirte an «st« Stelle Gras Rex über das Dekret betreffs Vcr waltung »nd Vermehrung der Kgl. Sammlungen in den Jahren 158283. Graf v. Köimcritz richtet an den Herr» Kultus minister die Anfrage, ob man irgend welchen Anhaltepunkt ge wonnen hat. woher daS lächerlich saliche Gerücht entstanden sein könne, daß die sixtinische Madonna verlaust worden sei. Dr. v. Gerber antwortet, cS wäre ihm psychologisch imrrrffant gewesen,
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