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Ve,««»ae»I», dInKMilick'Mi. s«>. durch W Dos, Mk. 2.7L. »I« »nnadme »»« «nlün»l,m>ie, Icirdü nächlle Numincr «Mal in der L-auvtoelchSIlvsiellc. Maiirnin n. in dkn Ncbtnannlkmclirllenv Bonn. 5 bis » Uhr Nachm Ln»„ia->s nur Maricnstr. s« v n->/>l UdrMiitaii. Anzeigentarif. Die > Ivalligc Grmidieile ica s Silbem >bPI..ilnIundiaunaen aui der Vrivat- leiie Heile A> PI.: Dovvel-eile.nnicnn Kirim" Minaelanbtl so P> Grund «eile lür Msniaae aber nach lzelliaaen roVI«. ilnr gamiliennachrimlen icä. tu. so PI. — Auswöriiae Nnllriae nur aeaen Borausbemhlnna. Veleabläiierwcrb m.ioVI.beirMnet. 8ur Rückgabe einaelanbier Schrill- Iliicke keine Verbindlichkeit, gcrnlvrechaiilchluli: Ztn.t I Ur. 1t u. Uv. LON«. Die Dresdner Nachrichten erlchemeu täalich MvracnS. 43. Jahrgang. Rollos Sootlsr, llesrilib, Villlstr. IS omptivdlt iu Au^uichl: Lllsemv unä II, > II-»» . ILiiilivu- und I.nixlrvlik!>><>>> II,,-. s>» Tetegr.-Adressc: Nachrichlen, Dresden. kuustliehc, um! imtürliado miinntirt chv8.ftchrftm I'üllnnrt, in> , innoreu Ltnütborirko troio lLimcaulunN, uueli nu8»ürt8 >amu>>t Z unter bilIiA8>.or Ijervelmunx ckvr Vorzmelrnm,'. T Lülllsl. Solspotdeks »> vresckeu ,„>ä kMaitr. ir»«ii»i»«- ii »ii« 8 !^ti uvo8trr»88v tt. ^.»eilliLvr Vc-rtroter von K^t,I«I ^ I>innn»alln'» R S» DM" Ir »Iieeii«!, ei>. "Wg / liöNck WükIIk iv ÜMMdülM ii II»I'II»«I klltr-u.Iloae vssrenksiis 'ä i.^rüluie» I»«M ' um! I> lcrv>»»r. ?»- DU" Ii»iiliüt<>il-Iii/ii->G, liitiltiilirüi-Iiixiit-G, 8< Iiilklvinenjgppv», I«ü8<«ki'j»ilivt8 omjitioiilt in ^I'l)88lt!i' tVu8ZVllIiI /.u Icklli^oli 1^018011 ,1 o>>. I'j««I»l I UU8 Iii«»I, Ä!t, ^lll'torro u. 1. LtüM. Nr. 151. Kz>Ml: „Lebende Bilder". Hosnachrichten» Aladeniischer Sängerbund. stiadsalirivort, Feldbahnen, Gerichtsvcrhnndlniigcn. „Was Ihr wallt", ckReiisonier's Bilder. «WKKKSMreit»,, S. I»»i 18S8. Mr die Mdc- mid Keisesaisoil. Die geehrten Leser der „Dresdner Nachrichlen" in Dresden, welche unser Blatt durch die hiesige Geschäftsstelle beziehen und dasselbe nach dc 8onilil«i-tiit,-l>ll>»II->i>t<-i> nachgelendel zu haben lvunschen. wollen der unlcrzcichnclcn Geschäftsstelle darüber Miltheitzing ziigehcn lassen bchnss I,-I»>-irr,iGrii>rr bez. Zustellung durch die .liaiserlichc Post. Dem tlcbcrweisuiigsantragc ist dcullichc 'Rauiens-, Orts- und Wohnungsangabc beiznfügcn, auch ist die erforderliche UeberweisungS- ,>cbühr tun ersten Monal des BierleljahreS ül) Psq., im ziveilen Monat llü Plg. und im drille» Monat 20 Psg.) nebst etwa noch zu enlrichlendcr BezugSgebuhr vor der Abreise an uns einzuschicken. Die llcber- weisungcn verstehen sich stostlaiiernd; sür Zustellunc, in die Wohnung ist eine besondere Gebühr an die Post zu zahlen. Die werlhen a»S: »lärtigcil Bezieher (Post.AboniicnIcnl dagegen »vollen sich in gleicher Angelegenheit nur an das Postamt ihres Wohnortes wenden, bei welchem ihr lausende; Abonnement crsolgt ist. Uebcrweisungcn inner halb dcS deutschen llieichsgcbicles werden seitens der Postämter gegen eine Gebühr von 50 Psg., im Berkehr mit Lcsterrcich und fremden Ländern gegen eine solche von l Mark auc-gesührt. Für die ans Reisen besindlichc» Leser unseres Blattes, welche ihren Ausenthalt und somit ihre Adresse häufig wechseln, bringen wir unser Ul geneigte Erinnerung, durch welches ihnen nach jedem Aufenthaltsort unser Blatt alltäglich von unserer Geschäfts stelle dircet durch .strenzbnnd jbis 50 ge Gcivichl — ca. Ü Bogenj bis in die Wohnung zugcstellt ivird. Ter Bezugspreis eines Reise-Abonne ments (einschl. der VersendungSgebnhr) beträgt ntouatlich 2 Mark 40 Psg. sür Sendungen im Deutschen Reich mit Ginfchlust sämmtlicher Badc- und Kurorte Oesterreichs: Mk. nach de» Ländern im Weltpostverein. Geschäftsstelle der „Tresdncr Nachrichten". Politisches. Dcr Pwzej;, der gegen den pwtestli»tlst>.ett Pfarrer Tr. Herbert in der Berufungsinstanz vor dem Landgericht in Zabcm verhandelt worden ist und heute mit der Berkündung dcS UrtlieilS seinen Ali- schlug finden wird, dielet ein allgemeines Interesse nicht sowohl wegen der slandalvsen Lslithüllnngcn ülier die „lebenden Bilder" der Albcrschwcilcr Fronleichnamsstrorcisivn. deren trilische Bc- iprechung ans der vorjährigen Generalversammlung des Gnslav Adolf Bcreins seitens des Bellngtcn den Anlog zu dem Prvzeg gegeben hat, sondern vor Allein deshalb, weil er die Gelegenheit ge währt, das innere Wesen des Ullramvniamsmus wieder einmal an das Licht zu ziehen. Das Plaidvherdes Vertreters der l«i«i Nebenkläger, des Landgerichtsraths a. T. Rechtsanwalts Tr. Slieve-tsabern, enthält über die wahre Natur und die Ziele der ultrnmontanen Bestrebungen eine geradezu tlassische Inlervretalion, die auch dadurch nichts an Werth verliert, dag sich dieser Borkämvser der päpstlich-hierarchischen Wcltanschmnmg durch eine Zuchtlosigkeit der Sprache und einen wiithendcn Fanatismus auSzeichnet, wie er vor dem Forum eines deutschen Gerichtshofes wohl selten belnndct worden ist. Zur Kennzeichnung der Art, wie Tr. Stieve seine Aufgabe behandelte, genügt es schon darauf hinzuwciscn, daß nach seiner Darstellung der Beklagte ein todeswnrdigcS Verbrechen be gangen hat. das seines Gleichen nicht finde» soll. „Ich bin in Berlin Richter gewesen," sagte Tr. Stieve, „wo die scheußlichsten Verbrechen und Vergehen Vorkommen, und ich bin in Breslau Richter gewesen. Ich »mß ossen sagen, daß mir in meiner lang jährigen Thatigkcit als Richter und'Anwalt niemals ein so schwerer Fall Vorgelegen hat wie dieser." Unzählige Male mußte der Prüft denk des Gerichtshofes diesen Anwalt des Ultramontanismuö wegen seiner unerhörten Exccssc gegen den Protestantismus und daS nationale Empfinden unterbrechen, ermahnen lind zur Ordnung rufen, und es scheint eine fast unbegreifliche Nachsicht und Lang- muth obgcwaltet zu haben, daß es nicht schließlich zu der wieder holt angedrohtcn Entziehung des Wortes gekommen ist. Trotz alles Fanatismus, den Dr. Stieve an den Tag gelegt hat, sind seine Bekenntnisse im Wesentlichen doch nichts Anderes als die folgerichtige Entwickelung lind Anwendung der ultramontancn Lehren und Bestrebungen. Wenn dieser wüste Hetzer unseren evan gelischen Glauben-Heiden Gustav Adolf einen verbrecherischen König und den vernichte» Patron aller protestantisch gesinnten Deutschen nennt, unddeiitscheJilrstcil.dicsürdeil evangelische» Glauben cingctrc- ten sind, als Verbrecher und schurkische Landcsverräther bezeichnet, so ist dies imr die Bethcitigung jener feindseligen Gesinnung, die von der „unfehlbaren" Stelle in 'Rom aus als maßgebend für die An gehörigen der römisch-katholischen Kirche bekundet worden ist. Ter Papst hat den Protestantismus mit einem „schleichenden Gift" ver glichen und eine „todbringende Pest" genannt, dessen „abscheuliche Irrlehren" und „sittenverderbliche und gemeinschödliche Ein wirkungen" ch» zum Vater des Atheismus, Materialismus, Skcpticis- inuS und Nihilismus mache» sollen. ES gehört nicht einmal ein besonderer Grad von Fanatismus dazu, um ans Grund solcher Aus lassungen zu der Auffassung zu gelange», daß das evangelische Märthrerthum und die religiöse Ucbcrzeugungstreuc der Protestanten gemeine Verbrechen seien. Wenn der Beklagte in dem Albersch weiler Prozeß aus Grund seiner religiösen 'Anschauungen über die Vorgänge bei der dortigen FronlcichnainSproccssion seiner berechtigten Entrüstung Ausdruck giebt, indem er die hierbei vorgeführte „Kreuzigunasscene" als eine „schamlose Prosanation" der Welt« tragödie des Sterbens des Heilandes brandmarkt, so ist das nach Maßgabe der nnschlbarcn päpstlichen Ansichten über den Prote stantismus nicht nur keine zulässige Kritik, sondern ein gemein- gefährliches Verbrechen, wie cs ruchloser nicht gedacht werden kann, „weil das höchste Gut, der allcrheiligste katholische Glauben, be leidigt worden ist". Weiter hat Tr. Stieve erklärt, daß von Kon fessionen überhaupt nicht gesprochen werden könne und daß der Be klagte, der cpangelische Pfarrer Dr. Gerbert, weder ein Priester noch ein evangelischer Ehrist sei, weil cs nur eine Konfession, die römisch- katholische, und nur einen Klerus, de» katholischen, geben könne. „Nur die katholische Kirche, deren Haupt der Nachfolger Petri ist, ist die Bcrküiiderin des Evangelismus. Nu» hat der Angeklagte", bemerkte der Anwalt der nltramontanen Kläger, „ja zugegeben, daß er nicht katholisch getauft ist. Wie kann er also sagen, er sei ein evangelischer Mann ?" 'Auch diese Aeußcrnngcn, so sensationell sie auch klingen mögen, sind nichts weiter als die Kvnsegnenz der Lehre» des päpstlichen Ultramviitanisinns, der die schrankenlose Alleinherrschaft auf dem religiösen Gebiete beansprucht und daher die Trennung der evangelischen Kirche vom Papstthum nicht an erkennt, sondern deren bedingungslose Unterwerfung unter die Herrschaft des römischen Bischofs verlangt. Tie Ultramontancir klagen säst täglich übcrniangelnde„Parität". Klipp und Ilor anzugeben, was sie darunter pcrstehcn, haben sie bisher unterlassen. Tr. Stiebe hat in seinen ultraiiivntanen Vcrzcnscrgüsse» enthüllt, daß unter dem päpstlich hierarchischen Ge sichtspunkte von „Parität" gar nicht geredet werden kann. Außer halb der römisch kathvlischen Kirche, die allein die Landeskirche ist, giebt cs keine Rechte, und kein evangelischer Ehrist darf daher von dem Rechte der Parität sprechen. Weil die katholische Kirche die einzige Landeskirche ist, müsste nach nltramoiitancr Austastung rechtmäßig das staatliche Oberhaupt katholisch sein Tr. Stieve hat sich nicht gescheut, auch diese Folgerung zu ziehen, indem er erklärte: wenn man einigermaßen den geschichtlichen Thalsachcn Rechnung tragen wolle, io müsse der dcnsfthe Kaiser nnbcd'ngt ein Katholik sinn. Ueberrascgen koim scst'st diese Forderung nicht: sie steht vollkommen im Eintlaug mit den Bestrebungen dcS päpstlich-iestiilischen UltrainviitaniSmiis. Mehr als einmal ist in nltramontanen Flugschriften die Erwartung ausgesprochen worden, „daß Gott unseren Kaiser erlenchtcn und zur vollen christlichen lrstnnsch-latholnchen) Wahrheit führen werde, dan er schließlich dann die Kirche seines Reiches ld. h. die evangelische .Kirche. Tentfth- landsi Tem znsühre» werde, der allein der aeistftze Vater ist und sein kann, weil ihm in der Person des heiliger. Petrus die Kirche »»vertraut ist, sie als oberster Hirt zu leiten und zu regieren". TaS Oberbcinpt des Tentichen Reiches dem von seinen Vor jahren ererbten evangelischen Glauben abtrünnig zu machen, das wäre der böchste Triumph des Ultramontanismns in Deutschland. 'Aber weil sich seine Vorlänftstcr der wahnwitzigen spostnung, daß dies jemals gelingen werde, doch nicht ernstlich hinzugebcn wagen, so crgiebt es sich von selbst, daß sie aufrichtige Bekenner und Freunde des deutschnationalenElnheitsgedankenS niemals stinlönnen und sein werden „Wo ist heute dotzTentschc Reich?" fragte höhnisch am Schluß seines Plnidohcrs Tr. Stieve. „Zunächst ans der Marine, dann in den Kolonien und sonst nur noch hier im Reichslande, denn alle Länder im übrigen Deutschland sind mir Partitulartändcr, die einen eigene» Lnndeshcrrn haben." In dieser Auslassung gipfelt die Rede Tr. Stieve s, indem sie das Wesendes Ultramonta nismus nach seiner politischen Richtung enthüllt. 'Rational kann und darf nicht Derjenige denken und fühlen, dessen Herz nicht im großen, einigen deutschen Vaterlande, sondern jenseits der Alpen in Rom wurzelt und dessen höchstes Ziel die Errichtung der päpst lichen Weltherrschaft ist. Unwillkürlich bringt das Slicve'sche Plaidopel die Worte in Erinnerung, in denen einst Fürst Bis marck die langjährigen Erfahrungen, die er mit den Ultramontancn aemacht hat, zusammensaßle: „Ich habe das gelernt, daß mit den Grundsätzen der Politik des EcntrnmS weder das Deutsche Reich noch der preußische Staat auf die Tauer cristiren könne». Ich habe gelernt, daß ein Bund mit den Herren nicht zu flechten ist, ohne die Enistenzbcdingnnge» der preußischen Monarchie auf- zugebcn." Feruschreib- und Fernsprech-Bertchte vom 2. Juni. Berlin. Ter Kaiser trifft morgen Mittag in Langfuhr ein und wird sich von hier aus aus seiner Nacht „Hohenzollem" nach Swinemünde begeben. 'Ans der Herreise wird der Kaiser auch der Marienbnrg einen kurze» Besuch abstatten. — lieber die Bor- bercitunacn sür die Reise des Kaisers nach Jerusalem berichtet die «Voss. Ztg.": Tic Einweihung der Erlöserkirchc in Jerusalem wird om 18. Oktober, dem Geburtstage Kaiser Friedrichs, erfolgen. Ta diese Feier, gleich der Wittenberger am :!>. Oktober 1802, zu einem großen evcmgelischcn Feste gestaltet werde» soll, so werden sämmlliche protestantische Fürsten und Kirchen in und außerhalb Deutschlands noch in diesem Monat eine Einladung erhalten. Sämmtliche Vertreter und Abgeordnete sollen i» gemeinsamer Fahrt von der italienischen Küste ad die Rene nach Palästina antreten und werden einige Tage früher dort eintrcsfcn als der Kaiser und die Kaiserin mit Gefolge. ES gilt jetzt sür nnzwcisel hast, daß die Landung des Kaiserpaares in der schonen und sichere» Arcra-Bucht bei .'Sana erfolgt. Ter dortige türkische Ortsbeamte ist bereits mit dem Ban einer Landnngsbrücke beauftragt. — Finanzminister Dr. v. Miguel hat heute die Geschäfte im ganzen Umfange wieder übernommen. Berlin. Der „Reichsanzciger" pnblizirt die Verleihung sächsischer Orden, und zwar des sächsische» Hansvrdens der Rauten- krone an den General der Kavallerie ft In kuito der Armee Prinz Leo pold von Schwarzhurg-Sondershausen. desKvinthnrkrenzes 1. Klasse des sächsischen Allnechtsordens an Gcneralmaior v. Franckc, 'Flügeladsntant t>cS Fürsten zu Schaumbnrg-Livpc, des Komthur- krenzcs 2. Klasse des Albrcchlsvrdcns an den Flügeladjntant Oberstleutnant v. Pritzclwik und an den Flügeladjntant des Fürste, zu Waldcct Maivr v. Avclt und des Osftzicrkreuzcs des Albu'chi-'- ordens an de» Flügeladiutant des Fürsten zu Lchwmzbma Sondcrshauscn Major v. Hartman». — Der Kanzlcirath bei der iacb fischen Gesandtschast in Berlin Pachalu erhielt den vreußftchen Kronenvrden t. Klasse. — Die große deutsche Tieftee-Ezpecnlivn 1808/M, für welche der Reichstag AiO.OOO Mart bewilligt hat. geht Mitte 'August von Hamburg ab. Die Rome ist in der Hauptsache eine Umsahrnug 'Afrikas. Tic Untersuchungen umfassen sowohl die Oeeaiwgraphie und Meteorologie, als auch namentlich die Zoologie. — Tie amerilannche Botichast theilimit: Indent scheu Blättern wurde kürzlich ein Amens an deutsche Veteranen, welche in 'Amerika natnralisirt sind, besprochen und von demselben gesagt, er sei in Hannover auSgegeben worden von einem antoei sirten Repräsentanten des Departements für nalivnalc Küsten vertbeidigung in 'Amerika. In Bezug aus diesen 'Appell ist die Botschaft in der Luge zu erklären, daß denelbe entweder eine Täuschung oder ein schlechter Scher; ist, da cs ein derartiges unte- der amerilannche» Regier»»» bestehendes Departement nicht giebt und auch Niemand in Tenischland von der genannten Regierung autoriftrt worden ist, Rekruten einzuberufen lamerikanische Bürger oder 'Andere) oder „pekuniäre Unterstützungen" enrgcgenzunehmen. Hamburg. Ter Thicrschutz-Konqrcß beschlvp eine Eingabe an das Reichsamt des Innern betreuend den Erlaß cineS Reichs gesetzes, welches die Betäubung sämmtlicher Schlachtthiere vor der Blntcntziehnng vorschrciben soll. München Tie .Kammer der ftceichsräthe berieth heute die von der Kammer der Abgeordncrcn bereits angenommene Regier ungsvorlage, nach welcher die alte Münchener Lcib-Rcgimcnts- Kaicrne am vosgarlcn. welche seit Jahren leer steht, für Zwecke des .KataNerbnrcans nnigebaut werden soll. Ter Rcichsralhs- nusschuß beantragte die Genehmigung, im Plenum wurden scdoch Einw inde erhoben, da man an dem Platze der alten Kaserne einen dem nahen Nciidenftchloß würdigen Monumentalbau wünscht. Finanzminister Freiherr v. Riedel wandte sich in längerer lebhafter Rede gegen die erhobenen Entwände, betonte die Dringlichkeit der Negft'unig-.'vorlage und bat, ihm die Führung ieines 'Amts nicht j durch ftc Ablelnuma zu erschweren. Trvtzdcm wurde die Re gierungsvorlage abgelehnt. auch die Mehrzahl der anwesenden Prinzen stimmte gegen die Regiernngsvorlage. Münch ein In der heutigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten stand der Mititarctat zur Berothnng. 'Aut vee- fchtedene 'Anträgen erstatte Kriegsmnilster Freiherr ^u. 'Aich, der Mititärstrasvrozes! sei eine durch die gesetzgebenden Faktoren seil- gelegte vollendete Thalsache, ossen lei nm »och die Frage des obersten Gerichtshofs: es sei hekcumt, daß über diese Frage Meinungsverschiedenheiten bestehen, wenn dieie ausgeglichen werden sollten, müßten darüber Verhandln»»«! gepflogen werden. Das sei der gegenwärtige Siandvunlt. Um zur gesetzmäßigen Ans- lrggnng eine Grundlage zu gewinnen, ständen der Käfter und der Prinzregent in Unterhandlungen. , ^ P a r i s. Ei» hiesiges Blair beuchtet, 22 deutsche Soldaten seien in der 'Röhe bon Mars la Tour über die Grenze marschiit. 2 sranzvsische Zollwächter hätten ihnen zngeruieu: ^.Ibr seid aus französischem Boden." Daraus hätte ein deutscher Soldat seinen Säbel gezogen, ein Zollwächter aber habe ihm seinen Revolver entgegen gehalten und gerufen: „Keinen Schritt weiter, oder ich zerschmettere Dir die Hirnschale." Einem demschen Soldaten soll zur Beglaubigung dieses ZivftchcnsallS die Mistze entrissen worden sein. Tie Soldaten seien dann ohne weitere Reklamation weitcr- gegaiiaen. Madrid. Die Königin Regcntin rnterzeichnele ein Gcietz. welches die Aussnhr von Silber verbietet. Die Silberprägung soll vermehrt werden. Tie Polizei überwacht die Geldwechsler. Die Bank von Svanien schränkte den Umtausch von Note» gegen Silber ein. London. Rach einer Madrider Meldung wäre Admiral Eervera's Geschwader am Tiensiag nicht in Santiago gewest». Tos einzige Schiri im Hasen sei „Eriilobal Eolon" geweie». dessen Kessel zur Zeit ansgebessert lvmde. Ter Aufenthalt des übrigen Geschwaders sei »»besannt. 'Rach weiteren Depeschen ans Havana hätte der Kamps vor Sanliogo weniger als eine Stunde gedauert, woraus sich das amerikanische Gcsthwader zurück gezogen habe. „Giowa" wurde am Bug durch 2 Granaten be schädigt. ein anderes Kriegsschiff theilweise in Flammen gesehen. Pctcrsbn r g. Tie russische Regierung beschloß, den Haren von Port 'Arthur z» vertiefen und zu erweitern. — Ter Kongren der Landwirthe des Orclgcbiets beschloß, die Anfmerstamkeit^des Ackerbanininislcrs 1. auf die Notbwendiglcit zu sticken, die Fin sorge der Regierung zur Beschaffung von Geldmitteln der Land wirthschast zuznwcnden und 2. mit die 'Rochwendigleit einer Er weiterung des landwirthichaitlichen Kredits in allen seinen Formen. 'Rein-N ork. Ans Wachingto» wird gemeldet, das Marine amt habe den Cvmmodore Schien angewiesen, er solle weder vcr suchen Santiago zu nehmen, noch die Forts von Santiago zun, Schweigen zu bringen. In dem Falle, dm; das Geschwader Eervera's versuche» sollte, zu entschlüpfen, wlte Säcken dasselbe, sobald es auf hoye See (innerhalb des Bereichs der Batterien der Forts gekommen sei, nur fcsthalten. Seit dem Fiasko des Vom vardementS von San Juan auf Pvrtorieo ist das Marinem»! pcinlichst daraus bedacht, erfolglose Pombardcmcuts zu vermeiden, die nur als Schlappen der Amerikaner ansgclcgt werden würden Aus diesem Grunde gab ma» Säcke» ein Geschwader, welches zwar stark genug ist, nm Eervera's Geschwader sestzuhalten, aber nicht stark genug, um ibn in die Versuchung zu bringen, Dewe»-s Aktion nachzuahmcn, selbst wenn er dazu verlockt werden sollte. Als Schien am Dienstag Morgen bemerkte, daß die Spanier damit beschäftigt waren, die Forts am Eingang des Häsens von 2m« tiago ansznbessern, begann er daS Bombardement, nm die Spanier an der Fortführung dieser Arbeiten zu verhindern. DaS Bombm dement dauerte eine Stunde. Tic Spanier erwiderlen das Feuer energisch und verließen ihre im Kampic eingenommenen Stellungen nicht, trotzdem die Granaten »nd die Lrümmerstücke wie ein Hagel nm sic herum medcrsiclen. Das Feuer der spanischen Batterie war im Allgemeine» wenig wirkungsvoll, indessen wurde doch der amerikanische Kftlfskrenzer „Harvard" beschädigt. Das Eastell Mono wurde durch die Kanonade in Trümmer aelegt. achten zog sich erst zurück, als das, was er sich voraeseüt hatte, erreicht war. Er hat gar nicht daran gedacht, die Einsahrt in den Hasen zu svrcircn., DaS Marineamt wird einen ernstlichen Angriff dmch^die flotte erst anordiicn, wenn ein überlegenes Geschwader vor Santiago versammett ist und gleichzeitig ein Angriff zu Lande gemacht werden kan», bei dem die Ainerikaner ans die Unterstützung