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Dresdner Nachrichten : 06.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189101069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910106
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-01
- Tag 1891-01-06
-
Monat
1891-01
-
Jahr
1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.01.1891
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HV ÄI««Llvr s. »» Znlm ktzlitltzp, vrtz8ä«i>IMr. 15 empüodlt in xrvsstor L.usvM: Lissrns unä WU«rÄv, Z Hau»-, Nckekon- unck I-nnckielrltillduitts-btorLtlle. «»»«««»-«»««»» xr088t«8 I^uxvr. M» FL Lni»a»s' Reichstag und preußischer Landtag. Vochumer Reichstagswahl. Kougocoiiferenz. Hosnackrichten. Wittcrnngsnmfchlag, KapitalistischeI FL Vtk. V» Aplkgkt. Wirchschast. Postsendungen. GertchlSverhaiidlungen. Tagesgeschichtc. Lottcrieliste. j^tkNvTU^, v. Politisches. Den, Ministerium Caprlvi sind bisher auf parlamentarischem Gebiete nicht die geringsten Schwierigkeiten in den Weg gelegt worden. Der neue deutsche Reichstag kam dem Nachfolger des Finiten Bismarck mit einem so großen Vertrauen und einer so liebenswürdigen Bereitwilligkeit entgegen, daß es ibm nicht schwer werden konnte, sich in beschaulicher Friedlichkeit in die umfassenden und vrranlwortiingspallen Geschäfte und Aufgaben der Reichs- kanzlcrschaft einzuarbeiten. Tie Mehrfordeningen fürHeereszwccke, sonst io schwer durchzubringen. wurden dem Generalkau,ler ohne echcbliche Beschwerden bewilligt. Selbst die Kampfeslust der radikalen Parteien schien vermindert, nachdem ihr größter und best gehaßter Gegner das Feld batte rüumcn müssen. Unter den ge- rriimenden und ersichtlich versöhnlichen Umgangssormen deS Herrn v. Caprlvi traten die vorhandenen Gegensätze zurück, und selten wohl ist eine parlamentarische Campagne so friedlich verlaufen, wie die erste während der ersten neun Monate des neuen Ministeriums. Auch der Eintritt Mlqiiel'S als Ftnanzminister in'L preußische Ka» binct und die damit gegebene Gewähr, daß die Regierung die Aciterentwilkelung Preußens und des Reiches in den Bahnen einer nationalen, gemäßigten und vermittelnden Politik suchen werde, diente dazu, dir durch den Sturz des großen Kanzlers im Innern drohende Krisis ohne heftige Erschütterungen vornbergehen zu laßen. Mitte November batten der Reichstag und daS preußische Abgeordnetenhaus ihre laufende parlamentarische Thätigkett begonnen. Ter erste Abschnitt derselben galt vor Allein der kommissarischen Einzelberathnng der umfangreichen gesetzgeberischen Ausgaben. Das Schwergewicht lag iudeß bei dem preußischen Landtage, welchem drei im inneren Zusammenhänge stehende Vorlagen über die Ein- koimnensleuer. über die Volksschule und die Landgemeinden zu- giiigen. Im Allgemeinen war Anfangs die Stimmung der Parteien dom in den drei Entwürfen vorliegenden preußischen Reformwerk gegenüber eine znstimmcndc. Um so überraschender war die Schroff heit. mit der in der Kommission zur Vorbcrathung der Landge- »leindeordnung der Gegensatz zwischen der Regierung und der klerikal-konservativen Opposition zu Tage getreten ist. Zum ersten Male wird hier das Ministerium Caprivi eine Kraftprobe abzutegen habe». Auch im Interesse der Reichspvlitik wäre zu wünschen, daß die prenßijchc Regierung auS der drohenden parlamentarischen KrisiS als Siegerin olme gewaltsame Experimente hervorgcht. Tenn die Anslöinng deS Abgeordnetenhauses, welche den ungcsügigcn Konservativen beständig als Schreckgespenst an die Wand gemalt wird, würde ohne Zweifel eine Verschiebung der Stärke der Parteien in Preußen zu Ungimsten der konservative» Fraktionen zur Folge l aben und damit die Stellring der Negierung auch dem Reichstage gegenüber zu einer schwierigen gestalten, da Caprlvi dort bisher nbrr eine geschlossene parlamentarische Mehrheit nicht verfügt. F-öi bc! jeder Vorlage wird die Regierung ohnehin eine anders znMvnengesetzte Mehrheit hinter sich haben, die aber zweifelhaft werden könnte, wenn nicht überall mit Sicherheit aus die starken konservativen Gruppen gezählt werden kann. Denn auf die LinkS- Liberalen, welche bisher Caprivi gegenüber ihre Oppositionsgelüste zmnckgcslcckt haben, wird sich der Reichskanzler wohl schwerlich sinken wollen, selbst wenn sie auch einzelne Maßnahmen desselben, wie die Aufhebung deS Vieh-Einsuhrverbots und die Wiederzulassung volni'ch russischer Arbeitskräfte, mit lauter Zustimmung begrüßen, die darum ans dem Herzen kommt, well jene Maßnahmen in einem gewissen Gegensatz zu Bismarck'schen Regierungsgrundsätzen zu liehen scheinen. Nicht ohne Bedeutung ist die bevorstehende ReichStagS-Stichwahl im Krone Bochum, einen, der größten Arberlcrwahlkrcise Deutschlands. Ta? Himptkontingrnt der Wähler stellt dort die Kohlen-und Eisen» Industrie. Nach dem großen Arbciter-Ansstande des vorigen Jahre- hatte besonders die Sozialdemokratie bei den Bergleuten Eingang gesucht und angesichts des niit dem Erlöschen deS Sozialistengesetzes gegebenen neuen AnsschwnngeS der Agitation hegte sie siegreiche Erwartungen. Trotz der sieberhasten Dichtigkeit der wzlaldrmokra- ti'chen Demagogen und trotz des persönlichen Eingreifens Bcbel'S hat jedoch die revolutionäre Partei bei der Vochmncr Wahl nicht de» Erweis gebracht, daß sie nnairfhallsam vorwärts schreitet und die Beseitigung des Ausnahmegesetzes Ihre propagandistische Kraft vermehrt hat. Der Stillstand der Sozialdemokratie ist d»S erfreu liche Resultat deS ersten Mahlganges gewesen: nicht einen Fuß breit Terrain hat sie im Nrbeitcrwahlkrets Bochum errungen. Wahrend die Sozialdemokraten keinen Fortschritt erzielten, haben da gegen die freisinnigen Stimmen einen ansfälligen Rückgang ans« zuwcüen: obgleich für den deutichsreisinnigen Kandidaten am 20. Februar 1800 etwa 7,000 Stimmen abgegeben winden, fielen dies- n"I ans denselben nicht viel mehr als 1500 Stimmen. Diese Stimmen werden bei der Stichwahl, welche am 8. d. M. zwischen dem Kandidaten des Centrnms rindder Nationalliberalen stattsiiidet. zwar nicht den Ausschlag geben, aber sie können immerhin zur Entscheidung beitragen. Ta die freisinnigen Zeitungen ihren An hängern empfehle», für den »citionalliberalen Kandidaten einzutrcten und die Sozialdemokraten voraussichtlich Wahsenthaltnng prolla- miren werden, so dürste der Wahlkreis bei dem Vorsprung von NO Stimmen dem gemäßigten Liberalismus Zufällen, welcher den- ielbe» stets innegehabt 'hat mit Ausnahme der Jahre 1881 und 1800. wo ihm das Mandat von dein Centrum entrissen wurde. sMge der den Nationcillilieralen günstige AnSgang der Stichwahl eine erfreuliche Vorbedeutung für die Zukunst sein und zur Hoffnung berechtigen, -aß diejenigen Parteien im Volke wieder an Boden gewinnen, welche unbedingt und rrnentwegt an allen nationalen Errungenschaften der deutschen Politik festhalteu und jern von alle» extremen Forderungen wie von grundsätzlicher Opposition, die ReichSregierung in einer mcißhaltenden Resormswlitik zu unterstützen gewillt sind. Wenn die europäische Diplomatie stets eine so clnmiUhige Uebereinslimmung an den Tag zu legen vermöchte, wie bei der Brüsseler Antisklaverei-Konferenz, dann gäbe cs keine politischen Differenzen mehr in Europa und der Friede könnte niemals gestört werden. Die genannte Konferenz, welche im November 1880 zu sammentrat, hat nunmehr nach langer Arbeit ihr Werk vollendet. Um die ans Unterdrückung des Sklavenhandels abziclenden Be schlüsse durchzuführen, mnßlen dem Kongostaat genügende Geld mittel zur Verfügung gestellt werden. Der Kongostaat selbst aber war mit seinen Mitteln zu Ende: auch die Privatschatulle seines hochherzigen Gönners, des Königs von Belgien, war leer. Es vc- durste daher neuer Mittel, damit das Unternehmen überhaupt sort- bcstehen konnte. Man beschloß daher, die in der Berliner Kongo akte festgesetzte Handelsfreiheit im Kongabecken auszngeben und dem Kongostaat das Recht zu ertheilen, EingangSzölle auf Wanrcn bis zum Betrage von 10 Proz. des Werthes zu erheben. Rur zwei Mächte wideripracben: Amerika und Holland. Amerika, weil cs bie Generalakte nicht unterzeichnkt hatte und sich auch an der Aufhcb- mifl eines Grundsatzes derselben nicht betheilige» mochte; Holland, weil eS keine Besitzungen im Kongobecke» hat, sondern nur Handel dahin treibt, von der Einführung der Zölle ader Nachiheile für denselben fürchtete. Der Einspruch der Vereinigten Staaken wurde dadurch beseitigt, daß man die Kongozölle von der Gencralakte ausschloß und sie einer besonderen Erklärung der betbeiligte» Mächte überließ. Der Widerspruch Hollands drohte das ganze Werk der Anlisklaperei-Konferenz zu vereiteln. Vor Tdorestchluß aber bat Holland endlich seinen Widerstand ausaeacben und den Abmach ungen seine Unterschrift ertbeilt. ES tehlt jetzt nur nach die Ge nehmigung der Gencralakte seitens der Verlreiungskvrperichaften i» den kvnstililtionellcn Staaten, welche voranssich'licd in wenigen Monaten erfolgen tvird. In der Geschichte der Aiikisklaverei-Bc- wegung bildet die Konferenz einen Markstein, weil die 17 «ms der selben vertretenen Staaten mit seltener Einhelligkeit sich siie esti- ent schiedene Antisklavereipolitik in Afrika ausgesprochen haben und bosfcntlich auch gewillt sind, dieselbe zur Durchführung zu bringen. Eine gründliche Unterdrückung deS Sklavenhandels und seiner Gräuel bedeutet für den schwarzen Welllheil den Anfang seiner civilisatorischen Besrnchtung. Fernschrclb- und Aernsprech-Berichke vom 5 Januar Berlin. Nach Mittheilung des Auswärtigen Amtes ist die Republik der Vereinigten Staaten von Brasilien vom Kaiser aner kannt worden. — Der äußere Anlaß des diesjährigen BemcheS deS Kaisers in England ist die dortige deutsche Anstlellmig. für welche sich der Kaiser sehr interessirk. — Der Flügrladjntant Major b. Hiilßcn hat sich gestern Abend im Aufträge des Kaiicrs nach Konftantinopcl begeben, um den, Sultan rin Ehrengeschenk deS Kaisers, einen prachtvollen Säbel, zu übrrbringrn. — Mitte Januar tritt in Kiel eine aus höheren Seeoffizieren bestehende Kommission zur Berathnng wichtiger taktischer Reglements zusammen. Prinz Heinrich ist der Kommission ans Betchl des Kaisers zngcthrilr. Gegenüber den Nachrichten, daß der HauSminitter v. Wedelt anS- erschen sei, der Petition der Ziickeiindnstriellen gegen die Zucker- steuer-Vorlagc sicheren Zuaong in das Kabinek des Kaders zu schassen, wird offiziös angeführt, daß rS mit den Verhältnissen deS Hofes wie mit der Auffassung v. Wedcll ö mit seiner Stellung un vereinbar sei. daß vieler als Bciüttvorter von Gesuchen anstrcten könne, deren Inhalt nickt sein Ressort berühre. — Z» den hier statt- findcndrn Zollvcrbandlnngcn sind alöVerkretcrSachiciisGeh.Finanz- räth v. Körner, und Bayerns, Generaldirektor der Stenern v. Man. hier eingctrosfcn. — Dem zuni Konsul der Republik Paraguay mit dem Amtssitz in Dresden ernannten Herrn Heinrich Stolle ist das Exequatur im Namen deS Reiches ertheilt morden. Berlin. Die „Natwiialzeitung" erklärt, der Rücktritt des sächsischen Ministers deS Innern und des lönigl. Hauses Herrn v. Nostitz-Wallwitz von seinem Amte werde allseits, auch von den Liberalen beklagt. .Herr v. Nostitz Hobe das nicht geringe Verdienst, das politische Leben Sachsens, welches nnter der It.jälmgrn Brust'- scheu Aeea im hoben Grade verkümmert, versumpft, so infolge eines unerhörten PolizcidriickeS nnd der nach Innen und Außen engherzi gen und unlauteren Politik jenes Staatsmannes geradezu dcmora- lisirt gewesen, in bessere Balmen gelenkt zu haben. Ihm verdanke man das neue Verfassung?- und Wahlgesetz von 1888. welches mit dem v. Benst svrgfältigst gepflegten ständigen Prinzip gebrochen habe, ibm verdanke cs ein freisinniges Preßgesetz, eine zeitgemäße Fortbildung der sächsischen Gemeindeordinmgen. vor Allem auch eine tiefgreifende Organisation der staatlichen Verwaitnng auf der Grundlage einer ziemlich ausgedehnten Selbtiregiernng der Bezirke nnd Kreise. Berlin. Der Bnndcsrath hat über die Vollziehung der Aus weisung von Ausländern besondere Vorschriften erlassen. — Hin sichtlich der Gerüchte russischer Butter über die Kotirnng der bul garische» Werthe a» der Berliner Börte wird von unterrichteter Seite erklärt, daß hier über die Kotirunq der bulgarischen Anleihe nicht? bekannt sei. — Tic Ernennung des StaatssekretärsOchlichläger znm Präsidenten deS Reichsgerichtes ist vom Kaiser bereits vollzogen. Herr v. Simson siedelt noch im Laufe des Januar nach Berlin über. Verhandlungen mit dem früheren Enltnsministcr von Falk sind überhaupt nicht gepflogen worden. — Marge» tritt der Aus schuß zur Vorbereitung der Reform des höhere» Untcrricbtswcscns zusammen. Aufgabe desselben ist cs vorzüglich, die Grnndzügc der Lehrpläne festzustellc». die Rang- und Gcbaltsverhältnissc der Letz rer und Vorschläge wegen Regelung des BrrcchtignngSwcscns für den Elnjährig-Freiwilligen-Dienst z„ machen. Köln. Hier ist wieder starke? Schneegestöber eingetrcten. Die Eiicnbalmzügc treffe» mit starken Verspätungen ein. P e st. Am gestrigen Sonntag passirten Tanieiidc die Eisdecke der Donau. An einer Stelle brach vlötzlich das Eis nnd eine große Menge Menschen stürzte in das Wasser. Dir Zahl der Ertrunke nen tvird ans 15 bis 20 aeschätzt. N o m. Ter Abbö Pujol wurde seines Amtes als Rektor deS hiesigen französischen Kollegiums und als Pfarrer der Ludwigs kirche enthoben, nicht, wie angegeben, wegen seiner regierungsfeind lichen Gesinnung, sonder» west er in einer Versammlung eines französischen Vereins in Rom zu Sammlungen für daS Denkmal der Jtuiasra» von Orleans aussorderte. wobei er sich die Bemerk ung entschlüpfen ließ, da- Denkmal werde angesichts deS Frankreich entrissenen Lothringen errichtet werden, um Deutschland an da' nahende Gottesgericht zu mahnen. Marseille. Hier herrschen furchtbare Secstürmc. Ti Schiffe lausen mit bedeutender Verspätung. zum Tlicile stark bc schädigt ein. Mehrere Pocketboote. die in Sicht sind, scheinen ganz, lick widcrstandsnnsähig. Man ist ans die schlimmsten Nachrichten gefaßt. London. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika habe» die Drohung' der englischen Regierung, die Seehundsfi'cher unter britischer Flagge im Behringsmcere durch die Flotte »ryätzen zu lassen, mit der Beorderung von zwölf weiteren Kreuzern nach San Franiisco erwiedert. Ncwyork Aus Nebraska wird gemeldet, daß neuerdings ein Kampf zwischen Indianern und amerikanischen Truppen stattge- filnden habe. Die Indianer hätten sich der Beerdigung ihrer Tobten durch die Weißen imdersetzt und das Feuer eröffnet. Die Truppen hakten das Feuer erwidert und die Indianer gcnöthigt, sich hinter ihrer Verschanziing zurückzuziehen. General MileS hätte den .Indianern ein Schreiben übersandt, in welchem er denselben die Eröffnung von Verhandlungen vorgclchlagen habe. Die In dianer hätten aber die Verhandlungen abgelebtst. Dir Berliner Börse verlief in schwankender Haltung. Die Meldungen über den ungünstigen Verlauf der Pariser Liaui- dation wirkten anfangs ungünstig auf die Tendenz ein. Die Courke setzten durchweg niedriger ein, bald erholte sich aber die Haltung nnd das Geschäft entwickctte sich auf einzelnen Gebieten »ehr lebhaft. Von Banken anfangs besonders Commandltantheile stärker angebote», deutsche Bahnen iiachgcbend, österreichische Bah nen matt, Kohlenwerthc mir wiumere Witterung schwach, russische Weithe anfangs sehr matt, dann auf Pariser Kaufe befestigt. Der Rückgang deS Piivatdiskvitts und die Steigerung von Lourahütte nihrlen später zu einer allgemeinen Befestigung, doch vermochten f sich die gestrigen Conrse nicht voll zu behaupten. Der abermalige" Rückgang der Vochumcr Gußstnklvereinsakticn beeinflußte gegen Schluß die Gesammttendenz ungünstig. Banken, Bahnen und Bergwerke schwächer. Für Jndustriepapiere lebhafteres Interesse. Solbrig 1.20 Proz böhcr. Oesterceichiiche Prioritäten behauptet. Privaldiskont 3V« Proz. Rachbdrsc matter. — Wetter: Nachts Than, sinh etwas kälter, Tags über Schneefall, Ostwind. » , a »It » r , «. «< «Nie»»«.» «rc>» 272.1». «iL-i«». »21,e». «,»». II7.7L. «»tstlri —. <?».»>«» »7.2». tr-»r. a«. «,>»-. »Igl». LtScooto 211.«». 7!-,«»». »k. 12«,0». «am» II»,l». «kltkolir»«» 17«,7». g-»rr. «Sir». iSIro»»., M.2). eiaal.iatzn 717,1». vom»«-»--. 122.?', Nordwrst 2lkg,0. lUarlmln» L2.85. Nor. Kreit« 228.2«. Staatsdahrcn fiaa. »ariS. Renie «.«7. »le«»« 101.7». Ztallraer S1.72. «laai». »adn ü«2.k>a. «»uilar.e» 208,7k. », «rl-rUIIen —. s»a»icr 76,22. »„»«er 186,87. »)»»,»««»«i2»,ü». «k»eom»ie «Z7.S». Fest. « , r 1 ». Sr,»»l«r» «Schl«».» «e«,e» »er Januar 26.2». »er Mai-Nuaust 2« S». bekanntet. «ntrUn» «er Januar 2?.72. »er Sept.-Drcember 2g,7k, ruhtg. «üböl per Januar «1,2», »rr Mat-Rnauft 66,2». fest. »m»er»am. »r«»»r»en «SchlnII. «»>«» »,r Mir» 221, ver Mai —, R»«ae» »er März 1»2. »er Mat 118. San» an «Pradntten Sertchtt. Getreide allgemeiner fest, fetufter eug< ltfcher Wetzen anziehend, fremder weißer >/, Sch. Häher für Woche. Hatrr und Madtgerfte fester, ordtnSrcr russischer Hafer Sch. «hrnrcr. Andere«! ruhig. — Wetter: Frost. s'l'.-r M , " H/' ^ -i '-gWtcf .rk-ti- »a i !. -ä- ch j. sH'g -' '/ r .1 i VertlichkS und SachstscheS. — Sc. Majestät der König nahm gestern Vormittag im Schloß die Vorträge der Herren Staatsminister. AbthcilungSdirekioreu und ves Gcheimrathk Bär entgegen und crtheilte mehrere Audien zen. Um 1 Uhr empfing Se. Majestät den am Kal. Hofe zeithcr beglaubigten Kgl. griechischen außerordentlichen Gesandten und be vollmächtigten Minister BlnchoS in Abschicdsaudienz. Zeuge dieser Audienz waren die Herren Staatsminister Graf von Favrice, Exc. Oberhosiiieistcr v. Watzdorf, Ecremonienmeister Kammerherr von Metzsck und der dienstlhuende Kammerherr, Herr Geh. Lcgations- rath Fieiherr v. Friesen. In den Zugängen zum Audienzsaal batte eine Ehrenwache von Gardcrcitern Ausstellung genommen. Nach mittags wurde der Herr Gciandte auch von Ihrer Majestät der S . - -'rT-D Königin in der Villa Strehlen empfangen. Zn der um M6 Uhr daselbst stattfindenden .Hoftafel waren an den Herren Gesandten, sowie an Se. Exc. Gras v. Fabrice. an den Kgl. preuß. General major Schlüter, an den Geh. Rath v. Metzfch und an den frühe ren Flügeladjutanten Oberst Schmalz Einladungen ergangen. — Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August wohnte gestern mit vielen Offizieren des Leibgrenadierrcgiments aus dem Neustädlcr Friedhöfe dem feierlichen Begräbniß des verstorbenen Zahlmeisters Hallig <1. Bat. des Leibgrenadicrregiments) bei» der der Armee über !Kl Jahre Iren gedient hat. — Der ^Stellvertreter des Generaldirektor- der Staatseffen- bahnen. Geheimer Finanzrath Otto Edler v. d. Planitz, erhielt das Komtlnirkrenz 2. Klasse des Herzoglich Sachsen,Ernestinischcu HansoidcnS, der Geheime Negierimgsratb v. Criegern zu Dresden das Komlhiirkrciiz des Mecklenburg-Schwerincr Greifcn- ordcns. — Den Kammerherrcndienst bei Sr. Maj. dem König hat aus die Zeit voin 4. bis 17. ds. der Kammerherr Geh. LegationSrcsth Frhr. v. Friesen übernommen. — Der Vorsitzende Direktor deS landwirtkschaftlichen Credit- Vereins im Königreicbe Sachsen, Rechtsanwalt Dr. jur. Mehnert zu Dresden, erhielt das Ritterkreuz 1. Klasse des herzogl. Haus- ordens A Brechts des Büren. — Geheimer RegierungSratü v. Bosse wurde zum Staats- kommisiar für den Bezirk der VcrticherungSanstalt für das König reich Sachsen gemäß 8 63 des Gesetzes vom 22. Juni 1889, be treffend die Invaliditäts- und Alters-Versicherung, ernannt. — Nach wacbenlangcr empfindlicher Kalte, wie sie so anhal tend und in solcher abnormer Intensität seit vielen Wintern in Deutschland nicht beobachtet wurde, batte sich vorgestern plötzlich ein völliger, wenn auch nur kurz andauernder Witterung? » mscd w n n g vollzogen. I» der Nacht zum Sonntag herrschte noch eine schneidige Kälte, nach Sonnenaufgang aber schlug der Wind von Osten nach Westen um. das Barometer ging herab, während da? Thermometer gegen Abend sogar den Nullpunkt seit lange zum ersten Male überschritt und 1 Gr. Wärme zeigte. Bald bezog sich der Himmel so dicht, daß an den Tagesstunden eine be- mcrkcnSwcrlhc Verfinsterung sich geltend machte, bald hellte rr sich überraschend schnell wieder aut. Auch die Niederschläge gestalteten sich verschieden: tu der einen Stunde fiel dicht wirbelnder Schnee. In der nächsten Stunde rieselte ein feiner Regen berad. der ic nach den Schwankungen des Thermometers zu Glatteis gefror, oder im Gemisch mit dem flüssigen Schnee als schlüpfrige Masse den Boden bedeckte. Daher war das Fortkommen zeitweise dergestalt erschwert, daß man sich mir in vorsichtig trippelndem Schritt vorwärts be wegen konnte und in jedem Augenblicke befürchten mußte, auszu gleiten. Wer die Straßen In Gesellschaft passirte, zog eö vor. den Stützpunkt in den Ami seines Begleiters zu verlegen, um in, drohenden Falle durch diesen vor der unangenehmen Berührung 's. > ' ' -'r- F 'G i' ' ' ff" 4 '. s ID.- Mt .ss. '.I
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