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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.08.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270825012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927082501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927082501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-08
- Tag 1927-08-25
-
Monat
1927-08
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.08.1927
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ÄöLSLn und Iiern-elsterl Vorschau auf die Leipziger Herbstmesse. Berliner Schluh- und MachbSrse vom 24. Avgusl. Am «eitere» verlaus der Börse Hielt dl« Unsicherheit an. Vtzilteldeutsche Lreditbank, die anfangs nicht notiert werden konnten, mußten sich einen Verlust von 18 X gefallen lagen. Aus Deckung«- käus« trat vorübergehend eine geringe Erholung ein, so daß viele Papiere ausbegern konnten. I. G. Karbenindustrie stiegen vor übergehend aus 29l und gaben dann wieder aus 289 nach. Bis zum Schluß der Börse änderte sich an der schwankenden und unsicheren Haltung nicht» und das Geschält blieb außerordentlich ruhig. Mittel deutsche Lreditbank konnten von ihrem großen Berlust wieder 4 X «tnholen. Allgemein schloß die Börse zu den ersten Kursen. An der Nachbörse machte sich eine weitere Hemmung bemerkbar, besonders det Schultheiß, die nochmal» um 5X g.worscn wurden. Gegen >,80 Uhr hörte man u. a. solgende Kurse: Karbe» 289,5, Dcssiiuer Sa» 199,5, Deutsche Erdöl >52,5, Charlottenburger Wasser 145.75, Ber. Glanzstofs 650, Zellstoss Waldhol »SS, Ostmerke <01, Schultheiß <20, Phönix NS, Rhein. Braunkohlen 2<8,s, Rheinstahl 195, Har- pener lS8,L, Gclsenkirchcn ISS, Köln-Neuessen 169,25, Mannesmann 175.75. «. E. G. l8l,7s, Bergmann 195. Gesellschas, sür elektr. Licht >54. Siemens 288, Schuckcrt 199, Hapag 1<v, Norddeutscher Lloyd Kg, Hamdurg-Süü 222, Dresdner Bank l6S. Darmstädter 227, Commerz bank 178, Holzmann lS3,s, Altbesiy l 56,75, deSgl. ll 88,s, Neubcsltz 1S,lv. PrtvaldiSkont beide Sichten S.87S X. Am Kassamarkt war heute wieder das Angebot größer als di« Nachfrage, so daß der Verkehr außerordentlich schwach war. So verloren u. a. Mech. Linden 8, König Wilhelm S, Caroline 5, Ohles Erben S, Reisholz Papier S, Köhlmann Stärke <, Mehltheuer Tüll 4, PongS Spinner 4,S, Wanderer S, Niedcrlausitzer Sohlen 4,878, Busch L ,.schc 4, Mech. Sorau 2,S, Mech. Zittau, Chemische Concordia, Ber. Bautzner Pap., Steatit-Magncsia, Barzincr Papier und Max Iüdcl se 2, Lindström 2,2s, Sivsitzcr Zucker 2,S. Dagegen konnten sich erhöhen Bremer Bulkan um 2, Chromo Najork l,2S, Sysshäuserhütte 1.75. Ber. Thüringer Metall, Trttonwcrke, Glauziger Zucker sowie Stettiner Zement je 1. Am Markt der festverzinslichen Werte war die S Xige Reichsanleihe von IV27 mit 87,5 wieder unverändert. Frankfurter Abendbörse vom 24. August. Die Abendbörfe war beruhigter und etwa» srcundlichcr, wobei KurScrhöhungen von durchschnittlich 1 bi» 2 X zu verzeichnen waren. Das Geschäft blieb jedoch äußerst klein und erstreckte sich größten teils nur aus garbcnindustric und StemcnS-HalSke, in denen an scheinend größere BaissecngagemcntS bestanden. Anleihen ohne An regung. Die Börse schloß gut behauptet. Es fanden solgende Rotte, rungen statt: Deutsche Reichsanlkibe 87, RnleihcablösungSschuld Blt- besitz I 56,5, II 57,87, Neubcsiy >5,85, SchutzgcbietSanlcthe », Hapag ISO Ultimo, Norddeutscher L> >>d KVH Ultimo, Kommerzbank 178 Ultimo, Darmstädter Bank 228 Ultimo, Deutsche Bank >60,5 Ultimo, DiSeonto-Gcsellschaft 156,5 Ultimo, Dresdner Bank 181,75 Ultimo, Mctallbank 145 Ultimo, Mitteldeutsche 287 Ultimo, Buderu» IN Ultimo, Geilenkirchen 157 Ultimo, Harpencr 200 Ultimo, Kalt AschcrSIcben 175 Ultimo, Nettcregeln 185,5 Ultimo, Klöckner 158 Ultimo, Mannesman» 177,25 Ultimo, Mansfeld 12V, Phönix NN.S Ultimo, Rhein. Braunkohlen 24v,5 Ultimo, Rhcinstahl 198,25 Ultimo, Laurahtitte 84^5, Ber. Stahlwerke l3v,5 Ultimo, A. E. G. 184 Ultinio, Bergmann 195,5 Ultimo, Daimler Motoren 120 Ultimo, Deutsche Erdöl 154,5 Ultimo, Deutsche Gold und Silber 2l2 Ultimo, I. G. Karben 298,75 Ultimo, Kelten >8» Ultimo, Goldschmidt 182,12 Ultimo, Holzmann 195,5, Lahmeuer 178 Ultimo, Neckars»!»! 111, RiltgerS 88 Ultimo, Schuckcrt Nürnberg 201 Ultimo, Siemens L Halske 285 Ultimo, Waldhof 827,75 Ultimo, Südd. Zucker K». Aschafscnburger Zellstoff 208 Ultimo, Licht und Kraft 201,5 Ultimo. — N a ch b ü r sc: I. G. Karben 294 Ultimo, A. E. G. 188,5 Ultimo, Zellstoss Waldhos »28 Ultimo, Aschasfenburgcr Zellstoff 208 Ultimo. Ehemnltzer Provuklenbörse vorn 24 August. Tendenz: fest. Weizen > 280 bis 285. Roggen, neuer 236 bis 248. Saudroggen 252 bis 258. Lommergerste 280 bi« 275. Winter gerste 220 bis 225. Hafer 255 bi« 265. Mais, amcrikanischcr 200 bis SOS: Cinguantin 225 bis 285. Weizenmehl 45,5. Roggcnmehl 89. Wrizenkleie 14. Roggeuklei« 15. Wieleuhr». neues 8. Getreide, stroh. drahtgevreßt 4.5. London. 24. August. 8ch0 Uhr engl. Zeit. Devisenkurs«. Neuyork 486,15, Montreal 486.09. Amsterdam 12,18.25, Paris 124,02, Brllijel 84.8:>. Italien 89,25,50. Berlin 20,«>,50. Schweiz 25.21.50. Spanien 28,82, Kopcnbagcn 18,15,50, Slockbolm 18,11,875, OSIv 18,69,50. Linabon 89,00, Helstngsors 193, Praa 164. Budapest 27,80, Belgrad 276, Sosia 672, Moskau 943, Rumänien 785, Konstantiuopel 970. Athen 871,50, Wien 84.50. Lettland 25,20. Warsämu 48,50, Buenos Atre« 47,98, Rio de Janeiro 584. Alexandrien 97,50, Hongkona 2,0 Briei. Schanghai 2.5.875, Iokohama 1.11'/,». Mexiko 23,25, Monie- Video 49,50. Balvaraiso 39,80, Buenos aus London 47,90, Rio auf London per 90 Tage 598 bis 596. Nenyork. 24. August. 10 Uhr amerik. Zelt. Devisenkurse. Berlin 23,81, London. Kabel 486,09, Paris 392, Schweiz 19,28,25, Ita lien 543,50. Holland 40.07, Wien 14,07. Budapest 17,46, Prag 295,375, Belgrad 175. Warschau 11,20, Oslo 25,96, Kopenhagen 26,79, Stock holm 26.84, Brüssel 13 92,50, Madrid 16,86. Hclsingsors 252, Bukarest «2, PrivatdtSlontlatz 3°/» bis 3'/, X. Sosia 72.50. Neuyork, 24. August, 3 Uhr amerik. Zeit. Devisenkurse. Berlin 23,81,25, London, Kabel 486,125, London. OO-Tage-Wechsel 481»/,., Pari« 892,06, Schweiz 19,28,25, Italien 544,625, Holland 46,07. Dien K.07. Budapest 17,46, Prag 296,375. Belgrad 175, Oslo 26,01, Kepenbagcn 26.75. Slockbolm 26F4, Brüssel 13,92, Madrid 16.88, Bukarest 62, Argentinien, Golbpelo 163,10, Papierpeso 42,67, Rio de Janeiro 11,84, Sofia 72,50, Athen 131, Japan 47,43, Bankakzepte 19>> Tages 8!s Geld »>/« Brief, PrimahandclSircchsel llX niedrigster, 4X höchster Kurs. * Börsenverkehr an de« Sonnabende» vv« September ab. Der Berliner Börsenvorstand bat beschlossen, daß, wie seinerzeit vor gesehen war, vom 8. September ab der Börsenverkehr an den Sonn, abenden wieder ln gewohnter Weise iBörsenzci« 11 bi« I Uhri st a t«s t n d e t. Auch an den llbriaen deutschen Börsen er reicht die Einstellung de» Sonnabcndbörscnvcrkchrö am diesmaligen Wochenschluß ihr Ende. * DI« Anlagepolitik der JuvalldeuverstchervngSanftalte«— Nene Richtlinie» sür die Sredltgewährong. Da» RetchSversicherungSamt hat in einem Erlaß an die seiner Aufsicht unterstellten Versiche rungsanstalten Nichtltnien ausgestellt sür die Anlage der In den nächsten Jahren wieder zu erwartenden Einnghinenüberschüssc ber InvaltdenvcrstchcrungSanstaltcn. SS wird hierin betont, daß die BersicherungSträger. unbeschadet ihrer wesentlichen Aufgabe, durch die Hergabe von Krediten soziale Zwecke zu fördern, Ihre Mittel in Zukunst auch wieder denjenigen Zweigen und Gebieten der Wirtschaft zuwenden sollen, au» denen die Beiträge stammen. Bei den An- lelhebedtngungcn, insbesondere beim ZlnSsuß, sollen sich die Ber- sicherungSträger an die untere Grenze der Marktlage halten, um Io zur Verbilligung der Produktion und zur Senkung der Preise bei- zutragen. Die Sicherung der Darlehen wird dem Ermessen der Ber- sicherungSiräger überlassen. Jedoch sollen dingliche Sicherungen bei Darlehen an GemetNdcn, Gcmcindeverbände usw. nur in Ausnahme- fällen gefordert werden dürfen. In dem Erlaß wird serner daraus hingewiesen, daß e» nicht mehr z» billigen ist, wenn die Auswertung früherer Darlehen zu clncm höheren al« dem >m AufwcrtiingSgcsctz vorgesehenen Satz allgemein zur Bedingung für die Hergabc neuer Darlehen gemacht wird. * Nene denisch« Anleihepaplere I« Amsterdam. Aus Anordnung de« Amsterdamer Vörsenvorstande» wurden die 6X Xigen Gold- Obligationen von 1925 de« Kretstaate» Bayern am Montag zum ersten Male an der Amsterdamer Börse amtlich notiert. Hiermit sind bereit» annähernd 40 neue deutsche Anleihe» zur amtlichen Notierung zugelagen. Diese Anleihen betrefscn u. a. bi« Obltga- Nonen lolgender iruternehmungcn bzw. öffentlich-rechtlicher Körper- schäften: Bayerische Bcrein»bank 8 X, Freistaat Bayern 6^,0 X. Stadt Berlin 7X und 6 X, Stabt Bonn 8X. Bosch A.-G. in Stuttgart 7 X, Brüning L Sohn A.-G. 7,50 X. Gewerkschall Karl Alexander 8,50 X, Continental Laoiitchvnc und Guttapercha Co. 8 X. Deutsche Linoleum. Auch innerhalb ber Leipziger Mess« vollziehen sich fort während Strukturänderungen und Umltellun» gen. die aber gerade ein Beweis dafür sind, welch kräftiges Leben in diesem WirtfchastSorganiSmuS pulsiert und wir er sich immer von neuem den wechselnden Bedürfnissen der deutschen Wirtschaft anpaßt. Wenn eS in der ersten Veröffent lichung deö „Ansstellungs- und Meßamtes der deutschen Indu strie" heiht. daß neben Leipzig eine weitere Zentrale und Internationale und eine weitere technische Messe für die deutsche Wirtschaft nicht tragbar sei. so liegt es im eigensten Interesse der auSsiellendcn Industrien, die Leipziger Messe und ganz besonders die Technische Messe so zu gestalten, daß sie mit geringstem Aufwand die besten Erfolge ermöglicht. Bcrstnndigcrweise hat sich -aS Leipziger Meßamt immer ans den Standpunkt gestellt, der Industrie nicht hineinzureden, sondern sie über ihre eigenen Angelegenheiten selber ent scheiden zu lassen. Wenn die Elektroindustrie und die Werkzeugmaschinen Industrie beschlossen haben, nur im Frühjahr auszustellen, so geschieht das einmal ber Kostenersparnis halber, obgleich un verkauft gebliebene Maschinen von der Reichsbahn frachtfrei von Leipzig an ihren Bersendunksort wieder zurückbesördert werden, dann aber auch, um die IngenieurburcauS von der Notwendigkeit zu entlasten, zweimal im Jahr sür die Messe Neuerungen und Neukonstruktionen herauszubringen. Fallen die Werkzeugmaschinen und die elektrischen Großmaschinen also für die Herbstmesse auS. so erhält sie durch daSHervor. treten der Bau messe und ber ihr zuarbeitenden Indu strien fetzt zum zweiten Male eine ganz besondere Note. Die bautcchnische und die Straßenbautagung im Herbst vorigen Jahres haben sich so bewährt, daß sie diesmal nicht nur wiederholt, sondern auch erweitert werden. Die großzügig angelegte Souveräns st eil ung „Das Siedlungshaus" »nd die D e u t s ch e Ziegel - bauausstellung werden durch die technische Tagung „Deutsche Baunwche" und die Straßenbautagung er folgreich ausgcwcrtct werden. Aus der Zicgelbauaußstellnng wird der deutsche Hartziegel, der dauerhafte Klinker, mit seiner technischen und farbigen Wirkung im Vordergründe stehen. Wenn auf der Baumesse diesmal auch italienische, russische und andere ausländische Marmorartcn ausgestellt sein werden, so kann gar nicht nachdrücklich genug daraus ver- wiesen werden, daß die ständige Ausstellung der deutschen Marmorbruchbcsttzer aus der Leipziger Messe es uns Deut schen eigentlich zum ersten Male zum Bewußtsein gebracht hat. welche Schätze an Marmor die deutschen Berge enthalten, wobei fast alle Farbschattierungen Vorkommen. Die Aus stellung „Das Siedlungshaus" enthält Grundriße, Bau material und Wohnungseinrichtungen, wobei ganz besonderer Nachdruck nuf zweckmäßige Dachkonstruktionen, gute Raum- ausnuvung und Heizeinrichtung gelegt wird. Im Rahmen der Straßenbautagung werden Straßenmaschinen vorgeführt und zum Schluß werden acht Musterstrecken verschiedener Stroßcnbauverfahrcn in Leipzig und Umgebung besichtigt werden. Auf beiden Sonbcrtagungen und auf der ganzen Baiimcsic wird sozusagen die technische und wirtschaftliche Bilanz der diesjährigen Bausaison gezogen werden und voraussichtlich durfte damit auch die Leipziger Herbstmesse dauernd ihre besondere allgemeine Bedeutung erhalten. Alle anderen Industrien auf der Technischen Messe sind vornehmlich aus das Weihnachtsgeschäft eingestellt. So die mehrere Hallen füllende unabsehbare Menge der Hauö- und Küchengeräte, insbesondere alle elektrisch angetrie- benen oder mit Gas oder Strom beheizten Apparate, serner die Radiotechnik, Eftcn- und Stahlwaren, Äurean- bedarfsartikel usw. Mit Staubsaugern, Bohnermaschinen, Kleinmotoren für Küche und HauS und ihren mannigsaltigen Ausstcckinaschincn sind natürlich auch die großen Weltsirmcn vertreten, die sonst im Hause der Elektro technik ausstellen, so daß eigentlich nur die Großmaschinen fehlen. Fördermaschinen und Transportmittel werden wie immer aus dem Freigelände der Technischen Messe zu ,.i>den sein. Wenn neben den ausländischen Kraftwagen deutsche Firmen wieder kaum vertreten sein werden, so ist das weniger tragisch zu nehmen, wenn man weiß, daß cs sich in den meisten Fällen nur um ein Umräumen der vorhandenen Wagen der amerikanischen Autosirmen aus ihren städtischen Verkaufsstelle» »ach dem Mebgelände handelt. Immerhin fallen den Amerikanern erfahrungsgemäß dabei manche Auf träge zu und es ist wirklich an der Zeit, daß der Verband der deutschen Krastwageniiidustrie seinen Mitgliedern eine Beschickung der Leipziger Messe ebenso sreigrbt, wie die deutsche Fahrrad- und Motorradlndustrie, die in Leipzig immer recht gute Geschäfte machen. In ber Altstadt zeigt besonders daö Textilmeß- viertet einen bedeutsamen Ausbau. Man hat die Leip ziger Textilmesse vielfach sür eine vorübergehende Er scheinung der Inflationszeit gehalten, da sie zunächst den bei der Erschwerung des Reitens unmöglich gewordenen Verkehr der Geschäftsreisenden ersetzen sollte. Als dann durch die Eröffnung des Grassi-Textilmeßhauses im Herbst 1023 die deutsche Textilmcsse dauernd in Leipzig fixiert wurde, hat sie zwar alle Konjunkiurausschiägc der folgenden Jahre er kennen lassen, da die Textilindustrie ersahrungsgcmäß jeden wirtschaftlichen Umschlag zuerst zu empfinden pflegt, labt aber neuerdings eine bemerkenswerte AnswürisenlwicUung er kennen. So sind sür die Herbstmesse 8000 Quadratmeter Ausstellungsfläche mehr belegt, als aus der Frühjahrsmesse, womit die Textilmesse 18 MO Quadratmeter Aussteilungs- släche erhält. Auch das Ausland Ist wieder stärker als Aus steller beteiligt. Zum ersten Male erscheint die kleinasiatische und die bosnische Teppichindustrie, da die beträchtliche Herab setzung der Tcppichzölle im neuen türkischen Handelsvertrag orientalische Teppiche in Deutschland wieder verkäuflich macht. Das wird voraussichtlich auch ein größeres Angebot deutscher Teppiche aus der Messe zur Folge haben, die sicy erfreulicher weise guter Beliebtheit in der Türkei erfreuen, seitdem sie mit den alten Gewohnheiten des Islams gebrochen hat. Diese stärkere Beteiligung des Auslandes als Aussteller auf der Leipziger Messe unterstreicht wieder ihren internationalen Charakter. Der ausländische Einkäufer zieht eben den ausländischen Aussteller nach sich. Und wenn Oesterreich, die Tschecho-Diowakei. die Schweiz und Ungarn seit Jahren eigene Meßhäuscr oder Meßzentren aus der Leip ziger Messe unterhalten, obwohl in Wien. Prag, Basel usw. seither eigene Messen entstanden sind, so ist die Leipziger Messe sür die böhmische, die österreichische und die schweizerische Industrie vielfach wichtiger geblieben als die heimischen Gründungen. Und wenn trotz des Zollkrieges zur Frühjahrs messe allein SVO polnische Einkäufer nach Leipzig gekommen sind, so ist damit zu rechnen, daß der zollpolitische Abschluß mit Frankreich sich auch aus der Leipziger Messe günstig aus wirken wird. Ganz besonders rechnet die deutsche Splelzeuginbu. strie mit der Herbstmesse, die ihr die inländischen Aufträge sür Weihnachten bringen soll. Mit dem Export sieht es neuer dings etwas besser aus. Wenn man aber bedenkt, daß vor dem Kriege der größte Teil der deutschen Spielwaren ins Ausland ging, ebenso wie 70 v. H. der deutschen Eisen- und Stahlwaren, so ergibt sich daraus, welcher Anstrengungen cs noch bedarf, um verlorene Absatzgebiete zurückzugewinneu. Da. abgesehen von großen Weltsirmcn, die Einzelpropaganda für den Produzenten im Auslände zu teuer und zu umständ lich wird, auch zu sehr vom Zufall abhängt, so versucht die deutsche Porzellanindustrie es zum ersten Male mit einer Kollektivpropaganda einer Interessengemeinschaft ihrer Ver bände/ man wird abwarten müssen, was dabei herauskommi. Auch innerhalb der Leipziger Messe ist, wenn auch der Kunde seinen alten Lieferanten auszusuchen pflegt, das meiste dem Zufall überlassen, und es bleibt eine wichtige Aufgabe, die deutsche Ware an den richtigen auslän dischen Kunden heranzubringen. Wir hören immer wieder, daß in dem Widerstreit zwischen dem angelsächsischen Imperialismus und dem erwachenden Nationalismus Asiens und Afrikas der Chinese und der Inder lieber vom Deutschen als vom Engländer kaufen. Aber wie an diese Kunden direkt oder indirekt herankommen? Wenn die Leipziger Frühjahrs messe 1027 von 400 Einkäufern aus Asien und 80 auö Afrika besucht morden ist. so muß es dazu gerade aus der Leipziger Messe Wege geben. Vielleicht können unsere ehemaligen Aus ländsdeutschen hier Möglichkeiten ausfindig machen. Und vielleicht stellt man aus der „Europatagung der Auslands- dcn'schcn" aus der Herbstmesse dieses außerordentlich wichtige Thcuia zur Debatte. A.-G. 6 X, ManSfcldcr Bergbau A.-G., Ausgaben <2 und L, 7 s Mitteldeutsche Stahlwerke A.-G. 7 X. OSram G. m. b. H. 7s Preußische Hypothckcn-Aktienbank 6 X, LandcSbank der Rhetnprovinz 7X, Nhci».Elbe-Union 7 X, RuhrverbandSanlcihen 6 und 7X Verband de« Saargcbiete» 7 X, Bereinigte Stahlwerke A.-G., Aus gäbe L und bs, 6 und 7X sowie 6,50 X, Carl-Zeiß-Sttstung 7 Sachsenwerk 6,50 X, Deutsche» Kalisyndlkat 7 X, Peter» Union A.-G », > Fabrikbesitzer LolSmann, Langenberg tm Rheinland. Dem Aussicht». >, trat gehören somit sämtliche neu» Herren de» Grubenvorstandes -cS werk« A.-G 7 X, Städtcanleihe de» Denlschcn Sparkassen- und Glroverbande» 7 X, S t a b t C h e m n l tz 6 X, Elchweller Bergwerk»- „„ verein 6 X. Gute HossnungS-Hsitle «. G. 7 X, Berlin«, Hoch- und'wtedergeivählt. Neu hinzugewählt wurdan etnftlmmlg Siecht»,nwalt * Sine norwegisch« Sparbank »nie, SeschäftSansficht. Wie dem „D. H. D." aus Oslo gemeldet wird, wurde die Sparbank Drammcn-Lier unicr GcschäftSaussicht gestellt. Da» Kapital beläuft sich aus 10 Millionen Kronen. » Crdllwltzer Aetien-Paptersabrike« in Halle-CrSllmitz. In der AussichiSratSsitzung wurde beschlossen, an» dem zuzüglich Vortrag 160 700 Reichsmark betragenden Ucberschuß 10 X lt. V. Oj Dioi den de zu verteilen und 25 700 sl67l»j Reichsmark aus neue Rech- nung vorzutragcn. DaS neue Geschäftsjahr läßt sich biSH:r nor mal an. * Die Sanierung der Bereinigte« Isvlalorenwerk« A.-G Berlin-Pankow. In der ordentlichen Hauptversammlung dieser zum Intcrcsscnkrcis GcSsürel—Ludwig Loewe gehörenden Gesellschaft wurde der Abschluß für da« Geschäftsjahr 1926, der einen Berlust von 474 251 Reichsmark bei 1 Million Reichsmark Akttenkapital au» weist, einstimmig genehmigt. E« wurde beschlossen, den Verlust vorzutragen. Zwecks Beseitigung der Unlerbilanz wurde unter Verminderung der Zahl der Aktien die Herabsetzung de»'Aktien kapital» lm Verhältnis von 2:1 auf 500 000 Reichsmark beschlossen Kerner genehmigte die Hauptversammlung dle Wtedererhöhung de» zusammcngelegten Aktienkapital» durch Ausgabe von neuen Aktien mit 6Xiger Dividcndenvorbercchtigung, ohne NachzahlungSverpflich, inng und erhöhtem Anteil am LiquidattonSerlö» s105X>< unter Ausschluß de» gesetzlichen Bezug-rechte» der Aktionäre. Dt« Fest sctzung ber AuSgabcmodalitätcn bleibt dem Vorstand und dem Aus- sichtSrat überlassen. Dle neuen Aktien werden zum Kurs« von 100 X von den bisherigen Geldgebern übernommen. Sie dienen zur Abwickelung der Bankschulden und zur Schaffung »euer Betriebs mittel und sind ab 1. Juli 1927 dividendenberechtigt. Dle Aufsicht» ratSwahlen ergaben die Wiederwahl der turnusmäßig auSscheidcndcn Mitglieder, lieber die Entwicklung de» lausenden Geschäftsjahre» wurde mitgeteilt: Die Pression dauerte auch Anfang diese» Jahre« noch an. Set« Mitte Mai ist sie jedoch einem vermehrten Auftrags, cingang gewichen, dem die weiter modernisierten Fabrtkeinrichtungeu vcll Rechnung zu tragen vermögen. * Stahlwerk Becker A.-G„ Willich. Dt« ordentlich« Hauptver- sammlung genehmigt« einstimmig die Abschlüsse für die Geschäfts jahre 1924/25, 1925/26 und 1926/27. Die Vorschläge der Verwaltung, die Vorrechte der Vorzugsaktien aufzuhebe» und die BorzugSaktien in Stammaktien umzuivan-eln, wurden angenommen. SS wurde weiterhin beschlossen da» Aktienkapital von l>2» Millionen Reichs mark um 4,875 Millionen Reichsmark auf 1,85 Million Reichsmark zwecks Deckung der Unlerbilanz von 4 815 ISO Reichsmark durch Zu sammenlegung der Aktien im Verhältnis von 4:1 herabzusetzcn. Auch die Wtedererhöhung de» Aktienkapital» um 10,875 Millionen Reichsmark aus 12 Millionen Reichsmark fand einstimmige Annahme. Die turnusmäßig ausscheidenden AussichtSratSmitgltedrr wurden Michel-KonzernS sowie der Generaldirektor des Michel-Kon zerns. Dr. Wagner, an. » Lüneburger Wachsbleich« I. «Srftliug A.-G., Lüneburg. Die Gesellschaft hat in dem am 80. Juni beendeten Geschäftsjahr 1926/27 einen Gewinm au» Waren in Höhe von 287 538 s179 282j Reichsmark erzielt, wozu noch 4152 Reichsmark al» Steuerrückzahlung kommen. Di« Unkosten stellten sich aus 106496 s107 44Ij Reichsmark, Zinsen auf 28 025 (17 790> Reichsmark und Stenern aus 24 182 < 27 482» Reichsmark. Nach Abschreibungen von 28 000 <24 901) Reichsmark und unter Berücksichtigung de» Vortrages mit 1162S Reichsmark, ergibt sich demnach ein Reingewinn von 71 660 ill 628> Reichsmark, auS dem 5 A, Dividend« aus 700 000 Reichsmark Stamm- »nd 7 X Dividende auf 6000 Reichsmark Worzugsaktien verteilt, ßowie aus dem Rest u. a. 18 758 Reichsmark vorgelragen werden sollen. Die Besserung in der deutschen Wirtschaftslage sei aus dem GcschüftSgehiet der Gesellschas! kaum spürbar gewesen. DaS Auslandsgeschäft habe nach wie vor unter den schutzzöllnertschen Vorschriften der meisten Einfuhrländer gelitten, und der Absatz im Inlande im Zeichen niedrigster Konkurrenzpreise, dt« teilweise kaum einen Nutzen er brachten, gestanden- * Coneordia, chemisch« Fabrik ans Aktie», Leopoldshall. In der außerordentlichen Hauptversammlung wurden die Verwaltung»»»» schläge auf Bcrlängerung der JntcrcsjengemeinschaftsvertragcS inil der Anhaltischen Salzwerke G. m. b. H. auf die Dauer ber Kaliquote bl» Ende 1958 einstimmig genehmigt. Der Neuregelung der Leistun gen der Salzwerke wurde zugestimmt. Im Zusammenhänge mit den gefaßten Beschlüßen wurden als Vertreter der Anhaltischen Salz werke Mlnisterpräsident Delst und LandgerlchtSrat Dr. Lange, .beide in Dessau, neu ln den AufsichtSrat gewählt, lieber die Aussichten für daS lausende Geschäftsjahr teilt« Gcn«raldlrcktor Ltnnemann mit, daß e» sich bisher nicht ungünstig angclassen habe. ES bestehe dle Hoffnung, daß die Besserung anhalccn werde. Entgegen anders lautenden Meldungen, müsse hcroorgehoden werden, -aß die Salz- werke Ihre VertragSpsllchten gegenüber der Concordia ln jeder Be ziehung voll erfüllt hätten. * Brown, Boneri L C». A.-G. ln Mannheim. Die Gesellschaft, die lm September 1926 ihr Aktienkapital von 5 auf 15 Millionen Reichsmark erhöht hatte und deren offizielle Börsenclnlührung in Berlin soeben erfolgte und ln Frankfurt bcvorstcht, beruft eine außerordentliche Hauplvcrsammlung aus den 17. September ein, um eine erneute Erhöhung des Aktienkapital» um 19 600 Reichsmark Vorzugsaktien aus rund 15 Millionen Reichsmark oorziinehmcn. DaS Akttenkapital war nach dem letzten HauptversammlungSbeschluß um diesen Betrag herabgesetzt worden. * DI« Geschäftslage i« Inll i« Bezirk »er Handelskammer Leipzig, llcber die Geschäftslage tm Monat Juli 1927 wird berichtet: Buchhandel: Im Vergleich zum Vormonat sind kein« wesent lichen Veränderungen eingetrete». » Ktrmen sind erloschen und 3 Firmen sind in Konkur« geraten, vuchdruckereigewerbe: Im vesprechungSinonat waren die vuchdruckereten besser beschäftigt al» im Monat Juni, so daß die Zahl der Arbeitslosen bi» auf wenige Personen zurückgegangcn Ist. Ob diese Besserung von langer Dauer sein wird, läßt sich noch nicht beurteilen. Dle Preise für Rohstoffe sind Im allgemeinen unverändert geblieben. Schwierigkeiten hin sichtlich der Geldbeschaffung «nd de» Geldeingaitg» bestehen aber nach tlnlergrundbahn A.-G. «HO X. Ilseder Hütte 7 X, Krtedc Krupp vevrr, Düsseldorf, Generaldirektor Pierre-Heerle», Holla«»» »md ntt, vor. Bnchbinderelgewerb«: Di« allgemein« Geschäft»«
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