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Sz-peoition Manen- strit, v>. Nvonn,» »ierlel- jälirllch Ngv, »urch die Pl>i> :'3 Ni». Mnzelue Nr. l Nar. — AiMa^e: 00,<X>0 Sremplaie. Qmci-aleii Annabme auswartr: N,,, ««. »t«>» L Vvxlrr in ^aml'iirq, Berlin. Wien.vci^iq.Baici. Äre-iau, Hrnnkinrl ei.Nt— liiiti. iiki vdn in Berlin,!.-ei,si».Aini. Hilmnurn. l>rnnkjuu e>. M., Mnnchen. — ,»-<>id«L<.-u.in,rioiiI. fnri a. M. — vr, v-'i«e in läin'mnid.— U-eiiiü. I,jtiiito, tz»I- Ilse L Vo. in Pnrie. Tageblatt für lliiterhaltniig und Gcschästsvcüchr. Druck und Eigenthum der Herausgeber, Liepfch Neichardt in Dresden. Verantwort!. Redacteur: Illlkus Reichardt. *»ttk»»».edAl»«»« Gr«lle U «qe«»««« d,» »d.« Mir. Srmu-i^ Li» iNi»»««r2Ui>r. 2« »eutzadn »°»e «l»ver, «»Isc S d,» «i-d. S Mir. Der Raum einer «n- jpaliiilen Petü^eile kosiet 1» Ptzl «n-elandt tl» Zeile 3 Ngr. Auswärtige Annoncen» Auiirä^c »an UN« onde» tannien Firmen u. Per- innen inierireu «>r nu« stegc» Pränumer«it»»> ejiiliiuni, durch Briese mmlcn oder Polwinjatz lung. ,0 Enden roiikw U-z Nj»r. Auoweirttg« können die Zai,iin»a auch «Ui eine Dresdner-jing, aiiwclicn. Tie tzc?. Rr.'!:k8. Siebeuzeluitcr Jahrgang. Mltt-edacteur: s)r. LmN Für das Feuilleton: luelHvt« Hk»rn»»irn» Dresden, Dienstag, ti.Tecemver 1872. die gefügige Frühstiickszeitung des Kaisers, die Spener'sche, ist trostlos über den matten Ausgang dieses berühmten Falls. Hinweg von diesen unerquicklichen Bildern nach der freien und des Mannes von Schweiz! Der große Rath von Solothurn hat mit 80 gegen 14 Sedan hat Thiers abgeschlagen, die Belagerung hat begonnen,! Stimmen beschlossen, daß die Priester (auch die katholischen und durch den Sturz des Ministers des Innern, Lefrnne, haben! periodisch wieder wählbar sein sollen. Flugs hat der Baseler Politisches. Den ersten Sturm der vereinigten Anhänger des Lilien banners, des unfehlbareil Papstgreises die konservativen die erste Parallele gegen die von Thiers ver theidigte Festung siegreich eröffnet. Wir verweisen auf die „Ta gesgeschichte", welche ein Bild der Stimmung von Paris und Versailles während des Sturmlaufens der konservativen aus Thiers enthält. Dieses Bild ist getreu, nicht vollständig. Tie Donnerstagssitzung wäre fast noch mehr zu seinen Gunsten aus- geschlagen, wenn er nicht die Nachricht von der plüblichen Er Irankung seiner Gattin vernommen hätte, die inan aufgeregt und krairk von der Tribüne sortsührtc. In Folge dessen beantragte er die Vertagung der Sitzung. Bis Freitag erholten sich die konservativen; Gambetta erschien zornig und erhitzt in der Sitzung, Thiers sah betroffen bald, bald entrüstet aus. Mit Mühe entriß er den Eonservativen den Sieg. Für Vollständig keit des Bildes gehört, daß der alte Orleanist Ducrot seine Mili- tairdivisionen im befestigten Lager von Bourges alarmirt hatte, um sie nach Versailles und Paris zu führen, für dcir Fall, daß der fast sicher erscheinende Sturz von Thiers das Signal von Unruhen gewesen wäre. Duerot hatte sich vollständig Ehangar nier zur Verfügung gestellt; vielleicht stellt ihn Thiers jetzt ganz zur Verfügung. General Bourbaki ist von Thiers spornstreichs nach Lyon entsendet worden, das in ziemlicher Gährung begriff scn erscheint. Alle 21 Präfekten, die sich in Versailles authiel ten, wurden Hals über Kopf auf ihre Posten iir die Provinz ent sendet. Thiers und Gambetta werden, wo immer sie sich sehen lassen, von enthusiastischen Kundgebungen empfangen. Das Wort des Herzogs von PaSguier: Das Losungswort ist nicht Versöhnung, sondern Sturz, d. h. von Thiers, hat Del insFeuer ««gissen. Man kann sich nicht verhehlen, daß der Sturz von Thiers beträchtlich« Unruhen in einem großen Theile von Frank reich zur Folge gehabt haben würde. Die Conservativen nehmen «uff diese Stimmung wenig Rücksicht. Gelang es ihnen nicht, bas Hauptbollwerk, Thiers selbst, in die Luft zu sprengen, .so «nterminiren sie Sie vorgeschobenen Fortü, wie den Minister des Innern. Thier» selbst ist sehr bescheiden geworden. Sein Blatt, bas „Bien public", erkennt offen an, daß er mit Abwehr des An griffes der Conservativen nicht einen Erfolg errungen habe. Gumma Summarum: der Freitag war mit Nichten de» Geburts tag der dritten Republik. Die Geburtswehen dauem fort, und wenn auch der ältliche Herr in Ehistehnist, Exkaiser Napoleon, der jetzt in lebhaftester Aufregung ist, kaum ioinonScksiitt machen durfte, jo ist eine Fehlgeburt noch keineswegs unmöglich. — Die Seine in Paris steigt fortwährend und überschwemmt die Gegen den, in denen die großen Weinlagcr sich befinden. An dem ersten Geburtstage des jetzigen österreichischen vei fassungstreuen Ministeriums hat Fra»; Joseph ein gutes Ge schenk eingebunden: in dem Ministerrathe hat er rückhaltlos allln Anträgen wegen freisinniger Reform des Wahlgesetzes zum Reichsrathe beigestimmt Auch in dev Wahl seiner lüiiftigcn ungarischen Minister hat er eine gute Wahl getrosten. S. u. LonpayhatnichtnurimAbgeordnetenhanse, sondern auch bei seinen Collegenein scharfes Mißtrauensvotum erhalten: sie weigerten sich sämmtlich.mit ihmweitcrzuamtiren. Als einige seinerperiönlichen Anhänger im Abgeordnetenhaus Unterschriftcu für ihn sammeln wollten, wurden sie, ivie man der „N. Fr. Pr." telegraphirl, ausgclacht und schließlich ernstlich verwarnt. Deal hat sie und ihren Eifer für den Gschastthuber Longa» tüchtig abgetanzclt. Selbst ganz unbedeutende Abgeordnete weigerten sich, in sein Ministerium zu treten und sich abnutzcn zu lassen. — Die bei den Ezechcn, welche als Vorposten im böhmischen. Landtage er schienen, um einen großen Seandal zu prooocireu, haben ein be lcidigcndes Schriftstück hinterlaste», indem sie den Kaiser unr ei nen Staatsstreich betteln. Gestern sollte das Gros der Ezcchen- armee im Landtag erscheinen, unr ihn womöglich zu sprengen. Im WeltauSstellungsgebäude zu Wien sind mehrere Ein stürze vorgekommen. Die Demimonde von Wien bereitet sich aus einen riesigen Fischzug während der Weltausstellung vor. Sie miethet der Preis spielt ja bei dieser Sorte keine Rolle die fein stcn Quartiere. Dasselbe thut auch die Halbwelt von Berlin und Paris. Aber auch die Wiener Polizei rüstet sich zn einem schar fen Jitt in dieses romantische Land. Sie trifft großartige Vor bereitungcn, um dem Treiben der Prostitution gewachsen zu sein. In Berlin sind die socialen Conserenzen geschlossen wor den. Tiefes Gehcimniß lagert noch auf ihren Ergebnissen. Ter bekannte Journalist Stern, ein Kratehler erster Sorte, ein wahrer Neuigkeilstiger und von der preußischen Regierung oft als Canal für gewisse 'Nachrichten, die man gern verbreitet sehen möchte, benutzt, hat sich auf der Journalistenloge des Abgeordnetenhauses so unmöglich gemacht, daß er traft eines Befehls des Präsidenten v. Forckcnbeck von der Journalistentribüne ausgeschlossen wurde. — Angeblich hat Graf Elitenburg seine Entlassung als Minister angebotcn, da der Kriegsminister Roon höchstens einen homöopa- Gischen Pairsschub in das Herrenhaus gestatten will. Selbst Bischof Solothurn verlassen und holt sich in Luzern Rath beiin päpstlichen'Nuntius. Wenn er nicht binnen 14 Tagen „ach- giebt, sich nicht rechtfertigt, nicht die Excommunieation und die Amtscntsetzung altlatholischer Priester bedingungslos zurückzieht, so wird ihr» die Tiöccse Solothurn die Schlüssel abnehmen, d. h. ihn als Bischof absehcn. Er kann dann mit andern Gläubigen am 8. Tcccmber den Jahrestag der Verkündigung der unbefleck ten Empfangniß im stillen Kämmerlein begehen. Locales und Sächsisches. — Se. Königl. Hoheit der Kronprinz ist gestern Nacht 1.. l Uhr von Brüssel wieder hier eingctroffcn. — Zu Ehren I. t. H. des Kronprinzen und der Frau Kronprinzessin von Sachsen fand am 28. Novbr. in Brüssel im Palais der kgl. Majestäten ein großes Diner statt, welchem der Gras und die Gräfin v. Flandern, sowie die Mitglieder des diplo malischen Eorpü beiwohnten. Am 30. haben die hohen Gäste sich in Begleitung des Grasen v. Flandern nach Antiverpen be geben und die dortige Börse mit einem Besuche beehrt. —Die Eisenbahnlinie Löbau Weiß,vasser, an der die armen Lausitzer so viele Enttäuschungen erlebt haben, kommt abermals an den Landtag. Die preußische Regierung hat nämlich die Eon eession für Fortführung der Linie nach Guben verweigert; der frühere Bewerber um die Linie Löbau Guben ist zurückgetreten: jetzt, da sich die sächsische Ereditbank um die Linie Lööau Wciß- ivasser bewirbt, beantragt die Regierung beim Landtag: 1) einer Privatgesellschaft, welche die finanziellen und sonstigen Garan- ticcn bietet, Cone^M für die Linke LöbauMechwafier unter der Voraussetzung, daß der Staat den Betrieb auf dieser Strecke übernimmt; 2, falls bis 1.April 187.'» diese Concessions ertheilung nicht erfolgt, die Linie aus Staatskosten zu bauen, jedoch Zs die Bahn gegen den vollen Ersatz der für den Bau und die Ausrüstung bis dahin aufgewendeten Kosten nebst 5chF Zin scn an ciire Privatgesellschaft unter Vorbehalt dcsBctricbs durch den Staat zn verkaufen; 4 die zum Bahnbau erforderlichen 3 'Millionen Thalcr aus dem Staatsvcrmögen zu entnehmen. — Tie 1. Kammer begamr und beendigte gestern die Be rathung der revidirten Landgemcindcordnung Referent Adv. Teumer. Die Majorität v. König, Hennia. Iw. Koch, Referent ist mit den Grundrügen des Entwurfs überall einverstanden. Dieselbe Minorität, welche ihre Bedenken gegen die Eonstituirung des Gemeindcvorstandcs als Ortspolizeibebck.'de und Gemeind: obrigkcit bereits ,n der Debatte über das Bchördenorganisatiom - gesetz entwickelt und für ihre Anträge die Zustimmung der Kam mer gesunden balle Hcmpcl. v. d. Planitz , erklärt sich gegen die bezüglichen. Bestimmungen derLandgemcindeordnuna. Von dieser Meiiiungsversckiedcnheit abgesehen, empfiehlt die Deputation die Annahme des Entwurfes zumeist in der von der 2. Kammer ihm gegebenen Fassung. Eine allgemeine Debatte fand nickt statt. Bei der Speeialberathung gab zu tunen Debatten namentlich eine Reibe von Abänderungsanträgen ds Herrn Sester Anlaß, welche jedoch, mit zwei Ausnahmen, abgclehnl wurden. Bei den! ^ <>7 flg., welche eben jene der Minorität anstößigen Bestimm ^ ungen enthält, erklärte Landesällestei Hem.pel -namens der Mi i norität, daß sich deren Bedentcn rnr'o Abanderrmgsanträge zuiiff Theil durch die zu dem Bchördcnorgairisatioirsgcsctz gefaßten Be- schlüfse erledigt hätten. Ein anderer Theil der letzteren, welchen die Minorität aufrecht erhielt, wurde, ohne längere Debatten zu! veranlasse», angenommen. Der Entwurf wurde im Wesentlichen nach den Anträgen der Deputation angenommen. Tr. F. — Das „Dr. F." schreibt: Das „Leip;. Tgbl." enthält eine 'Mitthcrlrrna, wonach im Schooßc der Staatsrogiermrg in Bezug aus verschiedene, den Kammern gegenwärtig zur Berath- mrg vorliegende Gesetze Meiirmigüverschicdenhcilerr entstanden sein sollen. Wir sind zu der Erklärung ermächtigt, daß diese Mitthcilung. ebenso wie die in vcrsckicdcnen, namentlich aus wärtigen Blattern verbreiteten Gerüchte icker angeblich in Aus licht stehende Personalvcränderungen im 'Ministerium, jeder that- sächlichcn Begründung entbehrt. — Vom l.Januar 187i> ab werden bei sämmtlichen Reichs Postanstalten Postkarten ;um Verkauf gestellt, welche gleich mit dein Frsncostempel von G, Groschen, be; ^Groschen, bez. 2 Krcunrn bedruckt sind, so daß cs des Aufklebens der Freimarke nicht erst bedarf.! Diese gestempelten Postkarteil werden ohne Ausschlag zum No- minalwerthe an das Publikum abgelassen. Daneben wird der Verkauf von Postkarten der jetzt gebräuchlichen Art, welcke nicht gestempelt und auch nicht mit Freimarken beklebt sind, ferner der Postkarteil mit bezahlter Rückantwort unter den bisherigen Be ! dingnngen fortgesetzt werden. — Morgen und übermorgen I. u.d. M. gelangt der ^ siebente und achte Bezirl zur Auszahlung der Kriegseinquanier-1 ungs - Vergütung. Folgende Straßen bilden diese Bezirke: 7. Bezirk: Earolastraße, Ehristianstraße, Moscziiiskystraßc, Bis marckplatz, Prager Straße, Sidonienstraße, Struvestraße, Wal purgisstraße; 8. Bezirk: Ammonstraße, Bergstraße, Bernhard straße, Dippoldisivaldaer Gasse,DippotviswaldaerPlatz,Johannis- Allee, Leubuitzer Straße, Gartenstraße, große Lbcrscergasse, kleine Oberserrgasse, 'Reitbahnstraße. — Die außerordentliche Frequenz der hiesigen Annennol- schule, welche in 15 Klassen nahe an 600 Schüler zählt, machte die Anstellung neuer Lehrkräfte nöthig. Seit Michaeli sind an genannter Schule vr. xkit. Moritz Welte, Oberlehrer an der Realschule zu Annaberg; Richard Kcll, Oberlehrer an der Real schule zu Schneeberg; Karl August Wobst, Jnstitutslehrer, und Vr. Oskar Schneider, Predigtamtscandidat, als Oberlehrer, sowie Iw. pbil. Reinhold Albert und Oskar Dolch, Jnstitutslehrer, als» provisorische Oberlehrer angestellt worden, so daß das Kollegium der Annenrcalschule ohne die Nebenlehrer gegenwärtig aus 20 Lehrern bestcht. - ^ — Außer den schon früher genannten ansLssrgen Bür» gern sind als Unansässigse zu Stadtverordneten, beziehentlich Ersatzmännern die nachstehenden Herren gewählt worden. Als Stadtverordnete folgende 1V: vr. Ehalybäus, Com» mijfionsrath Blochmann, Maurermeister Strunz, Schneider» - meister Linnemann, Riemer Gottschall, Buchbindermeister Reh» selb, Kaufmann Dausz, Kaufmann Drensinger, Advocat Kap» pendorf und Advocat Zwicker; als Ersatzmänner die Herren: Schneidermeister Kollbcck, Maurermeister Storz, Tischlermeister Helm. Kaufmann Wolf, Banquier Rosenkranz, Iw. weck. Bücher, Schmnsabritant Alwin Tcuchert, Buchhändler Kübel. Es ist bei den diesmaligen Wahlen auffällig, daß sich nicht allein, wie wir schon bemerkten, eine größere Theilnahme bei der Wahl im All gen,einen gezeigt hat, sondern daß sich auch die Gesammtstimmen fast ausschließlich auf die von den Bezirksvereinen und städtische» Vereine vorgeschtagenen Candidateir, die bei beide» V««»» sich dksekbe» «aren, eoncenirirt haben. Während frSherVäVt^' "' verordneie schon mit etwa 3—400 Stimmen erwählt wurden, weil sich die Stimmen auf zu viele Eandidaten zersplitterten, so mußten jetzt schon, um Stavtverordneter zu ,verden, eine Stim- mcnzahl von über 2000 vorhanden sein. Die Wahllistm des Aürgcrvcrcins und des Handwerker- und HauSbefitzervereins haben dagegen weniger ihre vorgeschlagencn Candidaten durch gebracht. — Das Herminia Theater tritt mit morgen in eine neue Phase seines letztlich schmerzensreichen Daseins. Die Gesellschaft ns Residenz-Theaters in Gotha beginnt morgen Abend ein Ge stimmt-Gastspiel unter Leitung des namentlich auch als drama- tischen Schriftsteller bekannten Direktors Georg Kruse. — Es ist eine völlig neue Gesellschaft, die sich dem Publikum vorführt. Tie erste Vorstellung wird sein. Das Mävchen. vom Brunnen, Lustspiel in 4 Acten von G Horn und zum Schluß das aller liebste Jacob»offn'schc Li-verspiel: Singvögelchen. Donnerstag spielt dir Gesellschaft dos Müller sche Volksstück: Gewonnene Herzen, mit dcrMuiii von Bial. Möge dieGescllschaftuns etwas Gutes vorsühren, dam: wird das Publikum sicher auch sich fleißig einsindeu. — TiePwidebahn bat Sonntag den 1.December wiederum nahe an GIG) Personen befördert. — Tic freundliche Mittagssonne lockte am Sonnlag eine zahlrciche Menschheit nach der» nun zum größten Thcilc entlaub ten Großen Garten. Besonders stark war die Zahl der weiblichen Promenirenden, die reizendsten Saisontoilettcu entfalteten sich, nur war. ganz wie jetzt iu der 'Natur selbst, kein durchgehendes Prinzip in den Kleidern sestaebalten. Unter die hier und da auf tauckenden Winterkostümc mischten sich dann und wann Nach klänge aus der schönen Sommerzeit. die sich aber schon auffällig erwiesen und dein, abendlichen Zug nach der Stadt gar schön an das Voll Niederen „Wenn die Schwalben heimwärts ziehen' mahnten. Es fehlt den, großen Teiche nur noch das Eis, dann kann das Schlittschuhlaufen im Augenblick beginnen, denn die Garderobe und Fischerhäuschei, am Eingänge des Teiches sind schon cnichtet und an der rechten Seite, gegenüber dem Natur thcater, präscntirt sich ein allerliebstes Orchester. Man Hot dieses Jahr ziemlich srnh angefangen mi, ber Herstellung dieserBauten, die früher immer erst »ach der Eisdecke erschienen und hoffentlich wird die Natur nm, auch ein Einsehen haben und das Bischen Eis bald liefern. .Vir sahen einen, als Schlütschuhkünstlcr all- winterlich angestaunteir -Herrn am Teiche stehen und lange Zeit ernsthafte Blicke aus einet, Punkt der Wasserfläche senken; ver mutlich berechnete er schon mit wonnigen Empfindungen die Bögen und Zirkel, so er bald zu beschreiben gedenkt. Äin Hund sprang endlich in's Wasser-, wahrscheinlich von den Blicken seines -Herrn zu der Meinung verleitet, da läge Etwas drinnen im Wasser. Der Hund fand nichts, aber sein Herr fand sich dabei aus seiner Träumerei wieder. - Am vorigen Sonnabend hat jene Volksversammlung in, Saale der Eentralhalle stattgesnndcn, auf welche wir schon vor eiuiger Zeit als eine, die ein besonderes Interesse bieten würde, aufmerksam gcwacht Hallen. Dieselbe war ungemein zahlreich