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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 06.05.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050506028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905050602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905050602
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-05
- Tag 1905-05-06
-
Monat
1905-05
-
Jahr
1905
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D^eO-ne* Nachrichten. Bch-ndlung amerlkamscher Srzeugniss« durch de» neu», tzrutichen Zollraris überreicht Er hofft aus Gleich, itellung der amerikanisch«, Produkte mit denen der tonkurn, runden Länder. vertiiche- und Siichfisches. Dresden. 5 Mai. —* Im Aufträge Sr Majestät des KSuigs wohitte der Könial. Flügeladjntant Oberst v Wilucki deute mittag 12 Uhr der Bci'edttng des am 2. d M verstvrdenrn Oberstleutnants z. D- »Netto m>» dem Toltrwitzer Friedhöfe bei. —* Ihre Maiestät die K ö n i g > n- »W i t w e besuchte de» Kuiistialo» Ma; Sinz Th. Lichtenderg Nach» ), uni die sonder ausstellnug von Paul Lininlitzer, Charlotteyburg. zu besichtigen Die Königin erwarb eins der Bilder und machte auch verschiedene andere Einläufe —* Sr. König!. Hchzeu Prinz Johann Georg hat .Konstantinopel heule verlasse» Gestern überreichte der Prinz, wie bereits in einem Teile der Morgenausgabe erwähnt, in feierlicher Abschiedsaudienz in Begleitung des Botschafters Frei- lierrii Marschalt v. Bieberstein dem Sultan den ihm vom König Friedrich August verliehenen Hausorden der Rautenkron« Herzog Borwi» von Meckleuburg-Schwerin besuchte das Atelier der Firma Hotphotvgraph Hahn Nachfolger behufs photographischer Autnahine» -* Freiherr v. Seckendorfs, der rum Präsidenten des Reichsgerichts emannt worden ist. wurde am 22. November 1844 in Kol» geboren : er ist der solnr des 1885 verstorbenen, ehe malige» Oderreichsanwalts des Reichsgerichts Eduard v. Secken dorfs. Tein kaiserlichen Diszivlinarhof. dein zuletzt der Reichs- gerichtspräsidciit Gutbrod präsidierte, gehörte der neue Präsident bisher schon an. —* Am DienStgg starb Herr Baron Er»st v. Stöck li a u j e u aus Lewcnhage». Kammerherr des Herzogs von Cumber- la»d. 21 Jahre lang hat er der hiesigen Gehcstrstung sein Inter esse und seine Kraft gewidmet. -* Das 3. N i e d c r ö st e r r e i ch i s ch c Dragoner- Regiment, zu dessen Chef König Friedrich A u st soeben vom Kaiier Franz Joseph ernannt wurde, hat seinen stab in Krakau. Das Regiment wurde 1768 als Karabinier-Regiment errichtet unter dem Name» „Herzog Albert zu S-achsen-Tetschen". Nachdem es 1798 in ein Kürassier-Regiment umgewandelt worden war. erhielt es 1822 den Namen seines Chefs: „Friedrich August Albert, Prinz und Mitregent von Sachsen", 1836: „Friedrich August. König von Sachsen". Bon 1856 an führte es den Namen „Johann, König von Sachsen". Nachdem es am l. Oktober 1867 in ein Dragoner-Regiment umgewandelt worden war. wurde es 1873 dem König Albert. 1992 dem König Georg als Obcrslinhaber verliehen. Ebenso wird auch das in Prag aarnnönierende JnsanterieaRegimenl Nr. 11 stets sächsischen Fürsten verliehen. Die Uniform des 3. Dragoner-Regiments besteht ans hohen Stiefeln, roten, weiten Hosen, blauem Wafsen- rock und Helm mit großer Raupe. —* Gelegentlich seines 2öjähri^en Militärdienstjubitäumö sind Herrn Stabslrom Peter stock viele Beweise ehren voller Teilnahme gewidmet worden. Herr Regimentskomman deur Oberst Krug von Nidda richtete vor versannneltem Osfi- zierkorps an den Jubilar eine, sreundliche Glückwünsche eisthal- lende, von echt militärischem Geiste getragene Ansprache und überreichte ein ma'iives silbernes Tablett mit Widmung und den Namen der sämtlichen Herren Ossiziere des Regiments, Er fügte noch sein eigenes gerahmkes, mit Widmung versehenes Bildnis hinzu. Die Unteroffiziere des Regiments überreichten einen kostbaren Ehreu'äbel, das Trompeterkorps brachte ein Ständchen und n idmeie ein schönes Bildnis des Königs in Garde- Reitev-llnfform auf Zlastelei, der Ortsverband Dresden der Peimortscinslolt deutscher Journalisten und Schriftsteller lieh ein Likörservice mit silbernen Bechern überreichen, der Dresdner Rennncrciil eine Sianduhr, der Kriegerverein „König Albert"- Berlin eilten Helm und eine Reiiedecke. der Militärvcrein „Könial. Säcbi, Garde-Reiter" eine Ebrendenkmünze, der Inoa- lideiioereln „König Albert" ein Königs-Porträt, der Militär- verein „Germania" cui Ckrenmitglieoschastsdiplom, der Miliiär- verein Pieichen einen schönen Taktierstock ». a, m, Glückwünsche widmeten n, a. die Herren Kommandierender General Exzellenz v. Broizcm, der frühere Regimentskommandeur Oberst Oppen v, Huldenberg, Hosmarichall v. 'Auch in Altenburg, loivie viele frühere und jetzige Offiziere, -* Tie H a ftP' l i ch tv e r > i ch e rn » gs - Genossen schaft Sächiischer Landwirte, die am 12 Mai in Dres den ihre dicsiährige Generalversammlung abhält, konnte in dem adgelansencn 9. Geschäftsjahre nicht nur die »Beitragseinnahmen zur Deckung aller Anforderungen, sondern auch noch einen Ueber- ichnß zur »Verstärkung des Rciervesonds verwenden, obwohl das Anwachsen der schadenersatzpflichtigen Fälle auch im verflossenen ! Fahre angclialte» hat. Die Mitgliederzahl wuchs von 15 634 auf 1», 169 (alio um 855t und die Beikragseinheiten aus landwirtschast- ! liche Betriebe erhöhten sich von 11/85 493 auf 12594 229 (mithin um 898817). Außerdem zählten noch zur Genossenschaft Ende 1904 > «i:!.!9 weiter versicherte Betriebe mit ! l 19 256 Beitragseinheite». Ter Geiiossentcliast gehören nunmehr von den bei der lcind- und törilwirtichastlichen Bcrnssgenostenschait für das Königreich Sachten eingetrageiren Belrievsnnteniehnicrn9,1 Prozent an mit 33,8 Prozent der bei der Bcrussgenosseiischaft veitragsvstrchtzgcn Einheiten. >i7 Psg. für:tt5 Fälle im Vorjahre. Die seil Bestehen der Ge nossenschaft de» Mitgliedern ersetzten Schadenbeträge und die ihnen erstatteten Prozcßkoslen bezw. für sic aufgewendeten Prozeß tosten erwiesen iinnmehr die Summe von zusammen 128 64-5 Mt. 23 Psg. Das Jahr 1994 schloß im übrige» »och »nt einer Schaden- criatzreferve von 17 940 Mt. für 38 noch unerledigte Hastvstichtfällc ab. Die Einnahmen a» Mitgliederbeiträge» betrugen 56 949 Mk. 1 Psg. gegen 52722 Mi. >»5 Psg. im Vorjahre. Nach Deckung alter Aufwendungen und Zurückstellung der schadcnrcserven ergab das adgelansene Rechnungsjahr einen llebenchuß von 42971 Mk. 17 Psg.. der fatzungsgemäß dein Rciervesonds zuzuführen war. Der zu Lusan, Zuschrelbuna ^ - und Vesta, bei il Ausgabe» 5l88t Mk. 82 Pf> Dezember IS04 146973 Mk. SI aichvem —* Die Knapps Sektion VU t-bnigrrich . „M ihn' diesjährige Haui'tversammlung am zu Drevdm unter Vostitz de« Herr« Planitz ad naen .. «c°ÄL einen, «aneni>euanve , Pfa ad. imchrrnd die einen Bestand in A! «g (»gen IR 376 M a st».Berus» chsen). mit dem eunögeiisubersicht End« s s.e n sch a f t ickau häl -* Iür Lotterie Ipielerwichtig. Geldgeschäfte sind »ertvoil, wenn sie mii aller Pünktlichkeit und Genauigkeit gt werden. Di« Wcchcheit dieses Gedankens sollte ein izier des 106. Inscuiterie-Regimenls zu Möckern bei oft wertvoll besorgt wer . Offizier des 106. Infanterie-Regiments zu Möckern bei Leipzig erfahren, der bei einem Hamburger Lotterie-Einnehmer mit Glück spielte. Am 16. November 1903 wurde sein Loü mit dem Einsatz gezogen. Gleich darauf sandte der Einnehmer dem Leutnant ein LrneuerunaSlos mit dem Anerbieten, ihm das Gewinn-Los dafür zurüchufenden, der Betrag von 36 Mark sollte damit ausgeglichen sein. Ein dem Schreiben beigesügter Vordruck ließ erkennen, daß die Rücksendung des alten Loses die Annahme des neuen bedeute» sollte. Der Brief des Ein nehmers kam des sächsischen Bußtages halber erst am 19. Novem ber in die Hände de» Leutnant»: von diesem wurde das Schreiben wohl getesen. aber wegen dieMicher Angelegenheiten nicht gleich beantwortet. .Zur selben stunde des Empfanges wurde da» Los mit einem Gewinne von 60000 Mark gezogen Der Leutnant hatte davon keine Ahnung und kam erst am Abend des folgenden Tages zur Absendrum des alten Loses, nahm so mit das neue Los an. Als der Einnehmer das alte LoS am 2l. November erhielt, erklärte er, daß er den Kaufvertrag jetzt nicht mehr annebmeu könne. Der Leutnant gab das ÄlückÄos aber nicht heraus, und der Lotterie-Unternehmer klagte nach einstweiliger Hinterlegung von 50000 Mark bei der Bank gegen den Leutnant aus Herausgabe des Loses. Das Landgericht Leipzig erkannte de» Klageanspruch als gerechtfertigt an, indem es den Kaufvertrag für nicht zu stand« gekommen ansah. weil der Beklagte nicht sofort trotz Aufforderung das LoS zurück gesandt habe. Auch das OberlandeSgericht Dresden erklärte auf die eingelegte Berufung, daß der Leutnant noch am 19. No- vember dos Los hätte abschicken müssen. — Das Reichsgericht hat die vom Beklagten eingelegte Revision zurückgewiesen. — Ueber die Zulassung brieflicher Mit> teilungen auf der Vorderseite der Ansichts. karten herrscht eine gewisse Verwirrung. Nachdem die Be> schreibung der Vorderseite von verschiedenen Ländern des Welt pvstoereins zugelassen war, hat zu Ansang dieses Jahres bekannt lich auck das Reichspostamt dem Drängen von Interessenten nachgeaeben. Zum l. Februar wurden briefliche Mitteilungen aut der Vorderteile der Ansichtskarten kür de» inneren deutschen Verkehr versuchsweise zugelassen. Während andere Länder meist nur ei» Drittel freigegeben haben, kann in Deutschland die ganze linke Halste der Vorderseite der Ansichtskarte mit brieflichen Mit teilungen bedeckt werden. Die beide» Teile müssen aber durch einen senkrechten strich getrennt werden. Postkarten ohne An sicht. insbesondere die amtlichen Formulare, dürfen auf der iattgeqeben, daß derartige Karten ohne Strafporto ausgehäiKngt werden, wenn ste ohne Nachtarierung aus dem Auslande ein- g«h«n. Ist dies der Fall und sind sie mit dem Zeichen D ver sehen. so wird die Ergänzung zum Briefporto nacherhoben. Die ausländischen Postanstaiten sind aber darin sehr inkonsequent. Es wird einmal nachtaxiert, das andere Mal nicht. So kommt es vor. daß Karten von demselben Absender, an denselben Empfänger und auf demselben ausländischen Postamt au-f- egeben, verschieden behandelt werden. Eine der zahlreichen lusgaben des nächsten Weltpostkongrcsses wird es sein, hierin einheitliche Bestimmungen zu schassen. Nachdem säst alle Länder die Beschreibung zugelassen haben, wird dies wohl ohne Zweifel auch für den internationalen Verkehr geschehen. —* Ter technische Ausschuß des Vereins für vaterländische Festspiele hielt gestern abend im Restaurant „Bürger-Kasino". Große Brüder^asse, unter dein Vorsitz des Herrn Stadtrats Baumann eine Sitzung ab. Die Obmänner und Vertreter der einzelnen Gruppen waren sämtlich erschienen. Mit Rücksicht auf die umfängliche Tagesordnung nahm die Sitzung mehrere Stunden in Anspruch. Mit Begrü- ßung der Anwesenden, insbesondere des neuen Obmanns der soielergruppe, Herrn Dr. med. Hopf, wurde die Sitzung er- öffnet und in die Tagesordnung eingetreten. Bei Beratung der Ausschreibung für Die Wettkampfe der einzelnen Gruppen referierten die Obniänner über das Programm, das mit nur wenigen Ausnahmen dem vorjährigen gleicht. Neu kommt hinzu, daß die Sängerschaft des Elbgausangerbundes aus dem Altmarkt bei Aufstellung deS Festzuaes ein Lied zum Vortrag bringt und auf dem Festplatz Massenchöre aufführl, welche abends 7 Uhr be- qinnen. Während die Gesänge ausgeführt werden, haben alle Wettkämpfe zu unterbleiben. Bei Verteilung der Plätze entspann ich eine lebhafte Debatte, deren Erledigung dem Bauausschuß überwiesen wurde. Die Zugordnung lxtt wenig Aenderunge» erfahren, nur sollen tne Kinder des Gemeinnützigen Vereins am Schluß deS Zuges marschieren. Insbesondere soll aber dafür gesorgt werden, vak die lästigen Störungen des Festzuges durch die Straßenbahnen unterbleibe». Die Sieger sollen wie früher Diplome. Kränze und Zweige erhalten. Die Verkündung der Sieger und die Verteilung der Preise soll am Abend des Fest tages im Gewerbehaus« slattfinden.^ Der Festzug geht durch folgende Straßen: König Iöhann-Strvße, Moritz-Allee, Mar schallstraße, sachsenplatz, Iohannftädter Mer, während der Ein marsch dieselben Straßen, sowie die Wilsdruffer Straße und den Postplatz passiert. ^ -*L»Mtt»e»4«ch i»d«r»tz«i,l. die feierliche Sonstrmation von 6 Züalin Beier gestalwse sich besonder» iueibevvll «,d ernst, Mal vor Verlegung de, Anstalt nach Ehemnttz in geschah Der Nnstaltsaeistllche, Herr Pastor R oßber». EO, bete seine Rede aus DM Johanne» 3, 10 und gab den Suwern ein rindrinaliches „Treu, nur treu!" als gut«« «eleititengel mit aus den Lebensweg, lwchdem «r elnlestend aus die kommend« Stunde de» Abschied» mit bewegtem Herzen hingewiese«. An di« Konfirmation schloß sich das heUiar Abendmadl an. an welchem sich 174 Ängebönge der Anstalt u,id frühere Pfleglinge beteiligte«' —* Än Verbindung mii den Bereinstagen für innere Mission wird die Sächsische Haupt-Bibelgesellschaft am U. Mai. nachmittag» VB Uv>. ihre Hauptversammlung und der Verein sürArdetterkolouien im Königreich Sachsen am 12. Mai, vormittag» '/»ll Uhr, seine Jahresversammlung i» Bereüuchause auf der Zinwndoustraßc avhaltcn —* Genickstarr, ,» Lnüise» Im Stadtbezirks««», zig ist am 2. Mai an uvei Personen seinem Erwachse«« «n» einem vierjährigen Kinde, diese» ist gestorbenj und am 4. Mai an einem Erivachsenen die Genickstarre amtlich sestgestellt worden. Alle im öffentlichen Interesse »in gen Riaßregeln sind getroffen worden, sodaß zu Beunruhigungen kein Anlaß oorlirgt. —* Zu dem Fall angebltcherGenick starr« im Dorfe Monstab bei Altenbur« ist nachzutragen, daß vom Bokteno- logischen Institut in Jena, wohin unverzüglich Gehiruteile de« plötzlich Verstorbenen zur Untersuchung geiandl »orde« Ware», sestgestellt wurde, daß epidemisch« Genickstarre nicht »oelieG«. — Die leitenden Persönlichkeiten - der nordeuropäischen Albstinenzbewegung, darunter der Vorsitzende der Weltloge de« GutlemplerordenS Joses Malins in Birmingham, ferner Pro- fessor I. Bergmann in Stockholm. Frau Holeniu» t» Helsingsors sFinnlandj, Grobtempler Blume in Hancburg usw,. werden aus ihrer Reise nach dem Internationalen Kongreß gegen den Alkv- kolismuS in Budapest Anfang September dieses Jahre» eüuge Tage in Dresden Aufenthalt nehmen, um sich an dem hier stattsindenden 3. Deutsche« Adstinententag zu be- teiligen. Der Direktor der Staats!rrenanstalt Bille Evrard bei Paris, Dr. Legrain, sowie hervorragend« belgisch« und holländische Alköholgegncr werden zu genanntem Zwecke aben- falls hier anweseud sein. -* Für die gemeinschaftlich« Schiller-Feier in BI a s e w i h - L o s ch w > tz am 9. Mai sind di« Vorarbeiten nahezu vollendet Der Schmuck der beiden Gärten wird schlicht und würdig gehalten sein. Bunte Farben werden vermieden: die Dekoration wird aus Birken, Girlanden, Kränzen und weißen Schleife» bestehen. An den Eingängen der beiden Gärten werden besondere Portale erbaut. Den Mittelpunkt der Ausschmückung bildet in Loschwitz wie Blasewih Schillers Kölossalbüste von Dannecker. Im Schiller-Garten wird die alte schiller-Linde mit einer kupfernen Gedenktafel geschmückt und das Schiller-Denkmal wird bekränzt werden, während am Tage der Feier, vormittags ll Uhr, in Loschwitz eine Gedenktafel aus Granit am Küriier-Hause enthüllt wird. Di« Feier beginnt in Heiden Gärten nachmittags 5 Uhr. An den Gesangsaussülminge» werde» sich rund 400 Sänger des Eldgausängerbundes beteiligen; außerdem werden die Blasewitzer und Loscmvitzer Gesangvereine noch Einzeldarbietungen bringen. Die Höhen- und Uferbeleuch tung wird sich an beiden Elbufern in einer Ausdehnung von 14-2 Kilometer erstrecken und einen großartigen Anblick ge- währen. In den Ortsteilen Ober-Loschwitz und „Schöne Aus sicht" werden Hohenseuer emporslammen. Der Fackelzug stellt sich um 8 Uhr und setzt sich 449 Uhr unter Borantritt eines Musikkorps in Bewegung. Ein'schönes Andenken an di« Feier wird auch das Programm bilden. Es zeigt als Titelseite eine meisterhafte Originalzeichnung des Lvschwitzer Historienmaler- Georg Schwenk und wird u. a. auch den Wortlaut der beiden Prologe von Max Bcwer und Geichart Hauptmann enthalten. Auch ein Gcdenffprnch, den Herr Staatsrat Dr, Kuhne-Weimur für die kurze Feier an, Schiller-Häuschen gedichtet hat, wird dem Programm eingefügt sein. (Der Vorverkauf der Eintritts karten s50 Psg,, für beide Gärten gültig) hat bereit? begonnen. Am Dienstag mittag 12 Uhr wird der Vorverkauf geschlossen und es sind dann nur noch Eintrittskarten L 75 Psg. an den Kassen erhältlich. — Aus Anordnung des Ministeriums des Innern ist «in neues B e« - etchniS des medizinal- und veterinSrär,tl,6>en Per: onals an Königreiche Sachsen dearbeilet worden, welche« unter dem Titel: Das Medüinal- und Velerinärärztliche Personal und die dafür bestehenden Lehr- und Bildiingsansialten im Königreiche Sachsen am i. Januar 1808" im Druck erschienen und bei der Hosbuchhandlung von H. Burdach, hier, zum Preise von L Mark 10 Pfennigen für ein Exemplar zu beziehen ist. — Döbeln, 4. Mai. Die Bauschul-Anaelegen- heit hat sich durch Nebenumstände zu einem Konflikt zwischen den beiden städtischen Kollegien zugespitzt. Der Bauschulverein - Hot, nachdem die Uebernabuie der Schule in städtische Verlvaltung abgelehnt worden war, die Leitung der Anstalt einem Dresdner Architekten, der bisher hier als Bauschullchrer tätig war, über zeben, Der neue Bauschul-Leiter suchte nun um städtische Unter- tützung von jährlich 4000 Mk. und weitere unentgeltlich« Ueber- assmig der schulräume nach. Der Stadtrat hat dieses Gesuch abgelchnt, ohne davon den Stadtverordneten Kenntnis zu geben Es kam in der letzten Stadtverordnetensitziing zu einer scharfen Kritik der Form der BehaMung dieser öffentlichem Angelegen- heit. In der gestrigen Sitzung wiederholte sich diese Kritik, weil der Stadtrat neuerdings abgelchnt hat. die vom Stadtverord- neienkollegium gewünschte nochmalig« Prüfung des Gesuche» des Bauschul-Leiters durch einen Ausschuß vornehmen zu lasten, ob wohl Mehrheit des Stadtverordnctenkolleglums ebenso wie die diesigen beiden Tageszeitungen kür die Weiterunterstützung der Bauschule entschieden eintreten. Die Stadtverordneten haben nun beschlossen, beim Stadtrate zur nochmaligen Beratung der Angelegenheit eine gemeinschaftliche Sitzung beider Kollegien zu beantragen. —* Ter Dresdner Berein .. B ol ksw ah l", der in erster Linie die Eintracht aller Volksklassen fördern und die Volks geselligkeit und Kinderfreude veredeln und die persönlich«, Be ziehungen der Menschen zu einander verbessern will, hat die Dresdner Bevölkerung für Sonntag, den 7. Mai, zu einer Aber mit dem Stande des Mimen verband ihn eine noch tiefere Beziehung " ^ ' zu diesem , zum Bühnenbeld,. , . , .. Karlsichule, bei denen mehr leine ganze Persönlichkeit als sein gequältes Pathos und wildes Gebärdenspiel ihm Geltung ver schafft hatten, nährten diese Hoffnung, und als er in Mannheim bei der ersten Vorlesung des „Fiesco" durch seinen schwäbhchen Dialekt unld seine maßlose Rhetorik das Stück um seine ganze Wirkung gebracht hatte, sprach er gcgcl^streicher den ernstlichen Vorsatz aus. er wolle nun selbst als Schauspieler auftreten, da doch eigentlich niemand so wie er deklamieren könne. Aehnlich ergrna es, als er 1784 Charlotte v. Kalb aus dem „Ton Carlos" ein paar gerade fertig gewordene Szenen vorlas. Durch die heftige, stürmische Art, mit der er einzelne stellen herausschrie, andere wieder nachlässig sprach, zerstörte er die Schönheit leineS eigenen Werkes. Hat so der Dichter nach den Zeiten der Akademie selbst nie die welthedeutenden Bretter betreten, so gewann er doch aus dem nahen Verhältnis z» dem Dheaterwesen reiche An regung. Er liebte es, bei dem Gestalten seiner Finuren bestimmte Schouwicler-Persönlichkeiten vor Augen zu haben. So ist „Kabale und Liebe" den Akteuren des Mannheimer Theaters auf den Leib geschrieben, und vor allem an des Schauivielers Bei! humoristisch-derbem Talent ergötzte er sich schon ini voraus, da er die Szenen des PA,sjkus Miller verfaßte. An dem Mann heimer Nalioualtheater hat der Dichter überhaupt alle Freuden und Leiden des Bühnenlcbens und Komödiantenwcsens durch gekostet. und noch nach der Lektüre der Theater-Episoden im ^Wilhelm Meister" konnte er an Goethe ichreiben, von der Treue des Gemäldes einer theatralischen Wirtjchaft und Lieb- schast könne er mit vieler Kompetenz urteilen, indem er mit beiden besser bekamst sei, als er zu wünsche» Ursache habe. Und doch hatte er sich während seines Aufenthaltes in Mannheim zuerst recht ocrgiiiiat und lustig unter dem tolle» Völkchen be weist. i» bein /damals hervorragende schauspielerische Talente ge- E. ^ — -- »ein trüben Moraen sasl erstarrt aussaiid. Zuerst hatte ihn' der RlMeur Metzer nach seiner Flucht fteuudllch ausgenommen, der dann >an der „aallichten Seuche", die auch Schiller damals ergriffen hatte, dabmstarb: die Frau Meyers, eine Lands männin und freundliche Helferin des Dichters, stand ihm auch später noch mtt Rat und Tat zur Seite. Besonders befreundet war er mit dem ideal angelegten, dem Dichter äußerlich und innerlich nahe verwandten Heinrich Beck, mit dem er für Freund- schaff und Kunst schwärmte. Beck heiratet« die schöne Karoline Ziegler, die erste Leonore im „Fiesco" und die erste Luise Millerin. die sich den Weg auf die Bretter von ihrer vornehmen Familie erzwungen batte, und bei ihnen »erbrachte der Dichter manch angenehmen Abend. Einlt fragte die Beck Schiller, ob ihm nicht «die Gedanken beim langen Schreiben manchmal aus- ginaen, und der grnße Schwabe versetzte: „Das ischt nit anders, aber schaun's, wenn die Gedanken ausaeh'n. da mal' ich Rössel"; wirklich waren aanze Seiten seines Manuskriptes mit kleinen Pferdchen und Männchen vollgekritzelt. seitdem sagte Karoline lächelnd, wenn sie etwas tadeln wollte: „Da haben Sie wohl wieder Rössel gemalt?" Nach dem frühen Tode «der Frau Beck trat eine Mannheimer»!. Katbcrina Baumann, eine anziehende Erscheinung mit einem scinqescknittenen Gesicht und träumen- scheu, von langen Wimpern überschatteten Augen, an ihre Stelle. Zu ihr scheint der Dichter eine tiefe Neigung gefaßt zu haben, denn er verkehrte viel mit ihr und steckte ihr eines Abends sein Miniaturbild in die Tasche. MS sie fragte, was sic damit machen solle, meinte er sehr verlegen: „Hm! Io, sehen Sie, ich bin halt a kurioier Kauz, bas kann i Ihnen nit sage." Später trat er dann zu ber seelenvollen. leidenschaftlichen Tragödin Sophie Albrecht in ein herzliches, ideales Freundschaftsverhält nis. Doch auch die Schattenseiten des Verkehrs mit dem launi schen und wankelmütigen Theatervolke zeigten sich bald. Schon früh machte sich eine Rivalität mit dem intrignante», seine eigenen Ziele beharrlich verfolgenden Iffland bemerkbar, der «ben- sall» Theaterstücke schrieb und sich dura, Schiller in «den «chatten gestellt alaubte. Die meisten Mannheimer Schauspieler standen unter dem Einfluß des büraerlichen Rührstücks und seiner steifen, unfreien Art. st» konnten sie dem hoben Fluge und der idealen Begeisterung Schiller» nicht folgen. »Noch schlimmer aber wurde eS, als der Dichter die „Rheinische Thalia" aründete und nun Kritiken über die Gchausvieler veröffentlicht«. Besonders der ««feiert« tzelvenspieler Böck und Mad. Rennschüb, deren Ueber- treibunge» er leise getadelt, wurden seine Feinde. In einem Stücke des Monn" trat spielte Iffland . , . , , pietätlose »Art, mit der di« Schauspieler auch di« Worte und Szenen eines wahren Dichters behandelten, erbitterten Schiller tief und ließen ibn sich aus lange Zeit von dem Schauspieler» Volke abwenLen. bis er endlich nach seiner llebcrsiedelung nach »Weimar im »Verein mit Goethe noch einmal sein großes Bühnen- genie dem Theater znwattdte und nun im Verkehr mit ihn ver ehrenden Schauspielern eine höchste »Blüte der Bühnenkunst herauffübreil hals. Eine große Müde, Bescheidenheit und Liebens- Würdigkeit war ihm nun eigen. Er hatte Nachsicht mit dem tüchtigen Voß, der seine Rollen so schlecht lernte und häufig au» lich." Die Iagemann. die aefürchtcte Favoritin des Großherr«»», die Goethe so viel zu schaffen gemacht hat. wußte er durch «(ne überzeugende Beredsamkeit, durch Darlegung der Feinheiten eines Charakters auch zur Ucbernahme weniger dankbarer Rollen zu bewegen. Er rezitierte bei den Leseproben und spielte de» Schauspielern ihre Rollen vor. Auch jetzt sprach er noch im Dialekt und mit übertriebenem PathoS, aber seine »Beaeisterung und sein Heiliger Ernst riß alle fort und hinterließ einen "" gewisse grelle Dheatercoups, wie Egmont" und die blutig gefärbten der» leine N - ater- an di« -... . ,, daß er seinen ersten „Tel! Haide einmal seinen Anforderungen widersprach: , ich'S Ihne saa' und wie s der Goetl recht — es ischt 8 Grau», des ewige Vagierc doS Hinaufpseife bei der Rezitation!" Haide stand wie vom Donner gerührt da, denn so war Schiller noch nie ansaetreten.
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