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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.06.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130605018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913060501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913060501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-06
- Tag 1913-06-05
-
Monat
1913-06
-
Jahr
1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.06.1913
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küre ohne Zwetsel zu einem äußerst erbitterten Kampfe gekommen, wenn nicht kurz vorher der serbische Generalstab ans PasitschS Ansuchen hi» dir dringende Anweisung ge- gebe» hätte, auf keinen Fall eine feindliche Abtettung zu beschieße». selbst dann nicht, wenn sie in serbische- Gebiet kindringe. Die serbischen Offiziere forderten dagegen die Bulgaren auf. das besetzte Gebiet sofort wieder zu ver lassen. doch haben sich die bulgarischen Führer bisher nicht an die Ausfvrderung gekümmert. Sie sind vielmehr dabei, ihre Stellung zu befestigen. In der letzten Zeit wurde übrigen» verschiedene Male der Pregelnitza Fluß, der eine natürliche Grenze zwischen Bulgarien und Serbien an dieser Stelle bildet, von bulgarischen Patrouillen über- chritten. Zur bulgarische» Kabinettskrise Auch nach einer Meldung der „SÜdslaw. Korrcsp." aus Sofia wird das DemissionSangebot des Kabinetts Geschoiv in erster Linie alS Demonstration gegen jene russischen Bersuche angesehen, die Bulgarien zu einem teilweise»! Nachgeben gegen Serbien be wegen wollen. In unterrichteten Kreisen wird erzählt, bah Geschoiv dem russischen Gesandten Nekludoiv ans dessen wiederholte Bersuche, ihn den serbischen Wünschen ge fügig zu machen, erklärte, er werde seine Antwort am näch sten Tage geben. Hierauf erschien Geschoiv bei König Fer dinand und bot ihm die Demission an. Geschoiv selbst schlug die Bildung eines KvalitionSminisieriums vor. Geschoiv wird eventuell die Stellung des KabinettSchefS ohne Portefeuille erhalten, während Danew Minister des Aeußere» werde» soll. König Ferdinand hat es selbst übernommen, die Verhandlungen mit den ElicfS der Qppo- nrionsparteien zu führen, um eine möglichst rasche Erledi gung herbeizuführc». Der griechisch-bulgarische Zwist. Wie der „Platin" aus Sofia meldet, seien hundert Bulgaren, die seinerzeit in Mazedonien gegen die Türken kämpften, von den Griechen verhaftet und zu Schiff nach Griechenland deportiert morden. Die neuesten Meldungen lauten: brüst»,,,,,q der Pariser Ainaiizkouferettz. Paris. Der Minister des Aeustern Pichvn eröffnet«: hcuce die Tagung der iniernalionalen Finanzkommission und hieb in seiner BcgrübungSansprache die Delegierten willkommen, denen die republikanische Regierung gern Gastfreundschaft gewähre. Pichon erinnerte sodann an das ei i e l der Konferenz, die den wirtschaftlichen Interessen, die heute die erste Stelle in den iniernalionalen Beziehungen elunehmeu, die ihnen gebührende Aufmerksamkeit und Be deutung geben und für sie eie Lösung finden soll, ohne die cs einen dauernden»nd gedeihlichen Frieden nicht gebe. Der Minister drückte die Hoffnung aus, das« die Bersamm- iung der Bertreter der Staaten, die soeben den Frieden unterzeichnet haben, und der Mächte, deren wirtschaftliche Ausdehnung sich seit langem auf die Türkei und die Val- Hk kanländer erstreckt hätte, eS ermöglichen werde, miteinan der die Achtung vor den erworbenen Rechten, die Aufrecht es echaltung Ser gesetzlichen Sicherheiten und die materielle Entwicklung -er vor kurzem noch in Kämpfe vcrwickel- »A keil Staaten in Einklang zu bringen. Pichon fuhr fort: ^ Wie auch daS Schicksal der Waffen sei, immer bringt der Krieg für die .Kriegführenden Lasten mit sich, die schwer ans « Gegenwart und Zukunft drücken, und jeder Landerwerb , ^ bar verschiedene Verpflichtungen zur Folge, deren Erfüllung L« sichergestellt werden must. Die Lasten so viel als möglich L zu erleichtern und die Verpflichtungen für die Länder fest- 's zu setzen, in deren Namen der Frieden abgeschlossen wurde, »List das weitere Ziel der Aufgabe, die den Beratungen gc- « s^lit ist. Pichvn schloß, indem er sein f e st e s Vertrauen N zu dem Geiste der Gerechtigkeit, der Vorsehung und der Un- > Parteilichkeit der hervorragenden Mitglieder der Konferenz Z A ansdrückte, die solche Lösungen empfehlen würden, die eine Z ^ neue Zeit dcS Friedens und des Wohlstandes sichern 58 würden. A « Paris. Der deutsche Delegierte Gesandter Freiherr 8 v. d. Lanckcn - Wak e u i tz sprach aus der Konferenz im Hi Namen seiner Kollegen dem Minister Pichon herzlichen Dank für seinen so wohlwollenden und liebenswürdigen Empfang ans und bat ihn, dem Präsidenten Pvincarö die 8 ehrerbietigsten Grüße zu übermitteln. Der Gesandte rühmte die traditionelle Gastlichkeit deS schönen Frank reichs für internationale Kongresse, die sich mit Werken dcS ^ Friedens und der Zivilisation befaßten, und sprach die S Hoffnung auf völlig zufriedenstellende Ergebnisse der Kon- ferenz dank der Unterstützung durch die hervorragenden Männer, deren tüchtiges Sachverständnis Minister Pichon gerühmt habe, aus. Der Redner schlug als Ehrenpräsi denten Minister Pichvn und als geichäftssührenden Prä- i'denlen den ersten Delegierten Frankreichs, den Vize präsidenten des Staatsrates Marguerie, vor. Paris. Der ottomaniiche Delegierte Rail Bei sprach seinen Dank aus für die von Pichvn auSgedrückten Ge fühle des Wohlwollens und der Billigkeit und fuhr fort: Wir zweifeln nicht, daß auch die Abgesandten der Groß mächte von denselben Ge'ühlcn beseelt seien. Die Türkei habe auch in den schwersten Augenblicken dcS Krieges daraus gehalten, allen Verpflichtungen treu zu bleiben und gesetzmäßig erworbene Rechte zu achten. Er sei voll kommen überzeugt, daß die Beschlüsse der Konferenz in Uebereiiistimmulig inii den Regeln des Völkerrechts alle in Frage stehenden Rechte achten würden. Rail Bei fügte hinzu: Untere Regierung ist auch überzeugt, daß der Ver zicht auf den größten Teil ihres europäischen Be sitzes als äußerste Grenze ihrer Opfer angesehen wer den wird. Die Türkei, die einer schmerzlichen Krisis unterworfen war, ist mannhaft entschlossen, unter de» Staaten ein Lebe» zu führen, daS ihrer Geschichte würdig und imstande ist, ihre friedliche Entwicklung zu sichern. Sie ist gewiß, bei den Großmächten wohlwollende Hilie zu finden. Der st!ebner schloß sich dem Wunsche an, Pichon zum Ehrenpräsidenten und Marguerie znm Prä sidenten z» ernennen. Die Kommission beschloß, ihre erste Sitzung am Montag, den 9. Juni, IN Uhr vormittags, ab- Anhalten. Paris. Nach Schluß der ersten Sitzung der Finanzkonfc- rcnz veranstaltete der Minister des Aeußere», Pichon, ein Frühstück von 75 Gedecken zu Ehren der ausländischen Delegierten. Drahtmeldungen vom 4. Juni. Der Kaiser in Meldern. (Fortsetzung aus dem Abendblatt.» Gelder». Als die Hülle fiel, präsentierte die Ehren- rompagnie vor dem Kaiser, Gras von und zu Hvens- brocch brachte daS Kaiscrhoch nuS, die Musik spielte die NativuaUilimnc, Böllerschüsse ertönten. 2NNN Brieftauben flogen ans. Unter weiteren Gesängen des Mannerchores besichtigte der Kaiser daS Denkmal mit Professor Scbapcr und hielt sodann Ecrcle ab, wobei er besonders den Gene ral v. Einem, die Mitglieder des Landadels und Offi- czirc ins Gespräch zog. Tann nahm der Kaiser den Vor beimarsch der Ehrenkompagnie ab und schritt die Fronten der Veteranen unter dem Jubel des Publikums ab, wobei er insbesondere die Ritter dcS Eisernen KrenzeS durch Ansprachen ciuSzcichncte. Hierauf betrat der Kaiser das Rathaus, wo er im Rathausjaale von den Vertretern der Stadt erwartet wurde. Drei junge Mädchen ans Gel dern t« Kostüm der Küütgtn Luise über-rachten dem Kaiser den Ehrentrnnk in einem alten silbervergoldeten Pokal. Der Bürgermeister von Geldern sprach dann nochmal- den Dank der Stadt Geldern au-. Der Kaiser erwiderte kurz in heiterster Stimmung, indem er der Stadt Geldern alles Gute wünscht«, -r bemerkt« u. a.. daß. wenn, wie er hosse. dt« Wehrvorlagen durchgingen, sich für Geldern wohl werde eine Garnison ermöglichen lasten. Der Bürgermeister brachte mit den Stadtverordneten ,t» Hoch auf den Kaiser aus. Da- vierjährtgc Töchtcrchen de» Bürgermeister« sagte ein Gedicht auf. Der Kaiser war sehr erfreut und gerührt, küßte da- Kind und nahm eine goldene Erinnerung», medaille entgegen, die sei» Bild zusammen mtt dem letzten Herzoge von Gelder». Karl Egnivnt, zeigt. Der Kaiser trug sich In das Goldene Buch der Stadt ein »nd besichtigte das Rathaus, das mit vielen schönen alten Gemälden ge schmückt ist. Alsdann zeigte sich der Kaiser auf dem Balkon unter dem Hurra der Menge und verabschiedete sich auf das freundlichste. Geldern. Der Kaiser begab sich um l2 Uhr 80 Min. im Anlomvbii „ach dem Schluss« Haag, wv er da» Früh, stück beim Grafen von und zu Hoensbroech etnnahm, an dem u. a. auch die holländischen Herren teilnahmen. Der Kaiser trug Dtenslanzug des 1. Garüe-Regiments zu Fuß mtt dem JluerlmSmarschallstabe. Nach dem.Frühstück im Schlosse Haag kehrte der Kaiser im Automobil nach Gelder» zurück und durchfuhr die Stadt unter den erneuten Rusen deS Publikum». Dir Abreise erfolgte um 2 Uhr 45 Min. nach Station Wildpark. Die Budstetkommisfion über den Wehrbettrag. Berlin. Die V n d a e t k v m m i s s i o n des Reichs tages setzte heute die Beratung des Gesetzentwürfe» bctr. den W ehrbeitrag bei 8 ll iBeitragspslichtige Personens fort und beriet zunächst den Z e n t r u m S a n t r a g, de» Angehörigen außerdcutschen Staaten, die sich im Deutschen Reiche andauernd de» Erwerb» wegen aushalten. diejenigen Ausländer in bezug ans V e i t r a g S p f l i ch t gleichznstcllen, die im Deutschen Reiche seit länger alS zwöls Monate» ihren Wohnsitz haben. Ein national- liberaler Redner äußerte hiergegen Bedenken. Ebenso wenig Sympathie brachte er einem konservativen Anträge entgegen, der von de» beitragspflichtigen Ange hörigen des Deutschen Reiches diejenigen ansnehmen will, die sich länger al» zwei Jahre idte Vorlage bestimmt ein Jahr! dauernd im Anstande aushalten, ohne einen Wohnsitz in einem Bundesstaate zu haben, sowie einem sozial demokratischen Anträge, der in die BeitragSpsttcht Kirchen, religiöse Gesellschaften u. a. einschlteßen will. Im weiteren Verlaufe der Debatte sprach sich Rcichsschatz- sekretär Kühn gegen einen sozialdemokratischen Antrag auf Heranziehung des ausländischen Grund- »nd Betriebs vermögens von Inländern aus, und verteidigte die Heran ziehung derjenigen Ausländer, die sich im Deutschen Reiche dauernd deS Erwerbes wegen aushalten. Schließlich wurde unter Ablehnung der übrigen Anträge 8 ll der Regie rungsvorlage mit dem konservativen AbändcrnngSantragc angenommen, der von der Vcitragspslicht die länger alS zwei Jahre abwesenden Rcichsangehörigen ohne deutschen Wohnsitz anSnchmen will. Hierauf begründete ein Sozial demokrat den Antrag ans Heranziehung der toten Hand. Ein Mitglied der Wirtschaftlichen Vereinigung be kämpfte den Antrag und bestritt, daß c» sich — jedenfalls bei der evangelischen Kirche nickst — um Hunderte von Millionen handelt. ReichSschatzsekrctär Kühn erklärte, im Interesse -er praktischen und schnellen Arbeit empfehle sich die Vcstencrung -er toten Hand nicht, da man viele Ausnahmen machen müsse. Ein Z e n t r n m s r e d n e r fragte angesichts der Besteuerung religiösen SinneS, warum nicht die Sozialdemokratie das Vermögen der Ge werkschaften von 60 Millionen besteuern wolle. Ein Fort schrittler meinte, bei der Besteuerung der Aktiengesell schaften würde man e» draußen nicht verstehen, wenn das Vermögen der toten Hand frei bliebe. Der Rcichsschatz- »ekrctär wies erneut auf die zwecklose Erörterung der Frage hin. Schließlich wurde der Antrag gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und der Fortschrittler abgelchnt. « Tic Höhe Ser freiwilligen Wrhrbeiträgc. Berlin. Die „ Nordd. Allg. Zt g." schreibt: Vor einiger Zeit haben wir mitgeteilt, daß eine große Anzahl deutscher Staatsbürger, die eine Ehre darein setzen, für das Vaterland freiwillig Opfer zu bringen, n a m h a f t c B e t r äg c als freiwilligen Wehrbeitrag an die Neichöhauptkasse eingczahlt haben. Solche freiwilligen Spenden laufen noch immer ein »nd haben bereits eine ansehnliche Höhe erreicht. Insgesamt sind bisher an freiwilligen Wehrbeitrügen bei der Reichshaupt- kassc :i88565 Mk. cingcgangcn. Tie Steucrbelastitiig im Deutschen Reiche. Berlin. iPriv.-Tel.j Auf einen Antrag derkonser- vativcn Partei ist der B n d g e t - K o m m i s s i o n eine Zusammenstellung von Materialien zur Begründung der Ent würfe von Gesetzen über einen einmaligen außerordentlichen Wehrbeitrag und betreffend Aenderunaen im Finanzwesen überreicht worden. Der erste Abschnitt dieser Denkschrift gibt eine ausführliche Darstellung der staatlichen Einkommens- und Verinögensbestcuerung in den deutschen Bundesstaaten und tu einem Anhänge eine zusammenfasscnde Uebersicht über direkte S ta a t s st e u e ru d c r Bu nd e s st a a t e n neben den Erträgen nach den Voranschlägen für 1912/18. Die ge samte Steuerbelaskung beträgt danach im Reiche 1705 Millionen Mark, d. s. 41^0 A aller Steuern. Die Staats- steuern machen bei einer Höhe von 996 Millionen Mart 22,84 A der gesamten Einnahmen aus und belasten den Kopf der Bevölkerung mit 15,88 Mark, Ter Ertrag aller Gemeinde steuern »1878 Millionen Mark» umfaßt 85Z6 also reichlich ein Drittel aller Steuereinnahmen, und belastet jeden Ein wohner mit 21L>> Mark. Insgesamt erreicht die Steuer- bclastinig in Deutschland die Höhe von 4079,6 Millionen Mark, was eine Belastung von 02,75 Mark auf den Kopf der Be völkerung bedeutet. Elnbcrusung des preußischen Landtags. Berlin- Ter Ilieichsanz." veröffentlicht die Königliche Verordnung, durch die beide Häuser des Landtags auf den 12. Iuni d. I. einbcrnfcn werden. bet voller rageSbeschäfttaung den Leben-uuterhalt nicht beche».^ Es muß zu wirtschaftlich, sozial und sittlich ungesunde» Fottzen führen, wenn ein voller Beruf nur so bezahlt wird, daß der Angestellte aus Nebeneinnahmeu angewiesen ist. Durch die unzulängliche Besoldung wird auch die Körperpflege ausgeschlossen, dir Gesnudheit der Frau »mteraraben und die Fra»! nicht nur als Beamtin frühzeitig verbraucht, sondern auch für künftige Ausgaben in der Kamille dauernd geschwächt. Anregungen zu einer deutsch-rnfstschen Feriisprechoerbtadnn^ Berlin. <Prtv.-Tel.j Die russische Berwaltuug ded Post- und Tclegrapbenwesen- hat die Anregung zu einer Fernsprechverbindung zwischen Rußland und Deutschland gegeben und bereit- die ersten Schritte zur Berwtrklichuua getan. Eine russische Börsen Vereinigung hat schon IvoM Rubel für diesen Zweck zur Verfügung ge stellt. Die erste Verbindung soll zwischen Memel und Äbau hergestellt werden, die später bi- Petersburg und Moskau ausgedehnt werden soll. Ein Zwischenfall in der hessischen Zweite« Kammer. Darmstadt. Die hessische Zweite Kammer nahm heute einstimmig eine» Antrag an. die Regierung wolle wegen des Du,chl»nies der Rebcnbahn von Fürth nach Reichelsheim aus Ltaatskvsteil eine Vorlage machen, gleich zeitig aber wegen der Uebernatzme dieser Bahn in die Betriebs, »nd Finanzgemctnschaft Verüan-lnng.en mit Preußen einleiten. Im Verlause der Sitzung kam eS zu einem Zusammenstöße zwischen dem Präsidenten und dem Finanzminister. Der Minister verbat sich, vom Prä sidenten unterbrochen zu werden: der Präsident jedoch be stand ans seinem Rechte, auch einen Regterunasvertreter z„ unterbreche», gab aber zu, daß er nicht das Recht habe, ihm einen Ordnungsruf zu erteilen, was er auch nicht be absichtigt habe. Die Kammer vertagte sich daraus auf un» bestimmte Zeit. Krti« Rücktritt des Grasen von Wedel. Ltraßburg. lPriv.-Tel.» Die in der Presse auftauchenden Gerüchte über einen bevorstehenden Rücktritt des Statt halters Grafen von Wedel sind, wie au- zuverlässig« Quelle initgetetlt wird, völlig unbegründet. Dagegen sei es vielleicht nicht ausgeschlossen, daß der Staatssekretär Zorn von Bulach i» absehbarer Zeit aus seinem Amt scheidet. Der König von Italien Im Luftschiff. Rom. Der König von Italien besuchte heute vvrmiitag da§ Flugfeld vvn Vracciano und machte an Bord des Luftschiffes „E e p h i r" eine Fahrt von 45 Mi nuten in die Umgegend vv» Bracciano und wohnte sodann den erfolgreichen Wnrsversuchen bei, die mit Bomben von Luftschiffen anü gemacht wurden. Der König drückte den .Offizieren seine lebhafte Befriedigung aus. Freisprechung portugiesischer Monarchisten. Lissabon. DaS Kriegsgericht hat den Leutnant Allegre und einige andere Angeklagte, darunter zwei Frauen, von der Anklage monarchistischer Verschwörung frei» gcsproche ». Berlin (Priv.-Tel.j. Au der Ecke der Danzig« und Fröbelstraße brach gestern nachmittag ein älterer Mann zusammen und blieb rcgungSlvS auf dem Bürgersteig liegen. Ein vorübergehender Arzt, der sich um den Mann bemühte, stellte fest, das, dieser vvn einem Hitzschlag getroffen worden und bereits tot mar. ES handelt sich um den 54 Jahre alten Bäckergesellen Robert Fischer ans Sachsen. Berlin. Heute sind auf dem Truppenübungsplätze Aryö in Ostpreußen vier Mann vvm 148. Infanterie- Regiment und ein Mann vom 152. Infanterie-Regiment an Hitzschlag gestorben. Stuttgart. (Priv.-Tel.j Hinsichtlich der am Sonntag ein- getretenen Orkanverhcerungcn in Plochinge n in Württem berg wird vvn sachverständiger meteorologischer Seite mit- gctcilt, daß man an diesem Tage eine der hestigsten Windhosen erlebte, die je auf dein europäischen Kontinent zu verzeichnen war. Der Winddruck wird aus 800—500 Kilogramm pro Quadratmeter geschätzt, eine Zahl, die in der Statistik der Meteorologie einzig daslcht. Zoppot. Nachdem bereits vor einigen Tagen die Leiche des Kapitänleutnants I c » etzki vvm Flugzeuge „Westpreutzen" in der Sec bei Zoppot aufgcfunden worden war, wurde heute dessen Begleiter, der Maschiiiistcnmaat Sicgmann, von einem Fischer im See treibend gefunden und geborgen. Berlin, 4. Juni. tPriv.-Tel., Tie S ü d w e st a s r t k a n t» schc B o d c » c r c d i t - A n st a l t hat bis jetzt für etwa eine halbe Million Mark Hvoollickengelder ausgcUchcn. Der Antrag aus Genelnntguiig zur AuSaabe von Hypothekenviandbriefcn, die mit je 8 Zinsfuß ausgcsiattct sein sollen, ist bei den in Be tracht kommende» Behörde» gestellt worden. Gegenwärtig prüft di« Gesellschaft die Frage, ob cs sich empfiehlt, auch tn Deutsch- Lstasrika eine Bodcncrcdit-Anstalt zu errichte». Die Erwägungen sind »och nicht abgeschlossen. Wie«, 4. Juni. iPrlv.-Tel.j Heute ist die Ermäßigung der Stabes sc»preise in .grast getreten, und zwar hier um 75 Heller. Tie Börse ist stark erholt auf freundliche Aussichten dcS Balkanbundc». Die Kurssteigerungen sind beträchtlich. London, 4. Juni. lPrio.-Tel., Die hier abgehaltcno Strauh- sederauktlon war außerordentlich zahlreich besucht. Die Käufer zeigten sich sehr unternchmungolusttg und eS wurden Höhere Preise wie bet der letzte» Auktion bewilligt. Besonder- gut sind Blacks und Drops verkauft worden. Boos waren gegen di« letzte Auktion kaum verändert. Bncocts waren außerordentlich hoch im Preise, mit Auönahme von besten weißen Lorten. Spaüönes gingen nur tu kleine» Mengen um, erzielten aber trotzdem gute Preise. Fest waren Floß, im ganzen kamen 842 Posten unter den Hammer. Newqork, 4. Juni. (Priv.-Tcl.l Drei amerikanisch« Farben fabriken leiteten beim Bundesbezirksgericht in Philadelphia Klage auf insgesamt eine halbe Million Dollars Schadenersatz gegen die K orbcnsabrlkc» vormals Bayer L Co., sowie die in Ncwyork registrierte Farbenfabrik Elberfeld ein, die in Verletzung des Antitrust-Gesetzcs die Farbengeschäste mono- poltstert hätten. Hamburger Warenbörse am 4. Juni. lMitgeteiit von Eiche«» bcrg L Eo., Hamburg.! Kasse«. Schluß «i Uhr abends: Juli 8151, September 8>2/,, Dezember 8151, März 81. kaum behauptet. Zucker. Schluß 8,M Uhr abends: Anglist »,78, Oktober V,V0, Oktober-De zember »,v2i/„ Mai Iv,28, behauvtcl. üupser. 2,28 Uhr: September 123(4. Dezember 12851. Mat 127. behauptet. Zu», Ergebnis der preußische» LandtagStvahlen. Berlin. lPriv.-Tel.j Zum Ergebnisderpreußischcn Landtags wählen äußert sich die „ D e u t s ch e Tages zeitung am Schluffe eines Artikels wie folgt: Mit unbe dingter Genugtuung werden alle guten Preußen feststellcn können, daß das preußische Wahlrecht selbst einem Ansturm der Demokratie im Zeichen einer f r e t s i n n i a - s o z t al - demokratischen Verbrüderung unüberwindliche Schranken entgegensetzt. Dem preußischen Wahlrecht ist damit wiederum das veste Zeugnis ausgestellt worden, das es geben kann: Daß es die zuverlässigste -schlitzwehr der monar chischen Staatsordnung, der festeste Damm gegen die rote Flut ist. Unsere Freunde können mtt blankem Schild und mit ungebrochener Kraft auch in daS neue Abgeordneten haus cinziehen als die erfolgreichen Vorkämpfer für ein starkes, gcnndes, kraftvolles Preußen, dessen unversehrte Erhaltung als Hort monarchischer Ordnung und fester StaatSgesinnnng für das ganze Deutsche Reich und Volk notwendiger ist als je- Das Gehalt der Poftgehilfinnett Berlin. iPriv.-Tcl.» Mir die Gehilfinnen bei der Post hat der Bund Deutscher F r a u e n v e re i n e eine Petition an den Reichstag gerichtet, in der es u. a- heißt: Das Gehalt der Postgehtlfinncn von 750 Mark jährlich kann, da eS auch znm Bescheidensten nicht reicht, nicht anders alS sozial verhängnisvoll ivirken. Der -Staat als Arbeitgeber dürfte überhaupt seinen Angestellten keine Gehälter zahlen, die Pari». lProduktcnmarkt.j Weizen per Juni 28,4kl, per September-Dezember 28,8v, ruhta. — R ü b ö l per Juni 74,75,, , per September-Dezember 72, ruhia. — S p t r t t u S per Junt 42,28, per September-Dezember 42,8», ruhta. London. «Milllermarkt.» Anstäildtsihcr Weizen fest, 8 ei höher. Enallschcr Wetzen fest. Amerikanischer Mais kein Anaebot. Tonaucr Mais träac. Amerikanisches Niehl fest, aber ruhi,,. Ena» UschcS Mehl ruhia, aber stetia. Gerste ruhia. Hofer schwach. Sertliches «nd Sächsisches. — Ihre Könial. Hoheit die Prinzessin Mathilde hat dem Damenschneider MvuritS Christensen in Dresden, Struvcstraße 4. das Prädikat,, Hoflieferant" verliehen. — Die Kre iS h a uptm a n n sch a ft Dresden hat dem Schulknaben Wilhelm Otto Winter in Dresden für die Rettung eines Schnlknabe» vom Tode des Ertrinkens in der Elbe eine Geldbelohnung bewilligt. — Fremde In Dresden. Vom Hotel Bellevue find nach längerem Aufenlhall« wieder adg «re ist: Prinz Löwenstein, Prinzessin Heinrich von Schönbura-Waldenliüra. Gras Heinrich Maidburg zu Wofiegg, Kaiserlicher Legal onsrai in Bukarest. Llisabcih Gräfin von Lrayenbera- Hannover. Quartier genommen haben dort: Fürst und Fürstin Molfgang Pjenburg-Lüdingen: Baron von Hardenbreck und Baronin von ardenbrcch Obcrhofmeisterin der Königin der Niederlande: Baron und aronin Albert Steiger au» Prehburg: Oberst von dem Buesche-Sttetthotst au» Hannover.
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