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»» 63 Herr . . . . .. .. . . . . ... „ , au» .. en wir ihn dock nickt mehr. meinte Graf Alten achselzcukend. «Ist doch schon die ganze große Residenz voll von deu> interessanten Ereignis, und Bruno Müllcr-RotheiiselS, oder lebt nur noch Bruno NothenselS, gehört zu den meistgenannten Persönlichkeiten de» Lage». Ich höre, seine Novellen sinken seit dem Bekanntwerden der großen Neuigkeit reibenden Absatz. Bereits die vierte Auflage soll erschienen lein» und die Buchhändler überschütten ihn mit Bcrlagsanerbietungen. Er braucht, glaube ich, jetzt gar nicht mehr' die Erbschaft, uni ei» reicher Mann zu werden." „Und weigert sich doch, Schö»n>alde kevanSzuaeben, natürlich nur, um uns nicht den Willen zu tun; denn rr>as soll solch ein Federfuchser mit einem Landgut?" „Nun. das liebe sich doch von zwei Seiten ansehen," meinte der Graf. „Gerade 'nr einen Poeten mag solch ein ländlicher Besitz von besonderem Wert sein. Indessen, r>a Tu so sehr wünschest, das Gut zu behalten, solltest Du Edithas Vorschlag nicht von Ser Hand »«eisen. War Bruno Müller" — der Graf und iDetrich liebten es, ihn noch iriimer so zu nennen — „doch augenscheinlich von der sreundlich vermittelnden Haltung reiner »Frau sehr enchankiert." Dietrich lachte spöttisch aus: „Selbstverständlich: dock möchte ick mir ein weiteres Entgegenkommen meiner Frau «Men diesen Herrn verbitten." Ho, ho," ries der Gras, in dem Bemühen, der ganzen Sache gtwaS Scherzhaftes zi weib. datz ick mir nichts verbieten lasse, was ich auS innerster Üebcrzeugung zu tun für recht erkannt habe " Dietrich sah zu Boden und zuckte unmerklich mit den Achseln. „Ta siehst Du, Alten, wie man mich behandelt," sagte er, verdrießlich an seinem Schnurrbart zerrend, „Editha nimmt sür jenen fremden gegen mich Partei." Sie legte ihre Arbeit zusammen und erhob «ich: ..Ich dächte durch mein Anerbieten das Gegenteil bewiesen zu haben. Nach Deinen eben gemachten Aeuberungen jedoch ziehe ich es zurück. Mrt einem Fremden habe ich keine Veranlassung zu verhandeln, mit Deinem Bruder hätte ich eS versucht." Sie halte die letzten Worte stark betont und verlieh mm das Zimmer: Gras Alten wollte ihr folgen, Dietrich aber hielt ihn zurück. „Unnötig, Lieber, unnötig! Du 'ennsr Ediiba mchl. Was sie einmal gesagt hat, davon geht sie nicht ab. DaS weih ich aus Erfahrung." „Tann war eS lehr unklug von Dir. sie so zu reizen." „Am Gegen teil. Ach bade den Hans Schönwaldes innerlich schon ausgegcben, doch Werde ich auf das Anerbieten meiner Iran, ibr Vermögen als das meimge zu betrachten, heute noch znrückkommen " Dietrich hatte sich in einen Stuhl geworfen, schlug die Füße übereinander und zündele sich eine Zigarre an. „Willst Tn nicht auch rauchen. Allen? Das Weibliche Inder' unS ja nickt mehr." Ter Gras folgte der Aufforderung und letzte sich Dietrich ocgenüber. Sein Auge verlieh ihn nicht: „Reicht deS Alten Hinterlassenschaft denn wirklich zur Deckung Deiner Schulden nicht auS?" fragte er. „Nein!" entgegnete Dietrich kurz. ,,Dann sind sie in der Tat bedeutender, als ich dachte. Du solltest unter diesen Verhältnissen Deinen Rennstall ein wenig einschränken. Ich und Asta, wir haben uns schon überlegt, wie wir sparen können. Deshalb sind wir z» dem Entschluß gekommen, den nächsten Winter, da die Trauer uns doch gesellschaftliche Zurückhaltung auferlegt, mit den Kindern nach Aralien zu gehe». Vielleicht schlichest Tu Dich nur Frau und Kind uns an. Auf diese Weise kannst Du am besten alle Versuchungen zu allzu grohen Ausgaben meiden," „Sehr liebenswürdig, Allen. Aber ich lehne Deine Aufforderung entschieden ab." ..Und weshalb, wenn ich fragen darf?" „Weil cs nichts Langweiligeres für mich gibt, als mit Iran und Kind zu reisen." Ter Graf lächelte. „So. so, verstehe! Ich hörte slUVic wag nicht reisen, last Dir das genug sein! Eber vielleicht im September zu dem Rennen /ach Baden-Baden." „Ebenfalls ohne Deine Iran?" „Natürlich. Sie hat mich ja noch nie begleitet." „Nun. Asia sagte mir, daß Editlxi ihr die Absicht geäußert habe, Dich nickt mehr so viel allein reisen zu lassen." Dietrich sah seinen Schwager verwundert an. „Hat sie das wirklich gesagt?" „Zweifelst Du daran?" „Das ist ja ganz etwas Neues." meinte Dietrich, „und könnte mich nachdenklich machen. Wenn sie es aber in Wahrheit wünschen' sollte?" „Siehst Tu? Nun zeigst Du Dich doch als galanten Ehemann." ..Eine Liebe ist der andern wert. Hilst sie mir aus der augenblicklichen uleimne, in die ich durch die elende Wechselreiterei geraten bin — ich loar wirklich ein Tor. dah ich nicht schon früher bei Editha anklopste und mich von den Wucherern scheren lieh —, so kann lch freilich nicht anders, als mich ihr gcw.llig zeigen." Er batte das nachlässig hingeworsen, und neigte den Kops znm Fenster, an dem er sah. „Znm Teufel!" ries er ärgerlich, „da kommt die kleine Wese den Parkweg - « - herunter, jedenfalls um meine Frau zu besuchen. Wie fatal! Editha scheint einen voll ständigen Narren an dem Mädchen gefressen zu ' « ist sie hier, und er die Sacke er beute wun'ckte lck. mtt meiner mau altem zu sem. Je rascher dre Sacke er- >rd, desto besser. Du weiht ja, wie unangenehm es mir ist. vor sie als Bittender ll.' „Freilich begreife ich daS, obwohl ich Dir offen gestehe, daß mir «in eire- ethältms wie daS Deine ein Rätsel ist. Zwischen Asta und mir gibt eS in all ..vx, .v, Editha hatte Gertrud Wese oufgesordert, mitzuspeisen: daS junge Mädc bat, sie zu entschuldigen. „Wenn die Mau Baronin allein sind/ schloß sie „Fürchten Sie sich vor den Herren, Gertrud?" fragte die Baronin lächelnd. ständige» Narren an dem Mädchen gefressen zu haben. Alle Tag- gerade heute wvisichte ich. mit meiner Mau allein zu sein. Je ra ledigt wird, ^ ' ' * ' ' ' zu treten. kicheS Bethältms I , vielen Dingen, die unsere Vermögensverhältnisse betreffen, kein Geheimnis." führt ja auch eine Musterehe," n»arf Dietrich spöttelnd ein. „DaS weih ja die Welt, und wo sie eS nicht weis,, seid ihr beide äußerst beflissen, sie damit bekannt zu machen." „Nun ja. eS gibt auch nichts Häßlicheres, Unangenehmeres als ein unsriedlicheS Leben im Hause, schon der Kinder wegen. Darüber bin ich mit Asta einig gewesen, und deshalb sind wir beide bemüht, uns danach zu halten." „Sohr weise, beim Himmel! DaS klingt ia fast, als hättet Ihr über Euer moralisches Verhalten einen gegenseitigen Vertrag geschlossen." „Nun ja. nenne es so: aber wir sind zufrieden dabei, und ich mochte Dir raten, es uns nachznmachen." „Warum nicht? Wenn es anginge. Aber Editha ist nicht Asta. Sie hat ihren Kops sür sich." „Du machst ihr nicht genug den Hof. Mauen wollen immer ein wenig geschmeichelt sein auch durch den Ehemann. Da Du sie brauchst, das heißt, ich meine ihre Güte und ihr Wohlwollen sür Dich, so solltest Du Dir ein wenig mehr Mühe geben, ihr zu gefallen." Dietrich unterdrückte ein Gähnen. „AIS ob ich daS nicht zur Genüge getan im Anfang unserer Ehe; aber sehr bald schon verfing meine Galanterie nicht mehr. „Ach liebe keine Schmeicheleien," sagte sie. „Nun, da ließ ich es." Mädchen aber errötend. . . . „ ck. „Ein wenig," gestand sie. „ich bin an den Ton der vornehmen Welt nicht gewöhnt." ..Nun denn ein andermal und grüßen Sie Ähre Eltern. Ich komme in den nächsten Tagen noch einmal hinüber, ehe der neue Herr einzieht." „Ach, muß cs denn sein?" klagte Gertrud „'Was wird aus Schönwalde werde» ohne die Iran Baronin. Die alten Leute besonders und die Kranken, nach denen die Iran Baronin öfters zu sehen pflegen, wollen sich gar nicht beruhigen, daß sie jetzt eine andere Herrschaft bekommen." „Sagen Sie ihnen, Gertrud, daß sie nicht unter dem Wechsel leiden sollen. Ach werde vor wie nach sie besticken Da der jetzige Besitzer von Rotbensels unverheiratet ist, wird er mir gewiß gern die Fürsorge für die Armen und Kranken weiter gestalten." „Das wird die Leute in Sckönwalde lehr beruhigen," meinte Gertrud, „wenn die Mc>n Baronin mir gestatten, es ikmen zu sagen. Nebrigens hörte ich in Berlin schon, daß der neue Herr Baron sehr aut sein soll!" „So?" fraate die Baronin interessiert. „Und von wem haben Sie es gehört?" „Von der Frau Nätin Arnold." „Sie kennen die Rätin Arnold, Gertrud? Das soll ja eine ganz ausgezeichnete Frau sein. Man hat sie mir in der Armenpflege gan» besonders gerühmt. Und sie kennt Bruno von Rocken- sels?" „Ja. schon als er noch Bruno Müller war. Die Rätin ist im Vorstand unserer -Fortbildungsschule und kümmert sich sehr um unsere Bibliothek, daß nichts Ungeeignetes darin ausgenommen wird. Da schenkte sie denn vor einem Aahre etwa uns die Novellen von Müllcr-Rokhensels. „Das ist ein Buch, daS Ahr mit Nutzen lesen tonnt," sagte sie, „und ein schönes Buch dazu." Und dann erzählte sic mir, der sie erlaubt, sie zuweilen in ihrem traulichen Heim zu besuchen, daß sie den Verfasser der Novellen kenne, und daß er ein so guter, so hervorragender Mensch sei. Wer hätte damals ahnen können, daß er Herr von Schönwalde werden würde!" Editha batte schweigend zngehört. während sie Gertrud bis zur Parkpsorte ge leitete. Sie fühlte sich tics bewegt durch das dem von Dietrich so gehaßten Bruder ge- spendete Lob. Eine Iran, wie die Rätin Arnold, von der sie so viel Rühmenswertes gehört, hielt ihn hoch, und die, welche ihm am nächsten standen, die ein Unrecht an ihm gntzumachen hatten, behandelten ihn wie einen unliebsamen Eindringling, einen Un würdigen. Und auch sie, batte sie nicht gleich bei der ersten Begegnung den Eindruck gehabt, daß ein ungewöhnlicher Mensch vor ihr stand, ein Eindruck, der noch bestärkt wurde durch die Erinnerung an das, was sie von ihm gelesen hatte? Ganz zufällig waren ihr die Novellen von Müller-Rotheniels in die Hände gefallen, als sie in Berlin in einer Buchhandlung einige Lektüre zur Mitnahme nach Frauenstein ausgesucht hatte. Man batte ihr das Buch sehr warm empfohlen. Dazu kam der Name Rothcnsels, der sie neugierig »«achte. Als sie sich dann aber in das Werk vertiefte, war sie ganz hin- genommen gewesen, am meisten durch den edlen Geist, der aus allem sprach, durch den Ernst seiner sittlichen Anschauungen über Welt und Leben. Es waren dieselben An- schaumigen, die sie hegte und um derentwillen sic so oft den Spott des Gatten ertragen mußte. Kortlebnng folgt.) VLnLliodvr Ausverkrmt Vrekvlävr vexen vollstünäiFer OescküktssnfFsho ller seit lanFca -labrcn bestohenllen l-'iema Mi, lvl- unä 8v!ävll-8au8 8vikort L Lo. LL kraZer Ltrasss LL. Unser Luxedot ist nicht mit ä»n io vielen Ossckükten üblichen, monstllcl» st-rttünä-nckon käumun-rs-, 8iison- etc. Lnsverlciinssn ru vsrveclmeli,. unser veschlkt virll vollMn-lie ,»k- .-einst, nickt sivu an enck-rei Ktelle aller unter anller>-r b'irma neu eröffnet, vir verlassen vrosäen, SSmtlicbo IVaren siull rum Teil dis outor 8eII»8tlz«i»tv»i,, «1» reäm.isrt: es bvünllst Ich äaruntsr noch ein Fresser Verrat ll aren. «sie aus äsr Ii«IlK«I'8Mr»88v -biFsr ksirma stammen, am lm§er. vor OrioutisrcmF Kälber nennen vir oiniZe Laten, veven neck grössere Vorräte am vager sinä: ru lOeiäsrn, vlusen. Röck-m etc., in > allen maäernen »all s lillen lVebarten unä darben in sslatt unci gemustert. seit ckakren erprobte vakrikato, in Taffsten, Slsrvoülsux, ärmur, vuckss, vamasses etc. ledige ii. Mine Sülümloliü Mmrre LüillmMe, «MIN- II. ÜIiI8ÜII-8SlIMl. fMe SIiüüii Ikeste in kostt>m-8amm»t kür Knaben- unä Illällcken - Vetilvillumr, liest« tür sinrelns Kostümen, Köcks etc. in vatist, ^Volle, Soiäv, (killen etc., auck eiurolue Lloäollblusen. Zr»N8vL«Ivn- VÜU8- SivIiIvLvr «to. vlv. in KM. Nolle. 801^6 etc. etc. ÄlltÖ l^ölll, lache», auch ganze teccrk Ngchlasie kaust u tauscht u höchsten Preisen Anwclicr William Hager ir.. Schlvßslr Nr Ina. Ecke Kl. Brüdergnsse. d«»s«O »o»i» i peTnoveuivi 56 tä>drik-8>«S«rl,g» LsrI üeirsler, XI »'»Ll.k'ofr«-«5. keiepNoo II7S7 NU LL^ vcr beite, den eS gibt, enorme Heizkrast. garantiert «allst, gerucklo-, nur t.» M. .zririntiiicreiDromveterstr. 8. >i. Kiiüililtttlr früher Waiseithausstraste. M Vrvltostr. S (nävliut 8ev«1ras«e), iisliMüel'Isgl! io» Kedl'lillei' Iliiliet. N ien. 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