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Dresdner Nachrichten : 07.11.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190511077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19051107
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19051107
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-11
- Tag 1905-11-07
-
Monat
1905-11
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.11.1905
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o « l(Ü^U0L.lcne« NOssl-ILt-LNäNI ouäc,6k LI00.55Ü KvistKt-cstlSCikK 8EMOG orrL»5S7e ° o /)U8^>bI k. ldl -)l.I.llbl » lRblldl./cQll.H Laiidtagsverhandlnligen. Srste Kammer. In der «estrigen zweiten öffentlichen Sitzung, an der S«. Könial. Hoheit Prinz Johann Georg teilnahm, wurde nach Erledigung der Ncaistrande in Gemäßheit des könig lichen Dekrets Nr. 4 die Wahl zweier Mitglieder und deren Stellvertreter in de» Ausschuß für Verwaltung der Staats schulden voracnommen aus Grund der Bestimmungen des 8 8 des Gesetzes vom 29. September 1834. Es wurden zu Mit gliedern die Herren Domherr Triitzschlcr-Falkenstein-Dorssladt Geh. Rat Meiffel, Erz., "" ' O' zu Stellvertretern die bcrbiirgermeister Beutler gewählt. und Wirkl. . „ Herren Dr. v. Wächter und Zweite Kammer. Die Kammer hielt gestern mittag ihre fünfte Sitzung in der Dauer von 10 Minuten ab. Am Negierungstische Herr Staatsminister Dr. Rüger. Einzigen Gegenstand der Tages ordnung bildete die Schlußberatui'a über den mündlichen Be- richt der Finanzdeputation 74 über den Gesetzentwurf wegen der vorläufigen Erhebung der Steuern und Abgaben im Jahre 1 906. Der Teputationsvorsitzende, Abg. Hähnel-Kuppritz, erstattete ein kurzes Referat und bean tragte, den Gesetzentwurf unverändert nach der Vorlage anzu- nehmcn. Ohne Debatte beschloss die Kammer in diesem Sinne. Tie Regierung hatte auf namentliche Abstimmung verzichtet. — Tagesordnung der Ersten K a m mer siir die :!. öffentliche Sitz ung am 7. November, vormittags !l Mir: Störung aus der Registrandc und Beschlüsse auf die Eingänge: — Antrag rum Entwurf einen Gesetzes t-etmsS Abänderung der Revicuciten Gesinor-Orbmmg sitr das Köniaretch Sachsen in der Fassung der Beknimtuinchuna vom St. Mai I8VS; — Anzeige über eine für unzulässig erklärte Petition. — Tagesordnung der Zweiten K a rn m e r ftlr die S. vffenttlche Sitzung am S. November, vormittags lk> Mir: JiNerpellaltonen de« Abg. Goldstetn und der Abgg. Günther und Bär, die Fleischteuerung betreffend. . LertlichcS mrd Sächsisches. — Der letzte Sonntag zeigte hinsichtlich des Personen verkehrs auf den hier einmünbeiideii Eisenbahnlinien wieder ein recht lebhaftes Bild: namentlich war der Andrang von Aus flügler» nach der HainSverg-Kipsdorser Linie, Ivo in verschiedenen Oitschasien Kirchweihfeste abgclinlteii wurde», ein sehr lebhafter. Insgesamt hatte der hiesige Hauvlbahiihof zur Bewältigung des Verkehrs 16 Sonderzüge. davon 10 auf der Tharandt—Freiberger, 0 ans der Pirna—Schaudauer und 1 auf der schlesischen Linie, ab- zillertigen. Auch auf der Hainsberg -Kipsdorser Linie muhten einige Sonderzüge abgelnssen werden. — Der Cchutzverbaud für Handel und Gewerbe in Zittau hat sich mit einer Eingabe an den Landtag gewendet, in der darin» gebeten wird, den ü 3 des Gesetzes, beiresleud die Sonntags- teicr, wenn irgend möglich, nutz n hebe » oder doch mindestens dah!» abziiänder», daß 'die Schaufenster der Geichäftslüden au Sonn- und Feiertagen nur während des .Hanvtgvttcsdiensles au den Vormittagen geschlossen blechen müssen. — Zur Vornahme von Reparaturen an den oberen Teilen deS Turmes d e r I a l o b i k i r ch e aus den, Wettiner Platz war zu Anfang vorigen Monats ei» gegen 14 Nieter boheS Gerüst er richtet worden. Nach Beendigung der in einer Hohe von etwa «N Metern nnSzusühienden Arbeiten hat man gestern ivicder mit denen Abbruch begonnen. Das Kreuz und die Spitze waren be reits gegen Mittag fceigelegt. Die Ausführung des siinf Etagen mrswenenden Gerüstbaues hatte der Kirchenvorstand der Firma Ernst Noack übertrage», die auch die in den letzten Jahren ge legentlich der Reparatnrnrbeiten an den Türmen der Katholischen Hvflirche, Kreuz- und Johnrulcs-Kirche benötigten Belüftungen ausgestellt hat. In den Stürme» der letzte» Wochen hat sich dieser Ban ebenfv wie die ihm an anderer Stelle vorhergehenden durchaus bewährt. Die Beschädigungen des mit.Kupfer bekleideten Turmhelmes sollen übrigens durch einen Blitzschlag entstanden sein, ihre Beseitigung war dringend erforderlich vor Eintritt der schlechte» Jahreszeit. — Die diesjährige Hauptversammlung des Dres dener Zweiavcre» ns der evangelischen Gustav Adolf-Stiftung fand Sonntag abend hs>8 Uhr im „Gaschause zum goldenen Apfel" auf der Großen Mcißner- Slraße statt. Jbr ging ein Festgoliesdicnst voran, an dem Herr Pfarrer Frommhold-Chcmuitz die Festpredigt hielt und Herr Pfarrer Heise von der Annenkirche über die Arbeit des Gustav Adolf-Vereins im verflossenen Jahre sehr eingehend sin dem vom Zentralvorstand heransgeacbenen Jahresbericht bereits ver öffentlicht) berichtete. Die Versammlung wurde von Herrn Pfarrer Heise mit einer Ansprache eröffnet, an deren Schluß er unermüdlicher Weiterarbeit und zu eifrigem Sammeln aiifsorderte, da die Not in der Diaspora unendlich groß sei. Nach den »blichen Wahlen, welche die Wiederwahl der bisherigen Vo-rslaudsmitgtieber ergaben, und nach Erledigung einiger anderer affchästlicher Angelegenheiten bewilligte inan auf ein Gesuch des Herr» Vikars Jäh ne in Eichwald tBöhmcns 200 Mark zum Baue eines Kirchleins^ dessen die rasch anfblnhendc Gemeinde dringend bedarf. Am Schluffe der Versammlung gab Herr Berg- werksdirektor a. D. Hupseld, früher in Steiermark, ans seinen langjährigen Erfahrungen Erlebnisse zum besten, welche das unaufhailfame Blühen und Eindringen des Evangeliums in diesen früher ganz katholischen Gegenden schilderte, Erfolge, die namentlich der Einwanderung glauvenstrcuer evangelischer Berg leute zu danken sind. — Der Verein ehemaliger preußischer Militärs beging am 3. November unter zahlreicher Be teiligung von Ehrengästen, Abordnungen von Brndcroercinen und seiner Angehörigen sein 8. S t > f t » n g s f c st durch einen Fannlienabend, da laut Beschluß eine Stisiiinasfcstfcier nur von süns zu fünf-Jahren begangen wird, in dem prächtig geschmückten großen Saale des „Krvstall-Pnlastes". Die gesanglichen Dar bietungen von Junghähnels humoristischen Sänger» ernteten wohlverdienten reichen Beifall, namentlich das militärische Charakterbild: „Der alte Grcnadierfeldwebcl". Tie Lose zur Gabenlottene waren sehr begehrt^ zumal die Gewinne in Bons zu Speisen und Getränken bestanden. Das wohlaelungcne Fest, zu welchem der Verein wieder verschiedene Anmeldungen neuer Mitglieder registrieren konnte, fand durch einen flotten Ball erst in den frühen Morgenstunden seinen Abschluß. — Aus Anlaß des am 11.. 12. und 13. November unter dem Protektorate der Königin-Witwe im hiesigen städtischen Aus- stellungspalaste stattsindendcn Wohltätigkeits-Basars wird in den Basarräumen während der genannten Tage eine mit öffentlicher Fcrnsprcchslclle verbundene Po stau st alt unter der Bezeichnung „D r c s d e n - Ba s a r" in Wirksamkeit treten. Ae Befugnisse dieser Postaustast erstrecken sich auf den Verkauf von Postwertzeichen, die Annahme und Abscndung von gewöhn lichen und eingeschriebenen Briesscndungcn, sowie auf die Ver-' miltlung von Gesprächen mittelst Fernsprechers. — Der Babelsbergers che Stcnograplicn-Ver- eln Dresden-Neustadt veranstaltete am 3. November in den Räumen von Hollacks Etablissement ans der Königsb» Ücker Straße einen Familiciiabciid, der in einem trefflich anSacsiilnte» Koinect der Rothschen Kapelle sowie in wohlgelniigencn Vorträgen von Mitgliedern und einem Ball bestand. Eine rcichausgestattete Gabeulvttcrie batte sieb eines regen Zuspruchs von seiten der Mitglieder nebst deren Angehörigen und der Nacbbarvcreinc zu er freuen. Der Verlaus der Festlichkeit gab wiederum ei» erfreuliches Bild von dem engen Zusammenschluß der Mitglieder in Arbeit und Geselligkeit und wird allen Teilnehmern in bester Erinnerung bleiben. i — Auch der zweite am Sonnabend abend im Tivolisaale , lwttgefiindene Vortrag bezw. die Vorführung von „Mein > System" durch den Häufchen Jngenier-Lcutnant a. D. I. P. Mul! er Halle eine außerordentlich starke Anziehungskraft a»s- geubt, w daß der Saal nebst Galerie dicht gefüllt war. Unter den Bepichern bemerkte man viele Aerzte: auch Offiziere ver schiedener Grade waren zugegen. Die Vorführungen sanden ünesLi: Lei geöffneten Fenstern und Türen statt, so daß im Saal« zwar eine ziemlich niedrige Temperatur herrschte, dafür aber, zumal angesichts der großen Menge Veriammelter, eine gute, reine Lust sich bemerkbar machte. Das Müllersche System be- steht, wie schon angedcutei, ans einer Reihe von acht je »ach der Vertrautheit und Geübtheit mit den, Svtlem mehr oder minder schwierig zu gestaltender gymnastischer Uebungen, die in leichter Kleidung ausgeführt werden sollen. Dan» solch ein Bad bezw. eine Abduschung, für welchen Zweck Herr Müller eine eiufache, aber lehr praktische Handbranse amvendet, u»o nun kommen zehn Frottierübungen, die gleich de» gymnastischen Hebungen alle Körperteile gleichmäßig berücksichtigen, vor allem aber die von der größten Mehrheit der kultivierten Menschheit so sehr vernach!ässigten Unierlcibsorgnne einer wirkungsvollen Behandlung unterziehen. Zwischen die meisten Uebungen find noch kurzdauernde Tiefatembclvegnuge,, eiugeschallci. Tos ganze „System" soll nicht mehr als 13 Minute!' täglich Zeit bean spruchen, und tatsächlich brauchte Herr Müller diese Zeit noch nicht ganz, als er in glatter Folge, aber ohne jede Ucberhastnng sein „System" in der von ihm „für mehr Geübte passenden Form" , durchging. Diese kurze Dauer des „Systems" ist ein außer- ordentlicher Vorzug gegenüber den zahlreichen sonstigen in ' Systeme gebrachten Leibesübungen, die >ehr bald langweilig und) infolgedessen vergessen werden. Für die Vorzüglichkeit von „Mein ^ System", das allerdings in vielen Punkten ans den bekanntesten Werken gleicher Richtung Anleihen gemacht oder sie weiter aus- gebaut hat tam meisten ans den weitverbreiteten Sandow- Uebungens, gibt dessen Verfasser ein beredtes Zeugnis, denn Herr Müller entspricht einer Jdcalgestalt männlicher Schönheit, wie sie bei „ns jetzt zu den größten 'Seltenheiten gehört und nur noch in antiken Bildwerke» zu schauen ist. Zu diesem außer gewöhnlich wohlentwickellcn Körper gesellt sich eine kerngesunde, sonncngebadcte, fast kupierbronzene Haut, und außerdem darf man Herrn Müller glauben, daß Lungen, Herz, Magen, Nieren »sw. bei ihm in bester Ordnung sind. Auf jeden Fall haben die Borführungen gezeigt, daß cs wohl möglich ist, bei nur ver hältnismäßig geringem Zeitaufwand — der um so weniger in Betracht kommt gegenüber den oft geradezu frivolen Zeitver- schmendunacn für andere unserem törocrnchcn Wohlc direkt schädliche Beschäftigungen — sich ohne Anwendung aller Apparaic durch „Mein System" gesund und frisch zu erholten. — Der Postbeamten-Gesnngvcrcin „Liederkranz" hält am Mittwoch im „Eldorado" sei» Winter-Konzert ab. — P o l i z e i b e r i ch t, 6. November. Am Sonnabend stürzte auf der Striesener Straße ein drcisährigcs Mädchen, das in der Abwesenheit der Mutter auf das Fensterbrett gekielter! war, durch das Außcnfeuftcr der im t. Stock gelegenen elter lichen Wohnung aus die Schulter eines vorübergehenden Arbciiers und dann aus den Fußweg herab. Wie ein sogleich lnnziigczogcner Arzt scststcllle, hatte die Kleine außer einigen Schnittwunden und Hautabschürfungen keine ernstlichen Bcrlctznngen erlitten. — In letzter Zeit ist in hiesiger Stadt mehrfach ein Unbekannter, 25 bis 30 Jahre alt, mit dunklem Haar und kleinem Schnurr bart, der sich als Monteur ansgibt, als Ei n m i e t e rd r e b aus getreten. Die Vermieter von Schlafstellen werden deshalb hier- durch gewarnt und gleichzeitig ersucht, umgehend Anzeige zu er statten, wenn eine verdächtige Person oustrelen sollte. — Ans der Pfoteichauerstraßc wurde am Freitage ein zweijähriges Mäd- chcn, das noch kurz vor einem Straßenbahnwagen über das Gleis laufen wollte, vom Wagen umgerissen und von der i Schutzvorrichtung eine kurze Strecke weit geschleift. Die Kleine kam mit leichten Hautabschürfungen im Gesicht davon. Ter Wagenführer, der seinen Wagen schnell zum Stehen brachte, ist schuldlos an dem Unfälle. — Gestern nachmittag nach 5 Uhr geriet ein am Hause Altmarkt, Ecke Seestraße angebrachter Neklnme-S chan- kasten, vermntlich durch Kurzschluß der in dem Kasten befind lichen elektrischen Leitung, in Brand, wodurch auch eine An zahl Prismengläser zerstört wurden. Tie Feiierwehr unterdrückte den kleinen Brand in kurzer Zeit. — Vormittags in der 9. Stunde wurde ans dem Grundstück Bergniaiinstraße 38 <Vorstadt Striesen) verdächtiger Ranch gemeldet, aber durch die ansgerückte Feuer wehr-Abteilung nur blinder Lärm festgeslellk. — Gestern beging die Hvlzwa>cnsabrik und Buch- »ndKnnst- drnckerei M. E Zvr n in K ö tz i ch cnbrod a lnicht Kor», wie irrtümlich gemeldet) ihr 2 5 j ä h r i g es G e i ch ä s tsj n b i l ä n m. — Herr Buchhalter Emst Berger in Meißen konnte am Sonnabend ans eine -iOiäbrige Tätigkeit bei der Finna C. E. Klinlicht n. Sohn zinückblicken. — Der Karusselldreher Händler, der des Raubmordes >in Langen Grande bei Kö „ igs! ci» bezichtigt ist, wurde am Sonnabend ans den Schauplatz der Tat nbergesiihrt. Ein Ge ständnis des Beschuldigte» liegt noch nicht vor. — Leipzig, 5. November. Am 19. Oktober waren der Hausmann Ruß ans der Hainstraße 13, sowie dessen Ehefrau und die 16 Jahre alte Tochter wegen Gasvergiftung aus ihrer Woh nung in das Krankenhaus gemacht wende». Während der Vater »nd Tochter infolge der Vergiftung bald starben, winde die Ehe frau nach etwa 14 Tagen al? geheilt wieder ans dem Krankenhaus entlassen. Heute hat diese, Marie Louffe Ruß, 59 Jahre alt und von hier gebürtig, ihre»! Lehen durch E r h äuge n ein Ende ge macht. Ter Ehemann hatte damals ans Furcht vor Strafe wegen eines schweren Verbrechens den Gashahn aufgedreht und die Vergiftung herbcigesührt. — Für ein allgemeines st nd e» t i s ch eS Ehren gericht an jeder Hochschule macht die Freie Siudentenschast in Leipzig jetzt lebhafte Propaganda. Dasselbe soll sich ani einem . allgemeinen Stndenlenaustchnß a»sbanc», der ohne Ausschluß irgendwclchcr Grnppcii die gesamte Studentenschaft vertritt. Es soll nicht mehr, wie das Ehrengcrickit einer Korporation, darüber entscheiden, vd die Gegner sich aus Pistolen oder ans Säbel oder sonstwie zn schlage» haben, sonder» über Recht und Unrecht ent scheiden und den Schuldigen z» einer mit seinen Ueberzengungc» zn vereinbarende» Geiingtunug verurteilen, die auch in einer bloßen Abbitte vor dem Ehrengericht bestellen kann. Anis nachdrücklichste wendet sich, wie bekannt, die Freie Studenten.ichast gegen das gesellschaftliche Konventionell der „unbedingten SatiStaktwn mit der Waffe". Vor dem Allgemeinen Ehieugericht will sie icd.m. mag er sich nun zum Duell bekennen oder cs verwerfe», sein Recht werden lassen. — Dem Ohcrmarkthelfer Holder in Leipzig ist in Auer-, kennnng seine» langiährigen treuen und znfiiedcnstellendcn Dienst leistungen bei de» Bnchhandlnng Fr. Lndw. Hcibig die FUedlich s August-Medaille in Silber verlieben worden. Weiter ist den in der gleichen Buchhandlung beschäftigten Markthclsem Anders in Leipzig und dem in städtischen Diensten stehenden Hilisanfsehcr beim Tiefhnuamte Delitzsch in Leipzig - Lindenan das tragbare Ehrenzeichen für Treue i» der Arbeit verliehen morde». — Der in P laue» i. V. von einem Automobil über fahrene Sohn des Klavierstimmers Thieme ist seine» schweren' inneren Verletzungen erlegen. — In M ügel n bei Oschatz wurde am Donnerstag die neu-! erbaute FriedliosSkavelle geweiht. Sie ist nach den Plänen des BanraieS Julius Zeißig-Leipzig von dem Zimmcrmeistcr Edwin! Thomas ausgesührt. Das hcrniche Allarsciisicr <die Auferstehung! des Herrn) stammt von der Firma Urban in Dresden. — Zwecks Erlangung von Sktyen »» einer neuen Bczirkslckmlc in! Crimmitschau kalte der Crtmmilschcuicr Sladtrat vier sächsische Archi-, testen z»r Einreichung von solchen ausgcfordcrt »nd sttr ieve Skine ein Honorar von »00 M. ausgeworsen. Am geeignetste» wurde der Entwurf i deS Architekten Paul Burgdardt-Lcipzig gesunde». ES wurde ihm noch! eine besondere BergMung von SW M. zogesprochen. Entwürfen der Archi-' leiten Reichel und.siükn-rieivzig, E. K ü h n - D r e s d e n und W. Bürgcr- Chemnid wurden je 3M M. zuaest'wcheu. — Alls dem Bahnkörper zwischen Altenburg und Trebanz- Treben wurde in der Nacht zum Montag gegen >/s2 Uhr eine un bekannte männliche Person tot aufgefnnden. Vermutlich hat sich der Unbekannte durch einen Eisenhahnzug überfahren lassen. — Obgleich die Stadibchörde von Bischofswerda die für die Eiinitllimg von Brandstiftern nnsgcsetzte Belohnung auf 1000 Mark erhöht bat. fahren diese fort, ihr Spiel zn treiben, indem stc am Freitag abend wiederum drei Scheunen, darunter eine Dopvclscheniie. an der Knmenzcr Straße in Brand setzten, o daß sich die Bcnnnihianiig der Bewohnerschaft durch die fort gesetzten Brände aufs höchste gesteigert hat. j Bautzen, 5. November. Gestern Gl ei und heute fand hier die diesjährige <8.j Fischerei-'.'! u s stell» n g deS sächsischen FischercivereiiiS statt, die starke» Besuch anfzilweisen hatte. Die Ausstellung ivuide im Garten de? ...Hotel Gnde" abgehatten und war reich beschickt: in 1l«> Bassiiiavtciien sah man schöne Erein- plare von gatizischcn Spicgella>"se», galizischcn Edelkarpsen, Bachforelle». Schieten. Seezandcln. Regenbogenforellen, Lausitzer Schiippenkaipsen, Goldoisen. Bachsawlingeii, sowie Krenznngei, von Schuppe»- und Spiegelkarpfen: feuier waren auch allcliei Neste und Fanageiäte ausgestellt. Füc Kanslicsthaber war im Saale des Etablissements ein Nachweis über die zu verkantenden Fische eingcrichlek, der »ege Benützung fand. Tie Anssiettiings vi'jckle waren übersichklich nach Klassen geordnet und zwar zeigte Klasse l: Znchtfische, Klasse li.c: Besastsnche a!> Verknus:.'nnslei. Klaffe Nb: Marklsische als Verkaufsmuster, Klasse 111: Zucht eigevnisse ans Kieini'lehivirlschakt. Sechs ste»ooilageube Züchte» hatten „außer Preisbewerb" ausgestellt. Wertvolle Ehren preise erhielten: die Prmzlich Sch'.varzbnrgijche Forstveiwaltung Großharthan, Herrn Julius Brm'niugs Fischzucht Göllichan bei Hanna» i. Sches., die Gras Rothkuchsche Verwaltung Bäisdor Track, i. Schlei., die Grästich Rosche Forsivelwallung Mabützich bei Roßivein, Herr Komnierzieiirat Hermsdorf aus Kanopa gBezilk Bautzen). Ehrcnurk » » d e n konnte der Sächsische Fischerei Verein an sieben Aussteller erteilen. — Landgericht. „Ich verlange zu allererst, daß das Gericht meine Steuern hcrabsetzt, das Schankslätlen-Berbot am hebt und meinen Name» von der Ctcuerreskantenliste streichen läßt: ich bin lonst vor aller Welt blamier!!" erklärt der Stein metz Adolf Johann 'Noack ans Pirna, welcher sich vor der 2. Slraskammer wegen ttrberlrelimg des Schankslältcn-Vrrbois vcraiitwoclen muß. Ter Angeklagte bchauplei, zu der Steuer viel zn hoch eingeichätzt worden zu sein. Er hat nicht reklamiert, sondern ganz einfach vom Jahre 1900 an überhaupt keine Steuern mehr b-zahtt. Da er überdies für seine Familie nicht genügend sorgt, verbot ihm als Stcuerrcstonten der Stad: rat zu Pirna den Besuch der Cchankstätten. Trotzdem wurde er in einem dortigen Restaurant als Gast angeirv''-». Jetzi schickte ihm die Behörde eine Strafverfügung über 9 Mark Geld strafe oder 3 Tage Hast, welche auch vom Schöffengerichi Pirna bestätigt wurde, woraus Noack Berufung einlcgte. In der noch malige» Verhandlung vor der zweiten Instanz bestreuet er nicht, sich stra'oar gemacht zu baden, bittet aber unter oben genannten 'Voraussetzungen die Strafe zu mildern. Das Ge richt kann aber den Wünschen des Angeklagten nicht entsprechen, sondern verwirft die Bcrusiiiig kostenpflichtig. — Wegen falschcr Anschuldigung hat sich der in Mügeln wohnhafte Schausteller Kurt Hugo Volkmar zu vcraulwoUen. Im oeraanger.cn Som mer stellte der Angeklagte in Locklvitz eine Luftschaiikcl auf, ohne vom Gemeindeoorst-.iild die Erlaubnis eingeholt zu haben. Letz terer bestellte den V. aufs Gemeindeamt, hielt ihm die Un'.er- sassiing vor und machte, als sich Volkmar unziemlich benäh» , von. seinem Hausrcchte Gebrauch. Nn» richtete der Angeklagte am 2. August an d»e Amlsbaliplmannschaft eine Beschwerdesckrist und bchanvtete darin daß ocr Gemcindcoorstand bei Erteilung der Erlaubnisscheine parteiisch handele und ihn — den Volk mar wohl diese Behauptungen gesprochen, da er nichts bewußt tlnwahres bchauotete und sich znrückgesetzt fühlen mochte. Eine Verurteilung wegen Beleidigung kann nicht enolgcn, weil der Angeklagte »i Wahrung bereckz- tigter Interessen handelte. — Nach geheimer Beloeisaufiiahnie wird der 1855 ui Petersberg geborene, in Schierau wohnende und noch unbestrafte Maurer Kar! Hermann Zocher tvegen Slttlichkcitsvcrbrechcns nach H 176,3 des Strafgesetzbuches unter Zubilligung Mildernder Ninnände zu 8 Monaten Gefängnis ver urteilt. — Ter 33fährigc Mechanikus Johann Oskar Wotdemar Reimund aus Dresden nahm in den letzten drei Monaten wiederholt an einer 1891 acborcncn Tiichlerstochtcr unzüchtige Handlungen vor. DaS nach geheimer Beweisaufnahme gefällte Urteil lautet auf 1 Jahr Gefängnis und 3 Jahre Ehrverlust; 1 Monat gilt als verbüßt. — Oesfenllickie Versteinerungen in den König!. A m t s g e r i cli i c n. MiNwock, den 8. Ncwembcr. Burgstädt: Bertba Marie aesK. Rierkamn geb. HaklenI'aLs Krundsiück ch, Hektar 63,2 Ar) in oiöritzkaln, tu WO M. Dresden : Kart Ernst Ku»k!chs Wotmgcdände, Verards'enmascnibn» und Ltcktbaf <5!> L.m.f do'elkst, Valinsirake 40, t0 8lO,oa M. Wurzen : Baumcister Max Bruno Nickard Ni.-ticberc Bau- vlätze <3, 8, 8, 3,7 bc,. 2.8 Ar, doselt'si, .Hcinrict,straffe. 1000, loan, tOMI. ,850 rcw. I4IX, M. Sclnraisivcilde: Stefan Roses Wobukaus. drciSvin- »creigekäude mit 0 Anbauten. Niederlagsaebäude und Dainpjscbarnslein- <16.4 Ar) tu siirsiba», 4!, 8<M M. Maschinen 100 870 M. Dresden: Handarbeiter Friedrich Gustcw Hukies Wo da- und Schnpoenaebäudc <ti,4 Ar) in Scüünseld, 8280 M. Plauen: Kaufmann Küiither Kart Fer dinand Friedrichs Wo im- und Hintergebäude <6,6 Nr) daselbst, Pausaer Straffe 00, 06 000 M. Bischofswerda : Karl Friedrich Gustav Kloß' Wohn haus und Garten <2,7 Ar, in Fraokentkal, OlOO M. Versteigerung an Ort und Stelle. Dresden: Maurervolter Friedrich Max Försters den Namen „Sanssauci" sttlnendeS Gnmdstück : Wohn- und Nedenaebäudc. Garten mit Kiesernhochwald <18,3 Ar) in Bucht,olc, Molttestraffc, 22 000 M Dresden : Ktemvnermeistcr Karl Max Ernst Dreschers freistehendes Wohngebäude, Hofrnum und Marten <0,8 Ar, in Dresden-SNtciea, Loschwwer Straffe 2, 60 077 M. Chemnitz : Friedrich Eduard Bteners Wohnhaus, Hintergebäude nnt Schlacht- und Wascliraum. Bleichptatz und Hasraum <t,8 Art in Hartheu, Klaffenbacher Straffe 42, 2, 800 M. Pegan: Baumeister Wilhelm Peter- inanaS Molmliaus mit Hofrauai und Garten 08,1 Ar, daselbst, Kaiser Wilhelm-Straffe, 20 ONO M. Aue: Kaufmann Alfred EstelS zu Sreichcr- u»d Nied-rlag-tzwecke geetanetes Gnindstück <0.7 Ar, in Zelle, umnittrlbar am Dabnhas Aue, Atberodacr Straste 8, <4 000 M. Leipzig : Bnuunlei neluner Wilhelm Fecstels Wohn-, Waschhaus und WcrksteUc <8,0 Ar, in Letpzig-Lindenau, Weststraffe 28, 4» 800 M. Lriocig : Eltsahkkh Martha verebcl. Kühn geb. Schröders WobnhauS, Wasü'lmus und Stall,»ebäudc mit Wurstküchc »nd Räuchersammer <6,3 Nr, in Lcipztg-Ltndcncni, Friedrich August-Straffe 27, 8l 800 M. — Aufgehoben ist der für beute, den 7. November, anberam.it: Verstelgcrungstcrmin der der in Konkurs verfallenen Geiclüchas! Heinrich Hildebrand , Slbeckthaler GlashtiNc»- und Bergmerks-Geteüschast init beschränkter Hastung, gchörieen Grundstücke i» S ch e ck t h a l b. Kaiucuz. - im Gemcindcamte beleidigt und mißhandelt habe. Ob- tie'e Beliaiiotniiaen Iinwcryr find, wird der Angeklagte srei- BcrcinSkalcndcr für heute. Priv. Bagciilchutzcngcscllskhnft: Ball und Souper, „Gewerbe- Haus , 8 Nbr. Allgemeiner Handlocrkcrvcrcin: Jahresversammlung „Drei Raben", 8 ilhr. Liternriiciicr Verein: Bamnoach Gedächtnisscier: «Drei Naben", 5 Uhr. Drchßtgsche Sitigakndcmic: Probe, Damen 7>L, Herren 9 Ubr. Dresdner Männerqesangvcrein: Konzcrtprobe, Ubr. König!. Sachs. Militärverci» 3. Jnsanteric-Ncgiiiiciit 102: Stiftungsfest „Kryslallpalast", 6 Uhr. .Königl. Sachs. Mititäiverein chcm. 133cr: Monats-Ver sammlung. „Humoolbtgarten", 4^9 llhr. Schiihme.cher.Jiiiiung: Familiennbend, „Eldorado". Mäiiuergesaugocreiu der Flrischrr.Gcjcllcii.Krankclikassc: Stiflungsscst. 9 llbr, „Tculichc Neichskrvne". Neuer Dresdner Tierschutz-Verej»: Monats-Versammlung, „Hclbigs Etablissement", 8 Uhr. Mohltätigtestcfftamiiitisch „Gut Nuß": Familienabend, „Eenlralballc", 8 llbr. GebirgSverei» für die Sächsische Schlvciz: Vortrag, 4-^9 Uhr. Stenographen-Verein Gabclsbcrgcr für Dresden-Süd: Monats-Versammlung, 9 llhr. — Ans der Gcschästswclt. Nack, beendeter Inventur stellt die Firma Bräu Niger u. Nagel. 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