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Dresdner Nachrichten : 07.11.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190511077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19051107
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19051107
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-11
- Tag 1905-11-07
-
Monat
1905-11
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.11.1905
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§ * 2 4-Z >tz - 5Z § rrk o w <- r» -,' 6 Z Der Gehe,me vverrrg>eruna»rat Dr. Schilling, vor- tragender Rat im Ministerium für Landwirtschaft usw., ist zum Regierungspräsidenten in Marienwerder ernannt worden. Dr. Schilling war seinerzeit aus Anlab der Abstimmung über di« § a n a I-V o r la g e alS Landrat drS Liegnitzer Kreises zur Disposition gestellt worden, ebenso wie der jetzige Ober präsident oon Westpreuben. v. Jagow. Lessen Nachsolger er nun mehr geworden ist. Generalleutnant v. Trotha wird gleichzeitig mit dem am 18. November zu erwartenden Eintreffen deS neucrnannte» Gouverneurs v L i n d e g u i st aoberufen werden und D e ut s ch - S i! d w e jla s r i k a voraussichtlich tags darauf verlassen, nachdem er die GouverneinenlSgeschäste dem neue» Gouverneur und das Kommando der Schutztruppe dem Obersten Dome, als rangältestem anwesenden Offizier, übergeben hat In einem „Die Verantwortung der national- liberal en Partei" überschriebeuen Artikel wende» sich die „Hamb, Nach, " sehr scharf gegen das nationalliberale Bündnis mit der Sozialdemokratie in Baden, Das nalioiial- libcrale Hamburger Organ schreibt u, a.: „Wie immer die badische» Nationaüiberalen. nachdem der Hrcudenrummel über den 'Ausfall der Stichwahlen verrauscht ist, ibre nunmehrige Lage beurteilen mögen, worauf cs für uns im Reiche allein an kommt, ist die TaNache, dag eine Partei, die unter den slaats- crhaltenden an ersler Stelle genannt zu werden beansprucht, der erklärten Umstnrzpartei — gleichviel aus welchen Gründen — in der badischen Kammer eine so bedeutende Verstärkung ver schafft hat, dab dieselbe dort das ausschlaggebende Gewicht in die Wagschale zu werfen in der Lage ist. Ob sie vermöge dieser Stellung dem badiichcn Staatsleben schon in der nächsten Keil bandgrelilichen Schaden zufiigen wird, kan» dahingestellt bleiben: die Hauptsache ist das erschreckende Streiflicht, welches durch den Vorgang aus den Stand und die Aussichten der Staats erhaltung gegenüber der herandrängenden revolutionären Flui im Deutschen Reiche im allgemeinen fällt. Wenn selbst diejenigen Elemente, welche jederzeit ihren Stolz darein setzten, ihre Hände niemals durch einen Kuhhandel mit der Sozialdemokratie be- schmutzt zu habe», sich ohne Scheu zu Helfershelfern des revolutionären An'schwiiiiges machen, wie soll da die Umsturz- Partei nicht mit Gewalt in der lleberzeugung bestärkt werden, baß es demnächst nur eines großen Schlages nach russischer Art bedürfen werde, um das Bollwerk der ganze» alten Ordnnng in sich zilsauimeiibrecheit zu sehen. Der Reichskanzler Hurst Bülow hat in den letzten Jahren viel Beifall gesunden für die Reden, in denen er daS deutsche Bürgertum ohne Unterschied der Partei zu sesiem Zlffai»me»'chluß gegen die sozialdemo kratische Gefahr a>N'wrderte, und niemals hat das Echo dieses Appells lauter gehallt, als vor wenigen Wochen unter dem Ein drücke des Jenenser Parteitages. Aber was sind für die Sozial demokratie alle die'e hochtönenden Worte gegenüber der einen ,,einzigartigen" Tat der badiichcn Rciliv»a!I.beraten? Nur noch ein Hoimlachen mag sie baben für all' die drohenden An- kündignngcu eines geschlossenen Widerstandes des gesamten deutschen Bürgertums. Nur durch eine unzweideutige Ver- nrkeilnng des badi'ch'n Vorgehens kann die national- liberale P a r i e i l c i t n n g den Schaden einigermaßen wieder gut macbeu, den ihre badischen Freunde der «ache des Vaterlandes zuge'uei baden. Auch ihr spezielles Parieiinteeesse zwingt sie dazu. Der iialionaltiberalen Fraktion des Reichs tags braucht i hl en. anSgemalt zu werden, in wie große Ver lege »beiten ne i-.eaukhörlich geraten wird, wenn nicht ihre Mil- verantwortlich'.'ii tiir den badischen Hehler von vornherein be seitigt >si. 'Aber es sieht noch mehr aus dein Spiele. Es gibt unter den fflativi olliveialcn, inSbewndere NorddentschlauSs, weile .Klebe die seil Jahre» ihre Zugehörigkeit zur Partei nur unter lleberwinduug 'chwcrcr Bedenken au'recht erhalten haben. Es ist ihnen hart genug gewesen, eine Mitverantwortung tür die in nicht wenigen Punkten von ihnen nicht gebilligte offizielle Politik der Partei schweigend zu tragen. Sollte ihnen jetzt aber a cl> no,h ein' 'Art Solidarität mit den badischen Wah.» brüder!' der Sozialdemokratie aufgezwungcn werden, so würde dasselbe r>e!iti'ct,e Psiicbti'esithl. das sie bisher noch immer bei der aiie.' bortei'ahnc zeü nett, ihnen wohl keine» Zweifel darüber lassen, daß unter dieser ihres Bleibens nicht mehr sei." Französische Blätter berichten zurzeit niit allerhand Ueber- treibnngen von einem G r e n z,z w i i ch e n s a l l, der sich bei Diedolshanfen im Elsaß zugetragen habe. Der Sachverhalt ist nach der „Straßburger Post" folgender: Ein vor kurzem nach Knnhbach, Gemeinde Diedolshauscn. versetzter junger Hörster bat am 27. Oktober eine Unvorsichtigkeit begangen, die voraus'! sitüch diplomatische Verhandlungen zur Holge haben wird. Es wu''de ihm mitgeteilt, daß in dem dort nahe bei der denisch-sranzvsischen Grenze aus französischem Boden gelegenen Wirtsbaus.' ein deutscher Deserteur eingetronen fei. Der Horstei begab sieb in Uniform und mit Gewehr, bewaffnet sin das be treffende Wirtshaus, ließ sich mit dein Deserteur in ein Gespräch ein und oeranlaßte ihn. ihm au» deutsches Gebiet zu folgen. Dort nahm er ihn 'eit und lieferte ihn dem Gendarmen ab, der ihn nach Kolir.gr brachte und der Militärbehörde übergab. Jeden falls wird der Tatbestand durch die zuständigen deutschen und iranzösischcu Behörden an Ort und Stelle ordnungsmäßig untersucht werde». Oesterreich. >tn den Kundgebungen in Prag wird weiter vom ä, d. M, gemeldet: Gegen 10 Uhr abends war die Stadt verhältnismäßig ruhig: nur in den Vorstädten dauerten die Tumulte noch an. Kaum war die Menge an einer Stelle vertrieben, so 'ammelte sie sich an einer anderen wieder an. Es wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. Von den Ruhe störern wurden etwa 10 mehr oder weniger erheblich verletzt, einer tödlich. Gestern früh besetzte» in Wien die nichtdentschen Studenten die Universitätsrampe und erklärte», die Demon stration richte sich nicht gegen den deutschen Charakter der Univer sität. sondern nur gegen den Terrorismus der dentschiintionalen Studenten, Später erschienen deutsche Studeute» und bereiteten sich vor. die Rampe ;u siinmen, Tie Polizei schritt ein und räumte den Platz vor der Universität. Hierbei kam es zum Zu sammenstoß beider Parteien. Nach 12 Uhr zogen die Studenten ab, Hrankreich. Die Pariser Blätter melden aus Rom: Erz bischof von Algier Onri, welcher kürzlich aus Gesuuv- veilSrücksichteu seine Entlassung gab. hat dreien Schritt aus Be'ehl des Vatikans getan, Zwilchen dem Erzbischof, der als si.öeral und republikanisch galt, uns der einflußreichen Kongre gation der weisen Väter bestand seit längerer Zeit ein scharfer .wist. Die weisen Väter setzten es chließlich durch, daß dem Erzbischof vor dem heiligen Offizium der Prozeß gemacht wurde, Oie Entscheidung siel zu uugunsten deS Ei zbi'cbo'S auS und der Pavü verlangte von ihm, daß er unverzüglich zurückirete. Belgien. Das Amtsblatt des Kongostaales veröffentlicht den Bericht des zur Untersuchung der Eingeborenenverhältuisse K o n g o st a a t e dorthin ciwandten internationalen AnS- 'chusses. Derselbe svricht >eme hohe Befriedigung über die vom Kongoskaate erreichten Kulturergebnissc uns. Er erachtet es als vorläufig hinreichend, wenn den Eingeborenen die Nutz- nießnng bcftimmt'r, die Einge'vorenenaniiedtung umgebender Ge- vietszonen überlassen und freie Verfügung über die davon ge zogenen Erzeugnisse zugeslandcu wird. Eigentliche Eingebore- nen-Fudusirie besiehe nicht: oie Arven müsse für den Eingebore nen Verpflichtung fein, dnr'e nicht seinem freie» Ermessen, an- cjeimqestetlt werden. Die Auslage zur Lieferung von Kautschuk 'ei nicht beschwerlich, es sei jedoch wünschenswert, sie kollckliviich gcstallen. Von durch Handelsagenten entsandten militärischen Expeditionen seien ui Dörfern einige Mißbräuche begangen worden, trotz des ausdrücklichen Verbots der Verwaltung. Mehrere der gemeldeten Verstümmelungen seien alte Eingebore- nenbräuche. Niemals seien aus irgendwelchem Grunde lebende Eingeborene von Weißen verstümmelt worden. Der Unter- iuchnngsausichuß hält dafür. Laß für den Staat kein Anlaß vor- liege, neue Konzessionen zu,bewilligen, und empfiehlt sirenge Ueoerwachung der Handelsgefellschasien. Die Kritiken gegen die Polizeitruppen seien ungerecht: niemand könne die Notwendig keit körperlicher Strafen in Abrede stellen, jedoch dürfe deren Anwendung nicht zum Mißbrauche ausarten. Das Gerichts- wesen des Kongostaates halte den Vergleich mit dem anderer iluger Kolonien wohl auS Um das vom Konaostaate voll- e Werk zu würdigen, müsse man die Tatsachen nicht vom aufzustellen prüfen. und Mittel und Arge zu ihrer Verwirklichung zu Amist und Wissenschaft. . s Mitteilung au« dem Bureau der Könitzk. Hof» the ater. Im Könsgl. Opernhause wud heute, Diensla», di« Oper „DerEvangelimann" in der neuen Einstudierung zum drittenmal wiederholt. Da Herr Scheidemantel am 8. November einen läugereu kontrakllichen Urlaub aniritt. kann die Over in den nächsten Woche» nicht wieder ausgeführt werden — Mittwoch wird die Oper „Carmen" gegeben. Die O' rtie singt zum erstenmal Irl. v. d. Osten. Tue übrige Best er Hauptrollen der Oper ist die folgende: Micaela — ecbe. Don Jos« — Herr Burrian. ESeamillo — Herr Pla,^», Zunlga — Herr Wächter. — Im Konlgl. Schauspielhause geht Donnerstag zur En» o n onnerStag zur Erinnerung an Schmer« GevurtSlag, Carlos!» Szene: Freitag wird Shakespeares Lustspiel „ WaS ihrwollt" in der neuen Bearbeitung und Ausstattung zum weitenmal wiederholt. — Die Billetts für das zweite bonnement im König!. Schauspielhause werde» von Do» nerStag. den 9. bis inil Sonntag, den 13. d. M. an der Tages kasse von vormittags 10 bis mittags 3 Uhr, Sonntags von >/,11 bis 2 Uhr ausgegebcn. t Im König!. Schauspielhause gelangt heute i5h9 Ilhrj „Klein DorriE zur Ausfiiyrung. f I», R e s i d e n z t h r a ter setzt heute und an den folgenden Togen Jrn» Hansi Niese ihr Gastspiel in der mit außer ordentlichem Beifall aufgenommene» Operette „DaS Wäscher in ä d e l" tort; Freitag aG>t als dritte Vorstellung der 3. Serie des Operetten-Abonnemenls dir Operette „Mamsell Angst" in Szene. f In der K re uz ki r ch e findet heute (7 Uhr) das K o ; ert des Herrn Alfred Sittard unter Mitwirkung der H Kaitt»ielsg»geun Erika Wedekind, des Herrn Professors Henri Petri und der verstärkten GewerbehanSkapelle statt, si Künigl. Hosoper. In der vorgestrigen Vorstellung von Diavolo" sang Herr Oeser zum ersten Male die Wie es nach den Beweisen hoher schauspielerischer Begabung, die Herr Oewr unS bis fetzt gegeben, nicht anders f» erwarten ioar. charakterisierte er den kühnen Räuber trest ich im Sinne der Vorgänge: elegant, liebenswürdig, ganz onvnlleimsoo. Dagegen stand er gefänglich nicht aus gleicher Höhe. Gehl seinem Tenor in der Hohen Lage der Schmelz und Glanz, der süße Wohllaut in manchem überhaupt ab, den gerade dicfc Rolle als erste Bedingung stellt, so hatte er scheinbar auch noch mit einer Indisposition »u kämpfen, die ihm ln der Ent faltung der Mittel hinderlich sein mußte. Genug, fein Diavolo n>ar vorgestern gesanglich nur als ein Versuch mit Hindernissen zu betrachten, der eine abschließende Beurteilung nicht zuläßt. Eine andere neue Erscheinung war uns Herr Erwin als Lord. Er hielt sich an der Seile der ausgezeichneten Lady Fräulein v. Ehavannes mit künstlerischem Äefchmacke in den Grenzen teuer Noblesse, ohne daß die unfreiwillige Komik der Er- ^ ' Schaden kam. Auch gesanglich blieb er dschaft be »Hra Di Titel rolle. Standpunkte des Europäers, wildern von dem der schwarzen Raffe prüfen, und besonders auch dem Klima Rechnung tragen. ! Ein königlicher Erlaß vom 31, vorigen Monats setzt einen A»s- fchutz ein, der beauftragt nnrd^ die Schlußfolgerungen aus den, Berichte zu studieren und di« lieh daraus ergebenden Vorschläge scheinuna darunter zu Schaden kam. der Rolle nichts schuldig. Daß Seine Lordschast bereits ln, IS. Jahrhundert mit einem „Bädeker" durch Kalabrien reist, einige fünfzig Jahre srülier, als der Vater aller Reifebücher das Licht der Welt erblickte, beweist, dag die Engländer vor anderen iinmcr etwas „voraus" haben müssen. Frau Wede kind und Herr Jäger waren, namentlich gesanglich, brillant als Liebespaar Zerline-Lorenz. und die Herren Erl und Wächter drastiich - komi'cb in den überreich mit Extempores ausgestalteten Rollen der Banditen. Herr Erl sBeppol holte sich sogar in der virtuosen Nachahmung der kolorierten Kokette rien Zerlinens den größten Lachersolg des Abends, II, 8t. s König!, Hafschanipiel, Tein Rollenbedürfnis eines Schau spielers hat man wohl in erster Linie die Wiederaufnahme des rchönthanschen Schwankes „Ter Raub der Labinertniien" zu danken, der vorgestern abend ein harmloses SonntagSpubllklim wieder einmal gar köstlich unterhielt, so daß an den einzelnen Aklschlnffe» der Beifall immer kein Ende nehmen wollte. Der Träger dieses lauten Erfolges war natürlich Herr Fischer, der den E'umnuel Striese. diel? „Bombcurolle" so recht nach dem Herzen jedes Protagonisten, die selbst MIttcrwnrzzer zu minien nicht verictuiiähte, als er schon aus der Sonnenhöhe seines Ruhmes als erster Tragöde deutscher Zunge angelangt war. bei uns zum M wer- ömisch, in Maske. Haltung und Sprache gleich drastisch wirksam und im schau spielerischen Detail von einer Fülle der Einfälle, die erstaunlich war und von der reichen Gestoltungskrast und Phantasie dieses Treff lichen ein Irenes, beredtes Zeugnis ablegte. Manches hätte ich nlr freilich anders gedacht. Lw wirkt die Figur auch dm», noch, wenn sie auf einen weniger lauten Ton geslimnit. wenn sie diskreter chargiert wird, als das vorgestern Herr Fischer tat. Hier »id da störte daneben vorüberaehend ein possenhafter Zug und ei» Garznviel an eigenen Zutaten, das znni Teil ja fraglos anßer- ordeutlich komisch war, aber doch eine Belastnngsvrove für die an und siir sich schon überaus dankbare Rolle bedeutet, die in jedem Falle ganz unnötig ist, gar nicht zu reden davon, daß dank dieser Häufung von Eitcmvores und Improvisationen die Vorstellung eine geschlagene halbe Stunde länaer als sonst dauerte. Völlig vcrmii'eit ließ der Künstler gemäß seiner ganzen Auffassung des samosen Strieie den ernsten Unterton, der am vernehmbarsteil a» dem zweiten Aktschluß initkiinat. da. wo Striese w» spricht, was an einer ..Schmiere" alles geleistet wird. Hier muß der Darsteller znin iniudesten ernst bleiben, da Striese ja von sich und seinen Verdiensten völlig überzeugt ist. er darf im beste» Halle tragikomisch, aber nicht ulkig wirken. Das Rührende, Schlichte, was Schweighofec und Thiniig, um die beiden besten Darsteller der Rolle zu nennen, gerade an dieser Stelle znin Ausdruck zu bringen vermochten, löste nach all' der Komik der rüheren Szenen doppelt starke und nninittelvare Wirkungen ans. — Im übrige» gab die Vorstellung, in allen tragenden Rollen so wie früher besetzt, zu kritischen AtiSeincindersebungeit keinen Anlaß: man war aiigcuscheinlich bei bester Laune, ab und zu nur ein f ' en zerstreut, und ließ sich diesseits wie irnseitS der Rampe durch Herrn Fischers drollige Mätzchen in die rechte Schwank- timmung bringen. Die Herren M üller (Professor Gollwitz). Rens (Tr. Nenineisler), Hufs (Karl Groß) und Gebühr Emil Stcrncck). die Dame» Gasny (Marianne), Guinand Fron Professor Gollwitz). Schendler (Rosa) und Krüger Vanlat ergaben ein gut eingespielles Ensemble, das »»ter Herr» Obenegissenr Erdmanns Leitung mit leichten Waffen de» Autoren des gar nicht umznbringenden Schwankes auch diesmal wieder einen sicheren Bühnensieg errang. IV. s „Die M ä n s e k ö n i g i ii" oder „Wie der Wald in die Stadt kam" nennt sich das neue We ih n a ch ts m ä rche n des Ce n tra l-T h e a tc rs, das am 19. November seine Erst- nssichrnng erleben wird. Der Verfasser der von der Kindenvclt mit Spannung erwarteten Bühnendichtung, die von Herrn Direk tor Rolter glanzvvll i»s,enicrt und völlig neu ansaesiattct wird, ist der bekannle Dresdner Schriftsteller F, A, Geißler, der als Mürcl enpoel schon eine ganze Reihe Erfolge hinter sich hat. Die Musik zu dem Werke rührt von dem Kapellmeister des Hauses Herrn Georg Pittrich her. -s I» dem morgen, Mittwoch, im Musenbauie stattfindenden Kon - ert veS Krl. Selm« Lenz soielt ffrl. Honoris Tratkl Pretuv« (vcü-c!urf von llkovtn, Feuerzauber von Wagnei'Brnlstn, Poion.its e tOm-gnrf von Cbovin LiSzt »nd ,,^u dorcl «I'une souree" von Ltozt. Ferner gelangen zum Vorirnge: Arie der Maranretde au« den „Huge notte»" und drei- und vierstimmige Gesänge von Döring, Fuchs. Ludwig und Meinbergee. Ter Mäiinergesangvereiit Germania veranstaltet Don nerstag. den 16. d, M., rm Ausstellungssaale ein Ko nzert,unter Mitwirkung der Konzertsängeri» Frl. Melanie Dielei, sowie des Herrn Otto Wunderlich. Ter Verein singt unter anderen neuen Chören erstmalig in Tresdcn Hcubelgers: „Der Tiroler Nacht wache 1810". — Der Lobositzer Mäiinergesangvereiit ernannte den Dresdner Mänuergesanaverein Germania zu seinem Ehren mitglied. Eine Depulanon, an deren Spitze der Dirigent des Lobofitzer Brudervereins, überreichte das künstlerisch ausgcfnhrte Diplom. f Bahr« Die Andere". Im Leipziger Schauspielhaus«, er lebte am -t. November ein neues Andere" von Hermann Bahr die zeitig, wie bereits telcgraphifch gemeldet, einen grund Durchfall. Obwobl, streng genommen, kein Dramaliker — dazu ist der Wiener Autor zu geschwätzig oder, sagen wir höflicher, zu redselig —. hat Hermann Bahr doch schon aus den Bühnen ganz hübsch« Erfolge ' ...... Gekst vorzutragen. Dteamai ave, ts» . und was er vorbrinat. ist nd dies auch nicht ohne eil leider wenig und verworren, den Verfasser folgen vermo selben Abend dieses Opu» geboten ward, sich noch geduld ziger erwiesen hat? DaS Leipziger zedensalls entschieden, wie neulich »m Allen Theater imk werk, so am 4. Noveinder da» Bahrsche ab. und der tpsriuye Beifall, der am Schluffe aus das allgemeine Zischen folgte und auch rasch genug verstummte, galt auch hier lediglich den Dar- stellrrn, die an dem Abend zu retten versuchten. »vaS noch zu retten war. daS freilich war so ziemlich gleich Null. In den ersten Akten zwar ließ sich das stück trotz der allzu redseligen absichtlichen und in ihrer Lldsichtlichkeit schon einigermaßen ver stimmenden Geistreichigkeit noch leidlich an. Bon Akt zu Akt aber ward, statt »n steigen, die Teilnahme der Zuschauer an dem zwecklosen Gerede und Getue aus den Brettern, die doch lehnt, -j», '«L folgt« eigentlich di« Welt bedeuten sollen, immer geringer, und in dem Schlußakt, in dem uns da« Schicksal der mit zwei Seelen, einer leider wenig zur Geltung kommenden und einer anderen zu letzt die Oberhand gewinnenden minderschönen, behafteten eigen!- lichen Heldin des wunderllchen Stückes, der Geigerin Lido Lind, rühren sollt«, hat der Verfasser besagter Heldin in der Perlon deS dummen August Tuch einen so iäclzerlichen Partner zu gebe» beliebt, daß die bisher noch versöhnliche Stimmung deS Leip ziger Publikums völlig umscklug und in den ernstesten Aus tritten gelacht tvord uiw. nachdem die arme Inhaberin der zwei Seelen endlrch an der Schwindsucht oder so etwa« Aehnlichem gestorben war. mit einer Einmütigkeit gezischt ward, wie wohl »och nie in diesem Hause. Dann hob sich trotzdem der Vor hang zweimal, und das Publikum dankte besonders der Hanpl- darstellerin Maria Eisenhut, die sich mit wahrer Todesverachtung bemüht halte, ihrer Lida Lind Leben einzuhauchen: hierauf kam sofort der eiserne Vorhang zu seinem Rechte. Das Leipziger- Publikum hat aber wieder einmal bewiesen, daß es — und Nrs ist auch an diesem verlorenen Abend daS Erfreuliche — unserer „Moderne" den Heerdienst versagt, wenn die Herren Bahr. Tovote und wie sie sonst noch heißen, sich allzu keck von den Bahnen verirren zu dürfen glauben, die ihnen ein Sophokles. Shakespeare, Goethe, Schiller und Heinrich Kleist gewiesen haben. Pro». Dr. Karl Siegen. f Die italienische Erstanffiihrung von BeyerleinS „Zapfen st reich" in der Nebersetzimg de« Grafen Nani fand im Teatro Rationale zu Rom eine überaus lebhafte Aufnahme, sünsaktigeS Schauspiel „Die >i« Uraufführung und gleich- gemeldet. einen gründlichen Während de» Drucke» «ingegangene Neueste Drnhtmelduntten. Berlin, Bei der Galatafel im Königlichen Schloß hielt der 5ka i s e r einen Trinkspruch. Er hieß denKönig AlfonS wärmstens willkommen, wies aus den warnten Empfang seitens der Bürgerschaft hin und sagte: Auf Se, Mas, den König ist die nmrme Iyinpathie übertragen, die das deutsche Volk für den Vater des Königs gezeigt hat. Mein Volk verfolgte mit innigstem Anteil und regem Interesse die Entwicklung des Königs und begrüßt heute jubelnd den König von Spanien, Der Kaiser gedachte dann des Königs und seiner eigenen Beziehungen zu den beiderseitigen Heeren und erinnerte an die große Ver gangenheit des spanischen Heeres, das ein Hort ritterlicher Tugenden sei. 'Der Kaiser schloß: Ew. Majestät dürfen ver- ichert sein, daß aus dem Herzen Meiner Untertanen sowohl wie Meines Hauses und aus dem Meinen stets Gebete zum Himmel aufsteigen werden für das Wohl Eurer Majestät, des panischen Volkes und Eurer Majestät erlauchten Königshauses, Auf dieses Gebet und dieien Wunsch leere Ich Mein Glas! - Auf den Trinkspruch des Kaisers erwiderte König Alfons in spanischer Sprache. Er gedachte dankbar des glän zenden Empfanges, den ihm das mächtige Deutsche Reich bereitet habe, dankte dem Kaiser, der jo weise und hingebend die ruhm volle deutsche Nation leite, »nd sagte, er und das spanische Volk timmen mit der erlmbenen Gesinnung des Kaisers überein und wünschen mit dem Deutschen Reiche herzliche und sehr freundschast- liche Beziehungen zu bewahren. Der König beglückwünschte dann den Kaiser zu dem außerordentlichen Fortschritt der Kultur und Wohlfahrt des Deutschen Reiches imd zu den gesamten Eigenschaften des deutschen Heere«, dem als Oberst anzngehören er sich Ichmeichlc. Er trinke mit aufrichtiger Dankbarkeit aus das Wohl des Kaisers, der Kaiserin und der kaiserlichen Familie und auf das dauerndste Glück des Deutschen Reiches! London, Eine Deputation der arbeitslosen Männer und Frauen begab sich heute zum Premier minister Balfonr. An der Spitze des Zuges von m«hreren Tausend befand sich ein Musikkorps, das die Marseillaise spielte. Die Arbeitslosen Eugen ein Banner mit der Aufschrift: „Arbeit für die Männer und Brot für die Kinder". Balfonr empfing die Teputation. Eine Adresse wurde verlesen, in der die Ein berufung einer Parlamentsspczialsession dringend gefordert wird. Balfonr erwiderte: Die Negierung erkenne an und be- klage das durch die Arbeitslosigkeit verursachte Leiden. Er be trachte eine Spezialsession als inopportun und sei überzeugt, die in der letzten Session genehmigte Arbeitslosenakte werdc die Notlage mildern. Diese Antwort befriedigte die Deputation nicht. Wetterbericht "er «ea>, SSchl. Mereorolog. Institut« in Dresden vom 6. November 8 Uhr moigen» (Temperatur »ach Crsttn«!. Wetterlage in Europa an, 6 November 8 Udr früh: ruu'on». ssiam» NIHUina u. Starke «etter dEtnde« , -lau-»«. ^8 Siam» st » VUlm i be« Winde« an»« m>. r Ltornow 7.W ! SUll ibedeck! 4 » «d!t 740 8» «rist»d«de<»i - » » iiu». Head 43 müßig wolkig . 8^- Hambz, l 48 «O milbig dedeckl -I- » 2 kcillv IN rv tenktt beiter 4 » Swinem. 49 880 stark dedeckl u baparand >8 xc> letcht bedeckt - 2 « Memel «1 080 »r,sch bedeckt -st 6 n LdViNans, bl leicdt oe deckt >90 Aachen 4 c»>vnn stliq «egen -st ° LkuoesnaS 4«r 80 'tark wolkig 4 10 , Berlin 49 88>V fchw. '»o's»a > io o Ltvrftzolm vi stark «-ge» -i-1 > Dretde» 7 ü! 8^' schwach wolkig -t-llst o Ltagen „i O stark bedeckt , o, c Mky c. SI 8,v istnaach dkdecki > 7 l ffolGNhag ii. opo steif bedeckt FranN.M, «l !k>rv Mist dedk« st o I Helder «« 8>V leicht Neaen 4 S1Ü Karlsruhe d» UVV mast »alddkd « » >art» 10 s.2 kdrv leicht wölken! ü München 8 öS sticv ftilch >st>l»ded st 7 0 Floren, leicht bedeckt 4 1« 22 i!I„a - Htom üb !« letchi dldeckl 1k 8 > Bon geilem zu heute ist ein plötzlicher Barometerstur» ei>,getreten, der sich ttber Dänemark, -torvdeutiLlniid und di« Ostsee erstreckt. Eine Haupi- vepressio» breitet sich n» Noidivesten au4 und ein Teilminimum lagert vor der Mündung der Eide. Hoher Druck beherrscht noch de» Osten, Zur Zeit steigt da« Barometer und ist daher eine Aenderunz des WetierzuftandeS kaum zu erwarten. Witterungsvcrlauf t» Sachten am 5, November. See- Le,nz» Tee- kemp. Slaltan c«».> Z «snd «aston bdd, 5 «tn» t>r«4d»» I >i ISO «,o 80 6 0 0 tzre'der, Lchneeberg «Ilster 0» ö,« 880 4 II. iS» st» Ok«0 2 or t«. IS z db O , «NI- 11 0 9 8 8» 4 »o« 8ichadr-st orv 11 9 »6 o »> Attenberg 781 so i!> re 8 tkwn 12 0 80 8 ><estzenha!u »«dt-lbero 772 - gkmnl >1 s 4K 880 3' 1 '»ff s» -,s 80 4 erzielt, denn er wußte wenigstens etwas zu sagen. Am Morgen des S. November regnete es leicht in Dresden. Im übrigen verlies der Tag in ganz Sachten heiter und trocken. Di» Tenn perniur war stark üdernormal. Das Barometer stano bereit« srüb zu lies »nd fiel tu. Lause des Tages weiter. Mit Ausnahme des Gebirges wehten mäßige dis stark« östliche Winde. Meldung vom Ficbielberg: Ununter brochen starker Nebel, ichwache Schneedecke blS zu 1000 Meier, starker Reis. Wetterprognose für den 7. Noveniberr Trocken, wenn auch mehr oder weniger stark bewölkt: Temperatur: übernormat: Wmdursprung Süowest: Lustdruck: Mittel. Waffe» stand ver Vlve nnv Molda«. Budirei» Praa Pardubitz Mestiik Leitmeritz Ausfia LeeSden S. Novbr. sehU kehlt 10 - rs — ,11 -1- 18 — >» S. Novbr. fi- 2 sehtt -t- 8 — 20 — 10 4- l» - IN
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