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Dresdner Nachrichten : 04.08.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189708049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 17-18 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-08
- Tag 1897-08-04
-
Monat
1897-08
-
Jahr
1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.08.1897
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Frankfurt«. M. (Lchluki ) llredtt »I4.U. Dltconto jvs.w. Dresdner Bank r«,20. Etaaiobalm—. s.'oi»bardeii7SV«. Laurakiuttc 172,40. II»>i. Gold —. Aoriuaiete» —. Montaiihausse. Paris. ,g »Nr Naclnnittaaö.1 Rente ioa.98. Italiener S4.A). Svanier bl-/'». Porluaielc» 22.iv. Linien 22.1b. Turtcnloole ns,so. Ottoman- bank biv.oo. Staatt-bal», 737.00. Lombarden iso.oo. Fest. Paris. Produltemnartt. Weizen vcr Aua. 2S.as. vcr Stovbr.-ffcbniar 2L.VS. sieiaend. Li'trituü ver An«. 3S.25. ver Janaar Avril. ss.W. beb. Rüböl ver Au«, eo.so. per Oa»uar Avril «1.7s. ruf,in- Anifterdam. Prodttltcnbericht. Wetzen ver Iiovbr. 2A. ver März —. Roaae» ver Oltobcr 11s. ver Mürz 11s. vcr Mai uv. dir auch sofort »u- > MobMen u. s " all' " ' ' ' " dfe r- Sd S n-. 2 v» tzjl 4 Z El : vertliches nnd Sächsisches. — Tie für gestern beabsichtigte Abreise Ihrer Majestäten OeS Königs und der K ö 11 igi » »ach dem König!. Jagdhause Nehe- seld ist biS auf Weiteres verschoben worden. — Ihre Majestäten der K ö n t a nnd die Königin haben für die durch die Wolkenbrüche und Ueberschwemmungen in Sachsen in den legten Tagen Geschädigten 20,OM Mk. gespendet. — Mit Allerhöchster Genehmigung Sr. Maicstät des Königs bat Se. Königt. Hoheit Prinz Friedrich Nugust, Herzog Sachten, den Ehrrnvorsitz in dem Landrs-CrntraihiMomttee für Wasserbeschädigten übernommen. — Sc. Ezrellenz der Kriegsminister v. d. Planitz, welcher sich gegenwärtig aus Urlaub im Erzgebirge befindet, hat venselben am l. Anglist unterbrochen, um dem gefechtsmäßigen Schiehen des 3. Bataillons 1. Eleib-sGrenadier-Rogiments Nr. 100 aus dem Schießplatz bei Königsbrilck, welches daselbst am 2. August vor Sr. Majestät dem Könige slnltsand, beiznwohnen. In der Begleitung Sr. Erccllenz befanden sich Major Oeser und Hauptmann Bicrling vom Krieasiilinistelinm. — Die Dienststelle der Wasserbandirekti 0 n für Hoch wasser der Elbe, Terrasienufer 1. ist gestern Nachmittag wieder aufgehoben worden, da ein Rückgang des Hochwassers in der Elbe und deren Nebenflüssen in Böhmen und Sachsen eingrtreten und sonach eine weitere Gefahr nicht mehr zu besorgen ist. — Der von der K. K. lwdographischcn Landesabtheiliing in Prag für Dresden vorausgesagte H ö ch st w a s s e rst a n d der Elbe ist gestern Nacht 2 Uhr mit 4l4 Ccntimetcr über Null eingetreten nnd von dieser Zeit ab ein müßiges Sinken des Wasserspiegels beobachtet worden. Da von den böhmischen Pegelstationen gestern wesentlicher Wasserfall gemeldet worden, ist auch ein westeres Sinken der Elbe innerhalb Sachsens zu erwarten. Am Dresdner Pegel wurde abgelcsen: den 2. August 6 Uhr Nachm. 412 Eenlim. über Null, 10 Uhr Nachm- 412 Eenlim. über N»ll, den 3. August 2 Uhr früh 414 Eenlim. über Null (Höchststands, 8 Uhr früh 413 Eenlim. über Null, 12 Uhr Mittags 408 Eentini. über Null. — Die Nachrichten über den W a sl ern 0 t hst a nd ans ollen Theilen des Landes wollen noch immer kein Ende nehmen: Ist ein Ort durch die Hochwasserfluth arg mitgenommen worden, so ist es Weesenstein. Dieser schöne Flecken Erde, der gerade von den Dresdnern so gern besucht wird, die Perle des Mnglihthales. ist im reinsten Sinne des Wortes zu einer Wüste geworden. Kein Memch kann eS sich so schrecklich denken- Will man seht nach Weesenstein wandern, so gelangt man von Mügeln ans bis an die ersten Häuser von Weesenstein ohne Beschwerden. Etwa 500 Schritte unter dem Postamtc (Bahnhotel) jedoch hat das Hochwasser den Bahnkörper und die Chaussee ans eine Strecke von etwa 150 Schritt gänzlich durchbrochen, die Muglitz hat ihr altes Bett gesucht und gefunden. Bon diesem Straßeadurchbruche aus bildete Weesenstein eine See, von Straßen uns Eisenbahn schienen war nichts mehr zu sehen. Die Einwohner konnten zum Thetl ihre Wohnungen nicht mehr verlassen und waren auf die Lilie anderer Menschen angewiesen. Vor Allem haben die Ein wohner vom nahen Burkhardswaldc und sodann eine Abtlieilung Grenadiere Erstaunliches geleistet nnd gebührt dielen alle Ehre. Nur das Schloß selbst und 2 Häuser sind vom Hochwasser gänzlich verschont geblieben, wogmen der Schloßgarten geradezu gänzlich vernichtet ist. 4 Häuser sind eingestürzt und eine Anzahl weiterer Häuser dem Einstürze nahe. Sehr arg ist dem Pfarrhaus« mit- gespiclt worden, das einen traurigen Anblick gewährt. Die Chausseebrücke am Schnlhause ist der Fluth zum Opfer gefallen und die Chaussee unmittelbar am Gasthvfe durchbrochen worden, iodaß Weesenstein vom Fuhrveikehr abgcsthnrtten ist. Das Telegraphennestänge ist theils gä»stich verschwunden, theils liegt es kreuz und gner. Ter Eiscnhahnkörper ist gänzlich unlerspült. Leider ist dnrch diese Katastrophe anch ein Menschenleben zu bc klagen. Eine Wöchnerin mußte behlsts ihrer Bergung durch die Fluth getragen werden und ist kurze Zeit hieraus gestorben. Die Bewohner des Bahnwärterhauscs am Bahnhof, 8 Personen, konnten mir mit großer Mühe gerettet werden. Viele Menschen sind um ihre ganze Habe und um ihr Obdach gekommen. Die Roth ist groß. Baldige Hilfe thnt uoth und welches Herz sollte auch nicht erweichen bei dem traurigen Anblick des einst so reiz vollen Weesenstein? Ans Glashütte schreibt man uns: Große und schone Gärten sind vollständig vernichtet und von den Holzhvfen der Schleiiercien ist sämmiliches Hotz mit weggeichwommen. Der Straßenverkehr ist ganz abgeschnitten, denn wo sonst Straße war, lauft jetzt an mehreren Stellen die Muglitz. Durch den vielen Regen ist die Pricßnitz. welche durch dici Stadt geht, so nn- geschwollen. daß sic ans ihren Ufern getreten ist und an Brücken und Gewölben starlcn Schaden angerichtet hat. Der Verkehr ist jetzt mir über Kreischa dnrch das Lnngwitzthal möglich. Aus Kloster M aricnthat wird geschrieben: Die Hoch flut!,, etwa Vormittags 10 Uhr beginnend, ietzte dos hiesige Klosterslift in so gefahrdrohender Weise unter Wasser, wie dre Annalen es noch nicht zu verzeichnen wissen. In den Jahren 1801. 1858. 188" und 1Ä7 stieg die Neiße ungewöhnlich, der 30. Juli 1807 übevtrifsl die vorgenannten Unglüasjahce aber in ganz bedeutender Weise. Der Nelßcstrom ergoß sich mitten durch den Klostrrhos, riß die Mauern an der Mühle um, »ahm Klötzer und Bretter in ungezählter Menge mit, dräng in die Propst« bis an die oberen Scheiben des Refektoriums,- die Abtei und der Konvent wurden binnen wenigen Stunden von allem Verkehr ab geschlossen, die Kirche stand bald im Innern über mannshoch im Wasser. Einsam hängt die ewige Lampe mit ihrem mattschimmem- den Licht, ein Chaos beleuchtend. Der Hochaltar liegt am Haupt portal, die Kommunionbank steht hochaiifgeslülpt an der Wand, die Seitenalläre mit ihren in Glaskästen ruhenden Reliquien liegen unter den umgestürzten Bänken, dir Beichtstühle im Schlamm! Dasselbe Schicksal ward der Michaeliskapelle, mit der Gruft der Sängerin Sonntag. Das bedeutendste Ereigniß ist der Zusammensturz der uralten großen Klosterbrücke, die so manchem Ansturm schon getrotzt und deren Fundamente erst vor wenig Jahren aus ihre Festigkeit geprüft wurden. Mühlen- und Brrrucrel- bctrieb ist für dies Jahr gänzlich sistirt. Im Klosterhos mit seinen eingcsiürztcn Mauern sieht es ganz trostlos ans. Ter Schade» ist noch unübersehbar- Trotz telegraphischer Signalisirung von Großmasser batten die an Ueberschwemmungen gewöhnte» Anwohner der Zschopau- Mündung, umfassend die Ortschaften Töpeln. Wöllsdorf und Prichwitz. zunächst wenig zur Bergung des VieheS nnd ihrer Hab- scligkeiten gethan. Nachdem aber am Freitag gegen Abend der reißende Fluß über die hohen User herausirat uno den festen Fuh- stcg h>»weggerissen hatte, begann man mit fieberhafter Eile die Räumung der bedrohten Wohnungen und Ställe. Während der ganzen Nacht wurden die Bvrräthc in den Mühlen und Fabriken m höher gelegene Räume gebracht. Zwei in der Ficker'jcben Fabrik in Pischwitz zur Bewachung des Etablissements zurück- gelassenen Arbeiter» war der Rückweg abgeschnikken. und muhten diese nun inmitten der tosenden Fluch eine bange Nacht verleben, bis am Sonnabend Nachmittag ihre Befreiung mittelst Leitern gelang. Mit unbeschreiblicher Gewalt hatte an demselben Morgen das milchende Element den Damm des Kommunikationsweaeö (Hartha-Döbeln) durchbrochen und die Straße in einer Ausdehn ung von gegen 50 Meter metertics unterwaschen und sortgespüst, sovaß jede Verbindung des Ufers plötzlich unterbunden war. Zahl reiche Obstbäume sielen dem gierigen Wasser zur Beute, Wagen, Kohleuvorräthe und gegen 500 Festmeter Schleifholz dec Pischmitzer Fabrik gingen verloren. Schwer traf das Unglück die dortigen Lundwirthc. Tiefbctrübt sahen sie den Abgang ihres erst vor Kurzem gemähten Getreides, einer allein beklagr den Verlust von gegen 00 Schock Garben! Am härtesten betroffen waren icdoch die Bewohner der am Zusammenfluß der Zschopau und der Mulde auf der Bijchofswicse gelegenen beiden Wirthschaften des Werk- sührerS Geyh und des Gastwirths Röbrr. In den arg bedrängten Gebäuden befanden sich außer vier kinderreichen Familien noch eine größere Anzahl fremder, am Bcchnbau zu Westewitz beschäf tigter Arbeiter. Vom Ufer aus konnte man deutlich die Anastruf«: der Eingeschloffeiien hören. Zwei von ihnen befestigten aus dem Dache ein weißes Tuch als Nochzeichen. In dieser höchst kriti schen Lage «bat Herr Rltterautsbeffker Rittmeister d. L. Mödling auf Schweta trlevhonisch Hilft au» Dresden, gesagt wurde. Inzwischen hatte um 2 Uhr Nachmittags tro größter Lebensgefahr der Werkführer Gevb eine Familie an S Larw gebracht. Als der Brave aber zum zweiten Male mit leiner Familie — Frau und 2 Kindern — avstoßen wollte, kenterte der Kahn Glücklicherweise gelang es den Insassen, sich auf denielben, der an einer Linde hängen vlieb, zu retten. In dieser höchst bedrohten Lage mußten die Aermsten bis z» ihrer Rettung — Abends gegen 7 Uhr — angstvoll verharre». Dieselbe vollzog sich In Gegenwart einer großen, bange der kommende» Dinge wartenden Menschen menge. Beklommenen Herzens, aber freudig begrüßt, sah man unter hcldenmüthiger Leitung eines Offiziers aus einem Doppel- Ponton eine todesmulhige Abtheilung Pioniere den mit Einsturz drohenden Gebäuden znellrn. Binnen Kurzem war dir Rettung der fast Ohnmkchiigrn glücklich vollbracht. Ein jubelndes, hundert- stimmigeS Hurrah empfing die braven Lebensretter, nnd es stoß manche Thrüne der Rührung nnd des Dankes gegen Gott für die Hilfe in der Noth. Allerorten aber »klingt hoch das Lied vom Heldeiimuth der braven Pioniere"! Aus Görlitz meldet man «ns unter dem 2. August: Mit fürchterlicher Gewalt haben die Wassecmassen In der umfangreichen hart an der Neiße gelegenen chemischen Fabrik von Dr Schuchardt gehaust und auch das von einem Ehernster und dem Maschinisten bewohnte Gebäude fast völlig zerstört. Die Wohnungseinrichtungen verschwanden in der tosenden Fluth. Bei der arg beschädigten Fabrik von Mütter ». Kaufmann sind gestern und heute weitere Einstürze erfolgt, anch mehrere Maschine» wurde» in das Wasser gerissen. Das gesammte Garnlager der Fabrik im Wertste von etwa 200,000 Mark wurde unter Wasser gesetzt und dürste nicht mehr zu verwenden sein. Die Fabrikinhaber beziffern ihren Gc- sanimtschaden auf Vs Million Mark. — In derselben verheerenden Weise wir im Görlitz« und Landauer Kreise bat daS Wasser anch im Nothenbrrrger Kreise gcwükhet. Namentlich hat M rrska 11 schwer zu leiden gehabt. Der unlcre Theil der Stadt steht völlig unter Wasser, das Io schnell stieg, daß die Bewohner kaum Zeit hatten, sich unter und auf die Dächer zu flüchten. Ein Mann ertrank. Der berühmte Mnskarrer Park gleicht einem brausenden See, aus dem das gräfliche Schloß und die Bäume ragen. Viele Dörfer wie Lodcnan, Werdest, Sagar, Lngknitz, Lichtenberg u. A. sind von reißenden Fluthen umgeben, die eine gcoße Anzahl Häuser, sowie steinerne und eiserne Brücken znm Einsturz brachten. In Skerbersdorf wurden zwei Frauen und ein Mann beim Noigen- bergen vom Wasser überrascht und fanden in den Wellen ihren Tod. — Während der Wasser-Katastrophe sind znsolgc gestellter An träge der betr. Amlshniiptmainischnstc». Bürgeimeister und Ge- meindcvorstände folgende Militär-Kommandos zu Hiffc- leistnngen entsendet worden und zwar nach Mügeln: 1 OttZ-, 40 Uffz. 11. Mann mit 0 Pontons vom Pionier-Bataillon 12: Pirna: 5 Ossz-, 400 llssz. u. Mann vom Grc».-Ncgt. lOl. 1 Offz., 30 Ufsz. u. Mai», vom Pion.-Bat.; Köiiigslein, Hütten, Schandau: 4 Offz., 230 Ufsz. n. Mann vom 2. Bat. l77. Regts. : Rottwerndorf: l Offz.. 70 Ussz. >1. Mann vom Gren.-Regt. lOl: Gottleuba: I Offz-, 50 Ufsz. 11, Mann vom Pion.-Bat- 12: Weesenstein: 1 Offz., 50 Ussz. n. Mann vom Gren-Regt. 101: Dresden-Friedrichstadt: 1 Offz-, 50 Uffz. n. Man» vom Jägcr- Bat. 13, und 50 Uff. n. Mann vom 1. Fetd-Act.-Regi. 12 : Cotta: 1 Offz-, 50 Uffz. n. Mann vom Schntzen-Regt. 108, t Offz-, 50 Ufsz. 11. Mann vom Jäger-Vat. 13, I Offz-, 25 Uffz. 11. Mann mit 1 Ponton vom Pion.-Bat. 12; Löbtau: 4 Offz.. 140 Uffz. 11. Mann mit 6 Pontons vom Pion.-Bat. 12, 1 Ossz-, 102 Ussz. u. Mann vom Schützen-Ncgt. 106: Plauen b. Dr.: 10 Uffz. 11. Mann mit 1 Ponton vom Pion.-Bat. 12: Döhlen: I Offz-, 30 Uffz. u- Mann mil 4 Pontons vom Pion.-Bat. l2: Drüben: 1 Off;., 50 Uffz n. Mann vom Schntzcn-Negt. >08, und 1 Ossz.. 50 Ufsz. u. Mann mit 4 Pontons vom Pion.-Bat. 12: Evß- mannsvori: G Offz-, 20 Uffz. u. Mann vom Pion.-Bat. 12: Hainsbcrg: 1 Offz.. 20 Ussz. 11. Mann vom Pion.-Bat. 12: Plauen. Deuben, Hainsberg, Tharandt: 9 Off;., 500 Ussz. u. Mann vom Gren.-Regt. 100,- Dippoldiswalde. Kipsdorf. Gcising: 2 Offz., 100 Uffz. n. Mann vom Gren.-Regt. 101 und 1 Off;.. 15 Uffz. n. Mann vom Pion.-Bat. 12: Bautzen, Klcin- schvnan. Hirschlelde: l Offz.. 40 Ussz. u. Mann mit 0 Pontons vom Pion.-Bat >2: Ktcuffchönan: Kompagnie vom Jnsi- Negt. 102, Seishennersdors: l Kompagnie vom Jnsi-Regt. tt>2: Zittau: 2 Kompagnie» vom Jns.-Rcgt. 102: Hirschfeldc, Ostritz: 1 Offz., 20 Uffz. ii. Mann mit 7 Pontons vom Pion.-Bat. l2: Döbeln: 1 Offz , 24 Uffz. u. Mann mit 4 Pvntvns vom Pion.- Bat. 12: Gnaschwctz: 1 Offz., 22 Uffz. u. Mann vom Pion.- Bat. 12 und l Kompagnie Pom Jnf.-Regt. 103,- Flvha: I Kom mando vom Jnf.-Regt. 104 : Meißen, Nossen: 1 Detachement mit Pontons vom Pion.-Bat. 12. — Die durch Hochwasser auf den Linie» der Sächsischen Stnatseisenbahnen in ganz außergewöhnlichem Umsange ver ursachten Betriebsstörungen haben zur Folge, daß der Güter verkehr (Eil- und Frachtguts vielfach nur unter Benutzung er heblicher Umwege bedient werden kann. Insoweit Güter in Be tracht kommen, die von der Eisenbahn bereits übernommen sind oder die unterwegs sich befinden, weiden die Absender, wenn cs nicht rathsam erscheint, dcis Gut ans einem Umwege dem Be stimmungsorte zuzilsührcn, gemäß 8 05.3 der BerkchrSvrdnnng für die Eisenbahnen Deutt'chsands zur Verfügung anfgcfvcdcrt. Da gegen können bis ans Weiteres Eil- und Frachtgüter, die von jetzt ab ausaegebeir werden und deren Beförderung die Benntzang einer Umwegstrccke erforderlich macht, nur gegen Berechnung der tarif mäßigen Frachten für die Umwegstrccke übernommen werde». Sendungen der bczeichneten Art werden zur Beförderung über nommen, dafern der Absender im Frachtbriefe lein Einverständnis; aus Conto der w. müßte dann naLkommen bezw. könnt« ff« freiwilligen staatlichen Verflchmmg übernommen werde», falls die Privatlntllative hier fehlt. Man wende nicht ein, daß nur belchränkte Gegenden von Waffersnoth u. >. tv. heimgelncht werden können: denn ein Wolkenoruch.kann überall Niederachen. Während wir noch für die württemberglschen Wasser, geschädigten sammeln, müssen wir schon an die eigenen Landsleute denke», und Preußen und Oesterreich haben auch ebenso plötzlich die Noth in eigenen Landestheilen erfahren- Welch' ein Segen wäre es, wen» die Geschädigten, die jetzt auf die stets unzureichende Hilfe der Mildlhätlgen angewiesen sind, als Recht fordern konnten, was sie letzt erbitten müssen. Das staatliche Interesse ertoiäktt die thuiillchste Erhaltung nutzbringender Ezistenzen: es liegt also auch im staatlichen Interesse. eine erweiterte Versicherung gegen elementare Ereignisse rinznsühren. Sachsen hat eS leicht, hier mil gutem Beispiele vvranzngehe». — Die »Bilder aus dem U Überschwemmungs gebiet" in unserer heutigen illustrirte» belletristischen Beilage sind nach den vortrefflichen Originalen aus dem photographisch»,, Atelier von Oscar Rothe (Schäfecstraße 37) hergestellr, der be kanntlich die von dem Wassernnglück betroffenen Distrikte in 24 Bildern wiedergegeben hat, — Wie eng sich im Leben die Gegensätze berühren, selbst in einer Zeit, die, wie die iinserige, alles Gegensätzliche aiisrualeicben lucht, und wie eng verschlungen Fcend und Leid sich ihren Weg durch die Lande bahnen, das zeigt uns klar und deutlich das Bild — der diesjährigen Vogelwiese! Dort, wo sonst Lust >md Freude für eine kurze Woche ihr Heim nnfziischlagen pflegte», Ivo ühcrmütluge Ausgelassenheit ihre Wogen oftmals bedenklich hochgchen ließ, da hörst Du jetzt höchstens von getäuschten Hvis- iiniigcii, von Einbuße und Verlusten, zu deren Eriatz wohl bis weilen Jahre gehören mögen. Tort, wo sonst die lustige Zeltstadt im Schmuck der Wimpel und Fähnchen Prangend stand, wo die Menschcnmassen, von Dampf nnd Elektrizität in Hellen Hauien hcrbeigeliolt. sich in den Gassen drängten, wo heiteres Lachen er scholl und Frau Musikn mit allen möglichen nnd unmöglichen Instrumenten die flüchtigen Stunden verschönen und auf kurze Augenblicke die Erinnerung an des Lebens Ungemach bannen hals, wo sich die Freude ans jeglichem Antlitz wicdcrlvicgclte, dort, auf der Stätte, wo ein feuchtfröhliches Leben in raichem Schlag vnlsirte, dort, wo für wenig Tage aus hohem Horst der königliche Aar thronen sollte, wie ein Herrscher über das vergängliche Reich der Freude, — dort bietet sich Dir heute ein überaus wehmüthiger Anblick: eine Trümmerstätte ist's, die Dein Auge ichant, halb ringe,issene Zette, zeistörte Buden, zerbroch-ne Balken, klaffende Wunden ln den hölzernen Mauer» der erst so stolzen Paläste: und daS Alles umlpülk von schmutzigen Fluthen! Geflohen sind die heitere» Genie», die dort Hoi hielten nnd „elbische Wnen", die Stronmixcn, baben Besitz ergriffen von dem weilen Pm» und treiben mit dem Hab und Gut der Erdciitindec ihr unheimliches Spiel: ihre Weilen schäumen nnd brausen und gurgeln und üver ihnen regt höchstens die Scestnßschwalbe l8t.orn:i lünincioi ihre nimmermüden Schwingen, »m sich von dem Raube, der auf oen Was'ecn treibt, anch ihr Theil zu holen. Dazwischen hier und dort Kähne, bestimmt zu retten und zu bergen, was sich ans der Sinlslnth noch bergen läßt, und daS Ganze übeispannt von einem wvikciidunllcii Himmel, der jede» Augenblick mit erneute» Güssen droht. Das ist die diesjähugc Vogelwiese! — Wahrlich ein Bild, dessen Anblick sich lohnt und das nicht blos bei dem echten Dresdner, der mit inniger Liebe an seiner Vogelwiese bängt, ioadcrn bei jedem Beschauer einen unvergeßlichen Eindruck himec- läßt. zumal wenn man das, was die Fettwieie versprochen halte, mit dem vergleicht, was sie im» wirtlich bietet. Darum iäunit nicht. lieber Leier! Hinaus zur Vogelwiese, zu einem Bild, wie eS sich wohl noch keinem der jetzt Lebenden geboten und wie eS sich hoffentlich nie wieder bieten wird! Fortsetzung de« örtliche» Tlietle« aus Seite 4 nnd v. die zur Berechnung der UmwcaSfcacht ausdrücklich erklärt. — Bon heute, den 4. August, ab kommt ein weiterer Per- lonenzug mit 1. bis 3. Wagenkiasse von Noiien nach Meißen zur Ablassung. Im Anschlag an den letzten Abeadzug von Bienenmühlc-Freiberg erfolgt die Abfahrt in Nossen Abends 10 Uhr M Min., in Deutichenbora 10 llhr 39 Mi»., in Miltitz 10 Uhr 53 Min,, in Triebischihal l l Uhr 5 Min. und die Ankunft in Meißen Abends 11 Uhr 10 Min; hier bietet sich du ch den 11 Uhr 28 Min. abgehcnden Lokalzug Gelegenheit zur Weiteriahrt bis Dresden-Neustadt (Ankunft Leipziger Bahnhoi Nachts 12 Uhr 15 Min.). Auch durch diesen neuen Zug, der solange die Verkehrs störungen bei Tdarandl andauer», täglich geiührt werden wird, ergiebt sich eine willkommene Verbesserung in der Verbindung mir Jreiberg. — Die angestrengten Nänmungsarbeiten haben mit gestern die Eröffnung des Betriebes auf den Linien Großvostwitz- Eunewalde, Hetzdors-Epvcndors. Wolkenstein- Iöhstadt und Altchemnitz-Stollbera ermöglicht — Wie man uns mittheilt, werden vorbehältlich der Geneh migung des Königt. Finanzministeriums aus Anlaß der durch Hochwasserschäden ans den Königlich Sächsischen SlantSeiienbahnen verursachten außergewöhnlichen Berkehrsverhältnisse die aus Grund von 8 03 der Verkehrsocdnung für die Eilenbahnen Deii tichlands in den Tarifen festgesetzten Lieferfristen allgemein nni eine Zli sch iagssr ist von 2 Tagen jür alle auf den sächsischen StaatS- bahncn beförderte» Eist und Frachtgüter verlängert. — Der italienische Eisenvahnminister hat, Meldungen der römischen Blätter zuiolge, mit den deiilschen und österreichischen Effenvahnveiwalttingen Verhandlungen wegen Einführung eines Lnxuszuges Berlin-Neapel angclnüpst. Dieser Zug würde wöchentlich einmal verkehren, nur aus Schlafwagen bestehen und die in Rede stehende Strecke über den Brenner in dreißig Stunden zmiicklegcii. Er soll hauptsächlich zur Erleichterung des Verkehrs zwischen Deutschland und (von Süditalien abgesehen) Egypten. Ostasrika und Indien dienen, da die deutschen Dampfer nach Alexandria, Sansibar und Bombay allesammt in Neapel an- legen und dort die Mehrzahl ihrer Passagiere ausnehmen. — Fürst Ferdinand von Bulgarien besuchte am Sonn abend zweimal in Leipzig unter Führung des Vorsitzenden des geschästssührenden Ausschusses, Herrn Stadtratb Dodel, die Aus stellung. Der Fürst, ver sich höchst onerkenneno über die Aus stellung anssprach. gab seinem Adjutanten wiederholt Auftrag, mit den verschiedensten Firmen rum Zweck der Bestellung von Maschinen und anderen Erzeugnissen der Industrie in Verbind ung zu irrten. — lieber die Frage derVersicherunggegenWassers- gesahr erhalten wir von angesehener Seite folgende beachlens- werthe Zuschrist: In dem Zeitalter der Versicherungen klnfft hier noch eine große Lücke. Dieselben Gründe, die seinerzeit in Sachsen zur staatlichen Gebäude-Versicherung führten, sollten auch hier maßgebend lein. Ja ich glaube, daß die Versicherung gegen Wassersgefahr event. argen elementare (Erdbeben ic.) Gefahren überhaupt die natürliche Ergänzung der einseitigen Versicherung gegen Feuersgefahr wäre. Bei der relativen Seltenheit der .. L-chäden durch andere elementare Ereignisse würde die Ausdehnung tretendes . " erung der Anwesen vielleicht ohne Prämienerhöhung im Dtenstausw urckzusühren sein. Die private Versicherung der BeurtbeilunaL TalitSgeschlchlt. TcutsckicS Reich. Montag Vormittag hat da? Panzer geschwader Kiel verlassen, um nach Vornahme von taktischen Heb ungen am 0. Abends vor Kronstadt anznkvmmen und dort die Kaiscryacht „Hohenzollern" zu envacken. Am 7. August Morgen? wird dann der Kaiser, bom Panzergeschwader beglciiet, mil 0er Hohenzollern" in Kronstadt ankvmmen. wo das Seeladc!tc»!chul- lchzff „Charlotte" bereits liegen wird. Außer den offiziellen Ein ladungen ist dort seitens der deutsche» Kolonie von Petersburg znm 0. Abends die Aufforderung zu einer größeren Festlichkeit a>, das Oisizieikorps des Geichwavers ergangen. Nach etwa vier tägigem Aufenthalt wird der Kaiser Kronstadt verlasse», und das Gesthwader wird dann nach kürzerer Begleitung der KafferycM sich nach der Dmiziger Bucht begeben, woselbst die Tvrpedobcwts- lottllc wieder zum Geschwader Itößt. und letzteres sich in lcicgs- mäßiger Weise mit Kohlen, Wasser und Proviant für das Heibsl- manvver cmsrüstet. Am lö. tritt aus der Rhede von Nenfahr- wasser die Maicvvcrslvtte durch Zugang des aus sechs Panzer schiffen der Beomulfilasse. S. M. S. „Stein" und „Charlotte" und Aruio „Pfeil" bestehenden zweiten Geschwaders zusammen. Am 18. lind 19. August sindet die Besichtigung des ersten Geschwaders durch den kommandirciidcn 'Admiral statt und im Anschluß daran die noch ausstehcnde gefechtsmäßige Schießübung dieses Ge schwaders mit allen SchiffSgcichutzen nach der als Ziel dienenden gctchleppten Handelsback. Darnach wird die Flotte Fahrten nnd Evolutionen im Jiottenverband üben und darauf rn gemeinsamen Gctcchtsbildcru und weiteren Manöver» kakttichcr Act in der Osl- tee, vielleicht auch i» der Noidsee übergehen. Nachdem die Minister v. Miguel und v. d. Recke aus Kiel zurückgekchct waren, hat eine Sitzung des StaatsministeriumL im Dienstgebäude am Leipziger Platz in Berlin slailgesunden. Wie ans Kiel gemeldet wird, ist das Befinde» oes Kaisers vor trefflich. Um das verletzt gcweiene 'Auge zu schonen, trägt der Monarch eine dunkel gefärbte Brille, die er im Salon und Ac- bcltsziminec jedoch ablegt. Offiziere als Eisenüahnbeamte sind neuerdings mehrfach ob- kommandirt worden. So sind gegenwärtig ein preujzijchcr und ein bayrischer Offizier der bayrischen Bahnstation Tutzing am Starnderge. See zugetheilt. Nachdem sie dort den Dienst in allen Einzelheiten genügend kenne» gelernt haben, müssen sie bei einer Hanptstation, dann bet einem Oberamt und zchließiich bei d« Königt. bayrischen Generaldirektion den ganzen Eiienbahndienst und die Abwickelung der Geschäfte, insbesondere auch den ganzen Betriebsdienst kennen lernen. Die so ausgebildeten Offiziere sollen dadurch in den Stand gesetzt werden, sich im Falle einer Mobil- machung selbstständig am Eisenbabnbetrieb zu bctheiiigen. Ein Generalkonutee für ganz Deutschlanv zur Hilfeleistung iür die durch das Unwetter Geschädigten, an dessen Spitze die Berliner städtischen Behörden stehen, ist in der Bildung begriffen. Eine erhebliche Telephongebührenermäßigung tritt abermals laut amtlicher Bekanntmachung in Württemberg ein. Nachacm schon am 1. Mai d. I. eine Herabsetzung der Sprechgcbiihrcn im Orts- und Vorortsverkehr von 20 Pfennige» aitt 10 Pseiinige, im Nachbarschastsverkchr bei einer Entfernung der Tcleplionaiistalt von etwa 15 Kilometer in der Luftlinie von 30 Ptg. aus 25 Psg. er folgt ist, wird nunmehr diese Entfernung aus 50 Kilometer lNab- verkchc) erstreckt. Hierdurch wird die Sprechgebühr zwilchen ein« großen Anzahl von württemberglschen Orten von seither 50 Ptg. aus 25 Ptg., also um 100 Prozent ermäßigt. Es entspricht das den Wünschen zahlreicher Interessenten und namentlich der Lele- phanthcilnebmcr an kleineren und mittleren Plätzen. Dabei kommt noch in Betracht, daß in Württemberg die Jahrcsgebübr der Tele- phontheiinehmer nur lOO Mk. gegenüber 150 Mk. in Bayern und im Rcichspostgebiet beträgt, und daß anderwärts die Sprechzeit tlieilweile nur 3 Minuten beträgt, während sie in Württemberg allgemein auf 5 Minuten festgesetzt ist. Der »Vorwärts" theilt aus Kattowitz Folgendes mit: D« Handelsmann Dylona wurde vom Amtsgericht zu Kattowitz wegen Verstoßes gegen die Bestimmung "" — mit 48 M- Strafe, im Unvcrmoß «ng, bestraft. Dylong besaß keine Mitte Januar 1897 im Gesängniß zu Königshütte ab. Trotzdem wurde» die 8 Tage später abermals gegen ihn vollstreckc. Trotz aller Proteste mußte ec die 8 Tage zweimal absitzen. Daß ab« die Strafe zweimal gegen ihn vollstrcckt worden ist, ist ihm min« mehr amtlich bescheinigt. Ihm ging von dem Beuchen« Erstell Staatsanwalt folgendes Schriftstück zu: »Auf Ihre an den Herr»
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