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- 1«2 - «Komm, Htldr, ich bringe Dich 1-Lt hinauf. Du bist ganz erschöpft/ faste Annemarie, «-ege Dich z« Veit, ich bleibe noch ein Weilchen bei Dir sitzen, bis Du schläfst/ . ^ Sie richtete Hilde aus und schlang den Arm um sie. raffte die Decke aus und führte die ganz Ermattete sorgsam die Stufen zur Haustür hinaus. Dann brachte -e die Schwägerin wie ein Kind zur Ruhe und setzte sich neben sie. (Sortsetzung folgt.» MtriM Weibliche Ritter der Ehrenlegion. Von Dr. Max Oberb reyer. Unter der Spitzmarke »Trauen in der französischen Ehrenlegion" war in Nr. 818 der «Dresdner Nachrichten" gesagt, das, »nur drei Trauen bisher zu Rittern der Ehrenlegion gemacht worden seien." Das trifft nicht zu, wie ich bereits in meinem »Ordensbüchlein" (Leipzig, M. Ruhlj und auch sonst jestgestellt habe. Napoleon I., welcher 1804 den Orden der Ehrenlegion stiftete, hat zwei Trauen mit dem Kreuze derselben dekoriert: eine Marketenderin, die, als sic alt war, ans einem öffentlichen Platze Aepsel und Kuchen verlauste und dabei mit ihrem Ehrenlegionszeichen para dierte, und 1818 die barmherzige Schwester Martha. Diese war die erste Nonne, welche das vielbegehrtc Kreuz empfing. Seitdem erhielten cs drcistig pflegende Schwestern und zwar zunächst 1852, seil welchem Satire Trauen in regelrechter Weise in das goldene Buch der Ehren legion eingetragen werden, die Schwester Rosalie. 1875 empfing die Schwester Perrin von der Hand des Marschalts Mac Mahon bei seinem Besuche der Ucbcr- schwemmungen von Toulouse das Kreuz; 1888 überreichte cs der Präsident Earnvt im Hospital von Rochesort einer Schwester mit der Bemerkung, er wünsche damit den ganzen Orden zu ehren; 1889 heftete der französische General - Gouverneur in Gegenwart aller Truppen vor Tonkinder Supcrtorin Maria Theresa daö Ritter kreuz an die Hcl-enbrust. Die meisten Auszeichnungen der barmherzigen Schwestern stammen aus den letzten zwan zig Jahren. — Von niederen Trauen mar Madame Abicot de Ragis eine der zuerst Dekorierten. Herr Abicot, ihr Gatte, war Maire von Oizon; er wohnte ober- 1>alb der Kanzlei, wo die Papiere der Mairie verwahrt waren. Aus irgend einem Grunde hatte eine eingeborene Familie ein Interesse daran, sich der eine andere Tamilie betreffenden Aktenstücke zu bemächtigen. Der Maire wusste das, und bemachte seine Kanzlei sorgfältig. Als! Herr Abicot einmal verreist mar, horte seine Gattin unterhalb des Schlaf zimmers ein starkes Geräusch. Sie war allein; und Hilfe zu rufen, märe vergeb lich gewesen. Rasch entschlossen zündete st« «ine Kerze an, bewaffnete sich mit einem geladene» Revolver und begab sich ins Erdgeschoß hinab. Kaum war sic cin- getreten, als ein grober Mann, der ein Aklenbündel in der Hand hielt, sich aus sie stürzte. Ohne ihm Zelt zu lassen, seuerte sic und er siel tödlich getroffen zu Boden. Aber es war noch ei» zweiter da, eine Art Herkules. Dieser packle die Trau und stieb ihr einen Dolch in die Brust, dann nahm er die Akten auf und schwang sich zum Tenstcr hinaus in den Garten. Madame Abicot schleppte sich blutend ans Tenstcr und sandte dem Fliehenden eine Kugel nach. Des Morgens sank man zwei Tote, während Madame Abicot schwer verwundet dalag. Als Napoleon Hl., da mals noch Präsident der Republik, «ine Rundreise machte, kam er auch »ach Oizon, hörte den Vorfall schildern und verlieh der mutigen Trau die Ehrenlegion. — Etwas später erhielt diese auch die be rühmte Pariser Malerin Rosa Bonheur und zwar auf folgende Weise: Fontaine- bleau war ein Lieblings-Sommerausent- halt Napoleons III., und eines Tages kam die Kaiserin Eugenic aus den Ge danken, die pvsvnltche Bekanntschaft der Künstlerin, welche in Thomery bei Fon- taincbleau lebte, zu machen. Zu diesem Bchuse stattete sie ihr einen Besuch ab und blieb bei ihr einige Zeit, Rosa Bon heur bei der Arbeit beobachtend. Das Talent der Malerin machte einen solchen Eindruck auf die hohe Trau, dab sic den Kaiser bat, derselben das Kreuz der Ehrenlegion zu verleihen. Aber — die Minister protestierten dagegen. Die Kaiserin wartete bis zum folgenden Jahre, wo sic während der Abwesenheit des Kaisers in Algier als Regcntin fun gierte. Eines Morgens trat der Diener eiligst in das Atelier Rosa Bonheurs mit der Meldung, -ab die Kaiserin unten sei. Zn der nächsten Minute stand Eugenic im Atelier und liest sich eine Stecknadel von einer ihrer Hofdamen reichen. Die Kaiserin küsste sodann die Künstlerin, welche, als sic herabblickte, das Kreuz der Ehrenlegion auf ihre Brust geheftet sah. Nach etwa dreißig Jahren, im Trühling 1894, wurde Rosa Bonheur zum Offizier der Ehrenlegion befördert. Es ist das erste Mal, dast eine Trau diesen Krad des Ordens erklommen hat. tSchlub folgt.» lN»lGälsM SrgniolM 1856 ^ vrschnm H «IlNch HI«. L-A Dienstag, den 25. November. 1V1S Witwe Annemarie. Roman von C. v. Luckwald. >20. Foruegung.» „Eine Depesche?" meinte sic zaghaft, „was mag wohl darin stehen? Depeschen bringen selten etwas Gutes, ich habe gar nicht den Mut, sic zu lesen/ „Das ist ja lächerlich, Else," fuhr Kran von Rvhrbach aus. „wie kann mau so kindlich sein! Gib her." Mit raschem Griff rist sie den Umschlag aus und überflog den Inhalt — die Sechsundsiebzigjährige bedurfte keiner Brille. «Erna hat einen Sohn!" ries sic triumphierend, «sichst Tu nun, wie übe» slüssig Deine Besorgnis mar! Hier steht es schwarz aus weist; ein gesunder; Junge, Mutter und Kind wohlauf." Frau von Diekow war tief bewegt. „Wenn Dietrich das doch noch erlebt hätte! Unsere kleine, liebe Erna! Gott behüte sie und ihr Kind." Detlef nahm die Depesche auf, ein bitteres Lächeln zuckte über sein Gesicht- „Ein gesunder, kräftiger Junge," murmelte cr, «Tritz kann sich freuen —> von Erna Hab' ich'S freilich nicht anders erwartet." Er schleuderte das Blatt heftig aus den Gartcnlisch und wandte sich dem. Hause zu. , , / Die Taufe in Frankfurt fand am 25. Mai im kleinen Krciic statt. Anne marie und Detlef, die Gevatter standen, vertraten die Tietomjchc Familie, von Birkcnwcrders Seite waren ebenfalls nur die nächsten Verwandten erschienen, die meist im Oderbruch angesessen waren. Annemarie war stolz auf ihr erstes Patenkind und wurde nicht müde, den kleinen Hans Achim zu bewundern. Nach dem Taufesscn folgte sie der jungen Mutter ins Kinderzimmer, wohin Erna, die den Kleinen selbst nährte, gerufen wurde, und die beiden jungen Frauen freuten sich des halben Stündchens ungestörten Beisammenseins. „Du siehst prächtig aus. kleine Erna," sagte Annemarie und sah zärtlich auf die blühende frische Schwägerin, die das blonde Köpfchen ihres Erstgeborenen an der Brust hielt. „Es ist mir auch ausgezeichnet gegangen, Annemarie. Der Arzt hatte an fangs gefürchtet, die Trauer um den armen Papa möchte mir oder dem Kind schaden, aber ich habe Kummer und Aufregung bekämpft und mein Mann hat mir redlich dabei geholfen. Mein geliebter Fritz hat mich in jener schweren Zeit auf Händen getragen. Du weifst gar nicht, wie gut cr ist! Mas für ein goldenes; Herz er hat, das weih nur ich allein." „So bist Du glücklich geworden?" „Ja," sagte Erna, und ihre braunen, samtweichen Augen strahlten. Irr diesem Wort lag das ganze gesättigte Glück einer zufriedenen Krau, einer glücks lichen Mutter. Sic legte den Kleinen, dem die Augen znfielen, leise in das Korbbcttchen und rief die Wärterin, drückte einen vorsichtigen Kust auf die spärlichen blonden Härchen, die wie ein gelber Flaum den kleinen Kopf bedeckten, dann kehrte sic mit Annemarie zu ihren Gästen zurück. Am nächsten Morgen schon traten Detlef und Annemarie die Heimreise an Fritz begleitete sic zur Bahn und drückte sein Bedauern ans, dast ihr Besuch in Frankfurt nur kurz gewesen, aber seine strahlenden Augen straften die Worte Lügen. „Tu nur nicht so, Fritz," sagte Annemarie lachend, als sic Graf Birken werder noch einmal die Hand aus dem geöffneten Coupäsenstcr herausreichte; „Tu bist ja doch froh, wenn wir alle fort sind und Du Deine kleine Erna wieder ganz für Dich allein hast." ..<77:,. .«A7 ,<?D. M.;,: ,.M> z-A: KZ .z.:.".'. ...-K7. .M.. ..M: »T:. .../§.. 4-N VV W-s -:sL: E ÄV -SS Ä-K LÄ- E M ZW KK ÄÄ KK; VK M K v E M M MM Ein witterungsumschlag — an- trotz aller Abhärtung ist -ke Erkältung -a, Hüsteln, Heiserkeit, Verschleimung und sonstige Plagen -es Katarrhs. Vas tun! Die alten Hausmittel, meist wertlose Näschereien, haben wenig wert. Andere Er zeugnisse find nicht immer harmlos. Ein vorzügliches un- -abei uu- schä-ltches Mittel, -as -ie katarrhalischen Seschweröen prompt ttnöert, stn- -ie, eine neue Mentholverbin-ung von lang-auern-er Wirkung enthaltenden LorpstN'Hoaboas. vr-' W K W- Hy.'-..A.-.H A-A Sn/.'-A..': .' li 188^2^2"' HA ' Ä' /Ät - Ä?' ' 22'' HK- X» <Ä''' -rÄ' » ' -M KO K LH/rek/Ze/ce smck me/'/ier rc>//ste Qa^ankw. /Ä/c. F/rF/ü/i ' L7^. /66-Z. O/r /nr/tfcktL. /Vsc/k -iss/? z/z/c/ /e/c/kte //r I.i» »Islliies Illillkii'llts (klrma SNvlislsoUe Vor^vt-lnilnstrlo) I,ul!mg-kiMsl'-8tl'. IS, Pi. Ms 6,'Mi' 6a«1sn. Ksin I.sl1sli. Islspk. 924. 8tl-aÜkndakn6n 2, 22, 23, Hall68ls11s kgikigsi-sti-sks. lind nach hygienüch-ästheinchcn Grundsätzen, bei aö>oiut mülviüneller Be handlung jedes Emzeifalles, wirklich fachmännisch angesertigt, engen insbes. keine inneren Organe ein, gestalten völlige Bewegungsfreiheit, erhöhen infolgedessen das allgemeine körperliche Wohlbefinden und bringen infolge ihrer vornehm-eleganten Fasans Figur und Toitcttc aus das vorteilhafteste zur Geltung. Die elegante Dame trägt nur Frau Lina Jähncs Mast-Corusts. Für starke und leidende Damen von hervorragen den Frauenärzten lehr empfohlene Spezialitäten. Ausgleichungen kunst voll, leicht und abjolut unsichtbar. Alle Prehc sind billigst, nicht höher als die Breite für fertige Laden-Cvr>ets bei gleiche», Material. Bitte, prüfen Sie in Ihrem eigenen Interesse den Unterschied zwilchen fertigen Laden-Cortets, ganz gleich welcher Marke, und Frau Lina Iähnes Mast- Corsct bei gleicher Preislage. 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