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Dresdner Nachrichten : 24.07.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190007246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19000724
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-07
- Tag 1900-07-24
-
Monat
1900-07
-
Jahr
1900
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.07.1900
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ist darauf bin. daß Äraf Bällestrem Excellenz geworden . M aller gegen den die weitere Behandlung ^>er Aa^naNrag r. werde, der de- aüg> Eermania^ zusoh band der.Baw um Verträge. . Ersolg gehabt. Um der Sa leihen, bat der Verband die als gescheitert angesehen isel werden. kann Der 8 eine gröbere Bedeutung ,u ver- inbemsung einer außerordentlichen . su Generalversammlung des ^Deutschen Arbeitgeberbundes" in Vor- iiber die obligatorff sollte. gebracht, in der iiber die obligatorische Einführung der Streikklausel Beschluß gefaßt werden sollte. Nun hat aber der Vorstand des Deutschen Arbeitgcberbundes, der kürzlich in Berlin zu einer Sitzung zusannncntrat, diesen Antrag abgelehnt. Es heißt in der Begründung, daß die Behandlung der Frage aus dem all gemeinen Verbandstage verfrüht sei. DaS soeben erschienene neue bayrische Finanzgcsetz für die 28. Finanzperiode 1900/1901, wie es im Landtage genehmigt worden ist, schließt mit einen, Ueberschuß von rund 47 AM. Mk. ab. Zu diesem Ueberschuß sollen Post und Telegraphie 3»/, Millionen liefern, waS jedoch nach dem Erarbniß der vergangenen Jahre viel zu niedrig gegriffen ist, so daß sich aller Wahrscheinlichkeit nach der Ueberschuß auf nicht weniger als 50 Millionen bezisfern wird, dank der weisen Finanzpolitik des Herrn v. Riedel. Ueber die Frage eines gemeinsamen Oberbefehls über die Truppen der Mächte in China schreibt die „Kreuzztg.": „Da man nach den Vorgängen am Rap augenblicklich nicht gerade großes Vertrauen zur englischen Führung haben mochte, Rußland eines- thcffs als Rivale gefürchtet, anderenthells an de» Grenzen schon schwer engaairt ist, Frankreich scheinbar nicht in Frage gekommen, Japan wohl unmöglich ist, so kann, da Deutschland überdies in China keine Vorhand zu erringe» bestrebt ist, auch dessen ganze Stellung in der kolonialen Politik keine so schwerwiegende sein dürfte, daß man ein Uebergewicht fürchtet, es wobl möglich sein, daß ein dahingehender Antrag von den Mächten gestellt worden ist. So ehrenvoll dieses sein würde, so legt, wie man hört, die deutsche Regierung keinen Werth ans diese militärische Bevorzugung, die mit dem Maße der Betheiligung Deutschlands an den Vorgängen in Ostasien in keinen, rechten Verhältniß steht, und würde es gewiß lieber sehen, daß der Oberbefehl i» die Hände eines zuverlässigen, allseitig Vertrauen erweckenden Führers der Großmächte gelegt werden würde." Das Ergebniß der Sammlung des Alldeutschen Verbandes für die Buren beläuft sich auf 211.776,02 Mk. Im ersten Quartal des laufenden Etatsjahres haben die Einnahmen der preußisch-hessischen Eisenbahn- Betriebsgem einschast 129,9 Millionen oder 25.4 Millionen mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres betragen. In Güstrow (Mecklenburg) wurde durch den Scharfrichter Reindel jnn. aus Magdeburg früh 6 Uhr die Hinrichtung des Schmiedes Wilhelm Born vollzogen, der im März d. I. wegen Raubmords zum Tode vcrnrtheilt worden war. Oesterreich. Stack zuverlässigen Taten sind in den letzte» drei Jahren gegen 15.000 Rathvlikcn in Oesterreich zum Protestantis »i» s übergetrcten. Die Ziffer ist im Äerhält- niß zur Bevvlkerungszahl nicht groß, aber sie ist deshalb belang reich, weil die Bewegung, wenn auch langsam, so doch unaufhörlich fortschrcitet. Gegenüber der altkatholischcn Bewegung des Jahres 1971. die einen religiösen Charakter trug, ist zu bemerken, daß das Motiv des Uebertritts zum Protestantismus jetzt ein national politisches ist. das sich gegen die Haltung der katholischen Kirche i» den Kämpfen der " Deutschen Oesterreichs kehrt. Auch die „ . ich Stimmung der Zeit ist dieser Uebertrittsbewegung insofern günstiger als im Jahre 1871 der altkatholischcn, weil die jetzige Generation in religiösen Fragen nicht so rationalistisch denkt, wie die Menscbcn vor 30 Jahce». Der Austritt aus der katholische» Kirche wurde 1971 vielfach auch von Gegnern der Nnfehlbarkeits- crklärung als überflüssig erklärt, da sie sieb durch die Dogmen und Formen der kirchlichen Gemeinschaft, in der sie zufällig geboren seien, nicht gebunden fühlten. Jetzt aber ist das religiöse Bcdiirf- niß und die kvnsessivnelle Empfindung starker geworden und der Wunsch, einem kirchlichen Verbände anzugehören, ist lebhafter als bisher. Daher kommt es. daß jetzt viele Familien in Oesterreich, die sich vom Christen!!»!», nicht lossagen wollen, aber durch die Haltung des katholischen Klerus in nationalen Fragen sich tics verletzt sübie», den Uebertritt znm Protestantismus vollziehen. Stach Mitthcilnng der österreichisch-israelitischen Union werden neuerdings zwei Fälle von Mädchcnranb in Galizien bekannt. Am 11. September 1899, am Versöhnniigstage. wurde die 16jährige Tochter Esther der in Szneinska bei Tarnow wohn haften Wiltwe Chane Weiser, während diese in der Synagoge war. von mehreren Bauern gewaltsam entführt und in das Kloster der Feliciancrinnen gebracht. Alle Versuche der Mutter, zu ihrer Tochter zu gelangen, war'en vergebens. In dieses Kloster wurde vor einiger Zeit die löiährige Tochter Feigl des Handelsmannes Mendel Segeltuch aus Dvbzyeze von zwei christliche» Schneider innen gebracht. Auch diese konnte bisher trotz aller Bemühungen des Vaters nicht befreit werden. Außerdem sollen noch zwei Judenmädchen ans Russisch-Polen im Kloster sein. Die „Bvhemia" berichtet, der czechische Präsident des Prager Obcrlandcsgerichts Jansa nehme, die Aufhebung der Sprachen- verordnungen nicht beachtend, die Vereidigung der iicil- ernannten Richter in ezechiichcr Sprache vor. Montag früh 9 Uhr passirte das Vorbereitungskommando des dentsch-o st asiatischen Expeditionskorps auf der Fahrt nach Genua Innsbruck. Zur Begrüßung hatten sich ans dem Bahnhofe eingefunden der Erzherzog Engen mit den dienstfreien Ossizieren der Garnison, der Statthalter Graf Merveldt und der Bezirkshauptinann. Der Erzherzog bewirthete die deutschen Truppen und brachte im Verlauf des Frühstücks ein Hoch! ans den Deutschen Kaiser ans, worauf der TranSpvrtführer Major v. Falken ban» sein Glas auf das Wohl des Kaisers Franz Josef leerte. Die Kapelle des Kaisenegimcnts spielte die deutsche und die österreichische Hymne. Nach einslündigem Aufenthalt verließ der Zug unter brausenden Hochrufen die Station. Frankreich. Der K o l o n i a l m i n i ster hielt in Bordeaux eine Rede vor den Wühlern, in der er hcrvorhob. daß dem Kabine! Waldeck-Ronsseau in der Befolgung der Traditionen des Friedens bei den Ereignissen in China dre Achtung und das Vertrauen der ganze» Welt zu Theil würde. Italien. Das Vorbereitungs-Kommando der deutsch ostaliatischen Expedition ist Sonntag um 1'/- Uhr früh in Mailand eingetroffen und vom General Ferraeon, dem ersten Sekretär des deutschen Konsulats Eckhardt, italienischen Offizieren und zahlreichen Mitgliedern der deutschen Kolonie sowie einer großen Menschenmenge enthusiastisch begrüßt worden. Zwischen Len deutschen und den italienischen Offizieren und Soldaten fand eine sehr herzliche Unterhaltung statt. Es wurde Bier gereicht und aus gute» Erfolg der verbündeten Waffen getrunken. DaS De tachement reiste »m 2V« Uhr unter lebhaften Kundgebungen der Menge weiter. Die Musik spielte „Heil Dir im Siegerkranz". Türkei. Der Dragvman des französischen Vicc-KonsnlatS in Kirk-Kilise (Vilajct Adrianopcl) wurde von Räubern ent führt, die ein Löscgcld von 4000 türkischen Pfund verlangen. Der französische Botschafter machte Vorstellungen bei der Pforte, die daraufhin mittheilte, daß Maßregeln zur Befreiung des Ge fangenen getroffen worden wären. Serbien. Die Proklamation, in der König Alexander seine Verlobung bekannt gleich, ist bemerkenswcrth wegen des ent schieden modernen Standpunktes, de» der König darin im Punkte der Ebenbürtigkcit vertritt. Es heißt in der Kundgelmiig u. A.: Der König habe, da er wisse, daß sein Volk seine Ver- mäliiung wünsche, de» Entschluß gefaßt, diesem Wunsche nach- zukommen, weil er eS für seine Pflicht erachte, jenem Volk, weiches seinen Vorgänger» ebenso wie ihm viele glänzende Beweise der Liebe und Ergebenheit geliefert habe, mit diesem Akte die Be ständigkeit der Dynastie für die Znkunsi zu sichern. Die serbische Dynastie sei ans dem Volke hervorgegangen, in dieser Thatsache liege ihr Stolz und ihre Macht. Das serbische Volk, das ans wetden, die freudig sein und seiner Volke» Schicksal Diese Frau sei die Enkelin jenes Mannes, der einer deutendsten Mitarbeiter deS großen Milosch bei der , , des heutigen Serbien gewesen sei, das sei Frau Draga, Tochter d< verewigten Panta und seiner Fron Andja Änuewitza. Sch' gelobt der König, daß er. nachdem er nun lein LebenSgl gründet habe, mit GoneS Hilfe mit festem Willen und Begeisterung an der Stärkung und Beglückung de» theuren Vaterlandes arbeiten werde. Afrika. Lord Roberts meldet au» Pretoria vom 22. d. M.: Die Buren griffen entschieden an und suchte» die Bahnstation 13 Meilen östlich von Heidelberg zu zerstören. Die Garnison der Station bestand ans zwei Kompagnien der Dudlincr Füsiliere mit Eiienbahnbeamte» und Ucomanr». General Hart rückte von Heidel berg mit Verstärkungen aus, die Buren waren aber schon vor ihrem Eintreffen abgeschlagen. Die Nachricht vom Kriegsschauplatz in Südafrika, die sich auf eine angebliche Niederlage des Burengenerals Dcwet bezieht, er weist sich als unrichti g. Diese Gerüchte stammten aus englischer Quelle, via Lourenzo-Marquez, beziehen sich jedoch aus Vorgänge, die sich vorletzten Donnerstag ereigneten. Roberts hätte jedenfalls in seinen Telegrammen diese Niederlage erwähnt. Unbestreitbar ist. daß Dcwet und Botha augenblicklich 20 Meilen östlich von Pretoria die englischen Truppen bedrängen. Tie Division Clcry versucht vergeblich, die Position von Grehlingstadt, ans der sie verdrängt wurde, wiederzunehmen. melden au» Hongkong vom 22. d. M.: Der heutige 30. Geburts tag des Kaisers von China wurde von der chinesischen Kolonie und den Kausleuten mit größerer Begeisterung gefeiert, als ge wöhnlich. Cs herrscht Unruhe wegen der Möglichkeit einer Er hebung in Kanton. AuS vertrauenswürdiger Quelle verlautet, Japan habe be fohlen. in Hiroshima eine Division mobil zu machen, die sich bereit zu halten habe, sich nach China einzuschffsrn. sobald e» nöthig würde. Die japanische Presse bespricht die zwischen den Kaisern von Japan und China ausgetauschten Telegramme und spricht ihre Sympathie mit der unglücklichen Stellung des Kaisers von China aus, betont aber einstimmig, daß die Erwartung irgend einer Alliance zwischen China und Japan trügerisch sei. Dre Blätter rathen der chinesischen Regierung dringend an, einen solchen Traum aufzugebeu und sich lieber mit Japan zu vereinigen und aus der Bahn der Civilisation vorwärts zu streben. China müsse zunächst strenge Maßnahmen zur Wiederherstellung der Ordnung treffen. In diesem Falle allein, meinen die Blätter, könnten die Jreund- schastsdienste Japans zur Anwendung gelangen. Die koreanische Regierung fährt fort. Truppen nach der Grenze zu senden, um dem Ueberichreiten der Grenze durch die Chinesen entgegenzutretcn. Es kam bereits zu einenr Zusammenstoß . „ , _ , . ,nig Recht zu haben, wenn er aus dem Volke sich die Lebensgefährtin erwähle, die sein Glück begründen solle. Dieses Recht stehe dem König " litik der si um so mehr zu, als sich heute bereits die Politik der Herrscher UN Staaten nicht mehr »ach verwandtschaftliche» Beziehungen, sondern nach den Interessen der Völker richte. ES sei ein großes Glück für den König und sein Volk, aus diesem Volle die Kraft Serbiens und seine» HauscS zu schöpfen: er kühle sich glücklich, eine Ge- mahlin auserkoren zu haben, die würdig sei, Serbiens Königin zu dem Vice-l Der Krieg in Cliina Der deutsche Gcschwaderchef meldet aus Taku vom 20. ds. M.: Die deutsche Besatzung Tientsins ist auf 300 Mann unter Kapitänlentiiant Weniger reduzirt. Kapitän v. Usedom, dessen Verhalten von den englischen und russischen Befehlshabern gleichmäßig gelobt wird, kehrte mit den übrigen Leuten früh in guter Gesundheit an Bord zurück. Eine in Brüssel aus Shanghai eingetrosfene Depesche des bel gische» Generalkonsuls de Cartier stellt die angeblich günstige W endung, welche die chinesischen Dinge genommen hätten, fest. Die Kaiserin-Regentin, welche wieder die Herrschaft ansübe, habe die Geiandten in Sicherheit gebracht. Letztere seien bis heute <2l. d. M.) unverletzt. Li-Hung-Tichang bat sofort nach seiner Landung in Shanghai das Kvnsulatskvrps zur Konferenz. Die chinesische Gesandtschaft in London übermittelte dem Foreign Office eine Depesche, wonach alle Gesandten mit Ausnahme Ketteicr's wohlbehalten seien. Das Telegramm besagt, daß die Gesandten noch am Lebe» sind und unter dem Schutz der chinesischen Regierung stehen. Die Depesche ist ohne Datum. Ein Telegramm des Gouverneurs Buan-schi-kai vom 20. Juli Abends besagt, er erfahre in bestimmter Form aus Peking, daß alle Gesandte» wohlbehalten seien, daß kerne Krankheit unter ihnen herrsche und daß die rechtmäßigen chinesischen Behörden Maßregel» treffe», um sie zu retten und zu beschützen. Die Mächte verhandeln, wie sichere Nachrichten aus China am besten zu erlangen sind. Nach einer ans japanischer Quelle stammenden und Tokio den 20. Juli datirtcn Depesche heißt es in dem zwischen de» Kaisern von China und Japan gewechselten Briefe u. A-: Ter Kaiser von China an Sc. Majestät den Kaiser von Japan. Der Westen und Osten sichen sich feindlich gegenüber, Eurer Majestät und Unsere Staaten sind die einzige», welche den Osten ansrecht er halte». Sticht blos auf China richten sich die lüsternen Blicke der Mächte, um ihre Pläne zur Geltung zu bringeu. sondern falls China nicht im Stande ist, seine Stellung zu behaupten, so be fürchten wir, daß auch für Ew. Majestät Reich die Lage unhaltbar werden wird. Die Interessen der beiden Reiche sind eng mit einander verbunden und Wir hoffen daher, daß Ew Majestät die Angelegenheiten untergeordneter Bedeutung in diesem Moment übersehen möchten und mit Uns gcmeinschostliche Sache machen, um unsere gleichartigen Interessen zu beschützen. Unter diesen Umständen richten wir diese Botschaft an Ew. Majestät in einenr nbjolut offenen und vertrauensvollen Geiste und bitte» Wir. Ew. Majestät möge solche Schritte anordnen, als für gut befunden werden, unter Ew. Majcstäls mächtiger Führung Frieden und Ordnung wiedcrhcrzusteÜen. Am 7. Tag des 6. Monats im 26. Jahre Kwangiu l3. Juli 1900). — Ter Kaiser von Japan an Se. Majestät de» Kaiser von China. Die Handlungen der Insurgenten verletzen ans das Empfindlichste das völkerrechtliche Prinzip, daß dipiomatische Agenten mit höchster Achtung zu be handeln und ihre Personen unverletzlich sind. Eine Beleidigung eines diplomatischen Vertreters ist ein Berstoß gegen das Bölkcr- rccht. Kaum nöthig ist es, darnus hinzuweffe», wie schwer das Verbrechen des Gesnndtemnordes ist. Wenn Ew. Majestät Regier ung nbcr ernstlich die Insurrektion zu bekämpfen sich entschlossen hnr und die Befreiung der Gesgndten in'S Werk setzt, würde die Lage sich verhäitnißmäßig günstiger gestalte». Wenn Ew. Majestät Regierung keine Zeit versiert, die Gesandten der Frcmdmächte ans ihrem belagerten Zustand zu befreien, hoffen wrr, daß die Mächte darin ei» Zeichen erkennen werden, daß es Ew. Majestät Ernst ist, einen Krieg zu vermeiden und das Unglück, welches sonst Ew. Majestät Lande befallen würde, dadurch zu mildern. Meine Regierung hat. wie Ew. Majestät bekannt ist, für Ihr Land herz liche Gesinnungen gehegt und wird, falls die Verhältnisse cs ge statten, sich nicht weigern, an den geeigneten Stellen ein srcnnd- tiches Wort einzuicgen. Bedingung ist aber, daß Ew. Majestät Regierung sofort den Aufstand unterdrückt und wirklich die fremden Vertreter aus ihrer Lage befreit, erst daun lann Japan sich bereit finden, seinen Einfluß bei den eventuellen Verhandlungen zwischen Ihrem Reiche und den fremde» Mächlen znm Zwecke der Erhalt ung der Interessen Ihres Reiches zu verwerthcn. Es ist unser ernster Wunsch, daß diele telegraphische Antwort auf Ew. Majestät Botschaft Ihrerseits eine ernste Beachtung finden möge. Tokio, im 33 Jahre Meist <1900) 13. Juli. Tie russische Tclsgrapheii-Agentur meldet: Ein Telegramm des Ingenieurs der chmffchc» Bahn von der Station Pogranit- schnaia im Nnnvrstaiichcn Gebiet voni l8. Juli besagt: Am 10. Juli haben die Bahnarbcitcr der ersten Sektion mit den Beamten und der Schntzmaniffchaft die Stativ» Chantachei verlassen. Die Station wurde von den Chinesen geplündert und in Brand gesetzt. Die telegraphische Verbindung init Chardin ist gestört. An demselben Tage wurde die nach Charbin dirigirte Schutzmannschaft bei Muren von 400 gut bewaffneten Chinesen angegriffen, diese aber von der Eifcnbcihnwache zurückgeichiagen. Stuf russischer Seite wurde dabei ein Mo»» getödtet und drei ver wundet ; auf chinesischer Seite fielen 60 Mann. — Ein Tele gramm des Ingenieurs der östlichen chinesischen Bah» von der Station Algatsie tTransdciikalien) vom 20. Juli betagt: Chailan wurde von chinesischen Truppen besetzt. Die Schupmanmchast wird bei Charbin zurückgezogen. — Das Organ des HandelS- departements meldet: Ei» Theil der russischen Schutzmanmchast sammelte sich in Ljaljan. Die Chinesen zogen sich »ach der Zynd- schon-Ljardnn-Bucht zurück und beim Herannahen der Abthciinng des Generals Orlow auch bei Brnichewa-Kimarskaja vom Amur zurück. — Bei Tientsin wurden rekognoSeirende Chinesen von Japanern und Kosaken geschlagen, wobei 8 Japaner getödtet und ein Ko!nk verwundet wurde. Biele Chinesen wurden gefangen genommen. — Bei Wei - hai - wci kam es zu zwei Zusammen stößen zwischen Engländern und Chinese». Ten Engländern gelang es, nachdem sie ans der Festung verstärkt worden waren, die Chinesen nach hartnäckigem Kampfe zu schlagen, wobei sic 200 Gewehre erbeuteten. Im Gegensatz zu Meldungen auswärtiger Blätter thcilt die Hauvtverwallnng der Posten und Telegraphen mit, daß die tele graphische Verbindung zwischen Blagvwcchtschcnsk und Pctersbunz nicht unterbrochen ist. sondern täglich benutzt wird. Dagegen ist die telegraphische Verbindung mit Port Arthur und den anderen asiatischen Häfen unterbrochen. Die Depeschen werden mittelst Schiffes nach Tschisu befördert. Die „Times" melde» ans Shanghai vom 2l. d. M.: Ver antwortliche chinesische Beamte gebe» zu, daß »ach dem Eingehen der Antwort des japanischen Kaisers aus die chinesische Botschaft Verhandlungen durch den Vicc-König Li-Huna-Tschana auf Beseht der Kaiserm-Wittwe mit mehr als einer Macht eröffnet wurden und daß die Provinzen jetzt im Stande seien, regelmäßig in drei Tagen Verbindung zu habe». — Nach amtliche» Mit- thcilungen hat der Entschluß Englands, eine entsprechende Truppe in Hongkong bereit zu halten zur Verfügung des Generalkonsuls in Shanghar, die im Nothfall zum Dienst in den Jangtse-Provinzen verwendet werden soll, eine vorzügliche Wirkung h und wird von den Chinesen als ernster W angesehen, seine Interessen zu schützen Gegend aufrecht zu erhalten. Gieß " i von Ni Kunst und Wissenschaft. st Im Residenztheater treten heute Abend Herr Richard Alexander und Irl. Frida Brock zum vorletzten Male in dem Feybeau'schen Schwanke: „Die Dame von Maxim" auf. st Der am Sonntag Abend kurz nach 7 Uhr niedergehende wolkenbruchartige Regen wurde mich für das Centraltheater zur „toroo majsuro". Die Kellerränmlichkerten stillten sich nämlich so rapid mit Wasser, daß in kurzer Zeit vollständig überstuthet waren und auyer mußten. Mit Hilfe von Accunmlcrtoreii die Dynamomaschinen Betrieb gestellt werden und durch Herabsetzung rapid mit Wasser, daß in kurzer vollständig überstuthet waren und ouy mußten. Mit Hilfe von Accumulcrtore des Lichtverbrauchs auf das Allcrnothwendigste war es möglich, die Vorstellung zu Ende zu sichren, wobei natürlich ein rascheres Tempo angeschlagen und einige Kürpmgen vorgenomme» werden mußten. Die Vorstellung fand nichtsdestoweniger den lauten Bei fall des zahlreich erschienenen Publikums. — Heule Abend geht noch einmal die Operette aus der Antike „ Rhoüope" von .Hugo Felix i» Scene. 4 Unter dem Protektorat Ihrer König!. Kaiserl. Hoheit der Frau Prinzessin Friedrich August findet nächsten Sonnabend. Abends 7>/g Uhr, znm Besten der in China kämpfenden deutschen Krieger eine große W o h l t h ä t i g ke i ts-V o r st e l lu n g im Saale des „Weißen Adler" in Loschwitz-WeißerHirsch statt. Der Veranstalterin des Wohlthätlgkeitswerkes, Fräulein Adelaide Bern hardt, ist es gelungen, namhafte Kunstkräste zur Mitwirkung zu gewinnen. Ihre Känigl. Kaiserl. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August hat ihre Anwesenheit für den Abend zugesagt. — Billets zu dieser Vorstellung sind in Dresden in der Hos- musikalienhandlung von F. Ries zu haben. 1 Das erst kürzlich gegründete Dresdner Damen auartett, das sich aus den Conecrtsäiigerinne»: H. Ritter, M. Knothe, E. Kaffer und M. Jreptag zuiammeiffetzt und unter der Leitung des Komponisten A. Wolf steht, concertirt augen blicklich mit großem Ersolg in den Bädern Thüringens. In dem kommenden Winter wird das Quartett eine größere Tournse durch Ost- und Westpreußen, wie durch Rußland unternehmen. 1 In Emil Nichter' s Kunsts»lon (Pragcrstraße) ist eine umfangreiche Liebermann-Ausstellung gestern eröffnet worden, die 39 Oelgemälde, 6 Pastelle, 11 Handreichnungen, sowie zahlreiche Radirungen und Lithographien ausweist, u. A. mehrere bedeutende Werke des Berliner Akademieprofessors aus Privatbesih. Im Oberlichffualc sind ferner zahlreiche keramische Arbeiten der Firma Villervy u. Voch zur Ausstellung gekommen, nur einmal hergestellte Modelle, die eine» neue» Beweis von der Leistungs fähigkeit des ^Dresdner Hauses geben: einige Stücke dieser interessanten Serie finden sich auch auf der deutschen Bau- aussteüung. 1 Die bekannte Wagnersängerin Frau Ernestine Schumann- Heink hat sich in unserem nachbarlichen Kötzschenbroda eine Villa gekauft, in der sie mit ihrer Familie die wohlverdienten Ferien verbringt. 4 Am Sonntag Morgen verstarb in Kamen; Herr F. F. Klix, seinerzeit langjähriger Oberlehrer an der dortigen Stadt schule und Bibliothekar der Stadtbibliothek und bekannt durch seine Forschungen zur Kamenzer Stadtgejchichte und durch seine vielen Arbeiten zur Lcssing-Litcratur. ff Dns neue Stück von Gustav v. Moser, der Einakter „Ohne Eonsenz", erzielte bei seiner Erstaufführung im Warmbrnniier Kurtheater einen starken Erfolg. Der Autor wohnte der Premiere bei. 1 Die Erstaufführung von Andran's „Puppe" am Edentheater zu Straßbnrg hat Herrn Kapellmeister Rudolf Dellinger einen nngetheiitcn Erfolg gebracht, der dem liebenswürdigen Werke eine ebenso sorgfältige, wre schwungvolle Wiedergabe hatte an gedeihen lassen. Tie Titelrolle sang und svielte die von ihrer Thätigkeit an unserem Residenztheater her ans das Vortheilhofteste bekannte Soubrette Frl. Virag, welche sich ebenfalls der allgemeinen Anerkennung der Kritik erfreuen darf. st Das dreiaktige Drama „Seefahrt", die fesselnde Arbeit eines Dresdner Schriftstellers, Rud o l f W ern er. hat mit leb haftem Beifall am Stadttheater zu Altona seine Erstaufsührung erlebt: das Werk, das einige sehr dankbare Rollen enthält, dürfte nach diesem Erfolge in der kommenden Saison noch über mehrere größere Bühnen gehen. st Ueber das Wettlingen um den Kaiservreis au, dem Brooklyn er Sängerfest werden nachträglich noch folgende Einzelheiten bekannt. Zu singen war das Lied „Ich dachte Tein", Preisdichtnng von Hcichtmaiin, Preiskomposition von Faschender. Acht Vereine betheiligtcn sich an dem interessanten Wettkamps. Jeder von ihnen wurde mit Reisall überschüttet. Der Preis, eine Minnesänger-Statue ans Silber, mußte sonderbarer Weise zwei Vereinen, dem Brooklyn« „Arion" und dem Phila delphia« „Jungen Männcrchor" zuerkannt werden. Beiden Vereinen hatten nämlich die Preisrichter die genau gleiche Anzahl von Punkten zugesprochen. Aus dieser Nvthlaae konnte man sich nicht anders befreien, als daß man de» Preis, der ein alle drei Jahre ansznsetzend« Wanderpreis sein soll, für die erste» anderthalb Jahre dein „Arion" und für die zweiten anderthalb Jahre dem Jiingen Männcrchor" zucrkannie. Das war ab« ein Verstoß gegen die von der Bnndesbehörde sestgeslellte Regel, daß wenn zwei preisberechtigte Vereine die gleiche Anzahl von Punkten er halten hätten, das Loos zwischen beide» entscheiden solle. Anderer seits hat gerade diele Regel den Widerspruch der meisten Vereine, die sich an den andere» Preissinge» betheiligt hatten, hervorgeruscn. Die Ausführung der Regel hat nämlich zur Folge gehabt, daß in mehreren Fällen der zweite Preis Vereinen zusiel. welche sich weniger Punkte eriungen hatten, als der durch das Loos um den ersten Preis gekommene Verein, der ganz leer ausgehen mußte. Hoffentlich legt sich die große Entrüstung darüber unter den Sangesbrüdcr» recht bald. DaS große Fest schloß mit einem Ileberichnß, während sonst beträchtliche Fehlbeträge die Regel sind Der merkwürdigc Umstand, daß einige Zeitungen in der Lage waren, eine Abbildung des Kaiferprcrses noch eher zu bringen, als die Kiste, die ihn enthielt, an den Adressaten, den deutschen Generalkonsul Dr. Äünz in New-Uork, abgelicsert worden war. wird ein kleines Nachspiel habe». Der Generalkonsul hat eine Beschwcrdcschrift gegen die Zollhausbcamten. welche die Kiste »»erlaubter Weite öffneten, an den deutschen Botschafter gesandt, welch« dieselbe dem Schatzamt vorlegcn rrnd eine Untersuchung ordern wird. « c Die „müde" Düse, die vor Ucberanstrengnng angeblich wieder einmal kaum laut sprechen kann, läßt ihren Manag« eine neue große T o u r ii ö e vorberciteil, die sic durch die Schweiz. Südfrankreich, Portugal und Spanien führen wird. Die Reffe wird schon Ende August von der Künstlerin mit ein« eigens für ihre Zwecke znsammengestellten Truppe begonnen werden und zwar in Genf. lkanking einen ke Wirkunr alle Großbritanniens und die Ordnung in dieser tla geben diese Anordnungen Rückhalt. — Die „TtmeS" Sport «Nachrichten. iWttgitheM von dir Dktidkner Sportagentur Prochnow, Dresden. Wailenda»«straiie.> Bei den gestrigen Rennen , u Doberan siegten im Paul riedrich-Nennrn «Soldcne Peitsche und 4»oc> Pi.) Ordensritter, Standarte, leltsar (Tot. SS : 10); im ErinncrungS-Nennen (Preis »000 M.) Lu, Ritterfräulein, Zeitlose (Tot. 17 : IO. S2, 44): im Mexandrinen-Renncn (Preis lvoo M.) Jam, Oppa, Nimmer (Tot. 22 : 10): im Großen Dobe- raner Handicap (Preis 4000 M.) Pronne, Lamoral, Pea Soup (Tot. 14 : 10. Platz »4, 28 : 20): im OffizierS-Hurden-Rennen (Preis >000 M.) Mr. Arthur, Larnmbol, Jephaü Daughter (Tot. 18 :10). Dresdner Nachrichten. Nr. 2i«I. Seite ». «» Dienstag, 24. Juli lUOt»
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