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Allerlei für die Frauenwelt. Eier und Eierspeisen. (Nachdruck verboten.) Es svricht für die völline Erkennt- niß der Wichtigkeit, welche das Ei für uns Menschen hat. daß es zu den von Priester band geweihten Opfergaben gehörte, welche unsere Urahnen, die alten Deutschen, und ebenso die Wenden am Frühlings- oder Ostarafest der Göttin der Liebe und des Lebens, der Mvrgenröthe und des Frühlings: der Freva oder Ostara darbrachten. War unseren Vorfahren das Ei durch seine gehcim- nißvolle. lebeubcrgende Eigenschaft geheiligt, so ist es uns die willkommenste erste Gabe deS erwachenden Frühlings, und wie jene sind wir gern geneigt, eine Anzahl zu opfern nicht den Göttern, wohl aber unseren Kindern und Dienstboten. Daß wir den Eiern dabei ein buntes Gewand geben, geschieht un bewußt in Nachahmung einer uralten Sitte, denn auch die alten Deutschen und Wenden färbten die Opfereier gelb mit den Schalen der Zwiebel und grün mit dem Safte der jungen Frühlingskräutcr. Mit den einfache» Motiven, bestehend in Strichen. Schlangen- und Wellenlinien, Punkten, Sternen und Dreiecken, welche man zur Verzierung von Thongefäbeu (wie Gräberfunde bcweisens ver wandte. stattete man auch die glatte Fläche des Eies aus. Die Zeichnung wurde mittelst einer zugespitzten Tauben-, Hühner- oder Gänsefeder und heißen Wachses auf die Schaale des rohen Eies aufgetragen, bevor es in die kochende Jarbenbrühe gelegt ward. Das Muster erschien dann weiß auf dem farbigen Grunde. Auf gleiche Weise färbte man ja auch die. selbstgcfpvnnenen und ge webten Gewänder. Die alten Sitten ver lieren sich zwar niemals ganz, doch vermischen sie sich derartig mit neuen Gepflogenheiten, daß es schwer ist. beides. Altes und Neues, voneinander zu unterscheiden. Nur in einzelnen Volksstämmen und in abgelegenen Gegenden erhält sich das Alte unverkennbarer. Dies ist ganz unzweifelhaft bei den Wenden der Lausitz der Fall. Es war mir von großem Interesse, von meinem wendischen Dienst mädchen Ostereier in der beschriebenen Weise vorbcreitcn zu sehen. Diese bunten Eier schenken dort nicht nur Eltern ihren Kindern, sondern auch die Pathcn den Pathcnkindern bis zum vollendeten vierzehnten Jahre, und zwar jedes Mal zwei Stück. Wir Menschen der Neuzeit und Civilisation sind aber materiell geworden. Wir fragen wenig nach dem schönen AuSvutz, sonder» sehen aus die Güte und Frische der Eier und berechnen, wieviel sie an Nahrnnaswerth besitzen Wir bemühen uns, neue Eierspeisen zn erfinden und die altbekannten zu verbessern, um unserem verwöhnten Gaumen zn schmeicheln. Bekanntlich kommt das Ei mil dem ge- sammren Inhalt, Dotter und Eiweiß, dem besten Fleisch gleich an Nährwerth, wenn es dasselbe nicht noch vermöge seiner konzen- trirten Beschassenhcit und leichten Verdaulich keit übertrifft Die letztere Eigenschaft er leidet allerdings eine kleine Einschränkung. Am leichtesten ist das rohe Ei, und zwar rn oder gerührtem Zustand ru Da es aber roh dem Geschmack n zusagt, in jene , .eschmack wenig , so vermischt man eS mit Zucker, und In jenen Fällen, wo man dem Magen mit dem Nahrungsmittel auch ein Reizmittel zu führen will, mit Wein oder Cognac. (Schiu» Mein va» Llternhan». s. wie bist Du mlr so tbeuer! r Elternbaue. „ . , .. Denk' ich an längst entstwund'ne Zeit zurück, Erscheinst Du mir, ein echter deutscher Baum, In dichtbelaubter Zweige frischem Prangen Ilnd munter d'raus di« lieben Vögleln sangen Ihr schönstes Lied von froher Zukunft Traum. Jetzt sind die süßen Lieder all' verklungen: Der Baum, er steht so kahl, entblättert da. Geborsten ist der seste. kräst'ge Stamm: Zurück nur blieb ein unscheinbare« Reis, Da«, lose hängend, gl-ichiam zum Beweis Dcü künst'gen Lebens, nicht zum welken kam. Doch seht! — Ob scheinbar jetzt von mir getrennt, Was einst war meines Lebens ganzes Glück, Es bleibt mein eigen stets ! — Wohl gab und nahm es Gott, Doch der Crinn'rung wunderbare Macht Zeigt mir den Baunr in neu erstand'ner Pracht, Führt meinen Geist weit über Grab und Tod! Ich suhle, Ihr seid bei mir! Cure Liebe Umwebt mich immer noch wie ehedem. Nicht einsam wandlc ich des Leben« Bahn! — Erhaben über allen ird'schen Wege» Die Seelen kommen freudig sich entgegen. Den Zeiten sehnend eilen sie voran! Fällt einst das letzie Reis, verweht vom Winde, s Dann nimm cs Gott, in Deinen Himmel aus, Und sühr's zum Ursprung gnadenreich zurück! — Verbind' es da mit jenem grünen Baum, Den ich so lange nur geschaut in» Traum! — Neu grünen wird «S dort. — in reinstein Glück! Hermine Hitbler. Anitial-riäthsel. Aus nachstehend angegebenen Opern ist je eine weibliche Franengeslalt zu wählen und untereinander zu schreiben. Die Initialen der neuen Wörter ergeben — von oben »ach unten gelesen - einen bekannten Komponisten. Wildschütz.' Verdi: „Der Troubadour." Lvrtzina: „Der Waffenschmied." Wagner: „Der fliege! Holländer." Ander: „Fra Diavolo." Belli „Die Nachtwandlerin." rr ä t h s e l. Wohl Manchem gegenüber ist's Im Scherze selbst verfänglich; Äci kleinen Bäumen ist es leicht, Bei Uhren ununigänglich. Ein Dichter, welchen Deutschland kennt, Test' 'Name hohe Geltung hat; Wenn man davon ein Zeichen trennt. So wird der Dichter ein Soldat. MttriWt' Beilage E-grürrdot 1850 Dienstag, den 24. Juli. Die Freiherren von Fillungen. Roman von B- Corony. Erscheint lHtSgttch «»«« tNaqdruck oertöten.) <Forlse»ung.) Jnez verschränkte die Arme unter der Brust und sah ihn herausfordernd an. „Möglich, daß mir der volle Begriff Deines Welches noch mangelt und ich Dich erst später nach Verdienst würdigen lerne; aber mir Furcht einzuflötzen, dürfte Dir wohl niemals gelingen." „Glaube mir. es ist besser, mich zum Freund als zum Feind zu haben." „Ich will Dir gern den Gefallen thuu und Ja sagen. Aber jetzt entschuldigst Du wohl —" Sie setzte sich an de» zierlichen Schreibtisch und nahm die Jeder zur Hand. „Ah — es giebt Korrespondenzen zu erledigen!" „Was soll man auch sonst anfangen? Mama hat ihre nervösen Kopfschmerzen. Besuche werde» heute nicht angenommen, von den Berge» ist vor lauter Nebel nichts zu erblicken. Alles erscheint grau rn grau und trägt die Farbe der Langeweite. Unter solchen Umständen könnte man sich todt gähnen in diesem Gcbirasnest." „Gewöhne Dich nur ein wenig daran. Mein Bruder liebt die Geselligkeit nicht besonders und wird sein Glück möglichst unter vier Augen genießen wollen. Wer könnte ihn, das auch verdenken? Ohne Eifersucht keine Liebe." Mit jenem leisen Lachen, das niemals heiter, aber immer wie von beißendem Spott durchtränkt klang, verließ er das Zimmer. Sie iah ihm nach, machte unwillkürlich eine Bewegung des Widerwillens und drückte auf die Klingel. Das Kammermädchen trat ein. „Lassen Sic Heizen, mich friert." besaht Jnez. Ter Anblick der grauen Schloßmauer und des grauen Himmels machte sie frösteln. Bald prasselten die Tanncnscheite. Die Kreolin schrieb nicht. Sie kauerte auf einem niederen Schemel und starrte i» die züngelnden Flammen. Wenn winzige Funken aus- blitzten und in die graue Asche niedersanken, schienen sie einen Namenszug zu bilden oder sich zn einer Fürstenkrone zn vereinigen und dann stöhnte das Mädchen: „Ich bin schlecht — und undankbar." Plötzlich entrang sich ihr ein lauter Schrei. „Was ist denn? Habe ich Dich erschreckt? Uebcrhörtest Tu mein Klopfen?" fragte Wols. Sie warf sich stürmisch in seine Arme und küßte ihn, als wolle sie durch diese leidenschaftlichen Liebkosungen ein uneingestandenes Unrecht wieder gut machen. „Ach. Wolf. Gott sei Dank, daß Du da bist!" kam es beinahe schluchzend über ihre zuckenden Lippen. „Du darfst mich nicht so viel allein lassen! Ich muß Dich immer, immer in meiner Nähe haben. Du solltest niemals sortgehen oder mich wenigstens mitnehmen. Deine Abwesenheit quält und verwirrt mich. Geh', ich bin Du böie." „Wie seltsam Du sprichst, wie erregt!" versetzte er. „Deine Hände brennen, Deine Wangen glühen. Habe ich denn einen innigeren Wunsch, als stets bei Dir zu sein? Weißt Du übrigens, daß mich diese Vorwürfe, so ungerecht sie sind, beglücken?" Er glitt vor ihr auf die Kniee nieder. „Ja, sie beglücken mich, meine Jnez, denn ich ersehe daraus, daß ich Dir ebenso unentbehrlich bin, wie Du es mir bist." Fillungen be deckte Augen. Lippen und Hände des Mädchens mit leidenschaftlichen Küssen. Es siel dem vor Wonne Bebenden gar nicht ans, daß sie seine Liebkosungen nur widerstandslos duldete, aber nicht erwiderte. Er strömte seine ganze Hcrzensseligkeit in jubelnde Worte aus und bat endlich: „Komm jetzt mit zn Papa. Er ist leidend und wird es Dir danken, wenn Du ihm den Abend erheiterst. Ter alte Mann braucht Liebe und ist empfänglich dafür." „Liebe ? Wie soll ich die für ihn heacn, da sie mir seinerseits bisher vorenthalten wurde?" entaegnetc die Kreolin. „Jetzt hast Tu Gelegenheit, ihm näher zu treten. Laß sie Dir nicht entgehen." „Ja, meinst Du den», mir läge so viel an Deines Vaters Zuneigung?" „Es muß Dir daran liegen, Jnez — schon »m meinetwillen." „Um Deinetwillen ? Freilich, da hast Du recht. Um Deinetwillen muß ich mich selbst verleugnen." „Ich verlange nichts, sondern „eibilte" nur Nachsicht und Güte für den alten Mann. Kannst Du ihm die nicht gewähren ?" „Ich weiß nicht, ob ich's kann!" Ein trotziger Zug legte sich um den kleinen herbgeschlvssenen Mund. „Wenn Du nur willst, mein Lieb! Thn's mir zu Liebe. Komm! Gieb ihm eine» Beweis Deines kindlichen Entgegenkommens " „Gut!" Jnez stund auf. „Begleitest Du mich zu ihm?" „Ja!" Sie ließ cS zu. daß er ihren Arm in den scinigen legte. Aber als Beide der Thüre zuschritten, ries Wols: „Welche Nosenpracht! Ich bemerke sie jetzt erst. Hast Du den Garte» geplündert? Das war sehr vernünftig, denn der Ziegen und Sturm würde ja doch Alles verwüstet haben." „Nein — diese Blumen wurden mir aus der Schweiz geschickt," Me! fSiÄ üisnimli. Dvlrv AHum»» Irl u. «. tl. I?r»i»vultirvl»v. /llMskint gut« Iliielik! LutgWegtg Mino r WoebM lies beliebten LlitKkM NIM. des anerkannt besten ventsoksn kilsner vieres. Um gütigen Zuspruch bittet höflichst Voixt. kMNIIMK 8Lmmt1wd6r Iltzl'I'tzll-siMl'Ol»« La »»»«vrkevevbnil«:!» bimsen Kreisen. Wegen vollständiger Geschäftr-Anfgnbe sollen zunächst sämmtliche Zoimeimdimie«,«ZttMMr «osrergpvSlinUvl» bim« <10-av l»raLent> unter Preis ausverkauft werden. L IV.iiMli.iMtl'» 38. Kühe, Färsen re^ ' »hl i» meinen Weiden. lguchtstier«. hoch. u. nled ankaufen will, findet stets -i der tränende röstte «ns- wähl i» meinen Die Preise sind in allen Fällen sehr annehmbar. Etwa nicht vorhandenes Vieh wird streng reell im Interesse des Käufers unter meiner Anweisung mitgckauft. ,5. IL»r»«do«ni, Gutspächter u. Viehgeschäft, Hinte bei Emden (Ostfriesland). -- VresOvii, Wettinerstraße 51. Solide Bezugsquelle für »lrn >»l Zldmlkschti. Sud. C»l.-Remont. v. 12 M. an, aold. Damen-Ehl -Remont. v. 20 Mk. an. Reparaturen solid und unter Garantie. kür Herren Mer Statur, Lnrscden rwä Knaben. kür Herren unä Lurscden von 8vivmer- vag Hoi d«t-8tollou. ImimtMiiriW kür AaeUalirvr, Vvi , kür Ms t'ixnr passenä. 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