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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.10.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031011016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903101101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903101101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 27-30 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-10
- Tag 1903-10-11
-
Monat
1903-10
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.10.1903
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-S-o A WO HW« 'S-- Brüssel. sPriv.-Tel.) Der „Etoile Beige" zufolge sind drei hiesige Börsenagemen verhaftet worden, wen sie 3>/2 Millionen Lire gestohlene italienische Staatsrenten zu ver kaufe» juchten. 300000 Lire Rementilcl wurden bisher bc schlag nahmt. Ein Komplize der drei Betrüger wurde in Paris der hastet. Weitere Verhaftungen sollen beoorstehen. . London. lPrrv.-Tel.) König Alfons von Spanien wird von Lissabon auS, wo er am 16. November eintreffen soll, wahrscheinlich König Eduard in London besuchen. London. lPrw.-Tel.s Die „Times" dementieren die Meldung von einem englisch-französischen Schiedsgerichts vertrag. Die einzige Begründung des Gerüchtes sei, daß aller dings die Rede von einem einfachen kurzen Abkommen lei, welches für juristische Meinungsverschiedenheiten schiedsgerichtliche Ent scheidung vorsehe, und selbst dieser Fall sei sehr beschränkt; von einem allgemeinen Bcrrrage sei keine Rede. London. Das Reulersche Bureau meldet aus Caracas von gestern, der spanische Gesandte Gayton de Anola hat infolge von Angriffen in der völligen Presse die Geschäfte der Gesandtschaft dem Sekretär übergeben und wird ain 18. d. M. Caracas verlassen. Govton de Ayvla hat in seiner Eigenschaft als Schiedsrichter ui dem gemischten mexikanischen Gerichtshöfe kürzlich entschieden, das; Venezuela dem Sennor Martinez del Rio 102000 Pfund Sterling zu bezahlen habe. Warnung erteilt. Ter betreffende Artikel berichtete über einen hier sonst unbekannten angeblichen Ausfall des deutschen Bevoll mächtigten ,Bünz in der dritten Sitzung des internationalen Schiedsgericht im Haag gegen den russischen Just:zmiinster Mnrawiew, und knüpfte daran die Folgerung, daß Bünz ent weder, den Auftrag hatte, Rußland zu brüskieren oder daß er unvorsichtig eine» geheimen Wunsch aller Deutschen verraten habe, der daraus gerichtet sei, daß Deutschland Rußland ebenso, wie im Fahre 1870 Frankreich, überfallen wolle. „Rowoie Wremsa" --nährt aus durchaus autoritativer Quelle, in unterrichteten Kreisen sti über einen derartigen Zwischenfall im Haag nichts bekannt, die Mitteilung der „Peiersburgskija Wjebomosti" beruhe aus Erfindung. Bukarest. lPriv.-Del.s In dem Prozeß wegen der im Jahre 1899 bis 1901 begangenen Veruntreuungen bei den L o s z i eb u n gen d er 4 - proz. r n in ä n is ch e n R c n t e hat der Avve!lgeric!'tsl!os„die Urteile des Zuchlvcstizciacrichts gegen den Vureaucbei des öffentlichen schnlddiensteS, Basis Diuntresco gegen den Wechsler Dan Albahary und dessen Bruder, den Wecytler Vebar, bestätigt. Die Siraie gegen den Vankoecunten Bally, der ff.- fahren Geiängnis verurteilt worden war, ist auf 22 Mo nate Ge'äugnis erhöht woroeu. Die Schadenersatzleistung Moreno Albaharns undBebars wegen der durch 'glicheZiehungen verursachten materiellen Schädigung des rumänischen Staates wurde aus 900 000 Francs herabgesetzt. Der Vizedireklor des öffentlichen Schulddienstes Parisiano, oer zu 5 Jahren Gefängnis und 2000 Francs Geldbuße verurteilt worden war, hat gegen dieses in contumm'lnm ergangene Urteil Beschwerde erhoben, die besonders nerhanvelt werden wird New York. Bis gestern nachmittag 4 Uhr sind 10,4 Zoll Regen gefallen. Gegen Abend begann es von neuein zu regnen. Alle Städte im Norden von New-Orhey Und überschwemmt. Der Dienst der elektrischen Bahn mußte vollständig eingestellt wer den. In vielen Städten am Hudson-Flusse sind ichwere Schäden niigenchtet. Nora Wtlkesbane nnd Earvonda e in Peonststvamen sind überflutet. Ter Eisenbahnverkehr erleidet Verzögerungen, wie mansie bisher nicht gekannt bat. Die Züge der Delaware- und Hudson-Linie konnten inwlae eines durch die Fluren ent standenen Erdrutsches bis nach Mitternacht überhaupt nicht kahren. Störungen, jedoch weniger ernste, kamen auch im Verkehr der Newyork Central and Hadion-Nioer und der Pennsylvania-Eisen» .vttll NNI'llktbN Oo als i», gleichen Zei'abschnitte ber Zi tta u - Reiche » be« Beförderung von 72159 Vers bahn vor. Newyork. lPriv.-Del.s Der Vertreter der Panama-Gesell schaft erklärte nach einer Konferenz mit Nooseve.t, der Kanal werde von den Vereinigten Staaten gebaut werden; er teilte jedoch keinerlei Einzelheiten mit. Newyork. lPriv.-Del.s, Zur Verfolgung der Dnna- mitarden, d'e gestern bei Helena lStaat Montenas die Drucke der Northern-Paclsic-Bahn in die Lust sprengten, ist in einem Sonderzug eine Abteilung Bewaffneter mit einer Mente Bluthunde entsandt worden. Ter ganze Staat Monlena wird planmäßig ab gestreift, um die Verbrecher auszuspüren. Eni weiteres Attentat gegen einen anderen Zng wurde an einer anderen Stelle verübt, icdoch ivar in diesem Falle der Schaden nicht so groß. Die Ver- ^ brecker wollten durch das Attentat von der Balingeiellschaft.1,00000 Dollar erpressen. — Aus Tschau wird gemeldet, das russische Geschwader verließ gestern Port Arthur. Ter Admiral ist im Besitze versiegelter Ordres. welche er erst ans hoher See öffnen soll. Man nimmt an. daß sich das Geschwader nach der koreanischen stiiste begeben wird. Gerüchtweise verlautet, Japan habe Truppen aus Korea gelandet. Newnork. Sir Thomas Liolon erklärt, er habe die Ver sicherung erhalten, daß Kaiser Wilhelm und König Eduard seinen ! Plan, durch Stiftung eines Preises im Werte von 10000 Mark ein transatlantisches Fachtrennen ins Leben zu rufen, begünstigen. Bune. ,3 Nbr nachmittag. Rente 97.n.«». Italiener 103 KD Spanier 90 80, -vortugleien !N.62',2. Türken !?>/... Türkeiüoie !3!.-. Lttomanbank 597. dtaar-dahn Lombarden —Niüng. Baris. Produktenmarkt. Vei;en ver i7k!br. 21,15 per ^an.-Avril '0 8V. beh. 'Imritus per Tktl'r. :)6 V". per Äai-.'lngust ^6,—, ruhig. Nübol per Oktober 49.75. j vcr Mai-August ül.- , rnhlg Amsterdam. Produkten - Bericht. Weiten ver Novdr. —, per Marz —- loggen per Ltrober . ver v art —. GeschastSloS. Ocrtlichcs und Sächsisches. — Se. Majestät der König hat den Landgerichtsvrüsidenten Tc. Müller in Dresden unter gleichzeitiger Uebertragnng des Voisitzes und de» Bürge-tnei'icr Tr Dittrich zu Leipzig ans weitere tnns Jalire zu Ni'üalledcrn der Disziplinarkamnicr erirannt — Ihre Majestät die Königin-Witwe begibt sich am !'!. Oktober zu einem etwa dreiwöchigen Aufenthalte nach Sibyllen- on; Anfang November tristt auch ^-e. Majestät der König dort ein und gedenkt mehrere Tage daselbst zu bleiben. — .Herr Baurat Adam erhielt die Krone zum Ritter kreuz 1. Klasse des Albrechtsordens. — Der Amtsrichter beim Amtsgericht Hohenstein-Emsttha! Serkling ist vom 1. Januar 1901 an zum Landrichter beim Landgericht Chemnitz ernannt worden — Heute morgen starb >m 75. Lebensinhre der Privatisierende H u t m a ch e r m e i st e r Herr Friedrich Oskar Lehman ». Der Verstorbene, welcher am 12. Avril d. I. iei» bOjährigcs Bürger- iubilünm feierte, ist in hervorragender Weise im öffentliche» Interesse tätig gewesen. ^o gehörte er seit Einführung der Kirchenvorstände, seit dem Jabre 1868. dem Kirchenvonlande der Mattbäuskirche in Fricdiichstadk und ielt Aniang der 70er Jahre dem Stadtverordneteiikolleguim an. Eine lange Reibe von Jahren hindurch war er Mitglied des Ausschusses iür die Wolsttätigkeits- anstalten. des Skcnernnsichnstes und der Kommission für die Unterstützung von Familien der zum Militärdienste einberufenen Reservisten und Landwehrlente: ganz bechnders aber hat er ieine gemeinnützige Gesinnung durch sein Wirken als Obmann deS 22. Armenpsleaervereins seit dem Jahre 1880 betätigt. In An erkennung seiner Verdienste »m das öffentliche Wohl wurde er durch Verleihung des Albrechtsordens ansge-eichnet. Das Andenken an den nun helmgegangenen braven Bürger unserer Stadt wird allezeit i» Ebren bleiben. — Zu den ersten juristischen Staatsprüfungen in Leipzig, welche am 5. November beginnen, haben sich 140 Kan didaten gemeldet. — In der letzten Tagung des Reichstags wurde vom Bundes- ratstilche erklärt, zur Revision des Gesetzes über die Staats angehörigkeit leien Gutachten unserer Konsuln im Auslande eingeholt morden. Das Material iei io umfassend gewesen und es Wien so gewichtige Einwände gegen den ausaearbeiteten Entwurf gemacht worden, daß eine nicht nnerhebliche Umarbeitung notwen dig wurde. .Ich kann ober nicht verschweigen", sagte der Staats sekretär des Inner», „daß die Auffassungen der beteiligten RessortS im Reiche und in Preußen über die Gcitaltnng de? Gesetzentwurfs »ur Zeit noch sehr weit auseinandergeben Die Hoffnung ist aber nicht ausgeschloffen. daß der Gesebeiilwnrs in der nächsten Tagung dem hoben Hause vorgelegt werden wird." Neuerdings verlautet, es i« fraglich, ob die>e vom Bnndcsratstiiche ansgelpro denr Hoff nung rn Erfüllung gehen könne. Jnzwsichen sind, wie die „Nat - lib. Korr." auSiührt, bei den jetzigen La »dtagserintz wählen im K ö n l g r e i ch rs a cb i e» Erfahrungen gemacht worden, die vielleicht dazu beitragen, die Bemühungen wegen einer Einigung über die Revision der Staatsangehörigkeit von neuem anzuregen Zn den Wählern in der zweiten und dritten Klasse in einer Reibe von Städten deS Kbntgretch» sollten non Rechtswegen auch zahl- reiche Angehörige verschieden« Erwerbs» und Berusszweige geboren, die seit vielen Jahren anläisia sind, sich aber nicht haben beweg«, taffen können, die sächsische Staatsangehörigkeit zu «werben, da sie die preußische oder die eines andrren an da-Königreich Sachsen grenzenden EmzelstaateS besitzen. Weil sie die tächmche Staats angehörigkeit nicht haben, können sie zum Landtag nicht mir» wählen. ES will vielen RelchSdürgem schlrchterding» nicht in den Sinn, warum sie als Angehörige ve» einen oder anderen Einzel» staateS nicht auch odn« weiteres dir Rechte der StaarSangehörigen eines weiteren EmzelstaateS gewinnen können, mindest«,- nachdem sie eine gewisse Zeit lang darin gewohnt und Steuern bezahlt haben. Es ist widersinnig, daß der Ausländer, dem in einem dentichrn Einzelstaate die Naturalisation versagt wird, ln der Lage ist. den Versuch der Reibe nach bei alle» übrigen Staaten z» wiederholen, und dabet unter Umstände» Erfolg hat. während die Reichsburger nicht ohne weiteres auch Sacv'en «ein können, wenn sie in Preußen die StaarSanaedörigkeil erworben haben. — Nachendgiltigen Festletznngen gestaltete» sich die Betriebs- ergebnisle der Sächsischen StaatSeisenbahnen im Ma> lausenden Jahres folgendermaßen: Befördert wurden 6 880 417 Personen »nd 2101150 Tonnen Güter und hierfür ins gesamt 10 918 579 Mark vereinnahmt <4 231 018 Mart im Per- 'r'nrn- und Geväckverkehr. 6 687 561 Mark im Güterverkehrs. Gegen de» gleichen Monat des Vorjahres «gibt dies eine Mehwinnahme von 568 423 Mark Die Gr'aiiiteinnahmen vom Januar bis mit Mai 1908 umiaiien 47 092539 Mark oder 2661061 Mark mehr des Vorjahres- Die Einnahmen bei rger Eisenbahn betrugen bei einer ... , . Personen 84 183 Mark »nd von 3l 450 Tonne» Güter 41 994 Mark, mithin zusammen 76177 Mark. Gegenüber dem gleichen Monate des Variables ist dies «ine Mehr- einncihmr von 1177 Mark, wäbrend die Gesamteinnahmen in den Monaten Januar bis mir Mai von 325398 Mark noch um 18:88 Mark hinter denjenigen im gleichen Zeiträume des Boijahres Mnickgelstiede» sind. Be, der Zitlail-Ovbin-Jonsdorfer Eisenbahn betliigen die Einnahmen im Personenverkehr 11 865 Mark und im Güterverkehr 2468 Mark, zusammen also 14 333 Mark. Befördert winden 43239 Personen und 3044 Tonnen Güter. Die Einnahmen im Mai d. I. übersteige» diejenigen vom Mai v I. um 1442 Mk. Tie Gesainteinnabine ui den Monaten Januar bis mit Mai ergab 37 516Mark, das sind 81i>8Mart mehr als im ielben Zr>tra»m 1902 — Die dicsiäh,igcn Herbst - K o n t r o l l - V e rs a m in - lnngen weiden: im Stadtbezirk Dresden vom 2. bis mit 7. November, im Landbezirk der Amksbanpiinannschast Dresden- Altstadt in der Zeit vom 9. bis mit 14. November und im Land- bezirk der AmtSbauvtmannschast DreSden-Ncustadt in der Zeit vom 9 bis mit 11. November abgebalten. Zur Teilnahme an dielen Verlanimlunge» sind alle Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften der Reserve (einichließlich Halbinval den, DisvositionS-Urlauber und die zur Disposition de> Ersatzbehörden entlassenen Mann schaften! der Jabresklassen 1903 bis mit 1896 verpflichtet. Tic nähere» Bestimmungen hierüber werden ffir die i» Dresden wolmeiiden Kontrollpflichtige» durch Plakate an den städtische» Amchlagtasclii. für die ans dem Lande wohnenden Kontroll- pstichtigei, durch Plakate im Gemeindeamt bezw. an geeigneten Erle» in der Gemeinde bekannt gegeben. Bersänyiiiis der Koiilrollveriammlung hak Arrestffrase zur Folge. Geiuche um Be freiung von der Kontrollversammlung sind schriftlich bell» z»- ffändigen H a up t m e l d e a m t stncht beim Bezirkskommandol oder mündlich beim Bczirksieldwebel iofvrt nach Bekaiiiumachung derselben aiiziibringeii. Pässe nnd Führniigsattesle. >owie KriegS- bevrderungcn bez. Paßnvtizen sind zur Kontrollversamntlung mit- zubringe». — Ende nächsten Monats finden hier Ergänzungswahlen zum Stadtverordneten-Kollegium statt. Von den Aiiiäffige» scheiden Ende I9o3 aus die Heiken: Kaufmann Anger. Privatmann Angerma»» I. Fabrikbesitzer Gottsihalk. Fabrikbesitzer Krniiße. Kanfmann Lcuvold, Fleischer-Obermeister Müller I. Real- 'chuldirclkor Müller-Gelinek, Schlosser-Obeimeisler Neu'chtld. Dckoralioiismalei Reißniann. Knall- uno Handelsgactner Simin- gen, Klempnelmeisier Liriegler, Mlnistecial-Oberiekretär Schabe,t ll »nd Knusinann Ublniann. von den Unaniäisigen die Herren: Tr. med. Bantzman». Kanimann Direktor Gandil. Rechtsanwalt Dr. jur. .Hackel. Apotheker Köhler, Baumaierialienhändler Kretzich- mar. Rechtsanwalt Dr. mr. Krumbxgel. Jlechtsanwalt Müller o. Bcriieck, Schenkwirt Scheibe. Rechtsanwalt Schlechte. Uhr- marye,nieister Stuckart und Buchbinder-Obermeister Unroich. Weiter niacht sich in der Klasse der Unan'ässigen eine Wahl für die Ztelle des verstorbenen Bmimeffteis Richter nötig, die im Jahre 1903 unbesetzt geblieben ist, „nd für de» verstorbenen Privatmann Hcrtzich, der der Ende 1904 ausicheivenden Klasse angehöcle. Mit hin sind >m ganzen 26 Neuwahlen zu vollziehen. — Tie Sterblichkeit an Diphtherie hat in Sachsen innerhalb der letzten Jahre nicht unbeträchtlich abgenommen. Es durste diese Abnahme nickt zum gerlng'len ver Anwendung des Diphtherie-Antitoxin, des von Pros. Behring entdeckten Tiphtherie- Heilierums. zu danken lein. Im Jahre 1892 starben in Sachsen an Twhiherie 3788 Pestonen, im Jahre 1893 sogar 3887. im Jabre 1891 noch 3160, im Jahre 1895 aber, nachdem das Bekringsche Senim mehr und mehr zur Anwendung gelangte, nur 2610. uno ieilher fiel die Zahl ver durch Diphtherie verursachten Todesfälle alljährlich immer mehr bis aiff 960 im Jahre 1900. Während im Jabre 1891 noch 4 Prozent aller Todesfälle auf Diphtherie zurück- znfülircn waren, ist die Prozenizahl der Todesfälle, die Diphtherie als Ursache verzeichnet«!, seitdem alljährlich immer mehr von 1 Proz ans 2.9 Pro;., dann aui 2,5, Pro,., weiter auf 1,7 Pro;. 1,6 Pro;., 1,5 Proz. bis auf 1 Proz. gefallen. — Zu der in Nr. 280 unseres Blattes abgedruckten Entgeg nung auf die Erklärung des Centralverbandes der Kohlenhändler Deutschlands betr. die Petition der Beamten geht uns von genanntem Verband noch folgende E r - klärung zu: ,,Wir erkennen gern an, daß nach Z 16 Absatz 2 des Einkommcimeuergesetzes den Beamten ein Nachteil in der Be steuerung erwachsen kann und wenn das Gesetz nach dieser Rick- tung abgeändert würde, so wären wir die legten, die das nicht im Sinne ausgleichendcr Gerechtigkeit begrüßen würden. Sowie wir aber unseren Beamtcnständen gern öffentlich ihr Recht zu gestehen, würden wir uns aufrichtig gefreut haben, wenn der Herr Einsender des Artikels in Nr. 280 dieser Zeitung auch nur ein Wort der Anerkennung der Notlage der freien Erwerbsstände gehabt hätte, die durch die wirtschaftliche Emanzipation der Be amten sich täglich vergrößert. Es ist nicht zu leugnen, daß die Handel- und Gewerbetreibenden gerade dadurch auch in mora lischer Hinsicht sehr zu leiden haben, daß die Staats, und Kom- munalbeamten immer mehr de» Geschäftsleuten dSn Rücken kehren und sich ihr«, großen Konsnmlieferanten. die zu zwei Drittel außerhalb Sachsens wohnen, zuwenden Die Beamten sollten be denken. daß sie auf solche Weise die Steuerkrast ihrer Mitbürger im engeren Vatcrlande schwächen. Wir wünschen aufrichtig gute Beziehungen zu unserer Beamtenschaft." — Ter Vorstand des National-Sozialen Vereins zu Dresden bat eine Entgegnung an den St ad trat von Crimmitschau auf das Schreiben gerichtet, in welchem dieser die vom Vorstande deS genannten Vereins der Crimmit- schauer Stadtbehörde gemachten Vorwürfe wegen ihres Verhaltens beim Crimmitschau« Streik znrückwein. In der Entgegnung wird ein Urteil der „Sozialen Praxis" zitert, wonach den Aus bruch des Streiks „nicht zum mindesten das unkluge Verhalten" der Stadtverwaltung in Crimmitschau herbeigesührt habe. Am Schluffe des Entgegmincsschreibens wird dem Stadtrot« geraten, „den Ton. den er nn Schlußwort seines Briefes beliebt, weiter- hin zu vermeiden". Uebrigens habe der Vorstand wegen des erwähnten Schreibens ibei der Königs. Kreishauptmannschast Aussichtsbcschwerde erhoben. Endlich wird noch mitgeteilt, daß der Verein den streikenden Arbeitern weitere 100 Mark sende. — Sein 22. Stiftungsfest feierte vorgestern im Saale des „Tivoli" der König! Sächsische Militörverein „Deutsche Kavallerie" unter reger Beteiligung von Vertretungen kameradschaftlicher Vereine. Unter den Zbrengästen befanden sich mehrere Offiziere und die Herren Schatzmeister Beyer und Schrift- sichrer Blum im Aufträge des Präsidiums der König!. Sächsischen Militärvereine, sowie Abordnungen der Bruder-vereine zu Leipzig und Radeberg. Die Ausführung der Konzertmusik lag der Garvc- rciterkapelle ob, die vielen Beifall erntete. Aus der Ansprache des Vereinsvorstehers Kameraden Mehlborn, der einleitend all' die Erschienenen begrüßte, ist zu entnehmen, daß der Verein außer den idealen Zielen, welche in der Betätigung patriotischer Gesinnung wurzeln, auch wohltätige Zwecke verfolgt. Es wurden im abgelausenen Jahre an Unterstützungen für Kameraden oder l deren Hinterbliebene 1682 Mk., im ganzen seit Bestehen des Verein« S4S36 Mk. verausgabt. Da« BereinsvermSgen beläuft sich am Schluffe deS Berichtsjahres aus 8489 Mk. Dem Berrm gehören 13 Ehren-, 1b außerordentliche und 822 ordentliche Mit glieder an. Ein schwerer Verlust traf den Bereip durch den Tod des Generals der Kavallerie a. D. Sensft v. Pilsach. de« älte sten Ehrenmitglieds des Vereins. Da« Andenken a» den Ver blichenen ehnrn d.e JeMeilnehme, durch Erheben von den Platzen. Herr Mehidorn nuchnte an den Ernst der Zeit, fordert« »um dauernden Zusammenhalten aller monarchisch aesinnten Männer auf und sckgoß mit einem dreifachen Hoch aus König Georg und den Deutschen Kaiser, deren Büsten vor dem mit dem Aerem-banner geschmückten Podium ausgestellt waren. Namen« der Offiziere dankte Herr Rittmeister v. Zeschau mit einem Hoch aus den Verein für die freundliche Einladung, worauf der Vereins-Schrift führer Kamerad Richter auf di« anwesenden Offiziere mit «nein kräftigen Hurra enviverte. BundeSpräsidialmitgtted Schatzmeister Beyer gab dem Wunsch« Ausdruck, daß Kamerad Mehlhorn noch lange die Leitung deS Vereins behalten möge, und weihte dem Genannten sein Gla«. Mehrere einlausende Begrüßung-- trlegramme erhöhten die Stimmung des mit einem Balle ab schließenden Festes. — Der „Freiwillige Kirchenchor der Frieden-- kirche zu DreSden-Lobtau" leierte am Freitag abend in der „Musenhalle" zu Löbtau das 5. Stiftungsfest unter Mit- Wirkung der Kapelle des 2. Grenadier-Regiments und der Konzert- sängerin Frl. Elsa Hache. Die Militärkapelle, leitete das reich» haltige, vorzüglich gewählte Festprogramm mit der vortrefflich vorgelragenen Ouvertüre aus „Egmonl" ein und ließ darauf die fein abgetönte Phantasie aus der Oper „Die Jüdin" von Halevy folgen, worin sich Herr Musikdirigent Schröder als vorzüglicher Violin-Solist zeigte. Von den übrigen Orchesterstücken gefiel ganz besonders die technisch schwierige, aber vollendet gelungene Tremolo-Pbantasie, Solo für Flöte stzerr Hoboist Feiereisj. Frl. Johanna Böhmer sprach mit klarer, verständlicher Stimme einen wirkungsvollen, von Herrn Bruno Grundmanp gedichteten Be- arüßungsproloa, woraus Herr Kantor Paul Schädel seine Sänger schar ,FNS Feld" führte. Ein reiches farbenprächtiges Bild bot das Sängerpodinm durch die duftigen Toiletten der Damen. Aber ebenso wie das Auge, wurde auch vas Ohr «streut. Die Stimmen sind durchweg gut abgerundet, modulationÄähig und klingen auch in den höheren Tonlagen ungezwungen. Nur wollte es scheine», als ob d e Bälle zu wenig zur Geltung kamen. De Doppel- yucirtette der Männerchörc können einfach als mustergültig be zeichnet werden. De Gesangsdarbietnugen des Kirchenchors legen ebenfalls Zeugnis ab von vieler Hebung und zielbewußter, sachkundiger Leitung. Von den Ehorliedern gelangen am besten: „Die Weinlele am Rhein" von Mehring und Schumanns ,,Zigeunerleben". Das Dopvelquurtctt errang mit Jüngsls,.Eni- saaung" euren brausenden Beifall. De Siegcspalme des Abends gebührt aber unstreitig dem Frl. Hache. Ihr Solo: „Da mir alles nun entrissen!", Arie der Gabriele ans dem „Nachtlager von Granada", war eine Knnstleistuna ersten Ranges und ver- anlaßte das Publikum zu stürmischem Applaus. Späterhin konnte man das weiche Organ der Sängerin noch in Arien von Wagner, Döring und Abt bewundern. De Sängerin hat sich durch ihre Mitwirkung den Dank oicler erworben, welcher auch durch Ueber- rcichiing eines prächtigen Blumenstraußes betätigt wurde. In anerkennenswerter Wese wurden die einzelnen Programm- nummern ohne größere Zwischenpausen zu Gehör gebracht, so daß sich die junge Weit zeitig genug zum Festball rüsten konnte. — Ter Verein der Beamten der Sächsischen Staatsbabnen. Ortsgruppe Dresden, unternimmt heute nach- mittag einen Ausslua nach dem Kurbad Langebrück. De Abfahrt erfolgt '2 Uhr 10 Minuten von Dresden-Neustadt, von Klotzsche findet gemeinschaftlicher Spaziergang durch den Prießuitzgrund "titt. — Am Freitag abend hielt der „Dramatis che Wohl- tätigkcits verein Geselligkeit" stn Dresden-Cotta sein lOjährigcs Sristiingssest im großen Saale der „Constantia" unter zahlreicher Beteiligung ab. Es war ein gewähltes Konzert- und Theatcrproaramm vorgesehen worden. Mit dem .Jubiläums marsch" von Meier «öffnete die Kapelle des Herrn Direktors Sauermilch ihre Darbietungen, während das von Mitgliedern des Vereins aufgesührte Theaterstück: „Auch ein Fest", Lustspiel in 1 Akt von B. Schumann, um« großem Beifall folgte. Ein von Herrn Baumeister Otto Korb-Cotta verfaßter, gut durch dachter Prolog, welcher von Fräulein Evcrmann mit großem Verständnis und tiefem Empfinden vorgetragen wurde, brachte eine angenehme Abwechslung in die Darbietungen. Ter Vor sitzende, Herr Baumeister Korb, hielt die Festrede. In seinen Ausführungen streifte er das Wohltätigkcitswerk des Vereins. Gegen 161 armen Kindern und 8 bedürftigen Familien ist am Christfest der Weihnachtstisch gedeckt worden. Pus den Erträg nissen der Wohltätigkeitsverynngungen sind bis jetzt gegen 5300 Mark verausgabt worden. Während gegen Schluß des Konzerts der Vorsitzende unter Worten der Anerkennung die Gründer des Vereins mit Ge'chenken und Diplomen auszeichnete, bekundete der Verein seinem Vorsitzenden, Herrn Baumeister Korb, seine Wert schätzung. indem er ibm eine goldene Uhr und ein künstlerisch aus- gestattetes Diplom überreichte. De „Trohköpfchen-Polka" von Faust leitete zum Ball über. — Unter starkem Andrang deS Publikums «öffnete am Donnerstag die Deutsche Dampffischerei-Gcsellschast „Nordsee", Bremen-Nordenham, in ihrem Grundstücke Weber gasse 30 eine V erk a n f Ss il i a l e. Das Gcschästslokal war zeit- weise so gefüllt, daß viele Käufer unverrichteter Sache wieder ab- ziehen mußten. Gestern »nd vorgestern dürsten wohl etwa 5000 Personen Einkäufe in der schönen, Hellen und luftigen Seefischhalle gemacht haben. Diese Wahrnehmung zeigt so recht, daß auch hier angesichts der hohen Fleischpreise die Einführung der Seefisch nayrung in großem Maßstabe ein dringendes Bedürfnis war, damit die Bevölkerung Desdens den hohen Nährwert und die billigen Preise der Seefische in immer weiterem Maßstabe kennen und schätzen lernt, wie es m allen großen Slädten der Fall ist, in denen die Gesellschaft „Nordsee" als Pionier der deutschen Hoch seefischerei eigene Verkaufshallen errichtete, um darin die Fänge ihrer eigenen Fischdampf« den Konsumenten direkt -uzusiihren. Die mit einer stattlichen Flotte von 39 Fischdampscrn arbeitende Gesellschaft vermeldet dadurch jeden die Qualität verschlechternden Zeitverlust und jeden die Preise verteuernden Zwischenhandel. - Der Dresdner Refvrni-Foribildungsverein rieht beute in leine neuen Untcriichtsräume. Piager Straße 1, ein Das Lebrer-Kollegimn des Vereins letzt sich zur Zeit zusammen aus ie 2 bewährten Kräften für Englisch und Französisch, sowie aus je einer bewährten Kraft für Ruisisch, Buchführung und Stenographie. Der Mitgiiedsbeitrag beträgt monatlich t Mark für ein Fast», kur jede- weitere Fach sind 50 Pfennig zu entrichten. AuskunftSrrtei- lima Prager Straße 1, 2. Etage. Wochentag- von V>9 Uhr abends ab. , ...— Im Verein für Gesundheitspflege und Natur- Heilkunde sprach am 9. d. Mts. in Meinholds Sälen Herr Dr. med. Aschke-Radebenl vor Frauen aller Stände über Fraucn- krankhcsten, Ursachen, möglichste Verhütung und Bchandlung. Zwei stunden lang behandelte Redner dieses ernste Thema vor dichtgefulltem Saale vom physikalisch-diätetischen Stand punkte aus. , , " V ° r s i ch t z u r P i l z z e i t. Der Pilze gibt eS noch viele, namentlich steinvilre. Grünlinae. Rvthüuptchen und Parasols. Wer letztger Zeit »um Fischt,aus, Heller ode, Wilden Mann. z»m Weißen Hlisch oder sonst waldnachdarlichrn Zielen geht, sieht Mann und Weitstem mit gestillten Körben. Taschen und Netzen hcimkebren Auch der honiggelbe Hallimalch-Pil, (L.rmiII,NL msise» kl v.) ist eßbar, selbst andere nach Abziehen der verdächtigen Oberbaist. wie z. B- der als ai'tig geltende Perlpilz. Zu den Blätterschwämmen, das sind Hutpilze, die auf der Unterseite des Hutes strahlenförmig vom Stiel aus nach dem Rande laufende Blätter mit Sameiihant zeigen, zählen wohl Hunderte von Arten, Zu ihnen gehören lehr nützliche Pilze, wie Champignon (Lxnrious oanlis campsntnkO. der milchende Reizker qsliciosnss und andere. Auch gibt eS im ganzen wenig ganz gefährlich giftige Pilze, wie z, B. der Knollenblätterschwamm huIbo8U8), der bunte Fliegenpilz rc. Doch ist Vorsicht nötig, wo so vrele Leute samineln gehen. Lieber einen verdächtigen Pilz mit weawerfen! Tenn der dem Champignon sehr ähnelnde Kiiollenblätterschwnmm ist der Pilz, der die meisten <in 7 bis 80 Stunden) zur Erscheinung kommenden Vergiftungen dervorrust. die »ns kein Jahr erspart ble den iFrankcnbcrg, Nebcini, Waldhein, Btocotschin rc.l. Die Vergiftung erinnert anfangs an Cholera ; nnd meist kommt dann ärztliche Hilfe zu spät, Tie Fetzen aus der : Hntoberfläche des Knollenpilzes sind häufiger, als beim Cdam- l pianon, der Knollenpilz riecht stark nach Rüben oder rohen Lar- I löffeln, während der Champignon immer angenehm, wie nach
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