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Dresdner Nachrichten : 26.01.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190301268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-01
- Tag 1903-01-26
-
Monat
1903-01
-
Jahr
1903
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.01.1903
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. . Reff« Horst ..Al» Sohn eine» Deiner ältesten Abonnenten darf Ich Dir wohl auch einmal mit einem Anliegen vor» Quartier rucken, und wenn di, Sache auch vielleicht lein allgemein^» Interesse hat. Io bin ich doch übeueuai. daß sie mancher Deiner Leier lclen- und ausdede»«wcrt finden wird, vorausaeietzt natürlich, das, Du mir sagen kannst, wo» ich wissen will. Bor mehreren Jahren stand — ich glaube in Deinem Blatt«. — rin Gedicht. worin von einer argen Berbrecherin die Rebe war, dir deni Bersasier bezw. sonst jemand in die Augen «Blochen, ihm da» Her, gestohlen, ikm die Ruhe geraubt -c. I» Parenthese war stets der Paragraph de» Strasgeirtzbuchr» an gegeben. nach weichem dir Missetat zu bestrafen war Ich weiß belimunt. daß ich mir damals da« Gedicht ausgeschnitten und auft gehoben Hab«. Da» letztere bade ich aber leider so gut besorgt, dal! ich da« PoSm letzt, wo ich e« zu einem ganz bestimmten Zweck haben möchte, nicht linde, trotzdem ich »chon meine ganze Junggeiellenbud« aui den Kovs gestellt habe Weißt Du. was ich meine, und kannst Du mir bellen?" — Jo. der grobe Kummer möge von Deiner Seele genommen sei». Das Gedicht lautete: Nach dem Retchsltrasaesetz: Du hast mir ins Auge gestochen <8 226', Halt mir meinen Frieden geraubt ch 249>. Du hast mir mein Herz gestohlen >8 242. Mit Wahnsinn bedroht mein Haupt (8 241). Du hast in mir Brand gestiftet (8 306). Hast meine Ruhe gestört (8 .M» Zlls. Il), Hast mich mit Tränen vergittrr l? 229>. Betrogen mich unerhört <8 263), Du hast einen andeni begünstigt <8 257), Du hast mir io vieles verhehlt ,8 27,8). Du hast mich durch Liebreiz bestochen. Al« ich Dich zur Liebsten gewählt ltz 100), Zuerst hast meinem Bewerben Geleistet Tu Widerstand l8 113), Dann hieltest Du widerrechtlich Gelangen Herz und Hand (8 2M, Ost Vast Du um Gnade gebettelt '8 360» 4) Und manchen Schmuck und Putz Erpreßt mit gewaltigen Küsse» <8 253) Aus straibarem Eigennutz i8 202) Du löstest die heiligsten Bande ,8 243. 0. 8 250, 2) Der Untreue klag' ich Dich an <8 206). Mit Meineid <8 183) hast Du zerstört mir Di« ganz« Lebensbahn (8 305-: Führ' immer Du heimliche Waffen lz 367, 9), Mir wird nickt länger bang. — Ich lasse zur Strafe Dich sitzen Dein ganzes Leven lang i8 l4. 8 17). *** Johannes Adam. Verfasser des Gedichts „Des Kindes Gebet" in der Bclletr>slr,cheii Beilage vom 20. De zember vortgen Jahres, wird gebeten, seine Adresse au unser Blatt gelangen zu lassen. Falls der Schilderung des Gedichts latsäcbliche Verhältnisse zu gründe liegen, ist der betressenden Familie von emem Herrn ur Philadelphia aus Bitten seiner tranken Tochter ein namhafter Betrag zugedacht. Gcwis, ein schö ner Erfolg des Gedichts! *** Abonnentin seit 35 Jahren sl Mk.j. „Ich bm teil 4>/a Jahren Witwe Wir halten ein Gcschäsl und cs durch Fleiß und «Sparsamkeit so weit gebracht, daß wir auf uisicrc alten Tage sorglos leben konnten, hatten auch »ur eine Tochter, welcher imr be, ihrer-Verheiratung 18 000 Mark mit in die Ehe gaben. Mein Mann hatte ein Testament gemacht und mich als alleinige Erbin eingejebfi meine Tochter war also uni der vorgenannten Lumme einstweilen abgesundcii und das hat eine unbcschrccki che Feindschaft heroorgcruse». Wir glaubten unsere Tochter in guten 'Verhältnissen, waren aber durch ihren leichtsinnigen Mann arg getäuscht worden und nach meines Mannes Tode stellte cs sich heraus, das, das ganze Vermögen durch Hasardspiel vergeudet und außerdem noch eine gros,e Schuldenlast vorhanden war. Tie Behandlung, die mir von meiner Tochter und ihrem Mann zu teil wurde, vercmlaßte ui'ch. vor 2 Jahren mein Teftomcnt zu machen. Ta wurde mir nun gesagt, 1 Kind hätte die Hälfte zu verlangen und das beunruhigt mich so, daß ich einmal nicht ruhig sterben könnte, denn ein Hasardspicler ist nicht Herr über sich und da kann cs komme», das; meine Tochter noch verarmt. Gibt cS denn in wichen Fällen nicht auch ei» Gesetz? Wenn ich Geld in Spar kassenbüchern anlege, fällt das dem zu, aus dessen Nomen es lautet oder werden die mit zu meinem Vermögen gerechnet? Kann ich mein Hausgrundstück, da auä, drei Enkel da sind, bis zu einer geschlichen Zeit im Erbe fortgehen lassen? Kann ich mein Testa ment selber schreiben und mutz ich da das gerichtliche znrückzichen?" - Zunächst scheinen Sie von der Annahme anszugehen. das, im Falle Ihres Ablebens Ihr Nachlas, aemcinschastliches Vermögen Ihrer Tochter und Ihres Schwiegersohnes wird. Dies trifft n.cht zu. Ihr Schwiegersohn erwirbt vielmehr, wenn die gülcrrecht- Iichc» Verhältnisse der Ehegatten nicht gerade durch Ehevertrog abweichend vonl Gesetz geregelt sind, an dem durch Erbfolge er worbene» Vermögen seiner Frau nur das Recht der Verwaltung und 'Nutznießung. und selbst dieses können Sie ihm durch eine letztwillig bei der Zuwendung a» Ihre Tochter gctrossenen Be stimmung entziehen. Es würde dann lediglich darauf cmkouiincn, ob Ihre Tochter energisch genug ist, ihrem Manne die Verwalt ung ihres Vermögens vorzuenthaltcn und es selbst nach den Regeln einer ordnungsmäßigen Wirtschaft zu verwalten. Wenn Sic be fürchte», auf diese Weste Ihren Zweck nicht zu erreichen, dann würden Sie gut tun, wenigstens über die Hälfte Ihres Vermögens durch Testament vielleicht zu Gunsten Ihrer Enkelkinder zu vcr- stigcn Die andere Hälfte würde allerdings Ihre Tochter als Pflichtteil frei von Beschränkungen jeder All beanfprnchc» können. Tenn ein Grund zur Entziehung des Pflichtteils nach 8 2333 des Bürgerlichen Gesetzbuches liegt Ihrer Darstellung nach Nicht vor und auch zu einer Beschränkung des Psiichtteils in guter Absicht wegen Verschwendung oder Ueocrschuldnng noch 8 2338 des Bürgerlichen Gesetzbuches dürfte es an den erforderlichen Vor aussetzungen fehlen. Immerhin würde Ihre», Zwecke vielleicht am besten gedient sein, wenn Sie Ihr gesamtes Vermögen ohne Rück sicht auf dos Pflichttcilsrecht Ihrer Tochter Ihren Enkelkindern zuwcndeten. In diesem »Falle würde zwar Ihre Tochter inner- Iialb von 3 Jahren nach erlangter Kenntnis von der sie beeinträch- iigeiiden Verstigung von den Erben Herausgabe des Pflichtteils verlange» können. Es erscheint aber sehr sragi'ch. ob sie von diesem Rechte ihre» eigenen Kinder» gegenüber Gebrauchs machen würde Sie würde es wahrscheinlich nicht iun, wen» Sic letzt- willig bestimmten, das; die gesamten ZinScrträgnisse für die Zeit ihres Lebens ihr zufalle» sollen. Soweit Ihre Enkel Erben sein wurden, wäre eine gewisse Garantie für die Erhaltung ihres Stanininermögens gegeben. Z. B. würde der Vater in Ausübung der elterlichen Gewalt über seine inindersährige» Kinder eine Ver- außer»»« oder Belastung des vorhandenen .HansgrundslückS, dessen Veräußerung Sie ja Ictztwillig auf eine gewisse Zeit unter sagen könnten, nur mit Genehmigung des Vormnndschastsgerichts vornehmen können. Durch Anlegung des Geldes in Sparkassen büchern aus den Namen Ihrer Tochter oder Ihrer Enkel würde die Verfügungsgewalt Ihres Schwiegersohnes zwar beschränkt, aber nicht völlig ausgeschlossen werden, zumal die Sparkasse an den Inhaber des Buche« zahlen kann, ohne seine Legitimation zu prüfen. Die Zulässigkeit einer Tcstamentserrichtung »> privat- schriftlicher Form nach 8 2331 Ziffer 2 ist im Brieslasten vom 12 Januar 1903 erst ausführlich erörtert worden. Ncbrigciis er- scheint diese Testamentsform in Anbetracht der verschiedenen recht lichen Gesichtspunkte, d'e bei Errichtung Ihres letzte» Willens in Betracht kommen, für Sie wenig geeignet. Ihr früheres Testa ment können Sie in dein neuen rechtswirksam widerrufen oder 'ich vom Gericht zurückgcben lassen. Es wird zwar von selbst durch ein später errichtetes Testament insoweit unwirksam, als das letztere mit ihm in W deripruch steht. Zur Vermeidung bon Streitigkeiten empfiehlt sich aber ausdrücklicher Widerruf. *** Nesse N P. Welchen Wert hat eine Silbern,ünze unt dem Bildni« des heiligen Andreas dom Jahre 1712?" — Wenn Braunschweiger Spez.-Taler: 7 Mark, wenn Gulden: 2'/r Mark Wert ^ . Quu» pro ruulti«. „Unter uns ist ein streit darüber entstanden, wann die „Wacht am Rhein" gedichtet worden, «er der Dichter und wer der Komponist war. Im Namen der Streitenden bitte ich um gesl. Auskunft." — Die „Wacht am Rhein" wurde im Jahre 1840 von Ma; Schncckenburger gedichtet und von Karl Wilhelm komponiert. .*» « M- (40Pkg > .Neue« Jahr und neue sorgen! Meine Mutter «kraulte vorige« Jahr und mußte sich einer Opera tiv« .unterziehen wegen Untrrtribsieideu und »un ging es eine Weile. Al« es sich aber wieder verschlimmerte, ging sti« zu einem Naturhellarzt. welcher sie jedoch an einen Frauenarzt verwies (woran der Mann lehr recht tat. Schm), z» welchem sie durchaus nicht wieder wollte, da sie der Ueberzeuguna war, baß es ihr doch nickt« nutze Nun ist e« aber immer schlimmer gewoiden und meine Mutter ist außer sich darüber und wird ganz elend dabei, da sie nur wenig essen kann: es scheint auch der Magen nicht i» Ordnung zu sein. Wir habe» ichou alles mögliche versucht, aber umsonst. Das Alleittaiiriasle ist. wenn ma» gar nicht weiß, was man basiir tun könnte. Nu» wollte ich stagcn, ob wohl Massieren oder Magnetisieren von Nutzen sei» würbe, da es ihr gerate» wurde. Da wir die Mittel nicht io haben, möchten wir wissen, ma« wohl das beste wäre, um unnütze Ausgaben zu vermeiden. Sie sülchtet sich vor der Operativ», weil sie infolge ihrer Schwäche eine zweite nicht glaubt aushalien zu könne» Ich selbst habe immer eine» schmerz im Kren, und mir ist manchmal zu Mute, als ob ich zusanimenbrecheii sollte. Habe oft ein Geiühl von Hitze und suhle mich io unwohl, da,, ich nie fröhlich sein kn»» und schwere Arbeiten nicht gut zu tun vermag " — Deine Mutter mag sich einmal einer Untersuchung i» der Fraucnkliuil lpoiilii,,siche Behandlung frei, nnlerzichen Deiner Ve-chreib-ing nach liegt eine lv ernste Erkrankung des UnterletbcS und des Magens vor. daß eine Quacksalberei durchaus nicht mehr am Platze, sondern direkt geiäkrlich ist. Auch Lu selbst wirst gut tun, eliunai zum Arzt zu gehen. Du hast vielleicht ein UnterleibSleidru, oder ein Magcngeichwür oder eine Niercnectronkuiig, was sich »ur durch Untersuche» des Har»S seslslcllen läßt. »*» P R. „In Aunc'iicen werden ost kleinere Versandartikel. Broschüren w. znm Verkans empfohlen und die Einsendung des Preises dafür in Brieftnarken laller Länder) gewünscht. Bei manche» derartiger Vermndarlikcst kann man unfchwer laltnlicren, daß ihren Verkäufern gan, erhebliche Beträge an Marlen zu- slietze», die wphl oft tausend »nd mehr Mark repräsentieren. Ich weiß wohl, daß seitens der Pcstiverwaltnng ein derartiger Zah lnngS Modus nicht gern gesehen und aus keine» Fall durch etwaige Einlösung der Wertzeichen unterstützt wird: doch bleibt es des wegen nicht weniger Tattache. daß Postwertzeichen cfls beauemes ZahlnnpSmittel benutzt werden Nun mochte :ch gern wissen, aus welche Weise derartige hohe Markenbetrüge, besonders auch aus- ländiiche, in bares Geld umgesetzi werden und wende ich mich zu diewm Zwecke mit der höflichen Bitte um diesbezügliche Mit teilung an SchnörkeS Allerweits Auskunftei." — Die Marken können nur durch Vkimitielung von größeren Handelshäusern vder durch Bankgeschäfte umgcictzt werden. Martha K. „Schon lange Zeit leien wir Deine ..Nachrichten" und manche trübe Stunde haben wir uns schon damit vertrieben Heute will ich Dir meine volle Anerkennung aussprechen für die tattvolle .Haltung, welche Du in der Assäie der Tciskaner bewiese» hast Eibittert bin ich ober bis ins Innerste über die Annonce der Frau Antoine. Hoffentlich sinden sich keine denttcheu Frauen, die solches Gebaren unterstützen. denn sic habe» keinen Anspruch ans dicien Namen Was würde» unsere Motzen Dichter, die das Lob der Frau besungen haben, dazu tagen? Walter v. d. Vogclweide: „Recht als Engel sind deutsche Frauen getan." „Tcnt'che Zucht geht vor in allem " Von Schiller und Goethe ganz zu schweigen. Jedenfalls ist die -in N Frau. — wie wir nach ihrem Name» auch hassen wollen — keine denttchc Frau! Ader auch ausländische Zeitungen können und wolle» wiche Taten nicht beichönigen, wie hauptsächlich „L'Jllustrntwn" und noch andere dcuilich beweisen. Mag sich die Dame das erste Bild in dieser Zeitung airichen Wen» die Kionprinzelsin solche Zuschrift erhält, muß sie ,a glauben, sic habe ittcht Sünde und Schande, sondern Vcwielist aut sich gehäuft Gott sei Tank sind wir nvch nicht dahin gekommen, daß deutsche Frauen Ehebruch und völlige Licblvsiglcit einer Mutter als Tugenden bezeichnen, die wohl gar noch fürstlich belohnt werden »lüften' Wehe uns. wenn es io wäre! Ihr Dresdner Frauen laßt Euch nicht durch falsche Vorspiegelungen belörcn! Sünde bleibt Sünde! Nicht wahr, ich habe recht?" — Gewiß hast Du recht, ebenso recht, wie Frau p. H.. die im vorigen Briefkasten sich in gleiche», Sinne wie Du aussprach. Zcchsieiche schriftliche »nd mündliche Anfragen nach der Adresse jener Dame bewei'c», daß sic sich zuni Sprachrohr vieler gemacht hat und daß es, Gott sei Dank, noch dentiche Frauen gibt, die sich in ihrem echt weib lichen Empfinde» durch die lazc Moral gewisser Leute nicht irre machen lasse». Leider babc ich den nachfragendcn Damen leine Auskunft zu geben vermocht, da Frau v. H.. genau wie D», vcr- iänmt hat, ihrc volle Adresse mir bekannt zu geben. .*» Neffe Manfred. „Bitte um Auskunft, ob der alte bibliiche Name „Rulh" lang oder kurz gesprochen wird." — Kurz. *** I. G. O. <50 Psg.s Antwort: Nach 8 > 924. Absatz 3 des Bürgerlichen Gesetzbuchs treten an die stelle eines zur Zeit deü Erbfalls nicht mehr lebenden Abkömmlings die durch ihn mit dem Erblasser verwandten Abkömmlinge Da nun nach 8 1921, Absatz 4 Kruder zu gleichen Testen erben und andererseits nach 8 1931 ein überlebender Ehegatte neben Verwandten der ersten Ordnung zu einem Vierteil als gesetzlicher Erbe bcrujcn ist, so würde im vorliegenden Falle, vorausgesetzt, daß der Erblasser vor seiner Ehefrau und ohne Errichtung einer lctztwilligcn Verfügung sterben sollte, der Sohn der vorverstorbcncn Tochter ein Vierteil des Nachlasses seines Großvaters erhalten. Besteht der Nachlaß in Liegenschaften, dann würde deren Wert im Wege oer Schätzung zu ermitteln und dementsprechend die Teilung vörziuic'-men oder der Nachlaß durch Verkauf in Geld umzusctzen »nd zu verteilen sein. Lebt der Erblasser aber in einem vertragsmäßigen Gütcr- stande nach Art der allgemeinen Gütergemeinschaft der 88 1437 slg. dcS Bürgerlichen Gesetzbuchs, dann würde eine Verteilung zunächst vielleicht überhaupt nicht stattsinde», sonder» die Gütergemein schaft zwischen dein überlebenden Ehegatten und den anterls- bcrechigteii Abkömmlingen fortgesetzt werden. Zu einer Beifügung unter Lebenden ist der Erblasser selbstverständlich berechtigt. Eine Beschränkung seiner Bcrfügunasfreihcit besteht höchstens insoweit, als Pflichtteilsberecktigtc nach den 88 232.5 bis 2331 des Bürger lichen Gesetzbuchs eventuell eine Ergänzung des Pflichtteils ver langen können, wenn sic durch eine Schenkung des Erblassers an einen Tritten beeinträchtigt sind. Tein Vater eines iiiinderjälirigen Kindes steht an dessen Vermögest nach 8 >64.9 kraft der elterlichen Gewalt bas Recht der Nutznießung zu, sofern es nicht freies Ver mögen nach 8 165l des Bürgerlichen Gesetzbuchs ist. Der Regel nach liegt ihm auch die Vermögensverwaltung ob l88 1627, 1638 slg.j Einen Erwerb des Kindes von Todes wegen hat er noch den von dem Erblasser gctrossenen Anordnungen zu verwalten, lieber das seiner Verwaltung unterliegende Vermögen des Kindes, welches bei dem Tode der Mutter vorhanden ist oder dem Kinde später zusällt, hat er ein Verzeichnis den, Vormmidickaitsgericht einznreiclien >8 I6ftst. Tic Anlegung bcftiuinft sich gemäß 8 1612 nach den für die Anlegung von Mündelgeld geltenden Vorschriften der 88 1807 »nd >808 des Bürgerlichen Gesetzbuchs. Eine ver hältnismäßig kurz gefaßte, leicht verständiichc und dabei nniiaftcickc Darstellung des Erbrechts ist die von Prot. Dr. Strohal. Ob Ihnen freilich damit gedient sein wird, erscheint fraglich. *** K. H., La »ge brück „Vor etwa 25 Jahren habe ich meine» Kinder» eine recht bubjche Jugendichriit geschenkt, die natürlich von ihnen mit der Zeit zerrissen worden »nd vollständig verschwunden ist. Nun ist cs mir »nie, allen Umstande» »»mög lich, mich ans die recht kindliche Jugcndschrisl, die ich gern wicdcr- besitzcn möchte, zu besinne». Ich habe mich a» de» Buchbinder gewandt, der sic mir früher lieferte, ich habe mich a» Dresdner Buchhändler gewendet, auch an einen dortigen Schuldirektor, niemand konnte mir Ausschluß über das kindlich-poetische Büch lein gebe», und so wende ich mich den» nun an de» allzeit hilfs- bereiten Onkel Schnörke, zu dem ich das Bcrtrcnien habe, daß er eS sicher ans Tageslicht bringt Um einen Anhalt über das Büchlein, das, wenn ick, mich recht erinnere, 3 Mark kostete, zg gebe», führe ich die Anfänge zweier Gedichtchcn ans dem Schrist- chcn an: 1., „Abends, wenn cs dunkel wird — In d-r Weihnachts- Woche, — Kommt der liebe hcll'ge Ebrist, — Horcht am Schlüsscl- loche, — Ob die Kinder artig sind" — uftv. und 2., „Der Winter kommt, der Winter, — Hurra, er ist ganz »ah." — „Gott grüß Euch, liebe Kinder, — Ich bin sogar schon da." — Hei! wie die Flocke» fliegen" usw." Es ist die Frage, ob das Buch heute. nach 25 Jahren, noch im Buchhandel existier», immerhin ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß ein Leser zufällig im Besitz de» Büchlein« ist und über Titel, Verfasser und Verlag Auskunst geben kann, so daß sic das Gesuchte eventuell beim Antiquar finden könnten. *** Vieljährige Abonnentin <S0 Pkg > „Bitte um freundliche Auskunft im folgenden Falle: Eine alte Mutter bezog eine Leibrente, die am Ersten ihres Stelbemonais fällig geiporde». aber bis zu ihrem Tode noch nicht abgehoben wa>. well die Klonst es selber nicht tun konnte und well ihre sic pflegenden älieien j-kinver, eben dieser Pflege Wege», incht dazu gekommen waicn, den Nentenbelrag zu holen. Dnsten >>e seit Joliren angeftiengi pflegenden ältere» Kindern hatte nun die kranke M»tie> an- Fälligkeitstage der Rente, diese geichenki Sind nun diele alicucn Kinder, die durch Schenkung bei Lebzeiten des Gelchenkgebeis in de» Besitz der kleine» Summe gekommen sind — sreilich iusulg- dn eben geschilderte» Verhältnisse taftächiich eil- nach dem Tode de Geschenkgebers - nun verpflichtet, diese» Renienbelrag in» m de, Erbmasse anzugeben zu Gunsten entsermei luimnndiger und lefia menlarisch auss Pflichtteil gesetzter Erbberechtigten?" — Der E>l> lasser wird gnindsätzfich durch eventuelle Pflichtteilsrechtc in de, freien Verfügung über sein Vermögen durch Rechisgelchäftc uniei Lebenden nicht bclchränkt Die Reittenbezugsbcrechtigle konnte alw die Forderung aus den fälligen Renienlnirag, die sie »ml dein B> ginne des Zeitabschnitts, a»t de» die Rente >m voraus zu eni richten war, dem Rentenverpslichtcten gegenüber erworben hall . durch Vertrag nach 8 398 des Bürgerliche» Geletzbuches aus einen Dritten übertragen Der Vertrag bedurfte auch, wenn die Ab lretuiig der Forderung lcheiftungswefte < rsvlgie, kei-icr Form, würde aber nichtig fein, wenn er vor dem Emirftle der Fältigfeft der Rente geschlossen worden wäre i8 3U> des 'Bürgerlichen Gesetz buchesß L bwohl hiernach die Beschenkten den Renienbetrag rechts tzftiltig erworben haben, ist der Erwerb, ganz abgesehen von der Frage des Beweises für den Fall, daß die Schenkung von den übrigen Erbe» bestritten werden sollte, nicht dejmitw gesichert, Tenn „ach den 88 2325 bis 2331 des Bürgerlichen Gesetzbuches lau» der Pftichtteilsbcrechligte, wenn der Erblasser einem dritten eine Schenkung geinacht hat, als Ergänzung des Pflichtteils den Betrag verlangen, »in de» sich der Pslichtlell erhöhen würde, wenn der Wert des verichuiklen Gegenstandes dein Nachlasse hinzu- gerechnet würde. *** B. F. „Als Zuckerkranker bin ich gezwungen, öfters den Prozcntgchali des ansgeschiedenen Zuckers in einer Apotheke c,- niittcln zu lassen, um meine Diät danach einrichten zu tonnen. Diese Untersuchungen kosten stets 2 bis 3 Mark, die Preste find tti de» Apotheken verschieden, was mir aber aus die Dauer zu teuer ist Es gibt nun einen Gärungsiaccharomcter, der ober bei mehr als ein Prozent Zuckergehalt schwer zu benutzen ist und der außerdem 20 Stunden erfordert, um die vor^eschriebene Gärung hcrzuslellc» und dann auch noch nicht zuverlässig funktioniert. In es Ihnen wohl möglich, mir niiizuteilen, wie in den Apotheken solche Aiialnseii — binnen i/i Stunde — voracnommen werden und ob solche Messungen von einem Laien auch leicht ansgesühit werden können, wenn die zu dieser Methode nötige» Apparate vorhanden sind, eventuell wo und zu welchem Preise sind diese zn haben?" — Ohne sehr tüchtige chemische Kenntnisse ist es über Haupt ausgeschlossen, daß der Laie qualitative oder gar quankitative Harncnialyicn am Zucker ausführcn kam, Tie Analnie des Harns erfordert ein ganz besonderes Studium über das Sie, selbst im Besitze der besten Apparate, nicht hinwcgkommen. Mechanisches Arbeiten kann nur zu sehr negative», ost verhängnisvolle» Rein! taten führen. Es gilt dies sowohl für die chemische als auch pi-iftikalische Analyse. Sic werden am besten tun, sich mit dem Apotheker bei häunacn Wiederholung der Analysen über einen tunlichst niedrigen Pre'S z» vereinigen. Einen Polarisations- Apparat anzuichaft'eii, rate ich nicht, erstens ist die Anschaffung sehr kostspielig und weiterhin erfordert die Arbeit mit demselben eine Menge Borkennttilsse, ohne welche Sic nie zu einem sicheren Resultate gelange» werden. *** Alter Abo n n e n t. <30 Psg.s „Ich bin Ostern vorigen Jahres in meine jetzige Wohnung gezogen, wo cs mir auch ganz gut gc'äilt Nun sind aber im Nachbarhaus sRcstauraiftj jwci Kegelbahnen jdirckl an der Komniuneioond. wo die Schlaft kammcr ft'is. Da wird nun jeden Abend bis 11. auch bis 12 1ll>r, Kegel geschoben, und jede Kugel hört ma» zwei-, dreimal <»ift schlagcn und rollen. Meine Fra» kann nun nicht icblasc» so lange geschoben wird, während ich mich daran gewöhnt habe. Meiner Frau Wege», die cs nicht länger anshaften kann, muß ich mir eine andere Wohnung miete», und frage daher an. ob ich unter solchen lluiständen erst gesetzlich kündigen muß." — So störend Ihre Frau auch dos Kegeln im Nachbarhaus empfinde» mag, so liegen doch die Borausjehungen. nnler denen Tic sich über den Mietvertrag wegsetze» und ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist kündigen könnte», nicht vor. Sic müsse» also die vereinbarte Kündigungssrisi eiiihalten. Sollte eine Verein barung nicht vorlicgen, sv würden Sie »ach 8 565 des Bürgerlichen Geietzbuchs kündigen können, d. h.. soscrn nicht der Mietzins nach Monaten vder kürzeren Zeiträumen bemessen ist, nur für den Schluß eines Kalenderoierteljahres und lvätcsrcns am dritten Werktage des Vierteljahres. *** Ein langjähriger Abonnent. s50 Pia.j „Meine Frau hat eine sonst kinderlose Stiefmutter, die vom Vater meiner Frau, der ei» Koloiiicilwarcngcschäft besaß, einen Teil mit geerbt hat. Hot yieiuc Frau nun Ehauccn, von ihrer Stiefmutter, wenn diese stirbt, etwas ^u erben? Muß sie einen Pflichtteil be- kommen?" — Ihre Fra» kommt als gesetzliche Erbin ihrer Stieft mutter nicht in Frage. Noch viel weniger kann von einem Pslichi teilsrecht d>c Rede sein. Sofern aber eigene Abkömmlinge de- Stiesimikter und auch Eltern und deren Abkömmlinge nicht vor handen sind, hat Ihre Frau vielleicht im Wege der letztwilligeo Verfügung einmal clwas zu erwarte». *** Holzapocl - Bodcnback. „Ich besitze eine Bibiiotlie! von etwa 3000 Bänden, die ich nach streng bibliothekarischen Regeln ordnen möchte. Ich bui gerade bei dieser Arbeit und zwar beim Abschrecken der Titel zum sogenannten Zcttel-Katolo-i Muß man nun aus diesen Zetteln auch mit den Verlag, in welchem die Bücher erschienen, vermerken? Und 'oll aus den Zettel» auch die Form der Bücher, wie z. B. gr. 4". 8" usw. bezeichne! werden? Ich besitze verschiedene Werke über B'bliokbckswiftci' schasst dieselben lallen ober obige Fragen ungelöst, und io bitte ich Dich, mir darüber Auskunft geben z» wollen." — Bei Ei» Achtung einer Bibliothek wird cd sich zimächit fragen, ist diciclb. eine streng willelil'chafllichc Privatbibliothek. oder ist es eine vstenst siche, Unterhaltungs-, Leihbibliothek. Bei letzterer werden oe> ichiedene Formale gerade nickt in überwältigende, Menge vcn kommen, io daß ma» die Bücher ruhig der Reihe nach setze» und auch numerieren kan» Schema: 349 Bleibtre», Ter Taa von Le Maus KricgSerz. >902 Leipzig, F. A. Brockhaus. Tic- Angabe des Verlegers cmonebll sich schon ans dem Grunde, uni größere Sichcrhest des Ersatzes heim Verlorengebe,, zu bah,,- Anders inil wissenschaftlichen Bckliotheken. Willcmckaftlicke Bücher haben alle möglichen Formale - leider uiöchle man sagen —, und da erleichtert es das Aussindcn wcstentlick. wen» ini Zettel oder gedruckten Katalog sich ein Vermerk über da? Format lwrnndcst z. B. 16, 12. kl. 8. ar. 8. klein 4. groß I. Fock' voransgeietzt. das, für die ei izclne» Formate besiiinuile Reaa. vorgesehen sind. Im allgemeinen ergibt sick die Beantwort»»,, der gestellte» Fragen aus der Praxis: wie cs aber dann einmal a» gefangen ist, muß cs auch wcitergchc». »*rr K. I. „Wo könnte man sich t» Dresden in kürze»« Zeit als Heilgebilie anSbilden und mit welchen Köllen warb, das ve> bnndcn sein?" — Wenden Sie sich mit Ibicr Auflage an den Vorsitzende» des Standesverems Dresdner Privatkraiikcnpftcgei Herrn Paul Wozniak, Hvipitalftraßc 13, 2. Eloge *** L. L. in Pst s20 Psg.s „Wie doch sind die Turme iolgeu der Gebäude - des Schlosses, der katholischen .Kirche, der Saphir» kirche. der Krcuzkirche, der Frauenkirche, der Dreikoiiigsfirck., der Gainstoiikirche. der Jakvbikircke und der Lukasknchc?" Schloß 101,50, katholische Hofkirche 83. Sophienkirck - ,M2-> Krcuzkirche 9l. Frauenkirche 91.4'». Lreiköniaskirch, 87.-P'. Garnisonkirche 82,20, Jakobikirchc 78,50 und Liikaskircke 87 Mete, *** Arno Reim. l20 Pta > „Ick bi» 22 Jabre alt und vollkommen gesund, nur lecke ich an einem Noieiipolnven Das Atmen durch die Nase ist insolgedesien sekr erschwert »nd bc kommc ich namentlich durch oas rechte Nasenloch wenig, mit unter gar keine Lust. Ich habe nun Einspritzungen mit warme»! Salzwosscr gemacht, merke aber keine Besserung. Von vcr- schiedencn Seiten wurde mir von einer Operation abgcratcn, da es sehr gefährlich sei, und dos Okr darunter leiden könne. Bitte hierdurch um gütige Auskunft, ob eine Operation ratsam oder ob durch die Naturheilmethodc ein Erfolg zu erhoffen ist" - Vertrauen Sic Ihr Ricchorgon ruhig einem Aojcnivcziolift«-,i lArztej an. Wenn Sie wirklich Polypen haben, was bei Ihren Dreröirer Nachrichten. Rl. S«. Seite k. M» M-nta«. S«. Januar ir»U »
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