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Dresdner Nachrichten : 17.10.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189010177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901017
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-10
- Tag 1890-10-17
-
Monat
1890-10
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.10.1890
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U«»r»altu»». Btrk«deri«bt. ftremdwIM«. -«„»»aediilir vlettctiüprli» M.»»o. dul-ti »,e Los, M. a.7S. - »niiadme p.AnIu»di>zu»ac»Mali«!sir.3»v.»-2. Lonniags »iS » Uvr. Än Ncmtadi: Lr »Mero s. »ur au W»-I>k»!a»>» k,»» stiii Pie Ovallia« Muiw-eu« cunaelallr »SUdei» isPia. türMon. ja,» oder »ach üemaaen ro Pt, Niilerm Hu>>» >Li»acia»dli 8r»e Ki Via Aiittiilüiaunacn aus derPrwat- zecle »eile -o W,. Sine Buraichalt jgr die imMlagiae Aiiioatiine der Ll»,e>aen wird mau aeaeden. Au«' «arlia« «»küii0c»unc><-t»iiirnae aeae» varaerdttaiuiiiia pi»a> Bucluiamn oder Posieuualim»». ptzul-abe eiiiaemndier Hchrtlt- Iluüe keine Perduidlicliltit. klukiindiauuaen lulimeu iäliimuich, «ainliaue Bermulkluimssiellen an. Üernlvrechllelle Nr. U. vr. HaäLsr's LgLSltonuw. 35. Jahrgang, «ufl. 50,000 Stück. VßLtvtt»«!,« kllr Nsi'vevivtä«», vlutarmutb, r«tt«nvtlt, V1»d«t«», 6lvbt, vat»rl«ib»I« Itlan. Dresden, 1800 «usiLvsrLe, 8i>isläo»vll, meekuoiuuks Olrrvisre, Lridkuvu.Iluru- pironu, UÄllvrilwo«, 8vm- vdoiuon«, Üiirmollikas, vksi-jn««, Lurmonium«, Violinen, 8oiten vte. ote. Naw» ru allen mvelmn. UmtilccvsrLsn, I^nkusj,,- artilcol mit Lluoilc in reictmtsr 4u8«,t!il Lauft man billigst, bei k.L«A»L8id!i, Ledloss-LtiLss» 14. 8<Lrekung8wittvl tiir Uvtwnvalvseealon unck ölatarmv. L k^Ia«vkv 3 Idl», mit 3 IZI. Sv 15. -z krompter Versanät ruccb nuswärts. Lßl. Hofspotkvlrv, Drsscken, Kvoisxvutlior. «»»«««««««««^^ ««E, IV. V. 8«ve«r, liitZtzi »eiüitiWe 13, E Z vkollens SodlLttookou. Ü...W. .Nd 3..,..^ ^22». Z L l illtt onIiOli.^ V. MlvtLlvr, L '" ' ' ! Lomwissionklügur /n (-riaiu.ilprc ikMu iu u!Ion krttitiorou Ortvn von LnoliLOv unä ckvn ^»ct»dnrs>rovin/on. I'ro»8li»ton verKkint» t'roi. ljstz8lleiier VerniekvIullKL - Anstatt von Otto VMuer, Lni»a»k' Zur Wahl Forckenbcck's. dir Erweiterung Wien», die Lippesche Erbsolgc. Fernsprechberichte. Hosiiachrichtcn, Probe de» continnir- e-vV» Fpirgtt. lichen Bockosens. landwirthschaftliche Arbeiter, Gerichtsverhandlungen. TageSgeichichte. Niidols Eichhorn'» Concert. Drei Wahlen von Bürgermeistern großer Städte Deutschlands haben in letzter Zeit die öffentliche Meinung beschäftigt.- in Berlin war die 12jährige Mandatsdaurr des Oberbürgermeisters v. Forcken- beck abgelaufcn, in Frankfurt a. M. war die erste Stelle der städtischen Verwaltung durch die Berufung Mtquel's zum preu ßischen Jinanzminister erledigt, und in Danzig war der Platz des verdienten Bürgermeisters v. Winter neu zu besetzen. Die Frank furter Frage ist durch die nunmehr wohl gesicherte Berufung deS bisherigen Stadthauvles von Altona, Herrn AdickeS, zu allgemeiner Zufriedenbeit der Bürgerschaft erledigt. Nachdem man in der einstigen freien Reichsstadt am Main eine Zeit lang dem Gedanken nachgehangen halte, mit der Berufung deS freisinnigen Abgeord neten und Meininger LandratheS Baumbach der Wahl ein poli tisches Gepräge zu geben, hat man sich gegenüber der Wahrschein lichkeit, daß diese Wahl die kaiserliche Bestätigung nicht finden werde, ans einen tüchiigen Fachmann geeinigt, von dem nichts weiter bekannt ist, als daß er das Gemeinwesen von Altona zu hoher Blüthe brachte. In Danzig ist eine Entscheidung noch nicht erfolgt. Da dieser langjährige Wahlkreis Rickert's zum großen Theile noch der Fahne der Radikalen treu geblieben ist, so ist es kein Wunder, wenn auch hier wieder Herr Baumbach als Haupt bewerber um eine Stelle zu finden ist, die, wie alle Bürgermcister- stellen in freisinnigen Städten, allmählich zu einer Art von Alters versorgung für die Wortführer dieser Partei degradirt wird. Denn daß die Ausstellung Baumbach's. der bisher wenig oder gar keine Gelegenheit hatte, in das ausgedehnte Getriebe einer großstädtischen Verwaltung einen Blick zu werfen, einen rein politischen Charakter trägt, daß hier ganz genau derselbe parteiliche Nepotismus zu Tage tritt, dessen die Freisinnigen so gern ihre Gegner beschuldigen, dürfte selbst der verbissenste Fortschrittsnrann nicht leugnen wollen. Ein ähnlicher Gesichtspunkt ist gegenüber der Neuwahl des Ber liner Bürgermeisters v. Forckenbeck am Platze. Derselbe ist ja nach langem Zögern von dem Kaiser in seinem Amte bestätigt worden, aber man dürfte kaum schlgchen, wenn man der Negierung hier wie in Danzig die Worte aus Goethe's .Faust" unterlegt: .Nein, er gefällt mir nicht, der neue Burgcnieister". Die preußische Negierung besitzt das Recht, den von de» Ge meinden vorgeichlaacncn Kandidaten ihre Bestätigung zu versagen und, falls die städtischen Äertretnngskörpcr ihre Meinung nicht ändern, eine koinmissariiche Verwaltung einznsetzcn. Irren wir nicht, so wurde dieics Mittel in der Stadt Posen erst unlängst angewcndet und regierungsseitig schließlich die Wahl des späteren Abgeordneten Mnller-Marienwcrder durchgesetzt. Auch in dem Flecken Tempclhof kam es vor wenigen Jahren zu Konflikten, als dem freisinnigen Arzte Greve die Bestätigung als Gcnreindevor- stand versagt wurde. Die Behörde verfolgt in solchen Fällen ihr unzweifelhnstes Recht, denn in dem Bestätigungsrecht liegt natnc- gemäß auch das NichtbestätigungSrechr. Auch in Berlin hätte sie cS aus einen Konflikt ankommen lassen können. Sie hat cs nach langem Bedenken vorgezogen, von ihrer Defugniß abzusehen, um das Getriebe einer so gewaltigen Verwaltung wie der Berliner nicht zu stören. Daß für ihre Bedenklichkeit nicht sowohl das anfänglich in den Vordergrund gestellte Alter des Kandidaten maßgebend war — Herr v. Forckenbeck zählt 68 Jahre —, sondern die politische Vergangenheit desselben, ist ohne Weiteres einleuchtend. Nunmcbr wird dann auch zugegeben, daß die Abstimmung v. Forckcnbeck's gegen daS Septennat. sowie gegen die späteren Militärvortagcn das langmonatliche Zögern verursachten, daß also eine ähnliche Auffassung in den Regierungskreisen sortbesteht, wie sie vor zwei Jahren bestand. Damals durste die Verleihung eines Ordens durch Kaiser Friedrich nur mit dem ausdrücklichen Zusatz im „Reichs- anzeigec" veröffentlicht werden, daß derselbe eine Auszeichnung für Bestrebungen des Empfängers auf dem Gebiete der Wohlthätigkcil bilde. Mag man nun aber über daS Bestreben der Freisinnigen, alle ihnen zugänglichen VerwaltnngSpostcn mehr nach dem Grade der demokratischen Gesinnnngktüchtigkeit, als nach der Fähigkeit des Kandidaten zu besetzen, denken, wie man will, so ist doch ohne Weiteres zuzugeben, daß sich durch die Bestätigung oer Wahl For- ckenbeck's die preußische Regierung auf einen ungleich vornehmeccn Standpunkt gestellt hat, indem sie den bedeutenden Verdiensten desselben um die kommunale Verwaltung Berlins das Uebcrgewicht über seine mißliebigen politischen Gesinnungen zuerkanute. Noch in einer anderen deutschen Großstadt, in Wien, stehen in der nächsten Zeit wichtige Entscheidungen auf communaleul Gebiete bevor. Man hat mit Recht lange Jahre hindurch geklagt, daß die alte Kaiserstadt an der Donau sich in einem unaufhaltsamen, ivirth- schastlicbcn Niedergänge befinde. Während alle anderen Großstädte, vor Allem Berlin, infolge des thätigen UnternchmnugSgeisleS ihrer Bewohner, unansballscgn an Ausdehnung und Bedeutung zunahme», gewährte Wien den Anblick einer Stadt, deren Leben zu versumpfen drohte. ES hat dies ja thrilweise seine Ursache in dem unglückseli gen Nationalitäten-Wirrwarr, der in unserem Nachbarland«: herrscht, und der einem Dccentralisativnssystem Vorschub leistet, welches in der Vergrößerung Wiens einen Nachtbeil für die besonderen Landes hauptstädte, namentlich für Pest und Prag. sab. Andererseits lag aber die Schuld auch an der Lethargie und Energielosigkeit, welche seit Jahren im Wien« Gemeinderathe herrscht. Erst die andauernde der Einrichtung von Hausschlüsseln, dem Hausmeister im Negligee unweigerlich zu entrichten hat, ist man noch immer nicht entschlossen. Die Cliqucnwirlhschasten mit allen ihren Auswüchse», die Beton ung der ret» kavitalistischcn Interessen steht nach wie vor in Blüthe. Aber mit dem Plane, der jetzt dem »iederösterreichischen Landtage vorliegt und der die Schöpfung eines „Groß-Wicu" durch Einbe ziehung der Vororte in die Stadtgrenzcn bezweckt, soll wenigstens einigen Uebelständen zu Leibe gegangen werden. So wird nun mehr. falls die betreffende Vorlage Gesetz wird, die Annehmlichkeit aufhörcn, bei der Einfahrt in die innere Stadt sich einer Gcpäck- rcvision unterziehen und aus alle Fälle einen „Schnsterthalcr". wie man das Kupfcrvicrkreuzerstnck nennt, ablagern zu müssen. Gleich zeitig wird aber auch durch die Gesetzentwürfe, welche der Statt halter Gras KielmannSegg dem Landtage vorlegte, die Reform und Herabsetzung der Verzehrungssteuer, die Beseitigung deS Linienwal les. der Ausbau der Stadt, die Schaffung der Stadtbahn in erreich bare Nähe gerückt. Von ganz besonderer Wichtigkeit ist es, daß i durch die Ermöglichung solcher Unternehmungen der Erwerbsthätig- keit der Bewohnerschaft mächtige Antriebe gegeben und der Aibcitcr- schast ein Feld für langjährige Thätigkcit eröffnet wird. Dringend aber ist im Interesse Wiens zu wünschen, daß nicht diele Gelegenheit nur dazu benutzt wird, daß einer schwindelhaften Vnnwuth und all' den unsauberen Bestrebungen blindwiilhiger Spekulation Spielraum gegönnt wird, sondern daß die Wohlthaten der Neuorganisation Wiens Denen zu Theil werden, die sie brauchen, deni Kleingewerbe, den Handwerkern und der Arbeiterschaft. Sehr viel Zeitungspapier ist in den letzten Tagen an eine Großmacht verschwendet worden, deren Gcsammtgcbiet wohl durch dielen Papieranfwand drei- bis viermal zugedcckt werden könnte, an das Fürllenthnm Lippe. Die Sache ist vorläufig beendet, oder, um einen zeitgemäßen Ausdruck zu wählen, „verplesst". Die Sache der Lipper ist folgende: Die fürstliche Linie zu Detmold steht zur Zeit ans den zwei Augen des regierenden Fürsten, da dessen jünge rer Bruder an unheilbarer Geisteskrankheit leidet und regicrungs- unfähig ist. Der Landtag verlangte seit Jahren nach einem Gesetz, welches die Nachfolge oder zunächst die Einsetzung einer Regent schaft fiie den Schwachsinnigen regeln sollte. Die Negierung brachte nunmehr em Gcietz ein, daS die Ernennung cmeö Regenten dem Fnrilen anheim gab. Diese Bcingniß gab der Landlag zwar zu, verlangte jedoch gleichzeitig, daß die Regentschaft durch zwei von, Landmge zu bestimmende Mitglieder verstärkt werde. Nachdem aber diese Bestimmung von derMaivrität angenommen war, erklärte der Mimster seinerseits das Gesetz für nnannetunbar, weil dadurch das monarchische Prinzip verletzt werde. Eine bcwnderc Bedeutung eilangte dieicr Konfiikl nur durch die Auiwerniug der Erbfolge- irage. Die Schaiimbnrger. Weißenselder und Biesterfcidcr Lippen- Linicn streiten sich um das Fell des Löwen. Ihre Ansprüche sind io verwickelt, daß wähl erst »ach lahrelangeii Streitigkeiten die Frage durch die höchsten Insiunzc» entschieden weisen wird. Vorläufig hat die Haupt- und Staatsaktion dadurch ibr Ende er reicht, daß das Detnwlder Parlament die Regierung um Ausarbeitung einer neuen Regentschastsvorlage ersuchte. Lieb' Vaterland, magst ruhig sein! ft 41tinarlr1 1». I—A. ^6IN8PI06ll8ß6ll6 1606. Freitag, 17. Lctvrl rungcn die Erinächtigung ertheilt werden soll, Schlachtvieh auS Ocstcrreich-Ungarn in größere, mit Schlachthösen versehene Städte cinzusühren. Die Einbringung dieses Antrages beim Bundesrath soll sofort erfolgen. N ü rn b e rg. Das von Professor Schwabe hier mit Staats- zuschuß hcrgeslcllte prächtige Denkmal zur Erinnerung an die erste deutsche Eisenbahn Nürnberg-Fürth ist heute feierlich enthüllt worden London. Zwei englische Kriegsschiffe gehen nach Witu. um eine Bestrafung der Mörder Künzei's und seiner Begleiter zu er zwingen. — Stanley schisst sich nächste Woche nach Amerika ein. Petersburg. Das Departement für geistliche Angelegen heiten fremder Conseisioneii beschloß, den in vielen lutherischen Ge meinden der baltischen Provinzen bisher staatlicherjeitS gezahlten Jahrcsgehalt hinfort zu sperren. Tic Berliner Börse eröfsnete in rcservirter Haltung Später befestigte sich die Tendenz, und das Geschäft wurde beleb ter. Banken zu langsam steigenden Eoursen besonders lebhaft. Eisenbahnen und fremde Ncnlcn erholt: Bergwerke fest, Laura und Bochumer bevorzugt. Schluß auf niedrigere Londoner Notirungen durchweg schwächer, so daß die anfänglichen Avancen wieder ver loren gingen. Im Kassaverkeyre Bnnlen ruhig, wenig verändert, deutsche Bahne» erholt, nusländilche iest, Bergwerke meist schwä cher, andere Jndiistriepapiere zum Tbetl erholt. Ebenso deutsche Fonds. Privatdiskont ü'/« Prozent. Nachbörse matter. — Wetter: trübe, Regengüsse. Weslsüdwcstwind. Krantsnr » «. I». (Sdenrs.i «tredll 2SS,»«. «taa»d. 218,«>. >»»». >3l.«0. «all«!» 177.0» (?,-»>» »«,»». «vr-e. ll»,. «->»'. 8S.<». «>»-»«, 22»,20. Dre»»o. vr. It>7,»». Laura I1I.M. Grlsrilktrchr» I71.S». «khanptet. «im <«bk»d«.1 «lredi, 3i«.8«. ««„««»Olm Lt?.«». L-a>°ar»r» 119.10. Nordwrst 21d,d». Markuaie» L6.Ü2. Nn». 8rc»1t L19,b0. Behauzuet. » - r « «. Renir SZF2. «»leid, I«.27. .Vllroer ».2S. ««,««,. b->In> 5K.!,». Lamdar»", M.7',. «rlorttSIru —. Spanier 7S>/,. »,»»«» 190,93. eie-w-nra 017.30. EScomvir 831,23. Unentschieden. « , rI «. «radnttr» i«ck>lu0.> «klar» »rr Oetodcr 23 3«, »er Januar-Adril 23.50, still. Sdiritna »er Ortoder 31.23. »rr Mai. Sngnft 28,30, ftetgcnd, Rübül »rr Oktober «1,30, prr Januar-April 83,23, scft. » m » r r ° a m. »rodnkero tsalnpi. «Srize» per November —« »er März 222. Oiooae» »er Octoder 118, per Mürz 110. 'S >' i-.i- . - 'j 4 i c» Feruschreib- und Aerusprech-Vertchte vom 16 October. Berlin- Der Kaiser kam Vormittags nach Berlin, empfing den neuen Kriegsminister v. Kaltenboin-Stachau zum Vortrag, prä- sidirle dann einer Sitzung des Kronralhes und kehrte Nachmittags mit der Kaiserin nach Potsdam zurück. — Ter Prinz und die Prinzessin Heinrich sind ans Kiel in Potsdam eingetrossen — Morgen kommen der Großhcrzvg und die Großherzogin von Baden hier an, ebenso der Prinz Adols von Scbauiuburg-Lippe. — Ter Prinzregent von Braiinichweig tiifft Sonnabend hier ein und wird während des Besuches des Königs der Belgier hier verweilen. — Vormittags fand die feierliche Ueverssihrung der Särge des Kaisers Friedrich und der Prinzen Waldemar und Sigismund von der Grabkapclle der FriedcnSlirche zu Potsdam nach dem neuerbaulcn Mausoleum statt. Von der Kaiserlichen Familie wohnte derselben Niemand bei, da die eigentliche Einweihungsscicr erst am Sonn abend erfolgt. — Der neue Militär- und Marine-Etat wird der „Nat.-Ztg." zusolge Ausgabccrhöhungen von mehr als 20 Millio nen erhallen, wovon ein wesentlicher Betrag ans Schießübungen mit dem neuen Pulver entfallen soll. — Der BnndcSrath hielt eine Sitzung. Ans der Tagesordnung stand u. A.: Entwurf einer Verordnung über die ConsulargericbtSbarkcit in Samoa. — Der „SlaatSanz." veröffentlicht amtlich die Ernennung des bisherigen Regierungspräsidenten von Trier, von Pommer-Eiche, zum Obcr- präsidcnteii der Provinz Sachsen. — Proicsior Virchow ist zur Theilnahmk am Aincrikanisien-Kongreb i» Paris cingetroffen. — Im BekriebSjahrc 89/90 betrug die deutsche Branntwein-Produk tion ca. t! Millionen Hektoliter reinen Alkohols. — Im südlichen Kuihessen nimmt die Maut- und Klanenirncke bedenklich über Hand. Vielfache Ortsiperrnngen sind angeordnet, Vlehmärktc aufgehoben. — Der Eisi'nbahnzng. der die Delcgirtcn der deutschen, engliichen und »»icrikanüche» Ciscii- und Stahl - Judiislric nach den Wcrkvlätzcn der Jlliaviö-Slahlaesellschait in Chicago sichren sollte, ist in Folge falscher Wcickcnnellnng — Racheakt gegen die genannte Gcsellschait - entgleist. Die dcullchen Tclcgirlen sind nicht beschädigt. Halle a. S. Sozialistcn-Kongrcß. Bei Besprechung des Pariei-Programmes beantragt der Berliner Vertreter eine wwrtigc Revision des Programms und bezeichnet,: 7 Punkte als revisions bedürftig. Ans Antrag Licdknccht'S wurde beschlossen, den Partci- vorsland zu beauftragen, dem nächsten Parteitage ein rcvidirtes Pwgininm bvrznlcgrn. Die sonstigen Anträge, betreffend daS Parteiprogramm, winden dein Pnrieworstand überwiese», darunter der Amrag des Dr. Ruedl-Heidelberg. Die sozialistische Ardeilcr- ! Partei Deutschlands greift zwar in die religiöse Uebcrzrugung rin- l zelner Parteigenossen nicht ein, sie steht aber als revolutionäre Partei auch in religiösen Beziehungen auf dem Boden der freien ui wissenschaftlichen Forschung. Infolgedessen verwirft sie prinzipiell jeden Dogmen Glauben als eine Quelle geistiger Knechtschaft und Verstärkung der Opposition hat diese Herren anS ihrem Todcsschlase: als gewaltiges Hindemiß des Emanzivntwnskampfes des Prolela- erweckt und sie veranlaßt, ans Mittel zu sinnen, ihrer Stadt auf > riats und bekämpft jede Kirche, die aus Grund der GlaubcnSdog- die Beine zu helfen. Da» Unkraut bei der Wurzel zu fassen. Miß-! ^cn sozialen und polnischen B-sre.unasbestrebungcn der Arbeiter. stände wie z. B. daS berüchtigte „Sperrsechserl" abznschaffen.daS man.I München. Ter Prinz-Regent genehmigte die Einbringung falls man nach 10 Uhr an? seiner Stammkneipe heimkommt, mangels eines Antrages im Bnndcsrathe, nach welchem den Landesregic- OertlichrS und Sächsisches. — Se. Majestät der König wird sich, wie gestern gemeldet, An'cmg nächztcr Woche ans Einladung Sr. Majczlät des Kaisers nach Berlin begeben, um an einigen kaiserlichen Jagden Tbcil zu nehmen und auf besonderen Wunsch des Kaisers der Feier des 90. Geburtstages des Gencralscldmarschalls Grasen von Moltke daselbst beizuwohnen. ES werden deshalb die in Aussicht genom menen Jagden tu Weunsdors nicht von Sr. Majestät abgehailen, sondern von Sr. König!. Hoheit Prinz Georg, welcher deshalb am Sonntag nach WcrmSoorf reist. — Ihre König!. Hoheiten Pcinzessin Mathilde und Prinz Johann Georg sind vorgestern Abend aus Prag wieder zu- rncknekchrt. In Prag trafen die König!. Hoheiten am Dienstag Nachmittag ein und begaben sich sofort nach dem alkrenvmmirten, von Herrn Earl Sellmann vorzüglich geleiteten Hotel „zum blauen Stern". Leider war hier die Ankunft der hohen Herrschaften nicht angezcigt worden und infolge dessen keines der vornehm und ele gant ausgcstatteten Appartements des Hauses srei Ihre König!. iOvIu'itcn mußten daher anderweitig Quartier nehmen. Gegen Abend unternahm das hohe Gcschmisterpaar eine Besichtigung der Stadt und einen Besuch desTeuticvenLandcstheatcrö. Am Mitt woch früh wurde das Eminaiis-KIoslcr besichtigt und später ein Aus flug nach Knrlstcin unternommen. Die Abreise von Prag erfolgte vorgestern Nachmittag 8 Uhr. Das Diner wurde während der Reise im Spciicsaion des Rcstnnrations-WaggonS servirt. — Zur Wiederaufnahme ihrer durch die großen akademischen Ferien unterbrochenen Studien treffen Ihre König!. Hoheiten die Prinzen Johann Georg und Max in nächster Woche wieder in Leipzig ein und nehmen, gleich wie im lctzrvcraangencn Sommcrhalbjnbre, so auch während der Dauer deS bevorstehenden Wintersemesters im „Hotel Fürslcnhos", dem ehemaligen Kcil'ichcn Palais am Löhrsplatz, Wohnung. Mit dem Schluß des Winter- iemrstcrö weiden, gutem Vernehmen nach, Ihre König!. Hoheiten die Universität verlosten. — Gemcindcvorstand Günther in Nicderschlema erhielt das Allgemeine Ehrenzeichen: dasselbe wurde auch dem Expedienten Friedrich Hunger in Chemnitz ertbeilt. — Um den mehrfach eriolgten Anfragen zu genügen, theilcn wir mit. daß unser hochvrrehrtcs Rcdaklionsmitglicd D r. Bieren seit Anfang dieses Monats einen längeren Urlaub angetrctcn hat zur Stärkung seiner angegriffenen Geiniidbeit. Wie nns rin Brief von seiner Hand ans Bozen mittheilt. suhlt er sich in der dortigen herrlichen Natur äußeist wobl und können wir die freudige Hoff nung hegen, daß unser lieber Mitarbeiter recht bald wieder zu seiner Wirksamkeit znrückkehren kann. Inzwischen dürfte er nach Meran übergesiedelt sein, wo er sich mehrere Wochen anszuhakte» gedenkt. — Die Stadtverordneten lehnten gestern Abend 11 Uhr die Rathsvorloge bezüglich der Errichtung des Elektrizitäts werkes zur Zeit ab und empfahlen zunächst die Ergebnisse ab- znwartc», welche sich bei der 1891 in Frankfurt a. M. stattfindcndcn elektrischen Ausstellung Herausstellen werden. — Nächsten Donnerstag soll die feierliche Einholung und Weihe der für die neue St. Panli - Krrchc am KönigSbriicker- platz bestimmten Glocken stattsindcn. — Die feierliche Bestattung des Justizininisters Dr. v. Abeke n. Exc.. erfolgt am Sonntag Mittag 12 Udr vom Tranerhansc, Wal- pnrgiSstraße 8, ans nach dem Johannessriedhose. Die Beisetzung ist bis zu genanntem Tage verschoben worden, weil Sc. Mlyestät der König der Einsegnung durch Consistorialrath Dr. Löbcr persön lich bciznmolmen gedenkt. — Zu» Parole „Gut Teig" hatte sich acstern Vormittag 11 Uhr eine hvchaniehnlichc Versammlung von Männern in dem neuen Hcmsgciindstück des Herrn BäckerodermeisterS Hauswald» Pirnaische- straßc 36, elngefundcn, um dem Probcbucken in einem continuir- lichenBackofen (der erste nach dickem System gebaute Ofen in Sachten) beizuwohnen. Selten waren so viele Männer Zeuge der Zubereitung deS „Täglichen Brotes". Man gewahrte in der illnstren Zuichaucrichaar die Herren: Ministerialdirektor Gehcimrakk Böttcher, Oberbürgermeister Dr. Stübel, Handelskammerpräsidcnlcn HultzschlmitGemahlliißRelchstagSabg.Dr.Mchnert, OberregierungS rath Pros. Krieg. Stadtrath Hendel. Schulrath Heger, Sensal Simon, den Voisikendcn der Aktlenmüble in Plauey Schloßmann, Bau meister Voigt, Vertreter der Presse, zahlreiche Lieferanten und Kol legen des Herrn BäckcrobrrmristcrS HanSwald. als JnnmiaSältestcn M. Hlllcr u. A. Nach Begrüßung in den neuen schmucken Räumen, die mit duftenden Kindern Floras aller Art überfüllt waren — die Bicnert'sche Knnsimüblc in Planen hatte ein mächtiges Bongurl 4» » rr LZ»' M V ,b ' '».Ms V 'HA . t. ' 7 M ' 77 — » W
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