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Dresdner Nachrichten : 29.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188608292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860829
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860829
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-08
- Tag 1886-08-29
-
Monat
1886-08
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.08.1886
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Tageblatt für Mittk. WkriEng, KesWAttllch, WlsmImM, Irmtmlille. I»r»vlütv«»v Xvuliotton io Iirillv.tor Lw>- Mdrunz, xiwsooä ttlr Mzeils-KOenke. t'ok.tprttLont«. Mrttn«»d«v, iroiso- ui»«I konulixtm (toloxvQ- doit^-(»o8lit0i,Icvv in klonov, ^«rrn- « ottr». Ixr.ior vt«'. otv. I'rnll- U86t,n Iloilnrf^-^r'tiksl. (ir."'L^tk»ii k^ort imont ävrnouvston nn«i olorr. It<;nttit.8nnvo- unä iroeoot»'!';« Itmu(.-jct»ru:itsn. lillu-u luniloNt»,» llor nouvdlon u»ul «ni^inoULton Lrroutsnisss. . U«>». fn. paolitmann, KoI,I«»>i»»«tr, »VI». k'u88b«ävn-6I»n/>i«ek mit LL«t odvo ^»rb«, 8«ruokl«», »ntnrt truoknvnä, »ltvslo», lMPlkdrtvtt ^LdrikUt. Carl VI»«I«>i»ann, ZUtstadtr »Nartriittr. »V »,nd A,nal«»nNv. IN. N«»»ttavt> Ä«t«»r>a>st>.'. <Kt>idt Slörltii). SsslssIisvti-u.Lr- irisekungsAvIi'änk, «rvrodl V«l Uu»t«o, 1Ii»I»I,r»»L- k»I«i!», N»,ko- n, VI»»«,It»t»rrI>. Mime» In Ol«»»tilldl-puoIi»tvin b. Knfl»bar1. ß ?srä. 6srlLcd Mckk. ß A ^ oinlirinclliiuj; mit ?i odioi8tni)6n ^ ^ k/Iol'iiroti'. 22. fe>-n8pi-eeli8t8lle 32>. ^ N L,U8fi>I>rfi<4u> krowliKton vc>r8on«l>> tivi. 6oviilir kür reine Kl M. diatnrivvine. K Vrosäollvr VoruiLkvIllNKs-^ustM von Otto SMtnsr, I AlktzUtl 1—3. Nr. 241. 31. Zührgülig. Anflüge: 42,ovo Srpl. ! WIttkr»»a»--Io«N>i»eo Ittr 20, Llunns«: Sndiokstivind uo» >»ittl«er Sliitkc Vct durqschiilttltiii inittlkrer Seivötkunn, otnn wcscnilichk Nicdkrsililünc, Tcnivcrntur 7r>'t>ecn0N ! ivcnig vcriindcrl. Smmtag,2;-.Attgnst. -Lcrantwortlickirr Rrdaktkiir tür PotttislstkA v», Emil Bieres in TrcSdc». Wird Füfft Alexander von Bulgarien nachmals seine Person mid sein Leben zum Einsal, sür ein unübersehbares Spiel von Ränke» und „höheren Rücksichten" hergcbc»? Zn welchen Entschlüssen wird der Fürst gelangen, nachdem er in Galizien neutralen Baden erreicht, seine» Bruder und vertraute Rathgeber gesunden hat? Das Naturgcmäßcste ist und bleibt, das; er dem Ruse seines Vvlkcs folgend nach Bulgarien zurückkehrt und die Regierung wieder über nimmt. Alexander ist rechtlich nach heute der von Gcsainmt-Europa anerkannte Fürst Bulgariens, er hat überhaupt nicht aufgchört, eS zu sein. Hätte er auch unter Tvdesdrohungen eine Abdairknngsurkundc unterschrieben, so weih jedes Kind, das; solch ein erpichtes Zuge ständnis; keinen Werth besitzt. Das Volk der Bulgaren verlangt cinmüthig (das von Russland erkaufte Dutzend feiler Subjekte kann doch nicht mitzählen!) seinen Fürsten zurück. Wer ihn hindert, die NcgierungSgeschäfte zu übernehmen, macht sich eines schreiende» Unrechts schuldig. Jeder Vertheidigcr des Fürstcnrechts sollte sich freuen, daß in diesem bulgarischen Falle die glänzend bewährte Treue eines ganzen Volkes nichts Anderes verlangt, als das; dem Filrstcnrechte freier Laus gelassen werde. Jeder Beriecbtcr konser vativer Grundsätze mutz wünschen, das; die Vertragstreuen Mächte den von Europa in Staatsvcrträgcn vereinbarten Zustand, den 8tatus guo ante, wieder Herstellen. Statt dessen, was geschieht? Fürst Alexander ist genöthigt, sich die Frage ernsilich vorzulcgen, nützt es Deinem Vatcrlande, wenn Tu hcimlehrst? Ein solcher Entschluß darf nicht übereilt sein. Im Kreise seiner Verwandten läßt sich hierüber ruhiger Nachdenken, als iinCoupce eines Couricr- zugcs. Niemand würde dem Fürsten es verargen, wenn er seine Heimkehr von stärkeren Bürgschaften für die Beiestignng der bul garischen Verhältnisse abhängig macht, als sie seither bestanden. Wird er aber solche Bürgschaften erlangen? Hat der russische Mi nister v. Giers dem Fürsten Bismarck in Franzensbad rundweg er klärt, daß Nutzland die Wiedereinsetzung Alexander» nimmermehr zugeben wird? Schon vor Wochen äußerte sich Fürst Alexander ganz offen über seine Lage folgendcrmatzcn: „Wenn man Gewalt anwendet, wird mich Niemand lebend aus Bulgarien heraus bringen ; wenn cs aber die Verhältnisse so fügen sollten, datz ich ehrenvoll meinen Platz räumen könnte, so würde ich das wie eine Erlösung betrachten." Nun liegen die Dinge heute so: Vieles, nicht bloS Recht und Vollswille, auch politische Gründe sprechen dafür, datz der Fürst schleu nigst in sein Land zurückkehrt und die Vortheilc seiner Lage, die frische Begeisterung seines Volkes, die tiere Entrüstung Europas über den Ilinierlistigc» Gcwaltstrcich seiner Gegner, ansnutzt, um eine voll endete Thatsache zu schaffen. Könnte Rußland, nachdem ihm die Be seitigung des Fürsten mittelst tückischen BerrathS mißlungen, wagen, mit roher Gewalt über Bulgarien herzufalle» ? Würde Europa da bei rnhig bleiben, wenn die Bulgaren, etwa wie 1809 das kleine Volk der Tiroler gegen den allmächtigen Napoleon, ihre Freiheit gegen die Uebermacht des Zarenreiches hcldenmüthig vcrthcidigtcn? Welchen Vorwand hätte Rußland znr Einmischung? Etwa die Anarchie in Bulgarien? Dort herrscht vollständige Ordnung. Das ganze Land huldigt dem von ihm erwählten, von Europa, ein schließlich Rußlands, gegebenen Fürsten. Nur Rußland ist im Stande, mittelst des „rollenden Rubels" dort Unruhen zu stiften. Je weniger sich Rußland um Bulgarien kümmert, um so leichter wird dort Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten sein. Aus der anderen Seite läßt die Sprache Rußlands befürchten, daß es schon aus Wnth über die Enthüllung seiner nichtsnutzigen Pläne nicht darein willigt, dem Vetter des Zaren den Einzug in die flaggen- geschmückten Straßen Sofias zu gestatten. Das Ursprungsland des Nihilismus sollte sich zwar sagen, daß cs den nihilistischen Ver schwörern ein gefährliches Beispiel gicbt, wenn es die Vergewal tigung und «Beseitigung eines rechtmäßigen Fürsten fortfährt zu begünstigen: aber man kennt den abgrundtiefen Haß, mit dem der russische Despotismus die Freiheit eines Volkes verfolgt. Vor der Befriedigung dieses Hasses und dcS persönlichen Rachegesühls des Zaren treten alle Nuckiichten der Klugheit und Mäßigung zurück. Sv lauge d;c offiziösen Zeitungen von Wien und Berlin erst die Beseitigung und jetzt die Nichlwiedereinsenung dcS „Battenbergers" als eine „Erleichterung" der politischen Lage Europas bezeichnen, so lange hat Fürst Alexander von dort auf keine Unterstützung seiner Rückkehr zu rechnen. „Nur keine Unruhm im Oriente . ist das neueste Stichwort der offiziösen Presse. Als ob nicht der etwaige Rücktritt Alexanders und die Wahl eines neuen Fürsten die Quelle fortwährender Unruhen bilden müßte. Den rechtmäßigen Fürsten abhalten, in sei» Land zurückzukehren. heißt in Bulgarien die Re volution in Permanenz erklären. Lasse man sich doch durch die Artikel der russischen Zeitungen nicht täuschen I Sie sind eitel Lug und Trug. Sie stellen die Thatsachen frech auf dm Kopf. Genau die Verlogenheit, mit welcher die nihilistischen Verschwörer ihre Schwindelnachrichten aus Sofia in die Welt schickten, zeigt sich in den Auslassungen der russischen Zeitungen. Dieses schnöde Spiel erlaubt sich das Zarenreich mir Europa, weil es weiß, daß Deutschland und Oesterreich ernstlich den Frieden wollen. Es kann eben von uns nicht unbeachtet gelassen werden, welche Haltung die Franzosen zu dm Vorgängen in Bulgarien cin- nehmm. Sie hoffen bestimmt, daß Deutschland deshalb mit R land in einen Krieg grrathe und daß alsdann die Stunde Frank reichs schlägt. Das ist der Schlüssel zu der Haltung der vewen mitteleuropäischen Kaiserreiche. Sollte Fürst Alexander zu ocm Entschlüsse gelangen, nicht m sein Land zurückzukehren, so bleibt unS ein Trost: dann wird sein siegreicher Degen frei für sein deutsches Leimathland. Der tapfere Fürst und volksthümliche Heer führer würde uns trefflrche Dienste ,n den Stunden der Prüfung leisten I Während ganz Europa entrüstet war über die Schändlichkeit LeS an dem Fürsten Alexander verübten Bubenstücks, haben eS die Czechm fettig gebracht, hierüber in ein „Wonnegruium" auSzubrechen. DaS czrchische Voll machte sich damit »um Abladeplatz der verwrrflichi sie» Gesinnung und der verkommensten Moral. Bis zu welchem Grade muß das Ncchtsbewußtsein eines Volkes angeianlt sein, wenn seine Zei tungen ausnahmslos den gedungenen Schurken Znnkoss uno Kirchen- sürstcn Kieincnt ob ihres nächtlichen Menschenraubs Beifall klalirhen ! Kann man sich noch wundern, daß dieses türkische Ezechenvolk gegen die dentschcn Mitbewohner des schönen Böhmerlandes sich die gröb sten Rcchtsbrüche und frivolsten Niederträchtigkeiten erlaubt? Wav ist auf ihre mit ekelhaftem Bcdieniensinn zur Schau getragene Lotza- lität gegen ihr Kaiserhaus zu geben, wenn sic den Schurkenstreich nihilistischer Verschwörer feiern, weil er einem „deutschen Fürste»" galt? Tie Ezechcn. die aus jeder Kornblume Hochverrath wittern, haben damit nur dargcthan, das; ihre moralischen Anschauungen von denen des gesitteten Europa durch einen unüberbrückbaren Abgrund geschieden sind, daß ihr Tentscheiihaß uuanslöschlich ist. Das wollen wir unS merken, wenn dieses Wenzclvolk wieder eininal ver söhnliche Worte auf den Lippen trägt. zc Reichstage lebhafte Erörterungen hervorgcrusen haben, kreis des Herzoathnins Lcinenburg war durü Grafen Herbert Bismarck znm Staatssekretär In Kürze sei »nchgetragen, daß zwei Wahlen zum deutschen ' ibcii. TerWahl- diirch Beförderung des frei geworden. Ta Graf Bismarck eine Wiederwahl entschieden ablehnte, mußte eine Neuwahl ausgeschrieben werden. Die Konservative» stellte» den Grasen BernSdorsf aus: die Fortschrittler, die vor der Wahl des Grasen Bismarck den Wahlkreis inne gehabt, den am letzten Male unterlegenen Pächter Verfing. Die Sozialdemokraten, für die zu letzt nur 54 Stimmen abgegeben worden waren, warfen sich mit bekanntem Ungestüm auf die Agitation und brachten cs aus t>L5 Stimmen, womit sie noch um über ll>0 zurückblieben gegen eine frühere einmal abgegebene Slimmenzahl. ES muß nun, da leine absolute Mehrheit erzielt wurde, eine Stichwahl stattfiudcn. Tic So',ialdcmvkraten werden wie gewöhnlich für ihre fortschrittlichen Freunde stimmen und so den Sieg des Konservativen hintcrtreibcn. Tic Schuld seiner Niederlage träfe jedoch wesentlich die National- liberalen mit. Diese wnrdcn Anfangs gegen den Grafen Bcrnsdorff nusgkbetzt, weil derselbe ein gutgläubiger Christ ist: die nationallibe- rale Presse bezeichnete den Wunsch, ihre Partei möge finden Grafen Bernsdorsf stimmen, als eine „unverschämte Zninntlmna". Später sahen sic ein, daß sie nur die Geschäfte der Fortschrittspartei be sorgten ; ihre Presse ermahnte sie nun im Gegentheil, sür den Kon servativen zu stimmen, das sei „selbstverständlich". Viele von ihnen vermochten aber nicht einen so jähen Stimmungswcchscl mftzu- machen und enthielten sich der Stimmabgabe. Besseres Verständ nis; bewiesen chm PnrteiaerHsscn im Brvmbergcr Wahlkreis: hier halsen sic dazu, daß der konservative Kandidat und nicht der fort schrittliche zur Stichwahl mit einem Polen und daher schließlich in den Reichstag kommt. w i c II, 28. Augusl. lsrcdil SlaatSbadn —. Lombardr» —. Galizier —. EU>ctl,al —. Una. «bald >»7,7)». Matt. Parts, 28. Aiigusl. Schlich. »Icntc 82.7Ü. Nulcihe UiS.IL. Italic»« 9l>,!>2. 8taatc-bali» 1ti7>/.,. exmbardc» 2H2 . da. Prioritäten Stlantcr <i»,7ö. Egnvter MiM. Ottomane» IM.nll, Neue Aulcchc —. »Inhi,;. London. 28. Aiianft, Bonn. Il Ul» IN Mi», (konsoln lt»'/,«. 1872er Russe» M/,. Italiener U8>/„ Lvnchaedn, gönn. Türken IN/,, ävroe. snndirtc Amerikaner . Idrvc. Unaar. Goldrcntc 8». Ocstcrr. Gold- rentc S«>. B re ich. tsonsols INI. Eativter 72. Rene liiandtcr Garant. Egqptcr !l!>/,. Ottomanbank —. Enez-Aclic» 7!». ,. Leanier —. — Ltim- muna: R»l»n. — Wetter: Schwül. Breslau, 28. Anaust, Rachm. lGetreidemarktl. SvirilnS vr. INN Liter IM Proc. vr. Aua»st-Sci». M.IN, Vr. Sevtbr.-Okl. :!8.2N, Vr. Rov.-Dcc. 28,20. Noaac» vr. ScVt.'Lklober 120,00, vr. Octl>r..Rov. 122,00, vr. Rou.-Tcc. 121,20. Rübäl loco Vr. Scvt.-Oktvbcr <l>,2<>, Vr. Ocluber-Rov. —. .-zink »msat'los. — WetterBeriindcrlich. Stettin, 28. Nnanst, Nachm. I Ulir. sGrtrcidcmarkts. Weizen bcüauVlel, loco I,'>2—162, vr. Ana.-Scvt. >61,20. Vr. Lct.-Rov, 162,00. Roaacn unverändert, loco 122—122, Vr. Auanst-scVtrmbcr 128.00, vr. Oclober-Rov. 128,20. Rüböl »»verändert, vr. Anaust 12,00, vr. Scvtcmbcr Lctobcr 12,00. Lvintno sehr scs!, loco 20,10, vr. Anaust-Trvtcmbcr 20.1», Vr. ScVtcniVcr-Octobcr 20,w, vr. Okt.- Rovcmbcr 20,20. Petroleum loco versleuert Usänec 16, Proc. Tara 10,72. A m st c r d a I» «Produkten». 28. Anaust. (Schluss.; Weizen per November 210. Roggen »er Oktober 128, v« März NU. -keucste Tclenrammc ver „DreSüner Nackir." vom 28. Aug. Lemberg, Nachmittags 2'/- Uhr reiste Fürst Alexander mittelst Scparatzuges nach Rumänien ab, Leinbcr g, Fürst Alexander reist über Bukarest nach Ginr- gewo und landet morgen Mittag in Bulgarien. Prinz Ludwig reist voraussichtlich nur bis zur Laudesgreiue mit, Berlin, Das „Tageblatt" bringt Mitthcilnngcn zur Ge schichte des Staatsstreiches und der Reise Alexanders durch Ruß land, die ein Korrcsvmidcnt von dem Prinzen Ludwig von Batten berg erhielt. Bei dem Staatsstreich war das Militär mehr, als bisher angenommen wurde, belhciligt. Dem Fürsten traten im Schlafzimmer eine große Anzahl Offiziere mit gespanntem Revolver entgegen. Einer r>>; ein Blatt aus dem Einschrcibebuch und kritzelte darauf einige unleserliche Worte, Tie Offiziere schrieen ihm zu: Unterzeichne! Unterzeichne!" Unter mehr als 20 ans seinen Kopf gerichteten Revolvern schrieb der Fürst die Worte: „Alexander. Gott schütze Bulgarien," Tann wurde dcrFürst nach dem Kricgsministerinm gebracht, wo bereits der in gleicher Weise überrumpelte Prinz Franz Josef sich befand, Stach zweistündigem Amciftbaltc daselbst erfolgte die Uebersührung nach dem Kloster, das 25 Kilometer von Sofia entfernt liegt. Auf dem ganzen Wege nach der Donau schrieen jedes Mal die begleitende» Ossiziere, wenn der Fürst den Mund öffnete, um eine Frage zu thun: „Schweig, sonst bist Du todt!" Aus dem Schisse wnrdcn die beiden Brüder in der Kajüte gehalten. Als der Fürst den Kops durch'S Fenster steckte, um Lust zu schöpfen, stießen ihn zwei Soldaten mit den Bajonetten zurück. In Reift wurden beide Brüder auf das Bürgermeisteramt gebracht. Der Fürst bat, ihn die Donau abwärts reisen zu lassen. Da wurde ihm ein Telegramm, datirt Petersburg, unterzeichnet Minister Obrutschcff, vorgewiesen, welches lautete : Prinz Alexander von Battenberg darf nur über Lemberg oder Warschau reise», Donner stag wurde die Reise anaetrcten. Der Ertrazug ward von der russischen Regierung gestellt, da man dem Fürsten nicht erlauben wollte, einen gewöhnlichen Zug zu benutzen. Der Zug war mit Gendarmen besetzt. Auf der zweiten Station verlangte ein höherer Beanitcr, Staatsrath und Vertreter des Gouverneurs, die Bezahl ung des Zuges mit 600 Rubel, sonst werde nicht weiter gefahren Der Fü Zug ändert! inz Alexander von Hessen, Vater des Fürsten ist, verhöhnten den Fürsten zum Fenster hinaus, Wien. Wie aus Kalafat gemeldet wird, sind Major Grncw und Kapitän Bendcrcw mit zwei Komplicen zwischen Raiowa und Lom-Palanka bei der Flucht über die Donau von den bulgarischen Grenzsoldaten gefangen und nach Widdin gebracht worden, — Einer Belgrader Meldung zufolge ist Prinz Peter Karagcorgcwitsch vom Czaren telegrapbisch nach Petersburg berufen worden, Ak' ^ ' rungen alle Häuser Phrgos ward vollständig vernichtet. 300 Menschen kamen um. Auch Zante ward vom Erdbeben beinigesucht, wodurch viele Häuser beschädigt wurden, jedoch kein Menschenvcrlnst zu beklagen ist. Neapel. Gestern wurden hier, in Coserta, Foggia und Tarcnto leichte Erdbeben, in Brindisi ein stärkeres wahrgenommen, dem ein zweiter Stoß folgte. Meiffchciiverluste sind nicht zu beklagen. Die Berliner Börse eröffnet? reservirt, ermattete aber später auf die Ungewißheit über die Entschließungen des Fürsten von Bulgarien. Kreditaktien waren ziemlich fest, dagegen Dis konto, Berliner Handelsbank nachacbend, deutsche spekulative Bahnen matt, österreichische aut behauptet, Bergwerke matt, fremde Renten schwächer. In« Kassaverkehre waren deutsche Bahnen vorwiegend schwächer, österreichische gut behauptet, Banke» nachgebend. Berg werke anaeboten und niedriger, österreichische Prioritäten behauptet. Privatdiskont 1'/« Prozent » r, »I»» rt W. «»„ft. «r,»u 221.1». «to-tivalin I8S.S0. »«». »«ft«, »i.l«. »Vktter 7Z.00. tZr»e. Um,,r. G,l»entt« s»«k «»Ist» SS^o. 1S7. Sk«,. Lvkalcs ltnv LächssschtS. — Se. Majestät der K ö n i g, begleitet von Sr, Kgl. Hoh. ' dem Prinzen Leopold von Bapern und von isr, Kgl. Hoh. dem « Prinzen Georg, sowie Sr. Exe, dem Kriegsministcr Graten von - Fabncc, traf gestern^ Vormittag !» Uhr zu Magen am Bahnhof s Dippoldiswalde ein, Se. Majestät stieg hier zu Pferde und wohnte ' dem Exerzieren der 1. Jnsanlericbrigade Nr, 45 gegen einen markir- ' ten Feind bei, welcher die Höhe des Scha'bergcs westlich TivpoidiS- i Walde besetzt hatte und ans dieser Stellung vcrtriehenwurdc. Nach ' Schluß der Ucbnng kehrte Sc. Majestät zu Wagen nach Pillnitz 2 zurück. L — Sc. Majestät der König hat der Stadt P l a n cn und deren < Bewohnerschaft durch Herrn Anitshauplmann Freiherr» v. Welck - für die edenso glanzende als herzliche Weise, in welcher Sc. Maie- slüt am 25. d. M. empfangen und begrüßt wurde, seinen könig- r lichcir Tank ausjprechen lassen. x — Sc. Kgl. Hoheit der Prinz Friedrich August, Herzogs zu Sachse», ist am 25. August in Wilhelmshaven in Begleitung des : persönlichen Adjutanten, Hauptinaiins Frhrn. v. Wagner, sowie mit I Dienerschaft eingctrosfen und hat bei dem Ehe? der Marincstatio» s der Nordsee, Viee-Admiral Grasen v, Monts, im Stationsgebäude - Quartier genommen, Se. Kgl. Hoheit hat am 26. in Begleitung-; des Stativns-Ehess die Marine Etablissements in Augenschein ge- ^ nominell. Zn Einen der Anwesenheit des Prinzen fand Nachmittags 6 Uhr bei dem StativnS-Ches ein Tiner statt, wo;u mehrere Ein- ! ladungen ergangen waren, Abends 8'/i Uhr war im Offizier-Casino , eine kaincradschästfiche Znsannnenlnnft der Offiziere der Garnison,'- zu der auch Se, Kgl, Hoheit erschien, i — Bei seinem Aufenthalt in Zwickau hat Sc. Kgl, Hoheit - Prinz Leopold v v n B a r> c r n der Marienhütte in Cainsdorf - einen längeren Besuch nbgestattct. ! — Sc. Durchlaucht Fürst Bismarck kam am Freitag Abend ' 8 Uhr von Franzensbad in Leipzig an und setzte seine Weiter reise mittelst Schnellzuges unter Benutzung der Verbindungsbahn, um 9 Uhr nach Berlin fort, — Am Freitag besuchten die chinesischen Gäste der Villa Onisffana in Schandau in Gesellschaft ihres Dolmetsch, Herrn Tr. Karl Krezcr, die obere sächsische Schwei;. Tie Partie ging von Schandau per Wagen nach dem großen Wasserfall, dann zu Pferde über den Knhstall »ach dein großen Winlerberg, wo sich die Herren längere Zeit aushielten und ihre Namen ms Fremdenbuch in chinesischen Schriftzeichcn eintrugcn. Nachdem die Herren dinirt hatten, setzten sie ihre Wanderung znm Prcbischihor und Hcrrns- kretschen fort. — Die Ministerien des Innern und der Finanzen haben zu der vom Stadtrathe zu Dresden unter Zustimmung der Stadtver ordneten bcschlosiencn Ausgabe von ans den Inhaber lautenden, seitens des letzteren nnkündbaren Schuldscheinen in UM Abschnitten n 5000 Ack„ :Z000 ü 2000 Alk., 3000 ü UM Act, und 4000 -i 50t) Mt. zm» Zwecke der Ausnahme einer mit drei und ein halb vom Hundert jährlich zu verzinsenden städtis ch e n A nlcil> e von seckiSzehn Millionen Mark nach Maßgabe des vorgelegtcn Änleihe- uno bcz. Tilgungsplanes die nach 8 UNO deS bürgerlichen Gesetz buches erforderliche Genehmigung crlheilt, — Ans dem als Separatabdruck erschienenen Theilc des Vcr- waltungsberichtcs des hiesigen Rathes über das städtischeW a ss ei le i t u n gsw es cn im Jahre 1885 entnehmen wir folgende inter essante Daten: Das Hanittrohrnctz ward im Ganzen nur um 859,75 Meter Leitung erweitert, die sich ans 10 Straßen verthcilcn, so daß das aesammte Netz am Schlüsse des Berichtsjahres 158,106,90 M„ umfaßte, d, h. rund 158,41 Km, oder 21,1 Meilen. Es wurden 1885 98 neue Anschlußlcimnaen, 5 von gußeisernen Röhren und 93 von Mantelrohr, hcraestcllt, JnSgcsamntt bestanden demnach 7324 Anschlüsse, deren Länge 9 Meilen ausmachte. Außerdem wnrdcn zu den 145 bestellenden Spülschroten sür die Schleichen noch zwei derartige neue Leitungen hergeslellt. ebenso 2 neue Sprcngbcntile, deren eS insgesannnt 150 gab, An Wasscrmcngcn wurden im ganzen Jahre in 9129 Stunden und Ui,»36,7»» Touren 6,414,696 Kbin. gefördert, was gegen das Jahr 1881 eine Mchrfördc- rung von 316272 Kbi», oder eine Zunahme von 5,18 Proz. be deutet. Der Wasserverbrauch stellte sich ans 6,115,256 Kbm,, wäh rend er 187 6 erst 3,489,661 Kbm, betrug. Der stärkste Bedarf war im Juni mit 760,800 Kbm., der geringste im Februar mit 374,000 Kbni, vorhanden. Die Baareinnahmc bclici sich im Vcrichlsiahre aut 680,896 Mk,, die Geiammteinnahmc am 718,85!» Ml <im Vor anschlag 720,976 Mk > gegenüber einer Sninme von 217,281 Mk, an Betriebs- und Verwaltungstostcn, >0 daß nach Abrechnung der zur Verzinsung. Schuldentilgung (Amortisa'ion) re. Notlügen Summen eine Rücklage in de» Relervctviids in der Höhe von 62,069 Mk, (im Voranschlag 1151 Mt.) möglich war. Am Schlüsse des Berichtes findet sich eine äußerst anschanlichc kartographische Tasel, aus der durch steigende und fallende Linien der monatliche Verbrauch von Wasser und Kohle wie die Wasscifördcrung darge- E-''Auch dieses Mal hat das A lbcrtscst ein nbcrans besric- diaendeö pekmulircs Resultat geliefert: dns Bnittoertui^us; hnt nch am 29,W7 Mk, gestelli. Da sich die Ansgaben Dank der opfer willigen cillseitigc» llnterstützmig nicht.!ll-,»hoch be„f er» werden, dürste die Summe, die den hninamtären Zivccken dcS AlbcrtvereinS zufließen Ivird. eine recht anselnilichc sein — Donnerst.ig. den 2, September, findet wie bisher zur S e- danfeier ans dem Altmarkt auf einem vor dem Rathhause er- baitten Podium von Abends 8 bis 9 Uhr Festmusik statt.
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