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Erinnerungen eines au» seiner Leipziger Stube Dis altehrwürdige Alma mater Lipsiensis feiert in diesem Jahre bekanntlich ihr 500jährige» Jubiläum und alle Zeichen deuten daraus hin. datz es ein solennes Jubelfest für die Aktiven sowie die „alten Herren ' werde. Da werden an den Festtagen viele, einst Blondlockige, sich als greise und weihe Kom militonen nach langer Trennung wieder- sehen und nach Wiedererkennung mit dein Jubelruf umarmen: „Bist Du's wirklich, altes Haus, sei mir gegrüßt!" Da wirs wohl manche interessante Wallfahrt zu den einstigen trauten Stätten der Hörsäle, der Kneipen und Wohnungen unternommen werden. Und mancher wird verblüfft vor modernen Bauten stehen und nicht inehr die Stätte seiner „Studentenbude" finden. So wird cs mir und vielen meiner Zeit genossen gehen, wen» wir unser allersgraues „rotes Kolleg" suchen, das einst hinter der damaligen Buchhändlerbörse zwischen ge- räumigen Häsen lag. Wie viel Erinnerungen knüpfen sich an diesen alten Bau. Sei mir gegrüht, du altes Haus, in dem ich einst mit vielen Studiengenossen frohgemut ein und aus ging! Es war ein Querbau zwijchen Ritter strage und Goethestratze, in dessen 4 Etagen die sechs Trillcrschen Freistubcn sich be fanden. Wem Fortuna günstig war. erhielt eine der unteren Stuben zur Wohnung mit einem Kommilitonen angewiesen, aber wehe dem, der oben dem Himmel nähen seine Bude fand. Gar mancher wand sich beim ersten Eintritt ob mit brausen und iloh vor der ruhigen Höhle der Einsiedelei. Den noch hat mancher da oben gemütlich gehaust als freier Bursche. So einer war unser Freund P. Sein Boudoir war folgender ! mähen ausgestattet In der Mitte stand! ein »wichtiger Wiener Flügel und davor «in dreibeiniger Stuhl, ringmim ein schm» ! ler Gang, bas war alles. Hier verbrachte er die wenige» Stunden! seines Studiums mit Saitenjpiel und Schlaf. Wenn er um Mittag sich aus den- Federif erhoben und den Rachmittag und; Abend sich aus den Bierdörsern herumgc-! trieben hatte, dann begann er gegen! Mitternacht sein Tagewerk. Da meisterten > leine Finger mit rasenden Läufern durch! die Saiten seines Flügels, und durch die offenen Fenster drangen die Tonwelieu! seiner Akkorde und fanden mächtigen! Widerhall an den hohen Wänden des weiten ! Hofes. Manch alter schlafloser Herr beuutzle j die Pausen, um aus offenem Fenster einen s zornigen Haltrus seines Unwillens hinaus « zurusen. Vergeblich! Das Spiel cndete erst, wenn Freund P bei leuchtender Mor genröte müde auis Lager saut. Erst im dritten Semester besann er sich auf sein be llten zeit im „Rpten Kolleg". absichligtes Brotstudium und srug nach den -örsalen seiner Professoren. Da rief ihm ein Studiengenosie spottend zu: Gott segne deine Studio, aus dir wird nischt, Halle luja! Und doch ist aus ihm später ein tüchtiger Mann, sogar ein Professor derselben Uni versität geworden, nachdem er seine richtig« Laufbahn gefunden und mit Energie ver folgt hatte. Ein ähnliches Geschick hatte ein anderer Inwohner des „roten Kollegs". Als ich als grüner Fuchs einzog, stand Freund O. bereits ini 9. Semester und zog. weil er keine Freistelle mehr erhalten konnte, von Bude zu Bude hinaus und herunter, je nachdem ein« frei wurde. Unser alter Hausmeister, so ein rechter und echter Studentcnvater, ging dem ewigen Studio O. mit freundliche» Mahnungen »ach „Mein lieber O„ uu machen Se aber emol Ihr Examen. Se Hab n nu genug gestudieri. Ich will Se morgen dazu »»melden." Er tat's, aber immer wieder trat der Zauderer Q. zurück. Ich absolvierte unterdes mein Studium und immer noch hauste das alte Haus O. dald öden bald »nieu im „roten Kolleg". Doch - wie ich später erfuhr -- ist er endlich mit tollen: Mut ins Examen gestürzt, hat es sehr wohl bestanden und hat sich im praktischen Berusc eine hohe Stel lung erworben lieber uns hauste «in Brüderpaar, ein schmächtiger und ein dicker Studio. Letzterer, ein blondgelockter Jüngling, hatte ein zar tes Gemüt und liebedurstiges Herz. Der Gegenstand seines Studiums schaute drüben am Fenster des Nachbarhauses heraus. Ein seines Mägdlein mit blauen Augen und holdseligem Antlitz, di« Tochter einer ehren werten Familie. Das war ein seliges Studieren, bald ins Koliegienhest, hold zur holdseligen Jungfrau die Blicke richtend. Am seine» Faden von Fenster zu Fenster gezogen, wandert«» hin und her die du, tigcn Billetdoux. bis „die Alte" dphintrr tom und das Töchterlcin jählings in das Pensionat gefchickt wurde. Da ergrimmte der Blondlockige gewaltig, fetzte sich mit Energie hinter die Bücher, machte fein Eramen. rückte als Herr Kandidat dein Alten auf die Bude und eroberte sich im Sturm die Hand seiner süßen Laurentia. * ?ach wenigen ^ahrcri führte er sie uls Hrau Pastorin ins gesegnete Pfarrhaus. Unser alter Hausmeister L. hatte als Torhüter und Generalissimus des „roten Kollegs" seine liebe Not mit de» Herrren Studenten. Bon Ist Uhr abends an schloß er das mächtige Tor und mutzte oftmals z» jeder Stunde des Nachts gegen Er legung eines Torgroschens nufschliehen. (Schluß so-g».j M«» 8« Line Ehe. Roman von Frau-, Rosen. ttk. Fortietzuna > Harald Overberg mutzte über diese Logik lächeln Es war ein sehr wohlwollendes Lächeln, »nd er sab Antje mit einem strahlenden Blick on. den sie nicht bemerkte Dum, zwang er feine Gedanken in die vorige Nichtung zurück „Wir mühen Maria helfen: denn jo kann dos nicht weilergehen." „Wir." sagte er. Antje freute sich über das „Wir, weil es ihn ihr plötzlich sa nahe brachte. Und dann wunderte sie fick,, dah sic sich darüber freute. „Ja — aber wie sollen wir das machen'? Es ist schwer, jemandem zu helfen, der sich nicht ausfpricht. Man weitz nicht, wo mnn ihn anfajfen soll. Ich glnude, Si könnten ihr helfen. Weil Sie Marin kennen: weil " ff stockt „Nun? weil?" — „Weil Sie ftork und ,röhlich find. " jagte sie schnell eiilschlosieu „Das haben Sie on dem einen Tog entdeckt'.'" fragte er lächelnd. „Das habe ich gemutzt, sowie ich Sie iah " „Sa —" sagte Harald: weiter nichts. Sie fah ihn scheu von der Seite an. Sie wußte nicht recht, ob er sich über ihre Worte ärgerte oder freute. Eine Zeiilnng gingen sie schweigend nebeneinander her. „Sie sind in Stellung beim Grasen Thoren?" fragte er vnpermittell. Sie de jahte Ihr Ja klang keine Spur verschämt oder verlegen: eher stolz und freudig „Wie lam denn das?" Sie erzählte. Die inneren Beweggründe und das nutzere Zn sammentreffen. Sie sprach ganz rückhaltslos über ihre Empfindungen, über ihren Ab scheu vor tatenlosen Mädchenexistenzen. über ihr Bedürfnis, ihren, nnausgesiil» » Leben einen Inhalt zu geben. Er war für sie ein Mensch, dem man alles sagen tonn: sic hatte Vertrauen zu ihm. wutzte. datz er ü»s alles würdigen und verstehen würde „Es stimmt," sagte er. als sie zu Ende war. Sie sah ihn erstaunt an „Wo-.> stiinmt?" „Das, was Sic da sagen, stimmt zu den. Bilde, das ich mir von Ihnen gemacht habe." Antje lochte. „Alfa Sie haben sich auch schon ei» Urteil über mich gebildet nach einem Tage —" neckte sie „Ja. Es scheint demnach, datz wir uns viel miteinander beschäftigt haben on diesem cinen Tage." — „Nein, wirklich »ich!. Ich habe eigenttich gar nicht über Sie nachgedacht." „lim jo bester, datz stc trotzdem Bescheid über mich misten." Und als iie ihn fragend nnfab: „Es gibt nämlich Menschen, die lernen sich nie kennen, weil sie sich nicht »erstehe», weil einer den anderen immer nnr von sich aus beurteilt und darum immer vorbei urteilt. Und es gibt andere Meiisaic». die wissen non vornherein Bescheid ,n>! einander, weil der eine nersteht. was der andere denkt, sagt, tut und ist: weit ihre Wesensarten ineinander eingreifen wie die Zahnräoer. die ein Uhrwerk in Gang halten. - Sagen Sic nur. warum Hot '.Maria eigeuilich Ihren Bruder geheiratet'" Antje tonnte seinen merkwürdige» Gedonkeuiprüngen nicht st, schnell folgen Ais ste sich gesammelt hatte, sagte iie: „Doch natürlich aus Liebe." „Können Sie sich überhaupt denken, datz ein Mädchen ohne Liebe heiratet'? ' — „Nein. Es geschieht ja oft genug. Aber ich verstehe es nicht. Ich würde es nie tun. Es ist unsittlich, es schlagt dem Grunübegnft der Ehe ins Gesicht. — Man kann sich irre». Das ist dann tragisch. Und wenn ich in solchem Falle einsähe, datz ich mich geirrt habe, so würde ich es keine» Tag länger aushalten " „Da mutz man sich also furchtbar mit Ihnen in acht nehmen oder Ihrer furcht bar sicher fein — „Ja — das mutz man. Aber ich glaube nicht, datz ich mich irren werde." Harald Ovcrberg sah sie wieder an mit diesem wohlwollenden, glücklichen Lächeln. Und sie merkte es wieder nickst. Es war Mittag geworden, als sie endlich heimkchrtcii. Ais sic über die Schwelle des Hauses traten, war ihnen, als inützteu sie jeder erst ein paar Flügel falten, uni sich wieder in den Nahmen der Alltäglichkeit zurückzusinden. Maria mutzte Antje oft aiisehcn an diesem Tage. Es war etwas Neues an ihr und in ihr. Kein Wort verriet es. Aber ihr Wesen strahlte cs aus. lind Harald machte so ein triumphierendes Ge Dis V^ieäsrkrä.lti§un§ äs§ Lorxers vaeL ürLr3.rckuv§sn. ES ist eine nur zu oft scstgestellte Tatsache, daß sich viele; Personen in der Rekonvaleszenz durch mangelnde Vorsicht oder > zweckwidrige Lebensweise Rückfälle ziiziehe», die oft unglücklicher! verlaufen, als das eben Überstunde»«: Leiden. Meist deshalb, weil! der Organismus durch die vorangehende Erkrankung schon sehr! geschwächt ist und darum einem zwecken Anfall weit weniger! Widerstandskraft eiitgeacniegen kamt. Neben einem gesundheitlich zweckmäßigen Verhalte» in der ! Geneknngszeit ist auf den laichen Ersah der durch die Krankheit! Verbrauchten Körperkräfte beionderS Bedacht zu nehmen. ES bleibt l dann die Fiage vsien. i» welcher Weise dies Ziel am zweckmäßigsten erreicht wird. Als appetitanregende Beikoft ist nun die Somaloie icbr zu empfehlen, weil eine reichliche Svenezinuhr a lici n von den in der ArbeitSsähigkeit herabgciekten VerdatiiiiiaSoigaiien nicht richtig' verwertet werden kann, vielmehr mstuntcr Magenbeschwcrden uiw. veranlatzt Die Albumoicn der Somatoie dagegen venm'ache» eine natu»' liche Vermehrung der Berdaii»»gsiäi!e. durch welche die neben der Somawse zugesührte Nahrung gründlicher ausgruühl wird. Auf diesen experimentell sestgestellten Erfolgen ist die mehr als 15 jährige Beliebtheit der Somatoie in ollen Kulturländern begründet. Ebenso ihre bevorzugte Wertichähniig «eitens derAcrzle, die sich in über 260 wissenichastlicheii Atbeilen dokumentiert. Eine derartige Beachtung seitens der maßgebenden Kreise, ist von keinem ähnliche» Produkt bekannt. Während nun die Somatoie bauptiächlich bei Schwächezu- ständcn allgemeiner Art, Nervosität, Veidautinasstörnngen »iw- Amvendnng findet, ist in der .. G u a j a e o i e" jeiner flüssigen Somatoie mit Gnaiacolziiiatz) ein Mittel zum Gebrauch speziell nach nebelhaften Krankheiten, namentlich solchen der Atmungs- organe. gegeben. Die günstige Beeinflussung von Erkrankungen der Atmungs- organe wird durch den zweiten Bestandteil der Gnaiacose. eine Guaiacolverbiiidiing. verursacht, die von den Aerzlen als wertvolles Medikament geschäht wird. Eine Bevoiznauiig der Gnajacoie empfiehlt fick auch durch das Fehlen jeder schädliche,! Nebenwirkungen, so daß sic — selbst von Kindern — dauernd genommen werde» kan». Wen» wir nnrnte», in jedem Falle auch den Arzt über die: Anwendung der Gnaiacoic und «somatoie zu befragen, io geschieh! > es deshalb, weil die Inanspruchnahme desselben für die genaue! Diagnose und zweckniätzige Behandlung der Erkrankung am sichersten j Schaden verhüte!. Dringend abzuraten ist von ledem Selbst- ! , kurieren unter Anwendung von Mitteln, die ost in übertriebener Weile angekündigt werden, aber wissenschaftlich und praktisch wert los sind. Jnteresientcu erhalten gegen Einsendung, des ausgefülltcn Zettels lam besten als Drucksache iin offenen Kuvert mit 3P' frankiert- aussuhrliche Literatur über die Somatose oder Guajacoie kostenfrei durch das Wissenschaftliche Bureau II der Firma vorin Friedr. Daher L Co>, Elberfeld. senden Sie mir Ihre Broschüre 14. M über die Guajacose kostenfrei zu. «Nicht-,cwün'chtes durchstrcichen.f Somatose Name: Berns oder Stand: - Nähere Adresse. — .Kinhuiiws L. li. itleile jr., ««i. 7 Lslerivslrsss« 7. ^oekrmiictis unli pn,um»1i»vlio k«lnl>«m> per hlcter 15 bis 30 Btcooige. Ldsmlseks Nsinigung. — Ausdauwdrung u. li,p»r»tur»i>. Abholung — rustollung im Stadtgebiete tostonkroi. Bernspreeber 392 und 3417. ^vpplellv, 6 «rossen. I-2ul6I', 6 Breiten glatt uvä heckruelct, «ravst. Lloirö uoä karkett. dmcdzobsllä «edernadms des 1-egons. I Drorent Usolllkliolvum, 53, 65, 70, 120 cm. sHuinmiilttolion IU 18 «rossen. ivaellstuo'llv, 85, IM- 118, 140 ew brock. Kvlt08-I.sufoi', -Isppieiis. Lasseo-Kabati. Kn ck«r Krourlcirek« Id MsclieimiMlli neuester Systeme, für Hand- und Krastbettieb, sowie kleinere von 60 M. o», in allen Größen, ebenso Hai»«Im«a8«Iiln«n in verschiedener Ausführung von nur bestem Mnterial liefert bei billigsten Preisen die älteste und größte Wäschemangelsabrik von I,. K. Uromas, Prospekte auf Wunsch. eronrödlMll i. 8s. Fernsprecher 26. llsps-plsniliv. vorzüglich im Ton, billig zu berkatiscu VrÜ86ü1i2ii88tr. 14,1., Eingang rechts. ö3881N II. von 1—15 Kubm. Ramngeh , Mn li. !l»s«ii>ii>>iis- teile sind bill. nbzug. «M. Nöllt'sr'li, Frcibcrger Slr. 30. lVssvlitlsvIie Vl»,vli»ervio«» frislrlampen l.oolcsnrsngea frlrlriclimm» r. Bernd. Qaogs Lw»U«u»tr. 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