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schien ein Gendarm »nd besaht, mit dem Ballon und den» 0>«püct zur Geirdarmerte zu sahren. Dur» wurde das Ge. päck nochmals durchlucht. Natürlich wurde wiederum nichts Verdächtiges gesunden, da die Fahr» >a nur ans einem sportlichen Interesse unternvmme» war. Dann wurde dem Lustschisser eröffnet, daki nach einer Beringung der sran. Milchen Negierung vom 10. Marz 1>M aus alle ans dem Anstande tommende». in 'Frankreich landenden Ballons der volle französtsche Eingangszoll zu enlrichlen sei. AIS die Einlvendung. d«»si der Ballon aus Frankreich doll, sosor» lviedcr ausgesührt werden lollle. nicht» hals, dal Herr Andernach, ihm dir Hübe des Zolles mttznteilen. er wllrdc ihn dann unter Bvrbehalt der Nüllerllattung bezahlen. Man war aber nicht in der Vage, die Hühe des Zolles an- zugebe». Der Lustschiffer suchte deshalb, da es mittlerweile l«> Uhr abends geworden war. ein Hotel auf und gab seine Heimatadresse und die Adresse dcS Hotels aus der Gendarmerie ab. Am folgenden Morgen erschien dann ei» Beamter im Hotel und »tberbrachie die Mitteilung der Ne gierung, daß auch letzt noch nicht die Höhe des Zolles an gegeben »verden lünne, das, hierüber aber Mitteilung an die angegebene Adresse erfolgen und daft dann der Ballon dem Verlangen des Herrn Andernach gemäß per Eilgut sasurt nach Bonn zurüllbesürderi werde, Inzwischen wurde lelegraphierl, daß der Zoll sich ans 020 Fres. belaufe. Dieser Betrag wurde svsvrt durch telegraphische Anweisung bezahlt. Der Ballon wurde daraufhin durch die französische Negierung abgesandt und ist bereits wieder aus Bahnhof Bonn ciligetrvfsen. Wegen NNckerslailnilg des Zolles ist die Vermittlung der deutschen Botschaft in Paris in An spruch genommen. >!>* Eine prächtige Flirdenstundgcdnng nennt die ..Aland. Ztg." den Berliner Theaterskandol, der sich ii» Anschluß an die Aufführung des Tendenzstückes „Eines Eng Ianders Heim" abgespielt hat. Es heißt in den, Artikel o.: Wir habe» hier schon initgeteilt. daß ein englisches Stück in einem Theater der theaterrcichen Stadt Berlin ausgezischt. nusgepfisfen und ausgehöhnt worden ist. Dasselbe Stück wird, wie unsere Leser wissen, in London und in der englische» Pro? vinz, ja bis »ach Sydney hin. als ein nationales Schaustück mit vaterländischer Erregung entgegengenominen. Alan singt dabei die Nationalhymne. Der König Eduard selber hat auch einmal die Ausführung besucht. Ist nun nicht die unsreundliche Au, »ahme, die dem Stück bei der ersten und zweiten Ausführung aus deutschem Boden zuteil wurde, geeignet, unser Berhättnis zu England zu trüben, oder muß sie nicht wenigstens in die Reihe der minder günstigen Symptome eingereiht werden'? Genau das Gegenteil erscheint uns richtig. Freuen wir uns. daß deutsche Hörer sofort dieses Stück als albern im hoch st en Grade abgelehnt haben. Eine deutsche Tages- zeitung schreibt, daß von englischen Besuchern die ersten scharfen Mißsallensbezeugungcn ausgegangen seien. Gut. registriere man das. Diese Engländer, die in Deutschland leben und Deutschland kennen, mögen die Idee, die dem Stücke zugrunde liegt: ein deutscher Einsall nach England, als aberwitzig be trachtet, sie mögen auch Empörung über das Verlmlten der im Stück vorkommenden karikierten Landsleute empfunden haben. Gut. das ist kein unwichtiges Zeugnis. Aber wichtiger ist dach, daß die deutschen Besucher sich mit Händen und Füßen und Lippen wehrte», dieses Stück als ei» ernsthaftes, erträgliches oder überhaupt nur mögliches entgegenzunehmen. Es mag sein, daß zum Teil die gemeine dramatische Mache die Hörer entrüstet hat. Ein ernsthaftes Berliner Publikum will in einen, ernsthaften Tl)eater nicht solchen ..Schmarrn" oorgesetzt b>- loinmen. Aber dann die Tendenz des Stückes! All die Leute, die da am Ostersonntag sich heiler schrien, zischten und ihre Lunge mit Pfeifen, ihre Füße mit Scharren abmükten mögen instint tiv gehandelt haben, für sie war die energische Ablehnung sozu legen eine Reflexbewegung. Um so bedeutsamer ist sic. Alan hole aus dieser Ablehnung nur heraus, was sie für die deutsche Volksseele bedeutet. Porunstellen muß man hier die eine Tut sachc und über etwaige Mißverständnisse immer von neuen, hinausheben, daß das Stück in der Form, wie es in Berlin ausgeführt worden ist. mit dem vollen Siege der Eindringlinge, also der Deutschen über die Engländer, endet. lIn der eng lischen Aufführung sollen schließlich doch die Engländer Sieger bleiben.) Man vergegenwärtige sich nun weiter den Fall, daß in den heißen Juli oder Augusttagen des Jahres 1^70 irgend ein Tbcaterunternehmen den lzutünstigenj Einmarsch der Deut scheu in Paris aus die Bühne gebracht hätte. Vielleicht — wenn das Stück schlecht war - hätten Aesthctiker es als Drama verworfen, vielleicht hätten die Leute mit schlichtem, frommem Sinn auch die Tendenz als überheblich gemißbilligt. aber heiser geschrien und müde gepfiffen, um das Stück totzumachen und ihm seine Verachtung zu bezeugen, hätte sich damals wohl niemand. Denn man wollte ja den Sieg über das französische Heer, man batte das Leben der Hundcrttausendc eingesetzt, nm ihn zu er ringen. und die Daheimgeblicbenen begleiteten niit unendlicher Begeisterung den Siegeslauf der deutschen Heere, llnd nun gibt im Jahr« 1909 ein Theatcrdirektor seine Bühne für ein Stück her. das nichts anderes als den glänzendsten Sieg Deutschlands über das Inselreich darstellt Aber da erhebt sich ein Publikum, in dem die Presse nnd Intelligenz stark vertreten ist, und er klärt wie ein Mann: „Wir wollen ja gar keine listige Landung, wir wollen gar keine siegreichen kämme mit einer karikierten englischen Bürgerwehr und mit friedliche» englischen Be wohnern: das ist fa alles Unsinn." Und so hat es denn ge tönt: „Unsinn. Blödsinn, dummes Zeug, anfhören. Schluß. Schluß!" Wahrlich, das waren verständige Leute, die sich am Ostersonntag scheinbar so unverständig be nahmen, das waren friedliche Leute, die sich so wild gebärdeten, das waren vernünftige Leute, die so unvernünftig schrien! Den Dank des Vaterlandes müßte man diesen braven Männern und Frauen abstatten. Sie haben die Beziehungen zu England durch ihr Toben so gut gepflegt. wie es ein Diplomat durch die größte Schmcickselkunst nicht besser vermocht hätte. Es scheint, als ob das Verständnis für äußere Politik im Publikum z»gc nemmen hätte und die lange l>erbeigewünschte größere Reife in den Fragen der äußeren Politik sich" meldet. Man denke sich nur den andern Fall, daß der aus den Brettern dargestelltc Triumph des deutschen Heeres mit größter Begeisterung begrüßt und dazu „Heil dir iin Siegcrtranz" .gesungen worden wäre! So wäre es ia wohl gekommen, wen» die ..Einfall"-Bestrebunqen ini deutschen Volke vorhanden wären. Die Engländer haben Sinn sür drastische Mittel: sie werden das Pfeifen und Zischen eines erbitterten Publikums vielleicht besser würdigen als hundert schöne Leitartikel. Den Zuschauern, die so lebhaften Protest eingelegt haben, aber rufen wir zu: „Das habt Ihr brav gemacht, und wenn Ihr mit faulen Eiern geworfen hättet, mir könnten Euch nicht böse sein!" Gegen die Influenza. Während der kürzlich in London herrschenden Influeuza-Eoidemie ist als wirksamstes, von allen medizinischen Autoritäten anerkanntes Mittel gegen diese Krank heit angewandt worden, als Getränk lediglich reine Milch zu »erweichen, die Fenster des Krankenzimmers Tag und Nacht ohne Rücksicht auf die Witterung so weit als möglich zu öffnen und an festen Speisen dem Patienten nichts als Aepsel und Brot zu verabfolgen. »» Eine Matkowsky-Anetdotc. Matkowsky konnte im rechten Augenblick gar oft das rechte Wort finden, und das ge schah namentlich, wenn er von seinen Kollegen mit Zudringlich leiten bestürmt wurde. Es war kurz vor seiner Erkrankung, als ein Berliner Schauspieler, den wir einfach Müller nennen wollen, ihn bestürmte, einen Spaß zu erzählen. Matkowsky wies den Zudringlichen ab. Dieser ließ indessen nicht nach, den Schauspieler zu quälen, eine Anekdote aus seinem Leben zu er zählen. „Nun, ich kann einen höchst sonderbaren Traum be richten. den ich heute nacht gehabt habe" sagt« Matkowsky endlich. „Erzählen Sie, erzählen Sie, rief Müller und rückte immer näher an Matkowsky heran. „Ich träumte." begann nun Matkowsky. „ich fei gestorben und stunde bereits vor der Himmelspfort«. Aber Petrus verweigerte mir den Einlaß, denn er sagt«: Schauspieler dürfen nicht in den Himmel. Ganz ent setzt flog ich wieder zur Erd« und ging in mein Grab. Gleich daraus erzählte mir mein Nachbar, mein Kollege Müller sei auch gestorben und sitz« bereit« im Himmel. Sie können sich denke», daß ich darüber nicht wenig entrüstet war, ich stand fieHe nächste »eile. HerLlIiede ?«rro»»I-Il»edrred1ei». Bon der Reife zurück äliWsrrt Ir. Vs. I.. Hexer. vaalauei bitr«««,« 18. Sprechstunde lI — 12. 3 — s Uhr. 8 » von «I«r L0vii«>>e. 8 Frau Uveldvlzr König Ivhonnstrasze, (Eingang Tchieftgasse I, 2. bei gewifsenhatter Ausführung. Zähne in Kautschuk schon Von ii M. an unter Garantie guten PaisenS. 8p«LlalI»«tr (Sanze Gebisse mit Emaillezahnfleisch. HivOlKr«»«». Zähne ohne Ganmenplalte. Umarbeitei» »nd Reparaturen von mir nicht getertiater Gebisse. Sorgsamste Behandlung. Unbemittelte finden Berücksichtigung: ebenso Teilzablnng gern gestattet. 8v lkriMiimi fsbrill V V Vrl»-6ii8t6iiwr GroheS Lager i» Harmoniums von hervorragender Ton- schönhcit und solidester Bauart. Billige Preise. Nevaratnren. - Stimmungen. Zwanglose Besichtigung und Prüsnng gern gestattet. Ausführliches Preisbuch und Abbildung frei. 8 Selimelle. 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Ehemintzi in oll Preislage», schon von M. 2.— n», einpsehlen HVIIIvnt Outi8«;Il«-8 Iu8titul. z Ecke t Pilluitzer Straße 20, Vlcne Gaffe. 8 Äanze» sann Br»l werden in geruchloser Weise ohne Power, ohne Flüssigkeit nnd iV ohne jede Beschä digung der Tapete» o Möbel total vertilgt. Prämiiert, IIIMIIIINÜ klMben «kkllkn >il»iliui'i'elirlv!i vei'lilgl. Eia >cder handelt daher tm eigensten Interesse, im Be daisssolle Ostcrte von ,oii einznsordern — Neserenzeu vo:« Staats- n Stadtbehordca. sowie Gemeinden zur Verfügung, Erstes Dresdner Vertilguugs-Inslilut iiii iämtl. Ungkzieiei Tresdcn-B., Frldlicrrenstr. 20. Te!. 1171. Inh.. II»8« I»r«»'>>-,«I, Drogist 8 Die in der heutigen 20. ordentlichen Generalversaunnlnng unserer Gesellschaft ft,r da-s Geschäftsjahr ftkltz beschlossene Dividende von 4 „ -- U. 40. pfv KXtie gelangt gegen Einiieserung des Dividcndenscheines lllr. 20 von heute ab zur Auszahlung: bei der i'68Lll8Ll,r»kl8litt8^ll in ^.ielltvnft'18, , ,. irunk tür 1'ilüliiiMll, vorm. IL. H. .4.in Aisininkon und tioioi» I'Niillon, .. den Herren <joi>rH<1or 4rnI»oI<1. Iiro8<tLN. LichtenfelS, den 13. April NM. tz !s!ö KI. I'I»U N86il6 6»886 20. Ke!««» II L-.IIIIitsi'-Vlli'Iiei'eitWgzziizkrllt virelttor: Mrat?rol688or kollatL. OrvxOeii, ^Inr>-< I>ii»'i >ti . 8. I». 2217. Bon den Schülern der Anstalt bestanden binnen Jahres frist 22 die Freiwilligen-, ? die Primancrreifc-, O die Fähnrichs-und 2 die Abiturienten-Prüfung, sowie 2t die Aiifnahmc-Prüfiing sür obere Klassen höherer Schulen. 8 sür Militär- nnd Schulvriisungen seinschließl. Abitnriiimi vormais Ki-an«»-!8ei,e-!« In^tttu«. Dresden Reust., Bachstrastc2. Telefon TM. Sprechzeit 11 —1.5—7. Tag- nnd Abendkurse, auch f, Militäranwärter. Glanzende Erfolge. Familrenvension. Prospekt. M DM" BrcSlan III. Freiburger Strafte 42. "MG W Ir. Will! MmtiiWM 1!>0l staatlich konzessioiirert für die LillMlrj^-^roivvillixim-. ^limanor- nn<l ^dlturiviitvii-I'rüfunx. sowie zum Eintritt in die Sekunda einer höheren Lehranstalt: 1908 auch für die Fähnrichs- n. Seekadettcn-Eintriltsprüfnng. Streng geregeltes Pensionat mit sorgfältiger Beaufsichtigung der Schularbeiten. Bleie Vorzug! Emiftelft. ans allen Kreisen. 1907/08 bestanden, meist mit großer Zeitersparnis, 123 Prüf linge. nämlich 12 Abiturienten, I Stenernwernrimerar, 10 Ober primaner, 22 Unterprimaner, 2 Extraner die Schlußprüsnng eines Progymnasiums. 16 Oberiekrindaner, 12 Einiähnge, 30 Untersetnndaner. 18 für mittlere Klaffen. Prospekt. ls. l.Mitrei' Illslr-llsi'pfeii. Lin- unä rwvisSminrix. vinpüolilt leiifslcli Vlsillli!. InKieii-t.. »mW V. 11 „Dresdner Nachrichtkn" 11. Freitag. 1«. April IVOV »m Rr. 105