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Bez ugs-Gebühr! Anzeigen-Preise.UW2SW ! eiinna»,er Züsteltüiiz Lurch »te HachdruL nur mit Lruktcher v>>iIenan«»L, i,Dre«Ln«r Nachr/ > — Unverl-mat« SchrittsMSe v«rL«u nicht «ulbewahri. Donnerstag, SV. März 1V16. HsgrLerr-sL L8SS ML vr«i«G«8 -ÄoSanL' 8etzvkola-e v«^«§- Sek-klaSe Littrr-ArksilvinSe V«L^ns- 3Lk«, Dnrseet. Schristleitimg und Hauptgrlchüstt,stellen Marienftraßc »8/LU. Druck >i. vertag von Strpsch « vttcharvem Dree»«« Dradduckckirilt: MmMüdeeu MLnDcheU. S>cn!Prrchv>e<r«imt»iim«r: »»»LI. Heftige Kämpfe bei Selz und im Wckenabschnitte. -erftelu«« rSckvSrtiger Ualleaftcher Stellungen. — Lebhafte SUrgertlltlglett an der Vnkawina-Srant. — Rumäniens Absage an Rußland. — »er Untergang de» Sambiers „Palrmbaug". — Sie amerilanlsche ReutralitSt. - Re englische« Schissrverlnfte. Sefterrelchllch'uugarilcher Rrie»,bericht. Wie«. Amtlich »ird verlautdort -c« LS. März. Russischer Kriegsschauplatz. Gestern «ar die Flieger tiltigkeit aus beide« Seite» recht lebhast. Mehrere feindliche Flugzeuge wurde« Lurch Feuer und eigene Flieger znr Umkehr gezwnnge». Sin von unserer Artillerie herabgefchosseuer russischer Doppeldecker stürzte östlich von Bnezaez hinter der feind lichen Linie ab. Dnrch Fliegerbombe« entstand bei «uö keinerlei Schade«. Unser« Flieger habe« einige Orte hinter der russische« Front auögiebig «nd mit beobachtete« Erfolg« beworfen. Tonst keine Ereignisse von Wichtigkeit. Italienischer Kriegsschauplatz. Die lebhafte» Gcschützkämpse am GSrzer Brücken köpfe nnd im Abschnitt« der Hochfläche von Doberdo dauerten auch gestern bi» in die Nacht hinein. Es erfolgte« jedoch keine neue« Ansrlff«. Oeftlich Selz drangen die Italiener in einige Gräben et«, di« nun gesäubert werden. Fm Pldckenabfchnitte wiesen unsere Truppe» wieder mehrere feindliche Borstöbe ab. Sonst ist die Lage «noer- L«-ert. An mehreren Krontabschnitte» arbeite« die Italiener an rückwärtigen Stellungen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unverändert. Der Stellvertreter des ChesS des GeneralstabeS: sW.T.Bj v. Höser, Feldmarschall-Lentnant. IieWeuimng in der PolitMumänien» Die kleineren neutralen Staaten Europas haben von Anfang an unter dem Kriege ganz empfindlich zu leiden ge habt. Ihr Wirtschaftsleben wurde, je länger der Krieg Lauerte, desto mehr tn Mitleidenschaft gezogen, und zwar in erster Linie durch Englands selbstherrliche Willkürpolitik zur See. Hinzu kommt, datz alle Neutralen durch den Krieg zu sehr kostspieligen militärischen Aufwendungen gezwungen wurden und heute noch gezwungen sind, wenn sie nicht ihr staatliches Eigendasek« leichtsinnig aufs Spiel setzen wollen. Unter diesen Umständen ist cs verständlich, wenn auch die Neutralen für die Opfer, die ihnen der Krieg der Großmächte anferlegt hat. tn irgendeiner Form entschädigt zu werden hoffen, ja zum Tekl offen eingestehc», bah der Krieg ihnen einen Zuwachs an Macht, die Erfüllung alter nationaler Hoffnungen und Bestrebungen bringen müsse. In erster Linie gilt bas für Rumänien. Die rumänische Politik ist von allem Anfang an darauf auSgegangcn, dem Lande bei der künftigen Abrechnung eine führende Stellung auf dem Balkan zu erhalte», «nd dazu erschien es notwendig, nicht nur eine Minderung der rumänischen Macht unter allen Umständen zu verhindern, sondern wenn irgend möglich, die Grenzen des Königreichs zu erweitern. Nach welcher Richtung hin. ob nach Norden oder nach Westen, das mög lich sein würbe, muhte sich au? dem Gang der kriegerischen Ereignisse ergeben. Lange Zeit schienen die leitenden Bukarestcr Kreise der Ansicht znzunetgen. bah der Bierverband au« dem gewalti gen Ringen als Sieger hervorgehen würde, und haben sich deshalb bemüht. Innerhalb der Grenzen der Neutralität dem Bierverband entgcgenzukommen. Die Ausfuhr deS rumä nischen Getreides nach Oesterreich-Ungarn nnd Deutschland wurde verboten ober nur tn ganz geringfügigem Mähe ge stattet, die Durchfuhr von Waffen und Kriegsmaterial der Mittelmächte nach der Türkei wurde verhindert, während man die russischen Transporte nach Serbien auf der Donau ohne weiteres passieren lieh. Als cS sich dann freilich herauS- stellte, bah die Dardanellen trotz der Anstrengungen der Engländer geschloffen bleiben würden, als späterhin von den Mittelmächten und Bulgarien der Weg nach Konstanttnopel eröffnet wurde, da hat sich auch die rumänische Re gierung dazu verstanden, die Handelsbeziehungen zu den Mittelmächten wieder anznknttpfen. Ein Vertrag über die Ausfuhr gröberer Getrcidemenge» kam zustande und tn den letzten Tagen haben wir erfahren, das; die langen Verhandlungen der VierbundSmächte zu einem hoffentlich endgültigen Erfolge geführt haben: die Handels beziehungen sind wieder normal geworden, soweit das eben im Kriege überhaupt möglich ist. Es kann für »nS gar keinem Zweifel unterlieaen, bah die Regierung des Herrn Bratianu dem rumänischen Wirtschaftsleben einen großen Dienst geleistet hätte, wenn sic sich schon vor einem Jahre zu einem solche» Schritt entschlossen haben würde. Wenn! cs nicht geschah, so waren hierfür nicht allein die! erwähnten rein politischen Hoffnungen und Er wägungen bestimmend, sondern ohne Zweifel auch gewisse GestthlSgrttnde. Rumänien fühlt sich als „latei nischer" Staat nnd stand seit langem in de» engsten kulturellen Beziehungen zu Paris. Das hat man in; Bicr- vcrbandc auszunutzen verstanden und eine maßlose Pro paganda für den Anschluß an den Blcrverband entfaltet. CS hat Zeiten gegeben, wo Rumänien nahe daran war, den Schritt zu tun. den Italien im Mat vorigen Jahres getan hat, wo auch nüchterne Politiker iu Bukarest der Ansicht waren, cs bedürfe nur eines Entschlusses, um Sieben bürgen zu erobern und die Volksgenossen jenseits der Karpathen mit dem Königreich zu vereinigen. Herr Bratianu hat sich aber zu einem solchen Schritt nicht dränge» lassen «nd sich dadurch rin dauerndes Verdienst um das Land erworben, das um so höher anznschlagcn ist, als der Druck, der von den Vcrban-Sfrcnndcn Im Innern und von unseren Feinden von außen her ans ihn ansgeübt wurde, eine Zeitlang schier übermächtig war. Heute ist man sich offenbar der Gefahr bcipnßt gewor den, die ein Abschluß an den Vierverband für Rumäniens Klckbsttrndlgkclt unter allen Umstanden, ganz besonders auch Ml Malle eines Stege» der Entente, mit sich gebracht hätte. Rußland hat nie ein Hehl daraus gemacht, Saß cS nicht Nur Nach den Dardanellen, sondern auch nach den Donau-Mün dungen strebt. Gewiß war es bereit, Rumänien dafür auf Kosten Oesterreich-Ungarns zu entschädigen, aber selbst ein großer Gebietszuwachs Hütte nicht verhindern können, daß der kumänische Staat in diesem Falle zu einer russischen Satrapic hcrabgesunkcn wäre und keine Möglichkeit zu selbständiger politischer und wirtschaftlicher Entfaltung mehr gehabt hätte. ES ist nur natürlich, daß der Vierver- baud angesichts dieser Konsolidierung der rumänischen Politik alle Minen springen läßt, um in Rumänien zu retten, was noch z» retten ist. Aengstljch im Gebrauch ihrer Mittel waren die Herren Blonde! und Genossen ja noch nie. Zuerst versuchten sic die Beziehungen zwischen Bul garien und Rumänien zu vergiften. Ein hoher rumäni scher VerwaltungSbcamter wurde bestochen, um Grcnz- zwischenfällc herbclznführcn, in der Presse wurde mit all den reichen Mitteln der Verleumdung, die den Vierver- banüsdiplomaten zur Verfügung stehen, gearbeitet, um die rumänische Oeffcntlichkcit gegen Bulgarien auszulmtzen. Alles war vergebens. In Sofia war man auf der Hut, die böse Saat dcö Hasses ging nicht auf, ja die Verständi gung -er beiden Staaten machte, insbesondere dank den Bemühungen des Sofiaer rumänischen Gesandten Derussi, immer weitere Fortschritte, so daß heute sogar schon eine Vereinbarung über Warentranspvrtc, in der sich die beiden Staaten weitgehende Erleichterungen zusicher», zustande gekommen ist. Unter diesen Umständen hat die Nachricht von einem beinahe einem Ultimatum gleichkommendcn Schritt des russischen Gesandten in Bukarest immerhin eine gewisse innere Wahrscheinlichkeit für sich. Nachdem alle Mittel sanfter Ueberredimg versagt haben, versucht man cS init Drohungen, hofft man durch rücksichtslose Ein schüchterung zum Ziele zu kommen. Ob der russische Ge sandte in Bukarest tm einzelnen alle die Forderungen ge stellt hat, ob er eine so drohende Tonart angeschlagen hat, wie der Budapestcr .Lttllag" aus „unbedingt authentischer" Quelle erfahren haben will, vermögen wir nicht zu ent scheiden. Verwunderlich wäre es aber nicht, wenn unsere Feinde in dem schmerzlichen Gefühl, das Spiel in Buka rest verloren und all ihr schönes Gold zwecklos auf die Bukarestcr Straße geworfen zu haben, aus der Fassung kämen. Der rumänische Ministcrrat soll die Note abge- lehnt haben, das würde beweisen, daß man sich in Bukarest endgültig zu einer Wcnbnng gegen Rußland entschlossen Hütte. Voraussichtlich wird schon eine nahe Zukunft lehren, «aS hieran Mahres ist. Vom Standpunkte der nationalen Interessen Rumäniens ans betrachtet, wäre eine solche Politik Sie elnztg mögliche, wofern man dort überhaupt noch daran fcsthält, daß auch Rumänien mit einem Zuwachs an Macht aus dem Kriege hervorgchen soll. Die Blicke der rumänischen Patrioten können sich nur noch nach Norden, nach Beßarabien richten, wo anderthalb Millionen Volksgenosse» unter dem russischen Joche seufzen. * Zu Lckr Absage Rumäniens an Rußland wird noch gemeldet: I>. Nach einer Privatmelbung auS Bukarest hat der rumänische Mintsterrat auf die neue russische Note eine ablehnende Antwort erteilt, In der erklärt wird, baß die rumänische Negierung nicht imstande sei, den russischen Forderungen nachzntvnimcn. Die Politik der n n er sch ü t t c r l i ch c n N c u t r a l i t ä t bleibe auch weiter Riunäniens leitender «hcdante. Dis Absperrung der Donau dnrch Mincngiirtcl widerspreche dem internationalen Ucberciiikvmincn nnd verstoße nnch gegen Rumäniens eigene Interessen, sie müsse daher abgelehnt werden. Tie Frage des rumänischen Gctreidehandcls sei eine innere Angelegenheit Rumäniens, die nicht »ach den Mlin scheu fremder Staaten geregelt werden könne, da hierfür ansschlicßlich die Interessen des Landes maßgebend seien. Gegenüber Bnlgarie n hege Rumänien leine feind lichen Absichten, weshalb kein Grund vvrlicgc, weder die in Rumänien sich anshaltcnden bulgarischen Unter tanen auSzuweisen, noch an der bulgarischen Grenze Truppen zn konzentrieren. Schließlich wird noch einmal versichert, Rumänien beabsichtige seine Neutralität bis zum Ende des Krieges aufrechtzuerhaltcii. Tic Antwortnote »rächte ans alle Faktoren in Bukarest großen Eindruck. Tie nnionistisrhe Partei soll die Absicht haben, die Angelegenheit in der Oesfcntlichlcit zu erörtern, ja sie im Parlament anss Tapet zu bringen. Die fra»»zösischen und belgischen Sozialdemokraten gegen den Frieden. Tie „Nordd. Allg. Zlg." schreibt unter der Neberschrift „Acnßerungen Eamille Hunmans": Ter Fnnkcndienst des Eisfeltnrnrs meidet am Ai. März: Laut Zeiinngen „Tocial- demofraten" und „Vorwärts" soll der Abgeordnete von Brüssel und Sekretär Leo Internationale» Bureaus. Eamille Hnyinans, mit Zustimmung dieses Bureaus bereit sein, eine Annäherung der Sozialdemokraten der Verbün dete» mit den deutschen Sozialdemokraten anznbahnxn, um die Vereinigung eines .Kongresses zustande zu bringen, öer sich mit der F r i e de n s s r a g e beschästigen sollte. Nun t hat Hunmans, der gerade jetzt in Paris ist, dem „Petit ' Parisicn" die folgenden Erklärungen abgegeben: I. daß das Internationale Sozialistenvnrean ans irgendeine Art und Weise nur mit Einwilligung aller beteiligten Parteien handeln wird: ü. das, die französische Svzialistcnpartei sich jeder Verhandlung zwecks Annäherung an die deutsche» Sozialdemokraten i'.üdersetzt hat; :!. datz HuymanS selbst jedem Versuche eines voreiligen Friedens feindlich gegen - »versteht und daß die Zeitungen „Socialdemvtratcn" und „Vorwärts" seine Haltung schlecht aufgelegt haben. lWTV.l Ein neues höheres Marinelommando in Frankreich. Für die Tauer der Feindseligkeiten ist in dem Meeres gebiete nördlich vom Kap Antifer ein neues höheres M a r i n c k v m in a n d o errichtet morde», dem die Ge schwader im östlichen Kanal und in der Nordsee nebst ihren Stützpunkten am Lande und das Secflnggcschmader unter stehen. Bei lömbiniertcn Land- und Secopcrationcn soll es mit allen Kommandos znsammenwirten, in deren Be zirken die Operationen stattsinden. kW. T. B.) Heros beschäftigt sich in der „Victoirc" mit dem bennruhigcndcii Wiederaufleben des deutschen T a u ch b o v t k r i c g c s, indem er ans dem Leserkreise Einsendungen machen läßi, die bekennen, daß man bisher noch kein wirklich wirksames Mittel gegen die Macht der Deutschen gefunden habe. Sehr wohl könnte Deutschland mit einer genügenden Anzahl Boote und Mannschaften England blockieren. Darum müß ten die Alliierten unablässig daran arbeiten, den Feind schnell zu vernichten und alle Mannschaften, die verfügbar sind, auslicbcn, um Deutschland unter der F-lnt der An> stürmende» schnellstens zu ersticken. kW. T. Bü Der Untergang deS Dampfers „Palenibang". Das Haager Marinedcpartemcnt teilt mit: Bei der Untersuchung der Ursachen des Unterganges des Dampfers „Palenibang" des Notterdamschen Lloyd er gab sich, daß dieses Schiff sich am Vormittag des 18. März um ungefähr 1t Uhr r'7 Minuten 1!-- Meilen nördlich von der nördlichen Galtover Boje befand und einen südweß lichen Kurs fuhr, als eine Erschütterung gefühlt wurde, die das ganze Schiff erzittern ließ. Die Maschine wurde gestoppt nnd Gegendampf gegeben, bis das Schiff still laa- Der Dampfer machte nur wenig Wasser. Um 11,3t> Uhr wurden zwei heftige Stöße vvn einer Explosion im Vo: schiff an Stenerbord bei der großen Luke verspürt, worauf das Schiff sich stark znr Seite neigte und zn sinken begann. Während die an Bord befindlichen Personen sich in die Boote begaben, folgte bald darauf eine dritte Explosiv» ans der Steucrbordscltc beim Maschincnraum, die das Schiff zum Sinken brachte. Bei der Untersuchung wurden vom Kapitän, vom ersten Steuermann, vom Bootsmann unö vvn einem Matrosen beeidete Erklärungen abgegeben. Daraus ergibt sich folgendes: 1. -atz das Schiff, alö die zweite und dritte Explosion statt- sand. ganz still tag. daß der erste Steuermann, als er nach der zweiten Explosion mit einem Boote noch längsseits lag, sah, wie sich ein Streifen im Wasser, der auS ansguellendem Wasser oder Luft gebildet war, mit großer Geschwindigkeit dem Schiff nn Steuerbord näherte, und daß er, noch ehe der Streifen das Schiff erreicht hatte, sah, wie die Ex.losion stattfand, wobei sein Boot von einer Wassersäule über schüttet wurde. g. daß der Bootsmann nnd der Matrose einige Zeit nach der erste» Explosion einen von Luftblasen und Schaum gebildeten weißen Streifen an Steuerbord mit großer Ge schwindigkeit auf dem Wasser gerade auf das Schiff zir-