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Livalligr Zotte aus --.olttcuo und als üiiigeiauül «lv Psg. Äusivailige Aus. irligc nur gegeü Ä0la»svc»al>luug. tvciegdiauer loslcn w Pfkninnc. Femsprechcr: Nr. U und 2V9S. LaupigeschästSsielle: Mariens!«' 23. rur äausrnäsn vskoidixunp: von üUßnoraugen, tiornkaut «te. llarton 50 kkovni^o. Vorsanü uaod -rusvr-rrts. Lvulrl. LotspoUrsko, vresLev. Ssor«sl»tor. Lue. kemdarät s 8e«rtr»r»e Ä. LM'le krsriMis- Ni! dmile 11dm. Zporislitsti Llgones fsvrileat. L.0SV» tkctiilote» Lteilsott«»» ui»«I irtuz;e. k«L0U8ekirmviH kokelckv, «i IM ilkei' 8t fS88K 1 >2 kl'Ml'8^888 ä? KNILllMtlMK 6. 1 EdStz Lage in Aegypten und Südafrika. KöniaSreise, Manöver. Allgemeiner HauSbesitzerverei», Mutmaßliche Witterung: isU»» L v v» Gerichtsverhandlungen. Württembergische ÄerfassnugSresorm. Trübe, später auftlarend. 1 Fl eitrig, 13. Juli 1W1-. Das britische Kolonialreich scheint emstrn Stürmen entgegeiizugehen. deren Vorboten sich bereits an zwei Stelle» zugleich, in Aegypten und Südafrika, zu zeigen beginnen. Hier wie dort ist die Stimmung der Eingebo renen schwül und gereizt, die Autorität des weißen Elements schwindet sichtlich und die Neigung zur Auflehnung und zu Ge walttaten gegen die Europäer niinmt unter der eiMimischen Bevölkerung bedenklich zu. Im Nillande macht sich ein unrilhiger. unbotmäßiger Geilt bemerkbar, den der Vertreter der englischen Negierung im Parlament selbst als Fanatismus bezeichnet?, der auf das unaus rottbare Mißtraue» des Ostens gegen den Westen zurückzuführen sei und sich niemals werde unterdrücken lassen, einerlei, welche Maßregeln England zur Versöhnung der Eingeborenen auch treffen möge. Cs gelte darum, die Vorherrschaft der weißen Nasse unter allen Umständen cmfrechtznerhalten, und daS könne gegebenen falls nur mit Hilfe mniachsichtiger Strenge geschehen, wie sie bei der schweren Bestrafung der Aegypter, die an der Ermordung eine» englischen Offiziers beteiligt waren, gezeigt wurde. 2m allgemeinen gilt der ägyptische Fellah so ziemlich als der ge fügigste und feigste Schlag unter den kolonial beherrschten VollS- arten. Trotzdem bot sich nencrdings auch seiner jener geheimnis volle Zug »ach volkstümlicher Selbständigkeit und Unabhängigkeit beniächlkht, der mit einer Art von schicksalsvoller Gewalt gegen wärtig die fremden Nassen heiinsncht und seinen deutlich erkenn bare» bewußten AnSgang von dem SiegeSzuge der Japaner in Ostasien genomnien hat. Soweit insbesondere die FellahS in Frage kommen, kann allerdings von einer wirklich bedrohlichen Lage für die englische Herrschaft in Aegypten so lange nicht die Rede sein, als die eingeborene ägyptische Bevölkerung allein in Betracht kommt: denn Großbritannien braucht diesem äußerst »littderwertipen Vvlksstamme gegenüber nur zu einer verhältnis mäßig sehr geringfügigen Entfaltung von Machtmitteln zu greifen, um die Zügel fest In der Hand zu behalten Es könnte sich dann immer nur um lokale Unruhen »nd vereinzelte NuSbrüche von Europäeihaß handeln. Ein bedenklicheres Aussehen aber erhält die Lage, sobald man den religiösen Einschlag, der durch den Pa»isla»iiSm»S bewirkt wird, berücksichtigt. Es gibt in der Tat eine pnuislamiiische Bewegung, die alle Mohammedaner zu einer gemcliisamtn Erhebung gegen die christliche Herrschaft zusammen raffen will. Mag der Gedanke in seinen Endzielen auch noch so ausschweifend und ntopistttch sein, so muß doch ernstlich mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß der Sultan in Konstantinovel eines TageS In der äußersten Bedrängnis, wenn eS sich »m Zein oder Nichtsein handelt, sich seiner geistlichen Würde des Kalifats, die ihn znin Oberhaupt „aller Gläubigen" macht, erinnern und dir gesamte mohammedanische Welt zum „heiligen Kriege" ans« rufen könnte. Ein solcher Aufruf würde fraglos zünden und überall Widerhall finden, wo der „Prophet" noch überzeugte Anhänger hat. England aber würde die Wirkung eines solchen Appells in Indien so gut wie in Aegypten zu spüren bekommen, und die Unverföhnlichkeit des Gegensatzes zwischen Westen und Osten würde in krasser Form in die Erscheinung treten. Darum heißt eS. rechtzeitig Vorbeugen, nach der Regel: „Resser bewahrt als beklagt." Das alles deutete der Minister des Auswärtigen Sir Edward Grey mehr «n, als daß er eS klar a»Ssprach. DaS Parlament aber verstand ihn und verzichtete in patriotischer Würdigung der Beweggründe der Regierung auf die Besprechung der Interpellation, die über die Hinrichtung der vier Aegypter und die Auspeitschung von sechs weiteren Eingeborenen wegen der Tötung eines britischen Offiziers aiiffemeldet worden war. Sogar die Vertreter der Arbeiterpartei schwiegen diskret und gaben durch ihr Verhalten ihren deutschen Kollegen Bebel und Genossen eine schürfe Lektion über nationales Empfinden und nationalen Anstand. Mit einem solchen Parlament hinter sich, das in kolonialen Dingen eine feinfühlige tadellose Disziplin zur Schau trägt, kann die eng lische Regierung schon schwereren Krisen vertrauensvoll «nt- gcgengehen, während bei uns jeder Quark zu einer großen „Affäre" in der kolonialfeindlichen Presse und im Reichstage ausgewalzt wird, sodaß sich die Leitung unserer kolonialen An gelegenheiten auf'Schritt und Tritt gehemmt fühlt, weil sie ihren Weg mit lauter Schlingen und Leimruten verlegt sieht. Auch in S ü da f r i ka hat die britische Negierung angesichts der sich anbahnenden Ereignisse im Vergleich mit der deutschen Kolonialleitung einen weitaus freieren und leichteren Stand punkt, da nicht zu bezweifeln ist, daß das Parlament hier ebenso willig seine patriotische Gefolgschaft zur Verfügung stellen wird. Südafrika macht den Engländern augenblicklich in doppelter Hinsicht zu schaffen, sowohl wegen der fortwährenden bösartigen Kämpfe zwischen gelben und weißen Arbeitern als auch durch die zunehmende Unbotmähigkeit der schwarzen Eingeborenen, die in «inen allgemeinen Ausstand a-uszuarten droht. Der weiße Arbeiter ist nicht im stände, mit dein chinesischen Kuli in seiner völligen Bedürfnislosigkeit und unglaublichen Ausdauer in Wettbewerb zu treten, und eine Arbeitsteilung in dem Sinne. daß die gelben Sklaven die schweren Dienste verrichten, die Weißen dagegen alle besseren Stellungen bekleiden, dulden wiederum die eingcsührten Arbeitskräfte nicht. Die chinesisckjen Kulis in Transvaal fühlen offenbar, daß sie die Herren der Lage sind und lassen sich ein« derartige Arbeitsteilung einfach nicht gefallen. Es werden haarsträubende Dinge von den Zu sammenstößen zwischen Weißen und Gelben berichtet, Dinge, bei denen man sich manchmal geradezu nach den Südstaaten der amerikanischen Union, dem klassischen Boden der Nassenkämpfe. versetzt fühlt. Neuerdings sind jedoch diese Scheußlichkeiten zurückgetreten hinter dem mit Besorgnis gemischten Interesse, das die Nach richten über die wachsende Gärung unter den Zulukassern in England erwecken. Schon mehrfach haben die Engländer mit diesen gefährlichen, im Waffeichandwerk, sowie in List und Ver- schlagenheit geübten Gegnern, di« zugleich grausam bis aufs äußerste sind, schwere Kämpfe zu bestehen gehabt, und es ist daher begreiflich, daß die Aussicht auf neue Verwicklungen ähn licher Art lebhaft« Empfindungen von Unruhe auslöst. Die tiefere Ursache der herrschenden Gärung wird in den vorliegen den Berichten übereinstimmend auf den „AethiopiSmus" zurück geführt, d. h. auf eine Betvegung, die unter religiösem Deckmantel politisch-nationale Ziele verfolgt und ebenso wie der Panislamismus die Befreiung der mohammedanischen Welt von der Herrschaft der „Giaurs" im Auge hat, sich die Loslösung der schtvarzen Masse von der Bevormundung durch die Weißen zum Ziel« setzt. Diese Propaganda der Schtvarzen ist deshalb besonders gefährlich, weil sie sich infolge ihres geheimnisvollen Charakters dem europäischen Zugriff mehr oder weniger ent zieht. Sie wird betrieben durch Wanderogenten. die von Stamm zu Stamm ziehen und dort den Samen ihrer Lehre ausstreuen. Die Agenten sind amerikanische Nigger. Aus Fonds, die vor nehmlich in den Vereinigten Staaten gesammelt werden, fließen ihnen ziemlich reichliche Mittel zu, die sie bei ihrer Agitation geschickt zu verwenden wissen. „Mit einem Fanatismus ohne gleichen", so beschreibt es ein genauer Beobachter des Treibens an Ort und Stelle, „predigen sie ihr Dogma, dem sie ein religiöses Mäntelchen umhängen, um auch die religiösen Emp findungen der Hörer ihrem Zwecke dienstbar zu machen." Uebcr den Inhalt der Glaubenssatzungen des AethiopiSmus ist zu bemerken, daß die allgemeine Grundlage ein stark korrumpiertes Christentum bildet, dos mit zahlreichen heidnischen, jüdischen und mohammedanischen Dogmen und Gebräuchen durchflochten ist und etwas ungemein Unklares und Verschwommene- an sich hat. Die Engländer sind auf die Gefahren des AethiopiSmus für die Ruhe ihrer afrikanischen Besitzungen erst nach dem Burenkriege aufmerksam geworden. An verschiedenen Punkten zu gleicher Zeit gaben sich damals die Wirkungen der neuen Lehre in allerhand Uebcrgrifsen der Farbigen. Zusammenrottun gen und Exzessen kund, bei manchen Stämmen aber auch in einer zielbewußten politischen Organisationsarbeit, die den An schluß an Nachborstämme im Auge hatte, so daß auf solche Weise ein Kern geschaffen wurde, um den sich alle auf die Selbständigkeit des farbigen Elements gerichteten Bestrebungen kristallisieren konnten. Einen neuen Anstoß für die Lebenskraft des AethiopiSmus brachte dann der russisch-japanische Krieg. Die englischen Blätter druckten seinerzeit wiederholt Zuschriften ab, in denen unter Hinweis auf die Siege der Japaner, vor denen „die Russen wie die Springböcke davonliefen", damit gedroht wurde, daß die Vorgänge im fernen Osten sich in wenigen Jahren in Afrika wiederholen würden. Jene Prophezeiung scheint sich nunmchr erfüllen zu sollen. Wir in Deutsch-Süd- wcstafrika haben de» AethiopiSmus in dem Herero-Aufstande bereits am eigenen Leibe empfindlich genug zu spüren bekommen, wenn auch leider die Rolle, die er bei der Aufreizung der Eiuge- boreneu spielte, nicht hinlänglich klargestellt werden konnte. Jetzt sind die Engländer an der Reihe, und die gesamte kolonial interessierte Kullurwelt sieht um höchster Spannung der weite ren Entwicklung in Südafrika entgegen: handelt es sich doch um schwerwiegende Möglichkeiten, die unter Umstände» die ganze lüdasrikanischc Frage wieder ins Rollen bringen können. Unsere Vettern jenseits des Kanals aber werben dabei aller Voraussicht nach in die Lage kommen, den hohen Wert schätzen zu lernen, der auch in der „morallosen" Politik einer guten und getreuen Nachbarschaft innewohnt. Neueste Drahtmeldnugen vom 12. Juli. Neuer Dreyfus > Prozeff. Die Sitzung des K a s s a t i o n s h of e s wurde "bssn ' -Paris. . .. kurz nach 12 Uhr eröffnet. Im vollbesetzten Zuhörerraume wohnten die Mitglieder der Familie Dreyfus. Oberstleutnant Bicquart und Jules Nainach der Sitzung bei. Der Präsident Ballot-Beaupr« verlas unter tiefem Schweigen das ausführ lich begründete U r t e i l, das als neue Tatsachen anführt: I.Das Schriftstück Nr. 371, das sich auf die Ersetzung des Buch staben L durch den Buchstaben v. bezieht und das als Beweis für die Unschuld Dreyfus' angesehen worden ist. 2. Das «christstück Nr. 26 über die Organisation der Eisenbahnen, dessen Datum nach dem Prozeß Zola vom Obersten Henry emgesügt worden ist. 3. Tos Konzept des Admirals Bayle. Ter Kassa- sionshof ist der Ansicht, daß diese Tatsachen die Unschuld Treu- fus' dartun: er erklärt ferner, es stehe fest, daß das Vorderen» von Esterhazy geschrieben worden ist und daß die Anklage, so weit sie sich aus das Bordcreau bezog, nur aus Hypothesen beruhte. Uebcrdies wurden vor der Verhaftung Dreyfus' meh rere Spionage- und Landesverrats-Verbrechen begangen, an denen Dreyfus erwiesenermaßen unschuldig war. Das Gericht spricht Dreyfus von allen gegen ihn erhobenen Anklagen frei, und fahrt sodann fort: In Erwägung, daß sowohl die aus der Hand- schrist, als aus dem Bordereau hergeleitete Anklage völlig un gerechtfertigt sei und mau sich vergebens frage, in welcher Ab sicht der reiche Dreyfus ein so schweres Verbrechen hätte be gehen sollen, in Erwägung ferner, daß von der Anklage kein Punkt bestehen bleibe und daß infolgedessen eine Zurückver- Weisung nicht ausgesprochen werden dürfe, cmulliert der Ge- richtshof die Verurteilung und erklärt, daß diese Verurteilung irrtümlicherweise und zu Unrecht ausgesprochen worden sei. 'Diese Entscheidung soll im Äintsblatie und in 50 weiteren Zeitungen, deren Auswahl Dreyfus aubeimgegeben wird, veröffentlicht wer den. Die Verlesung des Urteils dauerte eine Stunde. Ter Gerichtssaal wurde 1 Uhr 10 Minuten obne Zwischenfall ge räumt. Dreyfus bildete den Gegenstand lebhafter Sympathie- bezeuguugen. Zahlreiche Freunde schüttelten ihm die Hand. — Der heute mittag abgcbaltcne Minist errat beschäsüate sich mit der Ankündigung Pressensks, in der Kammer die Frage an die Regierung zu richten, welche Maßnahmen sie infolge der Verhandlungen vor dem Kassationshofe gegen verschiedene Offiziere zu ergreifen gedenke. Er beschloß, die Zustimmung der Kammer zur Reaktivierung Picquarts und der ande ren Offiziere, die für Dreyfus eingetreten waren, zu verlangen. - Um das Andenken seines vom General Andr« geschmähten Vaters zu rächen, forderte Kasan Jacques jun. den Leutnant Andre-. Dieser sandte ihm seine Zeugen. Ein Dnelt des Leutnants Andr« mit dem Sohne des verstorbenen Generals Pellieux' dürfte folgen. Paris. Unter den Maßnahme», die die Negierung infolge des Urteils im Dreysus-Prozeß zu ergreifen gedenkt, befindet sich auch die Wiedereinsetzung des Oberstleutnants Picquart in seine frühere Stellung in der Armee. Dem Parlament soll ein besonderes Dekret vorgelegt werden, das den Kricgsmiiiistcr Etienne zur Vornahme dieser Wiedereinsetzung erinächtigt. Paris. Der Abgeordnete de Pressen:« stimmte dem Vorschlag« der Minister zu. die Erörterung der Frage der infolge des Dreysus-Prozesses zu ergreifenden Maß nahmen zu Verlagen. Ministerpräsioent Sarrien kündigte dein Abgeordneten Pressen:«? au, die Regierung habe beschlossen, dem Parlament eine dringliche Vorlage zu unterbreiten, wonach Oberst Picyuart wieder in den früheren Stand eingesetzt und zum Range eines Briacidcgenerals befördert werde, und wonach ferner Dreyfus. der ttaft Rechtens durch Rehabilitierung wie der ins Heer ausgenommen sei, zum Range eines Eskadron- chess vorgeschlagen werden soll. Pressen!« hat an die Regie rung das Ansuchen gerichtet, Dreyfus zum Ritter des Orden« - der Ehrenlegion zu ernennen. Pressen:« wird morgen bei de' Regierung und in der Deputiertcnkammer den An trag auf Ausschluß der au den Fälschungen schuldige oder beteiligten Offiziere aus dem, Heere stellen Er wird ferner beantragen, diejenigen dreier Offiziere, die Ritter des Ordens der Ehrenlegion sind, wegen Uumürdigkeir vor den Ordeiisrat zu stellen und den Beschluß des OrdentzrateS auszuheben, der i-hn, Pressen:«, seinerzeit, weil er an der Ver teidigung Dreyfus' teilgenommeii batte, aus den Reihe» der Ehrenlegion gestrichen halte. In Erwiderung auf Gesuche mehrerer Deputierter hat die Regierung erklärt, sie werde die Initiative ergreife», uni in allcy sran-zösischen Gemeinden da.- Urteil des Kassation-Hofes zum öffentlichen Anschlag zu bringen. Die Vorlage wegen 'Wiedereinsetzung Piccmarts und Trewud in ihre militärischen Stellungen wird heute abend im Ministcr- rate dem Präsidenten Folliöres zur Unterschrift unterbreite! werden, sic soll dann morgen in der Dcpnlicrtciilammcr ein- gebracht und sofort zur Beratung gestellt werden. Sobald sie, wie als sicher erwartet wird, angenommen ist. wird' die Regie rung auch für sofortige Erledigung im Senat cintrelen, damit die Angelegenheit ohne Verzug geregelt wird. Zur Lage in Nuffland. Petersburg. tPriv.-Tel.) Der Kommaudeur der Grude' truppen, Großfürst Nikolaus N i k o l a j cw i t s ch. hat seinen Abschied eingereicht. Man glaubt nicht, daß der Zar ihn bewilli gen wird. — Nach Meldungen aus Sebasiopol ivurdc das Attentat auf Admiral Tlchnknitt aus Besebl des Ei.ekuüv komitees der revolutionären Organisation ausgesührt. Petersburg. lPriv.-Tel.) Der Wegebgumiirisler Gene ral v. Schanfns teilte einem bekannten Großindustriellen mil. das gesnmie M i n i st e r ka b i» c t t werde »och im Lause dieser Woche seine» Abschied rinreichcn. Dasselbe äußerte auch der Fiiiauzmiuister Kolowzew. Tromsö. Die Jacht „Hamburg" mit dem Deutschen Kaiser au Bord ist mittags nach Hammerfest abgcgangcu. Warnemünde. Die Jacht „Iduna" mit dem Prinzen und d e r P r i n z c s s i n E i t e I Friedrich an Bord und die Jacht „Lensahn" mit dem Großhcrzog von Olden bürg sind heute hier cingetrofsen. Berlin. (Pud.-Tel.) Die Verleihung des Schwarzen Adler-Ordens au Kultusminister Dr. v. Studt erfolgte mittels königlichen Handschreibens, ln dem es heißt: „Wenn es durch dieses Werk lVölksschirl-UiiterhaltrmgSgescb) nunmehr gelungen ist, die seit einem halben Jahrhundert Vorbehalte»? Ordnung de» Unterhaltung der Volksschule» in einer ersprießlichen »nd alle» billige» Anforderungen Rechnung tragenden Weise gesetzlich fest- znlegen, so ist dieses glückliche Ergebnis in erster Linie Ihrer aus opfernden und hingevende» Tätigkeit und dem geschickten Ein grrstfc» zu verdanken, durch das Sie die Verhandlungen und Ar berlen in ihren einrclnen Phasen gefördert haben." — Ministerin' E r s r.