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Dresdner Nachrichten : 02.05.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188505029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-05
- Tag 1885-05-02
-
Monat
1885-05
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.05.1885
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L.nspr1>xrmk n. ^rorrss I-sgvr »Iler »<>Uä«n ^rt« vnoänxeu, » 1,vtkdlncken, orkhop»». ksrsst«, vornsbnltor, r»«- '' masefttueo, Icüostlied« Seine, Artikel kNr vlnrorxle, VrtbopLcklo, 8r»n»«»p0exe «te. Nr. 122. 30. r«lir-ai,ß. Auflage: 40.000 Srpl. ' Aussichten für ven 2. Mai: Mäßiger Südivestwmd. Vcränder-sj' ISL^ . liche Bewölkung. Elwas Niederschlag. Elivav kälter. i ^kkvvrn, ISO«». SonuaScad, I. Mai. «nanMorllicher N«doN«lr für doOlsschkss vr Emil Nitre» in Lrriden Vor der Hand kein Tabaksmonopol! Das war das Erfreu- lichste, waS auS den Verbandlungen des preußischen Abgeordneten hauses über den Hüne'schen Antrag heraussvrang Der preußische Finanzministrr v. Scholz gab selbst diese Erklärung ab. Sic ist geeignet, wenigsten« eine Zeit lang der großen Tabaksindustrie die ilir so notwendige Rübe wiederzugeben. Wir setzen dabei voraus, daß der genannte Finanzminister, als er auSrief: „Sie werden nicht in die Lage kommen, einem gesetzgeberischen Vorschläge der Regie rung bezüglich des Tabaksmonopols wieder gegenüberznsteben!" — daß er dabei zwar die preußischen Landboten angeredct, aber die großen Parteien im Reichstage gemeint hat. Denn nicht die preu ßische Regierung, vielmehr der Bundesrath mit seinem Reichs kanzler - Präsidenten hat über eine Tabakomonopolvorlage die Ent scheidung zu treffen. Nicht die preußische LandtagSstube, sondern der deutsche Reichstagssaal ist die Stätte, wo die Entscheidung über das Tabaksmonopol fällt. Das Mandat der preußischen LandtagS- abgcordneten läuft demnächst ad; Neuwahlen sieben »m Herbst be vor, während die Mandate der jetzigen Reichstagsabgeordneten noch 2 Fahre dauern. Auf solange also bleibt, nach den v. Scholz'schen Erklärungen, der Monopolgcdanke zurückgcstelkt Viel ist das nicht und die so bedeutsame Tabaksindustrie mag sich nur darauf ein richten, daß man sie nachher weiter „bluten" lassen will. Denn .Herr v. Scholz sprach von dem Tabaksmonopol und dessen reichen Ergebnissen etwa mit der Begeisterung und Sehnsucht wie ein rus sischer Oberst von den Schützen, die er in Indien zu erbeuten ge denkt. Eine Art Naturnothwendigkcit, fantasirte dieser Herr, werde zuletzt dahin treiben, das Tabaksmonopol einzuführen. DaS Volk wird bei den nächsten RcichstagSwablcn schon dafür sorgen, daß diese Ankündigungen bleiben waS sie sind: Einbildungen. Immer hin hat die Annahme des Hüne'schen Antrages die Bedeutung eines kleinen Schrittes nach dem Monopol zu. Es ist eine Art Handgeld darauf; denn wenn Preußen seinen Antheil an den Reichssteuern nicht zur Bestreitung seinerStaatsbedürfnisse, zunächst also zur Deckung des Defizits verwendet und da der preußische Staat doch nicht in alle Ewigkeit aus der abschüssigen Bahn des fortgesetzten Schulden- machens fortschrriten will, so liegt jetzt eine Art Aufforderung an den Reichstag vor: erbarnie Dich unserer, d- h. führe neue Steven, ein und da erhebt sich eben das Gespenst des Tabaksmonopols. Jniofern erscheint uns der Antrag Hüne, die Vieh- und Gelreibezölle an die preußischen Gemeinden zu vertheilen, als ein sehr gefährlicher Schritt. Wir verkennen dabei gar nicht, daß er auch eine gute Seite hat- Es giebt überhaupt Nichts in der Welt, das nicht irgend einen Vortheil brächte. Und wenn man als einen Vorzug des Hüne' schen Antrages preist, daß er endlich anfange, die Versprechungen zu erfüllen, daß dir Zollerhöbungen auf anderen Gebieten zur Ent lastung der Steuerzahler dienen sollen — so wollen wir nicht eigen sinnig die Augen davor verschließen. Wenn z. B. in Ausführung des Antrages Hüne die Gemeinden in Preußen ansehnliche Be träge zum Chausseebau bekommen, so wird dieS ihnen wohlschmecken und dem thörichten Gerede, als ob die Korn- und Viehzöllc : ie Lebensmittel vcrtheuerten, wird der letzte Vorwand entzogen. Die Steuerzahler'brauchen dann eben weniger a» Gemeindeabgaben für solche Zwecke aufzubringen Aber dieser Dortbeil ist unerheblich gegenüber dem Ruine der blühenden TabakSindustcie. der Arbeits losigkeit und den sonstigen allbekannten Verderbnissen, die sich als Folgen deS Monopols einstellen müssen. Daher ist der Antrag Hüne ein grober Schnitzer und mir hoffen zuversichtlich, daß unser sächsischer Landtag nicht in den gleichen Fehler verfällt. Als nicht- prcußischcS Blatt können wir unS auf diesen allgemeinen Gesichts punkt beschränken. Die DetailauSfübrung des Hüne'schen Antrages, daS Abwägen seiner Vortbcile gegen diejenigen des nationallibcralcn Gegenantrages hat für alle Nicht-Preußen nur ein untergeordnetes Interesse. Nur das Eine sei noch kurz bemerkt, daß man sich die Hache in Berlin jetzt so denkt, daß von dem preußischen Antbeil an den Korn- und Vichzöllrn erst 15 Millionen an die Staatskasse ab- gehen und erst der Rest an die Gemeinden verthcilt werden soll. Da nun aber die Erträgnisse namentlich der Kornzölle der Natur der Dinge nach (Ernte, Wetter, Zufuhr. Spekulation rc.) großen Schwankungen unterliegen, werden die preußischen Gemeinden nie im Voraus genau wissen, auf wieviel sie bestimmt zu rechnen haben. Die Sozialdcmokiatie bat rS nicht verwinden können, daß die OidnungSvarteien ihnen den Freiberger Wahlkreis entrissen hatten Der Abg. Käufer wäre damit beinahe obdachlos geworden und Das, Jedermann siebt dies ein, wäre ein schreckliches Unglück gewesen. So aber bat er, Lank der abgeschmackten Feindschaft der OrvnungS- varteien im Reichenbacher Wahlkreis, noch durch daS Voigtland Gelegenheit gesunden. daS Volk zu beglücken. Seinen Freiberger Durchsoll aber vergißt Herr Käufer nicht so leimt und wenn er an seinen Besieger, dem Bergrath Merdack, sein Müthchen kühlen kann, ist er nie verlegen Herr Käufer zeierte denn auch über angebliche Wablbeeinstufsunaen. Angeblich hätten die Berg- und Hüttcnleute ihr Wahlrecht nicht frei auoübcn können. Wenn ungehörige Ein wirkungen aus die Wähler vorgekommen sein sollten — cS wird dies aber bestritten — so sind sie unter allen Umständen zu ver werfen. Aber «ine Partei, die, wie die sozialdemokratische, durch ihre Organisation Tausende von Arbeitern zwingt, auch gegen ihren Willen wzialdemokratijche Stimmzettel abzuaebcn. eine Partei, die wie im Freiberger Wahlkreise, mit ihren Agitationen unter und über der Erde das Menschenmögliche nach dieser Richtung geleistet bat. sollte da zunächst die Balken aus ihren Äugen entfernen. Augenblicklich fühlen di« sozialdemokratischen Abgeordneten im Reichstage daS Bcdürsniß, durch starke Ausdrücke ihr schwindendes Anseben in der Partei aufz,»frischen. Viele der Sozialdemokraten sind mit der Parteileitung unzufrieden. Zum Tbeil treten ihnen die Abgeordneten zu zahm «ms ; diese hätten sich zu sehr auf den Boden der Wirklichkeit gestellt und trügen den Verhältnissen zu leb, Rechnung. Man verlangt von ihnen revolutionäre Thaten. Tie Befehdung der sozialdemokratischen Abgeordneten auS diesem Grunde gereicht ihnen selbst nur zur Ehre. Wenn sie einsehen ge- lernt haben, daß die Welt nicht au« den Angeln zu heben ist, daß man nicht mit dem Kopf« durch di« Wand rennen kann, wenn sie ausführbare Anträge einbringen, welch« Verbesserungen der Laae lgt . . „ dehuung der Krankenunfallversicherung aut die Arbeiter »n mtr« der notblcidenden artzeiiendcn Klaffe» ernstlich benvecken, dann»die Zulässigkeit von Mehl. Fleisch. Branntwein und Lein,als Ob' kann ihnen nur der fanatische Haß der geschworenen Feinde der > jckte der stvmmunalbesteuerung. geht an die Kommission, na<A>em Menschheit daraus einen Vorwurf machen. Alle ankeren Parteien i Richter die Vorlage bekämpft und Hammacher die Ausdehnung der erblicken in solchem Auftreten der sozlaldcnwsratischc nur einen hoffnungsvollen Anfang eines unvermeidlichen dungsprozesses derArbeitervcrtretiiiig. Aber viele sind noch »seit mehr deshalb niit ihren Abgeordnete» un-usricden, i »veil etliche derselben die soziale Frage zunichn für sich selbst gelöst haben, indem sie als sozialdemokratische Bicrivirthe, Krämer, Cigarrenhändler n. s. w. ganz richtige Bourgeois mit reichlichen Einkünften geworden sind und für ihre pcrsön- lichen Interessen bestens zu sorgen verstände» haben. So hat ein »aber Verwandter eines der sozialdcmokiatische» Par teihäupter unlängst eine Agilationsreise mit Frau, Kind und Dienst mädchen unternommen und die Kosten dafür dem Partcifonds be rechnet und entnommen. Das hat viel böses Blut gemacht und Klagen über Protektionswirtbschast und Mißbrauch zu selbstsüch tigen Zwecken zur Folge gehabt. Daher geht jetzt ein tiefer Riß durch die Partei. Fm allgemeine» Interesse ist cs gelegen, daß die Stimme der Vernunft unter den Sozialdemokraten die Oberhand behält und daß diejenigen gemäßigten Elemente, welche da» Heil der Zukunft in Reformen, nicht in der Revolution erblicken und den gesetzmäßigen Boden wahren »vollen, sich des Ansturms der blindwütbendcn Umsturzmänncr in ihrer Partei zu erwehren wissen. Abermals hat sich eine Alarmnachricht aus Centralaffen als Lügenschwindel enthüllt. General Komaroiv hat keineswegs Mc- ruttchak besetzt. Hätte er es gettian, so würde er auch dabei noch nicht über diejenige Grenze hinauSgegriffen haben, die England den Russen selbst cinräumcn zu »vollen erklärt hat, denn dieses Merut- schak liegt noch 1 Stunde von der künftigen Südgrenze Rußlands gegen Afghanistan hin entfernt. Doch kann man einem derartigen Vordringen der Russen ans Herat zu jeder Stunde entgegensetzen. Die vom General Komaroiv veröffentlichten Schilderungen von den dortigen Ereignissen machen ganz den Eindruck, als ob die Diplo matie in Petersburg ihre Generäle dort nicht ganz in »er Gewalt hat oder — haben will. Wird die Welt daber eines Tages von der Nachricht überrascht: Die Rilffen sind in Herat eingeruckt, so bricht deshalb immer noch nicht der Krieg aus. Tenn England richtet sich darauf ein: auch ohne Kriegführung Rußland zu er schöpfen. ES fragt sich nur, ob es dazu die Kraft besitzt. «euesteTelearamme »er..Dresdner Na»r." vom 1. Mai Berlin. Abgeordneten haut!. Die zweite Berath ung des Verwentningsgesetzentwurfs des Abg. v. Hnene wird fort gesetzt. Noch 8 2 soll die Uebenveffung an die Kresse erfolgen. Abg. Rickrrt »d.-fr.) beantragt folgenden Zusatz: „Bis znm 1. April 1868 verbleibt jedoch von der zu überweisenden Sumnie crsorder liehen Falles'der Staatskasse noch derjenige Betrag, für welchen sonst zur Bestreitung der Staotsonsgaben »m Staarshaushaltsetat Staatsanleihen ausgenommen werden mützten. Die böse Presse habe Recht gehabt, wenn sie dem Finanzginister Inkonsequenz vor geworfen. Die gestrigen Ausführungen des Abg. Ennecxerus lie ebenfalls olle und »edc Logik vermissen. Wie könne mon dieses Verwendungsgesetz mit dem Steuererlaß vvn 1881 vergleichen? Da mals hatten wir kein Defizit, heute betrage es 20 Millionen. Das Tabaksmonovol werde nicht bald kommen, tage der Minister, eine höhere Tabakssteuer, die noch viel schlimmer sei, werde aber nicht ausbleibc». Ter Antrag Hnene bedeute die nackte Interessenver tretung. die krasseste Agrarierpolitik. Wer solle nun entlastet werden ? 27 Proz. zahlten keine Steuer, gerade die Leute, welche durch die Zollerhöhnngen ain meisten getroffen würde»; diese würden nichts vrofitirc». Für die nächste Stufe würden jährlich 58Pkennige, für die nächste 1 Mk. erlassen werden; für die höheren Klassen steige die Entlastung setzen, sei eine die Riaert schc ^ noch wirken, hier im Hause nicht (Heiterkeit^. Rickert greife die Nationalliberalen wegen ihrer Haltung heftig an. in demselben Athemzugc bezeichne er die Äneist schen Ausführungen als die einzig richtigen, sage er, die Kammunalstcuerresorm müsse auf den Real- lasten anfgebaiit werden. Das wolle doch aber der nationalliberale 'Antrag! Ter Spott des Finanzministcrs sei ein verdienter. Die Freisinnigen jammerten immer über das 'Defizit, thäten aber im Reichstage nichts, nin eS zu beseitigen. Tie Ausführungen deS Vorredners, daß eine Entlastung nicht stattsinde, »eien ganz unzu treffend. Es handle sich nicht um eine Milderung von Staatslasten, sanoern von Kominunallasten, für Jene sei der Steuererlaß von 1881, für Diele der Antrag Huene bestimmt. Und dieser Ausgabe werde das Gesetz in vollem Maatze, soiveit Mittel vorhanden seien. Nach kommen. (Beisall rechts.) Äbg. v. Zedlitz (st.-kons.), v. Meyer (kons.) gegen das Gesetz in, Gegensatz zur Mehrheit ihrer Frak tionen. 8 2 und 3 wird angenommen. Berlin. Ter Reichstag setzt bei schwacher Besetzung die Beratung Her Zolltarifnovelle fort. Vorher theilt der Präsident ein Schreiben der Staatsanwaltschaft zu München mit. worin die Ermächtigung des Reichstags zur strafrechtlichen Verfolgung deS Äbg. Vier eck (Sozialist) ivcgcn Uebertrctung des Sozialistengesetzes nachgcsuchl wird. Tas Schreiben geht an die GeschästSordnunas- kommission. Abga. v. Fischer und Gen. beantragen, den Zoll für gepreßte Hornknöpfe von 80 aus 120 Mark zu erhöhen. Abgg. Roß Kentrum) und v. Cuny (nat.-lib.) unterstützen den Antrag unter Hinweis auf die Entwickelung der noch jungen Hornknopfindustric in Deutschland, welche den heimischen Bedarf befriedigen könne. Abg. Broemel (deutschsreis.) meint, man solle doch endlich aufhören, junge Industrien unter Protektion zu nehmen. BundeSkommiffar Geh. Rath Kraut: Die Regierung werde infolge des gestellten An trags Ermittelungen über die Lage dieser Industrie einziehen; zur Zeit könne sic zu dem Anträge nicht Stellung nehmen. Abg. v. Fischer zieht seinen Antrag mit Rücksicht ans diese Erklärung zurück, um ihn bei der dritten Lesung zu erneuern. Abg. Löwe beantragt für hartes Glanzgarn auS langhaariger, in England produzirter Wolle eine Zollermäßiaung von 8 auf 3 Mark. BundeSkommiffar Geh. Rath Kraut hat Bedenken gegen diesen Antrag, da die Hart- garnc bei uns in genügender Menge gefertigt würden. Der An trag Löwe wird angenommen. Zur Position Leder und Lederwaaren batten die Abgg. v. Kardorff. Letocha und Baumbach verschiedene Anträge gestellt, welche der Kannnission überwiesen worden waren. Diese schlägt nun vor: den Reichskanzler zu ersuchen, die Frage einer andcrweiten Normirung der Ledcrzolle einer Prüfung zu unter werfen und dem Reichstage Abänderungsvorschläge zu machen. Staassekrctär v. Burchard stellt eine Untersuchung der einschlägigen Fragen in Aussicht, woraus die Anträge zurückaezogen werden. Abg. Schuhmacher (Soz.) bekämpft jede Zollerhöyung aus Leder. Die 20,000 in der Gerberei beschäftigten Arbeiter müßten gegenüber den 4K0M) Arbeitern der Schuhmacherei zurückstehen, die durch eine Zollerhöhung geschädigt werden würden. Tie Position ist durch die Zurückziehung der Anträge erledigt. Ter Gesetzentwurf, betreffend io. Kayler beantragt die Ausdehnung auf Feuer- wehrleute, Straßenkehrer. Gartenbeamte und andere BetriebSuntrr beamte. Staatssekretär v. Bötticher bedauert, daß Kayser den An trag nicht in der Kommission gestellt habe, wo das sozialdemokra tische Mitglied durch Abwesenheit glänzte. Abg. Kayser: Er sei erst nach Erledigung des 8 1 in die Kommission eingetreten. Seine Fraktion sei schon viel in Konimissionen beschäftigt, sie könnten als unbesoldete Rcichsbramte nicht mehr leisten. Man gewähre den Abg. Diäten, dann könne man auch mehr Arbeit von ihnen ver langen. Abg. v. Maltzahn: Es sei bezeichnend, daß die Herren blos für die Arbeiter thätig sein wollen, wenn sie dafür bezahlt werden. Waruni wurde der Antrag nicht in der Kommission gestellt? Die Herren lieben die Verhandlung im Plenum. Eie reden lieber, als daß sic arbeiten und Arbeit gehöre in die Kommissionen. Tie Herren haben die Kommissionssitzungen geschwänzt imd wo etwas zu erreichen war, den Mund nicht ausgemacht. (Lebhafter Bessall.) Kayser erklärt, auch ohne Diäten auf dem Platze lein zu wollen. » Auer: Von 24 sozialdemokratischen Abgeordneten gehörten 18 Kom- 8 Missionen an, da könne eS Vorkommen, daß einmal einer fehle. 'H, Wenn die Herren rechts sagten, sie bezögen auch keine Diäten, io » erwicdcre er. daß sie ihr Hiersein zu einem Raubzuge cmsgenutzt L hätten (Große Unruhe, der Präsident ruft den Redner zur Lrd- nungf. schließlich wird der Antrag Kayser gegen die Stimmen der isozialdeinokraten abgelehnt. Weiterberathnng morgen. — (Zu 7^ ZS de» gestrigen Mittheilung über die Beschlüsse des Reichstages de- A trefss der Wahlprüfungen ist eine Verwechslung unterlaufen. Die K. Wahl des Abg. Mcrbach wurde für giltia erklärt, während in Be- zua auf die Wahl des Abg. Edert die Beschlußfassung «och aus- F? o gesetzt wurde.) -» »—» Berlin. (Privatdepesche.) Für di« sächsische Wedindustrie. >7 ^ namentlich die m Meerane und Glauchau, ,ft ein heute vom L . Reichstag gefaßter Beschluß von großer Wichtigkeit. Nach Zurück- ^ ziehung der Anträge Prnzig und Löwe nah« der Reichstag nach Z o einer günstigen Aussprache der Regierung den Antrag an: Den L, o EingkingSzoll für einfaches und »ngesirdtes, doubl,ries Haltes S Glanzgarn, aus langhaariger in England «adnzirter Wall«, un gemischt mit anderen Hvinn-Abtterialien, «ms 3 Berlin. Der Kaiser stattete getegentüch emer der Wittwc deS sächsischen Gesandten von sandtschaftshotel einen Besuch ab. Der Ankunft ten, Grafen Hohenthal, wird nächst« Woche Friedensaussichtcn sind Wieder wesentlich g . sagt, die heutigen Situationsdeprschen ließen wenig reelle Momente zur Besorgniß vor einer .... ...... Kriegseventualität eigentlich Vorhand« seien. Die „Kreuzzeittina »» 0 meint: Die drohenden Anzeichen der letzten Tage erwiesen sich als Ff - -- Erfindlwgen. woran die Börse vermuthlich einen ebenso großen An- m S ** theil als die Ungeschicttichkeit deS englischen Ministers habe. Lon- ' z. doner Privatdepeschen bezeichnen dagegen die Lage noch immer als s gespannt. zeigte infolge besserer politischer tiger Notirungen eine sehr freund- sevieten herrschte lebhafte Kauflust Banken lebhaft. Kreditakticn O'.'r ,siche Bank 2'/»Proz. höher. Bon folge veränderter Auffassung Ost heradzusetzrn. 8» r Spazienahrt^ allwitz im Ge- Die Berliner Börse ^richten, sowie höherer answä, liche Physiognomie. Ans allen - jn steigenden Koursen. Leitende Mk., Diskontoacsellschaft 4'/«, bei deutschen Eisenbahnen wurden umN/«, MN roz. geworfen, während sonst waren. Oesterrcichische Bahnen Franzosen gewannen Lom Werke still, aber gleichfalls höher, «st. Nene Russen 3'/^ Italiener I« Kassaverkehre überwogen ,««,»»«»»r».«. «,«. «prv. N„. TIP,,. IWF». AieNe»» SI.7». «»«»irr «Fi Rasienburger . . .. zu verzeichnen erfuhren bedeutende Besserungen. Karden 8, Elbethal 6 Mark. Berz Für fremde Renten angeregte Kauf! und Ungarn je l'/> Proz. höher, gleichfalls KourSbesserungen. Sr»»kf»rt ,. »<u. «rwit ST«,. »«rde» N»>!,. «»iiztrr »«>,,. »tzs»»trr «»«ihardda»» —. Li»»,«, l«>^. Arft. « » r » . 1. Mol. «rrdi« A0.M. SimUMo», «.w. «or»»kft»oh» «orf»o«r» «NFS. >»,. 8rr»u »TT,». Port«.,. Moi. Schi,». ««M-TftFr. «ulriftr IM,«. «>»,»». ft»«»or»r» STILS. »». Prioriifttr» —. vrft. wolhrrntr —. «M»«rr SM,«». Ott»»»»«» Arft. «»»»,». I.Mot Dr« »«»N«,« »«or, k«UuVOri« ««Orr»«» »rrMoe rxchooer «,r»r» orrriozcll l«Wrr Ooftr» ,» StFT ,cho»»,N. «r,«l»». i. «oi. Noch». ,«rirr«»r»orIi>. «iftr^»e »r. ,« ,Ur» t»« Pr«, »r. Moi-gmU «,«», »r. N»»»ft'Sr»«»r. «F», »r. >r»t»r.-Ort»r. ii.S». «rizrn »r. Mot ITi.o». »,««» »r. AmU-3»» U»M>, »r. I»U-»»,»ft «r»t»r-vcioftrr l!».»a. »»»« »r Mo»-S«U M.«. »,. «r»«»r ^»»»er Ll.m. — Zink «iUotzi»» —Srtirr: Lrfttr. « trtti«. !. Mol, Noch». 1 Nftr. sGrirritEorNI. Mr«»r» »»»«r«»»rrt. lor» Nift-»78, »r. Moi-I»»l I78FS, »r. Iooi-Ioli l8l,SN, »r. «r»«»r-Lctolikr l«8F». »OS,«» »«»«rftotztrt. loro 110—lie, »r. Moi-Iooi KTF», »r. Iiwt- S»U l«M. »r. vr»»»r-vr«»»rr iSI.YY. NfttN ftift, »r. Moi-goo« S»Fy, ««»Wr.-Vrio»»» »,d». «»ir««»« sr». loro 1>.«0. »r. Moi-Ioiil «>.«». »r. IoN »»«oft 1S.T», »r. »»»»ft LrolnoIrr «1F». PrNchr«» lor» oltr «so»rr 2» »oor. »ooo. Softo >,. Gr».. TL«. » » » » o ». l. Mot. <ft»,Nschrr »rize« krtor. »»rrl,»«r«. frr«»rr kom» »rftooOtr«, schnrrrr orr«t»Nich, o,»»r»»»r»rr Wrio«» r»»i,. Mrftt fteri», oonri- ko»I,chir WoU >/, Kl I «ch. «ftr»rrr, Ne»rt«r« r»fti,. Lritrr rroorrisch. »enden Rathe Lokale« uvd SSchsts-e». — vr. pdff. v. S e i d l i h ward »um v, , migl. Sammlungen für Kunst und Wissenschaft) mit dem Charakter eines Regirrungsrawrs in der 4. Kl. der Hosranaordnung ernannt. — Jn die Stelle de« oerstorbene« Criminalrathes Weller ist Herr Criminal-Commiffar Paul ringe rückt, während Herr Criminal- Eommissar Hohlfeld aus Leiozig die Stelle de« Herm Paul erhalten wird — Die vorgestrige Stadtverordnetensitznng «öffnete Herr Vicevorsteher Osw. Matthäi mit dem Vortrag eines sehr herz liche» Dankschreibens Dc. Exr. d«S Wirkl. GcheimrathÄ Di v. Schwarze für die Verleihung deS Ehrenbürger!echtes der Stadt Dresden; zugleich verabschied« sich Ge. Excellenz von dem Kreise der Stadtverordneten und drückt sein Bedauern au», in Folge körper chen Leidens nicht mehr direkt in diHan Kreise zum Wohle der geliebtrn Stadt Mitwirken zu können. Glatt und sachlich wurde die tanze sehr umfängliche Tagesordnung erledigt und mehrere rein ormelle Gegenständ« hier unerwähnt lassend, aus Folgendes Den betr. Rathsvorlagen g N25 Mk. M Errichtung einer 4. Elementar >ule. 150 DL als Unterstützung an die;' iule der hiesigen Klempnrrmnung, 686 M beschränken wir uns ß werden bewilligt: an der 1«. Bezirks- und Foribildung:.- drri
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