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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.06.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260610019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926061001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926061001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-10
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.06.1926
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wen be». inen »brt. tgem essen !rten isier. der n iu övtel Ne- «rlch. »rütze illiqe renz- dnn edcr. lin- ) der lliren »eizer Ver. n der »istav b den Be. vcsen. allem agde- Auto- r mit Gert- mmcr rditcn e des nicric s ent- uber h aus vurde a b- Bcr- »erden S. zum <K rei ft! des n, wo- ehrere ireisen beiter, Kurze Men- Nacht itfernt Kirche achtes. rkuien FieuL-LLsLeU -mit^ nach te man werde >rd tue. etwas !. UW ttsst iss : Frau Versvgrrunge« lm geuossenfchaflllche« Schee», verkehr. An einem «nS bekannten Fall« gelangte ein Scheck erst 18 Tage nach Ausstellung an die bezvgen« Genossenschast. nachdem er erst die verschiedensten Jnkassostellrn. die thn te- weil» wieder einer anderen Stelle zum Inkasso übergeben halten, passiert hatte. In einem anderen Falle ging ein Scheck, nachdem er erst im Warenverkehr in Zahlung ge- geben war, an eine provinziale Kreditbank, die ihn an eine Berliner Großbank zum Inkasso weitergab. Diese gab de» Scheck einer Girozentrale, die thn an eine Sparkaste weiter« leitete, von der der Scheck bann endlich der Genossenschaft zum Inkasso präsentiert morden ist. Dieser Scheck hatte also vier Jnkajjvbailkstellen passiert, ungerechnet die Verrechnung außerhalb dieses BanktnkassoverkehrS. Rechnet man den gleichen Rückweg nach Honorierung des Schecks, einen Tag nach Eingang, dann ist ersichtlich, das, einige Wochen vergehen, ehe das Geld zur Auszahlung an den Empfänger gelangt. Derartig unproduktive Verschwendung von Zeit und Arbeit ist nicht nur privatwirtschastlich, sondern auch gemein- wirtschaftlich unzweckmäßig. Schließlich kann unter Um ständen noch der Scheckaussteller in den Verdacht kommen, ungedeckte Schecks in Zahlung gegeben zu haben, wenn die Auszahlung so lange aus sich warten läßt. Der Scheckaus steller riskiert auch, daß weitere Inzahlungnahme seiner Schecks künftig abgelehnt wird Und doch läßt sich solche Zeitverschwendung so einfach vermeiden. ES braucht nur die erste Bank, der der Scheck zum Inkasso eingercicht ist, sich un- mittelbar an diejenige Stelle zu wenden, die für die Aus zahlung solcher Schecks allein tq Frage kommen kann. Jeden falls erscheint eS ganz verkehrt, daß eine Provinzial-Kredtt- bank sich zuerst an eine andere Kreditbank iGrvßbankj wen det, die mit der Genossenschaft in keinerlei Beziehungen steht, und daß diese Großbank sich ihrerseits wieder an ein anderes, nicht genofsenschastliches Jnkastvnetz tGirozentrale, Spar kasse usw.s wendet, von wo auS endlich an die Genossenschafts bank herangetreten wird. Näherliegend bleibt eS. daß man sich in solchen Fällen gleich direkt an die zuständige genossenschaftliche Inkasso stelle wendet, die auS dem Ausdrucke aus der Rückseite dcS Genostenschaftsschccks er- sichtlich ist. Zweckmäßig wäre eS, wenn die I n k a s s o st e l l e nicht nur aus Schecks, sondern auch aus Wechseln bekannt- gegeben würde, und zwar in beiden Fällen zweckdienlicher aus der Vorderseite, statt auf der Rückseite deS Jnkasso- papiercö. Die vage -er TexMwlrlschast. Anhaltend« Staguati«». Di« Geschäftslage tn der Textilindustrie, lm Groß- und Einzel. Handel ist immer noch überwiegend ungünstig. Da» Pfingstgcschäft ist infolge der kühlen Witterung sehr stark hinter den Erwartungen zurückgeblieben und die Umsätze waren weit geringer als im Vor jahre. ES haben sich in der Industrie beträchtlich« Vorräte an- gcsammelt, bi« am Schluff« der Saison unter den normalen Preisen abgestosten iverden müssen. Infolge de» reichlichen Angebot» und der gedrückten Lage, di« insbesondere auf de« Bamnwollmarkt herrscht, disponieren di« Abnehmer nur sozusagen von der Hand in den Mund nnd e» fehlt daher allgemein ln der Industrie an ten sonst um dies« Zelt vorhandenen langfristige» Aus. trägen für die Wintersaison. Der mangelnd« Absatz hat tn der letzte« Zeit wieder einig« gröster« Zahlungseinstellungen zur Folg« gehabt, und zwar hauptsächlich tm Grohhän-el, dessen allgemeine Lage immer noch anßerordentNch schwierig ist. Dl« überwiegende Mehr zahl der GeschästSaufsichtrn und Konkurse betrifft leboch nur Fir men kleineren und mittleren Umfanges, und >m ganzen zrtgt die tlnrve der Insolvenzen, nicht nur der Zahl nach, sondern auch hin- si-istlich ihrer Bedeutung für die Gesamtheit d«r Branche, ein« ab wärts gerichtete Tendenz. Di« Baumwoll Industrie liegt stark danieder. Die Zahl der laufenden Spindeln, die sich im April um 400 009 gegenüber dem Vormonat verringert hat, ist im Mai weiter bedeutend zurückg«gangen. Auch in der Wollindustrie ist die Gesamtlag« wenig befriedigend. Obwohl der Rohstofsmarkt seit längerer Zeit «tu« feste Preistendenz zeigt, ist in der Abnehmer- schast keinerlei Neigung zu größeren Spekulationskäufen vorhanden da da« schleppend« Geschäft tm Handel zur Vorsicht in den Dis positionen zwingt. Auch hier fehlt e» allgemein an langfristigen Aufträgen, und dieienigen Käufer, di« größere Aufträge an Roh ware zu späterer Farbenelnteilung erteilen, erhalte» heut« nicht unerhebliche PreiSnachläfl«. Di« Spinnereien arbeiten stark rin- heichränkt. dagegen ist di« Beschäftigung In den Kammgarnwebereien besser; einige Betrieb«, die von der Mode begünstigte Artikel Her stellen, konnte« zu längerer Arbeitszeit übergehen. Die Lag« der Tuchindustrie, der BuckSkinhersteller und der Kunftivollfabrtken ist anhaltend ungünstig. Auch die Krise der Letnentndustrie hat sah bisher nicht vermindert. Der vom Reich bewilligte Ankurbelung». kredit ist nock» nicht zur Auszahlung gekommen und die RohslachS« bestände liegen wegen des andauernden Auftragsmangel» der Eoinnereicn und Webereien fest; In -er Setdentndustrt« erstreckt sich der Haupttril der Aufträge aus billigere Artikel. Tal Auslandsgeschäft ist nach wie vor durch LaS Valutadumping der sranzgsischcn Industrie erschwert. In der Kunstscidenindustrie hat sich das Geschäft dagegen wieder belebt. Die Be k l e i - u n g S I nb u st r l « . die zu Beginn de» Früh sahreS ein befriedigendes Geschäft zu verzeichnen hatte, leidet unter trr ungünstigen Witterung, dt« den Absatz von Sommerwar« stark iichcmmt hat. Besonders klagt dte Herrenkonfektion über das an- baftcnd schleppende Geschäft. Die Wüschcinduftrte ist in besonder» schwieriger Lag«, da die seit Jahrzehnten auf die Berarbeltung von Hemdentuch eingestellte Fabrikation sich infolge de» Vordringen» der Kunstseide techulsch vollständig umstellen muß, wobei große wirlichaftliche und fabrikatorische Schwierigkeiten zu überwinden sind. Ein bedauerliches, aber typische» Kennzeichen der Lage tn weiten Zweigen der Textil- nnd Bekleidungsindustrie ist der «n- <>ushaltsame Rückgang der OualitätSproduktton infolge der un befriedigenden wirtschaftlichen Lage der breiten Masse der deutschen Bevölkerung. Sächsischer Wühlen. Verband. Der Sächsische Mühlen-Berband hielt in Dresden sein« 5 8. ordentliche Hauptversammlung ab. Al« Vertreter de» Sierdandc» Sächsischer Industrieller war dazu Syndikus Dr. März, für Li« Handelskammer Dresden Kommerzienrat Gleis te rg erschienen. Der Vorsitzende, Mühlenbesitzer Danke!» mann sNicdersedlltzj, gedacht« nach Eröffnung der Versammlung zuerst der Toten des Jahres und besonders des Heimgegangenen longiahrigen Vorsitzende» Otto Am Ende. Besonder« bemerken», wert ist, daß der Verband noch ein hundertjähriges, Im Berufe tätiges Mitglied tn der Person deS Mtthlenbesitzer» Rolle iWald- ftrchens besitzt. Dem vom VerbandSsyndlkuS Herr lein er- statteten aiiSstthrlichen Geschäftsbericht war zu entnehmen, bah zwar die Mchlesnsithr gegen >924/25 erheblich zurückgegangen ist, über der Lollschutz ohne Wirkung geblieben ist, well wir tm Vorlahr« ein« ungeahnte Ernte in Körnerfrüchten halten. Gewiß Hab« dazu die Vermehrung der Anbaufläche um etwa 15 Prozent beigetragen, aber gegen 5 588l09 Tonnen Roggen und 2 991 999 Tonnen Wetzen im ssahre 1924 sind 7 Süd NM Tonnen Roggen UN- 2 976 999 Tonnen Weizen Im Jahre 1925 geerntet worden. DI« Bewegung, Ver- arbcllung und der Absatz dieser Gctretdeinengen hätten in normalen Leiten keine Schwierigkeiten gemacht aber leider sei zu der Agrar, krii« noch ein« Industriekril« getreten, sowie der Mangel an er» träglichen Krediten und ein übermäßige» Anziehen der Steuer schraube. Durch den Zusammenbruch der Zentrale sächsischer Mühlen- vkretnlgniigcn. dlc besonder» Mühlcngenoffenschaften mit in den Strudel de» Verderben» zog. geriet ein Teil der sächsischen Mühlen io Sreditnöte. die vielfach zu Ge schüft Sauffichten und Konkursen Tote Gesellschaften im Handelsregister. Von den Konkursen und GeschäftSausstchten der beiden letzten Jahre sind tn der Mehrzahl Firmen betroffen worden, die erst tn der Inflationszeit gegründet wurden waren. Bei der Umstellung aus Grund der Gvldbilanzverordnung iGBO.j hat sich bann gezeigt, daß diese Firmen os nur mit wentgen Gvldmark Kapital arbeitete». Aber auch tn Fällen, wv kein Konkurs oder keine Geschästsaussicht stattsand, sristc» diese Firmen im Handelsregister nur noch ein Scheindasein, ohne tn Wirklichkeit zu leben und zu arbeiten, nur weil nach dem bestehenden Recht ihre Löschung nicht möglich ist. In viele» Fälle» bilde» sie aber nicht nur eine» Ballast sür das Handelsregister, sondern auch sür daö Wirtschaftsleben, weil sich unter ihnen Firmen befinden, die es immer wieder ver stehen, aus dem Wege des Kreditschwindels, obwohl eigenes Kapital so gut wie nicht vorhanden ist. Waren zu erhalten. ES liegt nun, wie Dr. F. R ü n t tz e r in Nr. 2!) der „Sächsischen Industrie", des Organs des Verbandes Sächsi scher Industrieller, schreibt, ein Gutachten dcS 1. Zivilsenats des Kammcrgcrichts tn Berlin vvr, wonach gemäß 8 10 GOB. Gesellschaften bei nicht rechtzeitig angemeldeter Umstellung zwar für nichtig erklärt werden können, wonach aber die Eintragung des Erlöschens der Firma erst nach durchgesühr- ter Lignidatio» stattftnden kann. Diese Liquidation scheitert häufig am Fehlen von Vertretungsorganen. Wenn auch die sem Uebclstand durch amtliche Bestellungen von Liauida- toren, deren Kosten vielleicht von den amtlichen Berussver- tretungcn übernommen werden könnten, abgcholscn werden kann, so pflegen solche Liquidationen sich oft Uber Jahre hinaus zn erstrecken. Um hier eine Abhilfe zu schaffen, hat daS Reichsjustiz- mintstcriiim eine Verordnung auSgearbettet, dte zurzeit be raten wird. Die Verordnung umfaßt nur wenige Para- graphc». Sie bestimmt zunächst, daß, wenn eine A.-G., Kom manditgesellschaft a. A. oder G. m. b. H. bls zum 30. Sep tember tv26 nicht einen Beschluß ihrer Generalversammlung über die Umstellung angemcldet hat, das Gericht ihr eine angemessene Frist unter Androhung der Eintragung der Nichtigkeit zu bestimmen hat. Ist diese Frist ohne Anmel dung des Umstellungsbeschlusses verstrichen, so ist die Nichtig keit der Gesellschaft ohne Rücksicht daraus einzutragcn, ob die Umstellung beschlossen ist oder nicht. 8 2 bestimmt folgendes: Ruht der Geschäftsbetrieb einer A.-G., K.-G. a. A. oder G. m. b. H. seit drei Jahren oder, wenn die Gesellschaft erst innerhalb der letzten drei Jahre errichtet ist, seit der Er- richtung, und ist Vermögen der Gesellschaft nicht vorhanden, so hat das Gericht die Gesellschaft ohne Rücksicht daraus, ob dte Umstellung beschlossen ist oder nicht, von Amts wegen zu löschen, wenn nicht bis zum 30. September 1V20 ein Beschluß über die Umstellung angemcldet ist: eine Liquidation findet nicht statt. Vor der Löschung ist die zuständige amt liche VerufSvertretung des HandelSstandcs zu hören. Stellt sich nach der Löschung daS Vorhandensein von Vermögen heraus, daS der Verteilung unterliegt, so findet die Liqui dation statt. Dte Liquidatoren sind auf Antrag eines Be teiligten durch daS Gericht zu ernennen. Die gleichen Bestimmungen gelten für eingetragen« Ge nossenschaften. So begrüßenswert der Entwurf der Verordnung ist. so läßt er doch verschiedene Wünsche noch offen. Dte Voraus setzung im obigen 8 2: „und ist Vermögen der GeseMchaft nicht vorhanden", würde bet strenger Auslegung dieser Worte dte ganze Verordnung wertlos machen. Ein geringes Ver mögen, daS ja vielleicht nur tm Inventar bestehe» kann, aber doch vorhanden ist, würde schon genügen, um die Anwendung der Verordnung unmöglich zu machen. Vor allem aber berücksichtiat der Entwurf der Verordnung nur dte Gesellschaften, die sich noch nicht umgestellt haben. Die durch die Verordnung er zielte Vereinigung des Handelsregisters wird also unvoll ständig sein. Gerade unter den Gesellschaften, die sich um- gcstellt haben oder erst nach dem 1. Januar 1024. also aus Reichsmark, gegründet sind, befinde» sich viele, die so gut wie gar keine Aktiven besitzen und einen Schaden sür da» Wirtschaftsleben darstellen. Hieraus wurde schon oben hin- gewiesen Früher war namentlich durch die Vorschriften der 88 240, 2 HGB. und 04 G. in. b. H.-Gesetz, die diese Gesell schaften schon zu einem Zeitpunkt zur Koukursanmeldung zwangen, als noch etwas sür die Gläubiger vorhanden war, für diese ein Schutz gegeben. Nachdem aber durch die Verordnung vom 8. August 1914 diese Paragraphen vorübergehend außer Kraft gesetzt worden sind, bleibt heule in zahlreichen Kon kurssälien von Gesellschasten sür die Gläubiger säst nichts mehr übrig, sa, eS ist sogar vorgckvmmen, daß solche Kon kurse wegen Diangel an Masse abgelehnt werden mußten. Dte Gesellschaften bleiben am Leben und bilden sür dte Ge schäftswelt eine Gefahr, die nicht unterschätzt werden darf. Für diese Gesellschaften müßte also auch eine erleichterte Löschungsmöglichkeit gesunden werden. Allerdings bestehen hier gewisse Bedenken, die aber doch wohl nicht unüberwind- lich sind. Wenn z. V. behauptet wird, daß Schwierigkeiten entstehen würden, wenn man einen Prozeß gegen eine vor zeitig gelöschte Gesellschaft führen will, so ist darauf hinzu- weisen, baß die Löschung der Gesellschaft noch nicht den Ver- tust ihrer Passivlcgitimation bedeutet. In Hamburg ist man nach dieser Richtung hin schon weitergegangen. Dort wer- den Gesellschaften, die sich aus Goldmark umgestcllt haben oder aus Gvldmark gegründet sind, nach össentlichcr Ankündigung des Gerichts on der LöschungSabsicht und Aufforderung an die vertretungsbcrechtigten Personen, etwaige Widersprüche innerhalb einer bestimmten Frist geltend zu machen, im Wege eines vereinfachten Verfahrens gelöscht. Dieses so genannte Hamburger Verfahren wird in manchen Teilen Deutschlands nachgcahmt, wie die Handelskammer Berlin mit teilt, aber namentlich von den Berliner Reaisterrichtern nicht für zulässig gehalten. Anstände haben sich aber wohl noch nicht ergeben. Wenn man also das Hamburger Verfahren nicht für zu lässig hält, wird nichts anderes übrig bleiben, als auf reich sgcsctzlichem Wege Abhilfe zu schaffen. DaS ist möglich, wenn man, wie verschiedene Wirtschastsvertretun- gen, unter anderem besonders auch die Handelskammer Chemnitz, schon vorgeschlagen haben, einmal die Verord nung vom 8. August 1914 aushebt und den Vorkriegszustand wieder herstellt. Es ist in der Tat nicht einzuschcn, warum dies heute nicht geschehen kann. Dann aber wird man auch gesetzliche Vorschriften in Ergänzung der geplanten neuen Verordnung des ReichsjustizmintsteriumS schassen müssen, dte eS ermöglichen, solche juristische Personen von Amts wegen tm Handelsregister zu löschen, gegen die ein Konkurs- verfahren wegen Mangel an Masse nicht durchgesührt werden konnte, deren vertretungsberechtigte Organe sür sie den Offenbarungseid geleistet haben oder wegen dessen Verweige rung tn Haft genommen wurden. Die hierzu nötigen Aende» rungen des HGB. bzw. G. m. b. H.-GesetzeS sollte man aber ntcht biS zu der seit Jahren geplanten großen Neufassung dcS Handelsrechts aufschiebcn. führte». Allmählich aber scheint doch «ine Beruhigung etnzutreten. Lebhaft beschäftigten den verband die übermäßig hohe Besteuerung der Wasserkräfte, der Kampf gegen die erdrückenden Nahsrachten der Reichsbahn und dt« Verhandlungen wegen der geplanten Getreide« Handelsgesellschaft. Einmütig haben schließlich Müllerei und Ge. tretdehandel jede Beteiligung an dieser Gesellschaft abgelehnt. Di« PreiSIenknngSaktion, di« Aenderung des Verkehrssteuergesetzes, der Streit um die Zugehörigkeit von Mühlen zu. Handels- und Gewerdekammer» nahmen di« Zeit der BerbandSlettung ebenfalls sehr ln Anspruch. De« Redner wurde für seinen Bericht lebhaft gedankt. Der vom Schatzmeister, Müblenbesitzcr Reich iMeißenj. vorgetragen« Kassenbericht fand Genehmigung. Der Vorsitzende d«S Verbände» Deutscher Dtüller, Staötrat Lorenz lverlin-EberS» waldei hielt dann einen Vortrag Wer „Getrei-ehanLelS- gesellschaft nnd Zölle". Der Redner erläuterte eingehend, warum Müllerei. Bäckerei und Getreidchandel auch in der letzten Besprechung im ReichSministerium für Ernährung und Landwirt- lchast t«de Beteiligung an dieser Gesellschaft adgelehnt hätten. Man hat« ihnen keinerlei Einfluß zugestehen wollen, und Kapital belzu- steuern für ein immerhin gefährdete» Unternehmen, lag kein Grund vor. Der Gesellschaft werde e» überhaupt unmöglich sein, eine Stabilisierung -er Getrcidepreis« herbeiMführen, wohl aber rücke durch ihr« Tätigkeit di« Gefahr eine» Getreideeinfuhrmonopols näher. Bei Besprechung der Zollsrag« bedauert« der Redner di« Geheimniskrämerei der Regierung, die sich in Schweigen hülle, trotz dem mit dem St. Juli di« jetzigen Zölle für Mehl und Getreide abliefen. Die Mühlenindustrte fordere den alten Zollsatz für Mehl Zum Schluß geißelt« der Redner tn schärfster Form die Agitation einem zumeist au» Vertretern ausländischer Importeur« bestehenden MehleinsuhrverbandeS für di« zollfreie Einfuhr von AnSlandS> mehlen, die aus ganz falschen Ziffern aufgcbaut sei. Der sehr bei. fällig ausgenommen« Bortrag zeitigt« ein« lebhaft« AuSfprache. Mlt der Wiederwahl Ler auSschrldenden Vorstandsmitglieder schloß die Hauptversammlung. Berliner Schlich- un- NachbSrse vom S. Juni. Im weiteren Verlauf« der Börse lieh das Geschäft bei ab bröckelnden Kursen wesentlich nach. Dte Gewinn« der ersten Stunde gingen größtenteils wieder verloren. In GchiffahrtSwerten setzt« vorübergehend lebhaftere» Geschäft ein. Im Verfolg der Steigerung der Farbenwert« waren Rlebrck-Montan fest. Im übrigen konzentriert« sich da» Geschäft aus einzeln« Dpczlalwert«, wie Deffauer Ga», Charlottenburger Wasser. Ansteigend wäre« Leonhardt Tietz aus dte schon gemeldeten Verhandlungen zur Nil- düng eine» WarenhauStrusteS. PrivatdtSkont beide Gichten 4H ffk. Gegenüber dem Schluß der Börse befestigt« sich die Stimmung «te- üer allgemein. Lebhafteres Geschäft war jedoch nur ln den Favorit, papieren. Auch nachbörslich blieb di« Stimmung gut gehalten Farbwerte stiegen bi» Ivö, Erdölaktlen 114, nachbörslich 11»,7ö, Charlottenburger Wasser 87,ö, Nhelnstahl 119,7v. Von Elektro-werten A. E. G 121h, KeSfürel 157LS, Schlickert 111h. von Montaniverten Gclscnktrchen mit US, Phönix bi» 87h mngesetzt. Kriegsanleihe 0.4,22. Am Kassamarkt war auch heute da» Geschäft nicht sehr um- fangreich. ES üverwogen wieder die KurSermäßigungen. Bereinigt« Glanzstoff verloren 9, Merkur-Wolle 4,26, Wittener Guß 4, Sam- merich 8,75, Tafelglas Fürth Sh, Heyn-Lehmann, Elektra Dresden, Concordia-Splnncr, Düsseldorfer Elsen, Eintracht-Vraunkohlen 2K. Chemische Gclsenklrchen waren stark erholt l-t-5k>. Sn KurSstelg«. rungen sind noch zu verzeichnen Saxonla-Zement, Bereinigte Jute -i-SH, Zeitzer Maschinen -I-8 und Thome« 8 A. Der Markt der Gold Pfandbriefe war überwiegend leicht befestigt, doch betrugen die Besserungen nur Bruchteil« eine» Prozent». strankfirrker Aben-börse vom S. Iunl. Da« Abendgcschäst war beherrscht von dem Interesse für I. G. Farbenlnbustrie, In deren Werten weiter« größere MclnuugSkäuse erfolgten und wodurch der Kur« sür Farben bt» ans ISS gesteigert wurde. Die anderen Marktgebiet«, dadurch günsttg beeinflußt, waren gleichfalls weiter befestigt. Besonder fest lagen Bankaktien. S« Montan- und Elektromarkt waren vereinzelt neu« Kurssteigerungen von l bi» 2 Prozent zu beobachten. SchiffahrtSaklien dagegen m»ch- gebend. Die Abendbürse schloß lebhaft, aber etwa» leichter. Deutsche Anleihen: »Alge Reichsanleihe 9,411k, Schutzgebietsanleihe b,S. Bankaktien: Darmstädter Medio 141, Denlsche Bank Mediv 186 K, DiScontogesellschaft Medio 182, Dresdner Bank Medio 116L5, Metall bank Medio 109,75, Reich»bank 155,78. SchissahrtSaktien: Hapag Medio 188h, Nordd. Lloyd Medio 185. BergiverlSaktteu: Buderu» Medio 72, D«uisch-Luxenrburg Medlo 119, Gelsenkirchen Medio 117h, Harpener Medio 124,5, Kali AscherSleben 127, Westercgeln Medio 184, Klöcknerwerke Medio 81h, Mannesman» Medio 195,75, ManSfelder 92, Phönix Medio 87,76, Rheinstahl Medio 181h, Riebeck Montan Medio 11«, Laura-Hütte 86,75. J-ndustrieak 'en: A. E. G. Medio 122,83, Bergmann 129, Daimler «8,75, Deutsche Erdöl 115,25, Scheide anstalt 1S0L6, Elekir. Licht und Kraft 141,5, I. G. Farbcntndustrie 195,75, Goldschmidt 81, RütgerSwerke M'lfto 88, Schlickert Medio 112h, Siemens L Halste Medio 185, Badischer Zucker 69h, Franken thal-Zucker 57. NachbSrse: Phönix 88. Chemnitzer Pro-uk>enbvrfe vom 9. Funl. Tendenz: befestigt. Weizen 899 bis 819, hiesiger Roggen 189 bi» ISO, niederländischer und preußischer Roggen ISO bis 200. Sommer gerste 230 biS 280, Wintergerste —. Hafer 210 biS 220. Mai» 182 bis 188, -ergl. Einanantin 196 bis 210, Weizenmehl 48, Roagcnmehl 81, Weizenklcte 10,75, Roggenkleie 11,75, Wiescnheu 12, Gctreide- stroh, gepreßt 5 Mark. Amsterdam, 9. Juni. Devisenkurs«. sAnsang.i Wechsel auf London 12.10k bis 12,11, Berlin OHO,28 bis 0HSL7, Paris 7,59 bi» 7,58, Brüssel 7.S9 bis 7,S8. Schweiz 48.15 bis 48,20. Wien 9,85,15 bis 9,85,25, Kopenhagen 88,89 bi» «8,90, Stockholm «6,65 bi» «6,75, OSlo 55,40 bi» 55.50. Neuyork 248»/,. bi» 248»/,.. Madrid 87,75 bi» 87,85, Italien 9.20 bis SL5, Prag —, Finnland 6L25 biS 6.800, Buda. pest 9.0084'/, bis 0.00.35k, Bukarest 1,97k bis 1,12k, Warschau 9.25 bis 9,89. Tendenz: befestigt. London, 9. Juni. Devisenkurs«. lSchlub.s Neuvork 4.8KH0. Montreal 4,86,25, Amsterdam 12,19,87, Part» 162.09, Brüssel 169,09, Italien 181,59, Berlin 20,43k, Schwetz 25,18k, Spanien 81,88, Kopenhagen 18,40, Stockholm 18,17k, Oslo 21,95k, Lissabon 2,58, HelsingforS 198,25, Prag 164L5. Budapest 27,80, Belgrad 276, Sofia 678, Rumänien IISO, Konstantinopel 915, Athen 892k. Wien 84,87, Warschau 60,00, Buenos Aires 45,40, Rio de Janeiro 76». Alexandrien S7HS, Hongkong 2/8>k> Schanghai 2/11»/,., Yokohama 1/1IK, Mexiko 2/0. Montevideo 60L5. ivalparailo 89,80. Neuyork, 9. Juni. Devisenkurs«. sAnfang.s Berlin 28,81, London 4,8«»/,„ Pari» 3.00. Bern 19h«. Rom 8.69k. Amster- dam 40,18, Wien 14,12k, Budapest 14.1S'/,. Prag 2,S«k. Belgrad 1,7«, Warschau 9 25, Oslo 22,18, Kopenhagen 26,4N. Stockholm 26,77, Brüssel 8,04k. Madrid 15,26, HelsingforS 2H2, Bukarest S.41H7. Sofia 9,72. - Beschleunig«»« de» Wechselprozesses. Dem Deutschen Industrie- und Handelstag gegenüber riet die Handelskammer zu Dresden davon ab. den Wechselprotest als einen Vollstreckung«, tltel, sei e» gegen den Aussteller, den Indossanten oder den Akzep- tanien, auSzugcstalten, well die« zu Schwierigkeiten bei Ler Er mittlung der BollstreckbarkeitSvorauösetzungcn führen, den angeb lich Zahlungspflichtigen, der seine Einwendungen überhaupt nicht vorbringeu könne, unverhältntSmäßigen Gefahren auSsetzcn und dadurch gerade bet gewissenhaften Kauflcuten die Bereitschaft zui Eingehung von Wcchsclverpflichtungen unterbinden müsse. Um di« an sich zu beklagende häufig« Verzögerung de» Wcchselprozesse» zu beheben, sei von -er Justizverwaltung eine bessere organlsatorisch« Ausgestaltung der Gerichte zu fordern. Bibliographisches Institut A.-S. tu Leipzig. Die Hauptver sammlung, an der 6 Aktionäre mit 19 594 Stimmen tellnahmcn, ge nehmigte den Geschäftsbericht und Abschluß, und beschloß au» eine« Reingewinn von 886 821 M. die ?l»Sschlfttung einer D l v i d en b < von I« 10 A aus die Stamm- und die Vorzugsaktien, lieber di« AnSsichten über das neue GcschästSiahr lasse sich bei der Undurch sichtigkeit der gesamten Wirtschaftslage Bestimmtes zurzeit nicht Voraussagen. Der technische Betrieb war bisher noch befriedigen»
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