Volltext Seite (XML)
«r. irr s-lle 1 — ,Dr«k»er 1tachrich<e»' — Mantatz. l».«pr« 1«, Das erlösende Wort. Noma» von Emma H a u» h ofer« M e r.k. Sopyrigdt ia.1 dy »arl go-ler L a»., Veklln-Zehlendvrf. /Nachdruck «erdeten.! P. Sorgrhungx 5er junge Manu legte sie auf drn Schreibtisch. Hochheim prMfte sie srt,weisend „ES wäre ossenvar Ihre erste An» KeiUiiig? Ich weih nicht, ob ich einem Anfänger die Veleuch» rnng in meinem groben Werk anvertrauen kann.* „Ich bin insosern kein Anfänger, al» ich eigentlich seit «einen Guadenjahre» mit der Elektrizität vertraut wurde. Mein Binder, der in unserer Stadt die elektrische Beleuchtung «uigerichlel hat, nahm mich schon immer al» Gehilfe, als Hand tanger mit und uderlieh mir manche Arbeit." Wieder 0a>> eisige Schweigen. Tannberg war es gewöhnt Aast alle Menict-eu ihm freundlich tn daS offene, hübsche Gesichü schauten. Ader hier ermunterte ihn kein Lächeln, kein liebend» »nrdiger Blick. Hochdeim steckte langsam die Zeugnisse wieder iu den Um schlag. „ös ist schon ein etwas älterer Bewerber um die Stelle hier am Play, über deu ich allerdings erst Erkundigungen ein ziehen will." bemerkte er gleichgültig. Das klang schon fast »me eine Abweisung. Trnnberg zog nun doch SaS Empfehlungsschreiben deS Grnsen Winierseld hervor, obwohl es ihm, trotz der Ermahnung deS sungen Fräulein», merkwürdig dünkte, das, der GutS- bescher hier ein ausschlaggebendes Wort über einen Techniker »» sagen haben sollte. Aber die Stirn des Fabrtkhcrrn glättete sich ausfällig, als er deu Aries gelesen hatte und sein Ton sch,rn ausgetanl wie durch «tu Zaubermittcl. »Graf Winter- ßeid. »»ser »crehrter Abgeordneter und GutSnachbar, den ich auS niancher Versammlung kenne, spricht ja tn den liebens würdigsten Worten oon Ihnen. Herr Tannberg. Stehen Sie tn näheren Beziehungen zu der Familie?" „Ich habe mir Kurl studiert und war oft auf dem Schloß DN-Gasr." Hochheim war nicht mehr der finstere Halbgott, der über einen armen Sterblichen zu Gericht saß: er war menschlicher, goiinerhafler geworden. „Nun, da der Gras Ihr Gesuch befür wortet. da er mich geradezu bittet, Ihnen die Stellung zu geben, so »allen wir den Versuch machen. Sie sind also engagiert, Hrrr Tannberg. Alles weitere erfahren Sie von dem Bc- kriebSdireltor, der Ihnen auch die für den Ingenieur be stimmte Wohnung anmeisen wird. Sie können doch sofort den Vollen antrelen?" »Gewiß, Herr Hochheim." „Guten Morgen!" Paul lächle heimlich vor sich h,». als er entlassen war und stuich diesen peinlichen Minuten im Freien ausatmete. Seine Nelsebekaniitichast hatte ihm allerdings gut geraten. Die gräf liche Protektion hatte Wunder gewirkt. Ja, Glück muß der Mensch haben! Was sür eine günstig« Fügung, daß er mit -er Lochler znsamiiiengetrosscn und den Zufall so keck ge nützt batte. Daß die junge Dame zur Familie s«S Fabrikkerrn ge- vidrtc. rvnßie er nun, aber erst nach ein paar Tagen begegnete er ihr und tonnte mit tiefer Ehrerbietung, mit einem dank- baren 'Ausdruck vor ihr den Hut abziehen. Sie ging mit der Schwester, und die beiden jungen Mädchen batten im Walde große Sträuße von buntem Herb,'klaub gepflückt, die sie in Sen Armen trugen. Hiloes schöner «vw hob sich über den leuchtenden Farben »v rosiger Frische empor, und Paul starrte einen Moment in »«zückler Verblüffung aus das liebreizende junge Gesicht. Sie bemerkte wohl seinen bewundernden Blick. ,LDer war der junge Mann, der dick soeben grüßte?" fragt« sie lächelnd. „Den Namen weiß ich nicht." erwiderte Laura. „Er suhr mit mir im gleiche» Wagen, als kl, daS letztem«! iu der Sinanuii-e war. un» schien sehr gespannt, ob er hier als Hleliron chniker angenellt werden könnte. Nun isi es ihm visenbar geglückt." Vte wundert« sich nun llb«r stch f«l»ft. daß N« aewe« diese» fremden Menschen so leutselig und mitteilsam aewefen war. Aber an jenem Tag lag chr eben da» Her, auf der Zunge. »Du Haft tunner ganz amüsante Begegnungen auf der kurzen Fahr«. Unsereiner steht nie «tn neue» Gesicht!" sagte Hilde schmollend. Un- nach einer Weil«: »Dieser In» aenteur wäre eigentlich ein ganz «etter Tänzer, deu man «tn- ladrn sollte." »Schlag e» dem Batrr nur vor!" lachte Laura svötttsch. »Wa» fällt dir «tnl Papa fände es doch unpassend, daß umn etnen Angestellte« hier überbaupt siebt." Am darauffolgenden Donnerstag hatte Laura wieder ihre Singstunde. Aber gleich wagte sie doch nickt, dem au», drücklichen Befehl de» Vater» zu trotzen und Ann«-Marte bei ihren Eltern aufzusucken, und ob diese schon eine Stellung batte, wußte sie nickt. Um die Zeit bis zur Abfahrt de» ZugeS berumzubrtngen. schlendert« Ne durch den Hosgarten. und da siel plötzlich ihr Blick auf «tn bekannte» Gesicht. Ihre Gesell- schafterin, Fräulein Der», die ihr Hau» so Knall und Fall verlassen hatte, ging an ihr vorüber, errötete, zögerte einen Moment und kam ihr daun doch noch nach. »Gnädiges Fräulein, ich bin so glücklich. Sie sehen und mich bet Ihnen entschuldigen zu können." sagte sie etwa» verlegen. »Sie waren immer so gut zu mir. und ick habe mich nicht einmal mit einem warmen Dankeswvrt von Ihnen verabschiedet. ES quälte mich lange. waS Sie von mir denken wenden." Fräulein Dery war eine üppige Rothaarige mit sehr weißer Haut und Sommersprossen aus der Stumpsnase. Laura batte sich gewundert, daß man sie zur Begleitung geeignet ge funden. weil ihre leuchtenden Farben und ihre Gestalt, wie ein Rubensweib, die Blicke aus sich zogen. Da» Mädchen war ihr sehr snmpatbisch gewesen, und sie batte Anteil genommen an dem traurigen Schicksal, in das sie einen Einblick bekam. Anna Dero hatte früh ihre Eltern verloren, war von einer Wohltäterin tn eine Erziehungsanstalt gebracht worden, wo sie gerade so viel lernte, daß sie eine bescheidene Stelle alS Gouvernante annebmen konnte. Dann hatte sie sich verlobt, jahrelang auf den Bräutigam gewartet, der sie dann im Stich ließ und eine Reichere heiratete. In dem Hochhetmschcn Hanse schien sie. nach schlimmen Erfahrungen, endlich einen angenehmen Aufenthalt, eine Erholung gefunden zu haben. Um so mehr überraschte die förmliche Flucht. ..Ach. man kann doch niemand vertrauen!" hatte die Mama geklagt, während der Papa mit kaltem Gesicht be merkte: »Du mußt deinen Schmuck Nachsehen. Liebste. Wer weiß, ob da nicht etnms fehlt!" Laura war damals so empört gewesen, daß sie lebhaft gerufen hatte: »Diese Verdächtigung Hai Fräulein Dern gewiß nicht verdient! Sie war eine vor nehm« Natur, auch wenn sie arm ist." Der Vater batte nur spöttisch gelächelt. »Ich möchte nicht indiskret sein, liebe» Fräulein Dein." sagte sie nun. »ES nmren sicher schwerwiegende Gründe, die Sie veranlaßt haben, wegzngehen. Aber ich darf wobl fragen. jemand in irnsercm Hause etwa» zuletd getan? Meine Mutter ist io sanft und weichherzig, daß eö nur auf einem Mißverständnis beruhen könnte, wenn Tie sich gekränkt fühlten. Und Hilde — sie ist ia eigentlich noch ein rechtes Kind, und wenn sie auch auS Gedankenlosigkeit und Uebermut etwas Schnippisches gesagt — das ist doch nicht so ernst zu nehmen. „Ach nein, gnädiges Fräulein. Die Damen waren sa all« so liebenswürdig. Und Ihre Mutter ist ein Engel. Sie batte ich nie betrüben mögen — und gerade deshalb war es bester, gleich abzureisen, so schwer cS mir auch wurde." --Ist mein Bruder am Ende frech gewesen?" Rotblonde lachte. „Mit dem jungen Herrn wäre ich ichon fertig geworden. Eine», kecken Bürsckletn kann man auch "ne Ohrfeige geben, wenn er sie verdient. Aber wenn eine Persönlichkeit, vor der man Respekt haben müßte, di« stch solch würdevolle» Ansehen gibt, stch plötzlich so aubnl zeigt, und au» der DugendmaSk« «tn widerliche» Fauugelicht bervorfchant. dann erschrickt man dermaßen, da» ist so u». heimlich, daß man nicht» andere» denke« kann, als: fort! Rur fort!" Laura schaute da» Mädchen, in besten weiße» Gesicht da» Blut gestiegen war. mit einem wahren Entsetzen an. We, konnte st« meinen? Ihren Vater? Aber da» wäre doch u». denkbar, unmöglich! Ihren korrekten Vater, der so streue auf Tugend hielt, der da» Muster «ine» Ehemann«» schien, -er den kleinsten Schritt vom Wege so unerbittlich verurteilte! »Ich verstehe nicht, wa» Sie meinen. Fräulein Ter«." sagte ste etwa» kühler und abweisender. „Ob. ich habe fa auch nicht so viel verraten wollen. Forschen Sie nicht weiter, gnädiges Fräulein. Dt« Sache tlt peinlich genug. Mir liegt ja nur daran, baß Sir nicht böt von mir denken. Ich habe nun eine Stelle bei einer alte», kranken Dame. Ste werden mir glauben, daß eS schöner,e» wesen ist. al» ich mit Ihnen und Fräulein Hilde spaziere, fahren oder in dem herrlichen Wald berumwandern durste. Ich sollte es nicht so gut habe»! Ich bin nun schon einmal ein Pechvogel." Mit einem warmen Blick, mit einem so festen Hände- druck hatte sich die vdescllschasterin von ihr verabschiedet, daß Laura fühlte: Sie konnte nicht gelogen haben! Jedes Gort klang so wahr, so glaubhaft. Bi» aus den Grund der Flucht. »Wenn an» der TugendmaSke ein widerliche» Faungesicht her vorschaut!" Ihr schauderte! Konnte es denn solche Heuchelei geben! Sic hörte den kalten Ton. mit dem ihr Vater gesagt hatte: »Du mußt Leinen Schmuck Nachsehen!" Wenn er wirk- lich daS arme Mädchen aus dem Haufe getrieben und sie dan» noch verdächtigt hätte? Laura drückte tm Zug die Hand auf die Stirn, als wollte ste sich verbieten, diesen Gedanken weiter nachzuhängcu, in diesen Abgrund zu schauen. Aber das Mißtrauen blieb aus dem Grunde ihrer Seele un- verstärkte die Abneigung gegen den Vater, gegen die sie sich wehrte wie gegen ein« Schuld, und die ste doch nicht »u überwinden vermochte. Sie war bleich, als sic ausstieg und auf den Wagen zu» schritt. Der junge Ingenieur Tannberg begegnete ihr, Arm in Arm mit einem großen, schlanken Mann, den ste nach einem Bild, da» sic von ihm tn einem illustrierten Matt gesehen hatte, erkannte. Al» abend» wieder von der demnächst stattfindenden Gesell, schast die Rede war. hatte ste eine kecke Anwandlung und wagte dem Vater gegenüber die Bemerkung: »Schade, daß der neue Ingenieur nicht geladen worden ist. Er hat Besuch von dem jungen Grafen Wtnterfeld, der ja bei dem letzten Gkiwettlaus den Preis bavongctragen hat. Er war unter den kühnsten SportSleutcn erwähnt. Ich hätte den schneidigen jungen Mann gern kennen gelernt." Sie sagte daö mit bewußter Bosheit, weil ste wußte, -ah der Vater danach brannte, den Grafen unter seinen Gästen zu haben. Aber die Vergeltung ereilte sie rasch genug. .Föenn der Herr Graf Besuch macht, kann man ja sehen, ob man ausncchmswcise auch einen Angestellten mit ihm auf- forüert." sagte Hochheim. „Im übrigen haben deine Mutier und ich allein die Einladungen zu bestimmen. Merke dir daö! Mir mi 'ällt dieser Ton. Ein junges Mädchen gesteht nickt mit solcyem Freimut, daß sie einen jungen Man» kennen lernen möchte. Ueberhaupt paßt eS mir nicht, daß du nun jeden Donnerstag allein in die Stadt fährst. Ich werde telephonisch diese Singstunden oblagen, bis wieder eine Gesellschafterin im Hause ist. die dich begleitet." Ob der -»ater ahnte, wie schwer sie das traf? Ob er ei absichtlich tat. um sie niederzndrücken, zu quälen- ES lag ihr gegenüber immer etwa» so Feindseliges in seinem Ton, und sie hatte in diesem Augenblick wieder daS Gefühl, daß sic ihn haßte, obwohl sie sich dabet schlecht, verworfen, bösartig ver kam. eine Sündige gegen das urälteste Gebot der Menschheit, das die Eltern zu ehren befahl. (Nortiestuna kolat.1 llsbsn Hs «Kon slnsn Vsrruck ml« kAiikldsrg, Sarantls - lltrumpk ssmactit » Osr" Qoi'Lintiwsir't-itiGps isi siri« i-iÜLsstsilsisti-irFg clsn 2«i"llkstr»s2fsk'^st-iguir'»g sslstn tsillig Hsrm. » Vslfrtrslls * VsdsiDStztz« » Lckskkslrrrsvs Seilerwaren Weichi, un» Bardangichnure», Bindfaden Netz», Lurngeraie. Gurke n«m- u„» Diatztieil». NI«»er>«iIr. alle Seilmvlirasei. ßeilersalharbeilen führen «us G«Kr. A««k1»Ger. ge«. 1*67 / Seiier»«rens«hrik«tt»» / Tel. 26712 lr«tze 4 H,h«»,)OUer«f1r«d« LI n.öl»ln»erkau' Poppels Ppfirmübsi o Xur Wertarbeit o lunnölverksut »!, knbrilc (Kain l„»cie>n) 5 löllnerstr. S tslrakeudatia'. 7. «, II,. >7. I». ». ». N»Nem*l»»I - »«intgaag »»a Eisschränke N»I»>,IchII,chr >s st»dr»-> i«kr Otto Groiche» TrnmpEl?rs1r«k« rL ?.en1r<,,lhe«'er. Post än8lliekvn o,„ »liNmpwn Mil nur i>»,en a»»n«v p»ul Nillsr »i,n«n»«r»a» S» LLLKR-N Ä 'S Für Dorrichlungsarbellen Färb«,. Lacke. Pinsel und Sckablon«. Sips. gement, Schlemml' «de Modewfi« »«Ilkuchi. Ford« Mr O»üLoc L»i« I. Aaü> P». F»t,d»d,»i««t»r»« t» I-M>>»»»!»» »0 »- 7.- Po. Wanzontvd in Flolch»» (goloquinINcn.Akkochung mit tzupfirvitrtoh ompßodu «NM»,« rin» tminnit ri «ogründol 18SS - «uf St «S Viel krönt fiaati. und gitdl. Bod-rdon. Industrien „iw. B«ck«,d »och ollo» SlodUkil»». Xoßßsr »ulo- u. eoupch»«N»e, »InrlaNNivV»»»«»« In orolkl. XuEIKrui,,. >>stöik»1>NI»i>I» »k Iißikstti» Rur beit«, «ixeue kadriicute. Verdaut »u tznbrjdpr«i»en «ttredt In <i»n WordetStten. I«i«kr»tr.« HlOkllckü l.Imt«a»»Ar. 14 nur im »«»»«. »Nr a», NooNtnIn« Ia stotzklüxvl 8eck»le!n,p0nt»cli,peurlcb l» piano» neu uns oedrouctit, <t»runter kltttkner. Idocd. v»»n»u« oa»r ststiot». N»«dr»r, voerüerrtr. 3t>, l. Kammerjäger, Kl. Br»»«,,», >», >. Telepston U»a>. Billigst» Berechnung. Fahlung IvLIer nur dei guiriedendeU. llvlkrlwt«?' I»kKN0S Blügel IkIlAatrlllllg n. Volttrsmm Ktnp»«r»>» I« WM UN» FUß«! Werder» Ä,I Veronnv.i'.0.r«do«l>on»^> Tetü Dr. >. g»UU1ch»>. Dreeden cjür dl» ilnreiaeiu 1V. «ei»»M,»r,Dr»«d«>. Da» deulta» Adenddi«» amladt « Seiler Tekmorl's ft-- 7Ss»e», krirei,! w ,ck n. LV.S. ro - » 8 ^ Ulk«» X»«»» » — sisrrisprsebsr 131SS ünct 1316? « srsn nur mit »Ilsrfvinslsr Isfslduttsr «wrgsstslltl