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Dresdner Nachrichten : 13.09.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187709132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770913
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770913
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-09
- Tag 1877-09-13
-
Monat
1877-09
-
Jahr
1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.09.1877
- Autor
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»so — All, Montag Nachmittag stürzte allst der svkansarken» wobuung clucS dreistöckigen Hauses in ;>t ä ck »> tz ras treljährlge Mavchcn bei» Maurer L. hinab in den Karten, wunderbarer Weise ebne sich äußerlich zu verletzen ober etwas zu brechon. Ob, innerttche ernstliche Verictzniigen vorvanbe«, konnten iM nicht erfahren. 5"» ,, -- Die Schwindlerin, von tcr wir In de» MtztzSasts»' Nummer erzählten. kam vorgestern auch in die iLochnialwaarc»« , und Delicateffen Hnnöluiig von OScar Schrelter. «n tte» - - - Zu — Sott« » — ^ A n g e k a «»»«1 e chrHeb t s H« r b.a n v l u n a e m AngeküwtzSate Vormittag Uhr Ernst Oswald »vn PlS. Mivriie weg » k »MeW to». Havel zsprüci«: weg» >lr wegen tztverbax tv auS ^idcr beß rrri; '.>>?7 . iu Kshf Kui^em: selbe Manivuiation mit der Sokawasfrrstascv« z« versuche«, wa aber irstgei alten und der Polizei i»'rr>zeben. Bvrvcr l'ane ne einem Geschätt ans rem Freivergii Platze einen Beinch o.ö ge stattet, wurde iiwenen dort nur von dev» Pcrjonalc ab icivics««. — Neben den Abend- und MorgenSlätter« Drrstend er scheint nun aucheiuMittagkdlatt. betitelt „Dresdner T age bt att." Dasselbe ivirb verausgegeben vm» den Herren Isidor Katz und Gaikc» und verspricht, mit All-nahiiir von ko«»»- und Festtage», täglich Mittags 12 lkpr zu erscheinen. - 'Wie eS aNj.il rlich gewesen, so ist der Victor! a > a l o n auch jetzt wieder jede» Abend stark besucht und das Publikum befindet siet' bei de» Leistungen i'öcist bevaglich. 'AnitöffigcS war bislang nirgends Z!> finden und in der Beseitigung der vor Iab- reu mitunter gihöricn und grievene» stark icistüpirigen Sachen erdliekeu wir eine verdienstliche Tvat der Direclion. die iortwäd- rend bestrebt ist. durch das Engagement möglichst lünstlcrisch tüchtig gcdilvcier Kräste das Pnbltknm zu erfreuen. So ist neben dem schvn nenlig, erivölhiitt» Personale eine Svlotänzerin gewonnen ivordc», d e an einem benachbarten Hoitveater bislang wirkte und mir ict r l eraorrageiidcr nuiniserligkrlt durch natür liche rLr.rne cntnlclt: es ist dies Frim Röder, oder, rvie sie nur dem Zette- ligurirt. Fränl. A in and a. EI» in Erfindung und NuSnilnung ougincller Scherz ist da8 „Iituerwerk", welches der Koni ker, Herr s> artIIer, uacl' ilit - a,>„ Rufe» mitunter uiglcbr: etwas Drolligeres läßt sich seinver tcnkru. Geieiff w> gen dw Küinster alle mit großer Freude den >!a»'r>i>'>-Nnscn, aber mitunter weinen cs nianci'e von de» Zmä auern denn doch zu arg und bedenken Hievt, da»! sie tnrg'daS nnvermeidlicheAvvlau- diren »iel't nur die Lungen der dingenden und die.fräste brr awirna'lü.i' Wüstend.'», i nderu a»c!' die Geduld einer! anderen Tleilcc- des Pulli.'uuw öder Geöivr anslrcnge». - Der Huiar, ivelever am letzte» Montag bei eine»! oeavalcric-.; .! . in.ieleg i von einem Ulanen mit der Lanze schwer verwundet ivnrde. in »sei' am selbige» Abcnd unter iurchtbaren Schmerlen acstorocn. Die Wunde war ea. 4Zoll tiri und hatte den rcel'tc» r.'ui>gcnmu,e! erveviiev deieveidigt. — Im r"touar August ivurde» vom stäbrIsche» W ai»er - werk llll,l24 Eubikmelee Wasser veiördrrt und 4'.»I,1Ik>Ettdik Meter verbraucht; 577.» Häuser ivurde» mit Wasser versorgt. Das tägliche "Naimiiiin des Verbrauche- bcüci iiev aus 15,»«42,5 Ellbikmeicr, dgs ;'>,ii!!iiiin» aut ll.'.»«', ? Euvilmclee. - viac! dcni das Portal und die Treppenau-gäiige uniercc A ! l >t adtc r nt g t v v a n i c s einen Oelanslricl' crvalten I'gben und sich den irei- oder niiirciwilligen. den zniu l-rscheinen Vera» l>Men oder ergebenst ersuchten Besuchern recht siaitlich vräsemirc», zeigt sich seit gestern, nachdem daS t»erüst enticrnt worden ist, auch der Thurm mit neu vergoldeter Wettersavne in neuem, schmucken aUeite. — Der richmlichst bekannte Mimiker ErnstSchulz >virt kommende» Sonntag im Saale keö kgl. Belvedere auf der Brüvlschen Terrasse während de« ConcerteS, beziehentlich zwischen den einzelnen Theilen eine Vorstellung seiner interessanten pbv- siognomlschen Spiele geben. - Ein ans Mügeln stammender Handarbeiter sucht gegen wärtig seinen NabrungSerwcrb durch eigenartige Elauneretcn vier zu finden, indem er zu einem diesigen Pvoduktrnbändler g"'o:n;nen in und dem-elbcn v.rgeivicgelt bat, er bade eine» Briei „ilt'Seid nach der Post ui schassen, dave aber auch Unglück gPatt lind ei:l lil-Pkarkilüek verirren. Daraus bittet er endlich um ein Darle»», woiür er den vorgezrigtcn E'rldbrics ais Pfand hinterläsil und versvricht. am nächsten Tage nach Berichtigung «einer Schuld daS Piand wieder abznvolcn. 4lIS aber derEauncr weder den nächsten Tag new bis ickt, da bereltS Woelzen vev« iloiscii sind, wiederkam, unterwarf man den Briet einer genaueren Untersuchung und gelangte n der Uebrrzruanng, das, der Inhal« nur aus Blechmarkcn bestand. — Nm vori len S vnnta r Nbend Et der Wirtv tkv Easthoses im Done W ick e rSva i ii von einigen Soldaten der Elarniivn E-rithain aui höchst «reelw L-Zeike bestohlen worden. Diese Spitz buben haben aus einer Borratliskanimer einige -wanllg Flgschrn Wei». Sviritlio>cn. Eier rc. entwendet und kies Nlleö in hzemeln- schalt mir »rauenzimmer» i» cce Nähe bcS Eiastbgnscs vertilgt. Die Irauenchnnier haben früh kaum de» Weg nach Haute ge- 'imden. Einer der Soldaten, der in lin-wani! erwischt ward, schlug mir einer vollen flasche um sich, entsteh jedoch dann. Die Untersuchung ist im Eg„gc. - Nm Abend dest !«>. t. M. brach bei dem HänSlcr Schil ling In bkeise» a n ,Jener aus und griff io schnell um sich, daß derselbe nur was er am dem bleibe batte, retten kvnnte; auch verbrannten esti -ebwein und eine Ziege. Ei» abergläubisches Eedahren ward bei diesem Brande von einem Nachbar ansgefübrt. lutem kerie de cin!"a 2'aeltrog und eine morsche Badewanne dem Heuer cntgegeiibicll und io iciu Haus vor den Hlaminen zu ichützc» wahnie. — In ree stauenvorstadt i» Bannen brannte am Dienstag Abend die dem Pvsteailer Pech gehörige, in nächster Nähe des Seminars siedende Scheune nieder. — In der ''.acht gini 11. d. brannte der Dachstubl teSHau- >eS Nr. 2«, der Elstcritraste In Leipzig ab. Entstehungöursaehe des ^cuerg ist luibergnnt. — Der Iuiwuiaini Nkaiil ta Polichavpel. verbeirathet und Ba;er von .wiiidcrii siel am Sonntag beim Slnichlelien 'eines 2'Sagens vom Dike und das Nad zermalmte ihm den Steps, w tatz er seine! eine Veieve war. In der i.e,egend von <') r o ss e n ha i n soll der Milz brand inner dem Itindvieb arstaetreten sein. Fleisch von milz- orgndkr nneii Tigeren ist inr de» 'etlichen hi>chst geiährlich. - Das von Herr» (NrichErath Ur. Fraiuke präsidirte Sch.'scngcr ä t verurtlicilte gestern den Handarbeiter Friedrich germanu Piergch ans viiidcuau wegen Vornahme rinzüch- riger Handliingcn zu l Jahre Zuchthaus und 2 Jahren Evrenrecl iöverinst. Die 'Anklage wgr turä' Herrn LtaatSiinwalt Neichc-Ei«en!kiick. die Bcrtbeitigung durch Herrn Advokat NIchard Schanz vertrete». — Ociie»tliche l'Zc r l ch l Si I tz » ng e». Der Zimmcr- ge«ellc A i bckm .Ztübnel kam am 2t. Mai d. I. In den Besitz eines verloren gegangenen Billets des Neiistädtcr Hostveateio und brachte tiestö u 2age später, am 'Abende kcS 27. Mai iür den Preis von l '.stk. .">«» P>. an den Man», indcm er es vor dem Tbeatcrgcbäude dem Daunvauu st.tzao Schumann mit dem Bemerken rum sraiste «»geboten batte, er bade eö von seinem Herrn geschenkt ciEiItc». Der Käufer trug unter diesen Umüäiiteu kein 'Bedemeii, an der Echtheit des BiltctS, rci'p. die «stltigicit resielbe» i»c den betreffenden Tug zu zwci'etn und werttc cru zu spät, das, er von Kühncl hinter's Vicht gcrüvrt war. wie er mit dem Billet avgewiescn wurde, .«.bringt zu seiner Necvr ertigung vor, er habe an ccm betreffenden Tage mit einem Vogcnichtic' er gci. rochen, der ihm bemerkt habe, dah baöBiliet gsttig >ei; dieie 'Angabe hätte jedoch auch Im Falle der Nichttgteit nichts an der Sa bc geändert, da Schumann, der Getäuschte, titlich beställgt, das, er lediglich durch die falsche Vorspiegelung zum Ankaui tos Aillctcö bewogen worden sei, Kühncl ward mittelst Straiverkügung wegen Betrugs zu 4 Tagen Äesängniss verur- idetit und erbobhirrgegen ohne Enolg Einspruch.-Der 24jährlge Handarbeiter Earl <-i.ttlov Eieutz von hier ist schon ltE mit 4 Tagen. lst74 init i'» Wochen und in demselben Jahre nochmals mit 8 Monaten, sowie I87ä mit 2 Iabren llteiängnttz wegen LtebstahlS verurlheilt. 2lm An. Juni d. I. war er mit der letz ten Straie fertig und nur wenige Tage darauf, in der Nacht vom 10. zum N. Juli stahl er auis Neue von einem Neubaue zwei Hobel, ein Beil und ein Schurzleder, zusammen 7 Mk. werth. Die ihm vom Einzelrichter zuerkannte Strafe von <> Monaten isiefgiignikj und 2 Iabren Ebrenrcchtsvertust fand Ereutz unter Bezugnahme auf den geringen Werth brr Dtebstahlöobjecte und „weil es kein Einbruch gewesen sei" zu hart und erhob er daher gegen die StraslMc Einspruch. Herr Staatsanwalt von Hell mann iand in Hinsicht aus die Rüctsälligkeit des Angeklagten die Strafe keineswegs zu hoch gegriffen und beantragte ivrstätigrmg des ersten Bescheids, welche auch erwlate. Hermann Weber auö Unterschlagungen. Nelchcnbach wegen tu, Amte wider den Dienst enau wegen schweren rerlShksitzer Ca I0'B ^vkrr Iv Id begitngciM tvar«I««Ii,vlL« «««>»»< Iitnagvi«. 1>ot. «,n> «ulloti, s,- 0«u»»cI>M s«««»,»» t» v»-«», »«t«N l4ck>«»»r» »Uk»' »» ,1. s»-««>nl>»' »m » Ukr i; Nr«. . I I I ! Htocknotti» . . . , ? u»i»-«»>r> ... iit. . . > Uo,I>»n >U->! .... tl.'I,«r.... lloiaoiirr. . . ttvuO>I>kir!>»»kk . . Unm«I...... v»ri» ...... ervt-Ii, ..... .... IViN'b»iI,i, .... lc.i«»«! N'nol".'» I.ytl»»!^ ..... Ilvrll» ...... >1 I«I> Iil. v v,m> Xii^r res,» k > 70:1,8 Z > „ 7i^,:i ? - 7N«,a » l 74!,.-i » !< 74S.S - : 7»:!,: ? s 7»,., a. ! «,»c» 7X«,L v, ' U.8U '»L.N ' :«0.7 ^ 70S.7 7'U».7 I 70.VS I «Oc>,Ü t 76.'..:: ' 7^7.^ ! 7«a..r ! 707. l Uluck. »Ull * rin >»>«>. UM4»I» „M ,tt» »Nil »1 I^icia l»ikl>r »Nil »tNI >4icl,r »u» »UII ,oU.I,.) UolkONlü» HV0l>«»lOG tz.lk bs., -') vkvUr«»lv»^) zvol>»«v>08 -^) k»lb tschrl. dvjtsr") Khl'Ol Hvollkvalokz'') ^ollrhnlo« 4vol^oalo8^") 4-k-'.s . - - »s» . ::Uk 4- i.o A l«,4 ? 4»>s,o - E -s-,SA L> ch,»., L -s-'»A Z 4-NI.1 -^» b,.'! .j. 0.«'. l ll,:i I- ^ . Ki'ö Uttruliü;. kltVL.8 ättNtilltz.', ^ tviekl. 't'ltutt. i') >Vit 1 sr » i» t,' >» ,?st>'.i'i k t- rl . Uerr«< 1,1. Aniir H VVsttor k»oi Iiejtvrnm iuöoLl» vloU'tlal» t r I.ult i,n,t I?ot!k»vk,el k^In "U, r r.toik«:'» au, ^lor^ron. -Vut «lou Io sl» ^cinvuBka l»! l'r'iAcix, . ,t«! «ütI,".>N,ds Win l ' mit vorA'!ot,'En,I trftb« r unä otR»» zvZrittHr« r klf»» ow ll. >opd«n>I'f»r tür 4U0 uü«I,«t>»« 16 djt.an<1sk>. !rn N'h-t.tt, ,n«O'IN.d« ^Vivrlo nüt «tr.ris n.1vin«ror un«l zerütnIeullcUer. moi*t> IrilbEr nml fsuottt«» Irn O^ten «tiNH-t. >Votter mit loiodtO» 8»»! Uaksr l4vl'tfftr,''muk,rs uuü ,n» Hvd-l- »»»il 'i'1,u»btläiu»r5 !» Oor N»el»t. - Witter«»g»,Ve»d»«hrvng amI2.Septbr..Äbd-.«sÜhr. Barometerstand nach k)stmrvbsolts!Wallslt. 7s>4Millimeter Beit gest, t Mill.gef.s. - Beränderi. - Thrrmoinetrogrgphnaci' Neaniiinr: Il' -" 'Warme. Disserenzvon gestern zu heute >!i ;nie drigste Tcmv. 8» W.. höchste Temp. 2t " tzst. — Die Schlosh lburmsabne zeigte West-Wind. — Himmel: leicht bewottt. — ElbhSllrin Dresden, t 2. Scpt-.Mitt.: U!8 iLznl. unlrro. — gat>r»«st»N,«f,n aig »cr >«»>. Mbilroiniirecke bei einem Walsersmilde nnn <75 ltunlr. nnlcr c> am Treödlikl Pe>>cl: Strecke Schöna-Schandau 71 C„ Schandau. !l!all,cn 7-t IL,. Ral-«n-P>IMN> 7» C„ Pillnitz-DeeSLen atlldcrtbrllcke» 8ä I!,, Dertden Älbcridrlickc! bla Meißen <Eijendalm-Briicke> »I ü-, Meißen-Riesa 80 Ii,, Rieia zanded-renzc so CcnUmetcr. ragesßeschtchtr. Deutsche« «eich. Dte Sachverständig ge, die Retch « stempelsteuern wird zunächst VömrSntas. ä«u »8^ Soptsmdsr *877. wiesen wurde. Am Montag wurde den ganzen ^ag t1vcr->H peschoffen. Am Spätavenbe besetzte der ttnke rujstictz« Ebenso beerdigt weise verkäiigert sich der Krieg ge; Seiten rer Türken einen hart»äcti»i ni-Commissioi, für t einen vorläufigen Bericht über daS Nesultat ihrer bisherigen Berathungrn an den BlmdcSrath erstatten und die Zustimmung desselben zu den von ihr entworfenen Vorschlägen elnholcn. Die Eommission wird alsdann Ihre Sitzungen bis nach erfolgter Bcichlusjsassnng bet BmideSraihs snopcnkirc». iNeichSstenkrscelchlangc.) Herr v. Foräenveck wird der Enthülliing brs Nationaltenk- malS aui dem Niederwald als Ncpräsenlant der deutschen Volks vertretung beiwobnen. Mit der Nückkchr teö StaatSiecretärS im NeichSInstizamte, l)r. F-ricdberg. wird die LluSardcitung desGcsctzentwliricöbc- krtsfcud die Veriälsä> nng von VebenSmittel » in An griff genominen werten. Dieses Tbcina beschäftigt jetzt die öffentliche Meinung mit einem Male in hoben, (Nrade. wahrend doch schon seit einer »leihe von Iabren. z u mal in der Neichs- hauptstadt, laute Klagen über die Verfälschung der Lebens- mittel erhoben werden. Von einem liberalen bairische» Ncichs- tagsabgcordnctcn erhält die ..Franks. Ztg." eine Mitthcilung, wonach lm Königreich Baiern seil iünszehn Jahren ausdrückliche gesetzliche Bestimmungen gegen die Ver'älschimg der LebeiiSmtttel bestehen. Die „Franks. Ztg." meint, das; die auffallende Er scheinung der beutsch-preusiiichci, Langsamkeit i» dieser Sache ihre Erüntc in der Haltung der Ltaalsauwaltschait und der Polizei habe. Während rrstere ihre ganze Thätigkcit ans die Verfolgung von unliebsamen Ion r na len, Anstrengung von P re tz Pro cessen verwendet, letztere iür die öffentliche EZciundveitspstege nur iebr wenig Interesse an den Tag gelegt hat. sollten dieie beide» staatlichen Behörde» ihren Hauptdcrui darin finde», bas Ersetz anzmusen, wo cö sich um Gesundheit und Veden der Bürger handelt. Zur ojüziöscn Nachricht, daff gegen Mitaüeder der August- konsercnz der Berliner vörihodorcn disziplinarisch el»ae>chrittc» werden solle, wird der N.-Ztg. von „bettunterrichteter" Seitemir- gelheilt, taff ein solcher Schritt innerhalb des Dberkirchcnrathö dringend befürwortet wird. Wie man der „N, ir. Pr." von Berlin meldet, leistet über ein Drittel der Nnrcr Zeichner der letzten russischen Kriegs- anlcibe nicht die zweite Einzablinig und läfft demnach die erste verfallen. Der General Stephan Pascha. Generalstabsarzt der türkischen Armee, befindet sich gegenwärtig in Wiens Hotel Erzherzog Karls, um Acrztc, Ehirurgen und « null. mW. unter vortheilhastcn Be dingungen für das ottomanische LanitätSeorpSzuengagtren. Den deutschen Interesscnten «heilt die ottomanische Bvtschatt in Berlin 'Nälieres über die AnsnabmebeNngimgeii rc. mit. Desterrelest. Die ungariici'cn Abgeordneten hatten einen Kranz nach Paris geschickt und dte österr.-nngarische Botschaft er sucht. denselben ossiciell auf das Grab ThicrS zu legen. Die Botschaft hgt dies abgclcbnt, waö ln Ungar» große Entrüstung Hervorrust. Wien. II. September. Ein Telegramm der „Polit-Corr." auS Bukarest von heute irüh meldet: Bis zur Stunde haben die Nachrichten von der Erstürmung Plewnas durch die russische und rumänische »Armee „och keine officiellc Bestätigung gesunden. — ES werde» Bewegungen türkischer Truppen von NIsch aus gegen die serbische Grenze signalisirt. — Der Abmarsch der Im Vager bei Topschidcr befindlichen serbischen Truppen nach der Grenze ist verschoben worden. Teplitz, 7. September. Vord Odo Nuffcll. der englische Botschaster in Berlin, Ist gestern mit Gemahlin nebst Dienerschaft von dort elngctroffkii und «n den „Zwei deutschen Monarchen" abgestiegcn. Der'elbc gedenkt eine mebtwöchentUche Kur zu gebrauchen. Bei dem anläfflich der Kaschauer Manöver Nattge- babtcn Kaiserdiner brachte der Kaiser Franz Joses folgenden Toast auS; „Ich trinke aut daS Wohl Meine» tbcurrn Freundes und AUitrten. teS Kaisers Alexander, besten Namenstag wir feiern." Die Musik intonirte die russische Natlonalvvmne. Frankreieh. Paris. Die „Nüpubliaue franeaise" thetlt intt, daff Gambetta gegen das Urtbetl de» Zuchtpotlzeigertcht» Einspruch erheben werbe. Belgien. Bürgermeister Anspach in Brüssel bat den tSrae- litiichen Fried hot tür geschloffe« erklärt und vecrettrt, daß fürder Katholiken, Protestanten, Juden und Freidenker in der Reihen folge, wie sie sterben, nebeneinander aut dem germinsamtn Ge- meindekirchhos zu Evörü die letzte Ruhe finden solle». SS bteibt selbstverständlich der Geistllä'knt aller Eutte unbenommen, ihre Tobten zu veervigrn. wle «S lbr deitedt; aber konfessionelle KIrch. böte bletbrn abgcschafft, und ebenso wenig können auf dem Fried Hose besondere Räume abgesteckt werben. Rußland. Eln au» dem Hauptquartier in St. Petersburg etngetroffrne« otNetelleS Telegramm meidet: Während de» gan zen Sonntags bis beute Montag früh, fand «Ine andauernd« Beschießung von Plenum statt. Am Sonntag Morgen erfvsate ein kräftiger Ausfall der Türken gegen den linken russischen F grl, welcher mit großem Venus« aus Selten der Türken asse,» ewna ^4iel nter General Skobelew ein« zur Beschießung de» »efrstlasen türkische» VagrrS und VU Stadt gkelgnete Anhöbe. Die TüJeu lelstelen nur schwachen Widerstand. AuS Plcwua verauskorn- iucvde berittene Tscherkrsicn ivurtr« ant der Straffe nach Sofia vb« russischer Eavalerte zurückarschtagen. Dte russischen Verluste sind rvtläufia sehr gering. Bel der Ersiürmimg von Lovac, wurde« 2 tCMlchl FahnO, von den Nusseu erbeutet, stutz dte LWhrii »d« 2WU Turkc» durä, die Russe» beert.. worden. ««ffckVS», wurden noch viele Türken durch l»e verkol- geudc russisch« Eavalerlc ntckergrinctzelt. ^.. . . e -- Suleiman Pascha» si«d, gemetdet wird, enorm: Hohr von lü.000 Mann , Karabunar und Adrta- dercn r» in Kasanltk allein täglich siesgt l» Folge der unauögcscbtc» Kämpfe im Schtpkapafte. Dabei fehlt es a» Aerzte». In den letzte» Tage» gab cs I» Kasanlik nur zwei Aerzte, um über looo Verwundete zu versehen. In Adrianopcl uud den «wer«» Amdulanze« der Armee Sulcimans brrrscht derselbe LItaugcl, man '« „-artete nicht eine derartige Pf enge von Ver wundeten. Die transportablen Verwn«ke»en werden daher nach Konstantinopcl dirigirt, woselbst ste dt« nktRgrPstegr finken werben. Täglich werbeu a« «utetman Pascha aut dringendes Verlanaen Verstärkungen geschickt. Die Eisenbahn befördert leben Tag 2000 VIS 25,00 Man». Einige dieser Bataillone sind bewaffnet, die anderen gehen ohne Waffen «nv Gepäck ab und sollen die nötbige Eguipirung in Adrtanopcl erhalten, wo kö jedoch gleichfalls an Waffen und Mnntkion fehlen soll. ES sind Mnstehaffz und Zei- beks. welche Suleiman Pascha zu Hilse geschickt werden, also nicht sehr krlegotüchtige Veutc. Aus Ostrog wirv bcr„TimrS" gemeldet, baß die Besatzung von Niksik durch Mangel an Schicsidedars zur Uebergabe ge zwungen worden war. Sie batte nur mehr Gcwehrpatronen iür eine dreistündige Veriheldignng. und das in den letzten beiden Tagen verbrauchte Grsc1>ützpulvrr war aus Jahre alten Pistolen- nnv Gewehrpatrotie» zusammengcklanvt ixordcii. T chiiinla, den io, September. Die iürkischcn Offensiv- hewegmigen sind vorläufig sistirt. daS rechte Vsmufer ist aber von rc«, Russe» vollständig geräumt und aut dem linken User dcö Vom sind v siritza, Ablawa »nd Opaka tm Besisre der Türken. 'Auö Plc,,'»» fehlen alle 'Nachrichten, bas türkische Hauptquartier Ist deshalb sehr bennruhlgt. Ruuesnt»«. Bukarest, lI. Seplemvcr. Fürst Karl bat aus dem Hauptquartiere Poradim am 8. b. eine Proclamatton an die Numänler erlassen, der wir folgende Stelle entnehmen: „Seitdem die Kammern den Krieg gegen die Türkei beschlossen haben, sind :« Monate vergangen, wahrend welcher wir in der Defensive zu verbleiben nnb nnS mit die Vcrthcldlgung unserer Grenzen zu beschränken suchten, ungeachtet der Verwmstunge» und der ^uncbn,enden Grausamkeiten der Türken. Unglücklicher- cgen Erwarten und nimmt von . gen und fanatischen Charakter gegen die Christen an; daö Schicksal Rumäniens wird höchst kritisch. Rumänien leidet durch den Krieg zuerst. Wie schrecklich wäre die Situation, wenn dl« Türken den Krieg diesseits der Grenze trügen! Unsere Pflicht erheischt, Bemühungen zurHint- anhamma so schrecklicher Eventualitäten zu machen. In Gefahr, durch Passivität Alles zu verlieren, was wir besitzen, ohne Ga rantie. daß die Türket einen Unterschied zwischen dem Detensiv- und Offensivkrieg machen würbe, müssen wir mit brr russischen Armee cvoperlrcn. um taü Ende des Krieges um jeden Preis zu beschleunigen. Die Artlon wirb erbeiicht durch die Umstände, durch die nationalen und wirtbschastlichen Interessen, durch dav Geiühl der Selbslernaltung. Die Zeit ist gekommen, wo Rumä nien durch die Entsagung aller Klanen und durch die Arme sei ner Kinder Europa den Beweis liefert, daff es die Lebensfähig keit hat zur Eritillnng unserer Missten an den Mündungen der Donau, zur Mitwirkung bei der Herstellung der Ordnung und Stabilität im Oriente. An der Seite der russischen Fahne, ans welcher Enmnzipation der christlichen Völker deö Orients geschrie ben steht, erbeben wir die rumänische Fahne, welche alö Zeichen trägt: Unabhängigkeit des rumänischen Staates! Serbien. Der Präfekt von Turn - Severin ist angewiesen worden, Vorbereitungen für den Durchmarsch von 50,000 Mann Russen zu treffe», welche aui serbischcö Territorium übergehe» sollen, während der Stab in Turn Severin verbleibt. Asien. In I a v a n ist eine k o n st i tu t i on el l e Bewe gung im Gange. Eine große politische Adelvgesellschast in Tosa. an deren Spitze das bisherigeKabinctsmitglicb Hogakv steht und deren Mitglieder nach Tausende» zählen, bat eine Deuksctirist veröffentlicht, in wcl.hcr sie las despotische Gebühren des Mini sters als O.nelle alles Ucbelo bezeichnet und die Einberufung rincr Volksversammlung verlangt. Die Denkscdrltt erinnert tm Eingang kurz an die Veränderungen, welche seit der Thron besteigung des jetzige» Kaisers stattgesundcn und an den civiiisa- torischen Fortschritt Japans, der in der Weltgeschichte seines Gleichen nicht habe. Dein Anscheine nach sei Japan so mächtig, raff wenig daran kehle, es mit den übrigen Nationen aus gleichen Fuß zu stellen. In Wahrheit verhalte cS sich aber ganz ander«. Innere Zwistigkeiten und Unzuiriedenl eit unter den Bauern wie unter den Samurai lassen Volk und Regierung nicht zu sorgen- lostr Rübe kommen. Zur Zeit der Thronbesteigung des Kauer» hätten die Provtnzlalregierungcn noch bestanden, aber der Kaiser habe den Eid geleistet. dem Willen des Volkes entsprechend zu regiere». Es seien dann die einzelnen Regierungen beseitigt, die Provinzen zu Departements gemacht. alle Verwaltungen in die Hände der Ecntralregierimg gelegt und die Vorrechte adgcschafft. Sllie dieie Veränderungen seien ohne Störung vor sich gegangen, weil sie den, Rechtöbkwußtsei» der Nation durchaus entsprochen hätten. Darum möge nun auch der Schwur de» Kaiser» sich ganz erfüllen und eine Volksvertretung eingertchtet werde», damit die 'Nation ln ihren eigenen Angelegenheiten auch ein Wort mit reden könne. Nach Japan kommt vielleicht auch Rnffland zu einer Konstitution. Amerika. Washington, ll. September. A» Stelle Brlgham Bouligü ist Präsident John Taylor zum kirchlichen Oberhaupt der Mormonen ernannt worden. Feuilleton. -j- K. Hoitb eater, Neustadt. Am 11. September ver» irrte sich aus die Hotbühne ein ursprünglich wohl für ein VolkS- gartenthcater passendes Stück: ,. Wennman tm Dunk«l „ küßt". Die gröbliche Mache entspricht der von Rosen u. Co. nach und nach herbeigeführten Geschiimcksverwilketung. nur taff bei Rose» denn doch immer ein keckes, irisches Talent constatirt werden muff, während dieses neue Lustspiel kläglich talentlos sich am einen ganz dilettantischen Standpunkt stellt. Eine Idee liegt nicht vor. Da-, was im Stück geschehen könnte, falls die Ver fasser Witz besäßen oder technische DiSciplln, Ist längst besser ver wendet worden. Ein junger Herr reist tm Damencoupöe mit drei Damen, „hübsch, ältlich, am ältesten", und da er nicht freund lich anigcnommcn wird, benützt er dte Durchfahrt durch einen Tunnel und mystlflcirt dte drei Grazien durch drei Küsse, die — erlich selb st anfdie Handdrückt. Nun sollte man mei ne«. unter den Dreien würde entweder Eifersucht oder Medisance eine Rolle spielen, entweder Jede oder Keine würde behaupten, geküßt worden zu sein. mindestens Streit und Bewegung wäre geschaffen. Aber ta ist nicht» los — gar nichts geschieht, die Autoren haben wohl vergessen, vaS Motiv zu benützen s Selbst «Ine zweite Möglichkeit zu einer witzigen Verwicklung ent- giug den „Dichtern". Johann, der Diener beo jungen Herrn Doctorö. hat Im selben Zuge <in einem Eoupöe vierter Elaffe» ta» Kammermädchen ver Damen wirklich geküßt. Die Ana- loqie wird aber nur berührt, damit die Penbantkußgeschichte Jo hann'», die Niemanv versteht, ihm da» Prädikat eines Verrückten etnträgt. Fünfmal wird dem guten Johann gesagt, er sei verrE, fünfmal faßt er sich an den Kopf, fünfmal sollen wir über diese elende Phrase lachen. Ja - wer's könnte! Nach dem «m ersten «kt der junge Doctor von den Damen, die, ohne daß er » weiß, Freundinnen seiner Maina sind. so etwa» gesagt hat, wie „er habe im Coupöe drei alte Schachteln geküßt", fallen die drei Schönen in Ohnmacht und die ferneren zwei Akte lediglich vvrtzanden, um dte Damen mit dem Kußhelden, der nicht geküßt hat, zu versöhnen. Die Jüngste nimmt er, die Zweite M Fritttld, die «»lteste wird ausaeiacht. sin «ater, ver die
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