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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.03.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030325018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903032501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903032501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-03
- Tag 1903-03-25
-
Monat
1903-03
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.03.1903
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gegxn d«r preußifKm Polij^iminister vor» « s .« *8 >a k' -ß <s «» «» r» . zugehen. daniil dieser seine Pflicht tue. Der Polizelminister habe Verbrechen begünstigt. sUnruhe,! — Vizepräsident Gras Stoi bers: Die haben den preußischen Minister des Inner» be schuldigt, Verbrechen -u begünstigen! das ist nicht zulässig. — Abg. Stadthagen: Es ist in der Tat unzulässig, verbrechen zu begünstigen. — Vizepräsident Gras St old erg shestig läutend): Ich rufe Sie zur Ordnung! — Abg. Stadthagen: Hiep liegt adjektiv das Merkmal eines Verbrechens vor. ob «s nun einMinisler begangen hat oder andere. Wo steht es denn, daß es nicht zu lässig ist, die Wahrheit zu sagen'? DaS zu verbieten beabsichtigen Sie ja erst mit Ih < Graf Stolberg des Verbrechens ange ... , . - - . rufen. Ich rufe Sie seht zui» zweiten Male zur Ordnung und mache Sie auf die Lolgen eines nochmaligen Ordnunasruses auf merksam. — Äbg. Stadthagen lschrriend): Ich lasse nur mein Recht nicht nehmen. Ich fordere den Staatssekretär auf, gegen den Verbrecher vorzugehcn. oder vielmehr gegen di« verschiedenen Personen, die gleichzeitig Verbrecher sind. — Abg. Beckh sfreis. Volksp.) plädiert für Berufung in Straffachen. — Abgeordneter v Komierowski lPolej ist für die Resolution von Dzicmbowski. — Staatssekretär Nieberdina teilt mit, daß das preu ßische Ministerium des Innern die Standesbeamten angewiesen habe, überall da. wo nachweislich der Ursprung des Namens «in polnischer sei, die weibliche Endung ,,ka" emzulragen. Wenn von dieser Anweisung abgewichen werde, so sei der richtige Weg die Be- schwerde an die Vorgesetzte Behörde, und nicht diese Resolution, aber der Nachweis des polnischen Ursprings des Namens müsse er bracht werden. Das Recht zu prüfen, ob nicht etwa ein deutscher Name bloß polomsiert werde, lasse sich die Regierung nicht nehmen. — Abg. v. Tjedem ann sReichsp) spricht gegen die Resolution, indem er an die Polonisieruna deutscher Namen, wie Schumapn. Wollschlägcr usw. erinnert. — Abg. v. DziembowSki-Pomian >mll den Nachweis des polnischen Ursprungs des Namens beseitigt wissen. — Staatsfekretär Nieberdina erwidert, daß sicherlich weder die preußische noch die sächsische Regierung sich darauf ein lassen werde. — Die Resolution Dziembowski wird schließlich an genommen. Dafür stimmen Zentrum. Polen, Freisinnige, Sozial demokraten und auch eine Anzahl Konservativer. — Beim Etat des Neichsschatzamts bemängelt Abg. Hermes streif) die Aus- führnngsbeftimmungen zum Saccharingesetz. — Staatssekretär o. Thiel mann erklärt ausdrücklich, nur süßstoffhaltige Nah rungsmittel würden durch jene Bestimmung getroffen, nicht da- gegen andere Waren, wie z. B. kosmetische Mittel. — Beim Etat der elfab-lothringiichen Reichsbahn wird die in zweiter Lesung abgelehnie dritte Rate zur Erweiterung des Bahn- Hofs Luxemburg wiederhergestcllt. Schließlich wird der Etat nebst Etatgesetz in definitiver Abstimmung angenommen: ebenso das An- leihegeietz. Von den noch unerledigten Resolutionen wird u. a. die über den zehnstündigen Maximalarbeitstao abgelehnt: dagegen die Resolution Rösicke-Pachnike wegen deS Rechts von Beruss-Ber- einigungen. ihre Bestrebungen auch aus Aendcrunaen der Gesetz, gebung zu richten, angenommen. — Schluß nach 6^4 Uhr. — Nächste Sitzung 2l. April: Becimtengejetznovclle. Dahl- reglement, Pbosphorgesetz. — Der Präsident bittet noch die Krankenversicherungskommission, in ihren Arbeiten sortzusahren, damit dieses Gesetz nach Ostern erledigt werden kann. Berlin. <Priv.-Tel.) Der Kaiser wohnte gestern einer Abendgesellschaft beim früheren Staatssekretär des Rcichsmarine» amts Admiral Hollnian», Vorsitzenden der Deustcben Orient- aesellschaft. bei. Unter den wenigen Gästen befand sich der Professor Dr. Delitzsch. Berlin. sPriv.-Tel.) In der heutigen Verhandlung gegen das Blumen medium Rothe bekundete eine Zeugin, Frau Solbrsg, zwei Sitzungen mitgemacht zu haben. In der ersten habe sie den Geist ihres Schwagers, des Kommerzienrats Röseler aus Chemnitz, zitieren lassen. Dieser habe ihr durch den Mund der Angeklagten mitgeteilt, daß er sich in der tiefsten Eisregion befinde, und daß es chm furchtbar schlecht gehe. Er möchte alleS gut machen, was er verschuldet habe. Er bestimme Frau Solbrig, nach Chemnitz zu seiner Frau zu gehen, und sich mit seiner Frau auszusöhnen. Ob in jener Sitzung auch Avporte waren, wisse sie nicht, denn sie habe ganz unten am Tische gesessen. Am obersten Ende saßen eine Fürstin Karatschka, eine Gräfin Moltke usw. Die Tatsache, daß die Angeklagte aus Chemnitz stammt, ermöglicht, wie die Zeugin auf Befragen des Vorsitzenden zugab. eine Erklärung dafür, baß die Angeklagte gewußt hat, daß die Zeugin eine Schwägerin des Kommerzienrats Röseler ist, und zwischen ihnen Familiendisferenzen obwalteten. Tie Zeugin hat damals geglaubt, daß es sich bei den Seancen der Angeklagten »in echte Darbietungen aus der Geisterwelt handele. Auf die Frage, ob sie beute noch deiselben Meinung sei. znckte sie die Achseln. Ter zweite Vorsitzende des Vereins .Piyche", Groll, der mehrere» Sitzungen mit der Rothe bcigewohnt hat, bestritt entschieden, daß es sich um Taichenspielertlicks bandle. Sie habe sich in einem echte» Tiancezusland nach der spiiiilstiiche» Theorie befanden. Aus reiner Hand habe sie beispielsweise ei» Glasei wachsen lassen. Eine Zeugin bekundete, daß beim Apport allerlei Nipviachen, Fingerhüte. Verlognes im kleinsten Mahstave gekommen seien. Die Rothe habe erklärt, das seien Muster, die aus dem Jenseits kämen. Auf die Frage des Präsidenten erwiderte Zeugin, sie habe das geglaubt. Aus vie weitere» Fragen, ob sie meine, daß in, Jenseits auch Muster gemacht würden, antwortete sie: ..Ich habe mich später überzeugt, daß man dicke Sachen auch in Berlin für 50 Pfg. lausen kann." Magdeburg. (PM.-Tel.) Ter Lokomotivführer des gestern abend kurz nach 6 Uhr ans dem Vvrstadlbahiihoie Neustadt von Berlin eintressenden PerlonenzugeS benierkte niehrere Hundert Nieter vor der Station ans dem anderen Gleise große Feibiteine, die den etwa um dieselbe Zeit vom Haupibahnhoie adgehendrn Schnellzug Magdeburg-Berlin zum Entgleisen biingen mußten. Der Lokomotivführer des Persoiienzuges fuhr dem Schnellzuge mit vollem Dampfe entgegen und konnte dem letzteren noch rechtzeitig ans freier Strecke das Haltesignal geben. Nach Beieitiauira des Hindernisses letzte der Schnellzug alsdann die Fahrt nach Berlin mir einigen Minuten Verspätung jort. Von den Tätern fehlt jede Spur. Hoyerswerda. Heute mittag entstand durch eine Kessel- Erplosiou aus Grube „Saxonia" ein Brand im Verwaltungs gebäude und Vorratsschuppen. Mehrere Personen sind ver unglückt. Halle. <Priv.-TeI.) Professor Sobernheim von der hiesigen Hygienischen Anstalt erhielt ein Semester Urlaub, um in Argentinien nach einem neuen, von ihm ausgeaibeitelen Verfahren an 10000 Rindern eine Impfung gegen Milzbrand vorzunehmen. Köln. lPriv.-Tel.) Tie „Köln. Ztg." wendet sich in einem osfcnbar inspirierten Artikel in auffallend scharfem Tone angesichts dcr Tatsache, daß gegenwärtig etwa 50 kleinere Banden in Makedonien ihr Unwesen treiben, gegen die bulgarische Regie rung, die zu schlaff sei. oder die es an gutem Willen fehlen lasse, sonst würden die Banden nicht fortgesetzt sich aus dem Fürsten- iiim ergänzen, sowie aufreizende Revolutionsschriften auf dem Wege nach Makedonien eingeschmuggelt werden können, wie das der bulgarischen Regierung nicht unbekannt sein dürfte. Die Banden bedeuten von dem militärischen Standpunkte aus nicht die mindeste Gefahr für die Türkei. Indessen gehe diese nicht an die Vernichtung heran, da man sie sonst.in, Europa der Massacres beschuldigen würde. Mit Rücksicht auf die französische Presse ande rerseits sei es unbegreiflich, wenn man die Vorfälle, wie den Aufent halt des Rittmeisters Änguinier vom französischen großen General stabe in Sofia mit Mißtrauen betrachte. Die Rede, di« der Ge nannte gehalten, sei nicht dazu angetan, die makedonischen An- iorüche der Bulgaren zu entmutigen. Obgleich man die Behauptung des französischen Generalstabshauptmanns nicht zu übertreiben brauche, könnten die Bulgaren dennoch die Meinung haben, daß der französische Offizier den Ansichten wie den Hoffnungen seiner Nation einen autorisierten Ausdruck gegeben habe. Trier. lPriv.-Tel.) An der zehnjährigen Marie Bahn- Hof aus Ouerscheldt im Saarrevier wurde ein gräßlicher Lust mord verübt. Die Leiche wurde mit durchschnittenem Halse gefunden. Eine Hand war abgeschnitten. Madrid. lPriv.-Tel.) Die hiesige Polizei verhaftet« heute morgen die Schatzgräberbande, die ihre Opfer besonders in Deutschland und in der Schweiz suchte. Die Band« pflegte an ihre Opfer, deren Wohnungen durch Adreßbücher ausfindig gemacht wurden, Briefe z» richten, in welchen ein gewisser OlbeS sich für einen eingekerkerten Kapitän ausoab, der sich an einer oolitischen Kundgebung beteiligt hätte. Dieser erbot sich, in ziem lich gleichlautenden Schreiben gegen Einsendung einiger Tausend Mark den Ort mitzuleilen, wo rin Teil einer angeblich gestohlenen Regrmmtskaff, tm Betrage und erwähnte dabei auch die i» Kloster erzogen czogen werde. Dieser ewig aste Trick zog immer noch, wie zahlreich» beschlagnahmte Briefe jüngsten >u» dem Auslände beweise». zrad. Eine aus liberalen Fortschrittlern und gemäßigte» . welch« sich der unter Leitung der srüheren Mipllter und Paschsitsch stehenden Fraktion nicht «»schließen LLA § Datums aus dem Auslande beweisen Belgrad. Radikalen. Web . , Wujitsch und Paschsitsch stehenden Fraktion nicht arischste wollten, bestehend« Konferenz, die au» allen Kreisen des Law ^ ^ beschickt war, beschloß, die Regierung bei den nächsten Wahlen d zu unterstützen, und erklärt« sich für die Revision "" una. wie sie in das Programm de» Kabinett» Zinzar- ausgenommen worden ist. Sofia. lPriv.-Tel^) In einer gestern stattgehabten Kon ferenz der makedonischen Führer gab der Präsident Mtcha- lowski die Erklärung ad. daß er sich von der makedonischen Or ganisation vollständig »urückzieh«. Manila. Gestern überfielen Räuber die Stadt Turiaao auf Mindanao und machten den Potizriinspektor und eine Anzahl von Mannschaften nieder. Das Schicksal der weißen Beamten und der übrigen Fremden ist unbekannt. Verstärkungen sind eiligst abgeaangen. um die Stadt wieder zu entsetzen. Auch in Jolo sind Unruhen au»gebrocheii. Seit Sonnabend, an welchem Tage die Moro» »it bewaffnetem Widerstande egen die amerikanische Polizei drohten, sind von dort keine achrichtrn mebr emgetroffen. »,««,»»> ». »>. ,»<,>»,. *»»tt »».»0. «ar»»» loe.r«. »««»>>«, o»»r l»o.Ä »,«»«»«» —»—»ao. sw,», a»,» a,w vitu,»»««» —«uz,,. ««n». I, uzr nachm. »Nb »M. Ab«"» '«.» «»»»«* »>H». «Uli»« »».«?><> tlirbnUol« r».«a vttamantant «II.—. Lomdarden —.— »Lg«. >«r, N i» »«> Mai-Iu-nfi ». matt, , M.-, ft«tz«nd. «u»at »u Mil» voriuMI«» «,»?'/» Skürkn »».«?«<> ritt Staaltdatzn Lam»arden —,— Trüg». «»»>«, «»»»unm»«» «ml«, Mi Svttttn» —> M»lt 4» —, »« «»pldr.-Dlt»«du »«r ««rttmIXl-Dljimder dH, ruzi«. N»Ibr»»«. «iraautt«». ««>»» »«»»» »« Gklchajttio». «a„»n ,«r Mitt» —< »»» Mat . MMt —.E. DM WM , Oertliche» uud Sächsisches. — Der Prinz Ernst Heinrich und dir Prinzessin Margarete wohnten gestern nachmittag im Zoologischen Garten der Vorstellung der Richard Listschen interessanten Dressurgruppe mit großem Veranüaen bei und besichtigten aiSdaun unter Führung des verru Direktors Schöps den reichhaltigen Tierbestand. — Dem in den Ruhestand getretenen Bürgerschul-Oberlehrer Walther in Döbeln ist vaL Berdienstkreuz verstehen worden. — Der Bezirksarzt Dr. Lehmann in Dippoldiswalde wurde in gleicher Eigenschaft nach Jreiberg versetzt. Zum Nach folger ist D r. H 0 lz aus Marienbcrg bestimmt. — Die von em« VrrlrauenSmünner-Veksommlung de» 6. RetchSlagswahtkreiseS Heim Oetouvmirkal Andrä angetragene Kandidatur mußte dieier arzilichrr Anordnung zusvlge au» Gciundheirsrückilchleil ablehnen. Ortoiwmierat Andrä wird sich demnächst zur Kur nach Karlsbad begeben. — lieber den gestern erwähnten sächsischen General Carl Christian Erdmann Edler v. Lec 0 q wird letzt der -Frankf. Ztg. mitgeteilt, daß die alten Ausgaben von D«yer» Konversations lexikon swie z. B. die vom Jahre 1865) folgende Angaben über dir Persönlichkeit dieses Generals enthalten: .L-ecoq, Carl Christian Erdmann, Edler, sächsischer General, geboren 28. Nao. 1767 zu Torgau als Sprößling einer französischen Emigrantenfamilie. In seinem 12. Jahre Kadett im Regiment« Lecoq sdas seine» Vaters); 1788 Premierleutnant und Adjutant: nahm als solcher Teil an dem Feldzüge 1795: avancierte hieraus zum Stabshauptmann und 1800 zum Major. Zum Oberstleutnant im Regiment „Low" ernannt, wohnte er 1806 der Schlacht bei Jena bei, entkam mit einer Ab- teilung Fußvolk und Reiterei und führte dieselbe nach Sachsen zurück. Er ward hieraus Kommandant von Wittenberg, Oberst und Kömgl. Generaladjutant und erhielt rm Feldzug 1809 als General-Major und Brigadier den Oberbefehl über 3 Infanterie- Regimenter, an deren Spitze er sich besonders bei Wagram aus zeichnete 'Nach Beendigung des Feldzugs Generalleutnant und Divisionskommandeur, erhielt" er bereits 1811 den Oberbefehl über das ganze bei Guben versammelte sächsische Kontingent, welches unter Reynter mit Auszeichnung am russischen Feldzug teiinahm. Nach seiner Rückkehr führte er über das Festungskontingent von Torgau das Kommando. Nach der Schlacht bei Lutzen organisierte er das neu aufzustellende sächsische Hilsskorps und nahm mit dem selben Teil an den Schlachten bei Großbceren und Dennewitz: blieb aber sodann bis nach der Uebergabe von Dresden ohne Anstellung, da man seinen Gesinnungen nicht traute. An dem Feldzüge von l814 nahm er wieder als Brigadcaeneral Teil. Nach dem Krieg erhielt er das Kommando des bei Sachsen verbliebenen Teils der Armee, nahm unter dem Oberbefehl des Herzogs von Kvburg^jotha Teil an der Belagerung von Neu-Breijach und Schiettstadt und ward nach Abschluß des Friedens als kommandierender General der König!. lächl. Armee bestätigt. Zur Wiederherstellung seiner zerrütteten Gesundheit unternahm er 1830 eine Reise nach Italien, starb aber auf der Reise zu Brigg im Kanton Wallis 30. Juni 1930, woselbst ihm König Anton von Sachsen und seine Waffen genossen ein Denkmal errichten liehen." — Der Zuschrift eines Lesers unseres Blattes ist noch zu entnehmen: Das Dermal ist vom Stückgießerei-Jnspektor Schrättel in Dresden aus Kanonen metall gegossen. Lecoq befaß u. a. den Hausorden der Nauten- krone, das Großkreuz des St. Heinrichsordens und die französische Ehrenlegion. — Wie bereits mitgeteilt, ist in Leipzig der Seniorchef der Verlagsbuchhandlung und Buchdruckerei B. G. Teubner, Herr Albin Ackermann, gestorben. Auf Veranlassung seines Schwiegervaters trat er 1850 in die Firma B. G. Teubner ein und übernahm zunächst die Leitung des Dresdner Hause». Nach dem 1856 erfolgten Tod« seines Schwiegervaters siedelte er nach Leipzig über, um in Gemeinschaft mit Adolf Rohbach die Leitung des Stammhauses zu übernehmen. Insbesondere leitete er die technischen Zweige der Firma und brachte die Druckerei durch seine zielbewußte und rastlose Tätigkeit zu großer Entwicklung. Außer der Herstellung der eigenen Verlaqswcrke widmete sich die Offizin unter seiner Leitung auch der mehrerer anderer großer und be deutsamer Ausgaben, so dem Druck der „Leipziger Zeitung", des „Dresdner Journals", des Sächsischen Lanbesgesangbuchs, des ^Bazars" u. a. m. Die äußere Entwicklung, die unter chm die Druckerei genommen hat, wird dadurch bezeichnet, daß. während im Jahre 1856 mit 8 Schnellpressen gearbeitet wurde, heute die Firma über 62 verficht Seine Fürstrae für die Arbeiter be kundete er in Gemcmlchaft mit Adolf Roßbach durch die bereits im Jahre 1869 erfolgte Errichtung einer UnterstühungSkaffe. die durch jährliche Zuwendungen seitens der Firma trotz vieler in be trächtlicher Höhe regelmäßig gewährter Unterstützungen heute ein namhaftes Vermögen besitzt. — Die für das Bereich der sächsischen StaatSdahne» bestehen den zehntägigen R und re l se ka r te n. die am 31. März und an den folgenden Tage» gelöst weide», gellen bis zum 21. Avril: die Gültigkeit erlischt um Mitternacht deS letzte« Grituiigstaaes Eine aleiche Verlängerung der Geltungsdauer tritt für die äußer- deutschen Strecke» >m Verkehr auf Rückfahrkarten zwischen säch sischen Stationen und solchen der Böhmischen Nordbahu. der Lokalbahn Jrtedland i. B--Herwsdors l. B und der Französischen Nordbahn lPaiis übei Aachen) ein. Die Rückiahrkarten nach der Schweiz und Paris über Hof behalten für die außerveutschen Strecken ihre tarifmäßige Benutzuirgsfrist. — Arbeiterbeförderung. Vom 1. April ab wirk» der jetzt Werktags früh 5 Uhr 32 Minuten von Tharandt nach Dresden verkehrende Arbeiter-»» mit Rücksicht aus die vor- geschrittene Jahreszeit durclmehends um etwa eine halbe Stunde früher abgefertigt werden. Seine Abfahrt erfolgt von Tharandt von genanntem Tage ab stich 5 Uhr 1 Minute, von Hainsberg 5 Uhr 7 Minuten, von Deuben 5 Uhr 13 Minuten, von Pot- schappel 5 Uhr 19 Minuten, die Ankunst findet statt in Plauen 5 Uhr 25 Minuten, an der Nossener Straße 5 Uhr 31 Minuten und auf hiesigem Kohlenbahnhofe 5 Uhr 87 Minuten. Am Werk tage nach einem Sonn- oder Festtage wird der Zug von Klingen- bercMolinnitz aus geführt, und zwar geht derselbe dort früh 4 Uhr 40 Minuten und von Edle Krone früh 4 Uhr 52 Minuten ob. — Im Fahrplane deS Abendarbelterzuge» nach Tharandt treten vorläufig keine Aendcrunaen ein. . , — Wir erhalten folgende Zuschrift: In Ermangelung einer .«nistenden Anzahl von schlachtreifen Schweinen besonder« im jeroste des vergangenen Jahres stiegen m ganz Deutschland die Preise für diese Tiere nach und nach derart daß sie auch auf dem hiesigen Schlacht- und Viehhof« «in« ungewöhnliche Höh« erreichten. vr«»s« ibrersell« die Press« für Schweine Ne i sch ebcnsall, enisprechcnd zu erhöhen, ihre,, Mitgliedern dabet allrrdiny die Beteiligung an diesem Preitauffchlag« frei stellend. Dieser ward dann auch so ziemlich von allen Fleischern Dresden» anaenom. me», sogar teilweise auf Dauerware - w>, Cervelatwurst usw.. die doch oh», Zweifel noch zu Zeiten billigerer Schweine her,», stellt worben war - ausgedehnt. Trotzdem nunmehr, wie au» den viehmarkttberickten am 4. Heptember 1902 und 19. März ,u ersehen ist, Zeit Woche« m dem Auftriebe von Schlacht- nen zu den Viekmarkten. wie überall so a>sch hier, «in« be- de Steigerung gegenüber dem Herbst, vorigen Jahr,« er», getreten ist und die von den Fleischern den Händlern aus dem Vieh- markt« g,zahlten Preise nach Au»wei» der veröffentlichten amt- lichen Preisnotierungen pro Zentner um 10 bl» 12 Mt. zurück- gegangen sind, halten sich doch die seiten» der Fleischer den Konsumenten abverlangten Preise in der gleichen Höhe al» wie zur Zeit der Schweinen»«. Im Interne der Maemeiirbert wäre zu wünsche« daß di, hiesige Flerscher-Innung recht hast eine ander- weite Bekanntmachung erlassen wollte, wonach verletzt sieht, gleichfalls mit den Preisen für S zur» ckzu gehen. — Warnung vor dem ie sich in die Lage wetnesieisch wieder österrei »«» Taler. Der BnndeSrat bat die Bestimmung getroffen, daß die bei den Reichs- und LandeSkassen noch eingehenden Vereinstaler österreichischen Ge- vrägeS durch Zerschlagen oder Sinschnriden für den Umlauf un- brauchbar zu machen und alsdann dem Einzahler zurückzugebe» sind. Es ist nicht auSgrlchlossen. daß versucht werden wird, b« den Gemeinde-Kassrn jene Taler zum Nennwert unterzubringru, obwohl sie nach ihrer sowohl im Deutschen Reich« als m Oester- reich erfolgten Außerkurssetzung nur noch den um fast zwei Drittel arrinarren Silberwert besitzen. Der gleichen Gefahr unterliegen di« Kaffen größerer Privatgeschäfte, um die Kassenbediensteten wie das Publikum überhaupt vor Schaden »» bewahren, kann da- her nur empfohlen werben, bei der Verrinnahmunä von Talern dem Gepräge eine besondere Ausmerksamkeil zuzuwenden. Die oster- rrichischen Taler tragen auf der Aversseit« das Bildnis de» Kaisers Franz Jostph und auf der Reversseite den österreichischen Doppel- adler. — Im Februar sind hier 699 Einwohner als Bürger ver- pflichtet worden. - - Tie Ziehung der 4. Klaff« der 143.. Königs. Sächsischen Landeslotterie findet Montag und DlenStag den 6. und 7. April statt. Die Erneuerung der Lose hat bis zum 28. März zu erfolgen. — Die Gemeinnützige Arbeitsvermittel ungs- ltelle de« Vereins gegen Armennot. Elbgäßchen 8. erledigte im Februar 1200 Aufträge, durch welche 114 männliche Personen <mit 220 Einstellungen i» Arbeit) und 3Ä weibliche Personen lmit M Einstellungen l» Arbeit) teil» wiedecholt vorübergehende, teils danernde Beschäftigung erhielten. Auf 100 offene Stellen kamen 123 Aibeltluchende. — Die Dresdner Straßenbahn sicht in bezug aus dt« Zahl der beförderten Personen an der Spitz« aller elektrischen Badnuntelnebniungen Sachsen» Sie beförderte im Iabre >902 45301 674 Fabrgänr. idr zunächst komm» die große Leipzig« Straßenbahn mit 45 007 637 Fabiaästen. al» dritte eischeint die Deutiche Straßeiibahn-Gksellschoft ln Dresden, die 22 732 843Per sonen befördert hat. Die übrigen Straßenbahnen batten folgenden Verkehr: Leipziger elektrische Straßenbahn 18 160928. staatliche Lößnitzbad» 151 354. Cdemnlt, 13 327 774. Zwickau 2 636 718. Plauen 1. B. 2 026388. Schandau ,09 673. Meißen 77962. Leip ziger Außenbahn 77 497 u. I. w. Die Brralchwedebahn Loichniib bat 27 484, die Drabtsciihahn Loschwltz-Weitzer Hiisch 31 724 Per sonen im gleichen Zeiträume bergauf und bergab artrage». Mit Rücksicht aut die viele Millionen betragende Zahl der in ganz Sachsen beförderten Personen müssen die aus dickem Schnell- verkebre entstandenen UnglückSsälle numerisch al» verhältnismäßig gering bezeichnet werden. — Die Abteilung Dresden der Deutschen Kolonial-Ge- sellschaft hatte am Sonnabend im Saale der „Drei Raben" einen Lichtbildervortraa den letzten in diesem Winter, veranstaltct, in dem Herr Dr. Paul Preuß, der Leiter des Botanischen Gartens in Kamerun, seine Expedition nach Süd- und Zentral-Amerika und deren Verwertung für die deutschen Schutzgebiete schilderte. Der Vortragende erwähnte dabei, daß die Kulturversuche in unse ren Kolonien während der ersten 12 Jahre manche Enttäuschung gebracht haben. Besonders der Kaffee- und Tabakbau hatten nicht bi« erhofften Ergebnisse erzielt, wahrend die Kultur des Kakaos befriedigende Resultate zeitigte. Der Vortragende gab weiter eine eingehende Schilderung von Land und Leuten in den von chm besuchten Gebieten, insbesondere auch von deren Planlagtnbau und Kulturen. Nach dem Bortroge fand eine kurze Äeneral-Versamm- lung der Abteilung Dresden statt. - Der Neue Dresdner T ierschutz,Verein kGe- schästSstelle Kreuzstraße 7, 1.) dielt am 20. d. M in Helblgs Restaurant seine ordentliche Gencialnersammlung ab. welche sich sehr reger Beteiligung erfreute. Der Vorsitzende legte Zweck. Ziel wir Standpunkt oeS Vereins dar und brachte an der Hand ve» IadresberichtS die gehabten Erfolge zur Kenntnis der Versammlung, mit denen man zufitedrn kein könne. Die Zahl der Anhänger wie Freunde hätte sich vermehrt und von großer Bedrutung wäre es iür den Verein grwefe». daß dieser durch den Beitritt Jhier Maiestät der Königin-Witwe ansaezeichnrt wordrn sei. Die Zahl der Mit glieder beträgt 402. Mehrere beträchtliche Ve»nächtnisie, sowie eine Anzahl Schenkungen kleinerer wie größerer Beträge wurden dem Verein zu lest. DaS A>vl Görlitzrrttraße 19 wurde bedeutend vergrößkit »nd zwar dergestalt eingerichtet, daß nicht bloß beireil lose Tlere Aufnahme finden, sondern auch sämtliche kleine» Haus tiere aufgenommeil werden können Bon den wegen Tierquälerei eingegangrnen 131 Anzeige» konnte der Verein die Mehizahl leibst erledigen, während 53 schwerer Art den zuttändigen Behörden übergebe» wurden. N!S Prämien an PolUelbeomte wurden 200 Mk. auSgezablt. Für Zuabunde wurde» Decken und Unter lage» gespendet, w auch die sich bestens bewährende», vom Verein erst neu eingesvhrten Unterlage» au-Weidrnaestecht. Der Rechen schaftsbericht ergab ein znsriebenstellende« Resultat. Bet der Wahl der Vorstandsmitglieder wurde Herr Schuldirektor a. D. Engler- Klotzkche zum zweiten Vorsitzenden, die Herren Tand rev. min. Schonrich zum ersten Schriftführer, Oberroßarzt Schien, die Bor- stanvsdame Frau Miltenberg« wieder. Herr Ober-PostaWent Ledmann als zweiter Schriftführer und Frau Ober-Postsekretär Hahn, wie Frau Jungt als BorstandSdamen neu gewählt. — Mit Stolz und Genugtuung kann der hiesige, seit 1894 bestehende Schwimm ver ein .Neptun" auf sein am Sonntag im Bad AibertSdof abgehalteneS Schaukchwimmen zurück- bllcken. war es ihm doch vergönnt, i» Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste, darunter Vertreter der Stadtverwaltung, des Vorstan des des slichsi'chen SchwunmrrbundeL. de» Vorsitzenden des Verein- für vaterländische Jesttviele. Herrn Obeilehrers Dr. Nowack, und einer die geräumige Schwimmhalle biß auf den letzte» Platz füllenden Zliichaueriiienge »in auSerwählteS Programm muster gültig voizuführen. In einer Begrüßungsansprache wie» de, Vor sitzende deS Vereins. Herr Ewald Renner, auf die soziale Be deutung de- Schwimmens hin. dankte dm anwesenden Vertretern der Stadt für das dem Verein jederzeit entgegengebrachte Wohl wollen »nd bat um ferner« Eihaltung desselben; die Ansprache klang in ein begeistert aufaenommeneS .Gut Naß" auf den Verein und vir deutsche Schwimmsache aus. Die Vorführungen bestanden In Reigenschwimmen, Ichuiwriiigen der Männer- und Jugend- abteilung, Leit-, ÄegeioiandS- und Streckentaiichrn, Gruppen- springe», NettllngS- und Wiederbelebung-Versuchen. Tandem- schwimmen. Küisprlnge», Staffettenlchwinimen und einer ur- komtlchen Wnsservanlotnime und ernteten reichen und wohlvervtentrn Betsall. Allgemeine Anerkennung fanden auch die gebotenen Leistungen der Knaberiabteisung. Am Abend vereinigten sich die Schwimmer mit ihren Dame» zu einem fidelen Kammer- mit anschließendem Tänzchen !m .Sleißiger Hof". — Zu guiisten der Gemeinde»Dtakonte DreSden- Cotta findet Sonntag den 29. März abends '/H8 Uhr im Saale de» Schusterbauses ein Konzert statt. — Nächsten Sonnabend findet im Bietorla-Salon eine «nefiz.Vorstellung für Otto Reutter statt, in der Reutter mit neuen Vorträgen auftreten wird. An diesem d erscheint der brillante Komiker zum viertlctzten Male, da er sein Gastspiel DlenStag den 31. März im Victoria-Salon definitiv beschließt. — Central.Theater. Da» Pariser Sittenbild .Er" kann nur noch bis mit nächsten Sonnabend gegeben werden. Der spannende, fesselnde Einakter, ein Seiienstück zu der Sensation»- komödie „Am Telephon" wurde bisher mit steigendem Erfolg auf geführt. Auch ,m BariötS-Programm können Severus
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