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Arnold. Herz, o brich! Entsetzen! Blut’ge Rache! Mein Vater fiel der heil’gen Sache, Zur Seite ihm nicht stand der Sohn! Schwarze That! Sie heischet blut’ge Rache! Der Greis, er steht vor Gottes Thron. Teil, Walther. Er erbebt, er sinnet blut’ge Rache, Er erbleicht, er dürstet nur nach Rache, Entsagt erträumtem Liebesglück, Zurück kehrt er zur heil’gen Sache, Kehrt zu der Schweiz, zu uns zurück. Arnold. Ha, also wahr?! Walther. Ich sah ihn enden. Arnold. Du?! Walther. Sah ihn erschlagen, ach, von Mörder händen ! Arnold. 0 Gott! Mein Vater! Teil. Sei ein Mann! Arnold. Auch mir den Tod! Teil. Sinne Rache! Arnold. Fluch dir und Tod, du schändlicher Tyrann! Freunde, auf! Mir nach zu blut’gerRache! Teil. Fassung, Freund! Vorsicht heischt uns're heil’ge Sache, Kühn und klug, so rächest du des Vaters Blut. Arnold. So sprich, o Teil! Teil. Schon sinkt die Nacht, sie soll verhüllen, Was blutig sich Tyrannen wird enthüllen. Bald siehst du hier, o Freund, von Gesslers Wuth Entflammt, die Brüderschaaren nahn; Sie wagen Gut und Blut, Sie theilen deine Schmerzen, Zur Waffe wird der Pflug dem kühnen Schweizerherzen, Für uns’res Landes Pflichtgebot Trotzt jeder Schweizer selbst dem Tod! Arnold, Walther. Trotzt jeder Schweizer selbst dem Tod! Teil, Arnold, Walther. Der Freiheit Sieg! Ihr unser Leben; Dem Lande sei es hingegeben, Dein Vater wird, wird uns umschweben, Ihm blut’ge Rache weiht der Sohn, Für unser Land gab er das Leben, Der Freiheit ward es hingegeben, Wo ew’ge Wonnen ihn umschweben, Geniesst er seiner Thaten Lohn! * Finale. Teil. Horch, aus des Waldes dunkler Oede Ein dumpfer Laut von Tritten schallt; Freunde, hört! Arnold. Freunde, hört! Teil. Nur stille! Walther. Von leiser Stimmen Ton der Wald rings erschallt.