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Dresdner Nachrichten : 02.02.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188402029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-02
- Tag 1884-02-02
-
Monat
1884-02
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.02.1884
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«itcrt»,, «rrN»'Lr,ltzi». !i» —-.,. ffcmuu« w K. AKMLmL g,>,»»«« iS, dt» »r. N«chr. «,! «l»»iicy,.»ur,Lur «s — »I 7 L«»» «ää.; — >«,»,- «.«Hü»m »ur, - L «,»« « ,n Holl-: - «rrttn V.:- »>«if >»»«»«» tu Hambura; — g-iluE-Usenvn „n L. Vt»h»t "> V„m> Tageblatt für Politik, Wer-MU. HtsMsvttkekr. LSrsenbmcvL, Mm-t«rilke. Ver»lj»rech-«ele> Nr. 11 (Allst.) u.L»fi (Neust.) Jnl«r,»« wnd»>> «»rtentk. t» dt« «ich». > Uhr an-rm-mme». Koniuai» di» MNlaqk tv Uhr. In «oisiadi *rot» nl«»r »nli» » nur a» wochrnla«» bl» ««»». » Uhr. — v>« -iliVilNß« »cile ira. 8 Ptldr») ^ " "" UlUer üin,klnnd> di« Lim Garantik für ... titrtae Lrlchrinrn der Iiisanr» wirb »ich« ,«,»den. >u»wLtti»e Jniertton». Uuftri!»« werden nur neuen Drnmiwer»,»»- -tatzlu»! durch Grieimarten »der Po,l'inrahiu»g annenommrn. — »chl Silbe» kolien ld PI«. Jnlerot« für die Mont»»», ttummer oder nach einem steiltaae die Pctüjeil« Lü PI,. ,n>»»ui,« »»»>« ») »oi>e> i» -l", die ,steil« « VI» i, diil »ttil- 8 «>»^> »>«>!«!!>! 2 kür Leeren unä Damen io grösster ^usvabl der anerkannter >> a -teeuratvsas empfiehlt tz 8 WM' ISi-ttelvi-U»«»« kV«-. H tz jji rfinktlieli« veaenrnng naeli nuarvlirte. « 4 ^ , «I«, H Iflvritr fflingnsr, H V ckrugnetii-Mtrn-N« Nlv. - «I« » m empfiehlt rur billigen uva praktischen Ilmss m « »I« Vvlcnm ckvr 1-elcfitlglrelt, SvItckltLt unck Llegnne. >n H Krvsst« «tusvnlil von iTecden-Iiecessalres etc. L 8 Lrvl«- ui>«t irrvnetv Ä H Rsslren- u.IlivstsrgLrövrabe, H y Homtnon in vorrügliebor Z,1WN->H! nir Herren u. v.iwcn Itz « L. ?l'6ii!<8 -r'8 Xrtokt'., AUttX V » L «snl^rli ui pnsee S. vart. uml I. Ltage D jj Fuftiüge nach ausveürts veraen prompt stfectuirt. « ; 1'»1)t886riv-HL»nufLvtur erscheinen llnansgosstrt. ^Itwnrlil Ck. 2ÜII« SSIvIevwI-NIntvvlisIl«» in grösster H.U8»adl. < Lönigl. üorlisksrant. i VorliUirlL« llllnstsr s wett unter Vesrenprvlseu. t LrleUlgllug kxtrndeetsIInoL. Kr. 33. 29.1-hr-aor. Aulla-e: 40,000 Srpl. Aussichten sür den 2. Februar: Frischer Südwestwind, veränderl. Bewölkung, trocken, Temveratur wenig verändert. Dre«»t». 1884. Lon»abe»s, 2. Februar. Verantworllicher «edaNeur lür Pvljkjscht- vr. Lmtl Bier« y in Dresden Durch Schaden Klugwerden ist jedenfalls dem niemals Klug- werden vorzuzieden, auch wenn eS für den Kluggewordenen ielbft zu spät ist. Einer der größten Schäden unserer öffentlichen Ein richtungen. vielleicht der größte, sicherlich ein wahrer Krebsschaden ist die Börsenspekulation, das Spielen an der Börie. -hier machen sich denn einige wenige, aber unverkennbare Anzeichen geltend, daß da- Publikum ansängt, die erbaltenen tbeueren und grausamen Lehren zu beherzigen. AuS allen Börsen-Zeitungen tönen Herz- bewegliche Klagen über den Verfall der Börien-Speculation. „Verfall der Börien-Speculation" — ist dies nicht eine köstliche Wendung, eine Wortzusammensassung modernsten Gepräges, eine Genitivbildung ringestandener Kläglichkeit ? Dem arbeitenden, gütererzeugenden, Werthe schaffenden Volke aber möchte das Her» jauchzen, wenn ihm die Kund« wird, daß die Börsen-Speculation im Verfalle begriffen ist. Denn sie ist es. welche die geschaffenen Werthe verschlingt, welche hauptsächlich die Noth und Entbehrungen breiter Volksschichten verschuldet, welche wirtbichattliche Krisen ohne Unterlaß auseinander häuft, die Stetigkeit im Erwerbsleben durch den tbörichten Wechsel zwischen Ausschwung und Niedergang unter bricht. daS befruchtende Zuströmen der Volks-Ersparnisse nach de» schaffenden Kräften vechindert, daS Land mit wirthschastlichcn Ruinen bedeckt und den Boden für soziale Erschütterungen vorbereitet. Wie reiche Mittel stünden der Industrie zur Verfügung, wenn die Fabrikanten nicht so häufig vorzögen, ihren Verdienst an die Börse zu tragen? Statt dessen tritt uns die Wahrnehmung entgegen, daß ein großer Tbeil der Concurse durch Börsen-Speculationen der Kaufleute, Industriellen und selbst der kleineren Gewerbtreibende» verschuldet ist. Was man dort „speculiren" heißt, ist in Wirtlich keit Nichts als wüsteS Hasardiren, ein planloses Pointiren. ein dummes Glücksspiel, noch dazu oft «ins mit falschen Karten. Wer beim Hasardspiel eine Summe Geldes auf eine Karte setzt, weiß genau, wie viel er verlieren kann; wer aber an der Börse «inen „Zeitkauf" macht, ein „MrinungSgeschäft" entrirt. sich in ein „Differenzgeschäft" einläßt, kann nie die Größe seines Verlustes berechnen. Dieser (der Gewinn natürlich ebenfalls) ist abhängig von äußeren Umständen, dem guten» öfters noch dem bösen Willen oder der Laune von Faktoren, die mit blutiger Rücksichtslosigkeit ihre egoistischen Zwecke verfolgen, sich im Dunkeln ballen und jeder Controle und Verantwortlichkeit entziehen. DaS Ende vom Lied« bei einem Börsen-Sveculanten ist, verschwindende Ausnahmen abge rechnet, immer der Verlust, nicht selten sein völliger Untergang. Aus einmalige Gewinne folgen fortgesetzte und steigende Verluste. Man halte einmal unter seinen Bekannten Rundschau! Wie viele giebt eS denn, die nach etwa 10 Jahren SpeculirenS an der Börse es zu Etwas gebracht haben? Unter Hunderten kaum Einen oder Zwei. Die Anderen schlichen sich alle mit Beulen oder Wunden aus dem Mammonstempel und Manckie wurden als Leichen hinweg- getragen. Glaube man nicht, daß dies ausschließlich Sache der Betroffenen sei, daß cs das große Volk Nichts angche. Die Summen, welche die Börsen-Speculation verschling», sind alle einmal ursprüng lich vom Volke durch Arbeit geschaffen worden; sie gehen ihm unwiderbringlich verloren, wenn sie sich in den Händen einiger Weniger, der Börsenkönige, concentriren. Der GesellschaftSkürper wird in die empfindlichste Mitleidenschaft gezogen, wenn zahlreiche wirthschaftlich-krältige Existenzen ganz vernichtet oder doch größere Vermögen wesentlich reducirt und die Kaufkraft ursprünglich Wohl habender erheblich geschwächt wird. Den Concurs eines Fabrikanten spüren Hundert« von Arbeitern. Lieferanten und Gewerbtreibender in ihren Gliedern nach. ES giebt kein Gebiet im Erwerbsleben mehr, dessen sich die Börse nicht behufs Ausbeutung bemächtigt hätte. Rothschild plündert Egypten, indeni er dem Khedive Millio nen zu Wucher,insen vorstreckt, er saugt Ungam au», dem er di« Renten conoertirt; seine Helfersbelfer an der Pariser Börse ver« schmähen sogar nicht den kärglichen Verdienst der Lumpensammler durck Aktienunternebmen zu schmälern. Nach jedem Raubzuge, den di« Börsenkönige unternommen, trat eine natürliche Ermattung des entkräfteten Publikums ein. Aber allmäiig erwachte doch die Spiellust wieder und stellte sie sich nicht von selbst ein. so erweckte man sie durch künstliche Reizungen. D'eSmal jedoch hat eS den Anschein, als ob sich daS Publikum dauernd von dem heißen Boden der Börsenspekulation fern halten wollt«. Die Hochfinanz gewabrt dies mtt tiefem Verdruß. Ihre Börsenblätter sind darüber ganz außen» Häuschen. Sie sind er bittert, daß dem Publikum endlich die Augen aufgehen und „daß eS nicht entfernt mehr mit derselben Willigkeit wie trüber durch Ver- mittlunader Börse seine Ersparnisse in di« Kaffen unserer speku lativen Mitbürger gelangen taffen will". Denn die Börse hat ja keinen rechten Zweck mehr, wenn die Börsenschwindler von Pro- session sich daS Geld nur untereinander abnehmen sollten. Da rrel!« Geschäft ist, wie eS vr. Perrot in der „Deutschen Reform" auSdrückt, an der heutigen Börse zur untergeordneten Nebensache herabarsunken. welch« kaum noch mitzählt. Da« Hauptgeschäft ist da« Sviel. Und da ist «S «in« wabre Wobltbat. wenn der Gimpel größeren und der die kleinen äuSzirben. Die sich zeigende Scheu H« Privat kapital- vor Finanzoverationen ist ein« erfreuliche Erscheinung sucht vie Börse die Schlupfwinkel, in die va« Toter, und da m es «tn« waore rwovltvar» wenn ver '»w immer weniger werden, di« sich anlocken lassen, wenn in grüß Kreisen des Publikum« da« Urtbeil und die Einsicht wachst erstarkt, daß die Börse nur di« Kinderstube ist, wo die großen j Vergebens . , . sich di« Er- »urückzuziehen beginnen, ausfindig zu machen. Jede Luartalwend« macht durch Einlösung »on Zinsen groß, GeldLeträge flüssig, aber da« Publikum trägt fl« nick» mehr so wl« früher an die Börse. Mögen di« Haifische jammern, daß ihnen nickt mehr so viel Gründlinge zuschwimmen — die Allgemeinheit befindet sich besser dabei. Unsere Zeit, die sich daraus wa« einbtld-t, daß ft« die Spielbanken aufgehoben bat, wird sich nicht mehr lang« der Pflicht entbrechen können, da« den Wohlstand de« Volkes verzehrende Bors,»spiel sich etwa« genauer anzusehe». Dat ist auch «ine Sozial« ««sonn und t»««tn« liegl weitgehenden Beschränkungen. Die Regierung hat ausdrücklich erklärt, daß sic ihre großen Vollmachten ausschließlich zur Ver hütung der anarchistischen Verbrechen verwende» will und lich ihrer nicht auch zur Bekämvfung ander, r politisch r Richtungen bedienen wird, die mit jenen aut den sozialen Umsturz gerichteten Be strebungen Nichts gemein haben. Die Aushebung der Schwur gerichte sür Wie» und Umgebung tritt z. B. nur ein sür anar chistische Verbrechen. Die Regierung gebt hierbei von der nahe liegenden Annahme aus, daß die dem Vürgerstanee entnommenen Geschworenen aus Furcht vor der Privatrache der Anarchisten und ihrer Helferebelser nicht so energisch Recht sprechen weide», als die berufsmäßigen Richter, die in ihrer Amtspflicht einen über alles Schwanken hinwegbelienden Rückhalt besitze». Es steht schon jetzt fest, daß die Au»nabinema ^regeln zur Bekämpfung der gcwalt- tbätigen soUaldcmokratiickcn Bestrebungen mit großer Mehrbeit vom Reichsrathe bewilligt werden, sobald die Regierung die aus schließliche Anwendung sür vie Fälle versichert, m denen sie sie verlangt. Wie der allen 'olcben Ausnahmemaßregeln ist es unver meidlich, daß auch die versönliche 'Freiheit Anderer einigen Be schränkungen unterliegt. Das ist aber eben der Fluch jener radikalen Bestrebungen, daß sie. statt der F, eil,eit zu dienen, wie sie behaup ten. nur d,e Rechte und Freiheit Aller schädigen. Mw- hat nur zu wünschen, daß die Vorkehrungen i» der Tbat neue geplante Ver breche» vereiteln, die Erforschung bereits verübter erleichtern, die Schuldigen in die Hände der Gerechtigkeit liefern und die ge- beimnißvolle Organisation der Umsturzpartei bioßiegen und zer stören mögen. Ncneste Telegramme der „Dresdner Ra»r." vom l.Febr. Berlin. DaS Abgeordnetenhaus setzte die Bcratlmng des Kultusetats bei den Universitäten fort. l>r August Reichensperger klagte bei dieser Gelcgenbcit wieder über die Ausschreitungen des studentischen LebenS: über den Frühschoppen, der die Trunksucht fördere, und über die Ducllwuth. Er unterzog dabei gleichzeitig die Aeußerung eines Staatsanwalts, wonach jeder ehrenhafte Mann einer Forderung folgen muffe, einer scharfen Kritik. Vr. Windthorst verurtneilte gleichfalls de» «Smhschovsien. der unmäßig« Biergenuß verdumme. Jetzt machten sogar die Richterkö,legier, schon Jrülnckopvenpausen. Virchow vertheidigte die Vivisection und fand cs merkwürdig. nehmen, die Die Debatte nahm die ganze Sitzung in Anspruch. Professor Wagner führte diese Heb lstände auf den Umstand zurück, daß vie ersten Semester des UniversitätSlebknS im»,er so leicht genommen würden, auf die Reaktion infolge der Anstrengung vor Ablegung der Abiturientcn- prittung. Kultusminister von Goßler erklärie, daß ihm von Aus schreitungen des Dueilwcsens nichts zu Ohren gekommen. Er glaubt nicht, daß die Studenten heute weniger fleißig sind als früher. Morgen msolge katholischen Feiertags keine Sitzung. Bert in. Der Kaiser empfing den neuen Siamesischen Ge sandten am Berliner Hose, Prinzen Prisvang und nahm dessen Beglaubigungsschreiben entgegen. — Dr. Löwe-Bochum hat im Ab georvnetrnhause den neulich angekündigten Antrag, die Regierung zu ersuchen, auf eine reichSgcictziiche Aushebung der bestehenden Ltaatöiotteuen hinzuwirkcn, nunmehr eingebracht. Als Mitantrag- fteller ist Windthorst unterzeichnet. Breslau. Die Regierung hob das Verbot der katholischen auf. ünffer. Das Domkapitel erläßt eine Bekanntmachung, daß der Bischof in der Stille beninukehren wünsche. Nach der Rückkehr wird ein Dankamt in der Kathedrale stattfinden, worauf Bcslaggung der Häuser und Illumination folg:,,. Wien. Das Abgeordnetenhaus beendete die Berathung des Antrags Herbst betreffend die von der Regierung erlassene Ipiachen- verordnung sür Böhmen und Mähren, und nahm den Antrag der Ausichuß-Majorität aukUebergang zur Tagesordnung mit 175 gegen 161 Stimmen an. Nach dem „Jremdenblalt" sind aus Grund der Ausnahmrniaßregeln in verflossener Nacht eine ÄnzaN Arbeiter ver haftet und eine Anzahl Personen von der Polizei ausgewicicn worden. Wien. Die am Schottenring gelegene Jacody'sckie Druckerei, aus welcher wiederholt sozialistische Flugschriften hervorgingcn, wurde polizeilich geschloffen. Im Bezirk Favoriten wurden vorige Nacht mehrere Arbeiter verhaftet. Der sozialistensührer Josef Peukcrt soll plötzlich aus Wien verschwunden sem. — Die berühmte Lokab sängerin Josephine Gatlmeyer liegt in, Sterben. P e st. Die Kommission für die Pester Ausstellung nahm keine auf di« Ausstellungslotterie bezüglichen Offerten an. sie beschloß eine neue Konkurrenz auSzuschreibcn, woran auch das Ausland theib nehmen kann. Paris. JranzöffschcrseitS erwartet man bei Neuordnung der egyptrschen Verhältnisse weitgehende Konzessionen bezüglich des suez- kanals durch England. Paris. Durch eine heftige FeuerSbrunst sind in der Cits Joly, nahe dem Pere Lachaise. gegen 100 Familien obdachlos ge worden; mehrere Kinder werden vermißt. Rom. Der verstorbene Kardinal Bilio war der von der Jesuitenpartei ausersehene Papsttandidat. Petersburg. Die Gesetzsammlung publizirt eine kaiserliche Versüaung. wonach von dem in'S Ausland zu exvorurenden Spiritus von 95 Grad und darüber 6 Pro,., von weniger als 95 Grad 3 Proz. des zu exportirenden OuantumS von Accisengebühren befreit bleiben sollen. Petersburg. Die Nachricht englischer Zeitungen, daß in Markow ein Gendarmerieosfizier ermordet und eine Verschwörung entdeckt wurde, welche Vie Ermordung der Kaiserlichen Familie uni, rinm allgemeinen Bauernaufstand in Kleinrußland beabsichtigt, ist unbegründet. Wahr ist nur. daß eine geheime Druckern ent deckt wurde. London. Den „Daily NewS" wird aus Suakim gemeldet, di« Lage von Sinkat sei eine verzweifelte, die Mundvorräthe seien gänzlich erschöpft, die Bevölkerung sei aus den Genuß von Hunde und Pferdefleisch angewiesen; wenn der Entsatz unmöglich sei, woll ten die Einwobncr versuchen sich nach Suakim durchzuschlagen. Kairo. General Gordon beabsichtigte in den nächsten Tagen von Assuan abzureffen. Er richtete an den Mabdi ein Schreiben, in welchem die Entlastung der gefangenen Europäer nach Khartum gefordert wird. Baker Pascha machte vor einigen Tagen mit der Kavalerie eine RekoanoSzirung »nd griff OSman Diana an, welcher hierbei 120 Mann Tobte und Verwundete verlor. Di« Berliner Borke «öffnete schwach, die Kourse setzten üL««ll «ttrdriger «in, dann tral Smgung »u TeckungSkäufen auf. 2'/s Alk. Avance aus, Kaffabanken still, fremde Bahnen wenig ver ändert. Elbethal, böhmische Wcstbahn niedriger. Gotthardbahn etwas besser, Prioritäten verstaatlichter Bahnen gefragt, österreichische Prioritäten fest, deutsche Bahnen recht fest, theilweis höher, aber still» Bergwerke und Industrien hatten gleichfalls bei vorwiegend fester Tenvenz geringes Geschäft. Don Renten waren Russen bevor zugt. aber auch Italiener, ungarrsche Gold und Türken standen in gutem Verkehr. O»«u»»«ri «. l. Fkbruor. Lredli ktaalSdadn 27IU,. L»«- bardtn «er Looie —. c«kierr. GNderrr».« —. Pavxr enic —. L«N,Ier —. Oritrrr. Holdrrme —, 4«/o Ung. Goidreiue 7«. 77« Siulse» —. 80«r RuSe» —. L.vrienianletlie —. Neuein Ungar, «oldaiileibe 7b>),. L. Orienlonteide —. Ungar. Pavierreiue —. DiSconl»—. Saurier S9. Loiiuardbada gS. Mainzer—. gelt. rp»«n. l. Icbrnar. Lrcbil EM. kiaalüd. »ro.so. Lombarden I4Ü.SS. SlbcNial—. Nordmeiid. rsä.vv. Marknolen Lii.LL. Ung.aredit M8.bY Iesl. Var»». 1. pedruar. ,Schluß.« »ente 77.S7. Lnleld« XN.LO. JlaNen« S2.M. «2. ,, - »aaltdadn M7.!>0. Lombarden »17.«. d«. PrtorULieo «aldrenie 8S. Schwanlend. »M»t« »1». Veit«». Lokale- «vd Sächsische». — Heute liegen nicht weniger als drei Bulletins über die Krankheit Ihrer Kgl. Hoheit der Prinzessin Georg vor, welche eine, wenn auch geringe Besserung konstatiren und der Hoffnung auf Rettung Raum gewähre». Auch sprechen sich die Kgl. Leibärzte etwas zuversichtlicher aus. Im Publikum, welches bei dem traurigen Familien-Ercigniffe im Kgl. Hause die regste Tbeilnabme bekundet, hat die Mittdcilung vom Eintreten schariach- äknlickier Ausschläge die Meinung bervorgerusen, daß die als Tnpkus behandelte Krankheit sich schließlich als Scharlackfieber hcrausgestellt habe.Jnzwiichen versichern uns ärztliche Autoritäten, daß bei gewissen Tnpbussällen sich rotheHautauSschläge zeigen. Namentlich sei dies bei der Typhusepidemie in den letzten Kl iegsjakren beobachtet worden. Nach den gestrigen Bulletins hat sich derschariachähniiche Aus schlag nicht weiter entwickelt. Die Delirien und die übrigen nervösen Erscheinungen dauern fort. Die Aerzte wenden fortgesetzt kalte, resp. lauwarme Bäder an. Tie Kode Temperatur des Körpers (zwei Zehntel über 40") minderte sich in Folge ver Bäder über l". Der Pul« betrug gestern Mittag 100. Gestern gegen Morgen und noch dem Bad« schlief die Patientin kurze Zeit. Bald traten zwar wieder Delirien ein, dock war die Hobe Frau zeitweilig einig« Augenblicke bei klarem Bewußtsein. TLr aus Leipzig vorgestern wieder am Krankenlager erschienene Pros. vr. Wagner erklärte de» Umstand, daß sich der Gesammtziistand der Frau Prinzessin nicht verschlimmert habe, als besonders hoffnunggebend. — Den Vorständen der beiden Genossenschaften für die Elster- Regulirung bei Wabren und bei Gohlis. Geheimen Kammeirath Hauptmann a. D. Freiherr» v. Fuchs - Nordhof aus Diöckern und Stadtrath MechIer in Leipzig wurde das Ritterkreuz 1. Kl. des Albrechtsordens verlieh»». — Zu Professoren wurden ernannt die Oberlehrer vr. Johnson und vr. Pfalz in Chemnitz und vr. Bernhard rn Bautzen. — Der Kgl. portugiesische Geschäftsträger in Berlin, Baron de San Pedro, welcher den auch am hiesigen Kgl. Hofe be glaubigten und zur Zeit in Lissabon weilenden Gesandten, Marquis de Penafiel vertritt, ist, dem „Dr. I." zufolge, hier einartroffen und im Hotel Bellevue abgestiegen. Derselbe wird aus besonderen Befehl des Königs von Portugal bis aus Weiteres hier verweilen, um über den Verlauf der Erkrankung der Frau Prinzessin Georg von hier aus nach Lissabon zu berichten. — Lbne wesentliche Abänderung genehmigte die zweite Kammerin ihrer gestrigen Sitzung den Gesetzentwurf über die Bekanntmachung von Geietzen und Verordnungen. Res. Opitz. Hierauf reserirte Abg. vr. Straumer über ein Nachtragspostulat von 946,000 M. zur Vollendung der Schwarzenberg- I obanngeorgen st ädter Eisenbahn. Der Grundcrwerb, die schwierigen Terrainverbältniffe und die erhöbtcn Arbeitslöhne hatten die ans 1,700,000 M. veranschlagten Kosten um über die Hälfte vermehrt. Abg Walter spricht fein Befremden darüber aus, wie es möglich sein konnte, daß man sich bei dem Kostenanschlag um eine solch hohe Summe geirrt. Nachträglich bleibe der Kammer natürlich nichts weiter übrig, als die Nactitragsforderung zu bewil ligen. wäbrend früher die Kammer den Bau der Bahn vielleicht bloS bewilligt habe, weil sie geglaubt, vie damals geforderte Summe genüge. Wenn sich ein Privatunternehmer in seiner Kostenberech nung geirrt habe, würde es weder der Regierung noch der Kammer einfallen, ihm nachttäglich eine höhere Summe zu bewilligen. Finanzminister von Könneritz: Bei Eisenbahnbauten seien trotz aller Sorgfalt genaue Anschläge nicht möglich, weil in der Regel ein langer Zwischenraum zwischen dem Vor anschlag und der Ausführung des Baues läge, so daß sich der Preis für das Material und die Löhne oft bedeutend höher stellten als zur Zeit des Anschlags, wie es z. B. hier der Fall gewesen wäre. In Folge vieler Umstände hätten die Privattlntemchmer ihren Ver pflichtungen nicht Nachkommen können und man habe ihnen deshalb Hobe Procente naclizablen müssen. Abg. Gradl giebt der Regierung Reckt, daß ein Voranschlag bei derartigen Bauten nie ganz genau sein könne, wenn er aua, beklagt, daß der Unterschied zwischen dem Voranschlag und den wirklichen Kosten hier ein ganz exorbitanter sei. Er dankt ferner der Regierung, daß sie darauf Bedacht ge nommen. die Bahn später nach Böhmen sortsiihrcn zu können. Freilich habe man diesen Plan nicht allenthalben im Auge gehabt, die Schienen z. B. wären nicht im Stande, schwere Maschinen, wie eS ein gesteigerter Verkehr mit sich bringen würde, zu tragen. Die Kammer bewilligt sodann einstimmig die geforderte Summe. — Am Montag wird die zweite Kammer über eine Anzahl neuer Bahnlinien Beschluß fassen. Die Finanzdeputatton, Res. Philipp, empfiehlt den Bau folgender Linien: Einer schmal spurigen Secundärbatin ven Geithain über Lausigk nach Leipzig mit Einmündung in den Dresdner Bahnbof daselbst, einer schmal spurigen Secundärbabn von Niederbermsvorf, beziehentlich Pot- sckapvel nach Wilsdruff, ferner einer schmalspurigen Secundärbabn von Station Wilischtbal der Chcmnib-Annaberger Staatscifenbakn nach Ebrentticderödorf mit Zweigbahn von .ycrold iwch -r.hum, einer schmalspurigen Secundärbabn von Schönfcld nach schwärzen de« g. von Tanncnberg nach Geyer nebst den Zwciglinien sch ettau- Crottendors. Wildenau-Mittweiva-MarkerSbach und Grünstädtel« Pöbla-RitterSarün, sowie einer normalspurigen Eisenbahn von Stollberg nach Zwönitz und einer schmalspurigen Secundärbabn von Äoicl durch den Mülsengrund nach Ortmannsbors. — Der in gestriger Nummer am Kopse gegebenen vorläufigen kurzen Mittbcllung über die in vorgestriger Litzung der Stadt verordneten gefaßten Beschlüsse ist noch Folgendes hinzuzufügcn. Dem erwähnten Antr--g, nach welchem das Liernur'ichc pneumatrsche Absubrsnstem der Fälalien ganz besonders in Betracht gcwgen werden soll, liegs rin umsänglichrr Dnickbericht de» Antragsteller»» Et,L.
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