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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.12.1919
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19191219014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919121901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919121901
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-12
- Tag 1919-12-19
-
Monat
1919-12
-
Jahr
1919
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.12.1919
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g«r Schliehung -er Berliner Gasthäuser. Berti«, 18. Dez. Die in hiesigen großen Hotels woh nknden Fremden haben an das Retchswlrtschaftsmtni sterium folgendes dringende Telegramm gerichtet: „Die nnterzeichneten ortsfremden deutschen Gäste brS Hotels „Katscrhvf" können nicht unterlassen, ihr Er st au nen darüber auszusprcchen, tn welcher Weise in der Hauptstadt bezüglich der Verpflegung mit ihnen um gegangen wird. Der größte Teil der Unterzeichneten bc» findet lich zur Abwicklung von (Geschäften dringlicher Art. keinesfalls jedoch als Vergnügungsrrlsendc in Berlin. Ein großer Teil weilt tatsächlich im Interesse der Regierung hterselbst. Wir sind gezwungen, einmütig dagegen Einspruch zu erheben, das, durch u » in ü g I i ch zu er füllende Wnchergescvc die (Gastwirte außerstande sind, für eine auskömmliche Verpflegung, wie sie allerorts »in Deutschen Reiche zu finden ist, zu sorgen." Ein gleiches Telegramm haben die im Hotel anwesen den Ausländer an die Regierung gerichtet. Die Regierung zum Gafiwirleflrelk. lDrahtmcldung unsrer Berit »er Schrtstlettung.) Berlin, lü. Dez. Ei» Mitarbeiter des „B. T." hatte Gelegenheit, mit dem Untcrstaatösekretär im Reichsmirt- jchaftSministeriuin Peterö über die Stellungnahme der Regierung zu dem Berliner G a st ,v t r 1 c st r e i k zu sprechen. Das Rcichsivinschaflsministcrium steht aus dem Standpunkte, in dieser Angelegenheit das letzte Wort be reits bei den Verhandlungen mit den Gastwirten ge sprochen zu haben. Die Tatsache des zweitägigen Streiks sei nicht geeignet, Bestimmungen, die unter Zustimmung der Negierung erlassen wurden, auszuheben oder das Mini sterium zum Rachgeben zu bcw.gen. Es handelt sich hier letzten Endes um die Kraftprobe einer Wirtschasts»- gruppe gegen die Regierung, und ein Ausgeben der einmal für richtig befundenen Ansicht würde die Heftigkeit aller Beschlüsse und Verordnungen anfs schwerste gefährden. Außerdem könne der Reichswirtschastsminister nicht ohne erneute Befragung des Kabinetts Aendcrungen vor nehmen. Ob es dazu kommen werde einen neuen Kabi nettsbeschluß hcrbeizusühren, sicht noch nicht fest. Vom Leiter des ReichSwirtschaftsminiilcriuiiiS ist cs nicht beab sichtigt, eine Reuentscheidung herbeizusühren. Die Beschwerden, die durch den Osttstivirtestreik dem Publikum auferlegl werden, könne das Ministerium voll-' ständig würdigen. ES könne jedoch nicht geduldet werden, daß durch derartige Mittel die Autorität der Be hörde u n t e r w n h l t (!> werde. ES wurde bereits darauf hingewiesen, daß sich die Einrichtung der Wucher- gertchte nicht gegen die Gastwirte, sondern gegen die Schieber und »den Wucher richtet. Ein Erfolg in dieser Richtung könne nur dann erwartet werden, wenn gerade daS Gastmirtsgcwerbe die Regierung in ihrem Vorgehen unterstütze. Das ReichswirtschaftSministerium sei jeder zeit bereit, ans der Basis der Erklärungen, die cs in den letzten Verhandlungen den Gastwirten gegenüber abgab. in neue Besprechungen cinzntrctcn. Angeftettienslreik in Darmskadi. Darmstadt, 18. Dez. Die technischen und kauf männischen Angestellten sind heute früh in den A u S st a n d getreten, weil ihre Forderung daß der neue Tarif rückwirkende Kraft vom 1. Oktober haben solle, nicht erfüllt wurde. Der Kohlenmangel im Jn-uslriebezirk. Essen, 18. Dez. Der Kohlenmangel führte auch im Ruhrkohlenbczirk zu einer beträchtlichen Einschränkung der Elektrizitätsversorgung. Durch die Bctriebseinstellung des Kraftwerkes Hattingen, das vom Elektrizitätswerk Wes salcn in B och u m gemeinsam mit der Stadt Barmen betrieben wird, ist die Kraftversorgulig für eine große An- zahl von Indiistriemcrken unterbunden. Wie milgeteilt wird, hat sich das rheinisch westfälische Köhlens»,ndikat außerstande erklärt, die Elektrizitätswerke tn der bis herigen Weise zu beliefern, mit Rücksicht auf die hohen An sprüche, die an das Syndikat bezüglich der Kohlenlieferuna an die Entente gestellt werden. Das Kraftwerk des Elek trizitätswerkes Westfalen hat in der letzten Zeit täglich nur 20 bis 40 Tonnen Kohle erhalten, bei einem täglichen Be darf von 400 Tonnen. Mit Rücksicht auf den wachsenden Steinkohlcnmangcl hat daS Elektrizitätswerk Westfalen schon seit längerer Zeit einen Anschluß an das rheinisch westfälische Elektrizitätswerk angcstrebl. das über große Kraftauellen im rheinischen Braunkoblenrevicr verfügt. Für eine solche Vereinigung war aber anS politischen Gründen die Genehmigung der Regierung nicht zn erhalten. Ein kommuniflischer Raubritter. München, 17. Dez. In der Wohnung des wegen Hoch verrats vor einiacr Zeit abgenrtclltcn Dr. Wadlcr, der zur Zeit der Räterepublik W o h n u n g s k o m m i s s a r war. sind jetzt lieben Zimmereinrichtungen, kostbare belgische und französische Möbel und Gemälde gefunden worden, die Tr. Wadler unter Fälschung von Stempeln und Unterschriften während des Krieges aus dem besetzten Gebiet als „Milttärgut" nach Deutschland an einen Spediteur adressiert hatte. Der Spediteur sagte anS, daß Wadlcr noch weit mehr Möbel nach Deutschland geschasst habe, die er scheinbar schon be seitigt habe. Slattverortnelen-Sihung. In der gestrigen »4. üfsentlicken Sitzung der Stadtver ordneten. die der Vorsteher Attische leitete, gab Oberbllrger. meister vltther eine längere Erklärung ab zu einem tn der „Unabhängigen Volkszettung" erschienenen Artikel Korruption des Bcamtrukörpers". In diesem Artikel wurde behauptet, daß ln der Gastwirt schaft Maternlstraßc 3, die bis August 1»l» eine Volksküche beherbergte, die Aufsichtödamen sämtliche Waren, die für die Volksküche bestimmt waren, mit nach Hause genommen hätten, und daß in der Wirtichast zwei Jahre lang alle 14 Tage große Schweincschlachlseste veranstaltet wurden seien, an denen hauptsächlich Staatsanwaltsbeamie, "''i- ziste», Stadtbcamtc und Aussichtsdameu tetlgenoinmen hätten. Oberbürgermeister Blühcr führte aus, daß die Volksküche oft kontrolliert worden sei, die Berichtete lau teten gut. Der jetzige Inhaber der Gastwirtschaft „Rhein- länder" lnicht „Rheinischer Hvs"), Hcisel, der Gewährsmann des Blattes, glaube beim Kaufe der Wirtichast von dem Vorbcsitzer Klunker lnicht Kunkel! großen Silraden er litten zu haben und mache hierfür das Gewerbcamt ver antwortlich, weil es seinerzeit angeblich dem Klunker die Konzession zu Unrecht erteilt habe. Die Vorwürfe, soweit sie sich auf den Rat bezögen, seien völlig unbegründet und müßten zurüctgeiviesen werden, lieber verschiedene Sachen, wegen deren Heiscl den Klunker angezeigt habe, schwebten nach Erörterungen bei der Staatsanwaltschaft. Wenn Klunker bei Belieserung durch den Vvlksküchcnauöschuß Waren bestimmnngswidrig verwendet und an einem dieser Schlachtfeste der eine »der andere Stadtbcamtc tetlgcnvm- lncn habe — es liege nicht der mindeste Anlaß vvr, bas an- zunchmcn —, könne vvn einer Korruption des Bcamten- körpcrs nicht die Rede sein. Es sei eine unerhörte Verdächtigung, die das Blatt hcrausgeschleudcrt habe. l2t.-V. Menke ruft: Ra, na!> Ter Rat werde selbstver ständlich Strafantrag gegen die Zeitung und Hcisel stellen. Dieser werde wahrscheinlich geltend machen, daß er nicht zurechnungsfähig sei, da er selbst bereits angegeben habe, daß er an Gehirnerweichung leide. Das hätte der Schrift leitung nicht entgehen dürfen. Die Körperschaft trat hierauf in die Behandlung der Ratsvorlagc über die Gewährung einer einmaligen Anschafsuugöbcihilsc au Erwerbslose ein. Die Angelegenheit, über die St.-V. Marx Bericht erstattete, ries eine längere Aussprache hervor. Nachdem zwei AbändcrungSanträge der St.-V. Schiller und Menke an den Vcrwaltnngsausschuß verwiesen worden waren, wurde in tcilwciser Abweichung von der Ratsvorlagc be schlossen: 1. dcniciiigc» Erwerbslosen, die das »8. Lebenösahr vollendet und »in Il>. Tczemder lölv .i, »» wenigstens S2 Tagen der vorausgegangenen drei Monate bzw. t>, an wenigstens Sä Tagen der voranSgegangencn zwei Monate die volle Erwerbölosenunterstiltzung bezogen staben, eine ein malige Äiischafsungsbcistilse nach folgenden Sätzen zu ge währen: zu a> 8» M. für Verheiratete — nicht, wie der Rat vor- schlägt, l>ä M. —, 40 M. für Unverheiratete und 5 M. für ,edes zuschtagSbcrcchttgte Kind, zu k>, die Hälfte obiger Sätze, die Kinderbeihilse jedoch in voller Höhe, 2. Las Kricgssnrsorgeaint zu ermächtigen, etwaige Härten durch Sondcrbcwtlligungen auSzuglctchcii und g. zur Deckung der entstellenden Kosten neben den noch unvcr- brauchten rund stlM im» M„ die aus Anlast der tm September gewährten Notstailöüuntcrsttitzung bewiltigt worden sind, ein weiteres Bercchninigsgcld bis zn 400 000 M. — nicht, wie der Rat vorschlägt, ein BerechiiungSgeld von 200 000 M. — zu Lasten der städtischen Kriegsanleihe zur Verfügung zn stellen. Eine weitere Vorlage des Rates betraf die Bewilli gung eines BerechnungSgcldcs von l Million Mark zur Herstellung von Dauer« und Notbehelfs-Kleinwohnungen. Der Berichterstatter St.-V. Kirchhof machte eine Reihe von Vorschlägen zur Behebung der Wohnungsnot. Er empfahl u. a., bei der Zivileinquarticrung an den Dienst wohnungen nicht vorttbcrzugchcn. St.-V. Schümichen be antragte, als Taucrklcinwohnnngcn auch solche anznsehcn, die im 5. Obergeschoß oder im Dachgeschoß von Gebäuden mit einem geringeren alS dem gesetzlichen Gren-abstand cingehgnt werden, sonst aber technisch einwandfrei sind. Die Ratsvorlagc wurde einstimmig angenommen und der Antrag Schümichen dem VcrwaltungsauSjchuß überwiesen. Stadtrat Koppen hatte vorher ansgesnhrt, daß ein Teil der Anregungen bereits verwirklicht sei. den übrG"n sollte ebenfalls nähcrgctrctcn werden. Weiter wurde u. a. beschlossen, daß die Stadtgemcinde Dresden der zu gründenden Sächsischen Kraftver kehrs-Gesellschaft mit einer Einlage von 100 000 Mark und einem Darlehen in gleicher Höhe bcitrctr. Bcrunglimpsung von Armenpslegern. Sieben Armcnpsleger des 30. Armcnpslcgervcreins haben um Eullgssung aus ihren Aemtcrn gebeten, weil der Rat es abgelchnt hat, gegen einen gewissen F., der die Armcnpsleger beleidigt hat, Strafantrag zu stellen. Der Rat hat seine Stellungnahme damit begründet, daß der Ausgang des Prozesses zweifelhaft sei, weil unter Um ständen dem betreffenden Manne der Schutz des 8 >33 zur Seite stehen könne. Die Körperschaft nahm von dem Rats- schrctben Kenntnis, ersuchte aber den Rat, die Armen- pflegcr mit allen gesetzlichen Mitteln gegen Verm». gltmpsungen zu schützen. Die Behebung der Klet»geltz«»t bezweckte ein Antrag des St.-V. Steuer. Er ersuchte den Rat. bei dem ReichSbankdireklorium wegen sofortiger Her stellung und Ausgabe -es nötigen Kleingeldes vorstellig zu werden. Bürgermeister Dr. Kretzschmar begrüßte den An trag uird teilte u. a. mir. daß wieder 1 Million neuer städtischer Geldscheine zu 50 Pfg. ausgegeben werden sollten. Der Antrag S euer wurde angenommen. Das Bolkozähluugsergebnis der Stadt Dresden. Zu dem Anträge des Schriftführers E«ger, den Rat um Auskunft über das Ergebnis der Volkszählung tn Dresden zu ersuchen, teilte Oberbürgermeister Blühe» mit, daß 520 011 Personen gezählt worden sind, und zwar 230072 männliche und 280t»00 weibliche. Die Feuergefährlichkeit des Benzols. St--V. Schuster ersuchte den Rat um Auskunft, welche feuerpolizeilichen Maßregeln beim Brennen vvn Benzol Lampen ausgeübt werden. Er bezog sich hierbei auf das Explosionsunglück in Berlin. Stadtrat Dr. Körner teilt« die Sicherheitsmaßnahmen mit unter Bezugnahme aus die einschlagendc Ministerialvcrordnung. Alle Redner waren sich über die große Feuergcfährlichkeit des Benzols klar und mahnten zur Vorsicht. — Der Antrag wurde für er ledigt erklärt. Schluß der össeutlichen Sitzung nach VslO Uhr. Es folgte eine geheime Sitzung. Oertliches un- Sächsisches. Aufruf zum Eintritt in die Äiisspottzei. Das Vaterland bedarf zum Wiederaufbau dringend der inneren Ruhe. Diese innere Ruhe, die Sicherheit des Staates und den Schutz des Lebens und der ehrlichen Arbeit der Bevölkerung soll im Sachsen nach dem Willen der Volks kammer eine neue Organisation: die Hilfspolizci für den Sicherheitsdienst neben der bestehenden Polizei gewähr leisten. Zur Erfüllung dieser Aufgaben wird sie neuzeitlich bewaffnet und durch Unterbringung in Kasernen in steter Bereitschaft gehalten. Männer, die dem Soldatenstande an gehören oder angchört lxrben. ernstlich gewillt sind, an der Erhaltung der Ruhe und Sicherheit in unserem Vaterlande mitzuarbeilcn. auf dem Boden der Verfassung stehen, un bescholten sind und den körperlichen Erfordernissen des Dienstes genügen, werden aufgcsordert, sich zum Eintritt de: der Hilsspvlizei zu melden. Die Aufstellung der Hilss« Polizei erfolgt zunächst auf den Uebungsplätzen KönigS- b r tt ck und Zeithain. Stamdvrtc werden Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zwickau, Plauen, Zittau und Riesa. Meldestellen befinden sich in Dresden, Jäger- (Elb-)Kaserne, Leipzig. Kaserne des ehemaligen Infanterie« Regiments 107. Meldungen sind zunächst nur schriftlich an die genannten Meldestellen zu richten, da Kosten, di« durch die Zurcise zur Meldestelle entstehen, nicht erstattet werden können. Dresden, 18. Dezember ISIS. Der Minister des Innern, gcz. Uhlig. 3 Auszug aus den AnstellungsLedingungen: Zur Ein stellung kommen in erster Linie sächsische Staatsangehörige. Nichlsachsen nur dann, wenn sic bei sächsischen Truppen teilen kapituliert oder gedient und dort den Feldzug mit gemacht haben. Die Bewerber sollen in der Regel 20 bis AI Jahre alt, wenigstens 1,05 Meter groß, völlig diensttaug lich und unverheiratet sein. Den Gesuchen ist beizufügcn: kurzer Lebenslauf lmit Angabe von Vor- und Familien namen, Geburts-Tag, -Jahr, -Ort, Wohnung, bisheriger^ Zivilberus frittiere militärische Dicnftlausbahii. Waffen- ^ 5 gattung, Versorgungsstellc lÄezirkskommando), Tag des 1? H Eintrittes in das Heers, polizeiliches Führungszeugnis, ^ Militärpaß, bei aktiven Milftärpersoncn schriftliche Erlaub-«» nis der Vorgesetzten Dienststelle. Dienstleistungszeugnis der letzten Disziplinaroorgesctztcn, Nationale oder Staminrollen- anszug, Kriegsranglistcnauszug. Die Angehörigen der Hilfspolizci erhalten Gehalt nach den einzelnen Dienst- ^ graden. das in Zeiträumen von drei zn drei Jahren steigt, 8 und Teuerungszulagen nach den staatliclien Grundsätzen. Sie erhalten unentgeltlich Tienstklciduniig mit Ausnahme der Leibwäsche. Für die in Natur gewährte Verpflegung werden Abzüge in mäßigem Umfange vom den Geldgcbühr- nisscn eintretcn. Äaushatt und Wirtschaft. Fleischversorgung in der Amtöh. Dresden-Neustadt. Es erhalten ans die Rcichsflcischkartcn Reihe 8 Perso nen über 0 Jahre l?o Gramm Cornedbccs, unter 0 Jahren die Hälfte. Abschnitt 7 der Lungcnkrankenkarte wird in dieser Woche mit Fett beliefert. Sondervcrteilung von Feldzwicback in der AmtSH. Drcsden-Ncnstadt. Bei Ausgabe der Nährmittel auf Abschnitt 29 der Nährinittclkartc wird außerdem aus die gelbe Karte ^ und die blaue .Karte k) noch je >1 Pfund Feldzwicback verteilt. Lenchtölvcrsorgung in der Amtsh. Dreodcn-N. Im Bezirke werden beliefert die Abschnitte 3 der roten Lcuchtölkartc ^ mit 4 Liter, der blauen Lcnckitülkarte v Kunst und Wissenschaft. ft Dresdner Theaterspielplan für heute. Opern haus: Sinfoniekonzert L 3 j7>: Schauspielhaus: „Die Schneekönigin" tt/r7): Residenz-Theater: „Da- Drcimädcrlhaus" >7): Nlbert-Thcatcr: „Fra Diavolo" 17); Ceutral-Theater: „Die schöne Saskia" (7). 4 Srruzkirche. Eine Wiederholung des WeihnachtS- Oratoriums sindct Montag, LS. Dezember, nachm. 1 Uhr, statt. ft Im Literarischen Verein sprach Dr. Georg Bütt ner weit über sein angekUndigics Thema: „Die politi sche Lnrik des Vormärz" hinaus über politische Dich tung überhaupt. In einer breiten, philologisch gründlichen Bestimmung des Begriffs spannte er den Rahmen nicht nur nm die tnnerpolitische. sondern auch um die Kriegs- und die Vaterlandsdichtung im allgemeinen. Zu wichtige» Ergeb nissen führte die Betrachtung der bisweilen rech! schweben den Grenzlinien von politischer und historischer Dichtung und der Nachweis, wie selbst absolute Lyrik politisch „mas kiert" werden konnte. Mit einer ästhetischen Bewertung der Tendenzdichtung überhaupt schloß der Vortragende seine ebenso umfang- wie wisscnsrcichcn Ausführungen, die'leb haften Beifall fanden. ft. ft'. ft Rezitationsabend. Unter dem Leitgedanken „D rut sche Wahrheit und Dichtung" hatte vorgestern ein bisher in Dresden unbekannter Sprochkünstler, Werner v. Blum« nthal. ein« lange Folg« von vaterländisch ent flammte» Gedichten und Prosa st licken gestellt, die wohl- geeign«t waren, der schwach herzigen Meng« von heut« mir aufrüttelndcm Dichtcrwort die Wahrheit zu sagen. Cäsar Flaischlen mit etlichen seiner lebensbejahenden, willcns- stlirkenden Gedichten machte den Anfang. Dichter dcS Schützengrabens, wie der verschwindende Kesselschmied Hein rich Lerich und der leider gefallene Walter Flex folgten: auch BiSmarck mit einem Kapitel aus „Gedanken und Erinne rung«»" und Walter v. Molo mit der lebendigen Schilde rung der denkwürdigen „Jungfrau"-Aufführung im Ber liner Hoftheater 1805 im Beisein der Königin Luise. Fried rich Wilhelms Hl. und Schillers kamen zu Worte. Alles die- wurde mit kunstgerechter Meißelung des Wortes, mft Verständnis und Wärme vorgetrag-cn: die Prosa stücke aller dings hätten durch geringeren Aufwand von Kraft und re- zitatorischen Zutaten nur geivonncn. So sehr die glut- und blutvollcn Dichtungen das Herz erwärmten, — im eisigkallen Logenhaussaale erstarrten die Glieder, so daß man wohl oder übel auf die im zweiten Teile verheißene Vorlesung aus Molos Roman „Fridericus" verzichtete, um nicht „ver schnupft" heimzutvmmcn. —<ft. f- Riemanns Musiklexikon gelangt in »euer 0. Auflage soeben zur Lkcrscndung. Die Vorbereitung dieser neuen Auflage mar eine der letzte» grvßen Arbeiten des im ver gangenen Juli, acht Tage vor seinem 70. Geburtstage ver storbenen Musikgcleßrtc». Ganz konnte Hugo R i c m a n n dieses sein Licblingswcrk, dem er in erster Linie die Volks tümlichkeit seines Namens verdankt, nicht mehr selbst neu gewanden. Alfred Einstein, der Münchner Herausgeber der „Zeitschrift für Musikwissenschaft", mußte die letzte ord nende Hand anlegcn. Da aber Einstein seit langem schon ein treuer Mithelfer bei allen Neuauftagc» des Lexikons war, konnte er das verantwortungsvolle Erbe der Voll endung und Wetterführung getrost antreteii. Die neue Aus lage ist in der Tat nicht nur den früheren ebenbürtig, son dern weist wieder eine Reihe Verbesserungen auf. Mit zahlreichen kleinen Ncrichtigungetz und Ergänzungen so wohl. die, wie Stichproben zeigen, rühmlich gewissenhaft und selbst die allerjttngstcn Ereignisse berücksichtigend an gebracht sind, als auch mft grundsätzlichen Llmeuerungen. So sind insbesondere die Spezialarbeitcn über die Musik geschichte einzelner Städte unter dem Namen dieser Städte tnö Lexikon ausgenommen, was den immer schon großen bibliographischen Wert des Werkes weiter erhöh: hat. Die grundlegenden Anschauungen Riemanns in musiktheoroti- schen Fragen, ebenso die — viel angefochtenen — Urteile über bekannte Vertreter moderner Musik hat Einstein pietät voll unangetastet gelassen. Doch verspricht er in der Vor rede. daß in diesem Punkte keine „Versteinerung" des Lexi kons eintreten werde, die dem Geiste des taren Verfassers am allerwenigsten entspräche. Der „Ricmann" ist schon längst „daS" Musiklexikon der ganzen Welt: er wird es auch nach dem Tode des Verfassers bleibet,. Für den hoch strebenden Musikfreund wie für den geistig arbeitenden B-c- rufSmnsikcr stellt di« neu« Auslage, die der Verlag Mar Hesse, Berlin, in ganz ausgezeichneter Ausstattung aus den Markt gebracht hat, das denkbar schönste und wertvollste Weihnachtsgeschenk dar. ßl. 8. Neue Bücher uod Zelksehrifien. X Ans der schwarzen Bake, eine Strand« und Wattgeschichte ron Georg Nutclcr. Kürschners Büchcrschatz Nr. l2L7. lHer- mann Hillger Verlag. Berlin IV ».) X Die Geig«. Geschichten von Max Grad. lHermann Hillger Bcrlag, Berlin IV 0.) X Zn« Herrschen geboren. Roma» von Artur Brause rn c t t e r. tMnrttn Warncck Verlag, Berit» VV ü.j X Wie Lirbgard Stahl Mutter wurde. Roman von Arthur Zapp. (Verlag Gcbr. Enoch, Hamburg.> X Ei« Volk am Abgrund. Roman von Rudolf Heubuer. lVcrlag von L. Staackmann, Leipzig.) X Steuermann Holk. Roman von Kurt Küchle r. lHa«- burg-Altona, Verlag von Hammcrich L Lcsscr.t X DaS Glück der Erde. Roman von Carrv Brachvogel. lBerlag von viigclhorns Nachf., Stuttgart.) X Der Schrllcuträger. Roman von Friedcl Söhne. lBer- lag von Mich. Bong, Berlin.) X Ehegatten. Von Sarin Michaelis. lVerlag^lllstrin L Co.. Berlin.) X Der Schatten. Roman von E. Sttclcr-Marshali. (Verlag Grethlcti, L Co. G. m. b. H. in Leipzig.) X Di« feurige Wolke. Roman vrn Heinrich Ltlten- f e t n. (I. G. Eotta'schc Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart und Berlin.) ^ X Die «ene Judith. Roman von Ed. -WD a n « k o. iS. Fischer, Verlag, Berlin.) X Franziska. Bon Ernst Nets,. lFtschcrs Romanbibli». thek, Berlin XV.) X Famili« Brak«. Roman von Clara Ratzka, (Verlag von Egon Fletschet L Eo., Berlin VV.) X DaS Mutterbild. Roman von Dr. Stegsried Brase. lVcrlag von Alwin Risse. Dr«Sden-N. Alleiniger buchbündlerlscher Vertrieb durch Verlag der „Schönheit", DreSdcn-A. L4.) X Familienchronik von S. T. A k s a k o w. Nach ScrgiuS Naczynski» Ucbertragung aus dem Russischen bearbeitet und «r- mcttert von H. R ö h l. Memoiren und Chroniken. Band 1. IJnsel- Bcrlag zu Letpztg.) X „WolfS." Geschichten um ein Bürgerhaus, erzählt »o« Wilhelm Lauaewtesche. Erstes Buch: Im Schatte» Napoleons. Zweites Buch: Bor Bismarcks Ausgang. (Der Bücher der Rose Llt. und 27. Band. Verlag Wilhelm Langewtesche-Vrandt, Ebenbausen bet München.)
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