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Dresdner Nachrichten : 23.07.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188207232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820723
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820723
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-07
- Tag 1882-07-23
-
Monat
1882-07
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.07.1882
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NX» «r.l ab«, lediglich aus seine «osten theilnimmt. Der v. Reaierung gesandte Abgeordnete, rin Proseffor det^ seminarS, wird, für die von der Regierung beansp! erstattunn mit 1500 Franks stonorirt. — Nun find sie alle fort zu ihrem dreiwöchentlichen kalt, die 3l4 Ferienkolo „ isten. Ihr Abschied bot einen aus Emst und Rührung, Frohsinn und Mitleid sich mischenden Eindruck. Die Ungeduld bald nach Wald und Wirte zu gelangen, hatte gar manches dieser Kinder um den Schlaf der letzten Nacht gebracht Sic fanden sich alle ganz zeitig zufrüherMorgrnstrindeauf den Tammel- puukten bei ihren 20 Führern u. Führerinnen «m. Sin jedes Kind war a„S- stafsirt mit all' den zahlreichen und verschiedenartige» Gaben, welche die erfinderische Liebenswürdigkeit der guten Stadt Dresden gerade diesem populären Unternehmen zu spenden nicht ermüdet hatte. Die Or ganisation, welche das Komitee (Schuldirektor Kunatk und die Med.- Räthe Niedner und Birch-Hirschfeld) bei der Ordnung und Aus rüstung der Kinder anwcndet. wirkte sehr praktisch. Schon die Ver- tbcilung der Ausstattung, jener zahlreichen Gaben, ging vorgestern srbr glatt vor sich. Manches Kind war vom Kopf bis zu den Fristen vollständig eguipirt; zuletzt hatte noch das Daniel Schlesinger'schc Geschäft große Kisten Strolihitte und die Conradi'sche Konditorei Pfefferkuchen geschickt. Fast jedes der Kinder war von einem An gehörigen begleitet und niit strahlenden Augen nahmen sic die Lc- kleidungs- und Auostattungsacgei,stände in Empfang. Jede Kolonie erhielt außerdem eine Avouiere mit (darunter ein sicher vor den Folgen eines Schlangenbisses wirkendes Mittel). Als gestern Morgen nun die kleinen Schaaren sich um ihre Führer gnivpirten, da konnte das Publikum die Beobachtung machen, wie die AuSstassining jener Kinder unbemittelter Eltern wohl äußerlich eine vortlieilhaste Aenverung der Erscheinung bewiikt batte, wie aber das Beste und der eigent liche Zweck des Unternehmens: Gesundheit in die schwächlichen Ge stalten zu bringen. von der Mutter Natur erwartet werden muß. Gar manches blasse Kindergesicht sah erst recht bleich aus: die schmale Brust dieser Mädchen soll sich in Waldeslust dehnen, die hohlen Backen jener Knaben runden, der schlaffe Gang der skropbn- lösen Wett» kräftigen. Gesundet mögen sie zu ihren Eltern, gestärkt nach der Schule wiedcrkehren! Der Pfiff der Lokomotive, eine letzte Umarmung zwischen Pater und Töcbterchen, Mutter und Sohnemann — Einsteigen, Tücherweben. ein möglichst kräftiges Hurrali der Kinderstimmchen — fort waren sie, hinaus, um heute an 2l prächtig gelegenen Orte» unseres schönen Landes mit frohem .Eenen den SonntagSinorgcn zu begrüßen. Leicht wurde nicht allen Elternhcrzen der Abschied, mag Allen um so froher das Wiedersehen sein! — „Eine Dresdner Nacht an der Elbe" könnte jetzt ebensogut und mit demselben Rechte einen Weltruf haben, wie die so oft cilirten Penetianischen Nächte. Ei» solcher Commerabend wie der vorgestrige an dein kühlenden Gestade, ans den Terrassen oder Balkons des Nabke'schen Etablissements verlebt, zählt unbedingt zu den großartigsten Eindrücken, welche man vergeblich in irgend welcher anderen Großstadt zu finden im Stande wäre. UmercS verehrten RcichStagS-Piec-Präsidenten Hofralst Ackermann der lieben Paterstadt gewidmete Lobeswort: „Dresden ist die schönste Stadt der Welt!" kann man, ohne egoistisch zu sein, voll bestätigt finden, j wenn bei Eintreten des Halbdunkels die umliegenden .Höben dcS j ElbthalS das sich erschließende Dresdner Nachtbild umrahmen, der ruhig dahinsließcnde Strom, überwölbt durch die von Verkehr strotzenden und reich beleuchteten st Brücken, bevölkert von vielen Fahrzeugen in vcnetianischer Ausstattung und brillanter Lampen dekoration, die dazwischen durchhuscheitten Schmalbötc der Ruder vereine, die Bäder und Terrassen links und rechts mit Ballon- Gnirlanden geziert, das prächtige Munkschiss aut dem Wasser, aus dessen Mitte die feurigen und zarten Klänge des Wcrner'schen Musik chors sich ergießen, die unzähligen bunten Feuer, welche von den Schiffen und an den Usern autlcnchten, von Zeit zu Zeit die alt- elirwürdigen Bögen der Augustuübrücke und die aus und neben der selben verweilende tausendköpfige Menge tageshcll mit Licht über schüttend, dazu die au den Ouais entlang bis zur äußersten Ferne in schöner Regelmäßigkeit erglühenden Gasflammen, Alles dies vcr- > eint mit dem im Nalikc'schen Etablissement reich versammelten eleganten Publikum, gicbt ein Bild, wie cs in keiner Stadt, d. h.j mitten in der Stadt, gesunden wird. Dem Herrn Raffke kann und muß eS die Dresdner Einwohnerschaft nur Dank wissen, daß er! sein Etablissement in dicker Weise von Zeit zu Zeit verwendet. Die schone Sommerzeit dauert ja dock nicht lange und ist eine öftere Nrcilich wohl etwas kostspielige?) Wiederholung nur dankcns- und wünschenswertst. — Effrlich währt am längsten! Ein Herr verlor ver flossenen Sonntag auf hiesiger Sccstraßc einen Hundertmarkschein. Der starken Passage der Straße wegen gab er den Schein verloren,! unterließ die öffentliche Bekanntmachung »nd bewirkte später nur polizeiliche Anmeldung. Der Ebrenbastigkeik eines Herrn Hermann Träger, welcher als Diener in Diensten des Herrn Major Swoboda hier. Kailerstraßc st, steht, hat er cS nur zu danken, daß er wieder in de» Besitz seines Scheines gelangte. Ter pp. Träger, welcher den Kassenschein gesunden, statte aus eigenem Antriebe die öffent liche Bekanntmachung bewirkt. — Pon der im Verlag von H. Jacnickc, Dresden-Neustadt, erschienenen und von A. Lange^entworfenen Special- und Vcr- kehrskarte des Königreichs Sachsen mit Ortsverzeichnis» ist ein weiteres Blatt erschienen. Diese treffliche empfehlenswertste Karte j kann nicht nur als Wandkarte für Eoinptoirs und Bureaus, son dern auch in einzelnen Blättern beguem als Touristenkarte ver wendet und blattweise sowohl vom Verleger, wie durch sämmtliche Buchhandlungen bezogen werden. ^ — Ter im Februar 1880 begründete Verband der S ch n e i d e r c o rp o r a t i o n c n Sachsens, der sächsischen Herzog thümer und Thüringens, welcher in lll Ortschaften des Pcrbands- stezirks Mitglieder zählt, hält am 7. August a. c. seinen st. Vcrbands- tag mit Vorversammlnng am (..August im Kaiscrmale vcrEcutral stalle in Leipzig ah. Zu den Verhandlungen har außer de» Dele gieren soweit der Raum nusreicht jeder selbstständige Schneider gegen Lösung einer Eintrittskarte Zutritt. Tie Entrittskarten kosten ' für Lerbandsmttglieder 50 Pf., für Nichmntglieder 1 Mark. — Ter letzte Riescl' scbe Scparat-E ourie r; u g wird am 5. August Abends 6,50 vom Anbalter Babnbese in Berlin mit Anschluß in Leipzig und Dresden nach München, Kufstein, Sal - bürg und Reichenl all abgetanen werden. Am M. Juli ist ein Scvaratzng nach B a n r c u t h und Nürnberg geplant und giel t Herr Earl Plnnl hier, Wallslrnße 12, schon von deute ab auch die Billette nach Banrenlh und Nürnberg, 1. Kl. 7o M., 2. Kl. 3.7 M-, ans. Die Absabrt von Dresden erfolgt am 27. Fuli 1,30 Naclmi. — Ta numnchr die in den öffentlichen Garienanlagcn untN K ' Nlicoen Gärten ansgestellten Teppichgruppen vollständig zugc- wachscn sind und die Erde nicht mehr wie bisher stellenweise durch-, schimmern kan», auch daS aiü Einsricdiguug ausgesäctc Gras im! üppigsten Grün vrawst und die Gruppen einem großen kunstvoll § gewirkten Brüsseler Teppich ähneln, so versehlen'wir nicht, das Publikum zur Beuchtigung der hcrvorrngeiidjlcn Kunstwerke der Tc rn>ichg ä r tne rc c in der Herzogin Gurten, im Zwinger, ans der Terrasse und im Palaisgarten autzusordern. — B ä d erfr e g u c n z. 2l. Fnii: Gieslnibcl - Pnchstcin 72! Parteien mit 78 Perionen, 0370 Passanten: Earlsbad: Ist,317 Par teien mit 18,968 Personen. — Gestern Nachmittag in der sechsten Stunde stürzte plötzlich von der st. Etage des Hauses Nr, 7 am Altmarlt ein Tbcil des D a ck-! iwo Maucrwerks eines Mansardensensters ruf das Trottoir herab, glücklicherweise ohne einen der vielen Passanten dieses de-! lebten Platzes zu verletzen. — P o l i z c i b c r i cht. In einem Eafä der inneren Stadt hat norvcrwichenc Nacht ein Lazarethgehille vernicht, sich zu vergiften. Er wurde noch testend in das Militürhospital gebracht. — In dem! zum Schulgebäude (fflaeisstrnße 8 gehörigen Hofe, wo in den letzten Tagen eine Versenkung des Blitzableiters bis zum Grundwasser vorgenommen und daselbst Erdretth in der Tiefe von (>',m Meter ansgeschackstet werden mußte, ist gestern ttiil, gegen 7 Ustr der .Zimmermann Förster aus Kotta, als er im Begriff war, die unterste Sclaluiig hcrauszniiehinen durch Z u lnm m en st ur z des ganzen Schachtes verschüttet worden. Unter Aufsicht eines Fiigenicurs ist zwar von den in der Glacisstrnße zufällig mit Legung der Telegravhcn- leitung beschäftigten 23 Arbeitern die Ausgrabung sofort begonnen worden, vor gestern Abend dürste dieselbe wobt aber nicht zum Ziele geführt haben. (Soeben gebt u»S die Mittheilnng z». daß man Abends 1,6 IIlw bereits den Kauf des Entseelten, welcher nach ans der Leiter stand, bloß legen konnte.) Dem Dorfe Uebigan gegenüber, ist vorgestern Mittag der L e i ch n a m eines inngcn Mannes im 'Alter von etwa 20 Fahren unbekleidet ans der Eibe gezogen worden. Derselbe ist jedenfalls beim Baden ertrunken. Tie Persönlichkeit ist noch nicht ermittelt. — In der Eeittralstalle in Leipzig hält am 7. nächstenZNonnts der Verstand der Schneider-Korporationen Sachsens,! Thüringens und der sächsischen Herzogthümer seinen l.Vcrbandütag ab. i —*7 Sotto, - Sonnt»« ckov »». §nU 188» . ..-7 Sehr u. beheqtaend. W«cke schreibt das Welp». Taqebl.- bezilglich der Prügelstrafe. deren Wiedrrelnfübrung noch di« einzige Hoffnung auf Verringerung der immer mehr wachsenden Zahl jener Verbrechen und Vergehen bietet, die ihre Quelle ledig lich in Rohheit, Faulheit, Bestialität, oder überhaupt in sittlicher Verwilderung haben. Da« die Einführung exemplarischer körper licher Züchtigungen nicht di« Vergehen und Verbrechen überhaupt aus der Welt schafft, daS wissen wir, daß sie aber rin prächtiges Mittel zur Auflistung der Gesellschaft der sogen. Gewohnheits verbrecher und ähnlicher Uebclthüter vilden würde, daS glauben wir. Der betr. Artikel lautet: „Es ist wahr, Gesetze rönnen zur Plage. Recht« zum Unreck,t. human« Rücksichten zu», Reizmittel für Schuldige werden ohne Genugthuung für Unschuldige. Die Ge rechtigkeit verlangt Zucht, Strenge und Schutz: Zucht für die Menge, Strenge für die Verbrecher. Schutz für di« Glieder der Gesellschaft. Aber die Göttin der Gerechtigkeit spielt noch immer mit zuweilen Blindekuh, und die verschiedenen Arien deS Strafzweckes gcratsten noch oft mit dem geschriebenen Strafrechte in Widerspruch. Na mentlich spielen die mildernden Umstände, die sich meist auf den SchnavS zurückführen lassen, eine gröbere Rolle, als sie verdienen, denn die Trunkenheit ist schon an und für sich strafbar. Viag man fick, freuen, daß die Strafgesetze milder und die Behandlung der Gefangenen menschlicher geworden ist, mag man zugebcn, daß die Theorien der Wiedervergeltung, Besserung. Abschreckung, Abbüßung, Nothwcbr «nd wie sic sonst strafrechtlich genannt werden mögen, ihre verschiedenen Seiten und Bedenken haben; das aber erfordert die Gerechtigkeit, daß die Strafmittel nicht milder sind als die Ver brechen, die Leide» der Verletzten nicht größer, als die Strafe der Schuldigen. Die Ehre dcS Staates verlangt eine angemessene Strafe für die Ucbertrctung seiner Gesetze. Die bedenkliche Häufung brutaler und bestialischer Angriffe gegen unschuldige Männer, Frauen und Kinder sichren den traurigen Beweis, daß die zeitweilige Fütte rung auf Staatskosten ohne Beifügung empfindlicher Strafen weder eine Gcinigtlniung der Verletzten, noch eine genügende Strafe für das Vergehen gegen Recht, Sitte und Anstand genannt werden können. ES soll nickt geleugnet werden, daß früherer Mißbrauch die Abschaffung der Körperstrafen Iicrbcigcsülirt hat, aber die Strafrechtspflege darf eine verdiente »nd wirksame Strasart nicht deS Mißbrauchs halber verwerfen, sonst bat sie einen Tlieil der verübten Verbrechen aus ibrem Gewissen. Wenn der Vater ein unjiezogeneS Kind schlägt, findet man cs in Ordnung. warum soll der Staat nicht befugt sein, Verbrecher zu züchtigen, die brittalc Handlungen gegen ihre Mit menschen begangen haben? Auch die Plnlantropic hat ihre Gren zen und kann dazu führen, daß sie de» Verbrechern zugute kommt, sich dagegen an den Verletzten versündigt. Darum muß das Ver langen zur Wiedereinführung der Prügelstrafe für geeignete Fälle und unter der Notlügen Aufsicht immer und immer wieder betont »nd laut werden, bis cs an gesetzgebender Stelle ein Ostr gefunden bat. Junge Strolche, welche die öffentliche Sicherheit gefährden, Lüstlinge, welche fick au unschuldigen Kindern versündigen, betrun kene Kerle, welche fick an den Oraanen der Staats- »nd Polizci- gewalt vergreifen und andere gefährliche Subjekte verdienen als bestes Zucht-, Besserungs- und Abschreckungsmittel Wasser und Brod und Prügel. Wollte man abstimmcn, die weitüderwicgende Mehr zahl der Staatsbürger würde darüber einig sei» nnd sich nickt zu schämen brauchen, dieses Verlangen mit katonischer Beharrlichkeit zu wiederholen." — Ein reizender Ott. in welchem man sich in ländlicher Zurück gezogenheit der Ruh? widmen kann. ist M ehltheue r im sächsischen Voigtlande. Zwischen herrlichen Tannen- und Kiefernwäldern ge legen und von blühenden Fluren umgeben, genießt man die ozon reichste Lust. Nicht ist es ein Ort für Gourmnnds oder für stehe Ansprüche, aber für solche, die mit wenigen Mitteln eine Sommer- Fericnreise machen wollen, und thcilweise zu machen gezwungen sind. Sie werden liier die gewünschte und gesuchte Ruhe finden und mit großer Befriedigung hinweggestcn — um alsdann voraussichtlich im nächsten Fahre zur neuen Stärkung zmück-ukestre». Ter 'Aufenthalt ist billig und relativ sehr gut, neben kräftigen Speisen ist täglich auch frische Milch zu basten. — Schweres Herzeleid ist über die Familie des in Blasewitz wohnhaften und wegen seiner Biederkeit allgemein geschätzten Pri- vatns Hahn gekommen. Derselbe starb vorgestern 'Abend, kurze Zeit später traf bei der Wittwe ein Telegramm ein, wonach soeben auch der 16 Fahre alte jüngere Bnwer des Entschlafenen in Bremen gestorben war. Tie fast gleichzeitig verschiedenen Brüder gestörten einem alten Dresdner Bürgergeschlecht an nnd waren Söhne deS alteren Dresdner wohlbekannten Hosmundbäcker Hahn. — Der in gestriger Nuinmer erwähnte Verbrecher, der auf der Eittnstahnslrecke zwischen Flöha und Erdmannsdors am waren. Nach , daß in der Papi» . sammelten Sinkenden und dadurch der Tod ... Dw Thier« boten einen traurigen Anblicks der unwillkürlich die Frage nabe legte, ob denn hier ein Einschreiten der Behörden nicht mög " — »im 16. Juli mißhandelte der bereits wegen Körperverletzung bestrafte Bogenmacher Heinrich Jacob in Markneukirchen einen Lehrling 15 Minuten lang. AIS der Bogenmacher August Heber den Ilcbeltbäter ausforderte, abzulasien und ihn wegzog, stieß er ilim rin starkes Messer derartig in dl« Brust, daß, wenn da» Messer nicht eine Rippe getroffen hätte, nach ärztlichem Ausspruch der sofortige Tod herbeiaclührt worden wäre. Der ruchlose Mensch wurde noch am selben Nachmittag einaezogen. — Am Donnerstag früh war ans der Strafanstalt Zwickau ein Mann entlasten worden, der eine Strafe wegen eines Sittlich- keitSvergebrnS, begangen an einem Kind«, abgebüßt batte. Bereit» am Mittag desselben Tages wurde dieser Mensch in Chemnitz schon wieder verhaftet. weil er dasselbe Verbrechen an einem lüjahrigen Mädchen begangen hatte I — Was für gräßliche Todesarten sich manche Selbstmörder wählen, ist Manchen, fast unbegreiflich erschienen. DaS Eigenst,üm- lichste ,st doch, wenn ein Memch, der den Tod sucht, einen Weg wählt, auf welchem eS weit wahrscheinlicher ist. nur schrecklich zu- crichtet als gctödtet zu werden. So warf sich am Donnerstag Abend in Lerpzig in der Plagwitzerstraße kurz vor einem bahiiwagen ein Mann auf daS BahngelciS und wurde übe Pferde« rfabre», . gel bevor der Kutscher anzilhatten und das Unglück zu verhüten vermochte. Am Kopfe und an, Untcrleibe schwer verletzt, aber noch lebend, brachte man den Ilebcrfiihrcncn im Sicchkorbe nach dem Krankenhaus. Es war ein -17 Jahre alter Buchbinder, der absichtlich sich batte über fahren lassen „nd auf diese Weise seinem Leben ein Ende machen wollte. — Allen Kurgästen und Besuchern Schandaus ist das Ei- Schandau, Poststraßc, ... .. ^ ur in niederen PreiS- tchr prciswcrthe gutgclagrrte Waare. sondern auch in garrci,-Spezialgeschäft von C. G. Schönherr, Schandau, Poststi bestens cmpsolilen. Man kauft dort nicht nur in niederen Preis lagen eine Bremer Horndrcch . , falls liegst hier böswillige Brandstiftung vor. — Dieser Tage haben auch die Vermcssungöarbeiten bchusS dcS Voranschlags zur Erbauung einer Eisenbahn von Annab erg nach Schwarzenberg begonnen. Die Bewohnerschaft der von der Bahn betroffenen Gegend ist voller Freude. — Auf dem Damm des Teiches in Müssen St. Jacob hatten dieser Tage die Kinder deS Webers L. das Wägelchen, in welchem ihr halbiahrigeS Brüderchen in, Bcttchcn lag, stehen lassen und waren zum Spielen fortgelausen. Leider kam der Wagen ins Rollen, überstürzte sich und fiel mitsammt dem Kinde in den tiefen Teich. Der Kellner A. Lachmann vom Schießhaus sprang aber sofort ins Wasser und holte Kind und Betten heraus. Das Kind ist »och am Leben, doch dürste die Erkältung bei dem kleinen Wesen vielleicht doch noch gelährlich werden. — Am l9. d. Bits, winde von de», in Ncuhausen bei Sapda stationirtcn Gendarm ein Strolch Namens Helmert, welcher wegen Laiidstreichcns eine Haststrafe von 8 Tagen zu verbüßen hat, in Heidelberg aufgegrissen und an daS .Königliche Amtsgericht zu Savda cingelicfcrt: derselbe hat übrigens Tags zuvor in Br überwiese bei Neubausen in einem dasigcn Gehölz an der scchüzehnjährigen ledigen Sclnnerler ebendaher einen Nothziichtversuch verübt ; das Hillcruscn der Schmcrlcr und die Tazwischcnkunft eines Manncü hinderte die Ausführung des abscheulichen Verbrechens. — Verstcigerungcn in den Gerichtsämtcrn: Montag den 21. Juli : Kamenz: Ernst Noack's Grundstücke in Kunncrüdors und Hutrnigsgruird, 470 ri. 300 Ni.; Großschünan: Karl Donath's Grund stück das., 90X1 M.; Löbau: Karl Tradel's Grundstück in Wohla, 48(0 M. ; Hennstut: Karl Friedr. Lorenz' Grundstück inLerthcls- dorr, 2380 Ni.: Taucha: Auguste Wittig's Grundstück in Döbitz, 3090 Ni. — Dienstag den 2u. Juli: Glauchau: Karl Friedrich Ficdlcr's Grundstück das., 6180 M.; Dippoldiswalde: Jda Mäschke'ü Grundstücke in Dittersdorf, 13,770 n. 2076 Ai.; Leipzig: Karl Wil helm Kotz' Grundstück das., 26,000 Ni. tanrt. — Landgericht. Der am 6. Juni 1857 zu Briese» in der Provinz Posen geborene Dienstlnecht Earl August Mügge war mit i seinem Eollegcn, dem 2 Jahre jüngeren Earl Gustav Langer aus > Dostnau in Schlesien aus dem Rittergut Robschütz bei Meißen be- i schästigt. Freundschaft hegten und pflegten die Beiden zu einander »ich!: im Gegentheii war ein Jeder redlich bemüht, den Anderen zu chikanlreu, so oft cs ging und in einer derartigen Situation be- j tauben sich die wegen gualisicirtcr Körperverletzung und bez. Be drohung vor die 3. Fericirstraskammcr verwiesenen Angeklagten am frühen Morgen des 10. Dcecmbcr v. I. So oft Mügge die Thüre onncritag Abend aus dem ('oupee heraus seinem -vransvolteuiF ^„chchteil Nebenzimmer, in welchem sich Lmrgcr befand, öffnete, um nicht i», Finstern hantircn zu müssen, wars^L. die Thür kommen: wenigstens war »ran bis vorgestern seiner noch A-d-- >» dn» I» MO!»» Gruben entdeckte Mineralauelle bewährt sich »ach allen wissen->""""l AngrcrKr arm, von ,einen ria»»c> schnftlichen Prüfungen fortgesetzt als die unler allen zur Zeit bc- i kannten Mincralguellen eisen- und manganreichste. Das Wasser! entsprungen ist, war der Vater der in Rathewalde ermordet auf- gcfundcnen Kinder, „ricdr. Wiih. Breitseld. Er ist wirklich ntt-^ zu und erbittert hierüber drang M. mit dem Stiefelknecht > aus seinen Gegner ein. Tics war das Signal zu einein blutigen Handgemenge, bei welchem die Waffen gleich verthcilt waren und woher der Angreifer auch von seinen Zähnen Gebrauch machte, in dem er verzweifelt in einen Finger Langcr's biß. der in der Hitze des Gefechtes seinem Munde zu nahe gekommen war. Von den i Anstrengungen crmattct, stellten die blutdürstigen Wüthriche zwar einigen Minuten die Thntlichkcitcn ein: aber wenige Augen- von dcin Befftzcr i>. ,zlaic! en ruricontt. ^vcnn zic ^.uelle, die jetzt! ine,'»»,- >,o>, ,«0 ?!„?», >»-» unn» eine sehr starke ist, ,o bleibt, kann cs ga, nickt fehlen, daß in Jalir j" »nd Tag unter den besten Bädern auch „Bad Gruben" genannt wird. ' blicke sanier hieb Mügge mit einem Rolirstock wieder aus de» Kops angcr's ein nnd dieser zückte nunmehr, von den schmerzhaften Hieben aufs Neue in Wuth versetzt, sein Taschenmesser. Von min- ^ ' -'-n Oberarm Bode» und in Cölln, Benutzung cn gesälir- , ,, ^ ^ > dcndc Handlung zu betrachten und ein großes Glück war cs noch gctallen stocint, staben ,oren .-.liscitthall in der reizend gelegenen Beide, daß der Monate lang in ärztlicher Pflege befindlich gc- 8->lla „.zaniitiaritas bei der „^ictoriahohe genommen und werden wcsene Mügge mit einer Lähmung des oberen Theils von dem vcrlaustg vier -tz-owen hier h.cibcn. , ,, „ ! linken Oberarm wegkam, wodurch allerdings die Gebrauchssähigkcit Briesnitz b. ^ree.cn. -lm-l. »nitt wurde aus hicstgei» Armes wesentlich abgcschwächt worden ist. Der Gerichtshof cr- ,znec! oie die ^enbe ocs vor einigen >>aoren in (Zonehonee verstor- kannte, dem Anträge des Staatsanwaltes gemäß, unter Ausschluß beiien.noulinanns R ich t e r misgeglai en, wc> denen ältester l^ohn,! ,„jjbcrndcr Umstande, auf 1 Jahr I Woche Gesängniß gegen we.cber ln e:,icw Kv:ie,.,oneannalt iintcigclrachl lst^das Be>cnittniß! Mgggx sowie 10 Monate Gesängniß gegen Langer, und hat. daß er leuien 'Pater vergsttet habe. D--"-' ^ " - - — - Tic Untersuchun- wobl Li t in diese An gele», ob diese Aussage mußten >>t sic!, die in die sofort Eine geradezu trug der wegen beiden Schicksalsgenossen auch wohl oder übel über sie verhängte Jnhastirung fügen. — abschreckende, ja fratzenhafte Phnslotziiomic Nötstigung und Bedrohung vor die Ul. Fcrie»- slraslammcr verwiesene Tagarbciter Heinrich Will,. Lindemann auS Pirna zur Schau. Der ungemein rohe, ca. 50 Jahre alte Buinme- »...L. ^ ^ 1^.1... . ..^ ^ abgelegt gen des zugezogenen Ebcini'erü iverden gelegenbeit bringen und Anslunft darübc, alif Wahrheit berulit oder nickt. - ^liclit Inn in Wäldern, mich aus freier Landstraße ist man vor gefährlichen Ottern nicht mehr sicher. Der Reittier Foses Manier tt'cnniiatiicln'ii tzeideil vielgeplagter lwcbbejahr- laute war vor einiger Zeit beim Manien erwischt und dabei so 'NWZ"" 1/- ^ "B" crvaneigange Inrz vor jämmerlich durchgeprügelt worden, daß sich der geschundene Raub ^ Kstauiire an den .vriaßenglabcii, um . aus-m-itor an '.lnn ein Beispiel nehmen kann, wenn es diese», daraus stnuoc», nnd ».io >c >l, «einem Entlehen bald gewahren, daß ihm »kommen sollte, sich mit einer möglichst schreckliasten Visage dem der Vogelwiese vorznstellen. Kreuz und rechts ist das Gesicht Lindcmann's durch »nd sonstige Prügclmcrlmale zur Karrikatur . - entstcttt und kein aus dem Kncgspsad befindlicher, buntbemalter cni"'.!iic »!io iocm.c. . .. . ! Lüdseeinsulancr würde durch sein Erscheinen mehr Furore machen, schönau ein Knecht, der vom Hitzscblag hetrofscu, so daß er alsbald starb — Während des Mähens wurde am Donnerstag eine Magd von cinein Gute in Taucha b. Leipzig von einem Knecht mit der ..... ..... Sense so bedeutend am Fuße verletzt, daß ihre sofortige llnterbrin- auf, woraus er, das Veil drohend erhoben, auf seineHrau losglna und gnng lNi Krankei,Hause nötlng ivard. ^ diese siir den Fall, daß er Nichts zu essen erhalte, mit Todtschlagcn „,.k l ^^osttc, auch hinznsügte, er wolle schließlich Alles, die Frau zuerst, in ... . . .. . . .. Südseeinsulancr würde durch sein Erscheinen mehr Furore machen, " Z dieicr ^.nge l ei G i' oß - Eingeborene Pirnas. Gegenwärtig handelt es sich nur mtt Ausladen von -den bezchastigt war, „m cinen Vorgang, der an, ll. Nkn, in den vier Pfählen dcS Än- dan er alsvaid starv. geklagten stattsand. Lindemann machte nämlich, nachdem sich seine Ehebälstc mit snmmt den Kindern in eine Stube zurückgezogen und abgeschlossen hatte, einen Hcidcnskandal und sprengte dann die Thür Ein IstjährigcS Mädchen hat am Donnerstag auf dem Ober- bodcn im August Neuhcrt'schcii Hause in Tb albe im mit Streich hölzchen gegokclt und dabei einen Hausen Reisig in Brand gesteckt — in kurzer Zeit laa das ganze Haus in Asche. ^ — In einem Walde bei Rodau im Voigtlande ist am Sonntag die Wittwe Rose beim Bccrensiichen von einer Kreuzotter in den Fuß gebissen worden. Die eingetretenc Geschwulst hat sich bereits über das ganze Bein verbreitet. — Im Teiche des Gutsbesitzers Friedrich in Kilchberg badeten sich am Sonntag Nachmittag ll Mann; trotzdem war cs möglich, daß der 31 Jahre alte Bergarbeiter Fulius Bretfeld ans Nieeerwülschn'.tz ganz unhcmcrkt im Wasser versinken und ertrinken konnte. Ilm seinen Leichnam zu finden, mußte der ganze Teich durchsucht werden. — Ter Klempner W. Gnttc in Olb ernst au verließ am l3. d. M. seine Familie, ohne bis jetzt zurückgclehrt zu sein oder Nach richt gegeben zu haben. Die Ursache zu seinem Verschwinden ist unbekannt. «r» Kochslückc backe». Tic vcrchcl. Lindemann ivird voraussichtlich ihren .zürtlichcn Gatten auf längere Zeit los werden, obschon der bereits in Hast bcsindlichc Angeklagte vorläufig nur mit 3 Wochen Gcsäng» »iß belegt worden ist. — Ter l2jährige Schulknabc Oskar Albrn Kaiser auS Roscnthal hatte seinem bedauernswertsten Groß- und Pflegevater schon manches Herzeleid bereitet, cste sich dieser ge zwungen sab, die Hilfe dcS Gerichtes in Anspruch zu nestmcn, um vor den diebischen Eingriffen des jugendlichen Taugenichts geschützt zu sein. Die Züchtigungen seitens des Lehrers fruchteten nickt das Geringste, den Knaben an einen regelmäßigen Schul besuch zu gewöhnen, sowie vom Herrin,strolchen und Stehlen abzuhaltcn, wozu bemcikt sein mag, daß Kaiser erst vor noch ganz kurzer Zeit seinem Pflegevater den Betrag von 30 Mk. samint einem Portemonnaie aus dein Wäsche schrank gestohlen und sich dann Tage lang in der Umgegend her- ,»„getrieben statte. Am l5. Juni cibrach das »nvcrvcfferliche Bürschchen mittelst Stemmeisens wiederum ein Bchältniß und stahl
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