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Dresdner Nachrichten : 02.11.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187411029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18741102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18741102
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-11
- Tag 1874-11-02
-
Monat
1874-11
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.11.1874
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l». «».». »lnttttihk. „» »it, «,k.. »-rch dl« W«ft « «,r. «»»el», Nummer» > N'i. »ofi«,« 28000 «i»t. tz»r dl« Nlukgabe «I»,«- laudler M«»„IcrI«»e machl jlch dir Redaclto» »ich« verdludUch. Iiisennni-Ilniiodmr «u»- wilrl».' L-»»«».t«i» uo« v«,i«r In Hamdurn. ver ltn, Wien, Urtdilg. vastt. >«»Iau, yrunksur« ,. M. — Unck. tloM» I» «erltn, Lrtdjtg, «Sic». Lamdurg, grauffurt -. Mün- chn, - v.»d« 4 go, In Komtur« a. «. - In »»emni,. — U»^ »» »nlli.r » «i». In Pari». Tageblatt für Politik, Uaterhaltung ».Geschäftsverkehr.! Druck und Eigcnthum der Herausgeber: kkiepsch öd Nktchardt in Dresden. Berantwckttl. Redacteur: Julius Neichardt in Dresden. Siy«m«,m„»,,««»>» >"°de I» „«»«mM» d". «d. r, NdH«d l.,» «lila,» >r Udi.iH» »teuliadli ,«»t« i»«G«r «aye L dl» Nachm. 4 v»« Dir «»um ilu« «ln Idalliani PeN»t«Il« «m»,, >!> Pia. iii»<i«I»Ml »i, Zell« » N,k. »I»' »a«»n»e lllr da» »achlitdala» i»stchr>. »»» d,i Knseral« ml» nlchl ,,,«»«,. «u»w»ril,e «»»»ncr» >lul>m,e »an ,n» und» »an,!,, Nirm,» ». Pe» I»nen insiriren wir mir »»»en PiänumeranPa» tzadluna durch Brictr Marien oder Palieintah. lang. !> SIId,u loste» Ist, 0!,r. Inieial« ili« »ic Moni, ,» »iummei »der »ach eiili m Neslia» die Zeile st N,r. Skr. 30«. Reimzehnter Jahrgang. Mitredacteur: vr. Län»U Kür daS Aeutllelon: L-uttM»« »»»tu»»«». Dresden, Montag 2. November 1874. Tage»«es»tchte. Deutsche» Reich. Würzburg den 80. Oktober. DaS Schicksal Kullmaniffs regt die 'öluimcrksanikelt der hiesigen Be völkerung in hvlstm Grabe an. wie die sietS wechselnden Volks- hause» vor vem GerichtSgebäude am deutlichsten documentiren. Gestern Nachmittag mußte die vstache wiederholt inv Gewehr treten, um den Sturm aut die Thürc des Sitzungssaales abzu« wehren, u»d Abends staute sich die Menge bis zu den steinernen Heilige» ans der Brücke hinaus, um den Verbrecher abführen zu sehen. Die GerichtSbeamten waren aber schlauer als da» Pu. dlikui», sie sührtcn den Angeklagten zum Hinterpibrtchen hinaus und sichren sv ganz unerkannt durch die harrende Menge. Zum Schius, seines Plaiooverö beantragte der Staatsanwalt Rüdel gegen Kulimann eine «ünszepiijährtge ZuchthauSsiraie, sowie Ver lust der bürgerlichen Ebrcnrcckste aus lo Zähre unv begründete das beantragte Strafmaß durch die hohe Verantwortliche Stell ung des ersten Staatödcainten deS deutschen Reichs und Preu ßens. Der Vcrtheidiger beantragt ein mildes Urcheil gegen den bcklaaensiocrthcn, betbörtcn Angeklagten. Stach einstündiger Be- ratdung crioigie die Vcrlünvigung dcö Urtheilv durch den Präsi denten. Dasselbe lautete aus vierzehnjährige Zuchthausstrafe. Le» lust der bürgerlichen Ehrenrechte, Stellung unter polizeiliche Aus sicht, Einziehung der Pistole unv der drei Rehposten und auf Tragung der Koste». Die Gerichtsverhandlung erster Instanz gegen Gras Arnim soll idcr Wci.-Ztg. zufolge) in etwa 44 Tagen staitfinden. — Bel dem kgi. Stadtgericht in Berlin ist Seitens dev Grafen Arnim Protest gegen die Forderung einer Eaution von lOO.Oiv) Tdaler eingelegt wordr». Begründet wird dieser Protest damit, daß die Freilanung des Giaicn aUcin ani den Ausspruch der Aerztc hi» crivlgen musste. Eine osfiesöie Notiz in der „Nordd.AIlg. Ztg." bedrovt die vorzeitige Veröffentlichung von Actcnstücken, welche am' den Arnimichen Prozess Bezug haven, mit dem 8 17 des Preß- gesetzcö. L ic Oinciöscu sind doch mitunter gar zu ungeschickt. Liste die „««'ermania" mitlhrilt, sollen mehrere gesperrte Geist liche der Diöecsc Viünstcr denselben Entschluss gekotzt haben, wie die Gest ellten der Dieme Trier, nämlich »ach icdcr Ausweisung »nd nach Icker Entlastung aus tcm Gi 'ängnlsse direct Wickel ans ihre Steilen ail»ck,»lehren. Die Geistlichen wollen hiermit die Verwaltung zu strengere» Maßregel» beranSsordern. Die leiste Rümmer der „Spciicr'schen Zeitung", welche ani 80. Octoder AdeiitS erschienen, war, nach Beschluß deS Per sonals der Druckerei, der Gegenstand der ersten Lelchcnvcrbrenn- u»g in Berlin. Diese letzte Nummer sollte feierlich aui dein Hofe der Druckerei verbrannt werte». Der Aelleste der Olficiii trug den Adler der „Spener s.! en" mit seiner Devise: „Mit könig licher Freiheit" voran, idm folgten andere Zeitungen-, zunächst „Laiite Von' in dem Gostlim, wie sie gewöhnlich in Witzblättern bcutjcstellt ist mit einem alle» Hökerhut:c., dann die „Kölnische", total ausgeschnitten, mit einer großen Pcipicrscheere darüber, Zeitungen mit Blau- »nd Nethsmt äiigcslrlchcn ic. :e. Dann folgte cinvcrltabler Sarg, darin die letzte Nummer gebettet war, dahinter c!n dicker darlloicr Setzer als geistlicher Beistand, end lich las ranze Setzer- und Druckerpersonal mit Winkelhaken. Ale. Setzschlffchen re. ans Stangen und bekleidet mit schwarzen Dreimastern und Trauerfloren. Der Zug nahm seinen Umgang um den «echcilelhallicn im stokc, woraus der Sarg mit der leiste» Nummer dem geuer, unter Absingung einer Litanei, übergeben wurde. Von een wegen deS bekannten Berliner Droschkensireiks ver- urthkiltcn Droschteniuhrleiilen sind nimmehr die Straigcldcr kür daS von ihnen verübte Attentat „Berlin genöthigt zu baden vier Tage lang der Droiehken entdeblen zu münen", meistens im Wege der Gleentivu cingez gen. Die vclunbcilten ilionciciiscr haben an Strafen, Gcrichtökosten und st.fandatögcdnhlen cir>a 11,< i»0 Tblr. b- ahlt Durch die vier Streik-Tage sind für 8U2i> Drosch ken 88,«««, !blr. verloren gegangen. Die ganze „Streik-Demon stration" der »iosselcnkcr der Residenz kostet 1'ckLO Eonccssionäre» über i8,«««> Ti lr„ alko irdcm ca. 2.', Thlr. Oesterreich. AuS Prag, daS letzt in rascher Z-olge die dü stersten Beiträge zurVelbrecher-Ehroiiik liefert, telegraphirt man dcr Pm Zn einem Hanse dcrKIeinlcitener r vdtcngastc hat NackstS der Motelttii l ler Joseph Miichkvivstst aus Oiferiucht sei» Weib erdrosselt und sich dann selbst mit Schwcicisäure zu vergiften ver sucht. Gr wurde noch lebend Ino Spital übertragen. Spanien. Ans Kuba wird gemeldet, daß der Gencral- kapitän Eoncha eine Rundreste maebe, welche zum Zweck habe, Ealixto und Garcia aufzuluchen, um über die Unterwerfung aller oder des größten rbeilS der Insurgenten mit denselben zu ver handeln und ihre Ansichten bezüglich der Amnestie entgegen zu nepmen. Amerika. Ein vom General Sheridan nach Newpork ge sandtes Lciegramm melket, daß der Zntlanerkrieg als beendet zu betrachten wäre, da die Führer der Znsurrectivn sämmtlich gefangen genommen seien. LoealeS und Sächsisches. — Zum 209. Male wurde vorgestern in allen evangelischen Kirchen Sachsens das Neformationsscst gefeiert. Anno lü17 war es, wo an diesem Tage Do. Marti» Luther seine 9ö Thesen an die Thüre der Wittenberger Schlvßkirche anschlug »nd damit den Thron des Herrn im Vatiean in seinen Grundtiefen erschütterte. Der Kampf, der damals entbrannte, ist noch heute nicht beendet. Stoch heute stehen sich katholische Kirche und Staat feindlich gegenüber und ein treuer Verbündeter des Staats ist der Protestantismus. Die Dresdner Kirchen waren sehr slart gefüllt, doch bestand die Besucher schaft fast ausschließlich aus Frauen ; daß deshalb die Anmeldungen zur Wahlliste für die Kirchcnoorstandswahl eben nicht zahlreich auü- fielen, laßt steh denlen Bedauerlich ist nur die große Thcilnahin- losigkeit, welche sich in Bezug auf einen so wichtigen Act auöspricht. Hoffentlich werden die Aufforderungen der jetzigen Kirchenvorstiinde zur zahlr eichen Bctheiligung an der Wahl noch gute Früchte bringen. — Eine weitere Frucht des WeltpostcongresseS ist jüngst in Wien zur Reife gediehen. Die Postdelegirten des deutschen Reichs haben die Rückreise nach Bcr'str über Wien genommen und daselbst mit der österreichischen Regierung eine Vereinbarung über die Ein führung von Postanweisungen und Postvorschüssen auf den 1. Fe bruar und von Poftinandatcn auf baldig« Zeit getroffen Verstehen wir diese Notiz richtig, so werden binnen einem Vierteljahre die innerhalb der deutschen Rcichspost zu gewaltigem Umfange empor- gewnchsenen Einrichtungen der Postanweisungen, Vorschüsse und Plandate, auf den Poftverkehr zwischen Deutschland und O«sterreich ausgedehnt und damit ein« empfindlich gefühlte Lücke «»»gefüllt werden. — Di« Ultimongulirungen sollen nicht so glatt abgelaufen' sein, als man angenommen hatte. So verlautete e», daß eine be kannte Firma in Leipzig einen gehörigen Krach bekommen hat und auch hier in Dresden soll mit einem Mallerspeculanten derselbe Fall eingetreten sein. — Einen reizenden Anblick bietet seit Jahren das Gewand haus, Kreuzftraße, und namentlich auf derSeit« nach derFrohngasse zu. Die ehemaligen Fleischbänke gehen bekanntlich da hinaus. Nun sind aber schon seit Jahresfrist diese Bänke, bür auf etwa 2—3, ver waist, die Fleischer haben sie verlassen. Folge davon ist, daß das Lokal total verfällt; schmutzige zerbrochene Fenster, alte verfallende Drahtgitter geben ein reizendes Bild, der Abpuy des Gebäude» ge hört ebenfalls zu den Schönheiten der Residenz und wenn man noch darauf die Worte zu lesen bekommt: „gute Butter und Eier", so be kommt man rasenden Appetit nach diesen Delikatessen. Daß der Anblick rin öffentlicher Skandal ist, liegt klar aus der Hand. Wer aber ist nun verpflichtet, hier Abhilfe zu schaffen? Der geehrte Stadlrath möchte gar zu gern die Bänke übernehmen, aber er will die Bänkeinhaber nicht entschädigen: diese, welche ihre Stände theuer bezahlt haben, wollen natürlich ohne Ablösung dieselben nicht her geben und so steht die Sache nun schon seit langer Zeit still. Dabei verfallen die Lokalitäten immer mehr und mehr und bekommen das Aussehen eines alten Raubschloffes, da» zur Ruine und in Verfall gekommen ist. Also Abhilfe ist dringend nothwendig. — Repertoire der Königlichen Hoftheater. Alt stadt: Montag: Onkel MoseS. Das Stiftungsfest. — Dienstag: Anna von Oesterreich. — Mittwoch (ermäßigte Preise): Iphigenie« auf Tauris. — Donnerstag: Die Foliunger. — Freitag: Ultimo — Sonnabend: Aschenbrödel (Märchen). — Neustadt: Diens tag: Der König hat's gesagt. — Mittwoch: Schwarzer Peter. Das Lügen. — Donnerstag: Die Journalisten.— Sonnabend: Feuer in der Mädchenschule, Aelva. — In der Nacht von vorgestern zu gestern zwischen 1 und 2 Uhr ist von einem Nachtwächter in einem Hause der Nampcschcn Straße ein E inbrecher, Berliner Blut, auf der That erwischt worden. Der Bursche halte in dem Hause Nr. 1 b von der Hausflur aus in das Geschäftsloknl des Goldarbeiters Bieraucr einbrechen wollen, hatte bereits ein Vorlegeschloß, welches eine quer über die Thür liegende Eisenstange festhielt, losgebrochen und war eben im Begriffe gewesen, dem eigentlichen Thürschloffe, von «velchem er bereits meh rere Schrauben herausgezogen gehabt hatte, zu Leibe zu gehen, als er von dem Naäckwächter, der den richtigen Verschluß der Haus thüren prüfte und die an dem betreffenden Hause unverschlossen fand, gestört wurde. In dem Besitze des Diebes fand man ein gan zeö Arsenal Diedeswerkzeuge, als: eine kleine eiserne Brechstange, Schraubenzieher, Dietriche re. Ter glücklich erwischte Verbrecher ist ohne Zweifel auch Urheber des vor einigen Nächten bei dem Uhr macher Lorenz, Webcrgnsse 12, vorgekommencn Einbruchsversuchs. — Am Sonnabend Vormittag mußte die Feuerwehr nach dem großen Gehege beordert werden, woselbst auf muthwillige Weise von unbekannter Hand eine alte hohle Linde in Brand gesteckt worden war. Der Baum mußte umgcsägt werden. — Vorgestern Mittag wurde eine Frau, nachdem sie den ver geblichen Versuch gemacht hatte, vor den Laden des Galanteriewaa renhändlers Dinger auf der Rampeschenstraße ein Paar kleinen Mädchen einen Korb zu stehlen, von der Polizei dingfest gemacht und hinter die Frauenkirche abgeführt. — In Leipzig Halen Rath und Stadtverordnete den An- fangSgehall der proviionschen Lehrer aus 450 Thlr. erhöht. - Der gestrigen Bekanntmachung deS GewerbcveietnS cnl nehmen wir. daß Herr P. Kluge deute Adend einen Vortrag über rationelle n aninck-e» Zncktt mit Vorzeigung lebender Racen- thlcre ballen wird. ES dürtte diiisicdtlick' der Tdcuerung der Le bensmittel dicieö Ldema ein kür Vieie interessantes sein und ver fehlen wir nicht, danelbc besondererBeack'lnng zu einptcblcn. nm- soinebr, da eS eine Industrie betrifft, welche trotz vielen Vorur- tbcileS, in idrcr Volks- und landnirtdsck'aftlick cn Bedeutung nicht zu unterschätzen sein dürtte: sobald sie rationell gehand- habt wirb. — Soeben ist die WIittcr-Ausgabc l!-i74 ck5 deS „Fahrplanes sämnttlicder sächsischer Eisenbahnen .>c." von »lob. Frltzsevc er schienen und In allen Buchhandlungen, Blllktverkau'Sstelicn u. s. w. sür 2>/» Ngr. haben. Das bekannte grüne Büchelct'en ergiebt wiedennn wcstnllickie Vermehrungen und Verbesserungen des Inhalts. Die directen Verbindungen sind mit Rncküel't auf die beifällige »Ausnahme derselben auch in die Wtnlcrausgabe ausgenommen worden. — Die lährlich vom kiesigen Gesangvci ein: LicdcrkreiS abznhaltcnken Famllienabeiwc wurden porgesicin in MelnbeldS Sälen mit dem hier noch nicht gehörten Gedicht, : „EinSängcr- tag" von IV. Gärtner, eröffnet. Die Eomvositlon von Franz Abt war in ihren einzelnen Nummern incislerbait und wurde vom Verein, welcher sich seit einigen Zaine» ans eine der erste» Stufen in den Vereine» ges i wunaeii hat, so e.ract anögeiübri, daß das anwesende zahlreiche Publikum nicht blo. iedcr Nummer reichen Beifall zollte, sondern auck> das schöne Solo Ouarteit: „daS Ständchen" stürmisch eia os,»» veriangtc, welches wwebl dem Eomponlsten alö auch dem Vorstand, Hrn. Liede, melstcr Sturm, galt. Der wärmttcDan! >ür das gar nicht leichte Ltn dlum und ebenso sür die ausdrucksvolle nnd deutliche Deklama tion dcö schönen Textes vv„ cincm Mitglied«: dcoVereins, tonnte am Schlüsse nicht audblciben und wird dieser erste Famiilcn- abend sowohl für Mitglieder als Gäste in ireundllchcr Erinner ung bleibe». Großenhain, den 20. Octbr. Zeh ircue mich Ihne» berichten zu können, daß no» in letzter Stunde eine Einigung der VertrauenS-Männer von Arbeitgebern und Arbeitnehmern hier so stattgesunden hat, daß die «L trikenre» ruhig an ihre Aibcit zurlicktchren und sämmttiche Fabriken ruhig iortarbeilc» werden. Wir freuen uns um deS guten Willen, was in dieser Einigung liegt und besonders auch, daß der Schaben, den die ruhigen von älteren Arbeitern durch diese Störung In ihrem Verdienst erlitt n hätten, abgewendet ist; hatten dieselben auch durch die zrnciagte Unterstützung der Strlkentcn Schuld aui sich geladen und nament lich dadurch aeiebit, daß sie sich von den längeren Arbeiter» ter- rorlsiren unv Alles mit zu tb»n nötbigcn lassen, was diese comman. dtreu. so ist dlr< doch immerhin geichebe». ohne die Tragweite solcher fortwährenden Nachgiebigkeit zu übersehen. Sind wir recl't berichtet, io hat »eben dem ernsten Drängen der älteren Ar beiter und deren Frauen, hauptsächlich Herr Lieb» eck» das Ver dienst, Austlärung und Geneigtheit zur Nachgiebigkeit hervetgc- fübri zu habe», es soll dcriklbe vorsichtigerweise Rrv-'rgchoben haben, daß der beabsichtigte Bruch bei setz, :cr Gesehäito age nur mit ganz gelullten Sicik-Easie» auszuübcn und mit einigem Eriolg duichzuiühren sei. — ^eitentliche Gerichtssitzung am W. Dctobcr. Zwei ständige Insasse» der städtischen Arbeitoansiatt, die Hanc- arbeitee Earl Friedrich Wilhelm Woliramm und Einst Bruno Kleindienst von hier, erscheinen, des Widerstandes gegen die Staatsgewalt, der Bedrohung und Beleidigung aiigellagt, vor den Schranken dcö Gerichtsboieo. Der im Iamc 1847 geborene, bereits mit Zuchthaus besiraiic Woliramm wurce, gleich seinem säubern Eollegen, dem auch wiederholt besiraiicn Kleim leiist, wc- gen Obdachlosigkeit in der am Sttitöplatzgelegenen städti schen Arbeitsanstalt umergcbracht. Sie waren am 20. Juni d. I. unter Aussicht eines Beamten ant der Lüttick ausiraße in Ar beit gewesen, und halten sich in cincm günstigen Augenblicke stark betrunken, so daß sich bc« ter Rückkehr in die Anstalt die Unter bringung WolirammS m cincIsoUrzcilc notbwcndig mackste und zwar, nachdem ter Austchcr Börner zuvor Anzeige bei tcm M- spcclor Hinkcimann erstattet hatte. In dicicm engen voial minste rö Wolframm nickst besontcro behagen, denn unter Brüllen und Loben ward von ihm her in demselben b,nndlichc V ien ein- gerisscn und die Stukiaturdeckc beichädigr. Der wistbendeMensch nah»« die ihm gebrachte Suppe nicht an, tobte viclmedr wciier. Hieraus ward der Bursche geschlossen, der Inipeclor verfügte sch mit i» die Zelle und ira«. nachdem Vas Schlieren slaktgeiundc», am dem Eorridor den Angeklagten Kleindienst, welcher hettig gegen die mit seinem EoUcgen vorgcnommciie Manipulalion opponlrte und spcetakelte. Trotz der Vermahnung deo I ipecters sich ruhig zu verhalten, tobte er Iccoch weiter, bis er ichllcijltch auch mit zu Woliramm in die Isoiirzelle gebracht wurde. Wäh. rend des Transportes dabin leistete Kleint>e»sl ciilick'icdencn Wi derstand, stieß mit den Beinen um lieb herum, worin ch er Hin- kcimann bedeutend verletzte und faßte denselben schließlich, in der uiizwciselbasten Absicht, demselben Eins aukruwische», am Halle. Mit Hille deö hlnzukommendc» AMichers Rrsthc brachte man den Wütbenden endlich in die Zelle, hier ging »doch der Widerstand erst reckst los. Während der unvollkommen geschlossene Woll- rainm Rothe n bei dein »Varste zauste, stürzte Kleindienst zunächst aut den Inspector, warf diesen nieder und unter tun Rme, „Hund, du mußt sterben" wurde nun auf dem am Boden Liegen den unerbittlich loSgeschlagcn, wobei sich auch Wvstramm dcthei- ligte. Den zu Hille kommenden Auiicher Wenzel trolstc Klein dienst, Len letzten Stoß zu versetzen. Der Beamte Zille wurde von Kiciudienst am Haste geiaßt und ibm der Unstormrock zer rissen. Der Oberausscher Schlag riß Wostramm von rem In spertvr Hinkclmann weg und bezeugt ebenso wie der als Zeuge anweicute Häusling Rchield, daß Beide ohne Ausnahme ani tcir am Boden Liegenden locgeschlagcn habe». Die Wü«hcnt.ii licke» cs überhaupt a» Drohungen und Be>chiinpiun.,rn nie Ipitzb: vcn und Hallunrcn u. s. w. in keiner Weile schien. Die druck'Herrn Roßtäuscher vertretene StaatSanwalst'chast hielt dic Antlagc voll kvinmen aufrecht. Das Urst eil lautete lürWoisramm am I Zahr 0 Monate und 1 Woche, strr Kie »dienst aus l Iabr «> Monate Gefängnis«. — A ng e k li n d I g t e Ger: ei' tS - Vcr h anklungen. Einsprüche. Dlcnsrag den 8. November VormttlagS o lllir n idcr den Müller Earl Gottheli Kuncrt in Großenhain wegen linier schlaaung. 0"/« Earl Auauit Wiustehe aus Wehrestor- wegen Unterschlagung, ttst/r wider den Lobgcrbermeislcr Earl Fric rich Herrmann aus Ratcdurg wegen Diebstahls, ist« in Privattlag- saestcn Earl Reinhold Grimbmannö wider Friedrich Ado» p Tmu mer hier. II > geheime Sitzung in Rügcusachcn dcö 'Adv. Rick'. Schmu n idcr Johann Heinrich Thalhcim hier. - Ttzftterring0->8oovarlitin,n am 1. Novcmd'cr, Niiltaas. Barometer iiand nach Otto öe Böjoldt hier: 2-> Paru. Zoll : ' L. «seit gestern st« L. geiallenj. — Wermometer nael' 'licaiunur: 5 Grad über Null. — Die Schloßlhurmiahv.e «cigtc Nori.o>' Wind. Himmel trübe. — Glbstvhe tu Dresden, l.Äiovbr., Mitt.: lb , Eent. nnicr o A-rnNlcivn. Z N e s I d c nz t h e a t e r. Dad am üiciornrationslage erst malig auigeiührlc historische Eharattergemäldc D e r u n g l ä u vige Th omaö" von A.er. sttolt hat auch vier tuick'gc chiagcn, wie es seiner Zeit in Leipzig, Weimar :e. ge allen hat. - s mackst unö mit cincm eckst dcuiichcn Maruic, einem uncrickstocicuc«. Kampfer für Autklärung, mit Or. Christian Thomaiius, i roicssor der Reckste zu Leipzig, bekannt, der im Jahre ii-stu in Folge der Ränke nnh Tücken »einer Gegner, der Lripzigcr Thernoge», an deren Spitze 1»-. Benedict Earp.zow. Promssor t.r T. eologie. stand, auö Leipzig flüchtig werde» mußte, b std daran' ade: r on Friedrich II!., Kursürsk in Brandenburg, zunr Rccror dcrllnivers! lät Halle mit ganz besonderen Ehren er. ob.!', wart Dieser Tbo masiuS ist vom Dickster trefflich und ielsclnd gc.zcicl'nct irordcn. Ein Mann, iür die Wahrheit und den geläuterten r- cschmack i» »icltglon und LEissenschast glühcnd begeistert, nickst achtend die Gefahren, die Ihm durch sein freimülhigeo Wirlen drohe::, de«: Spott gemeiner Seelen offen verlachend m d dadV dvest ein laii lindlich heiterer, gunnütistger Nvenckst', ein solche'. Mann muß ia ivohl auch auf der Bühne das vollste Inlcreve in vrr.'pruch nel men. Herr Re in au spielte die große Rolle mit a> ß.rrrdcnt- llel'cr 'Vstärmc und keftcm Gelingen; er trifft eben so üd'crwugcn tcn Ton des brgcistortr» Kainpicrs iü. dvahr eit. wstc i cn des immer vetteren zärtlichen Gatten und V.stcrs, und wenn in den llcbcrgängen hier und da etwas Uederd siung wehi bcmcrtücst ward, so wird si.st diese wehi vci Wieder: li.ngen Veilirrcu. Ein kerngesunder Hiunor würzt d -tz ganze Sttn. und crwrckt sehr oil eine wol'lll'ucutc Heiterkeit, serngchaltcir «i'.d '.'angweiligleiken. Die historische Treue der Schisterungc» «si ebeni. lIS ani'cirnclnd. Iedensallö ist der Direktion iür die Au 'Uhr: ng dicies Wert» u kanten, welches hoffentlich noch »>el rcrc 'Airffist'rurigc» eriäistt. DaS pcrsonenrcick'e Stück ging imtsauzen sehr lohenöwerth Frau Elara Müller spielte die Vrofestorin, eine icisticvic terrstcheHauö Iran, prächtig. Besonders hervorragend naren m cd Frau Pfeil «als Muttcr deS Thoi»asius> »nd die Herren F rccma n » iFricdriel) 111.). Steilen (Earpzow), B a u e r tSel öuing). Hü ttcr «Schack«. A lera » der «Lur«, t'N aximilian «Lö sers, Back'mann «Herzog Po» Sachien Z.citz«. Hinsickstllch der Kostüme blieb nichts zu wmuck'en übrig O. tzl. ! Herr <z)e»eral Musikdircetor l«> . Rretz wurde vorgestern ve> Vlufführung der Zaubcrstöte im Kgl. voitstcattr bezüglich seines 4«> iäbrige» T irigeiilen-Iubilärims beim «Amritt in das Orchester Vom Publikum mit Appiaudlsiemcnt lebha't begrüßt. DaSTiri .aentenpult, sowie der Dirigentenstuhl waren mit Blumen uns Guirlandcn bekränzt. Z Der Attntcr naht und die Eoneerte im Saale kommci: wieder in Flor, unter denen die Pusihol dt'ichcn Eon-
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