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Dresdner Nachrichten : 30.11.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189611309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-11
- Tag 1896-11-30
-
Monat
1896-11
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.11.1896
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meiwacknchik» Ai Pf» »am bei» a» -- Houkrem Tarif. Aut>värlii>k A»,ttage nur senk» Vorauc'bnanlii»» »etime» iümmlllch« nnoncrnburcaur an. werden nut w Mg, „ bemdnet . üur Rückaade emaeiandier c-chrift- imcke keine Berdindliäikeil. Die Dreldner «achriane» erkMeiue, «S,l«ch Mor»e»». Voraue Ankuiltiaiinaen ! „ nauikaile -ln» Belegblatter we 41. Jahrgang. «tiln.tüoti, ? ,Lkne- u 8»siss«pe»,»». ^ - 1,— r»t>nüji»»tlre I... Li'irs;n > 1-Hl» uns tzentists ?K«Iii-«ftii!m»^'sk»ii«d! Vk«„In,r,te.S8.l Mk^d «ÜI?! ^ LpkMill^ I-ik>,m,r/.Io!!o rakn-! ?«enipnsvdrt«N» 80. 878, /imi I I c>i><!»»iinni>n «tk. U Dit-sdeil, I^W. 'S Irrl klLuI z «'^ s L. llvioneli IktinIIiol Kutte- uock ktloikvvuurvuliuas »nupe««L»e I, «<so ^LILöNdLUSätr. 30 ><-e°'I>eeeI>ee I. »»so kill»!» MMIM - »»»»rt« UiiI»»«. ZI SL««»«««« zUWVtSESE^iS»eL-^r^L«i^ ß I «Julius diiltii,»!,!! z i ., „ . - .. ß;: gglllNiM VkllklieN-llllfl. ß liir 6ns, alahtr. lliobt, Uatralocr»,. ksiEi. Z 'e >u -Ult-u ftiaeu ^ Lsdorldriw. dsrt« lilsklcs M »«iiik. kliärliriiis. »oli »iiillm »oko oiogsooliiino«. i Iti8ebe- so ,ft.. I Ntii!. IIU'I I Llurk ?s ?I. unä NU8M»V^SU. — I'mmj'tgo Vornsiniit naoli »U8nür>8. Rr. 831. Zpikötl: Jemschrcib- und Fcrnsprech-Becichte. Hofnachrichten. Philipp-Feier, Frauenvereins-Vazor. Steinschleiferei in der Lausitz, „Kameradschaft". GerichiSverhanbliliigen. Tagcsgeschichte König Heinrich. Bricftasteu. UKui^I. U«t»pol!iviiv, vrvsÄva, Montag. SftZNovtnst Aervickreib- und Aerns-rrch-Berichte vom 2st. Novbr. Hamburg. In der heutigen Versammlung erklärten die Lagerhaus-Speicherarbeiter. sich dem Ausstand aiizuschließen. Die Slaatsquaiarbeiter beschlossen in einer Versammlung, in welcher der NeichsragSabgrvrdnete Legien eine Neve über die Arbeiter bewegung hielt, daß sie. falls sie beaustragt wurden, am Quai liegende Dampfer der »Hamburg-Amerikanischen Packeisahrl-Akneii- gelellschast zu löschen, ebenfalls in den Ausstand cintrewn würden und zwar rin ganzen Staaisouaibetrieb. Bremerhaven. Die Hafenarbeiter von Bremerhaven, Geestemünde. Lehe und Nordenham haben sich mit den Ausständi gen in Bremen und Hamburg für solidarisch erklärt und sich ver pflichtet, kein Schiss zu lösche», welches wegen des AusstandeS von Hamburg oder Bremen nach den .Häfen an der unteren Weser.um Ausladen gesandt wird. Die Arbeit soll dagegen nicht niedergelegt werden. Brest. Ein heftiges Feuer brach heule Morgen in den, Ma- schineirraum des Transportschisses „Tronic" aus. an dessen Bord sich 60 Tonnen Pulver befanden. Dank der Anstrengungen der Marinetruppen könne man des Feuers gegen 11 Uhr Herr werden. Der Schaden ist beträchtlich. Earmanr Der Abgeordnete Jaurvs ist. begleitet von 10 anderen sozialistischen Abgeordneten, heute Mittag hier ein- getrofseii. um Rechenschaft über die Verwaltung seines Mandats abzulegen. Einzelne Individuen warfen niit Schmutz nach dem Wagenzuge, der. von Truppen geleitet, sich nach dem Casino begab. Mehrere Verhaftungen wurden vorgenommen. Unter den Ver hafteten befindet sich auch der frühere Bürgermeister Calbinhac. dessen Gesicht ganz blutig mar. Im Saal, wo JaunS sprach, kam cS zu lärmenden Kundgebungen. Jaures versuchte vergeblich, sich Gehör zu verschalten und mußte von der Tribüne herabsle>gen. Ein Vernich Pelletan's zu sprechen war ebensalls vergeblich. Es entstand nunniehr ein oroßer Tumnlt im Saale. Der Pvlizei- kommissar erklärte die Versammlung jür ausgclöst. Die Gendarmen räumten den Saal. Berittene Gendarmerie hielt die Ordnung am Ausgang ansrecht. Ais die sozialistischen Abgeordneten auf die Straße traten, wurden sic mit Rufen des Beifalls und des Mißfallens empfangen. Zahlreiche Patrouillen bewegten sich AbendS in den Straßen. Livorno. Heute früh wurde hier eine starke, in wellen förmiger Bewegung verlausende Erderichütterung verspürt. Der Bevölkerung bemächtigte sich große Bestürzung: ein Schaden wurde nicht angerichkct. Stockholm Eine Vmammlung sämmilicher hiesiger Lransportarbeiter-Fachvereine beschloß, kein Schiss aus Hamburg zu löschen, welches dort von ntchtunionislischen Arbeitern geladen ist, beauftragte die Vorstände, zu untersuchen, ob dies bei dein hier erwartete» Dampfer „Geste" der Fall ist. und forderte die übrigen Transporlvereine Schwedens auf, dieselbe Haltung cinzunehmen. Sofia. Am Vormittag des heutigen Wahltags zogen inelnere tausend Personen, welche der Oppositionspartei angehvcten. unter Lärmen von der Umgehung des Wahllokals zu dem Platz vor dein Palais, ui» eine Plotestversammlung abzuhaltcn. Eine beronrückende berittene Abtheilnng Polizei wurde mit einem Steiw bagel empfangen, wobei orei Gendarme verwundet wurde». Die Polizei vertrieb jedoch die Menge, ohne von den Waffen Gebrauch zu machen, und duldete, daß der RadoSlawowitt Tonlches an die sich wieder Ansainmclnde» eine Ansprache hielt. Eine heran fprengende Schwadron Kavallerie trat nicht in Thätigkeit. Be rittene Abtheililngen Polizei sprengten später, im Galopp heron- rcitend. mehrmals die Menge, welche lärmte und eine herausfordernde Haltung annahm, auseinander. Jetzt herrscht Ruhe. Der Sieg der Regierungspartei gilt als zweifellos. Sofia. Der Fürst genehmigte das Abschiedsgesuch des KrieaSministers Petrow. New >10 rk. In den Thälern des Missouri nnd Missis wüthctc ein Schneesturm. Der Schnee liegt stellenwei hoch. Es herrscht große Kälte. Die Eijenbahnzüge treffe» ent weder gar nicht oder mit Verspätung ein. Viel Vieh ist zu Grunde - - - - ... ^ gegangen. 5 Menschen sind als erfroren gemeldet: man noch mehr Personen uni'S Leben gekommen sind. da, refürchtet. Vertliche» »nd Sächsische-. — Sc. Majestät der König, die Prinzen und Prin zkl sinnen des Königs. Hauies wohnten gestern Vormittag dem siaofkirchc bei. Halb zwölf Uhr hloß mehrere Audienzen. Nnch- iil iLtrehlen Familientafcl statt, von Altcnbnrg empfing am Königl. Sächi. Miliiärvereins Herrn Bezirksanstaltsinspekior " ' >g erhielt Herr e. voheit verlieh Gottesdienste in der katholischen crtheiltc der Monarch im Resiociizs mittags sand in der Königl. Villa — Sc. Hoheit der Herzog 21. dS- M. de» Vorsitzenden des Hilbersdorf b. Jreiberg. Norbert Clären in Audienz. Nach dem El Clären auch eine Einladung zum Tiner nnd Herrn Inspektor Clären das Verdlenstkrenz des Sächsisch Erncstiniicheii HauSordens. — Herr ObcriandeSgerichtsrath Ortinann, der bis zum 31. Mai ds. I. als Landgerichtsdireltoi und Vorsitzender der Strafkammer V beim Landgericht Leipzig thätig war. ist zum Geh. Justizrath ernannt und in s Justizministerium bemfen worden. — Ter Landgerichtsrath Dr. Steinmetz, bisher am Land gericht Leipzig thütig. ist an das Königl. Oberlandesgericht zu Dresden versetzt worden. — Gestern Nachmittag vereinigten sich über 5,0 Mitglieder der Zweiten Stände kämm er aus den« Königl. Bewedere zu Ehren des bewährten Kammermttglieds t l i p p - Radebera.' veranstaltet «war. . .. hervorragendes Mitglied der Kammer an- Der Jubilar war aus Britiih-Hotel von einer aus den Herren Abgeordneten Map Polenz. Kökcrt und Steiger-Leutewitz gebilde ten Deputation nach dem Feston geleitet worden, und hier ward Herr Philipp in dem Seitenzimmer des obere» Saales Von den irestthetliiehmern empfangen, wobei der Präsident der Kammer. eine von großer Herzlichkeit ge feierte die Verdienste des Judi- ersprirßliche Thätigkeit auf dem Gebiete ,Eisenbahnwesens. Ueber Ä Jahre hindurch ist Philipp Re ferent für alle Eisenbahn-Petitionen gewesen. Nach einer treff lichen Charaktcrisirung der vielen guten Eigenschaften des Jubi- ArbettSfreudiakeit. Liebe zu der Herr Präsident mit den ergehen des Jubilars. Ttef- sich glücklich schätze, in der Herr Geh. Hosrath Ackermann, „ tragene Ansprache hielt. Redner feierte t lars. insbesondere seine ersprießliche Thät Mitte von gleichgesinnten Freunden lhätig sein zu können. Als, äußeres Zeichen der Verehrung »ahm der Herr Jnvilar ei» von Fritzsche-Leipztg gefertigtes Album in Empfing, das eia Meiste, I werk der Buchdinderkumt genannt zu werden verdient. Dcisielbc! enthält das wohlgelungene Portrait des JubstarS. das Ständcbaus! in doppelter Ansnahmc. die Einzelbilder der Abgeordneten «mit! Ausnahme der Herren Sozialdemokraten, und trägt aus dcm Tikc! blatt eine besondere Widmung. — An diese Huldigung schloß sich in dem mit der Büste des Landesherr» geschmückten Hnuptsaal ein srohbelebtes Festmahl, während denen die Kapelle des 2. Gccnadicr-NegimentS conccrtirtc. Der Jubilar batte an der in Huseiicnsorm gedeckten, rcichdesetztcn Tafel zwischen dem Präsiden- ten Ackermann und dem zweiten Pueprns,denken Georgi Platz ge nommen. <Ter erste Viccpräsident. OderPürgernieistei Streit- Zlvickan. war behindert, an der Feier theilznnehmen. Ten erste» Trinkspruch brachte Herr Präsident Ackermann ans Se. Majestät den König aus. hierbei zeigend, wie das Ziel und die Thäligkeit der Freunde des Vaterlandes darauf gerichtet seien, ihrcni König und Vaterland, die beide eins seien, zu bienen. Herr Vieepiäsideiik Georgt feierte den Jubilar, der wiederum in verbindliche» Watten leinen Dank aiitzwrach für all' die Ehrungen. Der Trinksvriich deS Herrn Bürgermeister Ahnert-Zwenkau galt den .Herren Map. Streit, Uhleniann, Kökert. die ebem-alls auf eine Vnährige Kammcr- thätigketl ziirückzublicken vermögen Weitere Ansprachen der Herren Rostosk». Map. Kökcrt. ersitz. Dr. Mehner! n. A. und Taiellieder nach den Melodien: „Der Papst lebt herrlich in der Welt" und „Da streiten sich die Leut' herum" trugen gleichfalls ihr Theil zur Erhöhung der F-eslstiNnnimg bei. — Mit der Wahl des großen Saales im VereinSliailse des StadtvereinS für innere Mitsion hat der unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Königin stehende F r c> n cn v r r e i 1, zur Ab haltung seines WcilinachtSbazars. verbunden mir Wciicheverkaus nnd nachfolgender Veilooimig. einen guten Griff gethan. das be wies gestern Mittag die Eröffnung und der nniinleibrochcn anhal tende Betuch des BazorS. der nur noch heute von I I—1 Ühr bei freiem Eintritt geöffnet ist. An Stelle der hohen Prcstek- torin erschienen gestern Mittag t2 Uhr Ihre Königl. Hoheiten P r i n- zesiinncn Johann Georg »nd M athilde. begleitet von den Hofdamen v. Plato und v. Gärtner. Ihre K. K. Hoheit Prin zeß Friedrich August ließ sich durch ihre Oberhosmeistcriii. Freisinn v. Reitzcnstei». Ezcellenz. vertreten. Zur chrsnrchtsvvlleii Begrüß ung der hohen Herrschaften halten sich am Saaleingang eingesun- den: Ihre Ezrelleiiz Frau Oberhosmeisterin v. Pflugk. Baronin v. Jlnck als Präsidenlinnen d .> Vereins und die He non v. Winck- ler und Kammcriuiikcr Hcui.nmann 0. D. v. Kvnneritz als Vor- slandsmilglreder. Jni Saale selbst hakten die übrigen Damen des Komitees ic. Aufstellung genommen. Mit großem Interesse nah men die Prinzessinnen alle Einzelheiten in Angeisichci», besonders auch den von Frau Amlsbauptmaiiii Tr Schmidt geleiteten Wäscheverkaus und bewirk.ei, namhafte Eiiikause. Nach ciiislündi- gcm Rundgang. aus welchem zahlreiche Berkäuseriiinei, ans den Kreisen der Aristokratie und Finanzwelr in ein Gespräch gezogen wurden, begaben sich die Prinzessinnen in die Wandelhalle, wo selbst ein Büffet nach allen Regeln der Koch und Kuchens,inst aus gestellt war, dessen Darbietungen entnommen wurden. Der Erlös gleichfalls zur Förderung^deL Liebe-Werkes, bestimmt. ist gieicysans zur rzorocrmig des pfteveswerles bestimmt. Tic Oberleitung hatten hier Frau Major Hauch und Fil. v. Tichirschlv, unterstützt von Fmu Staatsminister v. Mctz'ch. Frau ts-räsin Eil, siedel. Frau b. Malorkie, Frl. v. Planitz und Fcl. v. Tschirschkh 11 Nach längerem Verweilen Hierselbst verließen erst Prinzeß Mathilde und später Prinzeß Johann Georg nach höchst ehrenden Worten der Anerkennung den Bazar. Derielbr ist überaus reichhaltig be schickt und gewährt, namentlich von den Galerien gesehen, ein an ziehendes Bild. Auch ein rle,.antes Rauchzimmer ist errichtet war den. Unter den vielen Besuchern in den Nachmittagsstimden be fanden sich Ihre Exellenzen die Herren SkaatSminisler, Obcrhof- marschall Gras Vitzthum. viele hohe Würdenträger, Offiziere :e Der Ab,atz der vielen nützlichen Gebrauchs- und LuxuSgcgenstände war ein höchst erfreulicher. — Tie Sächsische Arbeiterzeitung brachte in der Beilage zu Nr- 203 vom 2. September ds. I. einen Artikel, in welchem die angeblich überaus traurige Lage der in den S t ci n s ch l ei s c re i cn der, Lausik beschäftigten Arbeiter lebhaft geschildert nnd schließlich die Nothwendigkcit einer Organisation der T>tein»'chleiser zum Zwecke der Verbestcrung der Zustände betont wird. Jeder aufmerksame und unbefangene Leser der > oz ia ldcm o l ra t i s che n Zeitungen weiß nun zwar längst, daß die darin unausgesetzt enthaltenen, planmäßigen Verhetzungen der Arbeiterschaft zum großen Theil mit Hilfe von Unwahrheiten und sehr oft groben Verleumdungen in'S Werl gesetzt werden und man möchte daher zu der Ansicht geneigt Win. daß eS sich kaum verlohne, un einzelnen Falle die von den sozialdemokratischen Blättern ausgestellten Be Häuptlingen in'S rechte Licht zu setzen, sondern vielmehr ruhig ab zuwartrn, daß die arbeitende Klasse, die letzt leider dem vergiftenden Einflüsse der sozialdemokratischen Agitationen vielfach nicht zu widerstehen vermag, endlich doch durch die Mach! der Wahrheit zu der Erkenntniß kommen wird, daß sic von ihren vermeintlichen Helfern lediglich irregcsührt worden ist. Im vorliegenden Falle erscheint es irdoch angezcigt, einmal den Behauptungen der Säch fische» Arbeiterzeitung entgegenzutreten nnd so die nuvercnttwott- liche Leichtfertigkeit oder vielleicht auch die Böswilligkeit zu kenn zeichnen. mit der der vorerwähnte Artikel geschrieben ist nnd zwar ist dies umsomehr am Platze, als die Arbeiterschaft in der Obcr- lansitz z»m Glück in der Hauptsache noch nicht blinder Anhänger schaft an die sozialdemolratstche Lehre huldigt, andererseits aber fast wüst dürft geöffnet werden, weil durch den entstehenden Luftzug das asser ans dem Stein zu rasch verdunsten und dadurch die Arbeit unmöglich tverden würde. Zum Schleifen der Steinslächeii rden Schmirgel. Stablmasse und ähnliche scharfe Ingredienzen verwandt. Unter reichlicher Anwendung von Wasser werde der Stein mit Schletfeiftn imd Polierballen bearbeitet Der ent stehende Schlamm werde in Fässer geihan, die die Schleifer neben sich stehen hätten und bleibe darin tage- und wochenlang stehen, um de-, wenn das Faß gefüllt sei. verdünnt und ausgewaschen zu werden, woraus die darin enthaltene Schleifmaffe abermals um Schleifen verwendet werde. Dieser Schlamm verwandele sich rald in «ne stinkende Jauche, die die widerwärtigsten Miasmen ausströme. Bedenke man nun. daß die Räume meist überfüllt seien, die Fenster nicht geöffnet werden könne» »nd die Lust In, ArbeitSraume infolge der reichlichen Wasftrcinwendnng stets mit llchtiakeit übrrsätttgt sei, so könne man sich Vörstetten, das; der ftntbalt tn solchem Raume nickst nnr höchst nnangeiirhm. wildern auch buchst geinndheitsschädlich sei. Dazu komme. daßdic ArbcitS- tt>! so gut wie gm keine Grenzen habe. Fünfzehn standen Tagcsarbcit seien keine Seltenheit, oft werde ganze Nächte hindurch gearbeitet: das hänge mit der ichlecktcn Bezahlung der Arbeit zu sammen. Tie Arbeiter seien völlig unorganisirt. Einen Lohntaris gebe es infolgedessen nicht Tic Preise würden von den Unicr- nehmem nach Willkür festgesetzt und wenn dann der Arbeiter über schlechten Verdienst klage, dann werde er angetrieben. länger ,n a'beite» und der Noth gehorchend thuc er das eben. So ,ei denn das Einkommen dieser Arbeiter ein überaus klägliches. Jiisolac der Verwendung von Maschinen zum Schleift» sei den Arbeitern gerade die lohnendste Arbeit, nämlich das Schleifen nur, Poliren glatter Flächen abgenommen worden und es bleibe sür die Handarbeit nur noch die sog. Prosilorbcil. Bei dieser Arbeit ober, bei welcher cs viel mehr über die Hände gehe, sei cs am leichte sten. den Arbeiter zu betrügen, weil eure Berechnung der Arbeit sehr schwierig sei. ES werde einfach von dem Unternehmer tcirirt und der Arbeiter möge dann sehen, wie er cinskvn.ine. Wem: er nicht verhungern wolle, so müsse er eben die Arbeitszeit iii'S Unendliche veftangcrii. Ein weiterer Untcmehincrlniff sei, daß die Arbeiter das ArbcilSmaterial meist selbst lausen müßlcn. Es werde ihnen vom Unternehmer geliefert, aber bei der Lohnzahlung mit angcrechnet rc. Auf diese Weise brächten es dann alte eingcrich- lcw Arbeiter ans wöchentlich 10 bis 12 Mk., Ansänger müßten gar, off mit 1 bis 6 Mk. Wochenverdienst heimgehen. Vom Fabrik-! inspekcor erfahre man nichts über diese Dinge, er Hobe keine Zeit, die AibeitSvechältnisic so eingehend zn untersuchen, daß man sich über die Lage einzelner Arbeiterkategorien ein klares Bild machen löiinte. Mit allgemeinen Redensarten gleite er darüber hinweg. — Wenn man diese Schilderung liest und ihr glaubte, so müßte man allerdings die trauiige Lage der Lausitzer Steinschleifer tief be klagen nnd möchte sich wundern, daß hier »och nicht ans Abhilfe gedrungen worden ist. welche, wenigstens in Bezug auf die Ge- '»ndbeitsichädiguiig der A'beiter. der Behörde möglich wäre. Ob aber wohl die „Sachs. Arbcilerztg." sich vor der Abfassung ihres, Artikels an den Fnbrikinipe'tor. den sie so schnöde angrcift, d. h.! an die Ge>ve>bcinipcklion gewendet oder ob sic vielleicht ohne,ed- ivcde P nnmg der Zuverlä,siateil der ihr von irgendwelcher Seite, gewordenen Mittheilnngen ihre Beschuldigungen leichtfertig aus-! gewiochrn oder gar ob sie dieielben lediglich ersnnden Hal i' Wir, möchkcn fast dos Letztere glauben, wenn wir die uns von zusländi-: gcr Scirc gemnchien Mitthcilnngcn über de» wahren Sachverhalt betrachten. Tenn keine einzige der ausgestellten Behauptungen entspiicht der Wahrheit, de;, erweist sich insofern zutreffend. o!s eine Benachlheiligung der Arbeiter voi lage. Was zunächst die von aer „Säch,. Aldeiterztg." behauptete Gcsundhcitsbcschä- dig 11» g anlangt, welcher die Steinschleifer ausgcsetzt sein sollen, so ist zu konstatlre». daß der Lchlcispcvzcß das Geichlvssenhaltcn der Fenster und Thüren keineswegs erfordert, es vielmehr im Be liebt» der Arbeiter steht. ,e nach den Witterungsverhültnisien Fenster nnd Thüren offen zu halten. Nnr ausnahmsweise kann das Schließen bei stürmischer Witterung geboten sein, wenn zn bcnrch ten steht, daß. der Wind Sand oder stharft Staubtheilchcn aut k,c Polirilächen rvirft. Die Schleismassc bleibt nicht tage- oder, wochenlang stehen, sie wird häufig, in den meisten Anlagen, niüide jlenS alltäglich ausgewaschen. Wollte man den Schleisschlamm längere Zett sich selbst überlassen, so würden die darin bcsindüchcn Slahlspähnc zusammciirostcn nnd unbrauchbar werden. Von üblem, der Schleiimosse entströmenden Geruch kann daher keine Rede sein Ein solcher ist bei de» stattgehabten Revisionen sämmt- licher Schleifereien nirgends wahrzunehmen gcwcicn und ist Sächi Arbeilerzlg." von dieser Zeit ig gemachten Beschreibung möchte man seiner annchmen, daß die Stein,chleiser in engen, unzureichenden Räum lichkeiten arbeiten müssen. Aber auch dies ist keineswegs der Fall, denn im Durchschnitt benagt der einen, Stein schleifer gewährte Luftraum nicht weniger als 29.2 Kubikmeter. Hören wir ferner, wie die Verhältnisse hinsichtlich der Arbeits zeit ihatjächlich liegen: Gewöhnlich belänst sich die Aibcilszeit aus I I Stunden, lheitweise sinkt sie ans 10, ja während der Wincer- monatc auch auf nur 7 Stunden herab. Ausnahmsweise ist im Lauft des vergangenen Sommers bei besonders dringenden Aust trägen tageweise 13 Stunden und in einer SchleiscrciimDezember v. I. etwa ll Tage lang von den erwachsenen männlichen Ar beiter» kS Stunden gearbeitet worden. Nachtarbeit findet bei den Steinschleisern überhaupt nicht statt. Nur beim Steinsägebetrieb behuss Ausnutzung von Wasserkräften kommt Nachtarbeit mit Skhichtciüvechsct vor. Der Vorwurf, daß die Strinschleiscr iir Bezug aus die Arbeitszeit überlastet wären, ist somit völlig halt los. Schließlich sollen die Steinschleifer klägliche Veidicnste haben. Thaltächlich aber erreichen nach den aiigcstcllle» Erörter ungen die Schleifer einen Wochenlohn von i2 bis 18,5o Mark, dre Steinmetzen einen solchen von 17 bis 1!> Marl. Im All gemeine» wird im Akkord gearbeitet, nnd cS sind in den einzelnen Anlagen besiimmlc Einheitssätze für das Schlcison von Flächen nnd Profiten vereinbart, sodaß die Arbeiler ,chr wohl in der Lage sind, sich die Höhe ihres Lohnes zn berechnen. Ausnahmen kommen nur bei außergewöhiilichen Profilen vor. i» welche» Fällen eine Schätzung des iür die Fertigstellung ersorderlichc» Zeitaufwands cintritt »nd cintreken muß. Stellt sich während der Arbeit heraus, daß der Schleifer mit dem vereinbarten Lobnjatzc aus einen ge ringeren Verdienst, wie üblich, kommt, so wird die Differenz »ach- gczahtr. Unbegründet ist ferner die Behauptung, daß die lohnen dere Handarbeit in der Hauptsache dnrch die Maschinenarbeit ver drängt worden sei: beispielsweise werden in zwei Schleifereien des Bautzencr Gewerbe-JnspektionSbczirks zusammen 18 Arbeiter an Maschinen und 31 Arbeiter atö Hondarbcirer beschäftigt, -lig ist zwar, daß in etliche» Schleifereien die Arbeiter das leijmakertal zn bezahlen haben. Eine Bennckthriligung er wächst hieraus den Arbeitern aber nicht. Denn sür das Schlcif- ffaterial bezahlen sic thrilweift einen bestimmten, ganz gcring- sügigcn wöchentlichen Betrog von beispielsweift 20 Psg.. oder sic entnehmen dasselbe vom Arbeitgeber zum Selbstkostenpreis. Tie Einrichtung, sür deren Beibehaltung sich die Mehrzahl der dieier- Arbcitcr ausgesprochen hat^ hat den Zweck, die oriamer Verwendung des Schleismatettals anzu- acnS erhalten diejenigen Schleifer, weiche sür das Material auszukommen haben, dafür einen etwas höheren Lohn, so daß wiederum ein Ausgleich eintrttt. — Bereits seit einer Woche sind die haulichcn Vorarbeiten zur nächstjährigen „Jntcmatioiialcn Kunstausstellung" in den an der Stübel-Allec gelegenen Hallen des AuSstellungspal asteS im Gange und schon Anfang Januar wird der ganze Bau dem den. Bevor dies geschieht und das cir ucyer ^cyreuercicii nirgenos waurzunei'meii oaher die diesbezügliche Behauptung der „Z gänzlich ans der Lust gegriffen. Nach der nng gemachten Beschreibung möchte man isiiirilliliiiig, ,ur oereil halb befragten Nrbci Arbeiter zu sparsame baltrn. UcbrlgcnS e lau Inacbaute
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