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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.04.1924
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240422023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924042202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924042202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-04
- Tag 1924-04-22
-
Monat
1924-04
-
Jahr
1924
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Hr. irs Leite r Blutiger gusammenslob von gugen-bün-lern mil Aommunislen. Berti«. 22 April Wie die Blätter melden, wurde Vuko« tn der Piark am Ostersonntag der Schauplatz grober Schläge» reien zwischen Kommunisten und rechtsradikalen Jugendbünö- lern, wobei ein Mitglied der Rechtsradikale« erstäche» und ein Kommunist durch Messerstiche schwer verlegt »»rde. Dem .Verl. Lokalauzeiger" znsolge wurde des der Ochläg«, ret noch ein zweites Mitglied de» rechtsradikale» Jngenobn», des io schwer verlegt, dag es im Lrankentzanse «« Oster««»« iag seine« Verletzungen erlege» ist. Nach amtlicher Darstellung handelte e- sich um etnen 'lebcrfall eines etwa 80 Mann starke» rrupvs der k,«. munistische« Psadsinderorganisatio« „Freie Zunitgenosien" aus zwei garster, vier Pfadfinder rechtsgerichteter Organisationen und drei Buckowrr Bürger Die Kommunisten hatten sich in einem Privanvalde gelagert und dort trotz des Verbotes assene» Feuer angemacht Sie waren deshalb von den Hetzern 'ortgewielen ivorden und hatten sich nun auf den Bellers- aorser Höhen niedergelassen. AIS sie in der angrenzenden Schlucht die Förster mit den rep'tsaeri''"eten 4t««"i--'>ern sprechen sahen, pcrmut'ien sie. dab diese sie nerraten hätten. Sie stürzten in zwei Sektionen von der Höhe herunter, be setzten die Schlucht non beiden Seilen und drangen »it Dolchmessern. Gummiknüppeln nnd dergleichen, womit sie al» zielbewnslle Pazifisten ausgerüstet waren, aus die Gi-„n„e der neun Personen ein. Die beiden Förster hielten sich die An greifer mit ihren Dienstvistvlen vom Leibe. Nebel zngertchtet wurden dagegen die Pfadsinder, die im Verlaufe des Kampfes elivaS von den übrigen getrennt wurden Der eine von itz-en. der l7>ai>rige Schüler Vratz aus Ebartotteuhura. erhielt einen Messerstich io die Lnnge, der seinen alSbaldiorn Tod lierbeilührte. Ein zweiter, der ttliäbrige Schüler Woelck. ebensallS aus Ekarlottenbnrg. trug einen Stich in den Rücke» davon 'Nach ihrer Heldentat erarissen die Kommunisten die Fluch,. mnöte,, ->>er zwei Gefangene tn den Händen der -erster zurücklassen. Berliner Kabinetlssihnngen. Utianer Dr ad «bericht -er »Dreldner Nachricht» n^.t Berlin. 22 April. 2ln beiden Feiertagen haben tn Berlin keine Sitzungen des llieicliskabinetlS stattgefunden. Dagegen Naben beim Innenminister Dr. IarreS am Sonntag Nt e s s o r t b e s p r c ch u n g c n begonnen, die sich mit der Frage der Wiedererrichtung der Staatshoheit im besetzten Gebiet »eiaiiicu. für den Fall, daß daö Experlengutachien von den alliierten Negierungen zum Beschlub erhoben werde. Die vor gestrigen Besprechungen waren insvrniglorischcr Art. Sie wer den beute nach der Rückkehr des Inncnmtiiislcrö auS Königs berg fortgesetzt werde». Heute nachmittag tritt auch dasRetchS- kabinett zu einer Sitzung zusammen. Wachsende Gärung in Mesopotamien. lS lg II er Drahtdericht -er »Dresdner Nachricht« »'.) London. 22. April. AlS Anzeichen der wachsenden polt- 11ichen Gärung in Mesopotamien wird in einer Meldung aus Bagdad der gestern an zwei eingeborenen Abgeordneten verübte Mord angesehen, die am Hellen Tage ans der Strabe erdolch« wurden. Gin dritter Abgeordneter wurde schwer vcr, letzt. GS handelt sich bei diesen Abgeordneten um Persönlich keiten, Sie einem Vertrag zwischen England und dem Irak -kindlich gesinnl waren. London. 2l. April. Meuter meldet ans Bagdad, dab gegen die Annahme des Beitrages zwischen England nnd dem Irak eine Agitation im Gange sei. Nur 14 von IM Abgeordneten eien bereit, für den Beitrag zu stimmen. Die politische Lage in Bagdad nähere sich rasch einer Krise. Eröffnung der britischen Weltausstellung. Die bisher größte Ausstellung der Welt. London. 22 April. Morgen tzi>l2 Uhr mittags findet im Stadion in Wcmblen in Gegenwart von 120l>M Menschen die Eröffnung der britischen NetchSanSstclkung, der bisher größte» Ausstellung der 'Welt, durch den König statt. dessen Rede ebenso wie die des Präsidenten der Aus. ltellung. des Prinzen von WalcS. drghttoS tn die ganze Welt gesandt werden wird. Bet der Eröffnung wird ein aus 54 Kirchenchören zusammengesetzter grober Chor Mitwirken An der Ausstellung, für deren .Zustandekommen 425 UM Menschen betgetragen habe», nnd deren Kosten sich aus 8 0 Millionen Pfund Sterling belaufen haben, nehmen 18 Dominions. Kolonien nnd Kolvntcaruvpen teil. In der morgigen Eröffnungsfeier sind auch daS gesamte diplomatische Korps und die auswärtigen Pressevertreter ge laden. IW. T B.» Die angebliche Wshlfreihetl Im befeyfen Gebiel. Mannheim, 22. April. Wie aus Kaiserslautern gcmeld-t wird, waren am ersten und zweiten Feiertag in der Pfalz! 26 Wahlversammlungen von der Besgtzungsbch.rde! verboten morden, darunter 11 Versammlungen der rechts stehenden Parteien. sehen hat. Infolge andcrweitcr Verpflichtungen war Trude Spalkc, die am Karfreitag nachmittags und abends die holde Schcnkmaid von Heidelberg gespielt halte, am Sonnabend verhindert, und für sie mar Lotte Fleck vom Leipziger Schauspielhaus hcrbeigcruscn worden. Ihre bildhübsche Er- ichcinnng und ihr herzgewinnendes, natürliches Svicl machten es nur zu begreiflich, daß im 'Nu daS Herz dcS lebensfremd erzogenen Erbprinzen Karl-Heinz für sic in Hellen Flammen umloderte. Diesen spielte als Gast der vom 'Neustädler Sitzau- ioielhause her in guter Erinnerung gebliebene Willy Flamin, etwas trocken, nüchtern, obne den rechten r«-"an- lischcn Zug, in den GcsühlsanSbrüchcn w edernm zur llcbcr- ireibung neigend nnd im Aeukeren nicht ganz dem Ideal bild entsprechend, das man sich gemeiniglich von dem stattlichen inngcn KarlSbnrger Erbprinzen macht. DaS recht gut besuchte Haus stand z»m dreihundert nnd so und svvielten Male im Banne der Alt Heidelberger Bnrschcnherrlichkctt und Liebcs- romantik, just so. als ob es sich ums Neueste vom Neuen handelte. —ckt. 's* Ein Abend mit Opcrcttcnlicdern schuf den Besuchern deS B o l k s w o h l« Saales eine heitere Stunde. Ta Otto Marl«: in der neuen Operette deS Residenz-Theaters »frei" ist, bat er sich wieder einmal mit der liebenswürdigen Olga Porth zu einem gemeinsamen Konzert zusammengesundcn. Es ist nicht ohne besonderen Reiz, moderne Opcrettenmusik mal tm Konzcrtsril zu hören; da enthüllt sich eigentlich erst, wieviel feine Kultur doch diesem Stil eigen ist, die auf der Bühne leider nur zu oft im Schatten unfeiner szenischer Effekte un beachtet bleibt. Wie ausgezeichnet Marlö als Tenor mit Stimme und Können diesen Stil meistert, braucht nicht erst betont zu werden; aber der Entwicklung der jnngcn Olga Porth darf man mit höchst beifälligem Staunen folgen. Sie hat eigentlich eine Tosca- und A da-Stimme, die in der Schule Robert Burgs bene Pflege gesunden hat. Tin ganz bezwin gend natürlicher Charme läßt sie aber doch gerade für die Operette berufen erscheinen: aus diesem Feld wird sie gewiß bald eine gesuchte und gefeierte Diva werden, die man sich für Dresden je eher ie lieber sichern sollte. Einen besonderen Spaß machte der Abend dem Kenner durch den Klavierbegleiter: wie Karl Pembaur Lperettenmusik spielt, daS ist einfach fabelhast. k. S. s* Kantscier der Deutschen Philosophier« Gesellschaft In Weimar. Mit Königsberg zusammen muhte jede geisteS- geschtchtliche Betrachtung der Kantiichen Philosophie immer zwei andere Namen nennen: Jena und W Imar. In den beiden Vororten Thüringens konnte die von dem Königs- berger Ouelivunkte ausgehende geistige Strömung zum ersten Male sich voll entfalten, und von hier aus brach sie sich Bahn Oerlliches und Sächsisches. Dte L»»»rG«vis«1i», »er sLchslsch«, G1«U»s»rfl- Verwalt«»». ' Nachdem die vberfprftmetsterelen ein-ezogen worden sind, werden die LtaatRvrsteu tm »»schlmtz em dt« für die Taratton-revtstone« »«stehenden Bezirk« t» »eh» gu- fpektipnAbezirke, »nd »war Dresde», Schandau. Bär«»- sel». Grillenbur». Wartend«,». Lchwareenberg, Eibenftock, Auerbach. Alöha »nd Grimma etngetcilt. Dl« Inspektion wir» übertragen tn den Jnspektion-beztrke«: Dredden und Schwarzenberg de« Obersorstmetster TIttmann. Schanda» und Eibenftock dr« Oderforslmetster Schmidt. Flöha nnd Grimma dem Obersorstmetster Schtefendecker. Auerbach und Grillen- bürg dem Obersorstmetster Putscher. 'Bärenfel» »nd Marten- berg dem Obersorstmetster Schuster. Daneben sl»b anch fol gende Rcvierveränderungen etngrtreteu: E» sind veretnlgt worden daS Revier Rcichenbach mit dem Marbacher Revier, daö Revier RöhrSdorf mit dem Langebrücker Revier, das Revier Augustusburg mit dem Planener Revier, das Revier «reyern mit dem Mvrttzburger Revier, da» Revier Sayda mit dem HtrschbeiNer Revier, da» Revier Sosa mit dem Vockauer Revier. Da» Revier Höckendorf ist unter dt« Revier« Wendisch. carSdorf, Frauenstetn und Grtllenlurg anfgetetlt worden. ES führen künftig dt« FvrfteinrichtuugSanstalt dt« Bezeichnung „ForstetnrichtungSamt*. die Forstrevterverwaltunaen dt« Be zeichnung „Fvrstämter. dl« Torftrentämter die Bezeichnung „Korsttassen. —— Lauploersamwlung -e» Sächsische« «rLtederdunoe». Der Sächsische Erzteherbund. bekanntltch dt« Lehrerorga- ntsatlon, die für das Heranwachsende Geschlecht «tn« deutsch- christliche Erziehung anstrrbt. hielt in Zwickau di« Jahre»- lmuptversammlung. Am Vorabend Vot Prof. Dr. Kühn- Dr.Sden den aus allen Teilen de» Lande» »usammeugekvinino- nen Mitgliedern und Gästen in der schönen Aula de» Semi nar» «inen Vortrag über: »Selbstverwaltung und Schule*. Der Redner kam auf Grund wissenschaftlicher, nationaler und praktischer Erwägungen zu dem Ergednt», daß für den Lehrkörper die verantwortliche Zwtesührung erftretz--»wert sei, die übrigens tn Dresdner Volksschule» bl» zur Revolu tion schon bestand tTirektor und sein jüngerer ständiger Ber- treter», Die Hauptversammlung machte sich dt« F^ernng KuIinS zu eigen, um ihrerseits dazu bcizutragen, „die maß- lvS heruntergewirtschaftcte Volksschule* wieder aufwärts zu führen. Die von den Erzicherbündlern gefaßt« Entschließung lautet: Der Sächsische Erzlrherbund fordert auf Grund der durch da- UebergangSschulgeseh geschaffenen unhaltbaren Verhält nisse die Wiedereinführung des verantwortlichen Schulleiter» unter Wahrung der verfassungsmäßigen Beamten- und Elternrechte, damit alle Kräfte voll ersaßt werden können, die für den Wiederaufbau unserer Volksgemeinschaft von vedeu- tung sind. Eine ander« Entschließung lautet: Ter Sächsische Srzlehervund lehnt tede Beaufsichtigung des Religionsunterricht« durch Bezirksschulräte ab. die an der Kirche ausgetreten sind. Des weiteren beschäftigte man sich mit Leitsätzen für etnen GeschichtSlebrolan. Die bisherigen erprobten Führer werden den Bund auch tm neuen Jahre letten. Lausitzer Vsierbrauche. Die alte Eilt« de» Osterretl« n « in der Lausitz würbe auch tn diesem Jahre wieder ln gewohnter Weise am Oster- sonntag geübt. Sie ist nicht nur um die beiden sächsischen Klöster Martenstcrn bei Kamen» und Marienthnl bei Ostritz, sondern auch an ber preußischen Grenze bei Radibor und Witttchenau nnd selbst in nvrdböhmischen Gemeinden zu Hause. Ter Besuch war auch diesmal wieder sehr groß- Wenn die Zahl der Besucher von außerhalb der Lausitz nicht ganz so stark war wie sonst, so mag das ln der unsicheren Vor- scstwitteruiia begründet gewesen sein. Die Ostcrreitcn selbst waren vom herrlichsten Weiter begünstigt und wiesen überall rege Beteiligung ans. Sie sind obne Störungen verlaufen. Der alte Brauch des „E > e r I ch t e b c n S". der tn ganz Deutschland vereinzelt dasteht, wurde nach fast zehn>ähriger, durch Krieg und Ungunst der Zelten bedingter Panse erst malig wieder in diesem Jahre tn Bautzen am ersten Oster- feiertag geübt. Hatte schon dir Kunde, daß nach jahrelangen Bemühungen da» „Eiersck>!eben* endlich doch wieder autteben sollte, überall freudige Zustimmung gesunden, so zeigte der Verlauf, daß er von seiner alten Zugkraft nichts etn---hi>ßt bat. im Gegenteil, selbst tn FricdenSzctien war der Besuch selten so stark wie Heuer. Nicht nur au» Bautzen und Um- gcgcnd war groß und klein zu Tausenden erschienen, auch von außerhalb der Lausitz war man gekommen. Ta» Fest, da» recht eigentlich den Kindern gilt, löste allenthalben ungeteilte Freude au». Mit Dresden ist e» insofern besonder» vcr- bnnden, als ein alter Bautzncr Einwohner, der jetzt tn Dresden lebt, durch Zuwendungen bisher alljährlich die Freude daran erhöhte. —* Geh. K,«»er»te»«»t Via,»sch. «ei»»»«, h. Der be kannte Großindustrielle Geheimer Kommerztenr»» HÄ»nch Vtagosth, Sentorchef der Maschtnensabrtt Karl Kraul«. A^G . « Jahren gestarbe tn Le» ist tm Alter von geft»rben. Gahetmrat Vtagosch^at sich um dte technische und industrielleEutwKlung der Gtadt Leipzig große Verdienste erworben und zählte zu .den markantesten Persönlichkeiten der sächsischen y»öUllrir aufmännijch«. 1 ^ Mit Tatkraft und Weitblick hat er kaufmännische, baudelSpolt- tisch« uud »emeinnützige Interessen gesördert. Hervorrage«, de» Anteil hatte «r an dem Geliugen der vrltau-stellung für Buchgewerbe uud Graphik und der Errichtung der Leipziger Sustschtsfhall«. Während der KrtegSiahre stellte sich der ooiahrtge de« Berliner KricgSamt« zur Bearbeitung von kriegSwtrtschastltchen Angelegenheiten zur Verfügung. Dia Gtadtverardneten halten tn dieser und in der nächsten Woche keine öffentlich« Vesamtsitzung ab. — Gedächtnis, »nd Wirderseden-skier der sächsischen Grenadiere vom IV. bi» 1». Mat in Dresden. Zur Werbung für die Tagung rust ein überaus wirkungsvolle» Plakat auf. das von der Firma Plakatkunst Jolmnne» Edelmann in Dresden hergestcllt uud im ganzen Lande verbreitet wurde. Dem Ebrcnausschuß gehören an Gen-"»lleutnant- Müller und Sensft von Ptlsach, Generalmajore von Malortte, von Seydlttz-Gerstenberg und von Eulitz und Hauvtmann Freiherr von Kvnneritz. Al» Festgabe erscheint eine reich auSgestattete Festschrift. Die Festansprache zum Kommers hat ber Staats- und KrirgSmtntster a. D. General d. Inf. von Earolowttz zugesaat. —» Kantseier. Der «ächsischeErzteherbnnb «<r» am 7. Mat tm Saale der 4. Berufsschule eine .Kantfeier veranstalten. Prof. Dr. Laubr hat die Festrede übernommen, und Konzert,ängrr Erich Reichel wird sie künstlerisch ««- rahmen. — JngendherbergS-Werbewoche sw. Mai »i» L> Funsi. In ber letzte» Sitzung dr» HauptanSschusscS konnte die er freuliche Mitteilung gemacht werde», daß daS Ministe rin in sür Volksbildung alv oberste Schulbehörde den Veranstaltungen der JugendherbergS-Werbewoch« Ende Mai regste Teilnahme entgcgenbrtng». Auch bet den Schul leitungen findet da» Werk wirksame Förderung. Eln wie lebhafte» Interesse die Allgemeinheit für das Unter nehmen zeigt, erhellt daran», daß schon jetzt sämtltche lAlütl» Lose der Warenloitrrte restlos vergriffen sind. E» ist anzu- nchmen, daß auch die übrigen Veranstaltungen der Woche in gleicher Weise von ber Allgemeinheit gefördert werden, so daß für da» JugendherbergSiverk ein recht günstige» Ergebnis herauSspringt. S» ist tn AvSstcht genommen, den Erlös in ber Hauptsache z»m Bau einer Jugendherberge bet Stabt Wehlen (Läctzs. Schweiz» zu verwenden, dte vor nehmlich unserer Dresdner Jugend bienen wirb. — Erste Dresdner Gcschäslöwagenschan. Der verband Deutscher Reklamefachleute. e. B., Ortsgruppe Dresden, veranstaltet nächsten Svnntaa vormittag» eine Wagenschau: r» werden hierbei dte besten Dresdner GeschSst»- wagen durch da» Innere der Stadt fahren. Die.Wagen wer den von einer Kommission, die sich au» Vertretern der Stabt, der Künstler und de» verbände» zusammeusctzt, beurteilt; dte einwandfreien Wagen erhalten Diplome. Zugelasien sind sämtltche Fahrzeuge, dte tm GeschältSverkehr Verwendung finden. Nähere Au»tUnlte erteilt die Geschäftsstelle dr» Ver bände» Deutscher NeklamesachleNte, e. B.. Ortsgruppe Dresden. Fttrstenstraße S7. Fernruf S1S41. — Die Post nimmt Neichsbanknoten »s«. «n. Bei Einzahlungen auf Zählkarten und Nenlenmarkpost- auwetsung.n sowie bet Einlösung von Nachnahmen und Post- austrägcn. die aus Nciuenmark lauten, werden von den Post- anstallen fortan bt» auf weitere» bet Beträgen unter 10 Rrntenmark der ganze Betrag und bet höheren Beträge» die Soitzenbeträge, dte den durch lü teilbaren Morkbetrag iibcrsletgen, in RcichSbanknvten, NetchSbahnnotgeld und anderen Zahlungsmitteln, dt« zu Zahlungen an Postkasten zngclassen sind, rntgcgengenommcn werden lUmrcchnung»-. kur» l Rcnlcnmark — l Billion Papiermark». —* Ranbübersall in ber Seibnktzer Straße, vergangene Nacht gegen >48 Uhr wurde auf eine in der Seidultzer Straße wohnende Artistin ein Naubllberfall verübt. AlS dt« Dame tm Begriff mar, ihre HauStüre aiiszuschlicßen, erhielt sie von einem Unbekannten, der ihr unbemerkt gefolgt war. eine» Schlag aus den Kopf. Gleichzeitig entriß ihr der Täter dte Handtasche mit Inhalt und ergriff dte Flucht. Personen, dte Wahrnehmungen hierzu gemach« haben, werden umgehend nach der Kriminalpoltzei. Schießgaste 7, I. Zimmer 88. gebeten. —* Faltboot gestohlen. Am lö. April nachmittag» gegen !4S Uhr wurde von der Elbe in der Nähe de» Flttgelwege» ein Faltboot -Paddelboot» au» brauner Gummihaut, zu- sammeiilcgbar, „Pa-Fa We" gezeichnet, gestohlen. Dte Kriminalpolizei bittet hierzu um sachdienliche Mitteilungen. — Alldeutscher verdau». Donner-laa. pünktlich X8 Uhr. vilren- schänkc iBiSmarck-Ltiibe». Monattverslimniluna. Alsred v»"sert au« Hermannliadt: Tie Lage de» Deutschtum» in Grotzruiuänt««. ^berlchulrat Bang: Politischer Bericht. Einbruch. In ber Nacht zum 20. April wurde Mittel« Uiu- bruch» au« einem BerkaufSstanb« tn der Löulg»brllck«r Atratz« gegenüber dem Ltndcugarie» ein Posten Zigarren der Marken in da» Gcsamtbcwußtscin de» drutjchen Volke». Diese geiste»- geschichtllchcn Zusammenhänge spiegelten sich jetzt darin, daß auch von Weimar au» zu einer KanUrier eingclaben wurde. Die Deutsche Philosophisch« Gesellschaft hielt in diesem Jahre an Stelle ihrer Hauptversammlung eine Festtogung am lg. April ab. Zahlreiche Teilnehmer halten sich zu ammrn- gesunden. Einen Ausiakt. der sehr eindrucksvoll auch den StimnriingSgehalt der in dem Namen Kant mit bezeichnrten geisteSgcwa,iltgcn Zeit auflcben ließ, bot der Besuch der Landesbibliothek, ein Genuß, den Professor Deetjen» freund liche persönliche Führung noch sehr rerttesle. Um 5 Uhr wurde bann tn der Aula de» Realgymnasium» dir Festsitzung von dem gcschäftSsührenden Vorsitzenden Dr. Arthur Hoff, mann Erfurt mit einer kurzen Begrüßungsansprache er öffnet. Ganz tm Sinne der Zielsetzung der Deutschen PNo- ioyl,Ischen Gesellschaft, die den Besitz an philosovbtschen geisti gen Werten nicht nur um seiner selbst willen pflegt, sondern diese Schätze auch für da» neue Werden Im de'ttl-'-on Ge'st-a leben zurttckzugewinnen und al» „tatbegründende Wissenschaft" fruchtbar zu machen strebt, betonten diese einführenden Warte, daß cs sich bei der Kantseier nicht darum bandeln Vön»e. in einer neuen Präanng die alte Losung: ..Zurück zu Kant!" u wiederholen, sondern daß der Kant, wie unser Geschlecht ihn setzen soll, eine vvrwärtswcisende Autgabe bedeute. Für das geistige, die großen Ueberltefrrunaen vertretende W-imar cnib t Professor Dr. Werner Deelsen der Versammlung Grüße, die darin den weitgesvannten Rahmen der ^«tter glücklich hervortreten liess-n. daß sie deutlich den bedeutsamen ^usawmenklana der vtztlosonhtschen Lelstuna Kant» und etwa der Lebenswe"»"^-''» eine» Gorttze zeiaten. Fessliche 'sänne gewann die Tagung durch die Mttwirl'-ng e'-">s Streiktzgnartttts der Staatlichen Musikschule, dessen Dar bietungen den Hauntvortrag von Professor Dr. Julius Bln'-er- G'ttinaen über: „Kant» Bedeutung für da» deutsche Geistes leben" einleiteten und beschlossen -i- D-r Tod der Dnse. Mit Eleonore Duke, bereu Atz- leben bereits kur, gemeldet wurde, ist wieder eine der wenigen wirklich historischen Persönlichkeiten ber darstellen den Kunst kür immer vom Schounlatze abgetreten. Weniger Neklowetzeldln als etwa Saratz Bernhard stand si- dieser an Volkstümlichkeit kaum nach und üvertraf sie al» Künstlerin. Als Kind Italien», ber Nrtzeima« neueren Ttzeatertpiel». waren ttzr alle S>hän» natürlicher Schansnsolerv-aatzung z„ eigen. DaS eeiate sich schon, da sie al» kaum erwachkene» Mädchen »u Neatnn der a-tzt-Iaer Iotzre in Rom Sordou und DumaS snielte nnd dos entzündbare südlich« Publikum durch die seelischen Feinheiten und die temnerawentvolle Echtheit ihrer Menschengrstaltung zum Rasen brachte. Zehn Jahre später, um I8V2, trug sie ihre zuvor schon in Rußland er prob!:« Erfolge auch ins literarische Deutschland: Berlin sowohl wie Wien verfielen bald tn einen wahren Duse- taumel, nnd ihre Glanzrollen, zu denen nun anch schon Auf gaben wie Ibsen» Nora nnd SudermannS Maada zählten, gaben Anlaß zu förmlichen psychologischen Studien ber Kritik, nnd für den Schauspieler wurde der „Duse-Gttl* et« Ziel ehrgeiziger Nachahmung. Genau lo ging e» etwa» später tn Paris. Daß sie das Dichtwerk nicht nur ganz in sich auf sog. sondern es noch schassend gleichsam noch weiter auS- führte, so daß eS schwache oder leere Stellen einfach nicht mehr gab. war ein Geheimnis ihrer Kunst: ein andere» die unglaubliche Unmittelbarkeit de» Erlebens, hinter ber sich alle», was an künstlerische „Arbeit" gemahnte, verbarg, und die abseits aller manirlcrten Komödianlorci und Theatraltk sich als glaubhafte Verinnerlichung und Wahrheit gab. Be stimmte daS auch einen gewissen Stil, so war rS anderseits doch viel zu eng ml« der Persönlichkeit verknüpft, al» daß cS ohne weiteres hätte übernommen werde» können. Trotz dem hat Eleonore Düse der Schauspielkunst unverlierbare Anreaungen gegeben. Als um dik-Ighrhundertwende die Künstlersahrtcn nach Amerika einsetztcn, fand auch Eleonore Düse „drüben" mehr und mehr ihren Wirkungskreis und wurde im deutschen VUHnenlcbcn allgemach zur segenhaften Persönlichkeit. Mitten a»ö einer solchen amerikanische» .Kunstfahrt hat sie nun im Alter von 55 Jahren der Tob ab- berufen. 1-* Archäologie und Politik. Mussolini erließ einen Auf ruf an alle Faschisten, der von dem Gedanken an die W «der- aufrtchtung des antiken Imperiums durchdrungen ist. Gleich zeitig wurde der erste Spatenstich zur Ausgrabung de» Augustus Forums tn Nom und der Vereinigung mit dem übrigen Kaiser-Fora getan, womit sich ein alter Wunsch ber Archäologen erfüllt. Der Aufdeckung müssen da» Annunziaten- kloster sow'e eine Reihe von Stadtgcbäudcn zum Onser fallen. -f Ltrindbcrgs große Täuschung. In Kopenhagen bat ein Btblio"htle dieser Tage eine wertvolle Sammlung seltener Manuskripte zum Verkauf gebracht. Unter den Maüuskrtotcn befand sich eine ganze Anzahl Raritäten, darunter ein Brief von Strtndberg an eine Geliebte. Dieses Schreiben ist äußerst interessant. Strtndberg wagte e» nicht, ber Liebsten sein« Liebe mündlich zu erklären. Er greift zur Feder und macht ihr schriftlich einen Antrag. Offenbar war er sich selbst über die Eigentümlichkeit der Situation klar, denn der Freier- brles schließt mit den Worten: „Beweise nun wenigsten» ein mal. baß man einer Frau vertrauen kann: verbrenne ütesen Brief!" Wie die Geliebte das Vertrauen de» Dichter» gerecht fertigt hat, beweist die Kopenhagen«,: Auktion.
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