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-LA - „Mir ist nicht» geschehen, nein." versicherte sie. „nur met» Haar ist los, gegangen und voll Schnee. meine Mütze habe ich verloren." Mit beiden Händen juchte sie die langen. schwarzen Haarsträhnen wieder aus dem Kopse zu befestigen. Marion hals ihr mit zitternden Händen, und jemand brachte nun die Mütze herbei, die Irene bastln über das nasse Haar stülpte. Prinzessin Aurelic ries, Irene mußte an ihre» Schlitten herantreteu und ihr persönlich versichern, daß sie ganz unverletzt sei. Inzwischen war der umgekippte -Schlitten wieder ansgrrichtet worden, der !raber stand ruhig davor, als sei nichts geschehen, und Ernst Philipp näherte sich nun Irene; etwas verlegen lächelnd fragte er sie. ob sie wohl den Mut haben würde, die Fahrt mit ihm sortzusttzen. DaS Pferd sei ruhig, er glaube ihr sichere Fahrt garantieren zu können. Aber Irene schüttelte entschieden den Kops und erwiderte, ohne ihn anzusehen: „Ich bin sehr naß geworden. Hoheit, ich möchte direkt nach Hause fahren, in unserem Schlitten." Er half ihr darauf selbst in den großen Schlitten einstetgen. sie ließ sich von Marion und Tante Jini tüchtig einmickeln und lächelte zusrieden, als da» Ge- fährt sich in Bewegung setzte. Ernst Philipp fuhr wieder voraus, an seiner Seite Herr von Salten, auf der Pritsche nun wieder der vorher verlorene Lakai. Ter Traber aber bekam nun tüchtig die Peitsche zu kosten und tagte in wahnsinnigem Tempo dahin, so daß nun »ein Schlitten bald den übrigen Iahrtteilnehmern aus den Augen kam. Tante Fini konnte sich während der ganzen Fahrt nicht über den Unfall beruhigen, fand eS unerhört, so zu fahren, wenn man eine Tame neben sich habe, und erklärte immer wieder, sic würde, wenn sie das hätte vorauösehen können, nie erlaubt haben, daß Irene mit dem Prinzen fahre. Irene war still, und Marion, die ihr gegenüber saß, bemerkte, wie schreck lich blaß sie war und daß ihre Lippen sich wie in verhaltenem Schmerz zusammen- preßten. Endlich fragte sic besorgt, ob sie nicht doch bei dem Sturz sich beschädigt habe. Irene schreckte aus ihren Gedanken aus und schüttelte den Kopf. Sie iah dann Marion nachdenklich an. und langsam reiste der Entschluß in ihr, sich Marion anzuvertraucn. Marion war ihre beste Freundin, die einzige Vertraute über haupt. und sic hatte durch ihr Leben am Hofe soviel mehr Erfahrung, wie sie selbst. Vielleicht konnte sic ihr raten — ihr Helsen — sic retten. Als der Schlitten in der Einfahrt des Reigernschen HauseS hielt und sie sich von Marion verabschiedete, fragte sie leise: „Kann ich morgen zu irgendeiner Zeit zu Dir kommen, Marion?" „Nein, morgen bin ich den ganzen Tag nicht da," erwiderte Marion nach kurzer Ueberlegung. „aber übermorgen steht Dir mein ganzer Nachmittag zur Verfügung. Hast Du mir etwas Besonderes anzuvertrauen?" „Ja," flüsterte Irene hastig, „aber nur die Bitte, sei allein, wenn ich zu Dir komme, es hängt soviel für mich davon ab." Am folgenden Tage tropfte eS von den Dächern, und der Schnee in den Straßen von Zehlau hatte sich über Nacht in schlüpfrigen, grauen Schlamm ver wandelt. Vom Himmel schien lachende Frühlingssvnne und räumte schnell mit der verspäteten Winterherrlichkeit ans. „Wenn da» schon gestern gekommen wäre," dachte Irene, alS sie mit über wachtem Gesicht am Fenster ihres Zimmers stand und hinaussah. Ihr Kopf war schwer und schmerzte, alle Glieder taten ihr weh. und noch nie in ihrem Leben batte sie fick in einem solchen Zustand nervöser Erregung und ratloser Be ängstigung befunden. AlS sie am Nachmittag mit Tante Fini und Miß Walbonc beim Tee saß. brachte Pslaum einen Brief herein und überreichte ihn ihr; Tante Fini, die immer alles wisien mußte, fragte gleich: „Von wem ist der Brief?" Und alS Irene, die bis in die Lippen erblaßt war, nicht antwortete, wendete sie sich an Pslaum und fragte, wer den Brief gebracht habe. „Der Diener des Herrn Hartmann," erwiderte Pflaum. In diesem Augenblick erhob sich Irene hastig, sagte, sie müsse gleich die Ant- wort schreiben, und verließ so schnell das Zimmer, daß Tante Fini keine weitereu Fragen stellen konnte. In ihrem Zimmer stand sie eine Zcitlang wie versteinert und starrte das Blatt Papier an, auf dem in steiler, kräftiger Schrift nnr die wenigen Worte ge schrieben standen: .„Ich bitte um das entscheidende Wort. E. P." — Nach langer, qualvoller Ueberlegung antwortete sie: „Noch nicht entschie den, bitte um drei Tage Geduld." — (Fortsetzung folgt.) Var neue Dienstmädchen. Juristische Plauderei von Rechtsanwalt Poppe. Wer ist di« wichtige Person im Mittelpunkt tede» modernen Haushalt? Der Mann? Die Frau? Beide nicht! Da» Dienstmädchen ist es! Wenigsten» tn den meisten Fällen. Wenn eS lacht, liegt Sonne tn allen Winkeln, wenn eS grollt» trauert das ganze Hau»! Drei Viertel von jedem HauSsrauengespräch, die välste der ehelichen Abendunterhaltung, ein Viertel jeder Gesellschaft-Plauderei handelt von dem „dienstbaren Geiste". Jedes HauSscst, jeder GesellschastSabend. jeder AuSslug, jede Reise muß erst mit ihm besprochen werden, und von seiner Gnade hängt oft die Entscheidung ab. DaS süßeste LiebeSgcplauder der Neuvermählten erstirbt unter den sorglichen Fragen: „Wer wird un- dienen, und wie, und wie lange?" . . . Das Dienstmädchen — und ebenso das Kindermädchen, die Köchin und Jean, der Diener - gehören zum Gesinde. Das sind alles Personen, die zu dauernden Diensten verpslichtct und tn die Hausgemeinschaft ausgenommen sind, die also zur Familie gehören und von ihr Rang und Wert erhalten. DaS „Engagement", wie man heute sich vornehm anSzudrücken beliebt, ist an keine bestimmte Form gebunden. Wenn auch ein Angeld, der MteiStaler, noch aus früherer Zeit her last überall üblich ist, so bedeutet dies doch nichiS mehr als ein bloßes Zeichen, daß der Mietvertrag geschlossen ist. Es ist also ein Mietver- trag auch dann schon sestabgcmncht. wenn ein Angeld nicht gegeben wird. Und auf der anderen Seite kann das Dienstmädchen die eingegangen« Verpflichtung nicht etwa dadurch wieder von sich abwälzcn, daß es nach ein paar Stunde» der Hausfrau daS Angeld zurückbringl. Die Haussrau hat aber beim Mieten gewisse andere Formalitäten zu be- achten, die den Zweck babcn, die Mietsocrhältnisse sicher und gediegen zu gestalte«. Ist die zu mietende Person noch nicht 21 Jahre, so muß sich die Hausfrau darüber vergewissern, ob der Vater oder Vormund mit der Annahme des Dienstes einver standen ist. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, dann ist das ganze Miet- und Dienstverhältnis aus schwache Füße gestellt. Der Vater kann das Kind jederzeit ohne weiteres aus dem Dienst holen, das Sind kann jederzeit selbst den Dienst verlassen. Hat die gemietete Person bisher noch nicht gedient, so muß sie ein polizei liches Dienstbuch vorweiicn. welches ein Zeichen dafür bedeutet, daß gegen sie keine Bedenken alS Dienstperson vorlicgcn, daß sie also für den Dienst im all gemeinen geeignet ist. besonder» was ihre persönlichen Eigenschaften, ihr Vor leben. ihren Rus betrisst. Hat daS Mädchen bereits vorher in Stellung gestanden, so muß die Hausfrau »»sehen, ob eS den vorigen Dienst anch rechtmäßig verlasse» hat, ob es nicht davvngelausen ist. Beachtet die Hausfrau diese beiden Sachen nicht, so ist das „Engagement* unter Umständen ungültig, die frühere Herrschaft kann das Mädchen wieder in Anspruch nehmen, und schließlich kann auch noch eine Geldstrafe das dicke Ende bilden. Die Fälle sind nicht selten, wo daS Dienstmädchen eine bessere Einsicht — in Gestalt einer besseren Stellung — bekommt und sich nicht darum kümmert, de» Dienst endlich anzutretcn, was die Herrschaft in eine sehr mißliche Lage versetze» kann. In solchen Fällen reicht die Polizei eine hilfreiche Hand, indem sie versucht, die Widerspenstige kraft ihres Ansehens zu „zähmen" und ihr den richtigen Weg vorzuzeigen. Hilst aber das alles nicht, so kann das Mädchen bestraft werden. Für wie lange Zeit und unter welchen Bedingungen das Dienstverhältnis ein« gegangen wird, richtet sich natürlich zuerst danach, was die Hausfrau mit dem Mädchen ab- und ausmacht, und zwar nicht nur so nebenbei und flüchtig, wie eS oft aus Zartgefühl oder Angst geschieht, sondern fest und bestimmt. Sonst gibt'S dann hinterher oft den schönsten Streit, wo keiner recht weiß, was man eigentlich abgemacht bat. und wo jeder das Gegenteil von dem behauptet, was der andere für richtig hält. Lösern daS Gesinde nicht für ganz bestimmte Dienste, also z. B. alS Kinder mädchen gemietet ist, muß es sich allen häuslichen Arbeiten unterziehen. Die kluge Hausfrau wird also über die zu leistenden Dienste entweder überhaupt nichts Besonderes ausmachen, oder» wenn sie eS tut, wird sie alles in Betracht ziehen, was zu den Arbeiten des neuen Gesindes gehört und gehören kann. Sonst läuft sie Gesabr, daß das Mädchen einmal ihren Dienst verweigert, weil eS „zu io einer Arbeit" nicht gemietet worben sei. Jedoch ist z» beachten, daß auch das jenige Gesinde, das nur zu bestimmten Diensten bestellt ist. die Verpflichtung hat. auch andere Dienste zu leisten, wenn das Nebengesindc, daS sonst dazu da ist, durch Krankheit oder andere Zufälle an -er Arbeit verhindert wird. Ein Kindermädchen wird sich also in Notfällen dazu verstehe» müssen, die Dienste des erkrankten Stubenmädchens zn übernehmen, und umgekehrt. llLUSkLUVU klilg sein! Trinken Sic Kaffee «K k a-^1 > „od onx gut bekömmlich. Pfd. 16V^ Grosirösterei Chocoladen-Hcring. sikrimelijung-Vei'Vtei'kung I deroi'gf diliigrt <1. longj einzf. Sui-es» ^gI.NÜl8MSNNI)s^es>! s V/sissnksussl-i». 29 Tel. 4832 zv-kunfllnz.Seiuct, u. gi-osciiUne „d>s lckin6un4s!s k.virrbrzuell." - Kostenlos. ^ f !It.I! 18378. Kielst, llrlrnsriure milijekt«. keilt vimsi'k-Mi'oii-IMioll-Hiiellv. Gesund an Leib und Seele sein, das ist der Quell des Lebens! — Ihm emguillt alle Lebensiieudigkeir, alles Wohl befinden, Gemndheit für Körper und Geist. Gefundes Leben aber entspringt aus gesundem Blut, denn das Blut ist das Leben, es bildet, nährt und beieelt alle Organe. Unreines Blut dagegen ist der Träger von Krankheitssioffrn. im Blut bzw. den Säften klebenden Giftstoffen, die ge wöhnlich infolge unzweckmäßiger Ernährung sich im Körper aniammeln nnd zu Schädigungen führen. — Solche Krank- heitsstoffe sind Säuren, vor allem die aus dem Fleuch ent stehenden. und zwar galt von jeher die aus den Zellkern- bestandtcilen sich bildende Harnsäure als besonders schädlich nnd als Ur>ache nicht nur der Gicht, sondern fast aller Krankheiten. — Man hat die Pflanzenkost als die für die Ernährung des Menschen zweckmäßigste hingestcllt, die nicht nur frei von Giitstoffen des Fleisches wäre, «andern auch Mineralbestandieile basischer Natur liefere, die jene sauren Giststofie unschädlich mache. Mährend langer Monate im Jahre versagt die Pflanzenkost aber zumeist oder die in den Pflanzen enthaltenen Mineralstoffe, aus die es an- komml, gehen durch Konservierung wie Zubereitung ver- loren. — Im Kreislauf der Stoffe bilden die Minerolsloffe aber ein zu wichtiges Glied in der Kette, sie sind für das Leben des Menschen bzw. für die normale Abwicklung aller ?rorpvkts gratis (M ll. NVMV8 o Ls s s' Lebensvorgänge unentbehrlich, sie dienen dem Aufbau des Körpers und der Geiunderhaltung des Organismus in hohem Maße, denn sie tiesern wichtiges Baumaierial für die Blut- und Dewebebildung. Sie sind weiterhin das berufene Gegen mittel gegen alle schädlichen Einmbchungen im Blute, ver hindern und beseitigen Ablagerungen im Blut und den Ge- weben, die zu Blutstockungen. Verkalkungen, Hämorrhoidal leiden, Gicht, Gries- und Steinbildungen, zu Geichwüren, Schlaganfällen usw. Anlaß geben. — Bernsen, dem Organis mus die Mmeralstoffe dienstbar zu machen, sind die alka- lilchen Mineralquellen, iowcit sie im Urzustände als Naturabsüllunp vermnül werden und loniit im Vollbesitz ihrer mineralhaltigen Stoffe sind. — Zumal Trinkkuren haben einen unverkennbar weitgehenden Einfluß auf die Ausfrichung des Blules, sie wirken veriüngend. In Betracht kommen vor allen Dingen Dunaris-Trinkkuren mit der reich alkalischen Dunaris-Natron-Litdion« Quelle zu Ta»n (Eifel), die vermöge ihre» unerreicht dastehenden Natron-Lithiongehaltes die Fähigkeiten aus weist, harmäurelöiend zu wirken nnd heilend einzugreisen, wo Schädigungen vortiegcn. Die Kuranu'eiidung betrifft Gicht, Stoffwechselftörunae«, Gries- und Stein« bildnngen, Nieren- und Blasenleiden, Säureuber- schuft, Arterienverkalkung, Hämorrhoiden. n r- s» L « »» « s» § s « s °L s MlulorkoelM ^ 2 Töpfe, Pfanne, Windschutz, ,et,t K75 Büchse» Flasche«. Kochgeschirr. 8p«»>»Ig«»eIiS»t fWicii,ff2iiKi>22 VMVM-L. Auch Teilzahlung UlirsnnnltKoliinsrm ohne Aus Mag Goldschmied NI ist«. Dresden. Türerstr. SS. vt. N»!l« tüt.I! rvrvrak 18378. Kau? in großartWer n» Auswalil. »«gründe l«I. Nevaraturen — Bezüge. Wilsdruffer Straße 17 - Prager Straße 4S AmaUenftraße 7 - Seestrabe S.