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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.10.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261015013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926101501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926101501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-10
- Tag 1926-10-15
-
Monat
1926-10
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.10.1926
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.Dresdner Ttachrlchken «r. <« »e«e S FreNag. 18. Vkkoder 1«S Lö«SLN - und Fi «UL-LlstLil Vte bisherige Dei luslbttanz -es englischen Aohlenftreiks —. die Auswirkungen ans die -rutsche Wirischast. von Dr. OScar von Hoff er. Berlin. Seit dem 1. Mat dieses JahreS herrscht in de« englischen Kohlengruben bereits der Streik, dessen End« noch nicht abzu- sehen ist. Die wirtschaftliche Grundursache, die in ihren AuS. Wirkungen zum Streik fahrt«, ist in der Absatzkrt stS der englischen Kohlentndustrie zu suchen. Die KohlenauSfubr ist in den letzten Jahren ständig zurückgegan- aen — sie betrug z. v. 1025 nur mehr rund 70 Prozent der des Jahres ISIS. Die Ausfuhrpreise stnd seit 1S22 rapid gewichen s1S22: SO/S Schilling — IV2k>; 15/S Schjtzingl), während gleich, zeitig die Löhne gestiegen sind und in den vergangenen zwei Jahren konstant blieben. Da der LebenShaltungSindex 7S Prozent höher ist als vor dem Kriege, die Löhne nicht im parallelen Verhältnis erhöht werden konnten und die Ren tabilität ständig abnahm, so muhte eS zum «Kampfe* kommen, der sich nun in dem größten Streik äußert, den die Welt- -«schichte kennt. Selbstverständlich hat der Streik enorme Verluste für die englische Wirtschaft zur Folge, die nach englischen Quellen auf rund 50 Millionen Psund Sterling, b. h. rund 200 Mil lionen Reichsmark im Monat geschätzt werden. Die direkten Verluste treffen einerseits die Arbeitnehmer und die Kohlen, industriellen, anderseits besonders die Eisen, und Stahl- Industrie, die Eisenbahnen usw. Schließlich wirken sich die Folgen des Streiks auf die gesamte Industrie und den Han del, aus den ArbettSmarkt usw. aus. Man kann die Ge samtverluste der englischen Wirischast bis heute auf etwa SX Milliarden Reichsmark b«. ztsfern. Welchen Einfluß der Streik auf den englischen Außenhandel auSlibt, sei beispielsweise durch den Monat August illustriert, in dem die Kohleneinfuhr besonders hohe Ziffern erreicht hat. Der Ueberschuß der Einfuhr über die GesamtauSsuhr betrug um 26F Millionen Pfund Sterling mehr als im August des veraangenen Jahres, der Rückgang -er Ausfuhr im August 1020 beziffert sich gegenüber dem August 1025 auf 11 Millionen Psund Sterling. Die Kohlen, aussuhr ist natürlich auf den «Nullpunkt" gesunken, die an Eisen und Stahl ist von 5.» Millionen auf 8,NS Millionen Psund Sterling, die der Baumwollgarne und Stückwaren von 15Z5 auf 12 Mttzionen Psund Sterling heruntergegangen usw. Durch die Steigerung der Kohlcnpreise sind die Produktions kosten der Industrien natürlich erhöht und ihre Wettbewerbs fähigkeit auf dem Weltmarkt vermindert worden. Die deutsche Wirtschaft - in überwiegendem Maße der Kohlenbergbau — hat infolge der geschilderten Auswirkungen des Streiks nicht unerhebliche Gewinne zu buchen. Die deutsche Kohlentndustrie hat sowohl in der In flationszeit wie auch in der nachfolgenden DeflationSkrtse denkbar schwerste Verluste erlitten, die durch den Gewinn »euer Absatzgebiete nunmehr vermindert werden. Die Ruhr- kohlenindnstrie hat hauptsächlich in den Mittelmecrländern, Belgien, Frankreich, Südamerika erhöhten Absatz gewinnen können. In den letzten Tagen wurden wiederum langfristige Abschlüsse mit dem Ausland in bedeutendem Umfange ge- tätigt. DaS Kvhlensvndikat hat — weitausblickender Politik folgend — aber keine Preiserhöhungen etntreten lassen, die Lage nicht «auSgenutzt", so daß der deutsche Kohlenbergbau wohl teilweise mit dauernden neuen Abnehmern wird rechnen können. Ein Beispiel für die Exportsteigerung der deutschen Kohlentndustrie: Frankreich führte bis Ende August 1020 an deutscher Steinkohle ein: 4 478 000 Tonnen, während der gleichen Zeitperiode des JahreS 1025 : 8 585 000 Tonnen, der des JahreS 1024 2 580 000 Tonnen! Natürlich bat die Absatzsteigerung auch auf die Lage deS Arbeitsmarktes in den deutschen Kohlengebieten günstig eingewirkt. Die Be- legschaft des Ruhrreviers ist z. B. im Juli um rund 20 000 Mann höher gewesen als im Juni, im August um 11000 Mann stärker als im Juli. Der Streik wird aber sicher einmal zu Ende gehen und dann ein Konkurrenzkampf einsctzcn, der die deutsche Industrie vor schwere Aufgaben stellen wird. Man kann gespannt sein, ob die neuerdings oft erörterte Frage deutsch-englischer Ver- ständigung auf dem Kohlenabsatzgebiete eine Erfüllung er fahren wird. Frachkslun-ung. Grundsätzliche Entscheidung des ReichSgerichtS vom 22. Sept. 26. Die Deutsche ReichSbahngeseUchaft hatte der Firma G.. N... A.-G. in Berlin für die Monate Sipril und Mai Frachkstundung gewährt. Nach 8 7 Nr. 2 der .Bedingungen für monatliche Frachtstundung" ist der Betrag der Frachkschuld einer Woche am Montag der folgenden Woche zu entrichten. Nach Nr. 8 daselbst hat der Stundungsnehmer bet nicht recht zeitiger Zahlung vom Ablauf der Zahlungsfrist an eine Ver tragsstrafe in Höhe von 1 Proz. -er Schuld für jeden Tag der Verzögerung zu zahlen. Die Gebühr für di« Stundung der Fracht selbst beträgt nach 8 9 sechs vom Tausend. Nach den Bedingungen muß ferner der StundungSnehmer Sicherheit leisten. Im vorliegenden Falle hat die A.-G. dadurch Sicher luit geleistet, daß eine Banksirma selbstschuldnerische Bürg schaft in -Höhe von 3000 GM. übernahm. Die Frachtfordcrun- gen wurden bezahlt. Die auf ^4 bzw. K Proz. ermäßigte Vertragsstrafe verlangte die Bahn bis Mitte Februar 1025 in Höhe von >0 001 NM. tm Klagewege. Landgericht Berlin und Kammergericht gaben der Klage statt, das Reichs gericht wies die Revision -er Beklagten zurück. Die reichsgerichtltchen Entscheidungsgründe. Das Berufungsgericht hat gegenüber den Einmänden der Beklagten ausgcführt: Ein Sittenverstoß noch 8 >68 Abs. 1 BGB. könne allein durch die — an sich nicht zu bezweifelnde — Höhe der ausbcdungenen Vertragsstrafe nicht begründet wer den. Nach Behauptung der Beklagten solle die Sittcn- mldrigkelt in der Ausnutzung der Monopolstellung der ReichS- lnihn und in der Unerschwinglichkeit der geforderten Beträge liegen. Aber die Reichsbahn nehme nur als Beförderungs- Unternehmen eine Monopolstellung ein. Damit stehe das Stiindungsabkommen nicht zwangsläufig in Verbindung, weil di« Beklagte zu demselben nicht genötigt, eS ihr vielmehr un- benommen gewesen sei. Kreditinstitute in Anspruch zu nehmen, wenn Ne die fälligen Frachtbeträge nicht sofort habe zahlen wollen. Mit der Stundung der Frachten habe die Klägerin der Beklagten nur ein Entgegenkommen bewiesen und ihr die Erfüllung ihrer ZahlungSpsltcht erleichtert. Von einer Aus beutung könne nach der ganzen wirtschaftlichen Stellung der Reichsbahn nicht die Rede sein. Die Reichsbahn habe die Pflicht, dafür zu sorgen, daß nicht von einzelnen auf Kosten der Allgemeinheit die Frachtstundung auSgenützt und so die Bahn ungewollt zum Kreditgeber gemacht würde Zu diesem Zwecke batte die Vertragsstrafe den üblichen Zinsfuß ganz bedeutend überschreiten müssen, um einer Ausbeutung der Frachtstiindung durch einzelne Frachtfchnldner nach Möglich- keit zu begegnen. Offenbar seien auch die Streittetle bei Ab- schluß des StundungSabkommenS davon auvgegangen. daß die Zahlungsfristen nur um ein geringes überschritten und da- her bloß verhältnismäßig geringfügige Summen herauS- springen würden. Unerschwinglichkeit liege für die Beklagte nicht vor. Ebensowenig begründet sei der Einwand des Wuchers weil eS an den Voraussetzungen dafür, Insbesondere an sedem Anhalt für die Kenntnis der Klägerin von einer Notlage der Beklagten fehle. Auch der Etnwaud aus 8 4 der PreiStretderetverordmulg 1028 müsse versage». Ob Wer. Haupt die KrvditgowäHrung als Leistung tm Ginne dieser Be- Kimmung aufgesaßt werden könne, brauche nicht entschieden zu werden. Denn di« Klägerin habe gar nicht beabsichtigt gehabt, der Beklagte« einen Kredit etnzuräumen, sondern im Gegen- teil mit Hilfe einer hohe» Vertragsstrafe die Jnanspruch- nahm« eines unsretwtlltgen Kredtt» gerade zu verhindern ge- sucht. Diese Begründung läßt nirgend» einen Rechtsirrtum erkennen. Dt» N.»S. sächsische Werke als Trägerin -er Lanvessirvnwersorgung. »l» vand 28 der von dem Verlag Wilhelm Rau«, TranS- atlanttsche BerlagSanstalten, Berlin-W. S, Linkstraße St, heraus gegebenen Sammlung Industrie und Handel" ist jetzt eine aus- führllche Monographie der «kttengeselllchast Sächsische Werke er schienen, die einen erschöpfenden Einblick ln diese» sür bl« sächsische Wirtschaft außerordentlich wichtige Unternehmen gewährt. Bekannt lich ist die Gesellschaft au» den ehemaligen staatlichen Elektrizität», und Kohlenwerkrn hervorgegangen, die durch da» am 17. Januar tV24 vom Landtage verabschiedete und am SV. Januar ll>24 in Kraft getretene »Gesetz über die Uebertragung de» staatlichen Kohlen- und SlektrtzltStSunternehnien» an dt« Aktiengesellschaft Sächsische Werke zu Dresden" mit Wirkung vom 1. April 1028 tn die am 18. No- vember 1938 gegründete Gesellschaft übergeführt worden sind. Da» Aktienkapital, da» sich vollständig tn den Händen de» Freistaates Sachsen befindet, betrug bei der Gründung 180 Millionen Mark. ES «urdr nach der Festigung der Währung tn 40 Millionen Goldmark umgestellt und Inzwischen durch LandtagSbeschluß vom Juni 1926 um 6V aus 166 Millionen Mark erhöht. Die Bedeutung der A. S. W. liegt hauptsächlich In Ihrer Eigen schaft al» Trägerin der sächsischen Lande«.Elek trizitätsversorgung, dl« tm ersten Abschnitt de» Buche» aukfllhrltch behandelt wirb. Au» den Darlegungen ergibt sich, daß die Landesstromversorgung durch die A. S. W. dem Grundsätze höchster Wirtschaftlichkeit ln jeder Beziehung Rechnung trägt; sie ver steht da» Laub mit Strom, der au» der Rohkohle unmittelbar am Orte ihre» Borkommen» erzeugt wird, b. h. au» einem Stoffe, der für andere Zwecke nur tn beschränktem Maße verwendbar ist, so daß die Schätze de» Lande» an hochwertiger Kohle geschont und sür die vielfachen anderen wichtigen BerwendungSmöglichkeiten und Bedarf- nlsse stchergestellt werden. Die der Lande» - ElektrizttätSversorgung angegliederten Elektrizitätswerke sind durch Ihren Anschluß in der Lage, dem Gebrauche jede Leistung und ArbeitSmcnge zu angemesse nem Preise zur Verfügung zu stellen. Die Kraftquellen der sächsischen Lande» - Elektrizitätsversorgung beruhen zurzeit fast ausschließlich auf den bedeutenden Braunkohlen- schätzen, über die die A. S. W. verfügt. Ihre Braunkohlcnselder erstrecken sich im Osten de» Lande» von Reichenau bi» OlberSdorf bei Zittau; im Westen dehnt sich da» Braunkohlenbecken zwischen Leipzig und der altenburgischen und preußischen Landesgrcnze au». Da» östliche, sogenannte Hirschfelder Lager, hat «inen gewinnbaren Kohlenvorrat von rund I960 Millionen Tonnen, während da» west liche Feld bei Böhlen eine Kohlenmenge von rund 8000 Millionen Tonnen enthält. Die Braunkohlenwerke der A. S. W. tn Hirlchfelde und Böhlen werden im zweiten Abschnitt der Monographie anschaulich geschildert. Der Hauptstüypunkt der sächsi schen LandcSstromversorgung liegt zurzeit noch fast ausschließlich tn dem östlichen Braunkohlenbecken. Die Entwicklung der Förderung Im Braunkohlrnwerk Hirschfelde ergibt sich au» folgenden Zifsern: 1916 : 468 680, 1917: 476 268, 1918 : 889 728, 1919 : 717 869, 1920 : 783 108, 1921: 867 883, 1922; 1 127 829, 1928: 1 128 080, 1024: 1276 796, 1925: 1647 077 Tonnen. Mit dem Ausschluß de» Grubcnfelde» im Westen de» Lande» in der Nähe von Böhlen wurde tm April 1921 begonnen und im Jahre 1934 wurde auch tn Böhlen die erste Kohle gefördert. Unmittelbar auf den Braunkohlenfeldern erfolgt die Erzeugung der elektrischen Arbeit, und zwar zurzeit hauptsächlich noch tm Großkraftwerk Hirschfelbe, da» nach der im Herbst diese» Jahre» erfolgten Erweiterung um einen neuen Turbinensatz mit 24 600 Kilowatt Leistung über «ine Gesamtleistung von 110 IM Kilowatt verfügt. Der Brennstoff wird dem Werke durch elektrisch betriebene Züge von Selbstentladewagen au» der Grube zugcführt. Die Kohle kommt unmittelbar In die Bunker, aus denen sie durch Förderbänder In die Kesselhäuser geleitet und dort in elek trische Energie umgewandelt wird. Ueber dle außerordentlich rasche Steigerung der Stromerzeugung und der Kraftwerks- belastung in Hirschfelbe geben folgende Zahlen Ausschluß: Stromerzeugung Jahr Kilowattstunden Höchstleistung ln Kilowatt 1917 48 019 OM 13 800 1918 63 787 OM 14 4M 1010 68 810 OM 18 600 1920 74 810 OM 28 600 1021 94 692 MO 88 600 1922 187 8M OM 48 OM 1923 192 085 OM 84 800 1924 358 950 MO 88 ciM 1925 851016 000 88 800. Neben diesem Ostkraftwerk wirb zurzeit noch ein Großkraftwerk auf dem Böhlener Braunkohlenlager errichtet, da» dle zweite Er zeugungsstelle sür die LandeSstromversorgung und «ine weiter,: wich- tige Speisestelle sür Wcstsachscn und da» gesamte mitteldeutsche Leitungsnetz, sowie auch für die westlich an Sachsen angrenzenden thüringischen Gebiete werden wirb. Der tm Gange befindliche erste Ausbau de» Großkraftwerke» Böhlen soll noch tm Laufe diese» JahreS beendet werben. Nach AuSsührnng de» gegenwärtigen Bau programm» wird e» eine eingebaute Maschinenleistung von rund 75 OM bi» 80 OM Kilowatt besitzen. Ein weiterer Abschnitt de» Werke» behandelt die staatlichen Wasserkraftanlagen, deren Ausnutzung der A. S. W. über- tragen worden ist. ES handelt sich um die Wastcrkraftanlagen Aue am Schwarzwastcr, Waldenburg an der Zwlckauer Mulde, Kloster buch an der Frciberger Mulde und Wurzen an der Bereinigten Mulde, deren Ansbau In den Jahren 1924/20 erfolgte. DaS nächste Kapitel führt ein in da» Stetnkohlenwerk Zauckerode der A. S. W., während in einem Schlußkapitel die Sozialpolitik der A. S. W. behandelt wirb. Da» ganze Werk ist mit annähernd 60 sehr guten Abbildungen geschmückt, die da» geschriebene Mort be sonder» anschaulich und lebendig gestalten. Berliner Schluß- un- Nach-örse vom 14. Oktober. Im weiteren Verlauf der Börse gab bte Herabsetzung der Prlvat- diSkontnvtiz für beide Gichten dem Markt «Ine neue Anregung. Die feste Stimmung konnte sich daher allgemein behaupten. Im Vordergründe stand nach wie vor der Montanaktienmarkt. I. G. Farben setzten ihre Auswärtsbewegung fort «höchster Kur» 824,75). Durch die Hauste an den Aktienmärkten wurde dle Aufmerksamkeit von den Rentenwerten abgezogen, die sehr ruhige« Geschäft hatten und später abbröckelten. PrtvatdiSkont, kurze Sicht 4,875, lange 4,635. Die Börse schloß zu den höchsten TagcSkursen. Auch die Nachbörse verlies angeregt und fest. Etn Bild von den teilweise enormen Umsätzen mag die Tatsache geben, baß allein bet der Kassa- Notierung der Phönix- und Luxemburger-Kurse je 1 Million Reich», mark nominell umgesetzt worden sein soll. An der Nachbörse nannte man u. a. I. G. Farben 834,5, Deutsch« Erdöl 185,75, Sommer,bank 157,5, Darmstäbter Ultimo 389, Hapag 174,5, Norddeutscher Lloyd Ultimo 171, Hamburg-Süd 170,5, KoSmo» 198, Phönix 128,5, Deutsch. Luxemburg 105,75, Harpener 181, Ber. Stahlwerke 154,5, Gelsen- ktrchen 176,5. Nheinstahl 169,5, Kriegsanleihe 0,695. Der Kassa mar kt lag überwiegend sest. Da« Interesse de» Publikum« hielt In größerem Maße an. ES gewannen u. a. Sturm 4. Hille 4, Neinecker 6. Zeitzcr Maschlnrn 5, Caroline 3.5, Siemen» «1a» 14. Schilling Worth 2^, Ga» und wassrr 2,78, Deutsch« «ssrn- bahnstgnal », Lhem. Grüna« 8^1, varztner Pap. 8,78, Jeserich Asphalt 6, Loschwitz Sartonnagen 8,8, Flensburger Schiffbau 1,78» Enztnger Werke 8, Tripti» Porz. 1. Dagegen verloren Gelsenktrche» Master 8, Bär L Stein 9, SiegerSdorfer Werke 8,5. Am Markt der festverzinslichen Werte waren di« Kursbewegungen wiederum t« ganzrn unbedeutend. In Golbpfanbbrtefen stagnierte da» Geschäft. Sranksurter AbendbSrle vom 14. Oktober. Die Festigkeit der Börse nahm tm Abendverkehr bet ungewöhn lich lebhastem Geschäft einen hausseartigen Charakter an. 4-Ltge Kurssteigerungen zeigten sich auf allen Martkgebieten, mit Aus nahme von Farbenaktten, dt« etwa» vernachlässigt find. Die Füh rung batten Elektrowert« bet Sur»erhöhungen bi» zu 8 ^ (Berg mann). Chemische Albert, stark gesucht, mußten repartiert werbe» und erzielten bet nur 18 Hlger Zuteilung einen Kursgewinn von 7,8 N. Deutsche Renten niedriger. Die Abendbörse schloß trotz einiger Realisierungen in fester Stimmung. StahlvereinS-Akttea 157,78. Deutsche Anleihen: 5 N NeichSanleihe 0,69, SchutzgebietSanlelhe 10,48, 8>L?L Preußische Konsol» 0,65. Bankaktien: Braubank 178,8, Commerz-Bank Medio 160, Darmstädter Bank Medio 240, Deutsche Bank 188,5, DiSconto-Gesellschas» Medto 178, Dresdner Bank Medio 157,5, Mctallbank Medio 107, NcichSbank 168,78. Transportaktien: Hapag 176,28 Medio, Norddeutscher Lloyd Medio 171,25, Rheinstahl» Vorzugsaktien 97,62. BcrgwerkSakttcn: Buderu» Medio 111, Deutsch- Luxemburger Medio 166,56, Eschwetler 157,5, Gelscnktrchener Medio 177, Harpener Medio 181, Jlse-Bergbau Medio 175, Kalt AscherS- leben 149, Kall Westeregeln 159,75, Klöckner-Werke 140,35, Mannes man» 157,5, ManSfcldcr 184,5, Oberschlestsche Eisen 70, Phönix 180H, Rheinische Braunkohlen 237, Rheinstahl 168,5, alle» per Medio, Nicbcck-Montan 107,5, Laurahütte 88. Jndustrieaktten: Nblerwerke Kleycr 95, A. E. G. 108 Medto, Bergmann 168,5 Medio, Daimler 90 Medio, Deutsche Erdöl 186 Medio. Schcidcanstalt 189,75 Medio, Licht und Kraft 108,5 Medio, Elekerttsche Lieserung 155 Medio, I. G. Farbeninduftrle 826 Medio, Felten 168,5 Medio, Goldschmidt 1»8, Holzmann 143, Karlsruher Maschinen 41, Lahmeyer 147 Medio, Metallgcsellschaft 180 Medto, RütgerSwerke 185 Medio, Gchuckert 145,5 Medto, SiemenS-Halske 311 Medto. Zellstoff Waldhof 308. Badischer Zucker 108, Frankenthal-Zucker 87, Stuttgart-Zucker 103,25. Chemische Albert 59, Julius Sichel 88. — Nachbörse: Commerz-Bank 160,75, Dresdner Bank 158, Norddeutscher Lloyd 173, I. G. Farben- industrte 325. London, 14. Oktober, 8,50 Uhr engl. Zeit. Devisenkurs«, Neuyork 485«/„, Montreal 485, Amsterdam 12,18,135, Pari» 170, Brüssel 172, Italien 120, Berlin 20,88, Schweiz 35,11, Spanien 81ck»7, Kopenhagen 18,25, Stockholm 18,15, Oslo 20,86, Lissabon 258, Helstng» forS 192»/,„ Prag 168,75, Budapest 27,76, Belgrad 274, Sofia 701. Rumänien 915, Sonstantinopel 940, Athen 892,50, Wien 84,40, Warschau 42,50, Buenos Aires 45,90, Rio de Janeiro 687, Alexandrien 97,46, Hongkong 2,0,50, Schanghai 3,6,025, Bokohama 3,0, Mexiko 2,0,25, Montevideo 49,75, Valparaiso 89,87, Buenos auf London 45,90. Neuyork, 14. Oktober. Devisenkurse. Berlin 28,80,78, London Kabel 485,25, Paris 286,50, Schwei» 19,83,75, Italien 406H0, Holland 40.01,50. Wien 14,00 bis 14.13. Budapest 14,06 bi» 14,13, Prag 296,25, Belgrad 177, Warschau 11,09, Oslo 28,85, Kopenhagen 36,60^0» Stockholm 26.74. Brüssel 293,50, Madrid 14,88, HelstngforS 343, Bukarest 58,50, Privatdiskontsatz 8,625 bis 4, Montreal 100-/,^ Soft« 72, Japan 48,83. Neuyork, 14. Oktober. Devisenkurse. (Schluß.) Berlin 28,81, London Kabel 485'/,,. 60-Tagc-Wechsel 481, Paris 288, Schweiz 19,83, Italien 406, Holland 40,00, Wien 14^/<» bis 14,125 nom., Buda pest 14>/„ bis 14,125 nom., Prag 296,25, Belgrad 177, Oslo 28,96, fester, Kopenhagen 26,60, Stockholm 28,74, Brüste! 283, Bukarest 58H0, Argentinien, Goldpcso 107,80, Papierpeso 40,81, Rio de Janeiro 18,60, schwächer, Sofia 72, Athen 122, Japan 48^0. Umsatzsteuer«nirechnungSsStze für September. Die Umsatzsteuer- umrechnungSfätze auf Reichsmark für die nicht an der Berliner Börse notierten ausländischen Zahlungsmittel werden für de« Monat September wie folgt festgesetzt: Estland (100 estn. Mark) 1,13, Lettland (100 Lat: 100 lett. Rubel) 80,79 bzw. 1,63, Litauen <100 LitaS) 41,66, Luxemburg <100 Franken) 11,46, Polen (100 Zloty) 46,62, Rußland <1 Tschcrw.) 21,63, Britisch-Ostindten (100 Rupie») 152,65, British StraitS Settlement» (100 Dollar) 287L1, vrtttsch- Hongkong (100 Dollar) 221,04, China-Schanghai <100 Tael) 282M» Argentinien <100 Goldpeso) 887,84, Chile (100 Peso) 51,78, Mexiko <100 Peso) 208,80, Peru (1 per. Pfund) 16,49, Uruguay (1 Peso) 4,20; alles tn Reichsmark. * Sine holländische Sesrllschast ,»r ««»gab« bentsche« «erd« papierzertisikate. Die Meldung üver die Gründung einer hollän dischen Gesellschaft znr Ausgabe von Zertifikate» ans volletngezahlt« Aktien deutscher Banken und industrieller Unternehmnngen dnrch bte Amsterdamer Bankfirma Proehl L Guttmann, bi« bekanntlich der Dresdner Bank nahestcht, wird dem D. H. D. bestätigt. Die Ge sellschaft tft unter der Firma Sdmintstrattv« Kontoor »an Dnttsche Bank- en Jnbustrie-Aandeelen (Dubina) mlt einem GründnngS- kapital von 100 000 holl. Gulden errichtet worben. * Hambnrg-Amerika-Linl«. — Aussicht ans Wiederanfnahm« de« Dividendenzahlung. In dem Prospekt über bte Einführung der 21 Millionen Reichsmark neuen Aktien an der Hamburger Börse heißt e» nach dem Hamburger Fremdenblatt, daß mit ber Zahlung einer mäßigen Dividende für 1926 gerechnet werden könne, wen« das Geschäftsjahr weiter einen normalen Verlauf nähme. Bisher seien die Ergebnisse günstiger al« im Vorjahre in ber Hanptsache durch lebhaftes Passagiergeschäft, während die Frachtraten nach wie vor in keinem richtigen Verhältnis zu den Betriebskosten ständen. In dem Statu» vom 80. Junt 1926 steht dle Flott« einschließlich Anzahlungen auf Neubauten mlt 108,91 Millionen zu Buch gegen 91,45 Millionen am 81. Dezember 1925. Dle Erhöhung erklärt sich In erster Linie aus den Anzahlungen aus die Neubauten, außerdem sind 6,65 Millionen Reichsmark sür SchifsSankäufe ausgewenbet wor den. Durch die Ncuyorkcr Anleihe erhöhten sich die ObltgationS- schnldcn um 27,8 Millionen Reichsmark. Bon den VorkriegSschuld- verschrelbnngen sind 83 Millionen Reichsmark -urückerworben wor den. Gläubiger zeigen eine Abnahme auf 17,20 (20,08) Millionen Reichsmark, und zwar tn der Hauptsache durch Rückzahlung de» Ncuyorker Bankkredites. Der SchiffSpark umfaßt einschließlich der demnächst lcrtigwerbenden zwei Neubauten insgesamt 529 610 Brutto- Registcr-Tonnen. Aus der Transaktion mit Harrlman ist anf den drei übernommenen Dampscrn ein hypothekarisch stchergeftellteS Rest- kaufgcld von 4 Millionen Dollar, tilgbar tn zehn Jahresraten, eingetragen. * Deutsche Jnbnstriewerke A.-G^ Spauba«. Vor einigen Wochen fand in aller Stille die Fusion der Deutschen Kraftfahrzeugwerke A.-G. und der Deutschen Industriewcrke A.-G., bi« zum Konzern ber Vereinigten Jndustrie-Unternehmungen A.-G. (Viag) gehört» statt. Die Deutsche Kraftfahrzeugwerke A.-G. ist damit aufgelöst worden. Zu diesem Vorgang und zur Lage deS Markte», bte dt« Fusion stark beeinflußte, erfährt ber „Metallmarkt" noch solgende Einzelheiten: Der hauptsächlichste Grund sür die Fusion hat darin bestanden, daß die allgemeine Wirtschaftslage in Deutschland den Masfenabsatz von Motorrädern, für die daS Werk Hasselhorst ein gerichtet war, auch Im nächsten Jahr kaum erwarten läßt. Um Ver luste, die vielleicht uneinbringlich wären, zu vermeiden, mußte des halb die Aufgabe gelöst werden, die wesentlich geringere Zahl von Rädern, die der Markt aufnimmt, zu annähernd den gleichen Preisen herzustellen, wie sie sür die Großsabrikation erreichbar waren. DaS konnte nur geschehen durch Ersparnis innerhalb der Verwaltung. Dadurch, baß di« Näder jetzt ohne Vergrößerung ber Direktion und ohne Uebernahme de» kausmännischen Apparate», de« Einkauf», der Verwaltung, der Lager, der Buchführung, ber Kasse usw. fabriziert werden, Ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, daß dieses Ziel erreicht wird, wobei allerdings bemerkt werben muß, daß auch bei dem verminderten Produktionsgang die Produktion noch die größte unter den deutschen Motorradfabriken bleiben bürste. ES ist richtig, baß sich die Räder tm Verkehr sehr gut eingesührt haben, und c» wirb deshalb bestimmt damit gerechnet, nach Reduzie rung der setzigen Lagerbcstände die Fabrikation in dem beabsich tigten Umfange durchführen ,» können. Wie wett e« erforderlich sein wird, z« diesem Zwecke die Betriebsmittel -« vergrößern» ist
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