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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.10.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261015013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926101501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926101501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-10
- Tag 1926-10-15
-
Monat
1926-10
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.10.1926
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Dle Mtjsionstaguria. Der <vo»e»diensr der DaupIdtbelgekelNchost. Der Gottesdienst am Montag tn der Frauenkirche galt der Sächsischen Hauptbtbelgetelllchast. Gr war gm betucht Die Predigt hielt Konsistortalprästdent 0 Bett München. Gr sprach über den Text 2. Tim 8.14 und 16. Unter dem Thema: »Bleibet in der Schule der Bibel!- wie» er tn ttefgrelfenden und anfaßltchen Worten aus die Autorität der Bibel hin und mahnte zur Ehrfurcht vor ihr. Nach der Predigt wendete sich Oberstubienrat Lizentiat Noth an eine gröbere Anzahl von Kindern, die mit Neuen Testamenten in der Schmuckausgabe von Rudolph Schäfer be- schenkt wurden. Die vffenMche MlMonsvorlammlrmg. Als Abschluß der für die kirchlich interessierten Kreise unsere» Gachsenlande» so bedeutungsvollen Tagung sand im BereinShauS am Montagabend die öffentliche Schlußveriamm- luna statt, die sich sehr guten Besuches erfreute. Vom Lande», konsistorium waren anwesend die Geheimräte v Hempel, Dinter und Seiler, LandeSkonsistorialrat Glänzet, ferner Kon» sistorialrat 0 Sicdel, Kirchenvräsident 0 Beit. München, und Konsistortalpräsideut l) Dr. Böhme. Nach einleitendem Posauncnvortrag und gemeinsamem Liede erössnete Kirchcnamtßrat Freiherr v. Welck die Ber- sammlung. Der Sinn deS JahreSsesteS iet die Frage GotteS an die sächsische MisstonSgcmeinde: „Willst d» die MissionStättg. keit wieder aufnehmen?" Nach abermaligem Posaunenchoral Grach Konsistorialrat Superintendent v Költzsch Worte der Begrüßung. Ihm folgte MissionSinspektor Dr. Ihmelö mit einem Referat über das Thema: Um ein neneS Indien. In fesselnden, farbcnlcuchtendcn Bildern schilderte der Redner seine Eindrücke, die er tn Indien erhalten hatte. Eine uralte, ganz andersartige Kultur erstand vor dem Blick. An Kunst, Musik und Natur tritt dies Schritt für Schritt entgegen. Und hinter dem allen steckt ein ganz andere» Seelentum. da» sich tn gewaltigem Ringen verzehre. Europäische Zivilisation stünde dem naturwüchsigen Andcrtum gegenüber. Verkehr und Industrie beherrsche alles. So würden die alten Ordnungen erschüttert. Nur aus dem Christentum könne Indien wieder- geboren werben. Das zweite Referat von MtssionSdircktor Pastor v. Har kt n g behandelte: Christus, die Anden und wir. Er betonte eingangs, daß die israelitische Frömmigkeit keinen erlösten Menschen schaffen könne. Trotzdem aber der schärfste Gegensatz zu JesnS Soll semalS eine Brücke ge- schlagen werden, so müßten entweder wir von JesnS lassen oder die Juden müßten sich von JeiuS überwinden lassen. Dies die» letztere wüste uns und ihnen helfen. Da» Schlußwort sprach Geheimer Konsistorialrat v Dr Friedrich, der betonte, daß aus der Heidenwelt der Rnf nach dem Evangelium immer dringender erschalle Die» solle uns eine Mahnung sein, da» Evangelium bei un» wieder in den Mittelpunkt unseres Leben» zu stellen. Die Wahlbewegung in Dres-en. Zur «rnlelag» im Srzqeblrge. Die Pressestelle der Landwtrtschaftßkammer teilt mit. daß die unteren Lagen im Erzgebirge tn diesem Jahre schwer ge schädigt wurden, da die mehrwöchige Negenpertode gerade in die Heuernte und tn den Beginn der Getreide-Ernte fiel: in den hohen Lagen dagegen konnte ein Teil gut geerntet werden. Freilich hat durch die langanhaltende Nässe die Qualität deS Heues stark gelitten. Obgleich die Getreide-Ernte im oberen Gebirge gut geborgen wurde, steht der Körnerertrag unter normal, weil sämtliches Getreide während der Blüte durch Regen und Kälte schwer geschädigt wurde. Hinsichtlich der Hack fruchternte liegen die Verhältnisse ebenso, weil infolge der großen Nässe das Unkraut nicht bekämpft werden konnte. Von den NeberschwemmungSschäden blieb nur da» obere Gebirge verschont. Trotz der schönen Herbstwochen konnte in den niederen Lagen der durch das Unwetter angerichtete Schaden nicht mehr ausgeglichen werden. Die Scheunen sind zwar voll, aber die Getreideboden, Kartoffel, und Rübenkeller weilen starke Lücken ans. so daß der erzgebirgtsche Landwirt, dessen Lage ohnehin schon keine rosige ist, in seinen Hoffnungen schwer getäuscht werden dürfte. — ««schäftSInbllSnm. Auf ihr soiäSrlne» Bestehen kann am 1«. Oktober die Firma Hermann Schlick« iJ. Seifert» Nachf.i, TtuiSsabrik Ostra-Alle« S7, zuritckblickeu. — Die Tätigkeit de« Fenerwehr i« Dresden t« Monat Sep. tember 198». Fm September rückt* die städtische Feuerwehr tn»ge- saort »5 mal au». Die Alarmierungen betrasen 2 Grohseuer. 8 Mlttelfeuer, 21 Klelnfeuer, l Oseirexploston. IS blinde Alarm« und 8 Unfug« an Meldern, sowie 88 Sauerstofshilseleistungen! 17 sonstig« Htlfeletstungen wie Beseitig«,, von Verkehrshindernissen Herabholen gelockerter Gebäudeteil« und Wetterfahnen und Pferde- ausheben. Dt« d«r Feuerwehr angegliederten städtischen Sanität«, wachen wurden In St» Fällen am Dage und tn 1»4 Fällen in der Nackt in Anspruch genommen. Kranken» und Unsallbesdrderungen wurden Im Stadtgebiet tn »21 und aittzerhalb de« Siadtgebirte» tn 80 Fällen cuiScieiiihrt wobei 88M Kilometer „irNckgesegt wurden. Deirlschnationale Dolksparlel, Ortsgruppe Eotta. Die Mitglieder der Ortsgruppe Cotta der Deutschnatio- »alen BolkSpartei versammelten sich am DounerStag tm Dampsschtssrestaurant Sotta zu einem Vortragsabend, der tn den kommenden Wahlkampf etnführen sollte. Da» Referat hielt NeichStagSabaeordueter Hartmanu über da» Thema: „Was haben wir von den künftigen Wahlen zu erwarten?- Er führte etwa folgende» au»: In den kommenden Wahlen habe da» Volk zu entscheiden, tn wellen Hände da» Geschick de» Lande» gelegt werben solle, ob eine Recht», oder eine LInkSregteruna an» Ruder kommen solle, ob die Wirtschaft auswärts ober abwärts gehen solle. ES iet versucht worden, für die Wahl eine nationale, bürger liche Einheitsfront zu schassen. Sie sei gescheitert, da dir Deutsche VolkSpartet sich die Freiheit Vorbehalten hätte, später auch mit der altsoztaltsttschen Partei tn eine Regie- rnngskoalttton etngehcn zu können. Die Bedeutung der sächsischen Mahlen könne man nur dann recht würdigen, wenn man die Gesamtlage der NetchSvolittk in Betracht ziehe, da Reich und Länder tn Wechselwirkung stünden. Der Redner ging sodann näher ein auf die Kardinalsragen der deutsche» Außenpolitik: den Eintritt Deutschlands tn den Völkerbund und die Besprechungen von Thoiry. Er kritisierte die Politik deS RetchSaußcnministerS Dr. Stresemann, da dieser, ohne da» NeichSkabinett zu sragen, Versprechungen mache, die für Deutschland schädlich seien. In diesem Zusammenhänge schiene der Rücktritt de» Generalobersten v. Seeckt zu liegen, ebenso scheine eS, als ob die geplante Auflösung der vater ländischen Verbände hier ihre Wurzeln habe. Gegen die letzt genannte Maßnahme würde aber energisch Front gemacht werben. Dann ging der Abgeordnete zur ReichSinnenvolttik über. Hier seien große Aufgaben zu lösen: die Erwerbslosen- frage, die Frage deS Reichsschulgesetzes. Er erörterte tn kurzen Ausführungen diese Probleme, um sich daraus speziell den sächsischen Verhältnissen zuzuwenden. Der Wahlausgang werde bedeutungsvoll sein für alle politischen Verhältnisse. Diese sähen noch überaus trübe aus tn Sachsen. Er er- inncrte an die wirtschaftliche Lage, besprach die Not der Land wirtschaft und die kulturpolitischen Verhältnisse. Es käme vor allem daraus an: Ordnung zu schaffen. Darum lägen dem neuen Landtage große Ausgaben ob. Die ErwerbSlosen- frage müsse durch ausreichende Arbeitsbeschaffung gelöst wer- den. Dadurch könne zugleich der Wirtschaft geholfen werden. Weiter harre die Wohnungsfrage dringend der Regelung. Die Finanzpolitik NeinholdS habe alles verfahren. Die Staatsbetriebe seien gänzlich unproduktiv. Der Landwirt schaft sei durch eine vernünftige Steuerpolitik zu helfen. Sie sei die Grundlage jede» Staate». Eine LinkSregterung werde diese Fragen nie lösen, da sie stet» marxistisch eingestellt sei und den Klassenhaß und den Klassenkampf predige. Da von seien auch die Altsoztaltsten nicht auSaenommcn, und so sei eine Koalition der Deutschen BolkSpartei mit ihnen ein Unding. es gelte, eine bürgerliche Regler««» z« schaffe«. die wisse, was sie wolle. Die Deutschnationalen wollten die Volksgemeinschaft. Sie wollten Farbe bekennen, treu zu Schwarzweißrot wollten sie stehen. » Das Zentrum un- -er neue Staat. Ei« Wahlrede NeichSarbeitSministerS Braun» l» Dresden. ES war zweifellos et« geschickter Echachzug der hiesige« Zentru-mSpartet, als Hauptredner -er ersten Zentrums- Wahlversammlung den RelchSarbettSminister al» einen der Vertreter der Partei bet der NeichSregterung nach Dresden zu bitten. Der Name BraunS' zog mehr Besucher au. als mancher erwartet haben dürfte, und dt« Rede BraunS' hob die ganze Veranstaltung über da» Niveau einer reinen Wahl versammlung für die kommenden sächsischen LandtagSwahlcn hinaus: es handelte sich — von dem abgesehen, was Wer die ressortmäßige Tätigkeit -cS Ministers gesagt wurde — rrm eine prinzipielle Auseinandersetzung über das Verhältnis des Zentrums zum Staat« der NachrevoluttonS- zeit. Nach kurzen einleitenden Worten kam der Redner ans eine Definition der Zentrumspolitik zu, die wörtlich etwa lautete: Das Zentrum bejaht den Staat alS die von Gott ge wollte natürliche Ordnung einer Nation. Alle», wa» den Staat stützt und fördert, wird vom Zentrum gebilligt. Einen Staat der Gewalt und des Terrors lehnt da» Zentrum ab. da ein solcher den natürlichen Sittengesetzen widerspricht. Ueber die Form geht der Inhalt deS Staates. Diese StaatS- besahung besagt nichts dagegen, daß eS nicht über dem Staate noch eine höhere Ordnung gibt. In dieser Einstellung, so betonte der Redner weiter, ist das Zentrum stets eine verfassungstreue Partei gewesen, auch in der Zeit des Kulturkampfes, da cs gewisse Gesetze, aber nicht den Staat als solchen bekämpfe. Unter dem kaiserlichen Regime habe sich die ZentrumSoppositton gegen de« Individualismus und Liberalismus gerichtet — um so un erklärlicher ist eS, daß heute das Zentrum mit den Parteien zusammenarbeitet, die Individualismus und Liberalismus aus ihre Fahnen geschrieben haben. Gerade an dieser Stell« klaffte in den Deduktionen des Ministers eine Lücke, die sich auch dann zeigte, al» er, bezetchnenderwetse ganz am Ende und nur scheu und flüchtig, die kulturellen Fragen behandelte und nur kurz ein paar Worte über den Wert bcö Ncliaiösen für baS tägliche Leben und über die Sicherung der NelegionS- gesellschaftcn fand. Daß e» ein innerlicher Widerspruch ist. wenn die Partei, die den Staat als gottgewollte Ordnung aufsaßt, die Partei, für die der Schutz der Religion immer obenan stand, mit einer ausgesprochen religionSseinb- ltchen Partei zusammenarbeitet, kann man natürlich tn einer Wahlversammlung fürs Zentrum nicht gut offen anssprechen. Ueber die Tätigkeit der ZentrnmSpartet tn der Nach- kriegszeit gab BraunS einen Uebcrblick, den er am Schluß seiner Rede etwa dahin zusamenfaßte, daß daS Zentrum alles getan habe, waS möglich war, um tm deutschen Volks- und «taatsleben wieder Ordnuna zn schassen und die Kriegs- wunden zu heilen, daß ° Zentrum führend an dieser Auf gabe habe Mitwirken können, weil eS tatsäck'lich der „ruhende Pol tn der Erscheinungen Flucht- gewesen Ist. Man mnß eS dem Redner lassen, daß er bet diesen Ausführungen ohne irgendwelche parteiliche Neberheblickkeit der Arbeit des Zentrums gedachte, wie überhaupt die Persönlichkeit BraunS tn Ihrer ausgeglichenen Ruhe und Sachlichkeit bet tcdem Un voreingenommenen den denkbar besten Eindruck hervor gerufen haben dürfte. Nur kommt dann nicht jeder mit, wenn die LcibenSstatlonen deS deutschen Volkes, wie der Waffen stillstand, Versailles. London, als so etwas wie Opfer einer Partei bezeichnet werden, die setzt Früchte tragen. Der Geist, der uns Complegne und Versailles unterzeichnen hieß, war cS auch, der uns wehrlos einem mit Haß und Lüge kämpsen- den Todfeinde auslicfcrte. Die Hoffnungen deS Zentrums aus Genf sind groß. Ans den kühlen Worten des Ministers konnte man aber doch heraushören, daß auch er der Ansicht ist: Genf ist tn höherem Maße eine Aufgabefür die deutsche Politik als ein Erfolg, noch dem wir unS tn Sicherheit wiegen könnten. Sehr ausführltch ging Dr. BraunS sodann auf die Wirt- schaftskrtse und die daraus erwachsenden sozialen Auf gaben ein. ES wurde hierbei voll und ganz anerkannt, daß Deutschland seine Landwirtschaft schützen müsse. Auf der anderen Sette aber wurde lebhaft die Erhöhung der wirt schaftlichen Schwierigkeiten Dentschsgnds durch die über mäßigen Zollmauern beklagt und ein allmählicher und vor sichtiger Abbau der Zollschranken gefordert. Die überstaato lichen Zusammenschlüsse der Wirtschaft selber seien ein« RcakttonSerscheinung gegen die Balkanisierung Europas. So erfreulich sie seien, so bergen sie doch zugleich Gefahren in sich, die aber wohl eine staatliche Aussicht bis zu einem ge- wissen Grade mildern könnte. — Mit der Erwerbslosig keit beschäftigte sich etn großer Teil der Rede, und eS war bezeichnend, wie fetzt daS Publikum lebendig wurde, nachdem es bet den mehr partei-prtnzlpiellen und partei-historischen Erörterungen geschwiegen hatte. BraunS betonte, daß ent gegen allen Vorwürfen, die einmal baS Zuviel, das andere Mal bas Zuwenig der sozialen Fürsorge tadelten, fest,»stellen sei: Seit dem Zusammenbruch find olle sozialen Einrichtungen Deutschlands weitaehcnd gefördert worden. DaS alte Deutsch land hatte keine Krteasbcschädtgten, keine Arbeitslosenheere: seine sozialen Aufgaben waren gering gcnüber denen, die da» NachkrtegSdeutschland zn erfüllen bat. Gewiß ist noch nicht alle» so, wie e« zu wünschen wäre, aber eS ist viel erreicht und Deutschland ist, baS zeigen die Verhandlungen im Inter nationalen Arbeitsamt, heute wieder international führend auf dem Gebiete der Sozialpolitik. «>, Kandelsschule von Anna Kuhle L Anna Wakezyrrfka verlegt ihr« Unterrichisräume am Sonnaben-, -en 16. Oktober 1S26 nach Bürgerwiese 2,1. Stock, Sik« Frröinaudslrah«. Nnmeldonge» werde« von diese» lag« an in den nenen Räumen l l—l und 4—S Uhr entgegengenommen. nenen anödet. Und wenn — tch nehme den Schluß voraus — nach der Vorstellung die Darsteller kein Honorar erhalten. Herr Bardach nicht auffindbar ist, sintemalen er sich gleich nach Beginn der Vorstellung den Erlös — ganze Söll Mark — vom Kassierer hat geben lassen und sich so einen guten Abgang ver schafft ... Er hat sein Nadelgeld weg! . . . Gemeinschaft für Theaterkultnr! . . . Morgenfeier! . . . Auch daS technische Personal und der Thcaterdirektor sind, wie man liest, gc- schädtgt. Natürlich folgt diesen Angaben die Berichtigung, wie di« Träne auf die herbe Zwiebel. Herr Bardach erklärt, baß er an die Schauspieler keine Gagen zu zahlen habe, weil sse ohne Gagen gespielt hätten ibaS ist logisch, wo keine Gag« ge- zahlt wird, kann nur ohne sse gespielt werden», so sei es bei fast allen literarischen Matineen üblich s?>. Die Kosten seiner Matinee beliefen sich ans rund 1100 Mark, wovon 800 beglichen seien. Eine nette Rechtfertigung. Und wer Ist durch das Fehlen der 800 Mark geschädigt? Die Bühnenarbeiter. Wo- für endlich ist die tn heutiger Zeit recht erhebliche Summe von 1100 Mark verwendet? Für nichts. Zur Befriedigung der Eitelkeit von Herrn Gernegroß und Genossen. Denn der In halt dieser Ncvdel, über dir Herr Sternheim ssch halb tot gelacht haben will kleinem Schimpfen nach ist er springlebendig), be- steht tn einer kleinen Schmutzerei: besagte Nabel ist nämlich eine Haarnadel. Sie wird — hihi! — in einem Bett aefnndcn. Merkst du was? Zum Ucberfluß paradiert dies Bett, sinn- fällig benutzt, am Anfang und Ende deS Stückes aus der Bühne. DaS Ist die Pointe dieser Nadel. Carl SternhetmS Geschmack. „Neue Theaterkultnr- . . . „Morgenfeier- . . . Gibt eS denn kein Mittel, solchem Bluff zu steuern? Man denke sich die paar theatersrohcn Menschen, die von einer „Ge meinschaft für neue Theaterkultnr" leien und nun ihre paar Groschen für diese saubere „Morgenfeier- hingeben Man erinnert sich eines ähnlichen Falles aus vorigem Jahr. Wirt schaft. Horatio. Wirtschaft. Natürlich kann man weder Arnold Zweig noch Ernst Kamniher für diesen Unfug verantwortlich machen. Zweig Ist bekannt als feinsinniger Erzähler und Essanist. Kamnitzer hat die Entschuldigung für sich, baß dieses gänzlich im Sternheimschen Stil geschriebene Stück fünfzehn Jahre alt ist. Tr hat Inzwischen mit Hermann Bahr zu- sammen eine treffliche Manzoni-AuSgabe hera»Sgeges,-n und ssch lnrtsch betätigt. K. Sir s- Klein« Mnsskngchrlchte«. Die Trstausflibrung von Rudi Stephan» Oper „Tie ersten Menschen" am Lübecker Stadttheater ge- staltete sich unter Generalmusikdirektor Mannstaedt» mustkallsch und szenischer Leitung ,u einem austergewShnlichc» Erlolg. s Professor Bcrthold Likmann gestorben. Der Literatur- Historiker Geheimrat Bcrthold Lttzmann, zuletzt Professor tn Bonn, seit einiger Zeit tn München lebend, ist tm 60. Lebens- jahr« gestorben. s Ein «ener WiedervelebnngSapparat. Die Wieder- belcbung kann bet Scheintoten auch noch nach mehreren Stunden wicb-er erfolgen, selbst wenn Atmung, Blutzirkula, tion und Hcrzbewegnng nicht mehr nachweisbar sind. Wäh rend man früher der Ansicht war, daß dt« „künstliche Atmung um so erfolgreicher für die Wiederbelebung ist, je mehr Luft tn die Lunge ein. und ausgepumpt werden kann, ist man heute zu der Uebcrzeugung «»langt, baß die Methode der Wiederbelebung die beste ist, bei der neben der künstlichen Atmung der Blutkreislauf intensiv angeregt und daS Herz massiert wird. Danach müssen heut« bet einem Scheintoten nicht bloß die Atmung, sondern tn erster Ltnt« Herzbewegung und Blutkreislauf angeregt werden, und mau darf mit diesen Versuchen nicht vorzeitig aufhören, da häuftg die Versuche drei btS vier Stunden hindurch fortgesetzt werben mußten, um einen Erfolg zu erzielen. Für diese neue Form der Wiederbelebung hat der Wiener Facharzt Dr. R. Eisenmenger einen Apparat konstruiert, den er tn der „Umschau" eingehend schildert. Dabei wird ein gewölbter Schild derart über Bauch und unteren Brustabschnitt befestigt, baß dadurch etn luftdicht abgeschlossener Raum entsteht, in dem die Luft abwechselnd oerdtchtet und verdünnt werden kann. Hierzu dient eine elektrische Luftpumpe, die mit je einem Windkessel in Ver bindung steht. Die Saug- und Druckkraft läßt sich durch Ven tile in den beiden Windkesseln genau regulieren. Wird nun durch Saugluft der Bauch tn die Höhe gezogen, so muß daS Zwerchfell htnabrücken. und eS entsteht tm Brustraum Luft verdünnung. wodurch sowohl Luft in die Lunge wie auch Blut aus dem Kops und den beiden Armen zu Lunge und Herz gelangt wird. Wirb dagegen durch Druckkraft der Bauch ein- gedrückt, dann wird daS Zwerchfell hinaufge-rängt, der Brust, raum eingeengt, und die Luft muß aus der Lunge entweichen: das Blut strömt aus Herz und Lunge nach Kopf und Armen. Gleichzeitig wird auf baS Herz etn kräftiger Druck anSgeübt. Das im Bauch befindliche Blut wird durch diese Druckschman- knngcn ebenfalls in den Kreislauf gebracht. Mit der künst- lichen Atmung wirb also gleichzeitig etn künstlicher Kreislauf erzeugt. s Die modernen Sprachen an den Gchnlen NenyorkS. Die Abkehr von der Kriegsvsnchose und die wirtschaftlichen Neu- ortenticrnngen machen sich jetzt auch an den Schnlen der Ber einigten Staute» allmählich bemerkbar. Nach der letzten Sta tistik der von den Schülern der Ncunorker höheren Nntcr- rtchtSanstaltcn gewählten Fremdsvrachcn befindet sich da» Deutsche wieder in stetigem Ausstieg, wenn auch noch nicht in dem erwarteten Maße. Während die Zahl der am deutfchen Unterricht teilnehmenden Schüler 1916/17 mit 28 808 weit voranstand, um tm nächsten Jahr auf die Hälfte zu sinken und bau» fast vLIlltg auszufallen, hat st« sich jetzt wteüor bt» ans 6285 gehoben. DaS Französische und daS Spanische iübrigens auch daS Lateinische) befinden sich seit einem Jahrzehnt ln beständigem, bet Spanisch und Lateinisch nur durch vorüber gehende Rückschläge unterbrochenen Forttchreiten. Dt« Zahl der Französisch treibenden Schüler der Cito ist von 14 714 tm Jahre 1VI6/17 auf 88 668 tm Jahre 1926/26 gestiegen, während die entsprechenden Zahlen tm Spanischen 18 362 und 82 416 sind. Prozentual steht der italienische Unterricht, der gewisser maßen al» neues Fach «»stritt, mit 26 Prozent an der Spitze, wen« er auch mit der absolute» Zahl von 1484 TellneHmeri, erst eine geringe Rolle spielt. t* Entdeck»«« eine» apokryphe« Evangeliums. In der Bibliothek der Kathedrale von Hcrcford, England, ist ein Manuskript tn lateinischer Sprach« deS 18. Jahrhunderts ge funden worden, das der Entdecker. Dr. JameS aus Eton. für daS Fragment eines apokryphen Petrus. Evangelium» hält. ES schildert die GeburtSgeschichtc Jesu mit vielen tn den kanonischen Evangelien nicht ent haltenen Details und folgt zum Teil dem MatthäuS-Evan- geltmn. zum Teil einer anderen, bisher noch nicht bekannten Quelle. Bücher un- ZeMchriflerl. X Friedrich Man«» Pädagogische» Magazt«. «vhandlun- ge» vom Gebiete der Pädagogik «nt Ihrer Hlkf»- wtssenschasten. Heft IM». Schriften zur politischen Bildung. Herausgegeben von der Gesell schalt „Deutscher Staat". V. Reihe. Ehriftentum. Heft 8: Deutschtum und Christentum von D. v. Walter, Professor an brr Universität Rostock. «Hermann Beyer L Sühn« tveyer L Mann). Herzoglicher Hofbuchhänbler, Longeniasza.i X PanlnS unter de« Juden, ,»» Fron» Werfel. Drama- tische Legende In sech« Bildern. iBerlag: Paul Zsottray, Berlin, Wien und Leipzig.! X Reise ahne Gefahr! Die BetriebSsscherhei« ans »er Deutsche» RelchSdah«. iBerlag G. S. Mittler »c Sohn. Berlin 8^ 08, Koch- ftrah« NN/71.» X De» gare» Uaterga«,. Geschichtlicher Roma» »,n Friedrich Immanuel. iBeteranendank-Berlag »toll Wegener. Berlin.! X Kale«»er Friedrich »er «rotz» «Frlderlcu» Rex». Sin Alma nach sstr da« Jahr 1027. tn dem „Deutsche Ar« treu ewahrt". Ein Jahrbuch sstr die vaterländtichen Berbände und Berrtne, Insbesondere sstr tete echt deutsche Familie. Herausgeber: Herm. Oesterwitz. iBerlag: C Richard Kunze, Leipzig.» X Ban Zauderer» und Soldat«» Geschichte» von Woisgana G » etz. i un» 2 Auslage. «Berlag: Adol« Bonz ch Vom».. Stnttm»rt.) X Beethaoru« uusterdliche Gell«»««. Der Roman leine» Leben». Lieden« und Leiden» von Joseph Aug. Lux. Mi« 17 Wledergahxn nach »eltgenässslchen Bildern und Dokumenten - und sech» Faksimile». Romane dersthmter Männer und Frauen. iSeolag «o« »ich. Bovg, veett»^
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