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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.10.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261015013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926101501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926101501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-10
- Tag 1926-10-15
-
Monat
1926-10
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.10.1926
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Oerlliches un- Sächsisches. Sieh die Wählerlisten nach! Dies ist auch ein Teil der Wahlpflicht, die alle in der Fron« ne„en die Kommunisten und Sozialisten beider Schattierungen sietp-nden Wähler und Wählerinnen erfüllen müsse«. Wer nicht in die Liste einnetranen ist. hat sein Wahl rech«, daö gerade dei der diesmaligen VandtagSwahl für die Anhänger der Ordnnngspartciru eine sehr grobe Bedeutung hat, eingebübt. Die in di-r Stadt Dresden ausgestellte« Wahlkarteien liegen nur noch dis mit Sonntag, den t7. Oktober, an den Wochentage» von tL diS 8 Uhr. am Sonntag oon lü dis S Uhr auS. In der Hauptsache befinden sich die AuSlegestelle» in den Wachen der Stadtbezirks!nspcktionen. AuS den Bekannt machungen. die an den öffentlichen Anschlagtafeln innerhalb der Anstegedezirke angebracht stnd, ist z» ersehen, wo jeder Wähler seine Kartei cinlehen kann. 12 Liften für die vandtagswahlen. Bis zum Meldeschluß am 14. Oktober waren beim Laudes wahlleiter folgende Kandidatenlisten eingegangen: 1. -llisozialdeiuokratische Partei. 2, Dcntschnalionale Partei. 8. Deutsche 2'vlkspartei. 4. Sozialdeinokraiische Partei. s. Komm uni stis che Partei. 6. Demokratische Partei. 7. WirtschaftSpartei 8. Völkisch-soziale 1'lrbeiisgemcinschast. 9. Zentrninsvartei. 19. Nationalsozialistische Arbeiterpartei. lt. „Reichspartci sür BvlkSrecht und Aufwertung" tSparer). IS. Ncichsvcrdand der Dentschen HanS- und Grundbesitzer » Die „H a nsbesitzer - Li st e" t2tr, 12) ist eine Quer- liste. Dieser „Reichsverband" eristiert in Sachsen überhaupt noch nicht, er stellt eine kleine Absplitterung des großen deut schen „Zentralnerbandes"" der Hans- und Grnndbesstzervereine dar, dem auch der Landesverband Sachsen angehört. Wie wir hören, wird der Landesverband diese Onerliste in schärfster Weise bekämpfen und dabei an seiner Parole scsthalten: Die Hausbesitzersti»niien den bürgerlichen Parteien, die Vertreter von ihnen auf der Kandidatenliste haben. Anschläge unv Plakale dürfen nicht an Häusern, Planern, Einfriedigungen, Bäumen, Masten u. dgl„ sondern nur an den Plakatsäulen und An schlagtafeln angebracht werden, die von der Plakatabteilnng -er Dr. Günv'chen Stillung verwaltet werden (Anmeldungen dazu Breite Straße 7 9. :i. Obergeschoß). Lediglich Gewerbe treibende dürfen ihre Eleschästsanzeigen an den Gewerbe räumen, Grundstückseiaentümer Verkaufs- und Vermietung-- anzeigen an ihren Grnndstücken anschlagen, In anderen Julien muß vorher von der Behörde i Banvolt,zetamt, Neues NathanS, I, Obergeschoß) besondere schriftliche Genehmigung erbeilt worden sein, Zuwiderhandlungen werden, soweit nich-t wegen Sachbeschädigung oder dergleichen schärfere Strafen verhängt werden müsfen, mit Geldstrafe bis zu 156 Reichs mark oder Haft bis zu 14 Tagen geahndet. Da das unerlaubte Zettelankleben an Häuser usw. sehr überhand genommen hat, werden alle Einwohner aufgefordcrt, Zuwiderhandlungen unter Angabe der Täter dem Rat zu Dresden, Banvolizelamt, auznzeigeu. Am Dresdens zweiten Dlirgermettler Wie wir bereits in unserem letzten Abendblatt berichteten, und auf die Ausschreibung der Stelle eines zweiten Bürger meisters von Dresden, die bekanntlich durch das Ausscheiden des zum Reichsminister deö Innern ernannten früheren Bürgermeisters Dr, Külz freigeworden war, 67 Bewer bungen eingegangen. Aus Dresden befinden sich hierunter folgende Ramen: Tie Stadtrüte Köppen. Dr. Hilbert. Dr. Krumbiegcl, Dr. Matthes. Stadtbaurat W a h l und der kommunistische Stadtral Grüner. Von Leitern größerer kommunaler Verwaltungen seien genannt Oberbürgermeister Dr. Hartenstein, Freiberg, Ober bürgermeister Tr. Niedner. Bautzen, 3. Bürgermeister Dr. Kubitz. Leipzig. Oberbürgermeister Dr, Buhl. Hof, Stcrdt- rat Dr. Böhme, Ehemnitz, Bürgermeister Dr. U n g e t h ü m, Löbau, Bürgermeister Dr. Leißner, Meerane, Stabtrat Fr ick, Meißen, Bürgermeister Pick, Stettin, Bürgermeister Dr. Warmbold, Güttingen, Bürgermeister Tr. Schrei ber. Prenzlau. Für Musikinftrumenkenunlerrichk ln den Schulen. Beim Landtage ist folgende Kurze Anfrage der Deut schen Volkspartei durch die Abgeordneten Voigt und Schmidt an die Negierung eingegangen: »Immer häufiger und nachhaltiger wird ans Eltern kreisen das Verlangen gestellt, in den Lehrplan der Volks und der höheren Schulen Musikunterricht aufzunehmen und hierbei außer Violine und Klavier auch volkstümliche In strumente. wie Ziehharmonika, Saute, Gitarre und Bla», iiistrumente, etnzubezivhen. Ist die Regierung bereit, diese» Ziel ernstlich !n» Auge zu fassen und nötigenfalls dt« Ge- metnden zur Unterstützung de» Plane» zu gewinnen? Ist die Negierung berett, darauf hinzuwirken. daß bei aus Ment- liehen Mitteln zu beschaffenden, dem Unterricht, Schulaus» führungen und dergleichen bienenden Instrumenten Erzeug, ntsse der sächsischen Industrie brvorz»zgt werben. Wir be- gultgen uns mit schriftlicher Antwort? — AuS dem Konsnlarwcsc«. Dem Konsul von Panama in Dresden, Hans Hohl, ist namenö de» Reiches da» Exe- quatur erteilt worden. — Die Diensiräume be» Justizministeriums sollen ln der Zeit vom 16. bi» lS. November gereinigt werden. Während der NeinigungSarbetten werden am 46. und N. November in den Abteilungen für Personalfachen und für Wirtschaft», angelcgenhetten sowie tm IusttzrcchnungSamt und in der Iusttzmtnisrerialkasse, am 12. und 13. November in den AL- tetlungen für allgemeine Angelegenheiten und für den Straf- Vollzug, am 15. und IS. November in der Abteilung für Gnadcnsachcn nur dringliche Geschäfte erledigt. — Die Uebersiedlnng der Infantcricschule von ihrem bis herigen provisorischen Standorte, dem Truppenübungsplatz Ohrdrufs in Thüringen, nach Dresden ist jetzt tu vollem Gange. Die umfangreichen, auf dem Gelände der ehemaligen Kadetteuanstalt »eucrichteten Baulichkeiten werden nach und nach mit den eintresseuden Lehrgängen belegt. Der neue Jahrgang der Offiziersschüler wird bereits in Dresden aus genommen werden. Für Mitte November ist auS Anlaß der bis dahin beendeten Uebersiedlnng eine Feier geplant, die mit einer Parade der gesamten Dresdner Garnison verbun- den sein wird. Kommandeur der Infanterieschule ist General v. A in S b e r g. Der Lehrkörper besteht ans rund 86 Offi zieren. — Straßcnbahn-Eilwagcn Niedersedlitz—Postplatz. Im Anschluß an die probcweisen OmnibuSsonderfahrteii des Ver» kehrSvereinS Pirna zwischen Pirna und Niedersedlitz verkehrt an den beiden Sonntagen (17, und 24, Oktober) versuchsweise ein Straßenbahn-Eilwagen von Niedersedlitz nach dem Post, platz, Abfahrt ab Bahnhof Niedersedlitz 1,8 Uhr nacht-, Ankunft auf dem Postplatz 1,45 Ubr nachts ldort Nacbt- wagenanschlüsse nach allen Nichtnnaen). F a h r t m c g: Ab Niedersedlitz wie Linie 12 bis Ttübelplatz, dann Grunaer Straße, Pirnaischer Platz, Ivhaiinstraße. Nltmarkt, Wilsdruffer Straße. Pvstplatz, lA»schließend Einrückesahrt nach dem Bahn» Hof Waltherstraße,) Der Wagen trägt Fenster, und Vorstcck- schild mit der Aufschrift „Eiswagen", Für die Fahrt ist der ge wöhnliche N a ch t w a g e n - F a h r p r e i S zu entrichten. — Vorübergehende Umleitung der Straßenbahnlinien 1» nnd 18, Wegen 4)>a »arbeiten verkehren bis auf wettere» die Wagen der Linie 12 zwischen Albertplah nnd Johann- Gcorgcn-Allce über Hauptstraße, Nenstädtcr Markt Augustns. brücke, Sehlvszplatz. Nenmarkt, Mvritzstraßc: die Wagen der Ltnte 18 zwischen Rathenauplatz und Pirnaischer Platz durch die Amalienstraße. — Znr Erleichterung der Abholung von Kartofsel- sendungcn sind die Schalter und Güterschuppen der Reichs- bahn in Dresden-Neustadt, »Friedrichstadt, -Altstadt und -Reick an den nächsten Sonn- und Festtagen von vormittag» 8 Uhr bis 12 Ubr mittags geöffnet. — Einsturz von Schachtarbcitcn. Aus dem Ptrnatschen Platz, wo gegenwärtig AnSschachtungSarbciten für eine Un,spannstelle des städtischen Elektrizitätswerkes vorgenom» inen werden, brachen am DvnncrStaa mährend der Früh- stückszett der dort beschädigten Arbeiter größere Sandmengcn ans bisher ungeklärte Weise herein, so daß nicht unbedeutende Senkungen deö Terrains etntraten. Die Banlcituna war gezwungen, die Bedürfnisanstalt, sowie den in dem Ge bäude nniergebrachteii ZciinnaSverkaufSstand zu schließen. Die Straßenbahnlinien t2 und l8 wurden umaeleitet. Man hofft, btS Sonnabendnacht die Ausschachtungen wieder fret- znmachen, — BiSmarck-Hochschule. Montag, den 18, Oktober. abendS 148 Uhr, beginnt Winckelniannstraße 4 Dr, Maurenbrecher eine auf drei Abende berechnete Vortragsreihe über: „Marxismus nnd Ernnigeltum". Montag: Die innere und Susrere lieber- Windung des Marxismus: DienStag: Die sozialen Grund gedanken des Elningelinms: Mittwoch: Dte seelischen Voraus setzungen unserer wirtschaftlichen Wiedergeburt. — Die Krcisstelle Neustadt, umfassend die Bezirke de» 27., 28., 29., 35. und 41. PflegervcreinS, ist am 14. Oktober von Wilhelmplatz 7 nach Große Klostergasse 2,1, verlegt worden. Am gleichen Tage erfolgte dorthin die Verlegung der Nachlaßverwcrtnngsstelle auö dem Stadthaus Thcaterstraße. — Heimatschutzvorträge. Heute Freitag 8 Uhr findet tm VereinSlmuS, Zinzendorsstraße, der Lichtbildcrvortrag: „Sach- sen im Kartenbilde von ehedem und heute" statt, den Ober» staatSarchivar Dr. Beschorner. Dresden, hält. Karten an der Abendkasse. — Ucber »Differenzen t» Dresdner Küustlerkreisen* schreibt uns der Obmann deS Beztrksverbandes Dresden der Genossenschaft Deutscher vsthnenange höriger: »Wie wir au» gut unterrichteten Kreise« erfahren, sind innerhalb der Dresdner Künstlerschaft ernsthaft« Differenzen auSgebrochcn. Namen dürfen wir natürlich nicht mtttetlen. Man hört jedoch, daß sich mehrer« der hrltrbtesten Bühnenstar» ernsthaft tu Streitigkeiten befinden. Die Situation ist dadurch noch ernst. Hafter geworden, al« sich auch dte Gesamtheit der Künstler- schüft durchaus nicht neutral verhält, sondern in dem Streite aufs lebhafteste Partei ergreift. E» dreht sich u>m dte Rollen» Verteilung bei dem Süostlerverkauf tm Hause Nenner. Jeder wünscht natürlich, seiner künstlertlcheu Jndivtdlralitüt entsprechend beschäftigt zu werden. E» ist aber nun natürlich sehr schwer zu entscheiden, welche» die tragt- scheu Parkten tn einem Modehause sind. pährend -er prak» tischen Durchführung der Nolle de» jugendlichen Liebhaber» aus Gründen der vetrtebsdifztpltn einige Schranken gezogen sind. Glücklicherweise hat ja da» Modehaus Renner fo viel Abteilungen, daß e» nicht allzu schwer kein dürfte, dt« meisten der austauchcnden Wünsche zu befriedigen. Immerhin Ist e» keine leichte Ausgabe. 116 Künstler zu placieren. S« kann jedenfalls bestimmt damit gerechnet werden, daß kein Besucher auch nur einer Abteilung zu kur» kommt? — AusstrllungSsilm der Deutschen LanhwirtschaftS-Gesrll, schuft BreSla« tSSS. Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft hat von der letzten Ausstellung tn Breslau einen Film her- stellen lassen, der insbesondere sür alle die Landwirte interessant sein dürfte, dte die Ausstellung nicht besuchen konnten. Der Film ist für die den KrciSdirektionen der Landwtrtschasts. kammer angcschlossenen landwirtschaftlichen Vereine durch den ZentralauSschuß für Landltchtsptel«, Berlin SW, 11. Brrnburger Straße 18. kostenlos zu beziehen gegen Erstattung der Transport- und Verpackungskosten. — Wcrbcscha« d«r Hanptftrafte und Nebenstraßen. Nach, dom die Konzerte am Montag, DienStag und Donnerstag glänzend verlause« sind und außerordentlichen Anklao« beim Publikum gefunden haben, wird dte Interessengemeinschaft da» Konzert am Freitagnachmittag von 8 bt» 4 ttbr um eine halbe Stunde verlängern. In dieser halben Stunde wird Obermusikmetster Thiele von der Kapelle de» 1. lIäger.) Bataillons 16. tSächs.) Iitf.-Nogt». aus allgemeinen Wunsch fast sämtliche alten Dresdner Parademärsche zum Vortrag bringen. —* Warn»«« vor einem betrügerischen Geschäftsreisenden. Gewarnt wird vor dem 18 Jahre alten Reisende» Werner Schiller au» Jauer in Schlesien, der al» betrügerischer Pro- vtsionSretseuder umherretst. Er hat sich von verschiedenen hiesigen Wäscheftrmen als Reisender amsiellen und Muster kollektionen auShändtge« lassen. Damit bietet er Wäsche unter Pretz an und nimmt Aufträge und Anzahlungen entgegen, dte er aber nicht abltefert, sondern in eigenem Nutzen ver» wendet. Beim Betreffen woll« man ihn dem nächsten Poli» zetbeamten übergeben. — Der Laudevverel» staatl. geprüfter Desinfektoren für Gochs«, btclt Im Hörsaal Sk» Deutschen Hygiene-Museum», Dresden ein« Mitgliederversammlung ab. Dem Berts» über den Besuch der Hogiene-AuSstellung in Dütteltwrl durch de« t. Vorsitzenden, Inspektor Jäckel, folgte et» Bortrag oo» Dr. Retchardt »ow Zächs. Serumwerk Dresden, über „Herstellung und Verwendung »ou Impf, flössen" Sine Anzahl Lichtbilder erläuterten dt« Herstellung dieser Stoffe und gaben den Desinfektoren einen Einblick, mit welch grober Gewhjenbasligketl diese Stvsse hergcstellt werden, BcztrkSarzl Medi- zinalrat Dr. Eauerbrcv, Löbau, sprach über „DeSinsektlonSverhÄlt- ntsse aus dem Lande und Ihr» Organisationen", Anzeigepfllcht, De«» InsektionSIebrkurse und vesoldungSverhällnijs« sandru bet de» 8»- Hörern grobes Interesse, verschieden« Firmen hatten ihre Prä parate ausgestellt. Verhaftung des Generalkonsuls vr. k. c. Wilhelm Aaulmann. Bei h«r Staatsanwaltschaft Dresden habe« auswärtig« Gläubiger bes bekannten Großindustrielle« Wllhel« Kaufmann gegen ihn eine Strafanzeige wegen de« trügerischen Bankrotts erstattet. Die staatSanwalt» schastlichcn Erörterungen, die StaatSanwalt Kau mann vor nahm. führten am Montag zum Erlaß eines Haftbefehls gegen den Beschuldigten, der alSbald auch dem Untersuchungs gefängnis beim Landgericht Dresden zugeführt ward«. Inzwischen ist tn dieser Strafsache bereits die Vorunter suchung eröffnet und mit der weiteren Bearbeitung dieser Angelegenheit der Untersuchungsrichter LandgerichtSrat Dr. Schaffrath beauftragt worden. In Handel», und In- dusiricllenkrelsen erregt die Verhaftung von Wilhelm Kauf mann großes Aufsehen, lieber die Gründe, dte zum Erlab eine» Haftbefehls führten, war an zuständiger Stell« ein« Auskunft nicht zu erlangen,- es soll sich dem Vernehmen nach lediglich darum handeln, einer Verdunkelungsgefahr vorznbeugcn. Dte Strafanzeige ist angeblich auf Mitteilungen eine» ehemaligen Angestellten hin erfolgt. s Der Gesamlauflage vorliepen-er Nummer liegt „Renners Modeblall", dte Kaus« zeilung das Modehauses Renner, Allmarkt, bei. Weihe -er Burg Wettin. Von Tr. Erich S c l l h e i m. Halle tSaale). Am Sonntag i>7,> findet die Weihe de? alten Stamm schlosses deS ehemaligen sächsischen Königshauses, der Burg Wettin bei Halle, statt. AuS diesem Anlaß wird ein Rückblick auf die Geschichte der Burg allgemeinem Interesse begegnen. Kein Chronist vermeldet das Gründungssahr der Burg Wettin. aber schon in grauer Vorzeit bestand auf dem ragen den Porphiirfelien an der Saale als einem strategisch wich tigen Stützpunkt eine Siedlung. Kelten 'aßen zuerst hier. Dann kamen Germanen, bis stch um das Jahr 666 die Slawen festictzten und der allen Laalesiedlnng den -Namen Wettin shcr- zulciten von der slawischen Gottheit Svantvwit) gaben, Erst Karls deS Großen gleichnamiger Sohn warf die Slawen nach schweren Kämpfen über die Saale zurück nnd baute die alte Bolksburg zu einem festen Kastell ans. Seit Heinrich I. residierte hier ein Gaugraf, zunächst ein Graf Billung, dann der mächtige Graf Rikdag, und, als dessen Geschlecht auSgestorben war, Tedi von Bnzizi, der seit »97 als Besitzer der Burg Wctlin und als Stammvater des säch- st'chen Königshauses anui'vrcchen ist. Einer seiner Nachfolger, Ser im Jahre li)9i verstorbene Thicmo. nannte sich als Erster Gras von Wettin, Sein Sohn Konrad der Große mehrte den Familienbe'sitz ganz gewaltig. A!S sein Geschlecht zu Anfang des 13, Jahrhunderts im Mannesstamm erlosch, ging die Graf schaft Wettin an die Brehnacr Linie über, bis sie zu Ende dieses Jahrhunderts durch Schenkung an das Erzbistum Magdebnra fiel. Landessürstlichcs erzbischöfliches Amt blieb die gräfliche Burg Wettin bis zum Jahre 1441. Dann aelangte ste durch Kauf in den Besitz der Familie der Herren Ans dem Winkel, bei denen sie über 350 Jahre, nämlich bis 1795, ver blieb, In die'em Jahre erwarb die Burg die NeichSgräsin von Merode, die sie aber bereits im Jahre 1803 an den Prinzen Friedrich Christoph Ludwig von Preußen verkaufte, den Vater des Prinzen Louis Ferdinand, der bis zu seinem Heldentod bei Saatfeld ans der Burg wohnte. Noch heute wird hier daS Priin-LouiS-Ferdinand-Zimmcr gezeigt. Nach dem Tilsiter Frieden wurden Stadt und Burg Wettin sranzösiich, nm dann 1815 preußische Krondomäne z» werden. Seit 1925 ist die Burg Wettin in den Besitz des Thüringüch- Sächsischcn Geichicliisvercino iSilz Halle) übcracgangcn. Tic Anfänge der Burg Wettin gehen, wie ichon ausgeführt, bis in die graue Vorzeit zurück. Unter den Karolingern ent wickelte sich aus der slawischen Volksburg ein Kastell mit stän- diger Besatzung, das unter Heinrich I, zum Schutz gegen die Ungarn mit Steinmauern umgeben wurd«. Der erste Besitzer Wcttins. der wehrhafte Dedi. trennte die Burg durch einen Graben in zwei Teile, in ein vorderes Dreieck, den sogenann ten Winkel, und in das Bollwerk mit der Pctrikapell«. Der erste Graf von Wettin, Thtemo, der auch als Mitcrbauer deS Nanmbnrger DomeS bekannt geworden ist. ließ an der Burg umfassende Arbeiten auösnhren. Er schuf u. a. die festen, zwei bis drei Meter starken südlichen Schlos-gebände. versah die Siedlung Wettin, die sich an die Burg anschloß, mit einer Schntzmauer und ließ wohl auch an Stelle der bescheidenen Pctrikapclle eine Petrtkirche erstehen, dte zu Anfang d«S 19, Jahrhunderts vom preußischen Fiskus abgebrochen wurde. Thiemos Sohn Konrad residierte nur wenig aus der Burg und setzte daher auf dieser Castcllani ein, die sich später Burg- grasen von Wettin nannten und an den nm daS Jahr 1000 erbauten Bergfried die Burggrafen- oder Oberburg an- schlossen, von der heute nur noch ganz kümmerliche Neber- restc vorhanden sind. Die alte Grasenbnrq oder auch Burg zum Winkel genannt, schaut dagegen noch immer mit ihrem im 17. Jahrhundert erbauten Turm trutzig zu Tal. Und nun wird sie aus langem Dornröschenschlaf wieder zu neuem Leben erwachen. Der Thüringisch-Sächsische Gc- schichlsocretn erwarb die Burg, um diese historische Stätte vor dem drohenden Verfall oder vor dem beabsichtigten Um bau In profane Fabrikräume zu bewahren. Eine Bnrg- Wcttin-Bau- und Verwaltungs-Gesellschaft m. b. H. lSitz Halle) wurde gegründet, die daS Projekt energisch förderte. Unter der Leitung des bekannten Burgenforschcrs Professor Bodo Ebhardt ist man rüstig ans Werk gegangen, hat Wieder- herstcllungsarbeiten auSführen lassen, sowie Sammlungen von Waffen und Altertümern zum Schmuck der Räume heran- aezogen. Und nun wird ein bereits seit Jahren gehegter Wunsch Verwirklichung finden: Ingendverbände. Krlegervcr- eine, die Studentenschaft Mitteldeutschlands nnd andere Ver bände und Organisationen werden auf der Burg ein Heim erhalten. Diese wird aber auch nach und nach allen Kreisen der Bevölkerung zugänglich gemacht werden, und sicherlich wird die schöne Lage von Stadt und Burg Wettin mit dem herrlichen Blick ins Taaletal sowie die sachgemäße Erneuerung und Ausschmückung deS alten Stammschlosses der sächsischen Könige viele Besucher von fern und nah hcranziehcn. Kunkl und WitteiMaN. f Dresdner Theater-Spielplan sür heute. Opern- Hans: „Die Entführung aus dem Serail" s148): S chau- sptelban«: „Rose Bernd" f148): Albert-Theater: ^>te Glatze und bor BnbUopf" sX8); Restdev»- Theater: „Dte lustige Witwe" (148): Die Komödie: „Der Garte« Eden" (K8): Eeutral-Theater: „In der JohanniSnacht"" (148). f Di« Komödie. Ter Borrxrkinis für den a« »z. Oktober >2 Uhr stattfindenden Vortrag von Alexander Moisss hat begonnen. .Kartenbestellung auch telephonisch 11739/22444 an der Theaterkasse. 4 Veranstaltungen. Heute im Harmoniesaal: Liederabend tzhar- lotte Sehkader. Am Klavier: Karl Pembaur. Mitwirkung: Han» Schräder töello). Anfang 148 Uhr. 4 Gauuabeudvesper >« der KrenzNrch«. Die au« Anlaß der 790.Iahxfe>er der Kren, schale am 9. Oktober veranstaltete Fe st vesper wird nächsten Sonnabend in der Sreuzkirch« wiederholt. Texte iSv Psg.s an den Kirchtüren. 4 Gesellschaft stir Literatur und Kunst. RSchsten Mittwoch, de» 29. Oktober, wird von abends 143 Ubr an Pros. Dr. Günther Neumann unter Vorführung von Lichtbildern über Verkleidung«- künste der Tiere: am 19. November RegierungSbaurat Dr.-Ing. Hubert Trmisch über den Dresdner Zwinger, und am 8. De zember Prof. Dr. Otto Oertel über August Strinbberg sprechen. Am 1. Dezember wird tm Saale der „Harmonie" ein Klavierabend von Georg v. Harten Nattsindcn. 4 Vom Reußischen Theater. An» Gera wir- «n» ge schrieben: Die wirtschaftliche Lage und dte Opposition einer gewissen Gruppe, die von der einheimischen Presse aller Par teien energisch als unberechtigt bekämpft wurde, hatten einen Rückgang des Anrechtes zur Folge. Nach den erfolgreichen Ncuctiistilidtcrungcn von „Nathan der Weise". „Eäsar und Cleopatra", „Oberon" (Bearbeitung Mahler), .Metße Dame" usw. Neigt die Anrcchtszifser und besonders der Nbendvcrkauf von Tag zu Tag tn auffallender Weise. Augenblicklich wird „Macbeth" tn der Nebersctznng von G,indols neu einstiidtert, tn der Oper „Samson und Dalila" tn der ttcbcrsctzung von Gustav Brecher,- Emma Vtlmar-Hanse» beginnt ihren Elast- splclvertrag als Dalila. Bis Weihnachten folgen u. a. „XerxcS" von Händel. Uraufführungen von Falla, Giicccht, Schiff und Bluth. -f* Berliner Theater. WaS ist und wie entsteht eine Dhea^er-Morgenfeier? Wenn der kleine Verein Gernegroß für drei Sonntagsmittagsstunden ein Tbcaterchen mietet »nd al» „Gemeinschaft für neue Theaterkultur" (Lettnng Wolf Bardach) in dieser Zeitspanne die Mihnc gründlich von aller „Korruption" säubern, das GcschästStheater und Starlnstcm auSrotten will. Wenn in einer wortreichen Ansprache von einem sonst so gescheiten Mann wie Arnold Zweig ge klagt wird, es gäbe keine Dichter, daher auch keine Stücke, und im selben Atem: es gäbe aber doch Stücke, und hier sei eins. Wenn dann der Vorhang hochgeht tbevor es die Zuschauer tt»n) und ein jammervoller Schmarren, genannt ,^k>te Nadel", verfaßt von Ernst KamnItzcr. unter dem Schirm m»d GchtzI oovLarlSter»hetmdt«Mr „Fet«r" Evfchl«.
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