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Dresdner Nachrichten : 06.10.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191310068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19131006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19131006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-10
- Tag 1913-10-06
-
Monat
1913-10
-
Jahr
1913
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.10.1913
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Hege», vb die Koilsumentenfrage im Reichstag eine grund sätzliche Erörterung erfahren wird, Zum Dritte» drängt der sich bereits vollziehende Aufmarsch anderer Interessen« verbände fiir de» kvmmenden ReichStagSivahlkainps zum Zusaminenschiliß im Bunde und lafit es nötig erscheinen, nach Anschluß auszuschaneli. Das „Kartell der schassenden Stände" muh i» seinen Kräften zum mindestens paralleli« sierl werde», nm eine einseitig betriebene Zollpolitik ver hüten zu können, ei» einem Zusammenschluß aller Fest- beivldeie» in politischer Hinsicht wiesen endlich Aeuberuu- gen ane RegierungStreiien hin. die erkennen lassen, das, ge wisse 4'eaintensragen einheitlich gelöst werden sollen. Wenn der Bund an die Pensionäre insbesondere appelliere, sich an jeder ReichoiagSwalil aus das lebhafteste zu beteiligen, so habe das seinen (»rund darin, daß die beschichte der Pen sionäreingaben beweise, daß die Aussicht auf Erfolg gestiegen sei entsprechend der Fortschritte der vom Zentralverband ehemaliger Beamten und Lehrer auogebanten Organlsa tivn der im Ruhestand lebenden Fcstbesvldeten. Daß der Bund wie früher, so auch bei de» letzten Eingaben zum Reichstag den Pensionären treu zur Leite stehen wird, wurde von dem Borsitzenden erneut betont. Rach diesen allgemeinen Ausführungen brachte der Borsitzende die schriftliche» Aeußerungen zur Verlesung, welche auf Eirund gleicher Anfragen an die bürgerlichen Kandidaten von diesen zzn» Programm deS Bunde» eingegangen waren. Die Bersammlung, die gleichzeitig mit Genugtuung die Mitteilung von einem weiteren Wachsen der Ortsgruppe entgegengenommen hatte, stimmte nach eingehender 'Be ratung, an der alle politischen Richtungen vertreten waren, einstimmig folgender L n t s ch l i e ß u n g zu: „Ans Srund der schriftlichen Aeußerungen der bürgerliche» Kandidaten ist festznstellen: l. Rechtsanwalt RIveppel hat sich mit ganz geringen Abweichungen zu allen unseren Programmforde- rnngen bekannt, 2. Dr. Hartmann begrüßt die Gründung de» Bunde» auf da» wärmste, bemüht sich auf die Haupt punkte unseres Programms einziigelien, kann sich aber im Augenblick nicht zu den einzelnen Forderungen äußern, weil man dieselben gründlich dnrcharbeiten und mündlich besprechen müßte. Im Hinblick auf diese Lachlage ist es nicht möglich, den Mitgliedern der Ortsgruppe für die Er satzwahl in Renstadt eine klare Walilanweisung nach Punkt :! unserer Richtlinien zu geben, ES wird aber er wartet, daß jeder entsprechend seiner politischen lleber- zeugung das Wahl rechi ausübt. nm nach Möglichkeit einen der bürgerlichen Kandidaten in die Stichwahl zu bringen." — hlnbiläen. Am l. Oktober feierten zwei Beamte der K ö » ig l. P o r z ella n m a n u fakt n r Ai eißen ihr wjährigeS Dienstinbilänm, der Borstand der Leipziger Porzellan Niederlage Faktor B a r i n g und der Bureau- assistenl beim Aieißner Hanvtlager Schade. Beide Herren wurden von der Administration beglückwünscht und durch Glückwünsche und Geschenke ihrer Kollegen erfreut. Ergebnis de» KornblnmentageS. Der Kvrnblumen- tag im Königreich Sachsen zugunsten der Veteranen hat nach Abzug der Unkosten 05 0 OOO Ai k. ergeben. — Abschied Pfarrer IX Hilbert» von der Annen- gcmeinde. ES ist kein alltägliche» Ereignis, daß ein Gvttes- ^ hau» in der Großstadt die Menge der Kirchenbesuchcr nicht zu fassen vermag. Die Anncnkirche erwies sich am Svnn- ^ lag vormittag als zu klein. Die Gemeindeglieder waren ^ gekommen, um Abschied zu nehmen von ihrem Pfarrer, rH nm denen Berninng vor wenigen Jahren ein heißer Streit ^ entbrannte und dem es doch gelang, in kurzer Zeit nicht nur die Herzen seiner Pfarrkinder sich zu erobern, sondern auch in der weiteren Stadt sich eine Gemeinde zu gründen, »r die dem streitbaren Theologen und glaubensstarken Predi- V " ger von Herzen zugetan war. Sv war auf beiden Seiten der gestrige Abschied nicht leicht. Pfarrer l). Hilbert gab dem in der Einleitung seiner Predigt Ausdruck, indem er '2^ a. ansführte: Zui» letzten Riale stehe ich auf dieser H 2 Kanzel als Euer berufener Hirt und Seelsorger. Ich --ninß Ao'citied nehmen von Euch, von meiner lieben Annen- , gemeiilde. :>,'«ir ivenige Ialire habe ich liier wirken dürfen, «cs ,lch üng gerade an, hier Wurzel zu schlagen und eine Z - Heiinar ZN finden. Wie viel Neues ist in der Entwicklung «A § und wie gern hätte ich es znm Ziele geführt. Dg hat mich 2 (Sott abbernfen. Ich scheide nicht nur von der Aniien- tstL aeincindc, sondern auch von meinem lieben Psarramte. "'§k,vür die Annahme der neuen Berufung ist entscheidend ge wesen, daß ich auch dort von der Kanzel herab ein Bekenner und Zeuge Jesu Ehristi sein darf. E» ist ein schwere» innere» Ringen und Kümpfen gewesen, ehe es mir klar wurde: ES ist der Herr, der dich rust. Wenn die Frage in Euch aufstcigt: Warum hält er nicht die Treue?, dann ant- ^ werte ich: Eich breche Euch die Treue nicht. Aber, wenn der Herr ruft, hat alles Fragen ausznhören. Mit Dank zu ^ «Kokt blicke ich ans die Arbeit zurück, die ich in der Gemeinde leisten durfte, lind da» war das Größte, das mir geschenkt worden ist: daß ich nicht nur zu denen gehörte, die immer nur Saat auf Hoffnung streuen durften, Gott ließ mir hier und da bei meiner Arbeit auch eine Frucht reifen. Er hat mir eine vssene Tür gegeben zu den Herzen meiner Gemeinde, von da und dort kam eine Stimme, die mir bezeugte, daß Gott mich gewürdigt hat, ein Werkzeug zu sein in seiner Hand, daß da und dort jemand in tiefer Nacht seinen Heiland gefunden Hai. Das Hai mich über wältigt in diesen letzten Tagen des Scheidens, daß einer nach dem andern mir solchen Gottestrost mitgab. Ich danke meiner Gemeinde, die mich getragen hat mit rühren der, ergreifender Liebe, ich danke den vielen, die im Käm merlein ihre Hände für ihren Pastor fürbitteud aufgehoben haben. Ich danke de» teuren Männern im Kirchenvor- stande, die mit mir da» Wohl und Wehe der Gemeinde be raten haben. Ich habe überall Bersiändnis gesunden und nie har mich mein Kirchcnvvrstand gehemmt, immer hat er binter mir gestanden und wir sind eins gewesen in der siebe zur Gemeinde. Ich danke auch meinen lieben Amts- brüdern, die alle mit mir aus demselben GlaubenSgrundc standen. Hier in der Anncnkirche ist derselbe Ehristus von allen gevredigt worden und wir haben in großer Einig keit miteinander in Frieden dem Herrn gedient. Ter Pfarrer hielt dann eine ergreifende Predigt aus Grund des Lchciitworte» I. Kor. „Ich halte mich nicht dafür, daß ich etwas wüßte unter Euch ohne allein Ieium Ehristum, den GZrenzigten". Was immer Kern und Stern seiner Predig ten geivest'n sei, solle e» auch in der Abschiedsstunde sein: Jesu» allein, Ieins der Getreu,zigte. Der geistliche Red »er schloß: Laßt mich scheiden mit der Bitte: vergebt, wo ich gefehlt lind etwas versäumt habe. Vergebt mir auch, wenn ich einen getränkt oder beleidigt habe. Haltet Euch an Ieium Ehristum: in ihm und wir eins hier und dort. Ich werbe meine Annengemeinde nie vergessen. Vergesst auch mich nicht und betet für mich, wie ich für Euch bete. — Der Kirchenchor verschönte die Feier durch den erhebenden Ge lang des 1,'l. Psalm» von Knöbcl unter Kantor GrntzncrS Leitung. Nach dem Gvttesdicnstc fand noch in der Sakristei eine schlichte A b s ch i c d s s e i e r des Kirchen Vor stande» vom Pfarrer statt. Pastor Roßberg sprach namen» der Anstsbrüoer des Scheidenden, dankte ihm und wünschte ihm Gotte» Segen in seinem neuen Wirkungs kreise als Theologie-Professor an der Universität Rostock. Es möge ihm gelingen, einen Tlicolvgennachwuchs heran- zu ziehe». der ebenso glaubensstark und -treu sei, wie er. Namens der Laie« im Kirchcnvorstande richtete Geh. Krcis- stenerrcst Werner herzliche Worte des Danke» an den Scheidenden. Psi^r.er k>. Hilbert dankte nochmals dem Kirchenvorstandc für seine ersprießliche Mitarbeit zum Wohlc der Gemeinde und verabschiedete sich in besonders herzlicher Weise von seinem Nmtsbrnder Roßberg. — Der erste Oktober-Renntag des Dresdner Nenn vereins hatte bedauerlicherweise unter der Ungunst de» Wetters zu leiden. Während der vor den Nennen nieder- gegangcne Regen den Besuch und die gewohnte Entfaltung de» gesellschaftlichen Bildes stark beeinträchtigt hatte, tat der wahrend der letzten Rennen von neuem etnsetzend« Regen auch dem Sport selbst Abbruch; denn auf den allzu nah ge wordenen Boden sind tn erster Linie die beiden Stürze zurUckzuführe», die sich tn der Schlußnuuuner, dein Hürdenrennen der Dreijährigen, ereigneten. Dadurch wurde nicht nur der reguläre Verlaus des Rennens beetnflußt, sondern es mußte auch festgestellt werde», daß der Retter Carina», Gtrickland, eine Gehirn- erschütternng erlitten batte. Er mußte mit der Bahre von der Bahn getragen werden, dagegen war Hochmuth, der mit Bora zu Fall gekommen war, heil aus dem Sturze hervvr- gegangen. Bvn ebensolchem Glück konnte Frtevci reden, dem im ersten Rennen bei seinem Ritt auf Azizie der englische Sprung zum Verhängnis geworden war. Auch im H e r b st - I a g d - R e n n e u , dem mit 1k» »00 Mk. auö- gestatteten Haupterelgnis des TaacS, ereignete sich ein Zwischenfall: kurz hinter der Trtbünenhttrde, also gleich im Anfang, gerieten Ealtban iFrtesi, Samum tThalheimi und Bob tWnrstj in die Flachbahn und wurden auch merk würdigerweise nicht nachgrritien. Da namentlich Ealtban das Vertrauen und die Hoffnung vieler Wettenden trug und Samum gleichfalls nicht aussichtslos war. kann man sich den Unwillen eines Teile» des Publikum» vorstellen. Durch diesen Lapsus wäre eigentlich der Weg zum Siege für Sternschnuppe, die noch dazu Meister Martin im Sattel batte, ohne weitere» frei geworden, aber sic ver mochte keineswegs in den Endkamps einzugreisen. Viel mehr lag der Ausgang deS Rennens nur zwischen Elfen könig und Elk, die sich einen erbitterten Kampf lieferten, ans dem schließlich Elfenkönig mit einem Hals als Sieger hervvrging. Der Totalisator bewertete diese» einigermaßen überraschende Ergebnis mit 106 :10 für Sieg. Wen die Schuld an dem AuSbrcchen der drei Pferde traf, davon ergab die sofort erfolgte Vernehmung der Jockeis kein klares Bild. Die übrigen Nennen verliefen in sport licher Hinsicht einwandfrei und befriedigten vor allem durch die meist recht ansehnlichen Felder: wurden doch für die sechs Rennen insgesamt 42 Pferde auf die Beine ge bracht. Das ist um so bemerkenswerter, als gestern an nicht weniger als zwölf deutschen Plätzen Pferderennen stattfanden. Auch das Herbst-Iagd-Rennen hatte unter der Konkurrenz von Frankfurt a. M. und Düsseldorf nicht allzu arg gelitten. Hauptsächlich kam der Hindernissport zum Wort. Nur ein Rennen, ein 1500-Mcter-Handicap, war dem legitimen Sport Vorbehalten, alle übrigen wurden zwischen den Flaggen gelaufen und boten fast durchweg fes'clnde Bilder mit spannenden Endkämpfern Trotz der anscheinend etwas geringeren Besucherzahl klapperte der Toto mit der üblichen Geschäftigkeit, was auch in der Zusammenstellung des Umsatzes zum Ausdruck kommt: Sieg 146 155 Mk.. Platz 78 740 Mk., insgesamt also 220 895 Mk. Die Rennen brachten im einzelnen folgende Ergebnisse: 1. Preis so» Ortkanb. 2000 Mk. dem ersten, 800 Mk. dem zweiten, 200 Mk. dem dritten Pferde. I a a d r e n n c n. Kür dreijährige und ältere Pferde, Sie für 5000 Mk, käuflich sind. :150V Meter. 2l Unterschriften. 8 Pferde liefen. 1. Herr» H. Welten« dbr. St. Helga «Martini. 2. Herrn B. Wulfs» br. St. Euslvzza «Vreöereke). 3. Herrn Karl Hartmanno F.-W. Alaüin «FrieSI. 2 L., Kopf. — Ferner liefen: Prinzeß, Ärania, Äruua, Boncompagno, Azizie lges.t. Tot.: Sieg 28 : 10, Platz II. 10, II : 10. Umsatz: Sieg 10120 Mk.. Platz 12 8S0 Mk. Auf die Siegerin erfolgte kein Gebot. 2. Preis «on Falkenstei». Ehrenpreis dem stegenden Retter und 2300 Mk. dem ersten, 800 Mk. dem zweiten, 400 Mk. dem dritten, 300 Mk. dem vterten Pferde. Jagdrennen. Herren- Reite». 4000 Pieter. 10 Unterschr. 8 Pferde liefen. 1. Lt. Martin« br. H. Pi »dar «Vcs.t. 2. Lt. Scheller« br. W. Ghoorka «Lt. Krüger«. 1(4, 5 L. — Ferner lief: Lina. Tot: 16 i 10, Platz 13, 17 : 10. Umsatz: Sieg 12 200 Mk.. Platz 1120 Mk. 3. Preis von Llibtan. 2S00 Mk. dem ersten, 800 Mk. dem zweiten. SOO Mk. dem dritten Pferde. Handikap. Der Sieger »mb für 3000 Mk. käuflich sein. >800 Meter. 2l Unterschriften, von denen II angenommen. 0 Pferde liefen. 1. Herrn G. Hilde- brandS br. St. Villa sW. Pliischke». 2. Gestüt Stiebitz' dbr. St. R a in a <A. Äuttkci. 3. Herrn E. Herlngs F.-H. St a s e w e ist «Schcffcrj. 1, >4, 2 L. — Kerner liefen: Minotaur, Phüutr, Fclscnbnrg, Mansfield, Gutfrcund, San Pedro. Tot.: Sieg 40 :10, Platz 18, >7, 15 : 10. Umsatz: Sieg 82115 Mk.. Platz 31 400 Mk. Auf die Siegerin erfolgte kein Gebot. 4. Helbst-Fagd-Rcnue». Ehrenpreis und 10 000 Mk. dem ersten, 2500 Mk. dem zweiten, 1500 Mk. dem dritten, 500 Mk. dem vierten Pferde und 500 Mk. dem Trainer des Siegers. Für drei jährige »nü ältere Pserde, dl« noch nicht insgesamt 100 000 Mk. gewonnen habe». 4000 Meter. 59 Unterschriften, von denen für 3> der zweite und für 10 der dritte Einsatz gezahlt wurde. 9 Pferd« liefe». 1. Herrn A. Wagners F.-H. Eisenkönig fVreöerekej. 2. Herrn G. Ehlers K.-W, E l k «N. Streits. 3. Herren K. und A. lltzschneiders K.-St. Bote Lactse «Strickland«. 4. Herrn W. Lindenstüdt» dbr. W. Whispering Captain «V. Nofaks. Hals, ° „ )4 L. — Ferner Uesen: Jack Irish Mike, Sternschnuppe, Ealiban fanSgebr.j, Samum fausgebr.i, Rob jauSgebr.t. Tot.: Sieg 100 : 10, Platz 30, 28. 27 : 10. Umsatz: Sieg 32 270 Mk., Platz 20 770 Mk. Trainer des Siegers ist R. «. Wangh. 5. Preis vom Großen Garte». Ehrenpreis zur Erinnerung an -cn Sächsischen Verein für Pferdezucht und Pferderennen dem siegende» Reiter und 1800 Pik. dem ersten, 600 Mk. dem zweiten, 100 Mk. dem dritten, 200 Mk. -cm vierte» Pferde. Jagd rennen, Handikap. Offizier-Reiten. 4500 Meter. 20 Unterschriften, von denen 10 angenommen. 8 Pferde liefen, l. Herr» M. Lüctes K.-W. Leib-Husar «Obcrltn. Strese- manns. 2. RiUm. Frhrn. v. Richthofcns br. W. Florian (Lt. Krüger«. 3. Lt, Martins br. Lt. Haschisch «Bes.s. 4. Major Graf Wuthenaus br. St. Alike lLt. o. Herders. 8)4, 6. 8 L. — Ferner lief: Mellon Pct. Tot.: Sieg 27 : 10, Platz 14. 25 : 10, Umsatz: Sieg 22 040 Mk.. Platz 8150 Mk. «. Hürdenrennen der DreijShrige». 8000 Mk. dem ersten, ZOO Mk. dem zweiten, 800 Mk. dem dritten, 200 Mk. dem vierteil Pferde. ZOOOMetcr. 17 Unterschriften. 8 Pferde liefen. 1. Herrn W. Kochs br. H. 2 c i p i o A s r i c a n u S sWnrf». 2. Herrn E. S. Fürstenbergs hbr. H. Brabant sB. Nofaks. 3. Hauptmann R. Spiekcrmanns F.-St. Rest «B. Streit). 4. Herrn Karl Hart- mannSbr. H. Katarakt «Thalhcims. 1, 2 L. — Ferner liefen: Goldamsel, Immo, Bora lgcf.t, Larina sgef.i. Tot.: Lieg 37:10, Platz 13. 15, 13:10. Umsatz: Sieg 20 720 Mk.. Platz 11390 Mk. - Die Lebenshaltung der arbeitenden Klassen in den wichtigste» Industriestaaten, tteber dieses Thema sprach vorgestern an dem ersten der von der G e h c - S t i f t n n g in Sem kommenden Winterhalbjahre veranstalteten Ein- zclvortragsabcnd Herr Dr. Ad. Günther aus Berlin. Der Vortrag wgr im Hinblick auf die durch die Teuerung hervorgcrufenc Inkongruenz zwischen Einkommen und Lebenshaltung ganz besonders aktuell und lehrreich. Der Redner betrachtete das Problem unter einem vierfachen Gesichtswinkel: Erstens vom physiologischen Stand punkte, d. h. von der Frage aus, wie gedeiht bei der gegen wärtigen Lebenshaltung der Einzelne, wie das Volk? Zinn andern als kulturelles Problem. Hier hat man zu erforschen, in welchem Maße die Menschcnmassen bei der jetzigen Lebenshaltung der kulturellen Güter teilhaf tig werden. Drittens vom nationalen Gesichtspunkte an», der nntcrslicht, vb sich das Volk auf dem Weltmärkte behauptet oder ob es verdrängt wird. Endlich wurde noch die wirtschaftliche Seite in Betracht gezogen, welche in der Lebenshaltung den Untergrund für die gesamte Produktion sicht. Die Frage der Lebenshaltung der arbei tenden Schichten ist mit der des Lohnes eng verknüpft. Als arbeitende Schichten gelten hier nicht nur die Arbeiter als solche, sondern auch die Angestellten. Eine Parallele zwi schen Lohn und Preis der zum Leben erforderlichen Mittel ist wohl vorhanden, sie gibt aber noch kein er schöpfende» Bild der Lebenshaltung. Es kommt an aus die verschiedene Wirtschaftlichkeit der Hausfrau: auch die Bedürfnisse innerhalb der einzelnen Haushalte sind ver schieden: vvr allem spricht hier der Beruf sehr mit, da die Lebenshaltung von den Standesgefühlcn abhängig ist. Tic Frage des Zusammenhanges zwischen Geburtenrückgang und dem Budget einer Familie ist bestritten: jedenfalls bestehen Beziehungen zwischen den physiologischen und wirtschaftlichen Fragen. Ein sehr gutes Mittel, um dem innersten Wesen der Bedürfnisse nahe zu kommen, besteht In der Buchführung deS täglichen Lebens. Diese Methode ist besonders auSgcbildct in Nordamerika. England. Deutschland, Belgien und Frankreich. Besonn der» sorgfältige Erhebungen wurden tn dieser Richtung btn vom nvrdamertkanischen Arbeitsamt angestrllt. die 25 0t>0 Familien umfaßten. Der Redner wandte sich nun mehr der praktischen Seile der Frage zu und gab eine interessante Statistik über die Resultate deö Englischen Arbeitsamtes tn den Jahren 1VÜ5 bt» 1012. Au» den Feststellungen dieser Behörde ergab sich, daß in England die WohnungSmiete in der BerichtSzett säst unvermindert war NF Prvz. Steigerung). Die Nahrungsmittel er fuhren eine Erhöhung von 13,7 Prvz. Aber auch die Löhne waren gestiegen, und zwar bei gelernten Bauarbei ter» um l,g Proz„ bei ungelernten nm 2.» Prvz., bei ge lernten Metallarbeitern 5.5 Proz.. bet ungelernten 3,0 Proz„ bei Buchduckern 4,1 Proz. In England läuft mit dieser Steigerung eine ziemlich erhebliche Unterdrückung de» Proletariats einher, mehr als tn Deutschland, dessen Entwicklung gleichmäßiger vvr sich gegangen ist. Jeden falls gibt eS hier nicht so viel ungelernte Arbeiter. Auch das Kaiserlich Statistische Amt in Berlin hat eine Uebersicht über das Verhältnis zwischen Einkommen und Lebenshaltung aufgestellt, die recht lehrreich ist. In Deutschland beträgt tn Prozentsätzen im Budget de» deutschen Arbeiters di« Ausgabe für Nahrungsmit. tel bei einem Einkommen bis 1300 Mk. 54 Proz., von >300 bis 1000 Mk. 54.» Proz., von l60» btS 3000 Mk. 51 Proz., von 2000 bis 2500 Mk. 48,1 Proz., von 3500 bis 3000 Mark 43,7 Proz., über 3000 Mk. nur 30,2 Proz. Die Sähe sind also von ^2 ans deS Budgets gefallen. Der Zu nahme der Wohlhabenheit steht demnach eine Abnahme deü NahrungSbedürsnisses gegenüber lEngelsscher Grund satz). Für Sonstiges tknlturcllc Bedürsntsse) gibt der Deutsche ans bei den einzelnen vorhergenanntrn Einkom- menstufen: 10,4 Pro»., 18,0 Proz., 15 Proz„ 17,7 Prvz., 21,1 Proz., 27,5 Proz. Hier steigt das kulturelle Bedürfnis von einem Zehntel auf ein Drittel des Budgets. Das Kapitel Kleidung zeigt wenig Unterschiebe: es differiert zwischen 0,3 Proz. und 14H Proz., hat also steigende Ten denz. An der Wohnungsfrage kann der Kultnrgrad eines Volkes am besten gemessen werden. Der englische und amerikanische Arbeiter wohnt besser als der deutsche. Jener besitzt durchschnittlich 4 und 5 Zimmer, dieser nur 2 oder 3. Die Wohiinngsansgabe ist auch in den vcrschiede-- nen Einkommenstnfen ziemlich gleich: sie betrügt 17,8 bis 20 Proz., umfaßt also etwa ein Fünftel des Einkommens. Der englische Arbeiter, der tierische Nahrung bevorzugt, gibt für Lebensbedürfnisse 57 bis »7 Proz. ans, also be deutend mehr als in Deutschland. Das Problem der Lebenshaltung muß international behandelt werden. D«S Vordringen der Arbeiter mit geringer Lebenshaltung ist hauptsächlich in den beiden EtnwandcrungSländcrn Amerika und Deutschland zu beobachten. Letzteres be- nötigt zur Erfüllung seiner wirtschaftlichen Ausgaben all jährlich über eine Million Ausländer. Diese setzen ihren Lohn nicht in Konsum um. sondern schicken bei ihren ge ringen Bedürfnissen große Summen nach Hanse, ent ziehen Deutschland also alljährlich Millionen. So wird eine fremde Agrarfrage mit deutschem Gclde gelöst. Die Frage nach der Lebenshaltung der Arbeiter in den ver schiedenen Staaten iß eng verknüpft init der sozialen Gesetzgebung. Man muß bei einem Vergleich heran- ztehen, was der betreffende Staat in sozialer Hinsicht für seine Arbeiter tut. Deutschland kann in dieser Hinsicht heute noch daS Primat beanspruchen, doch hat England schon gewaltige Fortschritte in dieser Richtung hin gemacht. Das Prphlxin der Lebenshaltung ist ein außerordentlich wichtiges und zum Verständnis der Wirtschaftskrisen seht' wertvoll. Man gewinnt dadurch eine Uebersicht, ob ein Volk aufwärts oder abwärts schreitet. Der Vortragende erntete für seine Anssnhrungen lebhaften Beifall. — Die Eröffnung des neuen Sportplatzes auf der alten Radrennbahn an der Psotenhanerstratzc erfolgte gestern, Sonntag, nachmittag 3 Uhr unter der Teilnahme zahlreicher Ehrengäste und eines schaulustigen Publikums, das den schönen Platz in dichten Reihen umrahmte. Un« skrcitig hat der Dresdner Sportverein Guts Muts, E. hier einen Platz geschaffen, der sich bezüglich seiner Ein richtungen mit allen ähnlichen Sportplätzen Deutschlands messen kann und der bald ein Mittelpunkt erstklassiger Wettkämpfe zu werden verspricht. Daß im übrigen der Fußballsport auch in Dresden immer mehr Boden gewinnt und Ansehen bis in die höchsten Kreise genießt, ging u. a. daraus hervor, daß cs dem rührigen Verein gelungen war. für die Eröffnungsfeier ein Ehrenpräsidium zu gewinnen, welches sich ans den Herren Kriegsminister Generaloberst Jreiherrn v. Hausen. Staatsministcr OOr. Beck und Oberbürgermeister Geh. Rat I)r. Beutler zusammen- sctztc. Außerdem hatte sich noch ein Ehrenausschuß ge- bildet, dem die Herren Wirkl. Geh. Rat Oberschloßhaupt- luann v. Earlowitz-Hartitzsch. Wirkl. Geh. Rat Ür, Lingner, Präsident der Zweiten Ständekammer vr. Vogel. Polizeipräsident Koettig und andere namhafte Persönlichkeiten angehörten. Im Aufträge Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen erschien Herr Generalleutnant v. Carlomitz, um dem Fnßhallwxttkampfe beizumohncn, für welchen der Sportverein Guts Muts den rüümlichst be kannten Berliner Torball-- und Fußball-Klub Viktoria I gewonnen hatte. Bor Beginn des Wettkampfes richtete der 1. Vorsitzende des Vereins, Herr Erich Knebel, eine be grüßende Ansprache an die Festvcrsammlung und dankte für das zahlreiche Erscheinen. Ganz besonders galt sein Dank dem Ehrenpräsidium und dem Ehrcuausschuß für die Förderung des Unternehmens. Er könne versichern, daß der neue Sportplatz eine Zierde Dresdens werden solle. Hierauf bat er die inzwischen auffnarschierten Mann schaften, zur Ehre des deutschen Fußballsports zu kämpfen. Ter Schriftführer. Herr Alfred Perls-Leipzig, betonte in einer kurzen Ansprache, daß sich der Fußballfport auch in Deutschland in anfsteigcnder Richtung bewege, obwohl ihm auch hier und da noch Schlacken anhaften. Jedenfalls diene er aber auch der Ertüchtigung der deutschen Jugend, und er hoffe, daß auch der ne« eröffnet«: Platz hierzu wesentlich mit beitragen möchte. Der Redner dankte dann besonders der Stadt Dresden für ihr Entgegenkommen bei der Ueberlassiing des Platzes und schloß mit einem drei fachen Hipp, hipp. Hurra! auf den König. Während einer Spielpause wurden die Gcsellschafts- und Unterkunfts- rüume des neuen Sportplatzes besichtigt, die große An- crkcnnung fanden. Bei dieser Gelegenheit ergriff der 2. Vorsitzende des Vereins, Herr Knölke, nochmals das Wort, um die Ehrengäste in den Gesellschastsräumen deS Vereins zu begrüßen. Er sprach die .Hoffnung aus, daß sich auch in Dresden, ebenso wie in Berlin, recht bald eine Offtziersabteilung für den Fußballfport bilden, und daß es dem Sportverein Guts Muts vergönnt sein möchte, diese Ossiziersabteilung in seinen Räumen zu begrüßen. Der Redner schloß mit einem dreifachen Hipp, hipp, -Hurra! auf den Kaiser. Im Namen der Ehrengäste beglückwünschte Herr Generalleutnant v. Carlowitz den Verein zur Er öffnung seines schönen Sportplatzes »nd seiner Gescllschafts- räume. Er hoffe, baß den Mitgliedern hier recht schöne Stunden erblühen »nd daß auch die auf dem Platze aus- gesochtcncn Wettkämpfe recht oft zugunsten des Vereins auS- fallcn möchten. Er schloß mit einem Hoch auf das weitere Blühen »nd Gedeihen des Sportvereins Guts MutS. — Das Spiel wurde t» zwei Abteilungen ansgefochten und verlief außerordentlich interessant und anregend. ES endete für Dresden mit 7:2. — Abends 8 Uhr fand im großen Saale des VcreinshauscS ein FestkommerS statt. — Das Weinrestaurant zur Tranbe <Jnh. Albin Botgt) hat in seinem oberen Stockwerk, dem Traube-Kasino, einen L u x u S - G r i ll - N v o m eingerichtet, der heute eröffnet wirb. Durch einen sehr stimmungsvollen EmpfangSraum gelangt man in den Festsaal, der mit seiner grün und schwarz gehaltenen Ausstattung äußerst intim wirkt. Grün und rot sind die Farben des Salons, um dessen StosswLnhe ein moderner RoscnfrieS läuft. Di« Vertäfelungen be-,
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