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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 30.08.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130830025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913083002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913083002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-08
- Tag 1913-08-30
-
Monat
1913-08
-
Jahr
1913
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Reueste Drahtmelduuge« vom 2g. August. Berliner Schulkinder als Küste des Kronprinzen. Berlin. Heute vormittag um 014 lllir haben die vom K ronprt » z e » nach Langfuhr eiugelndene» >00 Ber lin»? r <0 e m e t n d e s »1> „ 1 k i » ö e r »iit dem fahrplan- niäs?igen Buge vom Bahnhof Friedrichstrabe die Reise äu get rete». Staatssekretär Dr. Lols in Bicloria. Berlin. Der Staatssekretär des KolonialamteS Dr. Sols ist heule in 'Victoria etugetrosscn. Rülkkehr des Prinz-9tegcntcn Ludwig noch München. München. Prinz-Regent Ludwig ist mit Gefolge um 7!^ ilhr von Posen hier wieder nngckvinmen. Die Reichstagsersatzwalil für Bebel. Hamburg. Die R e i ch s t a g S e r s a tz w a h l für den verstordeneii Abgeordneten Bebel ist auf den 17. Oktober -»»gesetzt worden. Absturz des Fliegers Easpar mit einem Fahrgast. Hamburg. Der Fluglehrer Easpar stürzte heute dorininag in Ftihlshiltiel mit seinein Flugschüler Kauer »b, als sich das Flugzeug bei einer Notlandung in die Tcleptwndrähte verwickelte, Easpar ivnrde am Kopse ver letzt, ztnner erlitt einen doppelten Schenkelbrnch und innere Bcrletzungen. Der Sturm ans die Tangermiinder Spar- und Vereinsbank. ?airgeruiii,ide. N»rcl> dem gestrigen Sturm aus die Kassen der Spar und B erei n s v a n k ist hellte eine Beruhigung eingctrecen. .'s» den Bvrmittagsstunden erschienen nur verhältnismäbig wenig Leute, die ihre Spareinlagen znrnctverlangtein sviveit diese nicht mit lan- geren Kündigungsiristen versehen sind, ivnrden sie ohne weile reo au s g e z aI> li. Spionage eines französischen Wachtmeisters. Paris. lPriv.-Tritt Ani Mittwoch wurde der Wacht meister Dien aus der llniervfsiziersmesse verhaftet. Er wird der Spionage bei,huldigt- Bei der Durchsuchung fand man Zeichnungen und photographische Ausnahmen von Geschützen, sowie Briefe in deutscher Sprache und Ehinre- briese. Mehrere Briefeinwürfe vvn der Hand Diene gaben Ausschlns; über eine neue Zie'lpvrrichtnng. die erst vor kurzem eingcführt. aber aus unerklärliche Weise aus der Kaserne verschwunden war. Einsturz eines Warenhauses. Ontario. Fn Pelerborough stürzte ein Waren haus ein. Ein Manu und vier Frauen wurden ge tötet. sowie acht Personen schwer verletzt. Berlin. Der Direktor Lterk aus München hat die Leitung des Theaters am Nollendorsplatz übernommen, neben derjenigen des Münchner Künstlerthcaters. Petersburg. Samküche Gesellschaften in Maikv in Kankasien haben mit Ausnahme dreier die Ausbeutung der N a p h tbaaneltcn ci » gesteltt, da diese vollständig versiegt sind. — »0 . <v» 0) Sertliches und Sächsisches. sr r-» Dresden, 2d. August. —* Se. Piajenät der König wird am 2. September zum Blnmeukvrsv an lan l ich des Kornvlnmentages von Gtösa «ns in E h e m n i tz eintresscn. Die Abfahrt des Königlichen Sonderzuges von Ehemnitz nach Dresden ist auf :! Uhr lO Min. festgesetzt. —* Dem Obergefreiten Schulze im sZnnart.-fliegt. )kr. 12 ist die silberne Lobensrettnngs Äisdaitte verliehen worden. - * Der König hat genehmigt, das? der Vortragende Rat im Ministerium des Fnnern Geheimer Regierungsrat Dr. Fnnck intd der Kammerherr des Fürsten Neust i- L. von Kiel auf Mtttclsaida das ihnen vom Herzog von Sachsen- Altenbnrg verliehene Kviittnrkrenz 2. Klasse des S-achsen- Ernestinischen Hansvrdens, Kammerherr v. Kiel anbcrdcm das Kommandenrkrenz 2. Klasse des braunschweigischen Ordens Heinrichs des Löwen annehmen und tragen. - ^ Pcrionalveriiiidcruiigc» in der Armee. >?> Fechtncr, Obcrttnl., bis 21. eiugust in der .galserlichen Lcl'ntztruppe sür Kamerun, als Oberttnt. im Fus.-Regt. 177 iviedcraiiciestellt. iZroiiitc. Oberllut. im s-eldarr. Regt. 77, vom I. Oktober ab aus ein ,Za!>r zur Dienstleistung bei den technischen Fnttiluttn in Dresden kommandiert. v. Wiedebach. Obcrltnt. im sZeldar«.- Ntegt. 77, von dem Kommando zur Dienstleistung beim ttlan.- Aegt. tZ enthoben und vom I. Lcptembcr ab aus ein Fahr ohne NKHall beurlaubt. -7- Balper, vtnt. im <Zns.-Aegt. I7!>, vom I. bis mit M. Deptembcr zur Dienulcisning beim Kvnigl. Preuh. Telegr.-Bat. I lominandiert. >?- pindncr. llntcrzahlmstr. vom Hns.allegt. !Z. unierm I. Devtcmbcr zum ciahlnisir. beim 2. Bat. gns.-Negts. IOZ ernannt. Z- Moser. Obcrzablmsir. vom Ula».- ülegi. 2l. zlnn 2. Bat. üns.-NegtS. W7, >1- 2Irldt. .gahlmstr. von, ?. Bat. ,Zt>s.süegts. tltt, zu.» Ulan.-Regt. 2l verseht. - * Die Landwehr - Inspektion Dresden wird der 21. Divtsivii unterstclll. Gleichzeitig werden die General kommandos ermächtigt, für einzelne Angelegenheiten, mit Ausnahme der gerichtlichen und ehrengerichtlichen, einen un mittelbaren Geschäftsverkehr der Laiidwehr-Fnspektionen mit dem Generalkommando anzuordnen. —* Sin «eneS Militär »va««»t wird am l. Oktober unter der Bezeichnung „M i l t t ü r-B a u a m t ill Leip zig- errichtet. —* Keine Schlafwagen dritter Klaffe. Auf die Eingabe einer Handelskammer hat das bayrische Bcrkehrsmintste- rium geantwortet, das« der Verkehr mit Schlafwagen dritter Klasse nur gemetnschastlich mit den anderen deutschen Eisen» bahnverwaltiiilge» dnrchgeführt werden könne, das. Sie preu bische Verwaltung aber mit Bestimmtheit sich gegen die Einführung solcher Wagen ausge sprochen habe. —* Vierzig Ossiziere sächsischer Regimenter, die sich unter Führung des Obersten Lentlivld-Dresden befinden, sind gestern, Donnerstag, von Sebnitz kommend, i» Bautzen eingetrvffen. Heute Freitag setzten die Offiziere ihren Ucbungsritt fort. —* Slin'nkung. Der 8. Kompagnie -es Infanterie- Regiments Nr. lü:l sind von einein Offizier, der nicht ge nannt sein will, 800 Pik. mit der Bestimmung überwiesen worden, die Zinsen alljährlich am Geburtstage des Königs einem bedürftigen Unteroffizier der Kompagnie anszuzahlen. —* Der Kreisansschnb der Krcishauptmannschast Dres den vielt heute mittag nnter dem Bvrsitz des Kreishaupt- manns v. Oppen eine öffentliche Sitzung ab. Gegen die Unibczirkung des Flurstücks Rr. >70 des Flurbuchs vv» Riedereula in den Bezirk der Stadtgemeindc Russen wurden Bedenken nicht erhübe». Der Rekurs des Antv- matenbesitzers Max Bachma » » in Dresden wegen Heran ziehung zur Luslharleitsstener sür svgenanitte Map- Und Moritz-Automaten wurde als unbeachtlich erklärt. Ein Ge such des Lchanspiclunternehmers Friedrich Wilhelm Richard Lehmann, genannt Fritz Richard, in Dresden m» Lchanspiclkvnzcssion nach 8 02 der Reichsgetverhevröniuig auf tOll/kl fand die Genehmigung des Ausschusses. Mil der llebernahme bleibender Verbindlichkeiten durch die 2 tadtge in e i n ö e S e b n i tz anlablich der Erweiterung des Bah »Hofs Sebnitz erklärte man sich einverstanden. Die Stadtgemcinde Riesa beabsichtigt infolge des Mangels an Kleinwohnungen die Ausnahme eines Darlehns bei der Stadt Pirna vvn 2l0 0t«> Mk„ um einen Fonds zur Beleih ung mittlerer und kleinerer Wohnhäuser mit einer zweiten Hypothek zur Verfügung zu habe». Die Stadt P irna be nötigt sür Kasernenbanten ein Darlchn von gleichfalls 210 000 Mark, das bet der Spa »lasse Rietz» ausgenommen werden soll. Fn der Debatte ünberte Oberbürgermeister Dr. Beutler Bedenken, vb die beteiligten Sparkassen die Summen ans ihren tlebcrschüssen vergeben könnten. Die Ausnahme der Darlehen fand schlieblich die Befürwortung seitens des Ansschnsses. Genehmigt wnrdc ferner die llebernahme einer bleibenden Verbindlichkeit seitens der Stadtgemeindc Dresden durch Errichtung einer Iubilä n m s st i f t n n g für Studierende der Akademie der bildenden Künste, die llebernahme einer bleibenden Verbiiidlichteit seitens der S t a ö t g e m e i n d e Meisten durch 'Ueber- nahme der durch Kleinmosaiksteine befestigten Kiessnstbahn cinschlieftlich Bordkante an der Leipziger Straf,e zivischen Bvgcngcbäude und Stadtgrcnzc und des als Kiessubbahn mit Bvrdkante hergestcllten Fnsnvegcs der Dresdner Strasse zivischen Bergstrabe und Rote Gasse und der dort eingebauten O.uerschle»scn in städtische Unterhaltung, der IV. Nachtrag zur A n l a g e » v r d n u n g für die Stadt Freibcrg, der eine Warenhansstcuer nach Ehcmnitzer Muster, die aber nur 8 Prozent bei einem Umsatz von äOMO Mark ab erhebt, cinführcn will: ein Gesuch der Lchauspielnnternehincrin Ida Jacob in Dresden um Er neuerung der ihr gemäs, 8 82 der Rcichsgcmcrbcordnung er teilten Konzession und der IV. 'Nachtrag znm Ortsgesetz sür die Stadt Sebnitz. — Eine geheime Sitzung schlost sich an. —Ein Verein Dresdner Luftverkehr hat sich soeben gebildet, dem vom Dresdner F t u g p t a tz v e r e i n das grobe Fluggelände bei R c i ch c n b c r g - B v x d v r s zur Verfügung gestellt wnrdc. Zweck des neuen Vereins ist, mit der Zeit in Dresden einen regelmässigen Luftverkehr einznrichien. Der alte Wettstreit zwischen dem städtischen Kaditzer Flugplatz und dem Boxdvrscr Projekt lebt also wieder aus. Der Verein geht vvn der Ansicht aus. das» das Kaditzer Gelände höchstens als L u s t s ch i»s h a f c n . aber niemals als Flugplatz in Frage kommen kann, und stützt sich dabei aus die Aussagen bekannter Meteorologen und Lnstschiiser, die Kaditz für ungeeignet halten. Auch der Deutsche Lustsal> rc rbu nd hat sich sür den Bvx-- dvrfer Flugplatz entschieden,' unter der Oberleitung eines Mitgliedes dieses Vnndcs sollen am kommenden Sonntag und Montag Lchauflüge mit fünf Ein- und Zwei deckern bei Boxdvrf veranstaltet werden. Damit tritt der Verein zum ersten Male an die Oeffentlichkeit. Es liegt a»f der Hand, dab mit der Gründung dieses Vereins dem städtischen Flugplatzunternchmen eine grobe Konkurrenz erwächst. Ob diese für die Entwicklung des Dresdner Flugwesens günstig oder hindernd ist. lässt sich jetzt nvch nicht erkennen. Der Königlich Sächsische Verein sür Luft fahrt hält sich zu beiden Projekten neutral. — Waldgottcsdienst im Hcidcpark. Fm Naturtheater des Vereins Volkswohl tStrabenbahnhaltcslelle Saloppes wird am Sonntag früh 8 Mir bei günstiger Witte rung W a l d g v t t c s d i e n st stattfinden. Die Predigt, welche Pastor Zillingcr von der Martin-Lntberkirche Hali, ivird neben Blasmusik und Ehoralgcsängen umrahmt wer den von Gcsangsvorträgcn des MännergesangvcreinS „Amphion" („Soinmermorgen" vvn Abt und „Jägers Ab schied" von Mendelssohns. —* Sin gewaltiger Fenerschein rötete Donnerstag abenä i» öcr 0. Stunde, wie in «tnem Teile der Auflage bereit» gemeldet, die Höhen der Löbnitzberge. Das Schadenfeuer war, unziveisclhast durch Brandstiftung, in öcr groben, mit Ernte- Vorräten dicht gefüllte» Lcheimt des Gutsbesitzers Richarb Türcke t» WahiiSdvrs zum AuSbruch gekommen. Bet der reichen Nahrung war an eine Rettung nicht zu denken, und die Scheune siel mit einer Anzahl landwirtschaftlicher Geräte und Maschine» dem Element völlig zum Opfer. In folge des weithin sichtbaren Feuerscheins waren 12 Feuer wehren bez. Spritzen erschienen, die säst alle in Tätigkeit traten. Die übrigen Wirtschaftsgebäude und auch die stark gefährdeten Nachbargeböste konnten erhalten bleibe». Dir Lchlanchsitbrer der freiwillige» Feuerwehr WahnSdorf, der in den öreibtger Jahre» stehende Gastwirt Lehmann, er litt verschiedene Brandwunden, so dah er nach seiner Behausung gebracht werden muhte. Der erhebliche Brand schaden dürfte nur teilweise durch Versicherung gedeckt sein. Nicht »nerwähnt sei, dab die Schadenfeuer in den Gütern von Hermann am 21. Dezember v. I. und Gommlich am 22. Januar d. I. in Wahnsdorf, sowie die grobe Feuers brunst am 21. Februar im benachbarten Reichenberg gleich falls böswillig angelegt worden sind und dah bezüglich der Täterschaft noch heute Dunkel herrscht. —* Führung des rechtmüstig erworbenen Doktortitels unter Umständen strafbar. Dab auch die Führung des rechtmässtg er worbenen Doltortitels bedenklich sein kann, hat die Verurtei lung eines Dr. phil. tEhemikeros gelehrt, der ein Ärank- iheitsattest mit Dr. O. unterzeichnet hatte. Er wurde deö- Z>alb ans Grund des 8 >17 Ziffer :! der Gewerbe-Ordnung angeklagt nnd verurteilt. Dieser Paragraph bedroht den- ! lenigeu mit Strafe, der, ohne hierzu approbiert zu sein. ! sich als Arzt bezeichnet oder sich eine» ähnlichen Titel bei legt, durch den der Glauben erweckt wird, der Inhaber desselben sei eine geprüfte Mediztnalpcrson. Nun kan» darüber kein Zweifel bestehen, das, jeder Leser in dem ein Krankeiiattesk mit Dr. .V Unterzeichnenden einen Dr. mcd. sieht und ihn »ach de» im Publikum weit verbreiteten An schauungen ohne weiteres mit eine», apprvbierten Arzte gleichstem. Deshalb ist i» dem erwähnte» Falle die Unter zeichnung des Ältestes mit Dr. O. als Beilegung eines nrztühnlichen Titels befunden worden, und die dagegen beim Kammergericht Berlin eingelegte Revision konnte keine» Erfolg haben. Das Kammergericht erklärte dazu in seiner Begründung: Allerdings wird es mit Recht vvn der Revision als unzntrefsend gerügt, wen» die Straf kammer sagt, jeder unbefangene Leser des vom Angeklag ten dem Steuererheber B. ausgestellte» Ältestes müsse glauben, das, ein Dr. ined., also ein approbierter Arzt, es ausgestellt habe, und wenn sie somit die Begriffe „Dr. med." und „approbierter Arzt" gleichstem. Zwar darf nach den seit dem I. Oktober lOOO geltenden, zwischen den deutschen Bundesregierungen vereinbarten Vorschriften die Zu lassung vvn Fnländern zur medizinischen Doktorprüfung in der Regel erst erfolgen, nachdem sic die Approbation als Arzt für das Reichsgebiet beigcbracht haben: aber vvn dieser Regel sind Ausnahmen zugclassen, und Personen, weiche vor dem I. Oktober 1000 den medizinischen Doktor grad, aber weder vor- nvch nachher in Deutschland die Approbation als Arzt erlangt haben, sind „Doktoren der Medizin", ohne Aerzte zu sein. Dasselbe kann auch bet Ausländern zntresscn. Trotzdem ist die Feststellung des Landgerichts bcdenkenfrci. Der Doktortitcl ist ein „arzt- ähnlicher" in: Sinne des 8 > >7 Nr. :i, weil er vielfach im Publikum gleichbedeutend mit „approbierter Arzt" ge braucht wird und die gewöhnliche Form der Anrede appro bierten Aerztcn gegenüber bildet. Deshalb kann auch die Führung des rechlinässtg erworbenen Doktortitels, mag der Znhaber Dvkter der Medizin sein und sich Dr. med. nennen, oder diese Würde in einer anderen Fakultät erlangt habe» und sich als „Dr." schlechthin bezeichne», — dem Nichtarzt dann eine Bestrafung aus 8 1-17 Nr. 8 R.-G.-O. zuziehen, wenn dadurch der Glaube erweckt wird, der Inhaber sei eine in Deutschland approbierte Medizinalpersvn. Dass dies tm vorliegenden Falle zutrisst, wo Angeklagter ein Krankheitsattest unter Beifügung des Titels „Dr." Unter zeichnete. hat die Strafkammer auf Grund rechtlich be- dcnlcnfreicr Erwägungen angenommen. —* Landgericht. Gegen den 1877 in Mainz geborenen, mehrfach vorbestraften Kaufmann Georg Karl Schmidt wird wegen Urkundenfälschung und Betrugs verhandelt. Der Angeklagte war im vergangenen Frühjahr sür einen hiesigen Buchhändler tätig. An: 22. Februar fälschte er einen Bestellschein aus ein gröberes Werk und versuchte, 18 Mark Provision zu erbeben. In den folgenden Wochen nahm er noch mehrere gleichartige Fälschungen vor und er langte 18,70 Mark. Endlich hat er mehrere hiesige Firmen unter der Vorspiegelung, Inkassovollmacht zu besitzen, um Zahlungen in Gesansthöhe vvn 80 Mark betrogen. Das Urteil lautet ans 2 Jahre 8 Monate Gefängnis und 8 Jahre Ebrenrechtsverlnst: 2 Monate Gefängnis gelten als ver bükst. — In geheimer Verhandlung hat sich der aus Faul bett» gebürtige, in Weinböhla wohnende Bäckergehilsc Hermann Wolf wegen Sittlichkeitsverbrcchcns gegen 8 >70,8 des Strafgesetzbuchs zu verantworten. Der An geklagte ist 100t vom Landgericht Freibcrg wegen eines gleichartigen Delikts mit > Jahr Gefängnis vorbestraft. Das jetzige Urieil lautet wiederum aus l Jahr Gefängnis: 2 Monate Gefängnis gelten als verbükst. — Der 1801 in Kottewitz geborene Maurer Ernst Eduard Kühn ist wegen Beleidigung mit 1 Monat Gefängnis und 1000 wegen Sittlichkeitsverbrcchcns mit 1 Jahr Gefängnis und die nattirttclie Schönheit der Posen sowohl als durch charak teristisches Erlassen der Tttuettion. Auch er hatte reichen Anteil an den Ovationen des Abends. Tie Tänze der Russischen Künstler waren, um den Abend zu inllcii. in eine Reihe vvn Mnsilnnmmern eingepackt. Da ivnrde den nicht überlnüistg entzückten Hörern, die das Theater fast bis zum letzten Playe füllten nnd von denen die Mehrzahl dem Ttemmv»bliknm des Opernhauses an- gchvrte, ausgerechnet die Mignon-Ouvertüre voi'gesetst. Fmlnerhln hielt sich die Kapelle unter dem anscheinend recht tüchtigen Tirigcitteii L. Horn recht wacker. Fräulein A n n i c L n x c m b u r g spielte, begleitet von Hanna Teknlla, zwei Violinsvlt von Bieurstemps mit technischer Gcwandheit nnd hübschem Vortcagstalent. Ein Harfensolo bot Babette Pop p e. Pia» hörte diese Mnsik- paclnngcn mit Wohlwollen an, inan wusste ja, das, bei der nächsten Nummer die Lonne wieder ansging: Anna Pawlowa. Hartwl g. s-* M'tteilnvgcn ans dem Bnrcan der Königlichen Hos- theatcr. Fm Königl. Opernhaus» geht Sonntag, den 81. August, die Over „Tic Stumme von P o r t i c i" von Anber mit folgender 'Besetzung in Szene: Masaniello: Herr Voael'ti'oni, Elvira: Frl. Siems, Fcnella: Frl. Hest, Pietro: Herr Plaschke. Norellv: Herr Ermold, Alsonso: Herr Tauber iz»m 1. Mali. Die Abo n n e m e n tsvo r st c l l n n g c n i m neue n Kvnigl. S ch a » s p i c l >> c> u s c beginnen in der ersten Woche »eich Erössnnng des neuen Hgnscs Montag, den 10. September. Schriftliche Bestellungen auf Abonnemcnts- plätze, soweit solche »och vorhanden sind <1. Parkett n 8,00 Mark, Mittelparcett ä 8 Mark. t. Rang 8. Reihe 0 8 Mark und I. Rang !. Reihe ä 2,00 Mark!, können nur noch bis 81. Angitst cntgegengenommen werden. v-2 Duo Albert-Theater ivird nach vollendetem Umbau Sonnabend, den o. September, abends 8ll ilhr, erösfnct werden. Die erste Vorstellung ist Ferdinand Raimunds Original Zaubermärchcn in 8 Akten „Der Verschwender" inttt der Musik von Konradiu Kreutzers. Die Entwürfe zu den Dekorationen nainmen von dem künstlerischen Beirat des Albert-Thcaters, Herrn Eduard Sturm. Die Kostüme hat Herr Kunstmaler Benno v. Franckcn entivvrfen. Die Besetzung der Hauptrollen ist folgende: Fee Eheristane: Else Fangen, Fulins v. Flottwcll: Dr. Otto Gros», Wolf: Hans Sturm. Valentin: Anton Mcnzinger, Rosa: Stella David, Ebevalicr Tumont: G. H. Schnell, Präsident von Klugheit»: Witt» Porth, Amalie: Levntine Saga», Baron Flittcrstcin: Willy Klcinoschegg, Fuwclier: Siegmuiid Nnnberg, Ei» altes Weib: Rosa v. Verkannt. ch-t- z-xr Witwe des Hosrnts Prosessor Böck- m a n n hat Prinzessin Mathilde durch ein Hand schreiben deS Herrn Hofmarschalls Freiherr» v. Koenneritz ihre Teilnahme an deren schwerem Verlust versichern lagen. ch» Fn der Besnchsordnnug der Königlichen Samm lungen tritt vom l. September d. F. ab insofern eine Acn- dernng ein, als das Zoologische und Anthropo logisch-Ethnographische Museum, sowie das MincraIogi s ch - G e o l o g i s ch c Museum nebst Prä historischer Saiiiinlniig im Zwinger an Werktagen vvn ttt bis >2 Uhr vormittags, daneben aber — zunächst versuchs weise — Mittwochs und Sonnabends nachmittags von 2 bis Uhr dem Publikum zugänglich gemacht wird. Für die Sonn- nnd Feiertage bleibt cs bei den bisherigen Ocssnnngszeiten. ch* Ei» Zyklus moderner Dramen Herbert Enlenbergö. Tas vom Berliner Lcssingtheater zur Uransstthrnng an genommene Drama Herbert Eulcnbcrgs „Zeiten wende" ist des Dichters erstes Werk, das in unserer Gegenwart spielt, wird aber nicht das einzige bleiben. Enlc.iberg plant vielmehr einen Zyklus von Dramen, die sämtlich Probleme unserer Zeit behandeln. ch* Das Befinden Hermann Rifscns, des Präsidenten der B ü h n c n g c n o s s c n s ch a s t, lässt »och immer viel zu wünschen übrig, nnd cs ist noch nicht abzuschcn. wann er die Amtsgeichäfte ivird wieder übernehmen können. Zurzeit hält sich Nissen noch in Bad Licbenstein auf, ivo er Genesung vvn seinem schweren Leiden z» finden sucht. ch* Das PettenkeserhguA in München, das zur dauern den Erinnerung a» den gronen Hygieniker errichtet wer den soll nnd das die wisscnschastlichen Vereine Münchens. in erster Linie die ärztlichen Vereine, giifznnchmcn be stimmt ist, ist jetzt io weit fundiert, das» noch in diesem Fahre die Ausarbeitung der endgültigen Pläne in An griff genommen werden kann. Es ist zu hoffen, das», wenn i m F ahre ! 0 l 7 der grobe internationale medizinische Kongrcst in München tagen wird, das Pettenkofer- Hans im Betrieb sein und seine dann dringend nöti gen groben und »lodcrncll Hörsälc dem Kongrcb zur Ver fügung stellen wird. ch* Angelika Kaii'fmanns leiste Bilder, die sich In der Schweiz, der Heimat der Küiistleri», befinden lsie ist 1711 in Ehnr geborenst bot daS Vorarlberger Landesinnsenin angckanft. Fn der Sammlung sind, wie mau ans der Schweiz mittcilt, zwei bedeutende Werke der Künstlerin: „ N a t h a n v v r K önig David ", das sie nm 1788 sin den Kardinal Zelada in Nom malte, und das Bild „Friede". Austerdem erwarb das Museum das Porträt des Malers Sir Foshna Reynolds, das Selbstbildnis der Malerin ans den letzten Jahren, das Bildnis des Vaters der Künstlerin, des Malers Job. Joseph Kansfmann, ferner eine Originalstndtc zu „Joachim", dem Altarbild» zu Lvretto. ch* Das früheste Ncinürandtbüd gesunde». In Peters burger Privatbcsitz hat jetzt E. v. Lipyart, der Kustos der Sammlungen der Eremitage, das allcrsrüheste Bild Rembrandts gesunde». Bisher machten sich zwei Werke diesen Platz streitig, der „Geldwechsler" im Berliner Kaiser Friedrich-Mnsenm und „Paulus im Gefängnis" in der Stuttgarter Galerie, beide von Rcmbrandt >027 datiert, also Arbeiten des Einundzwanzigiährigen. Dieselbe Jah reszahl neben dem st als Monogramm trug das Bild, das von Liphart nun bei den Erbe» der Grosisürstin Marie entdeckt hat. Es ist das Brustbild einer alten Frau mit eckigem Gesicht, sic trägt über dem Kopf ein grobes schweres Tuch. Die Alte heisst stets die Mutter Rcm- braudtö. deshalb, weil der Künstler sic so häufig iu Radie rungen und Bildern dargestcllt hat, wie sie die Bibel liest, wie sie, die Hände im Schob, vor sich hinsiinit. Aber auch Rembrandts Gefolgsmann ans der frühesten Leidener Zeit, Gernrd Don, hat sie gemalt. Sollte es doch ein Bc- russmvdell gewesen sein'? Das nciicntdeckte Bild aber ge winnt noch dadurch an Interesse, das» sich die Jahreszahl
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