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Dresdner Nachrichten : 10.01.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190501103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050110
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050110
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-10
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.01.1905
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Dvesonev Nachrichten. »». Srne 2. ^ Dienstag. t«. Januar »»0» 8 Berlin. lPrioVlelj «ns der, Tag««orvnun-g der MittwochpSitzung de« Re»ch»taa» .wird voraussichtlich die freisinnige Interpellation über di« «schissahrtSabgaben sichen. — Der Direktor beim Reichstage. Geheimer Regierungsrat OSkar Knack. feiett am 13. Februar sein SviahrigeS Dienst- jub-iläum. Gr versieht noch heute in vollster Misch« sein Amt. — Der Minister des Innern hat bestimmt, daß entlassen« befähigte Gefangene in den Gefängnissen und Straf- anstalten, die seiner Verwaltung unterstellt sind, in Schreiber- stellen verwendet werden können, jedoch darf die Verwendung nicht an der Anstalt stattsinden. in der sie ihre Strafe verbükt lieben. Ebenfalls ist ausgeschlossen, daß sie Personalakten von Gefangenen oder Anstalksbeamten i» die Hände bekommen. Eine gleiche Verfügung für Justizgefängniss« steht noch auS. Berlin. jPriv.-Tcl.j Zn der Behauptung des Prof. Dr. Paasche, daß Deutschland m der letzten Woche einer großen Ge fahr kriegerischer Verwicklungen mit England viel näher gewesen jei. als sich viele hätten träumen lasse» und daß es unserer Diplomatie gelungen sei, die Gefahr üeschickt, wenn auch mit Schwierigkeiten zu beseitige», lzalte der Berliner Morning Post"-Korrejpondent feinem Blatte gemeldet, sie sei von Gewährsleuten, die ihre Informationen von seiten des Aus wärtigen Amtes erhalten haben wollen, mitgeteilt worden. Die britische Regierung habe ein Ultimatum andiedeutscheRegierung ge- richtet, worin sie die weitere Vermehrung der deutschen Flotte verboten habe: infolgedessen habe Kaiser Wilhelm die Mobil- machung der Flotte zu Kiel und die Entsendung eines speziellen Departements nach Curhafen behufs Organisation der Küsten- Verteidigung besohlen. Der »krieg sei im letzten Augenblick durch eine persönliche Intervention König Eduards abgewandt worden. Die Panik fei jetzt vorüber, doch bleibe die Flotte noch in mobil gemachtem Zustande in Kiel. Die -Morning Post" drückt den stärksten Zweifel an der Wahrheit dieses Gerüchtes auS. Tie brititche Regierung habe kein Ultimatum gesandt. Die deutsch« Regierung wisse, dag England keinen Streit mit ihr wünsche. Vvi hiesiger zuständiger Stelle lnirt» auf Grund zuverlässiger .inwrmatwn mttaeteilr. daß an diejer Erzählung von einem Ultimatum Englands kein tvahreS Wort sei. Ein Ultimatum oder überhaupt Ä^rhandlungcn über den Ausbau der deutschen Flvlie existiere nicht, auch ist irgendeine Störung in den Be ziehungen zwischen England und Deutschland nicht zu verzeichnen. Die o'siziöse „Norddeutsche Mg. Ztg." schreibt: „In den lebten Tagen sind wieder Geruckte über eine angeblich politische Spannung zwischen Deutschland und England auigelaucht. Unter vager Berufung auf auswärtige Blätter wurde jvgar behauptet, cS batte ein „gereizter Notenwechsel zwischen London und Berlin" stattgefundeu. Mehrere deutsche Zeitungen haben sich bereits das Verdienst erworben, diese Ausführungen als jeder Begründung entbehrend zu bezeichnen. Zu einer Verwicklung mit Großbritannien fehlte und fehlt jeder Anlaß. Auf dem publizistischem Gebiete haben allerdings gewisse auffällige Aeusie rungen, wi« sie vereinzelt in der «naluchen Presse — wir denke» z B. an„ArmyandNav»Gazette" und „?siinity fair" —aufgetancht sind, ber uns Aufmerksamkeit erregt. Diese aggressiv klingenden Bemerkungen waren aber doch nicht imstande, eine Spannung zwischen Deutschland und England zu erzeugen." Berlin. lPriv.-Tel.j Der Berliner Schriftsteller George Stockhausen, der bekannte Maeterlinck-Uebersetzer. hat sich auf dem Landgrafenberge bei Jena erschossen. — Bon einer dreiköpfigen jugendlichen Verbrecherbande wurde jüngst hier ein EinoruchSdieüstahk verübt. Als der ein« der Täter, der 18iährige Kubanek, der sich als Räuberhanptmann aufspielte, gestern abend in einem hiesigen Restaurationslokale verhaftet werden sollte, gab er neun Revolverjchüsse ab, wodurch vier Gäste des Lokals verwundet wurden. Mit Micke gelang es, Kubanek zu überwältigen und ihn der Kriminalpolizei zu über geben. Berlin. Gestern nachmittag ist auf Bahnhof Niederschön- weide-Iohannisthal ein Türschließer beim Uebcrschreilen des Ge leites von Kottbus nach Berlin im Dienst von dem einfahrenden Zuge überfahren uikd tödlich verletzt worden. Es liegt eigenes Verschulden vor. Berlin. (Priv.-Tel.j Der kaiserliche Pizegouverneur der Earolinen-Inseln, Berg, hat gemeldet, daß er mit Unterstützung des Kriegsschiffes „Kondor" die Truck-Insel friedlich ganz entwaffnet Hot. Den Eingeborenen sind 436 Gewehre und 2531 Patronen abgenommen worden. Potsdam. Der HerzogvonSachsen-Kodurgund Gotha ist gestern abend, von England kommend, wieder in Potsdam eingetroffen. Bochum. lPriv.-Tel.j Hills die Arbeiterschaft, wie das Oberbergamt annimmt, die Einsetzung eines Einigungsamtes beantragen sollte, wird dieses in Witten zusammentreten. Die Arbeitgeber sind nicht bereit, sich auf ein Schiedsgericht einzu lassen, schon deshalb nicht, weil es sich nach ihrer Ansicht nicht mehr um die Aufklärung eines speziellen Falles, sondern um eine ganze Reihe von Gegensätzen handelt. Auf Zeche „Bruch - strotze" wird nach Angaben der Verwaltung gearbeitet, jedock nur von wenigen Leuten. Aus Zeche „Herkules" fuhr die Morgenschickt, dem gestrigen Beschlüsse ensiprechend. ein. Der Streik der Morgenschicht auf „Kaiserstuhl 2" und ,/Lcharn- borst" ist lediglich der Gärung von untenher zuzuschreiben, die sich gestern in zahlreichen Versammlungen bekundete. Die Führer Kossen immer noch, vermitteln zu können. Unter den Beleg- -chasten der Danncnbaum-Schächte nimmt die Erregung infolge iinkontrollierbarer Gerüchte zu. Es sollen von dort Kohlen für die Zeche „Bruckstraße" verladen werden. Man befürchtet, den Ausstand, besonders auf dem Schachte „Jriederica". Im Hammer Bezirke ist besonders das fremde Element. Polen usw., sehr unruhig. Dortmund. Sollte die Arbeit auf Zech« „Kaiserstuhl" morgen nicht wieder ausgenommen werden, so wird die Berwal- lunoi auch einen Teil der Hüttenarbeiter feiern lasten. Falls der streik andauert, werden die Hochöfen ousgeblasen werden. Für diesen Fall muß die gesamte Arbeiterschaft von über 7000 Leuten längere Zeit feiern, da die Wiederinstandsetzung der Oesen mindestens einige Wochen und eventuell erheblich länger dauert. Köln. lPriv.-Tel.j Die Kohlenbestände in den ober rheinischen Lagern werden auf über 800 000 Tonnen geschätzt, die zur Versorgung des süddeutschen Kohlenmarkles für nahezu drei Monate genügen. Essen. Ein heute verbreitetes Gerücht über einen Aus- siand der Belegschaft der Zeche „Vollmond" entbehrt nach Auskunft der Direktoren jeder Begründung: dagegen ist die Mlttagsschicht der Zech« „Gneisenau", teilweise die Mittags- fchicht oo» „Preußen" sbeide Harpen gehörig! und „Minister Achenbach" ausständig. Detmold. lPriv.-Tel.j Ter erste Schriftsatz zur Be gründung der Thronansprüche des Fürsten Georg m Schaumburg-Llvve ist am 4. Januar dem zur Entscheidung des Tyronfolgestreites eingesetzten Schiedsgericht und dem gegne- rischen Rechtsamoalte zugeitellt worden. Nach Artikel 3 des Schiedsoertrags Hot nunmehr die lippische Staatsregierung sechs Wocken Zeit bis zur Einreichung ihrer Entgegnung. Nürnberg. Gemäß endgültig gefaßtem Beschlüsse treten die Demokraten, Teutschfreisinnigen, Nationalliberalen, Jung- liberalen und Nationalsozialen Bayerns gemeinschaftlich in den Landtagswahlkampf ein. Ein gemeinsames Wahlvro- gramm ist bereits publiziert, dasselbe richtet sich in erster Linie gegen die Nllramontanen. BreSlau. lPriv.-Tel.j Ein überaus heftiger Schnee sturm wütete am Sonnabend im Riesengebirge. Aus Schreiber hau wird gemeldet, daß der Bahnbetrieb nach Grünthal eingestellt werden mußte, nachdem drei Züge stecken ge blieben waren: sie saßen auch gestern noch fest. In Iden- HartenbergerForsten hat der Sturm großen Schaden angerichlet. Nach einer Meldung aus Warmbrunn entstanden durch Schnee- iind Eismossen im Zacken und im Mühlgraben Stauungen des ^ Breslau. lPriv.-Tel.j lieber das Vermögen des Land- qerichtsdirektors Hasse, der unter dem Verdachte des Mord- veÄuchs dem Moabiter Untersuchungsgefängnis eingeliesert wurde, ist beute das Konkursverfahren eröffnet worden. Ver anlaßt wurde diese Maßnahme >nr wcsentlichen durch die schweren Opfer, die der Landgerichtsrat dem Erpresser Lächel ge bracht hat. , . Posen. Der Leutnant Alexander Anders vom Nieber- schlesischen Infanterie-Regiment Nr. 47 und dessen Geliebte Klara Niemeyer wurden beide im Badezimmer des Leutnants in dessen Wohnung tot aufgefunden. Ter Tod war durch Gasver giftung yerbeigesührt worden. Ob ei» Unglnckssall oder Selbst mord oorliegt, ist noch nicht ermittelt. wie«. lLMv.-r«k.j wie kn panameneariirveu «reckten verlautet, wird der ReichSrat »um 33. Januar einberutea werden und bis kurz vor Ostern versammelt bleiben. Elnstioeilen ist Ministerpräsident Freiherr ». Gautsch bemüht, di« Regelung der nationalpolitifchen Verhältnisse im Wege eine« Ueoerein- tommen» mit den Parteien herbeizuiühre». . Wien. Zu den Ha nde l»v«rtraa«»«rh»ud. lungenm»t Oesterreich-Ungarn erfährt die „Zeck, daß Deutsch, lond am Freitag i» der veterinärsrag« ein Ultimatum gestellt bat. Infolgedessen reist einer der ungarischen Delegieren nach Budapest ab, um sich neue Instruktionen zu holen. Di« Ent scheidung vrrd nun heute «der spätesten- morgen vormittag fallen. Wien. Felix Weingartner hat das Ritterkren» der Ehrenlegion erhalten. In dem Begleitschreiben der Dekoration heißt es: -Wegen seiner Verdienste um die französische Musik, im Hinblick auf die lebhaften, Herrn Weingartner in Pari- «nt- gegengrbrachten Sympathien." Pest. lPriv.-Tel.j Im Liberalen Klub hielt Minister präsident Graf Tisza gestern eine Wahlprogrammr ede, in der er u. a. auSsubrte, daß die Schäftung eines selbständigen ungarischen Zollgebiets >n dem gegenwärtigen Augenblick eine wahre Revolution in volkswirtschaftlicher Beziehung Hervor rufen und die ungarische Landwirtschaft zu Grund« richten wurde. Weiter sprach Tisza die Hoffnung aus, daß die Handels»«» tragsverhandlungen mit Deutschland bereits in allernächster Zeit zu einer besriediaenden Lösung führen würde». Paris. lPriv.-Tel.j Das „Echo de Pari-" erklärt, eS besitze den ookumentarischen Nachweis, daß Japan einen An schlag gegen das französische Hinterindien beab sichtige. Brüssel. König Leopold von Belgien be absichtigt, nach Beendigung der Feierlichkeiten auS Anlaß der 75jäbrigen Unabhängigkeit Belgiens den Kongostaat zu besuchen. London. lPriv.-Tel.j Die Neuwahlen zum eng lischen Parlament sollen Ende März erfolgen. — Die Liver- voler „Daily Post" versichert, Sir Lowter sei zum Nachfolger Milners in Südafrika ausersehen. Nif H n i n o w g or o d. Hiesige Börsemnitalieder haben sich telegraphisch mit der Bitte an den Finanzmimster gewandt, dem A uSstand in Baku ein Ende zu machen. Sie begrün den ihre Bitte damit, daß eine länaere Stockung in der Nanhtha- eewinming große Verluste für das Wolgasebiffahrtsgewerbe be deute, und ersuchte um Einsetzung einer Reaierungskommission zur Untersuchung der Gründe für den Zwiespalt zwischen den Napl-tha-Industriellen und ihren Arbeitern. K on st a n t i n o p e l. Der Flüaelndjutant General Riza Pascha wurde gestern, als er ein Restaurant in Pera verließ von vier Personen überfallen and schwer verletzt. Baku. Am 5. Januar fanden bei Bibi-Eibat Zusam menstöße zwischen zwei Arbeiteraruvpen statt. Eine derselben zerstörte das Besitztum friedlicher Arbeiter, wobei ein Arbeiter getötet, zehn verwundet wurden. Am 6. ds. wurden in Bala chany bei Wiederherstellung der durch grobe Ausschreitungen von ausständigen Arbeitern gestörte Ruhe fünf Personen ge tötet, 26 verwundet. Seit dem 6. Januar sind bis jetzt 60 Bohr türme verbrannt, seit dem Beginn deS FeuerS überhaupt etwa 100. Der Ausstand wird fortgesetzt. (NacktS eingehende D«v«l«den befinden kick« Sei», 4.) gr»»rnir« «. t»aiu».i «red» 818 »o. eu«s«n>, >84.80. « «4d«n —L>aal4d»hn Lombard«» —. Lourazim« —Unzae Sol» —. -vorm,-eien — —. Mrkentol» —. Feger. d»,is. <8 Ndr na-dn-Ma,. -»en,- «7 SV ütoUener >08 88. 9V,r->. «me voriuzlele» 8«, Türken (unMc. Anletdei 88 >!>',. Türtenlole >81.iS. Ottoman» dank rS8 —. Staaiadabn —. Lomoarde» —Feg. V»rI8. vrodukrenmark». Wetten oer Januar >8 >0 oer wrr«>IunI 84.8V. matt. Sl-krttu» I>«r Januar 4» 50. oer Mat-August 4« so. stramm. RüdSI oer Januar 4L 7L. oer Mat.August «8.75. rubig «»fterda«. Produkten-«^!»!. Wetten oer re,«Inder —per Januar —. Roggen oer Tejcmber oer Januar —. Sei-dttttslod. London. ><8etreid»mark!.t -rngti-cher Wette» rud-g stetig. Lei deficrer Ratt'-age ,u niedrigen Pre-te». Amerika». Mat, trüg« >/. Sb nie rtger. Lanauer nominell un» reründen, gngt, Mehl ruhig, amrrikan. sift. dei peinlich gll.en Preisen. Eerfte fest, Haler ruhig. Wetter: Regen. LN.S AM-KoZANi Lcrtllchcs uns SiichslschrS. — Se. Majestät der K ö n i a unternahm vorgestern nach- mittag mit seinen Kindern einen Ausflug nach dem Rabenauer Gründe. Gestern vormittag nahm der Monarch die Vorträge der Herren Staatsminister, der Hofdepartementschefs und des König!. Kabinettssekretärs entgegen. — König Friedrich August empfing am Sonntag außer den erwähnten noch folgend« Abordnungen: Eine Deputation der Stadtgemeinde Crimmitscham unter Führung des Bürgermeisters Beckmann. eine Deputation des Hausbesitzer-Vereins zu Dresden unter Führung des Bau meisters Stadtrat Hartwig, eine Deputation des Direk toriums der Polytechnischen Gesellschaft. Gewerbeverein für Leipzig, unter Führung des Direktors Sack-Leipzig, eine Deputa tion des Handwerkervereins zu Freiberg, unter Führung des Malermeisters Hertwig, eine Abordnung des Ausschusses der Studierenden der Konigl. Tierärztlichen Hochschule, unter Führung des Eand. med. vet. Schubert, eine Deputation des Landesverbands Sächsischer Gcslügelzüchtervereine, unter Führung des Buchdruckereibesitzers Becker-Dresden und «ine T-cputatton des Sächsischen Photographenbundes, unter Führung des Prof. Krone. Weiter empfing er di« Herren v. Otto Grat Vihtyum v. Eckstädt, Bauräte Weber, Men und Homilius, Ober amtsrichter. Ooerjustizrat Müller-Leipzia, Oberlandesgerichtsrat und Konsistorialrat Tr. jur. Mayer. Landrichter und Kon- sistoria-rat Dr. de Lasalle. die Landrichter Dr. Ackermann und Ranft-Leipzig, die Rektoren deS Kömal. Gymnasiums in Schnee- berg Prof. Dr. Weinhold und des NikolaigymnasiumS in Leipzig Prol. Dr. Kaemmel, die Oberlehrer Professoren Dr. Boehne. Dr. Erdenberger-Ehemnitz, Dr. Francke-Rochlitz. Dr. Herrmann- Leipzig, Lamvrecht-Bautzcn, Lange-Leivzig, Tr. Merkel-Zittau, Müller-Ehemnitz, Dr. Peter. Dr. Rudolph, Dr. Wagner-Dresden und Dr. Wölfel-Freibera, Pros. Brande-, Vermessunasinspektvr Schreiber-Niederiedlttz, Sanitätsrat Dr. med. Dillner-Radebera: Kommissionsrat Kanzler, Bürgermeister Wagner-Planen i. B-. Baumeister Tcichgräoer, Genieindcältestcr Habold-Kötzschenbroda und Oberlehrer Friedemann. - Ten Kammerdeirendiknst beim Köniq Hot vom 8- biS mit 2l. Januar der Königl. Kammerkerr Glüf von Zech-Bur- kerSrode aus Bären übernommen. — Im Aufträge des Königs hat sich vorgestern der ehe malige Generaladjutant des Königs Georg General der In» santerie v. Treltfchke, nach Stockholm begeben, um dem Könige von Schweden und Norwegen die Thronbesteigung des Königs Friedrich August zu notifizieren. — Der Hofmarschall Sr. Komm. Hoheit deS Prinzen Johann Georg, Major v. M o n g o l d t-R e >b o l d t. ist durch lieber- bürdung mit den durch die zum Herbste ins Auge gefaßte Ueber- fiedlung der prinzlicken Hofhaltung aus dem Palais an der Park- siraße nach dem Secundogenitur-Palais entstehenden Einrich tungsarbeiten abgehalten, mit dem Prinzen nach dem Orient u reisen. Da die Absicht des Prinzen, den ersten Teil der lkeise, die bouptfächlich dem Studium astchristlicher Kunst ge widmet ist, in Begleitung des Herrn Geh. Hofrats Prof. Dr. Prell zu machen, an bereits früher eingegangenen Verpslich- " ' wird sich der Prinz Tunis durch Herrn der Festung König- der Generaldirektion Mücke in Kiel, ist Kaiser mit der Er- langen des Herrn Professors gescheitert ist, auf der Resse nach Italien. Sizilien und Major v. Tschirschky, den Kommandanten stein, begleiten lasten. — Dem vormaligen Hilfsarbeiter bei der Staatseisenbahnen, Jinanzrat a. D. v. die Erlaubnis zur Anlegung der chm vom . ^ nennung zum Rechtsritter des Johanniterordens verliehenen Ab- zeichen erteilt worden. — Dem juristischen Sekretär beim Oberverwaltungsgericht, Legationssekretär Alfred v. N oft i tz-W a ll w i tz. ist Titel und Rang als Rcgierungsassessor verliehen und der Assessor beim Amtsgericht Pegau Pelz vom 1. Februar 1905 ab zum Amts richter bei diesem Gericht ernannt worden. — Der Konsistorialrat Dr. jur. Mayer ist unter Ent hebung von der zweiten Ratsstelle und SekretoriatSfunktion beim kcitbolssch-geistlichen Konsistorium in Dresden vom 1. Dezember 1904 ab in die erste weltliche RatSstelle bei dieser Behörde befördert und der seitherige juristische Sekretär beim Apollo- lischen Vikariat und VikariatSgerickt Dr. jur. de Lasalle unter Verleihung des Titels und RanaeS eines Konsistorial- SekretärS beim^p^tolischen Vikariat und Vikariat: Amtsrichter Dr. kur. Heidnjchka t» DreSde« übertragen worden. — Dem Bermessung»ina-enie«r vil««r»d»,ss t> Dve»« , ist anläßlich leioeS UebertritteS t» den Ruhestand da« .tterkreu» 3. Klasse de» Verdienstorden», dem Referendar beim Amtsgericht Augustusbura KommissionSrat HanS dei seinem Uebertritt in den Rtchestand das Ritterkreuz 3. Klasse des AlbrrchtSordenS, dem mit Ablaus dr» vorigen Monai» m den Ruhestand getretene» Zollassistenten Ung « r in Bärenstein und dem bisherigen Gememdeältrstrn Hä bald in Kötzschenbroda da« Albrechtikreuz oerlieh«» worden. — Pomestem veckchied nack langem schweren Leiden k« seinem 70 LebenSjatne der stüdere Schul-Dlrekior der Bürger schule zu Dresden-Löbtau. Herr Frledrtch Uhtlg. — Raterteilung eines Rechtsanwalt» «lS strafbare Begünstigung oder Beihilfe. Im vorigen Jahre batte das Landgericht Köln «inen Kölner Rechts- anwalt wegen Beihilfe zur Selbstbefreiung eine« Gesangenrn und Begünstigung zu einer Gesänanisstrase verurteilt, weck er den des ersleren Vergehens ebensau« anaeklaaten Angehörigen des Strafgefangenen vor der Flucht gennsse Rechtsbelehrungen erteilt hatte. Gegen daS Urteil, das großes Aussehen erregte, ist mit Erfolg beim Reichsgericht Revision eingelegt wor den. Die Entscheidung deS Reichsgerichts lautete der .Köln. Ztg." zufolge: Der Revision konnte der Erfolg nicht versagt werden. Zwar ist zugegeben, daß es nicht zu den Pflichten — oder auch nur Rechten — eines RechlsanivoltS ge- hört, durch seinen Rat zur Begehung einer strafbaren Handlung wissentlich Hilf« zu leisten, und daß auch ihn «in Irrtum über das Strafrecht nicht straffrei macht. Andererseits aber ist es selbstverständlich, daß das — nach bestem Wissen abgegebene, richtige oder unrichtige — Rechtsgutachten eines Rechtsanwalts darüber, ob eine gewisse, von dem das Gutachten Erheischenden geplante Handlung nach den Gesetzen mit Strafe belegt sei oder nicht, an und für sich nicht als Beihilfe im Sinne deS 8 49 des Strafgesetzbuches angesehen werden darf, auch wenn das Gut achten die Anssührung der Tat zur Folge hat, der Gutachter diesen bevorsteliendcn Erfolg bereits bei seiner Raterteckung wußte und die Tat in LLohrheit ein strafbares Delikt ist. Die Beihilfe durch Rat besteht in einer psychischen Einwirkung auf den Täter, allerdings auch, um den bereits zur Tot Entschlossenen in seinem Entschlüsse zu befestigen oder zu bestärken sEntlchei- düngen Band 27, Seite 157). Zur „Wissentlichkeit" — gleich bedeutend mit Vorsätzlichkeit — aber ist es nicht ausreichend, daß dem Gehilfen bekannt ist. der Täter wolle die belrefsende strafbare Handlung begehen: cs ist vit.mehr dos subjektive Tatbestands- Merkmal erforderlich, daß der Täter sein« Hilfe und insbesondere seinen Rat gewähre, in dem Bewußtsein, es werde durch diese seine Tätigkeit die Ausführung der von dem anderen beab sichtigten Tat gefördert werden, und daß somit auch der Wille deS Natgebenden auf diesen Erfolg gerichtet sei lEntscheidungen Band 16, Seite 25. Band 17. Seite 377, Band 32, Seite 353). Gehört es nun. wie unzweifelhaft ist. zu den BerusShandlurigen und Berufspflicbten eines Rechtsanwalts, denjenigen, die seinen Rat erfordern, nach bestem Willen diesen Rat zu erteilen, so wird man von vornherein und Präsumtiv davon ausgehen müssen, daß das Bewußtsein und der Wille des Anwalts in solchen Fällen lediglich daraus gerichtet ist, pslichtmäßig Rat zu erteilen, ins- besondere nickt darauf, auf das. was der Klient infolge der rechlsgittachtlichen Aeußerung seines Nechtsbeislandes tut, einzuwirken. — Der Rechnungs-Abschluß der L a nd e 8-Vers i che- rungsonstalt im Königreich Sachsen weist für daS Jahr 1903 an Beiträgen eine Einnahme von 13 584 453,68 Mark auf. Die Zinsen erbrachten 3 779 947,16 Mark: Miete und Pacht aus Grundbesitz 75 >'62.94 Mark. Aus dem Heilverfahren -Zuschüsse von Krankenkassen ulw.j wurden 124 665,87 Mark erzielt. An Renten kamen 6 477 641.64 Mark, an Beitragserstattungen 836 779,38 Mark und für das Heilverfahren 726 579,50 Mark zur Verausgabung. Der Bermögensstand betrug End« 1903 111 251 562.79 Mark, und zwar 3 282 499,93 Mark Gemein- und 107 969 06^.96 Mark Sonoerocrmögen. — Auf sämtlichen durch Schneeverwehung unfahrdar gewordenen Strecken der Staatsbahnen ist am Sonntag in den Nachmittagsstunden der Verkehr wieder in vollem Ilmfange ausgenommen worden. — Ter Beruf übt bekanntlich auf die Lebensdauer des Menschen einen bedeutenden Einfluß aus. Ein« hieraus be zügliche Untersuchung von Casper hat ergeben, daß immer von ir 100 das 70. Lebensjahr erreichten, bez. überlebten: 42 Tbeo- logen, 40 Landwirte, 85 höhere Beamte. 35 Kaufleute und Ge- werbetreibende, 32 Soldaten, 32 untere Beamte, 29 Advokaten, 28 Künlller, 27 Lehrer und 24 Aerzte. — Für die am 18. Januar in der Kuppelhalle des städtischen Ausstelluiigsvalostes stattfindcnde Neichsgründunosfeier der nationalen Körperschaften Dresdens sind Eintrittsstirten an folgenden Stellen zum Preise von 50 Psg. vom 10. Januar abends an zu entnehmen: sämtlich« Kaffecgeschäste der Finna Thürmer, Drechslermeister Gabriel, Zwingerstraße 5, Karl Seipt, in Finna Philipp, An der Kreuzkirche 2. Buchbindermeister Unrasch, Christian-Straß« 31, Hennig, An der Dreikönigskirche Nr. 1, Buchhändler Heinicke, Zwinaerslroße 11, Eingang Annen- straße, sowie Buchhandlung von Emil Weise, Waifenhausstraß« Nr. 27. An der Abendkasse erhöht sich der Eintrittspreis auf 75 Pfg. — Der Konservative Verein zu Dresden ver anstaltet in diesem Jahre die Feier des Geburtstages des Kaisers Mittwoch, den 25. Januar, im großen Saale des Gewerbehauses. Herr Pastor Lic. Dr. Warmuth wird die Festrede halten. Außerdem haben der Dresdner Manner gesangverein unter Leitung des Herrn Kantors Paul Schön« und die Gcwckbehauskapelle unter Direktion des Herrn Kapell meisters Olsen ihre Mitwirkung zugesagt. — Die Privilegierte Bogenschützen-Gesell- schaft zu Dresden eröffnet den Reigen ihrer diessäSrigen Veranstaltungen am kommenden Sonntage mit einem nachmittags 5 Uhr beginnenden großen Festball. dem sich um 7 Uhr em Souper anschließt. — Vergangene Woche hielt der Neue Dresdner Tier schutzverein im Restaurant Helbig unter Vorsitz des Herrn Schuldirektors W. Engler seine erste diesjährige Sitzung ob. Der Herr Vorsitzende begrüßte zunächst die Anioesenden und verbreitete fick in einer längeren Rede über das. was daS alte Jahr gebracht habe. Hierauf berichtete der Vorsitzende über die segensreiche Tätigkeit des Vereins und beleuchtete ein- en aus dem .. . . hat 50 Mk., eine ungenannte Dame aus Bayern 100 Mk. zur Pflege der Tiere im Winter gespendet. Man beschloß, im Großen Ge- hege einen großen geschützten Futterplatz einzurichten. Herr Kaufmann Funke in Friedrichstadt will die Aufstellung und Ver waltung übernehmen. Hierbei machte der Vorsitzende darauf aufmerksam, daß die armen Tiere mehr noch von Durst, als vom "unger zu leiden Höllen. Man könne mit leichter Mühe die iere mtt Wasser versorgen, wenn man einen Blumentopf zur guten Hälste mit Sand fülle und daraus glühende Kohlen lege. Oben darauf seht man nun einen Untersetzer, den man mit Wasser füllt, das sich ziemlich lange flüssig erhält. DaS neue Jagdgesetz in Italien kam zum Vortrag. Eine sehr eingehende Debatte regte Herr Kaufmann Korschel darüber an, oh es not wendig sei, den Namen des Anzeigers von Tierquälereien dem Allgezeigten zu nennen. Man beschloß, diesem Ansinnen erst dann nachzukommen, wenn der Klaaeweg betreten würde. Ferner will man dahin streben, das Geflügel m Markthallen und Ge» llügelhandlungen nur mit Guillotine zu töten, überhaupt sollte es aus sanitären Gründen nur lebend zum Verkauf gebracht wer den. Um dem grausamen Coupieren der Pfcrdeschwänze vor zubeugen, will man sich mit einem Bittgesuch an dos KriegS- ministerium wenden, derartige Pferde für die Zukunst in die Regimenter nicht mehr einzustellen. Hierauf gelangten zahl reiche Eingänge zur Kenntnisnahme, wie auch Bittgeiuche aller Art. Verpflegt wurden im November und Dezember im Tier asyl Görlitzer Straße 19 93 Hunde 322 Tage und 89 Katzen 330 Tage. Zur Anzeige gelangten 147 Tierquälereien aller Art, die zum Teck durch Bestrafungen ihre Sühne fanden oder in anderer Weise geahndet wurden-
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